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MlSdrMer Tageblatt 2. Blatt zu Nr. 71 — Dienstag, den 26. März 1940 Die schönste Geburtstagsgabe Metallspende des deutschen Volkes. Generalfeldmarschall Hermann Göring hat das deutsche Volk zur Metallspende aufgerufen, die alle entbehrlichen Gegenstände aus Kupfer, Messing, Bronze, Blei, Zinn, Nickel und Neusilber (Reusilber-Alpaka), nicht jedoch Gold, Silber, kisen, Zink, die Leichtmetalle Aluminium und Magnesium in einer vom 26. März bis 6. April laufenden Sammelaktion er fassen soll. Diese freiwillige Melallspende, die das sinnvolle Ge burtstagsgeschenk des deutschen Volkes für den Führer am 20 April dieses Jahres werden soll, ge hört zu der im Kriege besonders wichtigen Vorsorge. Troy umfassender Vorratswirtschaft mit Metallen müssen wir im Kriege darauf bedacht sem, alle Möglichkeiten, die nationale Reserve an Metallen zu stärken, auszuschöpsen, um damit auch den allerhöchsten Anforderungen gewachsen zu sein. Diese Metallreserve kann gar nicht groß genug sein! Die Metall spende ist daher eine unmittelbare Antwort, die das deutsche Volk auf die heimtückischen Angriffe unserer'Feinde erteilt, die uns mit ihren Blockadeversuchen glauben beeindrucken zu können. Solchen Versuchen setzen wir die geeinte Kraft des Volkes gegenüber und führen der Reichsverteidigung alles Entbehrliche an Metallen zu: Die Front kämpft und siegt, die Heimat arbeitet und opfert! Wie viele Metalle liegen in Millionen Haushalten und Betrieben ohne praktische Zweckbestimmung nutzlos herum. Da gibt es Dosen und Schalen, Vasen und Kannen, Tabletts und Untersätze, Küchen- und Kamingeräte, Becher und Krüge, Tel ler und Schüsseln, Figuren und Plaketten, Ständer, Halter und Leisten und viele andere Dinge mehr, die irgendwo viel leicht verstauben und keinerlei Nutzen mehr stiften. Wie kön nen sie aber durch die Hand des Arbeiters zu kriegswichtigem Zweck für das gesamte Volk nutzbar gemacht werden! Es sollen jedoch nur Gegenstände, die entbehrlich sind, den Sammelstellen abgegeben werden. Gegenstände des täg lichen Bedarfs, die ersetzt werden müßten werden nicht er faßt, ebenso auch nicht wertvolle Kunstgegenstände, deren Metallwert in keinem Verhältnis zum Kunstwert steht. Jeder bestimmt dabei selbst, was für ihn entbehrlich ist — er denkt aber auch daran, daß die Metallspende eine Aktion ist, die als freiwilliges Opfer gewertet sein will. Die Durch führung der Sammelaktion liegt in den Händen der Orts gruppen der NSDAP. Beherzige jeder nochmals dir Worte, die Generalfeld- Marschall Göring bei seinem Aufruf zur Metallspende an daS deutsche Volk richtete: Wir wollen dem Führer durch die Tal danken für alles, was er Volk und Reich gegeben hat. Die Spende ist die schönste Geburtstagsgabe für den Führer. Gebe jeSer Volksgenosse hierzu freudig seinen Beitrag. Er hilft damit dem Führer in seinem Kämpf um Deutschlands Freiheit. Freiwilliger Eintritt In die Wehrmacht b« Bedinngnugen sür den Eintritt während des Krieges Zahlreiche Anfragen geben Anlatz, auf die wichtigsten Be- Wmmnnge« über den freiwilligen Eintritt in die Wehrmacht während des Krieges hinzuweisen. Während Krieges können sich lüngerdiencnde Freiwillige und Be werber für die Unteroffizierlaufbahn und Kriegsfreiwillige Mm freiwilligen Eintritt in die drei Wehrmachtteile (Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe) melden. Mindefialter am Einstellungstag: 17 Jahre. Als länger- dr enende Freiwillige kommen nur Angehörige jün gerer Geburtsjahrgänge in Betracht, während sich Kriegsfrei willige vom 17. bis 45. Lebensjahr melden können, Kriegsfrei willige des Geburtsjahrganges 1913 und jüngerer Geburts jahrgänge jedoch nur zu bestimmten Waffengattungen melden dürfen. Längerdienende Freiwillige sind von der Erfüllung der Arbeitsdienstpflicht befreit. Kriegsfreiwillige, die dem Ge- burtsjahrqang 1920 oder einem jüngeren Geburtsjahrgang an gehören, leisten vor ihrem Eintritt,tn die Wehrmacht drei monatigen Arbeitsdienst.' Meldung für den ge wünschten Wehrmachtteil, für die gewünschte Waffengattung und unter Umständen auch für einen bestimmten Truppenteil sind an das für den dauernden Aufenthaltsort des Bewerbers zuständige Wehrbezirkskommando zu richten. Alles Nähere ist bei den Wehrbezirkskommandos und Wehrmeldeämtern zu erfahren. Kriegsmarine sucht Cleksroingemsure mrd Maschinenbauingenieure Das Oberkommando der Kriegsmarine sucht zur Ver wendung im Wafsenbau (Artillerie-, Torpedo- und Sperr waffe, Nachrichtentechnik) auf den Marinewerften und anderen Fertt-ungs-, Entwicklungs- und Erprobungsstätten der Marine tüchtige Elektroingenieure und Maschinenbauinge nieure mit HTL.-Abschluß. Bei Eignung können Bewerber bis zu etwa 30 Jahren nach einer gewissen Ausbildung als Nachwuchs für die Lanfbahn der Waffenbaubeamten des ge hobenen Dienstes zugelassen werden. Studierende der Inge nieurschulen und Jungingenieure können jederzeit als An wärter für diese Laufbahn eingestellt werden. Den Anwärtern werden während des Studiums und der beruflichen Ausbil dung Zuschüsse für den Lebensunterhalt gewährt. Wer sich für diese Laufbahn interessiert, kann nähere Einzelheiten den Anzeigen in den Tageszeitungen entnehnien oder durch das Oberkommando der Kriegsmarine, Marine-Artillericamt, Berlin W. 35. Von der Hevdistraße 12, erfahren. ««el §Köelats« Alle Kriege hat England bisher mit seinem Geld, doch mit i ftemdem Blut geführt. Das ist auch jetzt wieder so. Vernon I Bartlett im Londoner „News Chronicle" im August 1939 ver kündete: „England hat das Geld und Polen die Sol daten !" Der Jud Hore-Belisha war in Londons „News of the World" vom 20. Februar 1940 von gleicher schamloser Ossen- hcit: Es ist ein Unsinn, so viel Engländer nach Frankreich Nr schicken. Englands Stärke ist die Materialherstellung und der Handel. In Frankreich gibt es genug Fran- ioscn, die sür uns (!) Schlachten schlagen können..." Für Engländer und Juden ist der Krieg das große Ge schäft. Ihr größtes Geschäft mit dem Blut wird Deutschlands «rast verhindern. Es gab nicht genug Polen und gibt nicht genug Franzosen, um den Sieg über die Plutokraten auf- lühalten. Reynaud der pluiokraienknechi Man prophezeiht ihm aber keine lange Negierungsdauer Nach Beendigung des Kabinettsrates verlas der Jnfor- mationsminister Frossard vor der Presse folgendes Com- munique: „Der Kabinettsrat hat die sich aus der Kammer abstimmung ergebende Lage geprüft. Sämtliche Minister haben dem Ministerpräsidenten ihre loyale Mitarbeit ver sichert. Unter diesen Umständen war der Ministerpräsident der Ansicht, daß es in der gegenwärtigen ernsten Lage Pflicht des Kabinetts sei, das in der Kammer eine absolute Stim menmehrheit (echt demokratisch: eine Stimme Mehrheit) er halten habe, aus seinem Posten zu bleiben." Paul Reynaud, Werkzeug der englischen Plutokratie. Weltbild-Archiv (M). Bon der neutralen Presse wird nach der kläglichen Auf nahme Reynauds in der Kammer der neuen französischen Regierung keine lange Lebensdauer prophezeit. So schreibt man aus Brüssel, daß man sich jetzt schon fragt, ob sie nicht sang- und klanglos wieder von der Bildfläche verschwin den müsse. Man dürfe damit rechnen, daß die Opposition ihr das Leben schwermachen wird Der ehemalige Minister und Vorsitzende der Republikanischen Vereinigung, Marin, habe die Regierungserklärung Reynauds als ein leeres Geschwätz bezeichnet. Auch die norwegische „M o r g e n p o st e n" schreibt, es lasse sich nicht leugnen, daß, wie man es auch ansehe, die Abstimmung die Stellung Reynauds schon von vornherein geschwächt habe. Ebenso bildet in Belgrad das kümmerliche Abschneiden Rennauds in der Kammer geradezu eine Sensation, und in politischen Kreisen fragt man sich, wie es mit der Regierung Reynaud weilergehen soll, wenn sie schon am Anfang solche Abneigungen findet. Wir kümmern uns wenig um die Abstimmungsmanöver der Demokratien Für uns bleibt einzig und allein die Tat sache maßgebend, daß sich an den verbrercherischen Kriegsab sichten unserer Feinde nichts geändert bat, und man darf in diesem Zusammenhana vielleicht daran erinnern, daß schon im Januar.das „20 th Century" geschrieben hat, daß Daladier nur ein ausführendes Organ in den Händen von Reynaud und Mandel sei. Vollkommen von London abhängig Wie aus Paris berichtet wird, hat nach dem Kulissen wechsel Daladier—Reynaud der neue französische Minister präsident nichts Eiligeres zu tun gehabt, als sich angesichts des ernüchternd mäßigen Ergebnisses der Kammerabstimmung noch im Verlaus der darausfolgenden mehrstündigen Sitzung den Rai seiner englischen Freunde einzuholen zur Prüfung der ernsten Frage, ob das Kabinett weiterhin im Amt bleiben solle. Dir Tatsache, daß Reynaud während der Knbincttssihung mit seinen Londoner Freunden, unter denen Mr. Eden den erste« Platz einnimmt, sprach, wirft ein bezeichnendes Schlag. licht auf die Verflechtung des Kriegshetzers Reynaud mit den Kreisen der Londoner Plutokratie und zugleich auf das Aus maß der Abhängigkeit Pariser Regierungsentschlüsse von Lon doner Entscheidungen. Reynaud wurde aus London bedeutet, daß er unter allen Umständen aus seinem neuen Posten bleiben solle, und er ver stärkte daraufhin seinen Widerstand gegen die Tendenzen innerhalb-des Kabinetts, die zum Rücktritt drängten. Die britische Regierung ist. als sie Reynaud jenen Rat gab, nach weiteren aus Paris vorliegenden Meldungen von der Ueberlegung ausgeyangen. daß eine erhebliche Schädigung des Prestige der Westmächtige eintreten müßte, falls in Frank reich eine lange Regierungskrise entstehen würde. Auf die Entscheidung über den Verbleib des Kabinetts im Amte, die erst im letzten, Augenblick der Kabinettsitzung erfolgte, dürfte das Londoner Gespräch des Herrn Reynaud von gewichtigem Einfluß gewesen sein. Eine Pole; 63 abgeschossen Luftlamps bei der Grenzüberwachung im Vorfeld. (Pli.) Durch den strahlenden Himmel des Ostersonntag nachmittags fliegen Messerschmitt-Maschinen Grenz Über wachung. Tief unten ziehen sich die Gräben des Vorfeldes, hier die deutschen, drüben die feindlichen Keine Bewegung ist zu erkennen In Ruhe liegen sich die Fronten gegenüber. ! Die deutschen Flugzeuge ziehen ihre Bahn: plötzlich ! komm, die Meldung über ein feindliches Flugzeug. > Blitzschnell wenden die beiden Maschinen und nehmen Kurs ! auf die Flugrichtung der feindlichen Maschine. Einige Wolken, § die sich wie riesige Kulissen am Himmel ausbreiten, nehmen vorläufig noch >ede Sicht Da ist das Flugzeug! Eine fran zösische Maschine vom Muster Potez 6 3, die über den deut schen Linien kurvt und dann Kurs nach Osten, nach Deutsch land. nimmt. Die Flak, die sie aufs Korn genommen hatte, l stellt jetzt ihr Schießen ein, die deutschen Jäger nehmen die ! Verfolgung aus. Bier Messerschmitt-Maschinen sind es nun, j die den Franzosen stellen Sie zwingen ihn, tiefer zu gehen. I Verdammt! Der Bursche kneift! Eine dichte Wolkenschicht vor ihm bieiei Gelegenheit, sich die Verfolger vom Hälfe zu schütteln. Die ersten Schüsse des nächsten deutschen Jägers er reichen ihn nicht mehr, er ließ sich von der Wolke verschlucken. Aber der schlaue Franzose halte sich verrechnet: er rettete sich wohl sür den Augenblick, hatte aber bereits am Ende der Wolke einen der Ängreiser wieder hinter sich, diesmal säst über sich. Der Heckschütze der Potez mutz wohl doch durch einen der ersten Schüsse gefallen sein: das MG im Heck stand des Franzosen ragt starr nach oben, kein Schutz fällt mehr daraus. In einer Steilkurve sucht der französische Pilot nach links zu entkommen. Es gelingt ihm nicht Er fliegt genau in die MG.-Garbe des deutschen Jägers, der sich bis auf 40 Meier hinter ihn herangearbeitet Hai, so dicht, daß die Einschläge deutlich zu erkennen sind. Jeder SchuH sitzt und reitzt breite Löcher in Rumpf und Tragflächen. Die grotzen Splitter fliegen dem Deutschen fast gegen das eigene Flugzeug. Dann stürzr die Potez auch schon, aber immer noch versucht der Pilot, sie wieder zu fangen. Es gelingt ihm nicht mehr. 400 Meter vor den vordersten deuuchen Posten im Vorfeld des Westwalles schlägt das Flugzeug auf. Eine riesige Stichflamme schießt aus dem Trümmerhaufen hoch... Hoch oben über der Absturzstelle fliegt der erfolgreiche deutsche Jäger ruhig sqjne Bahn mit den anderen weiter. Walter Herbert Hirsch. Oie „Rache" für E?capa Flow Eine kleine Bilanz sür die Plutokraten. Hatte nicht der „Daily Expreß" geschrieben, daß SM Angriff auf Sylt vou der Art sei, wie die Oeffentlichkett de» Krieg geführt zu sehen wünsche? Aus jeden /Schlag müsse ei» doppelter Gegenschlag erfolgen. Mit solchen Worten läßt sic- wenig anfangen, und wir haben uns erzählen lassen, daß auch die Plutokraten viel lieber mit handfesten Zahlen rechnen. So sei es uns erlaubt, einmal eine kleine Bilanz über de» Schlag von Scapa Flow und den „doppelten" englischen Gegen schlag aufzustellen. Die steht aber dann folgendermaßen ausc Oer Schlag von Scapa Flow 1 Schlachtschiff so gut wie vernichtet (neun Zehntel des Wertes) ... 135 000 WO RM 2 Schlachtschiffe schwer beschädigt (zwei Drittel des Wertes) ... 200 000 000 RM. 1 Kreuzer schwer beschädigt (zwei Drittel des Wertes) 27 000 000 RM. 2 weitere große Kriegsschiffe schwer beschädigt (bescheiden gerechnet) . 54 000000 RM Schäden auf drei englischen Flug plätzen mindestens 2 500 000 RM Schäden in englischen Flakbattcrie» mindestens 1275 000 RM Summe: 419 775 000 RM Der „doppelte" Gegenschlag Englands Und nun kommt das Ergebnis, däs der „Antwortflttg^ der englischen Bomber auf Sylt am 19. März erzielt hat: 1 Hausdach beschädigt, Reparaturkosten . 723,50 RM 1 Scheibenstand zu reparieren..... 112,15 RM Fensterscheiben einzusetzcn . . . . . . 343,20 RM Summe: 1178,85 RM' Die Zahl der englischen Vickers-Wellington-Bomber und Armstrong-Whitley-Bomber, die gegen Sylt eingesetzt waren« ist nach englischen Berichten doppelt so hoch gewesen wie die der deutschen Heinkel-Kampfflugzeuge, die gegen Scapa Flow flogen. Es ergibt-sich also folgende Bilanz für die englisch«! Vlutokralen: Deutsche Bomber fliegen gegen Scapa Flow: Sachschaden 419 775 000 RM Kein deutsches Flugzeug geht dabei verloren. Doppelt soviel englische Bomber griffen Sylt an: Sachschaden 1178^5 RM Drei englische Flugzeuge gehen verloren Da ein Teil der englischen Bomben aus dänisches GebIÄ gefallen ist, sind außerdem noch dänische Schadenersatz« an spräche an England in noch unbekannter Höhe z« er« warten. 419 77S 000:4178 Wir verstehen uns zwar nicht auf plutokratische Geschäfte, aber trotzdem können wir noch sehr gut rechnen, und wenn das Verhältnis zwischen deutschen Schlägen und englischen Gegen schlügen auch in Zukunft 419 775 000 : 1178 beträgt, dann kann es für keinen Menschen mit gesundem Verstand einen Zweifel mehr geben, wer bei solchen Geschäften zuerst Konkurs anmelden mich. Die Engländer haben eben Pech in diesem Krieg. Sie können uns weder mit Lügen noch mit Rechnungen beikommen, und die deutsche Wehrmacht wird, wo immer sie auch mit den Briten zusammentrifft, dafür sorgen, daß den Engländern gleiche Rechnungen präsentiert werden. AeuordlMg des italienischen Heeres Verstärkung der Schlagkraft und Wehrhereitschast Am Jahrestag der faschistischen Revolution veröffentlicht dis römifche Morgenpresse in größter Aufmachung — gleichsam zur Illustrierung der Schlagkraft und Wehrbereitschaft der Nation — einen vom Ministerrai bereits gebilligten und gegenwärtig dem zuständigen Kammerausschuß zur Prüfung vorliegenden Gesetzentwurf über die Neuordnung des Heeres, danach wird künftig das im Mutterland stehende Heer umfassen: 1 Generalstabskommando, 6 Armeekom« mandos, 21 Armeekorps, 1 Oberkommando der alpine« Lrup« Pen, 35 Kommandierende und 96 Divisionsgenerale. Graf Teleki in Rom Der ungarische Ministerpräsident Graf Teleki ist k» Rout eingetroffen. Am Bahnhof wurde er von Außenminister Gras Ciano begrüßt. Graf Teleki begab sich in die ungarisch« Gesandtschaft beim Quirinal, wo er für die Dauer seines römischen Aufenthaltes als Gast des Gesandten Wohnung g, nommen bat. Italienisch-ungarische Zusammenarbeit Dem Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten TekÄi dl der italienischen Hauptstadt widmen die römischen Blätter herzliche Begrüßungsarrikcl. „Giornale d'Italia" be« tont, wenn auch von dieser Begegnung keine neue Wendung zu erwarten sei. so biete sich doch genügend Stoff zur PrüfuW und Klärung bekannter Fragen. Seit den Besprechungen von Venedig im Januar, die eins vollkommene Uebereinstimmung der Auffassungen bestätigten« habe sich kein wesentlich neuer Faktor ergeben, der sich ins besondere auf die politische Lage im Donauram und dem Bal kan auswirken könne, die vor allem die Beziehungen zwischen Italien und Ungarn interessiere. Trotz aller gegenteiligen Gerüchte sei der Krieg immer noch lokalisiert geblieben und auch keine Ausdehnung — zum mindesten von seilen Deutsch lands — zu erwarten. Die südosteuropäischen Staaten hätte» nunmehr alle ihre Haltung, und zumeist gemäß der italieni schen, festgelegt und jene Pläne eines neutralen Blocks abge- lchnt, der von London und Paris ausgearbeitet worden sei. Die südo st europäischen Staaten hätten den Willen be stätigt. sich von jeder Initiative fernzuhalten, die in irgendeiner Weife den bisher dort aufrechterhaltenen Frie den stören könnte. Die. römischen Besprechungen würden also in einer ruhigen Atmosphäre vor sich gehen und eine neue Etappe in der Politik der Zusammenarbeit der beiden befreundeten Mächte und, dem Klärungsprozeß in deu südosteuropäischen Beziehungen darstellen. Die italienisch- ungarische Freundschaft sei gegen niemänd gerichtet, sonder« diene der Zusammenarbeit und der Waüruna des Friedens im Donau- und Balkanraum. Aussprache Cianos mit Teleki Der italienische Außenminister Gras Ciano empfing de» ungarischen Ministerpräsidenten Graf Teleki und hatte mit ihm eine lange und herzliche Unterredung. Der ungarische Mini sterpräsident wird, wie amtlich verlautet, am Dienstag vom Duce im Palazzo Venezia empfangen werden. 75 Jahre KriegsmariKchasen KN Die Kriegsmarinestadl Kiel konnte am 24. März des denk würdigen Tages gedenken, an dem sie vor 75 Jahren zum Sitz der Marinestation der Ostsee bestimmt wurde. Ihr erster Chef war der durch das Gefecht bei Jasmund bekanntgewordene Konteradmiral Jachmann. Als am 24. März 1865 die Marine station der Ostsee von Danzig nach Kiel verlegt wurde, waren hierfür nur rein militärische Ueberlegungen maßgebend. Heute kann der Reichskriegshafen Kiel auf eine stolze Entwicklung zurückblicken, denn aus einer Landstadt von etwa 25 000 Ein wohnern im Jahre 1865 ist im Reiche Adolf Hitlers eine Viertelmillionenstadt geworden-