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MMufferTageblatt Hwangrvergleich erlilchl jeder Anspruch aus Nachsatz. Nr. 108 — 100. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt' Freitag, den 10. Mai 1940 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt MULL.' SSL' LLL kLLk SL'S, LH!' ssernsprccher: Am, WilSdruN MS !L men wir leine Gewähr. - u - Bet Konsul« UN» Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dar „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 18 Uhr Bezugspreis monatl. 2 RM frei Haus, bei Postbesicllung l.SU RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rp! Alle Postanftalien. Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle 8a°Nöh7r°rG°^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gen besteht lein Anspruch aus Lieferung der Zet- rung oder Kürzung des Bezugrpretles. Rücksendung etngesandler Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Englisch-französischer Einbruch in Belgien «nd Holland, mn gegen das deulsche Mhrgebiel vorziütoben Zu letzter Stunde von der deutschen Wehrmacht «Melangen Mitschuld Belgiens und Hollands Exatte VoeheEutmen zue Zusammenarbeit ber belgifchen und holländischen Generalstäbe mit den General- stäben der Westmächte. — Sensationelle Enthüllungen über die Zusammenarbeit Belgiens und Hollands mit de« Westmächten. — Belgien «nd Holland im Dienste der Engländer bei dem Versuch des englischen Secret Service zur Seebeisührung eines Umsturzes in Deutschland Eine ErKSruns des Reichsaustenministers v. Aibbentrov DNB. Berlin, 10. Mai. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop gab am Freitagmorgen vor den Vertretern der deutschen und der ausländischen Presse im Bundesratssaal des Auswärtigen Amtes eine Er klärung folgenden Wortlautes ab: „Meiuc Herren! England und Frankreich haben nunmehr endlich die Maske fallen lassen. Nachdem der Einbruch in Skandina- mißlungen war, kam der Alarm im Mittelmeer, dieses große Täuschungsmanöver sollte das wahre Ziel Englands verschleiern: den Vorstoß auf das deutsche Ruhr gebiet über Belgien und Holland. Dieser Angriff war, wie der Reichsregierung bekannt ist, seit langem mit Wis sen Belgiens und Hollands im Geheimen vorbereitet. Die Nachrichten der letzten Tage über englische Truppenein ladungen nach holländischen und belgischen Häfen sprechen eine deutliche Sprache. Der Reichsregierung ist nunmehr am gestrigen Tage bekanntgeworden, daß England der belgischen und nieder ländischen Regierung Mitteilung von der unmittelbar be vorstehenden Landung englischer Truppen auf belgischem und holländischem Gebiet gemacht hat. DNB. Führerhauptquartier, 10. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Angesichts der unmittelbar bevorstehenden feindlichen Kriegsausweitung auf belgisches und holländisches Ge biet und der damit verbundenen Bedrohung des Ruhr gebietes ist das deutsche Westheer am 10. Mai beim Mor gengrauen zum Angriff über die deutsche Westgrenze auf breitester Front angetreten. Memorandum Die Reichsregierung ist sich seit langem über das Hauptziel der britischen und französischen Kriegspobtik im klaren. Es besteh: in der Ausweitung des Krieges aus andere Länder und in dem Mißbrauch ihrer Völker zu Hilfs- und Söldnertruppen Englands Und Frankreichs. Der letzte Versuch in dieser Richtung war der Plan, Skandi- Navien mit Hilfe Norwegens zu besetzen, um hier eme neue Front gegen Deutschland zu errichten. Nur durch das Eingreifen Deutsch lands m letzter Stunde wurde diese Absicht zunichte gemacht Deutschland hat Hierlür vor der Weltöffentlichkeit den dokumen tarischen Nachweis erbracht. Sofo>t nach dem Scheitern der britisch-französischen Aklion in Skandinavien Haden England und Frankreich ihre Politik der Kriegsausweitung in anderer Richtung wieder ausgenommen. So verkündete noch während des fluchtartigen Rückzuges der bri tischen Truppen aus Norwegen der englische Premie Minister, daß England infolge der veränderten Situation in Skandinavien nun- wehr in der Lage sei, eins Verlagerung des Schwergewichts seiner Flotte nach dem Mittelmeer vorzunehmen, und daß englilche und nanzösiiche Einheiten bereits nach Alerandrien unterwegs seien. Das Mittelmeer wurde jetzt Min Diittelpunkt der englffch-iran- Wschen Kriegspropaganda. Diese sollte teils die Niederlage in Skandinavien und der erlittenen großen Prestigevcrlnste vor en Eigenen Völkern und der Welt verschleiern, teils sollte hier- Diese Mitteilung deckt sich mit den in den Händen der Ncichsregicrung befindlichen unwiderleglichen Beweisen über den Aufmarsch der englischen und französischen Armee und über den unmittelbar bevorstehenden Angriff ans das Ruhrgebiet über belgisches und holländisches Gebiet. Der Führer ist nicht gewillt, das Ruhrgebiet, dieses wichtige deutsche Wirtschaftszentrum, einer neuen englisch- französischen Aggression auszusetzen. Er hat sich daher ent schlossen, die Neutralität Belgiens und Hollands gegen die englisch-französischen Aggressoren nunmehr unter seinen Schutz zu nehmen. Mag.es sich um einen neuen Akt verbrecherischer Will kür Englands und Frankreichs handeln, die Deutschland diesen Krieg aufgezwungen haben, oder mag cs sich bei diesem neuen Angriffsakt um einen Akt der Verzweiflung handeln, durch den die jetzigen Machthaber in England und Frankreich, die durch ihre bisherigen Mißerfolge bedrohte Existenz ihrer Kabinett zu retten suchen, dies ist für die deutsche Regierung gleichgültig. Die deutsche Armee wird nunmehr mit England und Frankreich in der einzigen Sprache sprechen, die deren jetzige Machthaber zu verstehen scheinen, und mit diesen Machthabern endgültig ab rechnen." Gleichzeitig hat die Luftwaffe mit großem Erfolg die feindlichen Flugplätze angegriffen und mit starken Ver bänden zur Unterstützung des Heeres in den Erdkampf eingcgriffcn. * Um die gesamten Operationen der Wehrmacht zu leiten, hat sich der Führer und Oberste Befehlshaber an die Front begeben. durch der Anschein erweckt werden, als ob nunmehr der Balkan zum nächsten Kriegsschauplatz gegen Deutschland ausersehen sei. In Wirklichkeit aber diente diese scheinbare Verlagerung der eng isch-französischen Kriegspolitik nach dem Mittelmeer einem ganz anderen Zweck- sie war nichts anderes äts ein Ablenkungsmanöver größten Stiles, um Deutschland über die eigentliche Richtung des nächsten englisch-französischen Angriffes zu täuschen. Denn, wie der Rer-bsregieiung fest lanaem bekannt ist, iu das wahre Ziel Englands und Frankreichs: Der sorgsam vorbereitete und nun mehr unmittelbar bevorstehende Angriff gegen Deutschland im Westen um über belgisches und niederländisches Gebiet nach dem Ruhrgebiet vorzustoßen Deutschland hat die Integrität Belgiens und der Niederlande anerkannt uno respektiert, unter der selbstver«Endlichen Voraus setzung, daß diese beiden Länder inr Fa e eines Krieges zwischen Deutschland und England—Frankreich die striktste Neutralität bewahren würden. . Belgien und die Niederlande haben diese Bedingungen nicht erfüllt. Sie haben zwar bisher den äqßeren Schein d-r Neutralität zu wahren gesucht, in Wahrheit aber haben beide Länder völlig einseitig die Kr egsgegner Deutschlands begünstigt und ihren Ab sichten Vorschub geleistet. Auf Grund der ihr vorliegenden Unterlagen und im beson deren der beiliegenden Berichte des Reichsminister imns des Innern vom 29. März 1940 und des Oberkommandos dec Wehrmacht vom Aufruf Les Führers an die Soldaten der Westfront DNB. Berlin, 10. Mai. Soldaten der Westfront! Die Stunde des entscheidendsten Kampfes für die Zu-- kunft der deutschen Nation ist gekommen. Seit 300 Jahren war es das Ziel der englischen und französischen Machthaber, jede wirkliche Konsolidierung Europas zu verhindern, vor allem aber Deutschland in Schwäche und Ohnmacht zu erhalten. Zu diesem Zweck hat allein Frankreich in zwei Fahr» Hunderten an Deutschland 31mal den Krieg erklärt. Seit Jahrzehnten ist es aber auch das Ziel der bri tischen Wcltbeherrscher, Deutschland unter allen Umstän den an seiner Einigung zu verhindern, dem Reich aber jene Lebcnsgüter zu verweigern, die zur Erhaltung eines 80-Millioncn-Bolkes notwendig sind. England und Frankreich haben diese ihre Politik durchgeführt, ohne sich dabei um das Regime zu kümmern, das jeweils in Deutschland herrschte. Was sie treffen wollten, war immer das Deutsche Volk. Ihre verantwortlichen Männer geben dieses Ziel heute auch ganz offen zu. Deutschland soll zerschlagen und in lauter kleine Staa ten ausgelöst werden. Dann verliert das Reich seine poli tische Macht und damit die Möglichkeit, dem Deutsche« Volk seine Lcbcnsrcchtc auf dieser Erde zu sichern. Aus dem Grunde hat man auch alle meine Friedens- Versuche zurückgewiescn und uns am 3. September vori gen Jahres den Krieg erklärt. Das Deutsche Volk hat keinen Haß und keine Feind schaft zum cnglifchen oder französischen Volke. Es steht aber heute vor der Frage, ob es leben oder ob es untergehen will. In wenigen Wochen hatten die tapferen Truppen un serer Armeen den von England und Frankreich vorgeschick ten polnischen Gegner niedergeworfen und damit die Ge- fahr aus dem Osten beseitigt. Darauf hin haben England und Frankreich beschlossen, Deutschland vom Norden her anzugreifen. Seit dem 9. April hat die deutsche Wehrmacht auch diesen Versuch im Keim erstickt. Nun ist das eingetroffen, was wir schon seit vielen Monaten immer als eine drohende Gefahr vor uns sahen. England und Frankreich versuchen unter Anwendung eines gigantischen Ablenkungsmanövers im Südosten Eu ropas über Holland und Belgien zum Ruhrgebiet vorzu- stoßcn. Soldaten der Westfront! Damit ist die Stunde nun für Euch gekommen. Der heute beginnende Kampf entscheidet das Schick sal der deutschen Nation für die nächsten tausend Jahre, Tut jetzt Eure Pflicht. Das deutsche Voll ist mit seinen Segenswünschen bei Euch. Berlin, 10. Mai 1940. AdolfHitler. 4 Mai >94E stellt die Reichsregierung folgendes fest: 1. Seit Ausbruch des Krieges baben die belgische und dis niederländische Presse in ihren feindlichen Auslassungen gegen Deutschland oie englischen und französischen Zeitungen noch Über boten. Diese Haltung haben sie trotz dauernder Vorstellungen durch das Reich bis zum heutigen Tage nicht geändert. Darüber hinaus haben führende Persönlichkeilen des öffent lichen Lebens in den beiden Ländern in den letzten Monaten in immer steig ndem Maße zum Ausdruck gebracht, daß der Platz Belgiens und der Niederlande an der Seite Englands und Frank reichs sei. Viele andere Vorgänge des politischen und wirtschaft lich n Lebens in Belgien und in den Niederlanden unterstreichen noch diese Tendenz. 2. Die Niederlande in Verbindung mit belgischen Stellen haben sich dazu hsrgegeben, unt-r flagranlester Verlstzung^ihrer primitivsten Neutcalitätspflichten die Versuche des englischen Secret Angriff über dir dentsche Westgrenre auf breitester Front - Ser Führer an der Front Gegenfchlag gegen die Bedrohung des Mhrgedktes — Erfolgreiche An griffe der Luftwaffe gegen feindliche FZngyMe Memorandum der ReichSregiewtig an dis Königlich» delgisthe und Höniglich-mederlsndWe Regierung