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Wilsdruffer Tageblatt : 27.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194003270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400327
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-03
- Tag 1940-03-27
-
Monat
1940-03
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.03.1940
- Autor
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Aus mnerer Nrnuut. Wilsdruff, am 27. März 1940. Tagesspruch Rede nicht am Biertisch, wie der Feind geschlagen werden nutz, tu selbst etwas dazu. Bringe zum Beispiel ein wirkliches Opfer für das Kriegswinterhitsswerk. 28. März 1483: Der Maler Raffael Santi in Urbino geboren. — 1884: Gründung der deutschen Kolonialgesellschaft durch Karl Peters. — 1939: Einzug General Francos in Madrid. Beendigung des spanischen Bürgerkrieges. Sonne und Mond: , 28. Mär-: S.-A. 5.45, S.-U. 18.26; M.-A. —, M.-U. 8.28 Schaffende sammeln Schaffende aeben .Vunrm »Iwmplkterl?* dskomwl «- ms üdsrM' Mit der letzten Reichs straßensammlung, die am 30. und '81. März 1940 die Deutsche Arbeitsfront durchführt, wird das so erfolgreiche Kriegswinterhilfswerk 1939/40 abgeschlossen. Wieder werden die Politischen Leiter, Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront, die Werkscharmänner und Werkfrauen, die Vertrauensräte und Betriebsführer in einem gewaltigen Schlußappell das Gewissen der nationalsozialistischen Volks gemeinschaft ausrütteln. Vor den Betrieben, auf den Straßen und Plätzen, in den Gaststätten und Lokalen werden sie zum letzten Male in diesem Winter jedem Gelegenheit geben, durch sein Opfer — nicht nur durch eine kleine Spende — einen kleinen Teil der Dankesschuld an unsere Soldaten abzutragen, die mit viel größerer Einsatzbereitschaft und viel größeren Opfern täglich und stündlich für Deutschlands Freiheit und Zukunft kämpfen. Wiederum werden zahlreiche Kräfte am Werke sein, um allerorten auf die Sammlung aufmerksam zu machen und durch ihre Darbietungen zum größeren Erfolg beizuiragen; sämtliche Werkscharen, Spielmannszüge, Musik- und Fanfarenzüge, Be- triebskapellen und Betriebschöre, Singgruppen, Sportabteilun gen, Volkstumsgruppen und was es sonst noch an Aktivisten im Betriebe gibt, werden im Dienste der Sammelaktion stehen. Zehn verschiedene buntfarbige Porzellan-Schmetterlinge werden als begehrtes Abzeichen den Spender schmücken und an diesen Sammeltagen von allen deutschen Menschen getragen werden. Schaffende sammeln, Schaffende geben! Der Auftakt der Sammlung erfolgt in den Betrieben durch die schaffenden Menschen, ihnen schließt sich das ganze nationalsozialistische Deutschland an. Der Erfolg dieser letzten Straßensammlung bes Kriegswinterhilfswerkes 1939/40 mutz alles bisher Da- gewesene in den Schatten stellen. Am 30. und 31. März gibt das einige deutsche Volk die vernichtende Antwort auf alle Lügenhetze unserer Gegner! Eine auffallende Himmelserscheinung wurde am 1. Oster feiertag zwischen 8 und ^9 Uhr abends beobachtet. Mitten im Sternenhimmel zeigte sich ein rötlich strahlender Streifen, der sich von Südwest nach Nordost erstreckte. Seine Farbe er innerte an einen fernen Feuerschein, die sich eine Zeitlang so hielt und dann in Violett bis Gelb überging. Schließlich löste sich der Streifen scheinbar wie eine weißliche Wolke aus. Die Erscheinung war um so auffallender, als klarer Sternenhimmel war, der nur am äußeren Rande kleine. Wolken zeigte. Großartiges Ergebnis des „Tages der Wehrmacht". Das Gesamtergebnis der Sammlungen sür das Kriegs-WHW. am „Tag der Wehrmacht" im Kreis Meißen beläuft sich auf die stattliche Summe von 21157,19 RM. Hiervon wurden nicht weniger als 8389,64 RM. von der Wehrmacht, Standort Meißen, selbst aufgebracht. Der Standortälteste, Oberstleut nant Zielke, läßt allen bereitwilligen Spendern, die durch ihre Gebesreudigkeit ihre Verbundenheit mit der Wehrmacht erneut bekundet haben, seinen herzlichen Dank aussprechen. Die Sommerzeit beginnt am 1. April 1940 vormittags 2 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt werden die öffentlichen Uhren um eine Stunde, d. h. von 2 auf 3 Uhr, vorgestellt. Die Sommer zeit endet am 6. Oktober 1940 vormittags 3 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt werden die öffentlichen Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Bei der doppelt erscheinenden Stunde von 2 bis I Uhr vormittags am 6. Oktober 1940 wird die erste Stunde mit S^, 2^ 1 Minute usw., die zweite Stunde mit 28, 26 1 Minute usw. bezeichnet. Wintcrhilfsveranstaltung der Kameradschaft Wilsdruff im NSRL. Die zur Kameradschaft Wilsdruff im NSRL. gehörenden Turnvereine führten am vergangenen Sonntag in Klipp hausen ein Bühnenturnen zugunsten des Kriegswinterhilfs- werkes 1939/40 durch. Es ist anzuerkennen, daß, trotzdem ein erheblicher Teil der Aktiven zum Heeresdienst eingezogen ist, eine reichhaltige Vortragsfolge aufgestellt werden konnte. Die an den Darbietungen beteiligten Vereine hatten sich bemüht, ein abwechslungsreiches und gut ausgearbeitetes Programm zu bieten und sanden die gezeigten Vorführungen den Beifall der erfreulicherweise zahlreichen Anwesenden aus Sachsdorf- Klipphausen und den Nachbargemeinden. Kameradschastsfübrer Benath wies in seinen Begrüßungsworten darauf hin, daß der Abend zwar in erster Linie dazu dienen solle, dem Winter hilfswerk einen ansehnlichen Betrag zuzuführcn, daß aber da mit zugleich eine Werbung für die Leibesübungen geplant sei, und eine Mahnung an alle, die den Leibesübungen noch fern stehen, den Weg in die Vereine des NSRL. zu finden. Als. Vertreter des Ortsgruppenleiters dankte Pg. Krätzer der Kameradschaft Wilsdruff und den angeschlossenen Vereinen für die geleistete Mühe und Opferbereitschaft. Betr. Vereinsmeisterschasten. Die Vereinsmeisterschaften im Geräteturnen werden am 14. April 1940, Vorm. 8 Uhr, in Wilsdruff durchgeführt. Der genaue Austragungsort wird noch bekanntgegeben. Die Vereinsmeisterschaften kommen trotz der herrschenden Schwierigkeiten zum Austrag, nm unter Be weis zu stellen, daß auch heute noch in dem Verein unein geschränkt weitcrgearbeitet wird. „Hurra, ich bin Papa!" Während der Osterfeiertage lief in den Schtttzenhaus-Lichtspielen der neue Lustspielfilm der Mär kischen Panorama-Schncider-Südost „Hurra, ich bin Papa!" mit Heinz Rühmann mit so ausgesprochenem Erfolg, daß die Spielzeit bis zum Donnerstag verlängert werden mußte. Wer den Film sah, war begeistert von den vielen köstlichen Szenen, die ihn auszeichnen. Freilich, Peter Ohlsen überkam das starre Entsetzen, als er überraschend die Bekanntschaft seines dreiein- halbiährigen Sohnes macht und ein Begleitschreiben der Mut ter ibn darüber anfklärt, daß sie der nicht ganz abwegigen An sicht ist, daß der Papa sich nun auch ein wenig uni den Sproß- ling kümmern könnte. Da besinnt sich Ohlsen auf seine Vater- Erfolgreiches Stotztruppunteenevmen südlich ViemasenS Wichtige ErlundungSergebniffe -er Flugzeugaufflürung über Frankreich 3wei feindliche Flugzeuge abgefchoffen DNB Berlin, 27. März. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Im Westen gelang es bei einem Stotztruppuntcrnehmen im Grenzgebiet südlich Pirmasens mehrere Gefangene zu machen. Der Feind erlitt außerdem Verluste an Toten und Verwundeten. Nördlich Weißenburg wurde ein feindlicher Stoßtrupp unter Verlusten abgewiesen. Trotz starker feindlicher Jagd- und Flakabwehr erzielten die zur Aufklärung über Frankreich eingesetzten deutschen Flug zeuge wichtige Erkundungsergebnisse. In der Nacht vom 25. aus 26. März slogen mehrere feind liche Flugzeuge in Nord- und Westdeutschland ein. Hierbei wurde erneut in mehreren Fällen dänisches, niederländisches, belgisches und luxemburgisches Hoheitsgebiet beim Ein- und Ausstiegen verletzt. Im Lause des 26. März versuchten feindliche Flugzeuge mehrfach die deutsch-französische Grenze zu überfliegen. Deutsche Jagdflugzeuge vertrieben den Gegner und schaffen ohne eigene Verluste ein englisches Hurricane- und ein französisches Moräne-Flugzeug ab. Neue Vrohunaen Englands gegen die Neutralen NDB. Stockholm, 27. März. Auch der Londoner Korrespondent von „Dagens Nyheter" meldet seinem Blatt, wahrscheinlich werde von feiten der Westmächte in nächster Zeit „eine aktivere Politik gegenüber den Neutralen" durch geführt werden. Was man unter „aktiverer Politik gegenüber den Neutralen" zu verstehen hat, davon haben die skandina vischen Länder in den letzten Tagen durch die brutalen eng lischen Vergewaltigungsmethoden schon einen kleinen Vor geschmack erhalten. Die ständigen Neutralitätsverletzungen, An griffe auf Schiffe in den Hoheitsgewässcrn der Neutralen. Be fchießung von friedlichen Zivilisten, Neberfliegen von Hoheits gebieten sind anscheinend erst der Auftakt zu einer „aktiveren Politik". Man darf aus die weitexc Entwickelung gespannt fein. Italien brandmaett dieKriegSauswettungS- inteigen der Weltmächte DNB Mailand, 27. März. Die oberitalienische Presse beschäftigt sich eingehend mit den unentwegt fortdauernden Bemühungen der Wcstdemokratien, andere Staaten in den Krieg hineinzuziehen, den sic selbst erfolgreich zu führe» nicht in der Lage sind. Das kricgstreibcrischc Spiel der demokrati schen Politiker, das man vollständig durchschaut, wird mit sehr offenen Worten schonnnaslos gcbrandmarkt. So erklärt der „Eorriere della Sera", Deutschland bewahre gegenüber dem britischen Vorgehen eine entschlossene Festigkeit nnd beabsich tige nicht, irgendwelche Pläne der Einmischung oder der Aus dehnung des Krieges zuznlassen. „Popolo d'Jtnlia" schreibt, jeder Tao. der vergehe, vergrößere die Leere um die West mächte. Die „Stampa" hebt hervor, daß in London immer mehr Proteste gegen die unverblümten britischen Neutralitäts- Verletzungen einlauscn. Achtzehn englische Trawler vernichtet DNB. Amsterdam, 26. März. Wie der Flottenkorre spondent des „Daily Telegraph" feststem, ist mit dem Verlust des Trawlers „Loch Assater" die Gesamtverlustzisfer bei den Trawlern auf achtzehn angestiegen. Mit Ausnahme von dreien hätten alle diese achtzehn seit Kriegsausbruch im Dienst der Admiralität gestanden. Neun dieser Schiffe seien ans Minen gelaufen, fünf würden vermißt, drei seien durch Bomben oder Torpedos versenkt worden, während ein Trawler nach einem Zusammenstoß mit einem französischen Dampfer gesunken sei. Wahrung des Friedens im Donau- und Valtanraum DNB. Rom, 27. März. Ueber die fast zweistündige Unterredung des Duce mit dem ungarischen Ministerpräsiden ten Graf Teleki wurde eine amtliche Verlautbarung ausgegeben, in der über das Ergebnis der Aussprache gesagt wird: „In der herzlichen Unterredung hat sich der Entschluß ergeben, zu jeder Zeit die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf der Basis des seit nunmehr dreizehn Jahren bestehende» und durch die Ereignisse bewährten Freundfchaftspaktes weiter zu vertiefen. Eine folchc Frenndsckmft verträgt sich vollkommen mit den zwischen Italien und Deutschland fowie zwischen Deutschland und Ungarn bestehenden Beziehungen sowie mit jenen, die zwischen Italien und Jugoslawien bestehen. Die beiden Regierungen sind vor allem unter den gegenwärtigen Umständen fest entschlossen, ihre Aktion zur Wahrung des Friedens im Donau- und Balkanraum aufeinander abzustellen." Entscheidende Antwort auf die Machen schaften der plutoleaMchen Kriegstreiber im Donau- und Valkanraum DNB. Rom, 27. März. Die amtliche Mitteilung über die zweistündige Unterredung des ungarischen Ministerpräsiden ten Graf Teleki mit dem Dncc und ihre große Bedeutung für die Aufrechterhaltung des Friedens im Donau- und Balkan raum wird von der gesamten römischen Morgenpressc als das Hauptereignis des Tages unterstrichen Ucbcreinstimmend wird darauf hingewicsen, daß die Kriegstreiber, die zur Zeit gerade auf dem Balkan ihre Kriegsausweitungspläne verwirklichen wollten, mit diesem Kommunique die entsclwidende Antwort und Absage erhalten hätten. Die alarmierenden Gerüchte, mit denen die englisch-französische Lüqenpresse die Ballanstaaten in den Krieg Hetzen will, müßten, so betont man, nunmehr wir Seifenblasen in Nichts zerplatzen. Vee Teleki-Besuch auch in Belgrad stark beachtet LNB. Belgrad, 27. März. Die jugoslawischen Blätter berichten an erster Stelle über die römifchen Besprechungen des ungarischen Ministerpräsidenten Graf Teleki. Dabei unter streichen sie in ihren umfangreichen Auslandsberichten das ge meinsame italienisch-ungarisch jugoslawische Interesse an der Erhaltung des Friedens in Südosteuropa. Pflichten; er will die Mutter heiraten, aber die ist leider unauf findbar. Familienpflichten zwingen den verwöhnten jungen Mann zu ernster Arbeit. Was tut er nicht für seinen Sohn. Da greift das Schicksal abermals ein. Die Mama schreibt wie der einen Brief, Ohlsen sei gar nicht der richtige Vater und die Mutter bitte dringend, den Jungen wieder zurückzubringen. Das ist ein harter Schlag für den Vater, aber kann man einer Mutter das Kind vorenthalten? Versöhnend geht die Hand lung aus. Mehr wollen wir vom Inhalt nicht verraten. Wer den Film noch nicht sah, hat bis Donnerstag Gelegenheit. Besonders interessant ist diesmal auch die Wochenschau. Sie führt in die japanische Stadt Schibuki, nach Barcelona, nach Rom, auf die Leipziger Messe und ins westdeutsche Industrie gebiet. Man sieht den Einsatz der Flak und Panzerfahrzeuge an der Westfront, die Heimkehr des U-Bootes von Kapitän leutnant Schulze, Torpedoboote auf Feindfabrt und ein Späh- truppunternehmen an der Westfront. Herrliche Winterbilder bringt der Kulturfilm „Rund um den Reifträger". NSV.-Mitgliedsbuch ist Personenausweis. Durch Rund- erlatz vom 30. Januar 1940 hat der Reichsführer ff und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern an geordnet, daß als amtlicher Nachweis u. a. auch mit Lichtbild versehene Personenansweise anzusehen sind, die von einer Behörde oder einer Parteidienststelle im Rahmen ihrer Zu gehörigkeit ausgestellt wurden. Als solche Personenausweise find, wie hierzu ausdrücklich mitgeteilt wird, selbstverständlich auch die Mitgliedsbücher der NSV. anzusehen. Einer beson deren Anordnung bedarf es nicht. Der Haselstrauch im Brauchtum der Vorfahren. Noch ehe unter den Strahlen der Vorfrüblingssonne die Birke im Moor erwacht, noch ehe aus den Wiesen Schlüsselblumen her auskommen und das Märzenveilchen feine blauen Augen auf schlägt, grüßt uns als einer der ersten Vorboten des kommen den Lenzes der Haselstrauch, der an seine Zweige lange, gol dene Troddeln hängt. Dieser Strauch spielte einst im Glau ben und Brauchtum unserer Vorfahren eine gewichtige Rolle, war doch die dem Donar geweihte Hasel nicht nur Sinnbild des Frühlings, sondern auch ein Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit. Haselruten galten als Schutzmittel gegen Feuer und Blitz. Nach alter Rechtssatzung durfte im Gemeindewald jeder abholzen soviel er wollte, nur Eicheln und Haseln mußten geschont werden. Auch Kampf- und Gerichtsstätten wurden einst durch Haselgerten geweiht. Selbst im Totenkult fand die Hafel Verwendung, und in den Händen von Skeletten kand man wiederholt Haselnüsse, auch Haselstäbe. Da und dort haben sich noch verschiedene Bräuche mit der Hasel bis in die heu tige Zeit erhalten. Bekämpft die Obstschädlinge! Durch tierische und pilzliche Schädlinge gehen unserem Volke alljährlich große Mengen Obst verloren. Um diese Verluste, die heute besonders schwer ins Gewicht fallen, zu verhüten, müssen die Obstgärten nicht nur „entrümpelt", sondern auch regelmäßig gespritzt werden. Die erste Spritzung, die beim Schwellen der Knospen vorzunehmen ist, richtet sich gegen die an der Rinde der Obstbäume über winternden Eier von Blattläusen, Apfelblattsauger», Frost spannern usw., die zweite vor der Blüte fällige Spritzung gegen Raupen aller Art und gewisse Pilzkrankheiten (Schorf). Die Spritzungen können ihren Zweck allerdings nur dann er füllen, wenn sie rechtzeitig und mit den richtigen, d. b. amtlich geprüften und als wirksam befundenen Mitteln durchgeführt werden. Welche Mittel hier in Frage kommen, ist aus den „Leitsätzen zur Schädlingsbekämpfung im Kern- und Stein obstbau" ersichtlich, die vom Pflanzenschutzamt der Landes bauernschaft Sachsen, Dresden Ä. 16, Stübelallee 2, gegen Vor einsendung von 0,20 RM. in Briefmarken zu beziehen sind. Sie veranschaulichen durch Abbildungen auch die einzelnen Spritztermine und enthalten ferner einen Arbeitskalender sür das ganze Jahr. Brannsdorf. Hausbesitzerverein. An Stelle des einberufenen Vereinsführers Walter Kannegießer hatte der Geschäftsführer des Vereins, Arno Grase, am Karfreitag zu einer Versammlung nach dem Gasthof zur Sonne eingeläden. Zunächst gab er einen umfassenden Bericht über seine von dem Staatlichen Brandverstcherungsamt eingeholten Informationen über Anträge auf Abschluß einer freiwilligen Neuwertversiche rung neben der bestehenden Zwangsversicherung bei Gebäuden. Laut Rundschreiben des Verbandes wurde bekannt, daß die Mietzinssteuer weiter bestehen bleibt und die Wtederzahlung von Mietzinssteuer für Ablösungsgrundstücke zu dem gleichen Termin wieder auflebt. Wieder sind Mittel zur Instandsetzung für Schornsteine und Baudarlehen bei der Aufteilung von Wohnungen bereitgestellt. Anschließend erstattete der Kassierer Bruno Morlack den von den Revisoren richtig befundenen Kassenbericht. Die Entlastung erfolgte sofort mit Worten auf richtigen Dankes für geleistete Arbeit. Tanneberg. Auszeichnung. Dem von hier stammen den, in Motorsportkreisen Sachfens bestbekannten Helmut Reuschel wurde das vom Führer gestiftete Motorsportab zeichen in Bronze verliehen. Zusammen mit 130 anderen er folgreichen Motorsportlern aus dem Reich wurde Reuschel, der zur Zeit bei einer Ersatzabteilung im Heeresdienst steht, nach Berlin beordert, wo ihm das wertvolle Abzdichen vom Karvs- sührer Hühnlein persönlich überreicht wurde. Behördliche Erlasse Reichsbeihilfen zur Vermehrung der Zicgenhaltung. Um eine Vermehrung und weitgehende Leistungssteigerung der Ziegen haltuna und damit die Verwertung von bisher unverwertbaren Futterstossen zu erreichen, werden zum Ankaus von weib- lichen Ziegenlämmern anerkannter Raffen nunmehr vom Reich Ankaufsbeihilfen gewährt. Der Reichsernäh rung s m t n i st e r Hai die entsprechenden Richtlinien erlassen. Die Anträge aus Bewilligung der Änkaufsbeihilfen sind unter Vorlage der Verkaussbescheimgung, aus der das Geburtsdatum aes Tieres hervorgeht, vom Käufer bei den durch die Landes- bauernschast zu bestimmenden Stellen einzureichen. Umsiedler aus Lettland Ansprüche anmelden! Im dcirtsch- lettischen Umsiedlungsvertrag vom 30. Oktober 1939 ist vor gesehen, daß die Umsiedlungs-Treuhand-Aktiengesellschaft „UTAG." in Riga, die die Umsiedler in ihren vermögens rechtlichen Angelegenheiten vertritt, der dazu bestimmten let tischen Behörde bis zum 31. Mai 1940 Aufstellungen aller voi der Abreise nicht befriedigten Forderungen und Vertrags rechte der Umsiedler übermittelt. Da aus der nicht recht zeitigen Glaubhaftmachung von Forderungen und Vertrags- rechten den Berechtigten Nachteile erwachsen, ist es dringend erforderlich, daß die „UTAG." von solchen. Ansprüchen der Umsiedler in Kenntnis gesetzt wird. In der Anmeldung, die in doppelter Ausfertigung einzureichen ist, ist anzugeben: Name, Vorname. Geburtsdatum und Geburtsort, frühere und jetzige Anschrift, Nummer des Nückkehrerausweises deS zur Forderung Berechtigten, Name und Anschrift des Schuld ners. Höhe. Art und Fälligkeitstermin der Forderung, gege benenfalls nähere Erläuterungen. Die Anmeldung und Ein sendung der Forderungsdokumente hat bis zum 15. April 1940 zu erfolqen. Eine AnsbildungS. und Prüfungsordnung für den ge hobenen Bibliothekdienfl an wissenschaftlichen Bibliotheken tritt am l. April an die Stelle der bisher in Kraft befind lichen verschiedenen AnsbildungS- und Prüsungsvorschriften der einzelnen deutschen Länder nnd regelt damit den Zugang zum gehobenen Dienst an wissenschaftlichen .Bibliotheken reichseinheitlich. Anträge auf Zulassung sind an den Reichs- beirat sür Bibliotheksangelegenheiten in Berlin NW 7. Unter den Linden 8, zu richte«.
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