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Wilsdruffer Tageblatt : 03.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194004038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400403
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-03
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.04.1940
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sesken des britischen Empires mttmachen würde.* Wetter fuyrr Henning dre gegen die autoritären Staaten gerichteten Reden Roosevelts in Chicago am 5. Oktober 1937 und 4. Januar 1939 and vor dem Heeresausschuh des Senats, ferner die Reden Bullitts in Paxis und Straßburg mit den gleichen Aeuherunaen an wie sie auch in den veröffentlichten Dokumenten angegeben sind. In einem Leitartikel betont das Blatt, daß nach der Oeff- nung der Zarenarchive der damalige Präsident Wilson ebenfalls die auf die USA bezüglichen Dokumente dementiert habe. Italiens Presse zieht die Folgerungen, die sich für ihr Land aus den Darlegungen der Dokumente ergeben. So unterstreicht Franchi»- im „Giornale d'Italia*, datz man anscheinend zunächst Deutschland beseitigen wollte, indem man ihm Ruhland entgegensetzte, um dann nach gewonnener Partie sich gegen Italien zu wenden. In Ruhland finden die Dokumente durch die Tagung der Obersten Sowjets eine verbreiterte Grundlage. An der Echtheit hegt niemand Zweifel Wo die Echtheit der Dokumente behandelt wird, verweist man immer wieder darauf, dah die Originaldokumente den ausländischen Journalisten zur Versügung gestellt worben seien. So schreibt der schweizerische „Nationalzeitung*'u. a.: — „Mit Bergröherungsglälern bewafinet gingen einige avs- lanvtime norreiponventen an die Untersuchung der Papiere, Wasserzeichen, Stempel, Briefköpfe, Unterschriiten, Randbemer kungen, die mit verschiedenfarbigen Buntstiften von hohen vol- niichen Staatsbeamten aus einzelne Dokumente geschrieben wur den. wurden auf das genaueste geprüft. An der Echtheit hegt« niemand Zweifel * ' Selbst London kann den wahren Kern nicht leugnen Der Londoner Korrespondent des gleichen Blattes macht dre bemerkenswerte Festestllung, dah.in London zwar, wie er sagte, „begreiflicherweise" wenig Neigung dafür bestehe, an die Echtheit der Dokumentensammlung zu glauben, dah man aber nicht leugnen könne, dah dieses Weihbuch einen wahren Kern enthalte, insofern nämlich, als einige amerikanische Botschafter auftragsgemäß dazu beigetragen haben dürften, den Geist des Widerstandes bei den Westmächten gegen Deutschland zu ermun tern. Der Korrespondent läht keinen Zweifel daran, dah man auch in England von diesem Weihbuch eine Stärkung de« ame rikanischen Isolationismus erwartet. Unbezweifelbare Echiheii AnSlSndisclse Journalisten sahen die Originale der Dokument Mehrere New-Borker Blätter veröffentlichen ein« Nnited-Preß-Meldung aus London, die einem direkten Einge ständnis der Echtheit der deutschen Dokumentenverösfentlichung durch polnische Kreise in London gleichkommt Auch wird in diesem Zusammenhang betont, datz einige Berliner Korrespondenten ausländischer Blätter die Original-Dokumente im Berliner Auswärtigen Amt gesehen und diese Urkunden für echt hielten. Der Bericht beschreib! dann die zahlreichen Unterschriften und Randbemerkungen auf den Dokumentem Alles dies beweise, daß die Dokumente int polnischen Autzenamt durch viele Abteilungen gegangen leien. Moskau bringt Wortlaut der Aokumente DaS außergewöhnliche Interesse an den Enthüllungen hält überall an. Die Moskauer Zeitung „Prawda" veröffentlicht mehr als ganzseitig und in größter Aufmachung eine Reihe von Doku menten, die dem deutschen Weißbuch entnommen sind. Die Veröffentlichung der ersten Dokumente aus dem deut schen Weißbuch, die das Blatt im Wortlaut widergibt, zeigt das ungewöhnliche Interesse, das man in Moskau der jüng sten deutschen Publikation entgcgenbringt. Niemals zuvor wurde einer politischen Veröffentlichung des Auslandes in der Moskauer Presse so viel Platz eingcräumt. Zum Weißbuch wird ferner aus Amerika eine Reihe von Meldungen veröffentlicht. Vorangestellt wird ein Berliner Bericht des Korrespondenten der „New Bork Times", der nach Einsicht der OriMialdokumente des früheren polnischen Außen ministeriums sMdm Blatt die Echtheit dieser Schriftstücke be- stätigte. Eine gleichfalls erwähnte Meldung der „Associated Preß" schildert die Wirkung der deutschen Publikation in den Kreisen der Isolationisten. * Auch in der gesamten übrigen neutralen Welt reißt das überaus sensationelle Interesse an den Enthül lungen nicht ab. Einmal wird immer wieder betont, daß im deutschen Weißbuch die Wahrheit enthalten ist, und zum anderen ist man sich darüber im klaren, datz diese Dokumente unter Umständen noch bedeutende Auswirkungen haben können. Miere Aimmims in Südwaler Arbeitslosigkeit und Elend halten an. . Ein Sonderkorrespondent der „Times" muß bestätigen, daß kn den Kohlengebietcn von Südwales immer noch größte Ar- beitslostgkeit, Armut und Elend herrschen. Jede Hoffnung, die Arbeitslosigkeit werde in Südwales schnell nachlassen, sei ver fehlt gewesen. In Tausenden von Wohnungen fehle es an Kohle. Immer noch herrsche größte Arbeitslosigkeit. In einer kleinen Stadt in Südwales, so schildert der Korre spondent, sei vor rund einem Jahr das Bergwerk geschlossen worden, wodurch 1200 Arbeiter oder 90 v. H. der männlichen Bevölkerung dieses Ortes die Arbeit verloren hätten. Die Stadt war völlig abhängig von dem Bergwerk. Es sei ein äußerst melancholisches Bild, diese Männer jetzt beschäftigungs los an den Straßenecken herumstehen zu sehen; In der Haupt geschäftsstraße seien heute viele Läden zu vermieten, während es m früheren Zeiten nur schwer möglich gewesen sei, dort rin Geschäft zu bekommen. In ganz Südwales, so hebt der Korrespondent hervor, herrsche eine bittere Stimmung gegen die Leute, die in den Tälern von Südwales Reichtum gehäuft hätten, und die dann weggingen, um Südwales traurig und in Not zurückzulassen. Unser Witte unabänderlich Dr. Goebbels: Die Welitnrannei der westlichen Plutokrakke muß endgültig gebrochen werden. Die Leiter der Reichspropagandaämter versammelten sich in den Räumen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda unter Leitung von Ministerialdirektor Gul- ttter zu einer Arbeitstagung. U. a. sprachen Staatssekretär Svrup über Gsgenwartsaufgaben der Sozialpolitik und der Reichsbeauftragte für Metalle, ^-Oberführer Zimmermann iber Metallsammlung und -Verwertung. Im Mittelpunkt der Tagung stand eine Rede deS Reichs ministers Dr. Goebbels. Der Minister schilderte, wie eine Reihe diplomatischer Erfolge in den letzten Wochen die Stellung Deutschlands noch weiter gestärkt habe, während unsere Gegner recht wenig Grund hätten, mit der Entwicklung der Lage zu frieden zu sein In Disziplin und Geschlossenheit warte die Heimat auf die kommenden Ereignisse, während die Front überall da, wo sie sich mit dem Feinde messen konnte, ihre Ucberlegenheit bewiesen habe. Der Wille des deutschen Volkes sei unabänderlich, die Welttyrannei der westlichen P l n 1 o k r a t i e n ein für allemal zu brechen und diesen Krieg, wie der Führer gesagt habe, nicht anders zu beenden als mit dem glänzendste» Sieg der deutschen Geschichte. Täglich 6S Kohlenzüge Italienische Anerkennung sür die deutschen Kohlenlieserungen Nachdem der Führer den Italienern die Nebrrnahmr der gesamten Kohlenvcrsorgung Italiens durch Deutschland zu- gesagt hat, setzte sofort die Belieferung ein, unv die Organi sation klappt, wie nicht anders zu erwarten, in vollem Um fange. In Rom findet die glänzende Organisierung der deut scheu Kohlenlieserungen nach Italien höchste Anerkennung. „Deutschland wird monatlich eine Million Tonnen Kohlen liefern", so betont das halbamtliche römische Blatt „Giornale d'Jtalia" unter großer Uebcrschrift. Weiter teilt das Blatt Einzelheiten über die technische Regelung der Kohlenlieferun gen mit. Danach werden täglich 65 Kohlenzüge die sieben Grenzstationen passieren, nachdem bereits im Februar über eine halbe Million Tonnen deutscher Kohlen aus den Ruhrzechen, aus Obcrschlesicn und von der Saar mit größter Regelmäßigkeit nach Italien gelangten. * Wir erinnern uns, datz England seinerzeit glaubte. Italien durch Abschnürung von den deutschen Kohleulieserun- gen unter Druck setzen zu können. Deshalb wurden die vier zehn italienischen Kohlendampfer, die von Rotterdam aus mit deutscher Kohle nach Italien unterwegs waren, beschlag nahmt. Englands Plan teuflisch wie alle anderen in diesem Kriege, zielte daraus hin, Italien zur Abnahme von englischer Kohle zu zwingen, die dann mit Erzeugnissen der italienischen Rüstungsindustrie bezahlt werden sollten. Auf diese Weise glaubten die Londoner Kriegsverbrecher, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können: erstens meinte man, die deutschen Kohtentieferungen nach Italien dadurch unterbinden zu können, und zweitens hoffte man, dadurch, datz man italie nische Schwerindustrieerzeugnisse als Bezahlung sür englische Kohle forderte, Italien au? kaltem Wege entwaffnen zu können. Wenn je ein englischer Plan gründlich mißlungen ist, so ist es dieser gewesen. Wie in diesem Falle, so wird es in London in allen anderen Fällen gehen, wo es versucht, die unverbrüchliche Freundschaft zwischen Rom und Berlin zu unterwühlen. Noofeoett vor der Preise Eine Erklärung zum deutschen Weißbuch. Präsident Roosevelt, der auf der Pressekonferenz über das deutsche Weißbuch befragt wurde, war offensichtlich be müht, von der Behauptung des polnischen Botschafters Potocki abzurücken, daß der USA.-Botschafter Bullitt den Westmächten amerikanische Kriegs Hilse gegen Deutschland versprochen habe. Roosevelt erklärte, er habe das Weißbuch bisher nicht gesehen, wolle aber grundsätzlich sagen, daß in gegenwärtigen Kriegszeiten alle Propagandamitteilungen aus kriegführen den Ländern mit mehreren Körnern Salz genossen werden sollten. Roosevelt fügte hinzu, daß Bullitt in der nächsten Woche auf seinen Pariser Posten zurückkehren werde. W Dss VS« WAss/ Der französische Rundfunk wundert sich darüber, daS Z die Teilnahmezahl am französischen Rundfunk seit Kriegs- W ausbruch nur ganz gering zugenommen habe und im W Monat Februar nur um 2000 Hörer größer geworden W sei. Das kann ja nun nicht etwa eine Folge des Krieges W sein, denn das Interesse, Rundfunk zu hören und so W oauernd auf dem laufenden zu sein, muß naturgemäß W in Kriegszeiten noch viel mehr zunehmen. Das beweist W z. B. die gewaltige Steigerung der Rundfunkteilnehmer W des Großdeutschen Rundfunks, die in den ersten sechs W Kriegsmonatcn um mehr als 1,4 Millionen zugenommen W haben. Das ist auf den Monatsdurchschnitt gerechnet ein W Zuwachs von fast 250 000 Hörern. Unter Zugrundelegung der Bevölkerungszifsern von Frankreich und Deutschland A hätte demnach die Hörerzahl in Frankreich im Februar W nicht nur um 2000 Hörer, sondern um rd. 125 000 Hörer M zunehmen müssen, wenn das Interesse der französischen W Bevölkerung am eigenen Rundfunk von gleicher Stärke W gewesen wäre wie in Deutschland. M Wir glauben aber, des Rätsels Lösung gefunden z« W haben. Was soll sich der französische Hörer noch sür die W Tiraden des französischen Rundfunks interessieren, nach- dem er sich mehr als einmal davon überzeugen konnte, W daß ihm lauter Lügen vorgesetzt worden sind. Und das W von Kriegsbeginn an! Der Franzose hatte zu Anfang W des Krieges noch mit Befriedigung aus seinem Rundfunk W die Meldung von polnischen Siegen über Deutschland und W von der Rammung des Westwalles entgegengenommen. M Als aber nach 18 Tagen Polen ganz verschwunden wat W und der Westwall noch immer unerschüttert stand, wurde W der französische Hörer gewaltig ernüchtert und verlor das W Vertrauen zu der Glaubwürdigkeit seines Rundfunks. M Wenn die Franzosen nun ihrem eigenen Rundfunl W nur noch das allergeringste Interesse entgegenbringen, W dann sollte sich der französische Rundfunk nicht über das M Volk beklagen, sondern einmal darüber nachdenken, ob er W es nicht durch seine eigenen Lügen erst selbst so weit ge- W bracht hat. Für die Freiheit Indiens Das Londoner Attentat gegen die britischen Unterdrücker. Der Inder Singh Azad, der im vergangenen Monc» in der Caxton-Hall in London des Attentat verübte, den! der frühere Generalgouverneur des Pundschab zum Opfer siel, stand wiederum vor einem Londoner Polizeigericht. Wie ein Poltzeibeamier aussagte, hat der Inder ihm selbst erklärt, daß er gegen den Unterdrücker seines Volkes einen Groll gehabt habe. O'Dwver habe kein anderes Schicksal verdient. Ihm, dem Inder, mache es nichts aus, wenn er sterben müsse. I« diesem Falle stürbe er sür sein Land. MS uMrer Heimat. Wilsdruff, am 3. April 1940. Spruch Des Tages Nächst der Klugheit aber ist Mut eine für unser Glück sehr wesentliche Eigenschaft. Freilich kann man weder die eine noch Vie andere sich geben, sondern ererbt jene von der Mutter und diesen vom Vater; jedoch läßt sich durch Vorsatz und Uebung dem davon Vorhandenen nachhelfen. Schopenhauer. Jubiläen und Gedenktage 5. April 1728: Der Baumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach in Wien gestorben. — 1804: Der Botaniker Matthias Jakob Schleiden in Hamburg geboren. — 1846: Der Schriftsteller Michael tIeorg Conrad in Gnodstadt in Franken geboren. — 1917: Die Vereinigten Staaren von Amerika erklären dem Deutschen Reich den Krieg. — 1932: Der österreichische Staats- mann Graf Ottokar Czernin in Wien gestorben. Sonne und Mond (Sommerzeit): L. April: S.-A. 6.26, S.-U. 19.41; M.-A. S.25. M.-N. I7.2S Veilchen Kein Baum, kein Strauch hindert die Sonnenstrahlen, di« Erde zu erwärmen, daher läßt sich auch manch Blümlein ver locken, schon frühzeitig sich aus dem Schlafe zu erheben. Das Veilchen ist nach dem Schneeglöckchen als erstes aus dem Platze. Sein bescheidenes Blau hebt sich anmutig von der Erdkrume ab, und sein Duft lockt die ersten Bienen herbei. Es hat sich unter dürrem Gras oder Moos versteckt, da es ihm noch zu unwirtlich ist auf der noch schlasbefangenen Erde. Das Veilchen ist ein dankbares Blümchen, das zahlreiche Blüten von einem Stengel spendet Sein zarter Duft macht es zur Lieblingsblum« vieler Frauen, daher taucht es auch schon frühzeitig in den Auslagen der Blumenhandlungen auf, wo es gar bald rasch« Abnehmer findet. Die alten Deutschen dachten liebevoll des duftenden Blüm chens, sie liehen es unter den Schritten der holden Göttin Freya aus dem Boden sprießen, wenn diese zur Lenzeszeit über die Fluren wandelte. Die alten Römer und Griechen warsen duftende Veilchenblumen in die Weinkruge, um das feurige Getränk zu würzen. Dichtung und Sage wissen viel vom Veilchen zu berichten, und gar manches Liedlein vom stillen Veilchen ist in die Volkspoesie übergegangen. Einstmals spielt« es eine große öffentliche Rolle. Es war in Frankreich zu: napoleonischen Zett, als es als Symbol der kaiserlichen Partei galt, während die Bourbonen die Lilie als ihr Sinnbild be- trachteten. „Botschaft an die Ration" (Message to the Nation) nannte der englische Feldmarschall Lord Roberts sein politisches Ver mächtnis. Dieser Lord Roberts steht hoch im Ansehen in der angelsächsischen Welt. Was sagte Feldmarschall Roberts? „Wie wurde dies britische Imperium gegründet? Krieg gründete dies Imperium — Krieg und Eroberung I Wer unter uns. der um die Vergangenheit dieser Nation weiß wie um die Vergangenheit aller Nationen und Städte, die jemals den Glanz ihrer Namen in die Mensch heitsgeschichte eingegrabea haben, kann Deutschland an klagen ... ?" Wer? Alle, die Englands Vergangenheit heuchlerisch leugnen — Männer vom Schlage Chamberlain, Churchill, Eden und Halifax. Es hilft aber nichts mehr — heute weiß jeder, der lesen gelernt hat, von der brutalen Vergangenheit Englands und seiner scheinheiligen Gegenwart. s/ableA, «»6«» »«««» Siedlers Arbettskalender im April Für gewöhnlich steht das Hauptgebot vor den Arbeitsvor« haben, die uns der kommende Monat aufgibt, datz die im März im Rückstand gebliebenen Arbeiten nachzuholen sind. Del diesjährige überlange Winter mit seiner verspäteten Schnee schmelze und dem Uebermatz an Bodennässe, das er überall zurückgelassen Hai, hat es anders bestimmt. Wir stehen eigent lich jetzt erst am richtigen Anfang und haben für lange Wochen, nicht nur für den März, nachzuholen. Das soll uns aber in keiner Weise entmutigen. Wir müssen einfach bedenken, datz es im großen deutschen Vaterland Gebiete gibt, wo immer schon erst der April der früheste Zeitpunkt zur richtigen Be stellungsaufnahme gewesen ist, und wo man dennoch völlig befriedigende Ernten erzielt hat. Die Natur will uns so gern Helsen und Verlangl nur, datz wir unsererseits bereit sind, sie zu unterstützen. In der Kleintierzucht erfordern die lammenden Ziegen- mütier und ihre Nachkommenschaft die gesteigerte Aufmerksam keit, weil diesmal junges Grün selbst als vitamintragendes An- cegungsfutter einstweilen noch in ungewöhnlich geringem Um fange zur Verfügung steht. Wir werden darum um so eifriger alles sammeln, was sich uns an sonnenbestrahlten Fleckchen darbietet, wobei wir uns auch, schon wegen der Junggeslügel« aufzucht, aller Stellen erinnern, wo Brennesseln wachsen. Die Puten, als nanirliche Brutmaschinen jetzt wieder begehrt, be ginnen zu sitzen. Nach Mitte April soll man Gänse auch in diesem Jahre nur ausnahmsweise noch zur Brut ansetzen. Schon geschlüpfte Hühnerkücken sind trocken und warm zu halten. Im Garten geht man mit dem Schwellen der Knospen an daZ Beschneiden des Steinobstes. Wo das bisher nicht möglich war, muß allerdings das eigentlich schon verspätete Schneiden und Auslichten von Kern- und Beerenobst nun ganz vordring lich nachgeholt werden. In vielen Fällen wird die Spritzung ebenfalls noch nachgeholt werden müssen, ehe die Blüten sich erschließen. Ende des Monats beginnt das Veredeln von älteren Aepfeln und Birnen. Auf den Gemüsebeeten sind di« härteren Pflanzen, wie Kohlarten, bereits ins Freie zu setzen. Sonst werden alle Gemüsearien ausgesät mit Ausnahme der wenigen Gewächse, die wie Bohnen, Gurken usw. erst nach den Maifrösten ins Freie kommen. Ende des Monats sind alle Gemüsearien für eine Kopfdüngung dankbar. Gurken, Tomaten, Kürbisse usw. werden in Kästen oder, wo diese noch nicht zur Verfügung stehen, in Töpfen angesät, nm sie nach Mitte Mai ins Freie auszupflanzen. Zum Neupslanzen von Obstbäumcn ist noch Zeit, sie müssen aber gut eingewässert werden. Früh tragende Obstbäume, wie Pfirsiche, Aprikosen und Sauer kirschen, sollen nicht mehr gejaucht werden. An Schädlingen werden die Maulwurfsgrillen und die Erdflöhe bekämpft und die Leimringe, wo sie nicht klebefähig über den Winter ge kommen sind, schleunigst erneuert. Wer etwas Futterwirtschaft betreibt, jaucht sein Wiesen oder Weidestück. Der znletzt gewonnene Dung wird bis End« des Monats auf die Kartosfelbeete ausgefahren. In der Fischzucht hat die Hauptlaichzeit begonnen nnd be fiehlt völlige Schonung. Die Bienenvölker werden immer noch warm gehalten, jedoch ist mit der Reizsütteruna zu beginnen, die Durstnot ist abzuwenden und das Brutnest ist zu erweitern- Mütter werden zuerst bedient! Der , Krieg zwingt uns !» der Heimat noch stärker zur Bildung einer wahren Volksge meinschaft, als es im Frieden schon der Fall war. Das g>» sowohl für die großen politischen Zielsetzungen, als auch W« die kleinen Dinge des täglichen Lebens. Ueberall muß jeder einzelne sein Bestes geben, um dem anderen behilflich zu sei»- Wo Vernunft wallet, regelt sich alles viel leichter. Beim Ein kauf von Lebensmitteln hatte es sich schon vor Beginn des Krieges als Brauch herausgebildet, kinderreichem stillenden edel werktätigen Müttern -stets den Vortritt zu lassen. Heute Kriege gilt das erst recht, denn aus diesen Müttern ruht eine doppelte Verantwortung, Dasselbe gilt , von schwangere» Frauen, vom Einkaufsdienst der Nachbarschaftshilfe und vv» gebrechlichen, körperbehinderten Volksgenossen, me im einer entsprechenden Bescheinigung der NSV. sind. Jede» Volksgenosse und jede Volksgenossin, die beim Fleischer, Backer, Lebensmitlelhändler usw. Personen antreffen, die unter eine der obengenannten Gruppen fallen, soll verständnisvoll genug sem; ihnen auf jede Weise behilflich zu sein und ihnen drn Vortrm zu lasten. Dor allen Dingen soll jeder Geschäftsmann cmch r>ev sich aus dafür sorgen, daß auf diese Weise in seinem eigen« Geschäft praktischer Nationalsozialismus geübt wird.
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