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Wilsdruffer Tageblatt : 26.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194003267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400326
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-03
- Tag 1940-03-26
-
Monat
1940-03
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.03.1940
- Autor
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Man verglich den Angriff von Svlt mit Scava Flow. Es war sehr „mutig". Aber mutige Worte sind noch keine Taten. Der „Ersola" wurde eine «rotze Pleite, soweit Zer störungen auf deutschem Gebiet in Frage kommen. Und nun kommen dazu die Verluste, die die Briten zwar nicht zugeben werden, aber dennoch einstecken müssen Noch immer, wenn der „fliegende Löwe" sich dem deutschen Bereich näherte, muhte er es bitter bähen. Man wird in London lernen muffen, einen Flug nicht vor Ler Heimkehr zu loben. Und felbst dann ist man besser still. Das unglaubliche Vorgehen eines britischen U-Bootes »egen den deutschen Dampfer „Edmund Hugo S t i n n e s" im dänischen Hoheitsgebiet kennzeichnet mit aller Deutlichkeit die Skrupellosigkeit der von den britischen Seeräubern gegen- über den Neutralen angewandten Methoden und läßt die bri tische Seekriegführung wie schon seinerzeit im Falle der „Altmark" außerhalb aller Achtung des internationalen Rechts und bar jeder Menschlichkeit erscheinen. Wieder sind deutsche Besatzungsangehörige Opfer des britischen Seeräuberunwefens geworden. Die Engländer haben sich nicht gescheut, sich wie gemeinste Plünderer und Wegelagerer aufzuführen. Nach ihrem bisherigen Verhalten haben wir nichts anderes er wartet, aber der gesamten neutralen Welt wird dadurch nur noch mehr offenbart, daß es sich hierbei nicht etwa um ein Zeichen der Macht handelt, sondern lediglich um Ausbrüche ohnmächtiger Wut aus der Erkenntnis heraus, daß die Briten im ehrlichen Kampfe nichts mehr erreichen können. Mindestens 8 Flimeme abgel-Men! England bei Sylt gründlichst reingesallen Wie wir zu dem englischen Fluazeuaa »griff auf Sylt, der zu der großen Weltblamage Englands führte, von zuständiger Stelle ergänzend erfahren, sind an den nordsriesiichen Inseln während der letzten Tage wiederholt Leichen und Trümmer eng lischer Flugzeuge angetrieben worden. Die Flngzeugteile gehören zu drei Maschinen, deren Ver lust beim britischen Angriss auf Sylt infolge der Dunkelheit bisher unbekannt geblieben war. Bereits in der Nacht vom lS. zum 20. März hatte die deutsche Flakabwehr von Sylt bei mehreren englischen Flugzeugen besonders starke Beschädigun gen sestgeftellt, jedoch zunächst nur drei einwandfrei beobachtete Abschüsse melden können. Der bisher feststellbare Kesamtverlnst der Engländer beim Angriss aus Sylt erhöht sich nunmehr auf sechs Flugzeuge. Es ist anzunehmen, daß infolge starker Beschädigungen noch weitere britische Flugzeuge verlorengegangen sind. „Edmund Hugo Sünnes" ausgeplündert Englische Seeräuberei im skandinavischen Hoheitsgebiet Die Tendenz britischer Kriegführung ist neuerdings in erster Linie auf eine Verletzung skandinavischen Hoheitsge bietes gerichtet. Kein Tag vergeht, an dem nicht britische Luft- oder Secstreitkräfte Eingriffe in die Rechte neutraler Swaien vornehmen. Kriegsmarine und Luftwaffe halten sich hierbei absolut die Waage. Abgesehen von andauerndem Ueberfliegen neutralen Hoheitsgebietes, ist jetzt wiederum eine Anzahl von Fällen bekannt geworden, in denen britische Seestreitkräfte unter Mißachtung neutraler Hoheitsrechte gegen friedliche deutsche Handelsschiffe vorgegangen sind. So wurde der deutsche Dampfer „Nord land" in der Gegend von Hustad von zwei britischen Zerstörern innerhalb der norwegischen Hoheitsgewässer — teilweise bis zu 700 Metern unter Land — belästigt und bedrängt. Aehnlich er ging es dem deutschen Dampfer „Neuenfels", der infolge andauernder Bedrängung durch zwei britische Zerstörer in den Rotz-Fjord einzulaufen gezwungen war. Auch der deutsche Frachtdampfer „Europa" wurde in norwegischem Hoheits gebiet belästigt. In allen Fällen machten geschicktes Manövrieren der deutschen Dampferkapitäne und das Dazwi schentreten norwegischer Küstenwachboote den Versuch einer Aufbringung unmöglich. Ein weiterer unglaublicher Fall hat sich im dänischen Hoheitsgebiet in der Nähe des Nordseehafens Esbjerg er eignet. Hier wurde der deutsche Dampfkr „Edmund Hugo Stinnes" in der Nacht vom 23. zum 24. März von einem bri tischen U-Boot angegriffen und das Schiff, noch bevor die Be- satzuna Zeit hatte, in die Boote zu gehen, durch Artilleriefeuer beschossen, wobei zwei Besatzungsangehörigr verletzt wurden. Der Kapitän wurde anschließend von den Briten entführt. Die Besatzung befindet sich in Dänemark in Sicherheit und wird vom zuständigen deutschen Konsul betreut. Wie nachträglich sestgeftellt worden ist, ist das Schiff über Nacht noch dazu völlig ausgeplündert worden. Portugiesischer Dampfer beraubt Der von einem französischen Kriegsschiff vor der Tejomün- bung nach Piratenmanier aufgebrachte und verschleppte por tugiesische Afrikadampfer „Eassequel" traf in Lissabon ein. Das Schiss war von den Seeräubern gezwungen worden, den fran zösischen Hafen Casablanca anzulaufen, wo von der Ladung sieben Tonnen Kaffee „beschlagnahmt", d. h. gestohlen wurden. Englische Fischereifahrzeuge gesunken Wie die holländische Schifsahriszeituna „Scheepvaart" aus London berichtet, ist der in Grimsby beheimatete Fischkutter „St. Gurth" vor der Mündung des Humber gesunken. Tie neun Besatzungsmitglieder seien gerettet worden. Auch der englischer Trawler „Lochtssarter" ist nach einer Reuter- Meldung gesunken. Dänischer Dampfer gesunken Wie aus London gemeldet wird, ist das dänische Schiff Khristiansborg" (3270 BRT.) untergegangen. Neue Intrigen auf -em Balkan Italienische Warnung an die Weltmächte Unter der Ueberschrift „Intrigen auf dem Balkan" stellt der Direktor des halbamtlichen „Giornale d' Italia" fest, daß in den westlichen Demokratien vergiftete Manöver eine weit größere Rolle spielen als Kämpfe aus den Schlachtfeldern. Diese Manöver richteten sich nicht weniger gegen Italien als gegen Deutschland. Heute sei der Balkan an der Reihe. In Paris und London verbreite man das Gerücht eines mehr oder weniger geheimen zwischen Italien und Deutsch land abgesprochencn Planes einer Aufteilung des Bal kans und spreche in London von einem „im Werden begrif fenen Protektorat Italiens über Jugoslawien und Griechen land" und in Paris von der „Angst des jugoslawischen Volkes tbcr eine angeblich bevorstehende italienische Aktion". „Odre" petzt auch die Türkei gegen Italien auf, wobei man so unvor- ächtig sei, die eigenen Pläne bekanntzugeben, indem man schreibe, daß Ankara leine Bewegungsfreiheit haben könne, so lange Italien im Dodekanes und im Balkan stände. Derartige Schauermärchen könnten natürlich weder für Italien noch für Deutschland dramatisch werden. Interessant seien sie aber zweifellos, hätten sie doch offenbar den Zweck, bei den Balkauvölkern Mißtrauen und Alarm gegen Italien und Deutschland zu säen, um jene natürlichen geistigen, politi schen. wirtschaftlichen Positionen der Achsenmächte in dieser Zone Europas ,u erschüttern Derartige Versuche seien selbst verständlich vergeblich- Es sei ganz klar, daß damit jene Pläne gewisser französischer Kreise getarnt werden sollen, die davon träumten, jenen Konflikt,' den sie nicht am Rhein zu führen vermöaen. auk Südotteurova zu verlegen. So versuchten sie. das Gespenst einer Bedrohung durch Deutschland und Mallen an die Wand zu malen, nm die französisch-englischen Angriffs matznahmen als Verteidigungsmatznahmen hinstellen zu kön nen. Aus alledem gewinne inan den Eindruck, daß ein neues großes Intrigenspiel auf dem Balkan und in den umliegenden Zonen beginne, das, wie der Direktor des „Giornale d'Iialia" abschließend betont, mit größter Auf merksamkeit verfolgt werden müsse. Der Neutralitäiswille des Güdostens Die Belgrader Blätter verfolgen die englisch-französischen Kriegsauswettungspläne mit argwöhnischer Aufmerksamkeit. „Politika" wendet sich in einem offensichtlich inspirierten Ar tikel dagegen, daß man den Staaten des Südostens verschiedene Absichten zuschreibe, während sie doch vor der ganzen Welt erklärt hätten, daß thr einziges Ziel sei, aus dem jetzigen Konflikt herauszubleiben, in dem keiner von ihnen etwas zu gewinnen suche. Notfalls würden sie auch ihre Unabhängig keit und ihre Interessen selbst gegen einen Angriff verteidigen, von welcher Seite er auch immer kommen sollte. Die Völker Aüdosteuropas hätten keinen Anlaß, ihre neutrale Haltung zu ändern oder ihre Streitkräfte und Hilfsquellen in den Dienst des Krieges zu stellen. BersMes auch für Nullen ein Diktat Der 21. Jahrestag der Gründung der faschistischen Kampsbünde Der 21. Jahrestag der Gründung der faschistischen Kampf bünde ist in ganz Italien feierlich begangen worden. 2n Rom charakterisierte der Minister für Volksbildung, Pavolini, Sinn und Bedeutung des Tages. Er erinnerte daß Mussolini schon seit 1919 in seinen Reden und Schriften betont habe, daß Ver sailles nicht nur für Deutschland, sondern auch für Italien ein „Diktat" gewesen sei. Für die Faschisten gebe es kein Dilemma: „Krieg oder Frieden", nur eines forderten sie unbedingt, daß Italien aus der derzeitigen Umwälzung so hervorgehe, daß seine Probleme damit gelöst seien. Irische Freiheitskämpfer steckten Zuchthaus in Brand Aufstandsversuch gegen die Peiniger. Schwere Unruhen brachen nach einer Londoner Meldung in dem berüchtigten Dartmoor-Zuchthaus aus. Es handelt sich allem Anschein nach um einen Ausstandsversuch der dort von ihren Peinigern festgesetzten JRA.-Männer. Es verlautet, daß es den irischen Freiheitskämpfern ge lungen ist, einige Wärter zu fesseln und in einer Zelle einzu schließen. Bald danach schlugen Flammen und dichter Rauch aus dem Gebäude. Aus dem Innern des Zuchthauses drang wiederholt starker Lärm, der aus heftiges Handgemenge schlie ßen ließ. Von der Verwaltung angeforderte Polizeiverstär^un- gen wurden zum Teil in das Gebäude beordert, während die anderen den Zuchthausbau von der Außenwelt völlig ab sperrten. Im Verlauf der Unruhen sind, Meldungen aus Priuce- town zufolge, drei Personen getötet und 7V verletzt worden. Man nimmt an, daß der Ausstand von den gefangenen und ge- quälten Iren im Gedenken an den bekannten irischen Oster ausstand vom Jahre 1916 eingeleitct worden ist. AU gU Die große Sammelaktion des deutschen Volkes hat begonnen. Die Annahmestellen für die Mctallspende er warten dich! Jeder durchsuche Kisten, Kasten und Schränke nach entbehrlichen Gegenständen aus Bronze, Kupfer, Messing, Blei, Zinn, Nickel und Neusilber. Denke daran, daß diese Metavspende das Geburtstagsgeschenk aller Deutschen für den Führer sein soll und daß die Sammelaktion zur Stärkung unserer nationalen Metall- reservc beiträgt. Die Metallspende ist eine Kampfspende. Sie wird den Opfcrgcist der Heimat offenbaren und den Glauben der Front stärken. Aus Meere Keimst. Wilsdruff, am 26. Mürz 1940. Spruch des Tages Der Herrgott hat nicht bestimmt, daß ein paar kleine Rassen, die ihr eigenes Volk noch nicht einmal mit dem Notwendigsten versehen können, drei Viertel der ganzen Erde unterjochen und die anderen Völker zum Hungerleidcn verdammen. Adolf Hitler in München am 24. 2. 1940. Zubiläen und Gedenktage 27. März 1845: Der Physiker Wilhelm Konrad von Röntgen in Lennep geboren. — 1933: Japan erklärt Austritt aus dem Völkerbund. Sonne und Mond: 27. März: S.-A. 5.47. S.-U. 18.25: M^U. 7.43. M.-A. 23 24 SS Millionen Schmetterlinge über Deutschland O Das liegt nun schon etliche „zich" Jahre zu rück, da gehörte die Botanisiertrommel zum Ausrüstungsstück des Sonntagswanderers. Neben Laubfröschen und Blattraupen gingen in diesem grünen, dunklen Gefängnis auch Massen von Schmetterlingen einem trüben Schicksal entgegen. SchMetter- lingssammlung .. „ wie manchem geht da nicht in Erinnerung an die frühen Jagderlebnisse seiner Kindheit das Herz auf — obgleich er inzwischen wesentlich anders über den Massenmord jener gedankenlos, in kindlicher Sammelleiden schaft betriebenen Schmetterlingsjagden urteilen gelernt hat. denen Tausende der schönen, zarten, kleinen Geschöpfe zum Opfer fielen, ohne daß der Name der Wissenschaft entschuldi gend genannt werden dürfte. Auch heute blüht die Sammelleidenschaft wieder. Aber aus ver vumpfen, dunklen Botanisiertrommel strebt sie ins Helle Tageslicht. Ein Schwarm von 38 Millionen Schmetter lingen wird sich am 30. und 31. März über Deutschland nieder lassen: Liguster- und Wolfsmilchschwärmer, Rotes und Blaues Ordensband, Rachtpfauenauge, Segelfalter, Schwalbenschwanz, Sckillerkalter. Fuchs und Admiral. Wie im Wettkampf wird Nur 20 Minuten n Eben über deutschem Gebiet und schon abgeschossen DNB ... 23. März (P.S.V Seit Wochen herrscht endlich einmal Frühlingswetter Klar und weit geht die Sicht. Nur wenige Wolken erinnern am Himmel an die schleckten Tage des Winters. Ricktiaes Fliegerwetter, so meinen die Soldaten, die von der Erve aus die Flugzeuge verfolgen, die nur im Glas sichtbar werden. Freilich dringt ihr Motorengeräusch bis an unser Ohr. unli die breiten Kondensationsstreifen, die sich wie bei Himmels schreibern hinter ihnen herziehen, verraten, was oben in vei Luft vor sich geht. Von der holländischen Grenzt ist ein feindliches Flugzeug den Rhein entlanggeslo- gen. bat bald kehrtgemacht, und will wieder über die hollän dische Grenze zurück. Während die Flugwachen den Einflug des feindlichen Flugzeuges — denn als solches wird es einwandfrei erkannt — aus dem neutralen Holland melden, steigen unsere Jäger hoch in die Lüfte. Der Feind ist nicht weit gekommen; dann merkt er die ihm drohende Gefahr und versucht durch Rückflug über die holländische Grenze sich zu retten. Es ist eine britische Maschine, aber trotz der von den Engländern so ge rühmten Kampfkraft ihrer Flugzeuge ergreift es nach be währtem Vorbild lieber die Flucht statt den Kamps auszuneh men Der britische Flugzeugführer glaubt vielleicht, daß die deutschen Iäaer. die ihm folgen, in großer Höhe an Geschwin- diakeit verlören und daß es ihm so ein leichtes sei, sich über Holland in Sicherheit zu bringen, dessen Neutralität schon beim Einflug verletzt wurde Der Kampf in einer Minute entschieden Aber dieser Plan scheitert an dem überlegenen Könne« des deutschen Fliegers und der Leistungssähigkeit seiner Ma schine Gegen die deutsche Grenze hat er den Engländer ge sagt. Es kommt jetzt zum eigentlichen Kamps, der in einer Minute entschieden ist. Die beiden englischen Flieger springen aus der Maschine, die aus holländischem Gebiet auf- schläat. Im Ueberschwemmungsgebiet des Rheines, dort, wo der Rhein vom Hauptstrom abzweigt, werden ihre Trümmer wohl in Wasser und Morast versinken. Vielleicht deutet etne Ansammlung von Booten, die man von Deutschland auf dem rechten Rheinufer aus holländischer Seite steht, den Ort des Niederganges an. Was geschah mit den englischen Fliegern? Eine Leiche wird in ein Schulhaus getragen, die hilfsbereiten Männer, die ste bergen, waren ins Feld geeilt, wo der Körper auf- schlug. Der Fallschirm dieses Engländers hat sich nicht geöff net. Ein Durchschuß durch seine Hülle hat vielleicht seine Oesf- nung verhindert. Starr und stets liegt nun der junge Mann, ein stämmiger großer Engländer, aus der Tragbahre. Jede Hilke war vergebens, denn er war zwischen drei- und fünf tausend Metern aus dem Flugzeug gesprungen. C.-M. Wheat ley, Flvina Officier der Roval Airsorce. Station Hastings- Middleffer. ist ein neues Opfer des englischen Krieges, den Englands Politiker entfesselt haben, lieber das Schicksal des zweiten abgesprungenen Engländers ist bisher nicht bekannt aeworden. Der erste Feindflug und ein Abschuß Der deutsche Flugzeugführer berichtet uns dann über seinen ersten Fein Silva. der ihm gleich den ersten Abschuß brachte. Kurz und knapp ist sein Bericht. „Auf die Meldung von Fluggeräuschen an der Grenze stieg ich auf und sah dann, wie das gemeldete feindliche Flugzeug die Maas bis zu ihrer Mündung in den Rhein abwärtsflog. Zweifellos befand sich das Flugzeug dabei übxr holländischem Boden. Von der holländischen Rheingrenze flog es rheinaufwärts und wollte bei meinem Kommen mit einem großen Haken wieder nach Holland zurück. Als ich das Feuer eröffnete, war der Engländer offenbar völlig überrascht, daß es mir aelunaen war, ihm trotz der grotzen Höhe, die er aufsuchte, auf den Fersen zu bleiben. Ich brauchte nur ein paar Feuerstöße meiner MGs abzugeben, dann stieg einer der Engländer schon aus der Kiste, die inzwischen stark an Höhe verloren hatte Ich iab wie er 6--- "'w berettw Mit einer müden langsamen Geste, so daß er vermutlich schon getroffen war Kaum eine Minute hat der Lukitampf gedauert Ter Engländer kam aar nicht dazu, auf mich zu feuern, da kackte schon yfe Maschine ab." Nur zwanzig Minuten lang flogen die Engländer über deutschem Gebiet. Kaum hatten sie sich aus dem Schutz der Neutralität Hollands beaeben die ste wohl auf Befehl ihrer Vorgesetzten verletzt hatten, ereilte sie auch schon ihr Schicksal- Dr. Kurt Wessely. die Jagd nach den Exemplaren entbrennen, die nach wenigen Stunden der Auslese schon Seltenheitswert erlangt haben werden... Wo kommen sie her — wer sendet sie, diese Schwärme von Schmetterlingen? Der Frühling natürlich, der langersehnte, mit dem sich unser Wille verbündet, die letzte Wintersnot zum Teufel zu jagen. Im Frühling des jungen Deutschland fliegen Ne von Mensch zu Mensch, von Gau zu Gau, vom Werk auf die Straße, von der Heimat zur Front. Ja, vor allem zur Front, um unseren Soldaten, die dort auf der Wacht stehen, zu künden, daß auch unsere kleinsten „Kampfflieger", die in der letzten Schlacht des Kriegswinterhilfswerkes zum Einsatz gelangen, den Feind niederschmetternd zu schlage» verstehen, (Photo: NSV.-Reichsbildarchiv-M) Cb. K. Nach den Ostertagen. Verklungen ist das Ostergeläut, ver rauscht die Festesfreude. Die Pflicht ruft uns wieder, wir sind zurückgekehrt in das Gleichmaß des Alltags, und schauen in unserer Arbeit zurück auf die beiden schönen Feiertage, die uns beschieden waren. Nach den Unbilden des vergangenen Winters zog es einen hinaus in Gottes freie Natur. In Scharen wan derten die Ausflügler aus den Mauern der Stadt hinaus in Feld und Wald, und die Einkehrstätten der Umgebung hatten alles getan, um ihre Gäste in jeder Beziehung zusriedenzu- stellen. Die Reichsautobahn lag'wie ausgestorben da, und nur hie und da war mal ein Auto zu sehen. Der Verkehr auf der Reichsbähn war trotz der Aufforderung, „nicht zu reisen", noch sehr stark, und die Kraftpost mutzte wieder eine grotze Anzahl Sonderwagen fahren, um alle Reisewünsche zu erfüllen. Roch über dem heutigen Tage liegt etwas wie ein Abglanz aller Osterfreude, wie verschiedenartig sie auch beim einzelnen sich gestaltet haben mag. „Die Spaßvögel" in Wilsdruff. In einer großen Feier abendveranstaltung der DAF. — NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" gastierten am 1. Osterfeiertag im vollbesetzten Saale des Goldenen Löwen „Die Spaßvögel, eine lustige Ge sellschaft, die nach den Worten des Ansagers das Lachen groootz fchrieb. Man fühlte sich bei ihrem Auftreten um drei und mehr Jahrzehnte zurückversetzt in die Blütezeit der noch heute bestens bekannten Muldentaler Sänger mit Winter-Thymian, Junghähnel, Sonntag, Brauer und wie sie alle hießen. Sie waren überall gern gesehen, und wo sie Einkehr hielten, war Lachen und Fröhlichkeit. So war das am Sonntag auch bet den Spaßvögeln im Löwen. Während die Muldentäler beson deren Wert auf den Damendarsteller legten, hatten die Spaß vögel das weibliche Fach mit Gretl Schwör er besetzt, die in gewinnender Weise sang und plauderte und besonders im „Kuckuckwalzer" gefiel. Max Lorz machte den Ansager und war ganz der Humorist alten Schlages, dessen Worte und gan zes Gehaben Generalmarsch auf die Lachmuskeln der Hörer bliesen. Einen Komiker von Format stellte Walter Traut mann auf die Bühne, ganz blendend als Hausdiener vom Goldenen Stern und Pampel, der Tanzwttterich, eine urkomische Soloszene, wie man ste ähnlich noch von der Glanzrolle Jung hähnels sen. im Gedächtnis hat. Am Flügel waltete Kapell-
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