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Wilsdruffer Tageblatt : 10.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194006100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400610
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-10
-
Monat
1940-06
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.06.1940
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Der Mm stiftet ein Eichenlaub zum Ritterkreuz Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat durch Verordnung ein Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes gestiftet, das als besondere Auszeichnung an Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes verliehen werden kann. Das Eichenlaub besteht aus drei silbernen Blättern und liegt aus der Bandspange auf. Giraud ühsr die Alaudernschlacht Deutsche Panzer und deutsche Luftwaffe überlegen. Der gefangene General Giraud traf am 20. 5. in einer Stadt Westdeutschlands ein, wo für ihn Quartier vorbereitet war. Aus der lebhaften Unterhaltung, die er mit seinen Be gleitern führte, ist folgendes militärisch und politisch inter essant: Als Hauptanlatz der schwierigen Lage der ihm unterstell ten Truppen gab erdieUeberlegenheit der deut schen Panzerverbände und der deutschen Luft- streitkräste an. Seit Tagen hätten sich die Franzosen schlechtes Wetter herbeigewünscht, und die günstige Wetter lage hätte er selbst geradezu als ein Unglück empfunden. Hier durch hätten die deutschen Luftstreitkräfte so große Wirkungs möglichkeil gehabt. Aufschlußreich ist eine Stelle der Unterhaltung, ans der M erkennen ist, daß der französische General am 2g. 5. noä nichts von der Besetzung von Antwerpen und Blisstn - gen durch die deutschen Truppen wußte. Die Nachricht hier über beeindruckte ihn sichtlich. Als sich die Unterhaltung de, allgemeinen Kriegslage und dem Wert der verschiedenen Armeen zuwandte, machte Giraud in seiner vorsichtigen und »erhaltenen Art daraus aufmerksam, daß wir Deutsche uns »ielleicht nicht genügend vorstellcn könnten, wie schwierig eine nilitärische Lage zu meistern ist, wenn Truppen von vier Ltaaten gemeinsam zu führen seien. „Eigentlich", fuhr Ge- leral Giraud fori, „kämpfen im Westen nur zwei Armeen, sie deutsche und die französische". Nach kurzer Pause ver besserte sich der General und fügte hinzu, daß auch die eng- jische Armee natürlich gut sei, wenn sie auch sehr klein wäre. Sie wäre vor allem „kn der Verteidigung" recht gut. Den Wert der belgischen und holländischen Armeen schätzte Giraud aiedriger ein. Ueber die innerpolitischen Voraussetzungen Deutschlands leigte sich Giraud wenig unterrichtet und hatte auch wenig Kenntnis darüber, daß wir unser soziales Problem weit gehend gelöst haben. General Giraud war sichtlich durch sein Widriges Geschick der Gefangennahme bedrückt. Er machte iils Offizier und Mensch den Eindruck einer starken Persön- lichkeit. Man kann verstehen, daß die Franzosen und wahr scheinlich auch die Engländer auf seine Fähigkeiten vertrauten und in ihm eigentlich den kommenden ^Mann sahen. Desto schwerer wiegt seine Gefangennahme als Verlust für die Westmächte. 8m MM mit Wwarren AMn Von den Franzosen auf das Abschlachten abgerichtet. Ein furchtbares Verbrechen an der Menschheit haben die »lutokratischen Kriegshetzer begangen, als sie die schwarzen öestien aus dem sinstersten Afrika zur Auffüllung der Heere hrer sterbenden Rationen nach Europa heranhollen. Es sind keine Soldaten, gegen die der deutsche Soldat hier antreien nutz. Es sind schwarze Teufel, die in ihrem Blutrausch jeden wutschen Soldaten auf grauenhafte Weise abschlachten, der hnen in die Hände fällt. Wie der Kriegsberichter Brügge - nann schreibt, hocken die Schwarzen vielfach als Baum- chützen in den dichten Kronen der Laubwälder, um erst inzugreifen, wenn die deutschen Soldaten den Wald durch- chritten haben. Dann kommen sie hervor, einzeln oder in studeln und fallen aus dem Hinterhalt über einzelne Soldaten her. Mit ihren armlangen geschlissenen Buschmes sern richten sie ihre Opfer gräßlich zu. Sie überfallen Kran kenträger und Sanitätskolonnen und machen auf Geheiß ihrer weißen Vorgesetzten keine Gefangenen. Sie sind von den Franzosen geradezu aus das Abschlachten abgerichtet. Wir haben deutsche Soldaten gesehen, die diesen Tieren in die Hände gesallen waren. Die eigenen Kameraden haben sie nicht mehr erkannt, so waren sie verstümmelt. In einem Bericht des Kriegsberichters K. A. Balzer Wird ein Kampf mit einem dieser schwarzen Teufel geschil dert. Als ein Pionier einen Keller durchsuchte, sprang ihm plötzlich ein Nigger an den Hals. Ein Pistolenschuß schlug Viesen ersten Angriff zurück. Als der Pionier den Keller verließ und sich in die Küche begab, stürzte sich der schwarze Hüne aus Senegambien noch einmal aus den deutschen Sol daten. Ein wilder Ringkamps entspann sich, wobei der Nigger seinen Widersacher, einen stämmigen bayerischen Holzfäller, am Hals verletzte. Nach einem wohlgezielten Borhieb in die Magengrube des Negers, sprang der Deutsche auf und lies ins Freie, da er seine Pistole bei dem Ringkampf verloren hatte. Ms er gleich darauf mit einem Gewehr die Küche Wieder betrat, saß der Schwarze mit vorgehaltenem Seiten gewehr zusammengeduckt wie eine Raubkatze in der Ecke. Er kam nur als Leiche in deutsche Hände. Sine Warnung des Senators Wheeler Die tatsächlichen Probleme wichtiger als Schauergeschichten. In einer Ansprache vor der „Internationalen Liga für Frieden und Freiheit" erklärte der demokratische Senator Wheeler, der als möglicher Präsidentschaftskandidat gilt, die Vereinigten Staaten sollten lieber tatsächliche Probleme anpacken als Schauergeschichten über feindliche Luftstützpunkte ernst nehmen, von denen riesige Flugzcugschwärme New York, St. Louis und New Orleans bombardieren würden. Wheeler führte Weiler ans, die Sieger wie die Besiegten im europäi schen Krieg würden alle Hände voll zu tun haben, um wieder geordnete Verhältnisse herzustellen und Hungrige zu füttern. Amerika solle danach trachten, im Krieg gegen Hunger und Armut eine führende Rolle zu übernehmen. Der Redner setzte hinzu, er werde häufig Isolationist ge nannt. Diese Bezeichnung werde heute allen angehängt, die die Vereinigten Staaten nicht länger als englische Kolonie be trachteten oder die Jugend Amerikas nicht auf den Schlacht feldern Europas zermalmt sehen wollten. Selbst Grabsteine »erbe« «Mgelegt Neutrale Zeitung über Londons Nervosität. Sämtliche Wegweiser, Namensschilder an Eisenbahn- und Autostationen in England sind nach in Helsinki eingetros- kenen Nachrichten in den letzten Tagen entfernt worden. Vor bereitungen wurden getroffen, um alle Geschäfts- und Haus schilder im ggnzen Lande abzunehmen, damit sie im Falle der Landung deutscher Truppen keine Orientierungsmöglich keit bi»ten. So schildert der Berichterstatter des „Hufvudstadsbladet" die Stimmung in England, es heißt dort u. a., daß man erwäge, die Kirchhöfe zn sperren und die Grab steine umzulegen, da sie ja auch Angaben über die Orte enthielten. Ebenso sei die Bevölkerung instruiert, nur gegen Vorzeigung einer Ausweiskarte Fremden Auskünfte über den Weg zu erteilen. Diese Beschreibung des Gefühls der Unsicherheit in Eng land Leiat so recht die dort Herrschende Gemütsverfauuna. ..Wie die Timdern mb Teutonen" Ein Katastrophenbcricht von Havas löscht die letzten Illusionen Frankreichs Während das deutsche Oberkommando mit der Wucht der ihm eigenen Sprache die erste stolze Bilanz der großen Schlacht im Somme- und Oise-Gebiet zieht, sieht sich Havas gezwungen, einen Katastrophenbericht zu veröffentlichen, der dem französischen Volk nun auch die letzten Illusionen nimmt, in die es die Lügen der verantwortlichen Kriegstreiber immer wieder gestürzt haben. Jetzt endlich muß man zugcben, daß die Auswirkungen der großen Schlacht in Flandern und im Artois nun an der Somme/ und an der Oise ihre für Frankreich verhängnisvollen Ergebnisse zeitigen. Jetzt spricht man offen davon, daß die gegenwärtig tobende Schlacht, die Herr Reynaud die Schlacht Frankreichs ge nannt hat. ihren Höhepunkt erreicht hat. Und jetzt wird den so lange belogenen Franzosen in Paris und im Lande gesagt, daß diese Schlacht Frankreichs den fürch terlichsten Schock der militärischen Geschichte mit sich brachte. In der den Franzosen eigenen Sprache wählt Havas Bil der, die kaum plastischer gewählt werden können, um den Ver lauf des großen Ringens klarzumachen. Die Deutschen seien jo sagt Havas. „vorwärts gestürmt, von Sisgesfubel umrauscht, wie die Cimbern und Teutonen", ihre Vorfahren. So wird diesem Ringen, das das französische Büro die größte Schlacht der Kriege aller Zeiten nennt, das Signum jenes Furor teutonicus ausgeprägt, mit dem alle bisherigen Schilderung Lügen gestraft werden, die darauf abzielten, das Volk in Frankreich über die Verzweiflung der Lage zu täu schen. in die die Politik und Kriegsführung Frankreich Hinein getrieben hgt. Bemerkenswertes Eingeständnis Die deutsche Erklärung, daß die französischen Gefangenen in Deutschland in Zukunft genau so behandelt werden, wie die deutschen in Frankreich, scheint in Paris ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Jedenfalls beeilt Havas sich zu ver sichern, daß das französische Oberkommando untersuche, wie weit die deutschen „Anspielunge n". die über „die angeb lich schlechte Behandlung deutscher Kriegsgefangener" gemacht worden seien, der Wahrheit entsprechen. Das Wort Anspielung ist in diesem Zusammenhang eine Unverschämtheit, denn es handelt sich in dem, was Deutschland vorgebracht bat. um handfeste, unwiderlegliche Beweise mit genauen Angaben aller Einzelheiten der gerade zu unglaublichen Behandlung, der Deutsche in französischer Gefangenschaft ausgesetzt waren Angesichts der Eindringlich keit dieses Beweises kann selbst Havas nicht alle Tatsachen unterschlagen, so daß das Nachrichtenbüro immerhin zugibt, oaß das französische Oberkommando bereits dabei sei, zu be stätigen, daß „der größte Teil" dieser Anspielungen nicht aus Wahrheit beruhe Rechenexempel über große und kleine Teile interessieren uns nicht, entscheidend ist vielmehr, daß mit dieser Rede wendung eingestandcn wird, daß das französische Oberkom mando sich van der Richtigkeit deutscher Angaben hat über zeugen müssen. Die Folgerung, die die französische Nachrichtenagentur aus ihrer verworrenen Darstellung zu ziehen glaubt, daß die deutsche Regierung sich ihrer — der „Anspielungen" näm lich — nicht bedienen dürfe, um Repressalien zu ergreifen, ist ein Fehlschluß, wie er im Buch steht. Die Versicherung, mit der Havas die französischen Sadisten vor der Welt glaubt reinwaschen zn können, indem erklärt wird, die französische Negierung halte es für ihre Ehrenpflicht, die Kriegsgefange nen im Einklang mit den Regeln des Völkerrechts zu behan deln, bleibt wirkungslos, solange die Tatsachen damit nicht im Einklang stehen. Auf leere Beteuerungen fällt das natio nalsozialistische Deutschland nicht herein. Lonöon zsigi die kalie Schuster kevnauds Flehen um Hilfe glatt abgewtesew Nach- vorliegenden Informationen hat die Pariset kegierung, der das Wasser bis zum Halse steht, ein slehenu lichcs Hilfegesuch nach London gerichtet. Reynaud soll unter »cm Druck wichtiger parlamentarischer Gruppen und sog»« oes französischen Staatspräsidenten Lebrun von der L«»" voner Regierung die sofortige Entsendung von Truppe», Panzerwagen und Flakartillerie verlangt haben. England avc« habe Frankreich missen lassen, daß es nicht in der Lage stu sein dringenden französischen Appell zu entsprechen, da es aut feine Streitkräfte für seine eigene Verteidigung wie für dl« seines Imperiums absolut benötige. Man habe General Gori nach Paris gesandt, damit den Franzosen die Ablehnung Englands plausibel mache. Nach ver gleichen Information machen die englisch-französischen Beziehungen eine kritische Phase durch. Das Fernbleiben det Engländer von der enlfcheidenden Schlacht Frankreichs habt im sranzösischen Heer wie bei der Bevölkerung starken UW willen ausaelöst. Verschiedene maßgebende Politiker hätte» Reynaud, Marschall Pötain und sogar auch den französische« Staatspräsidenten Lebrun von diesem Unwillen unterrichte« Die französische Regierung hat gar keinen Grund, siH aufzuregen. Sie hat gewußt, was sie lat, als sie ihr Volk all die Judo-Plulokratie verschacherte. Daß der Poilu die Haupu last des Kampfes zu tragen haben würde, war von vornherein klar Soviel wie dieses Mal in Flandern, hat England noch in keinem Kriege aus eigener Krasi geleistet. Frankreich soll sich daher nicht so anstellen, wird man in London im Brust' Ion englischer Ueberzeugung sagen. Aber man sagt auch nich' einmal etwas Falsches, wenn man erklärt, man könne iw Augenblick überhaupt nicht Helsen Woher nehmen und nichi stehlen, kann Generäl Gort seine französischen Freunde sragcn, nachdem England von seiner stolzen Armee trotz aller „Sieg' Hastigkeit" des Rückzuges nur ein paar abgerissene, demoraw stene Gestalten, und von der Ausrüstung des Expeditionskorps überhaupt nichts gereitet hat. Daß es England selbst in diese« Situation, in der es wieder einmal seinen Bundesgenosse« im Stich läßt, für angebracht hält, das Versagen der er« betenen Hilfe mit vordringlichen eigenen Interessen zu be» gründen, ist charakteristisch für die britische Geistesverfassung Für den Engländer ist es selbstverständlich, daß er nur an M selbst denkt. Starks Llaruhe awch m England Aber auch jenseits des Kanals ist es recht unruhig Ms^ gespannt. Mit banger Sorge verfolgen die Engländer d« große Schlacht in Frankreich. Nach einer Stockholmer Meldung ist der leichtsinnige Optimismus, mit dem die Engländer z«' nächst die neue deutsche Offensive im Westen ausgenommen haben, verflogen. Atte Illusionen sind vernichtet. Jeder Eng' länder begreist, was dieser Krieg für sein Land bedeutet. Ba»" gen Herzens lauschen alle Engländer den Tagesnachrichtcn, die der Rundfunk durchgibt in der Furcht, daß jede Stund« neue bittere Enttäuschungen bringen kann. Katastrophale Kapitalflucht Ein beredtes Zeichen der englischen Nöte sind die drastö schen Devisenverordnungen, zu denen sich die bedrängte« Plutokraten veranlaßt sehen. Die Maßnahmen bedeuten pro'« tisch die Beseitigung der freien Sterling-Transaktionen. De> Markt für das Pfund ist auch in USA. nicht mehr frei. I« amerikanischen Finanzkreisen wird betont, daß Großbritaw nien durch die katastrophale Kapitalflucht der letz' ten Wochen, die eine Folge der schweren militärischen Nieder« läge ist, in einen ernsten Notstand geraten sei und daß es jetzt versuche, weitere Kursverluste zu verhindern. . Aus Merer Aeimut. WilLLruff, am 10. Juni 1940. Spruch -es Tages Mein Kampf um die Freiheit unseres Volkes war ein Kampf gegen Versailles. Aber es handelte sich nicht um das Paragraphcnwerk von Versailles, sondern darüber hinaus um den Kampf gegen eine Geistesverfassung, die im Versailler Diktat ihren Niederschlag gefunden hatte. Adolf Hitler in München am 24. 2. 1940. Jubiläen und Gedenktage 10. Juni. 1190: Kaiser Friedrich I. von Hohenstaufen, „Barbarossa", er trinkt im Kalykadnos (SalepH) in Kleinasien. — 1869: Der Maler, Baumeister und Kulturschriftsteller Paul Schultze- Naumburg geb. 11. Juni. l916: (bis 7 August) Beginn der Schlacht an der Strypa in Ostgalizien. — 1923: Blutbad der Ruhrbesatzungstruppen unter der Bevölkerung. Sonne und Mond (Sommerzeit). 10. Juni: S.-A. 4.37, S.-U. A.21; M.-A. 9.37, M.-U. 24.08. 11. Juni: S.-A. 4.37, S.-U. 21.22; M.-A. 10.52, M.-U. 24.37. Bienenhonig — nahchast und gesund Der Honig geht, ohne eines Umwandlungsprozesses zu bedürfen und ohne jeglichen Rückstand zu hinterlassen, ins Blut über. Darum verursach: er auch nie Verdauungs- beschwsrden und ist in jeder Beziehung so recht sirr Magen- leidende und Kinder geeignet. Der menschliche Organismus bedars einer großen Zufuhr an Zucker, da dieser ihm Wärme und Kraft verleiht. Es ist zweifellos jedem klar, daß durch jede Arbeit ein gewisser Verlust an Kraft entsteht, der ersetzt werden muß. Von den Mitteln, welche dies vermögen, steht der Honig obenan. Man, begreist es gar leicht, daß die Aerzte Honig oder Trauben empfehlen, wenn es sich um eine Ver besserung der Verdauung und um Erfrischung der Lebens kräfte handelt. Da Honig als Nahrung ein Erzeuger der Wärme des Körpers, ein Beleber der Nerven und körperlichen Kräfte, ein Unterstützer aller Tätigkeit ist, so wird man das größte Ge wicht daraus legen müssen, ihn durchweg rein und unver fälscht zu erhalten Man kaufe nur echt deutschen Honig, und zwar entweder direkt von einem Bienenwirt oder aus einer reellen Honigniederlage, welche von den Imkern und Jmker- genossenfchasten bereits in vielen Städten eingerichtet worden sind. Der Honig muß insbesondere frei von jeder Blüten- ftaubbeimengung sein. Echter, reiner Honig verliert, nachdem er eine längere Zeit gestanden hat, seine Durchsichtigkeit und Dünnflüssigkeit; man sagt dann, er kristallisiert sich. Will man bereits kristallisierten Honig wieder flüssig machen, so geschieh! dies sehr leicht durch das Einsetzen des Gefäßes in Wasser, welches man dann erhitzt. Honig enthält gerade solchen Zucker, der am schnellsten und leichtesten die Verdauung fördert Unter iHesen Um ständen empsiehlt es sich, ihn mit solchen Speisen zü genießen, die weniger leicht zu verdauen sind Die Verbindung von Brot mit Honig ist hinlänglich als gebräuchlich bekannt und stimmt mit den Grundsätzen der Natur und des Geschmacks überein. Kinder, welche rasch wachsen und dabei matt und träge erscheinen, suhlen instinktiv, wovon sie Abhilfe zu er warten haben. Sie tragen ein großes Verlangen nach Zucker und Süßigkeiten. Nichts aber hilft ihnen mehr und ist ihnen zuträglicher als gerade der Honig, der schon durch sein lieb liches Aroma von allen Süßigkeiten bevorurat wird- In diesen Tagen der allerhöchsten Spannung, in denen Heimat wieder mit unbeugsamer Zuversicht auf die Entwicklung der Operationen im Westen blickt, feiern die Äierbankstrategm wahre Orgien. Wir alle kennen diese Typen: Behäbige Herre«« die meist sehr viel Zeit und wenig Sorgen haben, dafür atze« ständig Durst. Der Stammtisch ist ihr liebster Aufenthalt, E hier sind sie in ihrem Element. Hier geben sie an, als wäre« sie unentdeckte Strategen und als wüßten sie genau, wie d« Dinge laufen und enden müssen. Oh, sie haben Beziehung^ diese Herren. Der eine Hai einen Onkel, der in der Umgebt des Führers arbeitet, und von dem weiß er alles ganz gena«! Der andere hat einen Vetter beim Generalstab, und der ha« ihn immer aus dem laufenden über das, was der Führer vo« hat. Diese Männer haben unglaubliche Beziehungen, und des« halb legen sie Wert darauf, daß ihr Urteil und ihre Ansicht«" entsprechend gewürdigt werden. Wenn sie dann so Herumsitzen um den runden Biertisch dicke Wolken aus Mund und Nase pusten und sich diverse halb« Liter einverleibt haben, dann schlagen sie die tollsten SchlaÄ ten. Die jetzige Schlacht im Westen würden sie natürlich gam anders angesaßl haben, und sie begreifen gar nicht, daß du Dinge nach süns Tagen noch nicht weitergekommen sind' Paris ist noch nicht gefallen. Unbegreiflich. Das müßte mo« doch überrannt haben. Na, und nach England sind sie aM noch nicht übergesetzt, wo doch der Kanal bei Dover nur gaui? 85 Kilometer breit ist. Das alles bekritteln sie. Sie hätten ed besser gemacht. Mutz doch wohl nicht alles so sein an derFronb wie es die Zeitungen schreiben und die Berichter im Radi" erzählen. So meckern sie und verklönen ihre Zeil mit Phrasem! gedresch und törichtem Gewäsch und nehmen sich selbst wich^ iiger, als sie sind. An unsere braven Soldaten draußen, dst Tag und Nacht ihr Leben einsetzen, die in den härteste« Kämpfen stehen und in einer Stunde Leistungen vollbringe^ vie jene Bierbankphilister ihr ganzes Leben nicht erreichen, a« vie denken diese Spießer am Biertisch nicht. Ihnen geht tz immer noch zu langsam. Wenn sie sich über ihre Karten vom Kriegsschauplatz beugen, die sie bei sich in der Rocktasche traf zen oder zu Hause an die Wand geklebt haben, dann schüttel« sie höchstens mißbilligend den Kops und begreifen nicht, da« der OKW.-Bericht immer noch nicht den Zusammenbruch des Feindes meldet. Die Bierbankphilister sind nicht nur eine Seuche mm deswegen zu meiden, sondern sie sind auch deshalb gefähm Üch, weil durch ihre Siegeshysterie jeder Begriff für da« Grohe und Heldenhafte verlorengcht. Es ist nur gut, daß stf heule in der Minderheit sind, sonst müßten wir uns in de« Heimat schämen vor unseren Soldaten draußen. Dieser Kriegs »en uns die Feinde ausgezwungen haben, ist ein Kamps aus Leben und Tod. Das wollen wir nicht vergessen. Und wen« »er Kampf von Sieg zu Sieg führt, dann haben daran di« Philister, die meckernd ihre Bierbäuche pflegen, den aller« zeringsten Anteil. Sie sind vorher, als sich Deutschland mm vem Dreck herausarbcitete zu stolzer Höhe, die Nutznießer g^ wesen, die nichts dazu getan, aber sich immer die Kritik vor" behalten haben. Auch jetzt fühlen sie sich geborgen in ihren hier Wänden, und das gibt ihnen Mut, wieder sehr laut ihre« Bierbatz ertöneu zu lassen. Es wäre besser, sie schwiegen un« befolgen das Beispiel unserer Obersten Heeresleitung, die erst dann das Schweigen bricht, wenn sie dem deutschen Volke ab" geschlossene Tatsachen melden kann. „ Im übrigen ist den Bierbankphilistern ein weiies Fel« zur Betätigung in der Heimat gegeben. Es gibt viel zu tun« zu helfen und zu arbeiten. Vor allen Dingen sollten sie be« den Sammlungen für das Rote Kreuz ruhig eine offenes Hand zeigen. Sie würden Gutes tun, wenn sie jeden Abeu« einen halben Liter weniger tränken und die Ersparnis de« Sammlern zugute kommen ließen. Erst so könnten sie sich am nützliche Mitglieder der dcuticben VolkssemeinLLaü erweise«/
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