Volltext Seite (XML)
Unermeßliche Waffcnbcntc. Nach der Kapitulation der belgischen Armee werden bei den deutschen Truppenverbänden ungeheure Mengen von Waffen und Kriegsmaterial niedergelegt. (PK.-Titz-Weltbild-Wagenborg-M.) --- .. : - Der letzte Gruß. Nach der Beisetzung der gefallenen Helden, welche Embourg erstürmen halfen. Der Kommandierende General erweist den toten Soldaten die letzte Ehre. (PK.-Gutjahr-Scherl-Wagenborg-M.f SäMche Trupoen in Flandern Ei« Hauptmann berichtet — Milten in die Feinde geraten — Tapfere Reservisten Bei den Kämpfen in Holland und Belgien haben sich auch sächsische Regimenter ausgezeichnet. Einer unserer Mitarbeiter erhielt von einem Hauptmann, der als Bataillonsiiihrer in vorderster Linie war und infolge einer leichteren Verwundung einen kurzen Heimaturlaub hatte, eine Schilderung von den Kämpfen am 25. und 28. Mai. An diesen beiden Tagen wurde der Ucbergang über die Lys, einen kanalarlig ausgebauten Fluß zwischen Kortrpk und Gent, erzwungen. Wir lagen am Morgen des 25. Mai — so begann der Hauptmann — am Damm der Lys. Hell schien die Sonne, wieder stand uns ein Heitzer Tag bevor. Punkt 8 Uhr setzte meine Kompanie zum Uebergang an. Als wir die Höhe des Dammes erreicht hatten, sahen wir plötzlich, wie die uns in schnell ausgebauten Erdbefestigungcn geaenüberliegenden Bel gier die Hände hoben und sich kampflos ergaben. In meh reren Schlauchbooten setzten wir über. Harter Kampf um Brückenkopf Kampftrupps unserer braven Infanterie gingen vor, um den gewonnenen Brückenkopf zu erweitern. Es dauerte nicht lange, da machte sich heftiger Widerstand bemerkbar. Aus Hecken und Häusern feuerten MGs ihre todbringenden Gar tzen. Aber unaufhaltsam ging es vorwärts. Ein Widerstands nest nach dem anderen wurde niedergekämpst. Doch inzwischen machte uns auch die belgische Artillerie mit ihren Feldgeschüt zen zu schaffen. Sie nahm sowohl den Uebergang als auch die vordringendcn Kampftrupps unter Feuer. Durch geschick tes Umgehen gelang es schließlich, vier feuernde feind- ^liche Batterien im Sturm zu nehmen und nutzer Gefecht zu setzen. Fast die gesamte Bedienungsmannschaft wurde gefangengenommen. Meine Kompanie war abgekämpft. Das Vordringen schien ins Stocken zu geraten. Doch zwei weitere Kompanien waren über die Lys herübergekommen. Immer weiter wurde der Angriff vorangetragen. Auch annähernd hundert erstklas sige Pferde erbeuteten wir. Eine tolle Fahrt Der nächste Morgen kam. Zeit genug zum Ausschlafen War natürlich nicht gewesen. Ich mutzte — so erzählte der Hauptmann weiter — auf dem Soziussitz eines Kradfahrers nach dem Ufer der Lys zur Uebergangsstelle, wo in der Nacht von den Pionieren bereits eine tzehelfsmätzige Brücke errich tet worden war. Leider dauerte es noch einige Zeit, bis ich dort ankam. Denn mein Fahrer vergaß, rechtzeitig rechts ab zubiegen. Ich selber achtete bei dem 80-Kilometer-Tempo auch nicht auf den Weg, und so kamen wir plötzlich auf dem Markt platz eines noch von den Belgiern besetzten Ortes an. Die bel gischen Soldaten waren nicht weniger erstaunt als wir. Für uns gab es nur eins: Kurve und kehrt! Indes griffen die Belgier zu ihren Gewehren und knallten wird drauflos. Ein MG-Schütze sprang an das mitten auf dem Marktplatz aufge stellte MG und schickte Garbe auf Garbe hinter uns her. Glück licherweise ohne zu treffen! Glücklich wieder beim Regiment Trotzdem war auf der geraden Straße die Aussicht des Entkommens gering. Ich sprang während der Fahrt vom Rade, überschlug mich ein paarmal, kam wieder auf die Beine und nahm Deckung in einem Hauscingang. Mit Blitzesschnelle Wickelte sich auch alles weitere ab: Flucht durch mehrere Gär ten in ein mannshohes Kornfeld. Keine zwanzig Meter vor mir hörte ich Stimmen. Belgische MG-Schützen. Drüben am Ufer der Lys sah ich einen deutschen Spähtrupp, der sich bald wieder zurückzog und das MG-Nest an die Artilleriebeobach- tung meldete. Denn wenig später kam der Artilleriesegen von 30 tzis 40 Granaten in meine nächste Nähe. Das hatte wenig stens zur Folge, daß die Belgier türmtenXund die Luft rein wurde. Ein zweiter deutscher Spähtrupp am jenseitigen Ufer holte mich dann auf einem Schlauchboot herüber, und schließ lich kam ich nach fünf Stunden Abwesenheit wieder bei meinem Regiment an, wo die Freude groß war. Vor allem mein Krad fahrer war heilsroh, den verlorenen Hauptmann wiederzu sehen. ' Nachdem dieser Zwischenfall überwunden war, nahm mich der Statzsarzt aufs Korn. Denn ich hatte die tags zuvor durch einen Granatsplitter erlittene leichte Schulterverletzung unbeachet gelassen. Sie eiterte, und jetzt redete der Arzt ein ernstes Wort mit mir. „Schonung, wenn Sie weitere Komp likationen vermeiden wollten", so lautete das Ergebnis der Untersuchung. Und jetzt bin ich hier: denn diese Schonung »ist der kurze Heimat-Sonderurlaub. Schreiben Sie, so tagte der Hauptmann in stolzer Aner kennung beim Abschied, daß die Soldaten meiner Kompanie wie überhaupt das ganze Regiment tapfere Männer sind. S'e haben auf ihrem Marsch durch einen Teil Hollands und durch Belgien Ungeheueres geleistet, obgleich sie nicht Ak tive, sondern nur Reservisten waren. Ick, freue mich schon darauf, sie in wenigen Tagen als meine Kameraden der Front wiederzusehen und Seite an Seite mit ihnen weiter- kämpseu zu können. Bewahret Giftflafchen vor kleinen Kindern! Unter Vergiftungserscheinungen verstarb im Krankenhaus zu Hof das noch nicht zwei Jahre alte Söhnchen eines Ein wohners aus Mittelfchieda. Das bedauernswerte Kind hatte mit einem leeren Fläschchen gespielt, dessen Inhalt zum Bei zen von Getreide benutzt worden war. Offenbar Hai das Kind das Fläschchen in den Mund genommen und fick an den vor handenen Resten vergiftete. Ausrus des Gauleiters Zum Opiertag für die Deutschen Jugendherbergen Zum Reichswerbe- und Opsertag für die Deutschen Iu- genherberaen har Reichsstaithalter und Gauleiter Mutschmann folgenden Ausruf erlassen: „Am 8. und 9. Juni 1940. dem Reichswcrbe- und Ovker- tag für die Deutschen Jugendherbergen, wendet sich die deut sche Jugend an alle Volksgenossen mit der Bitte, am Ausbau des deutschen Iugendherbergswertes auch im Kriege mitzu helfen Waren die Jugendherbergen bisher im besonderen Erzie- hungs- und Erholungsstätten für die Jugend, so finden heute die meisten ihre Verwendung für kriegswichtige Zwecke. Da mit sind diese Stätten, wie fast alles, was der Nationalsozia lismus im Frieden geschossen hat, dem großen deutschen Frei- heitskampf dienstbar gemacht worden. Die Jugend des Füh rers ist stolz darauf. Nach errungenem Siege aber wird in den Jugendherbergen wieder erneut am Heranwachsen eines ge funden, starken Volkes von morgen gearbeitet werden, damit die Erfolge unserer unvergleichlichen Wehrmacht für alle Zu kunft gesichert sind. Der Reichswerbe- und Opfertag steht deshalb unter dem Leitwort: „Gesunde Jugend — wehrhaftes Volk!" Ach erwarte, daß unsere Volksgenossen in der Heimat diese Losung verstehen und zum vollen Erfolg dieses Opfer- tages beitragen werden." SaAsen und NachbmMatt. Dresden. Tapfere Frau ausgezeichnet. Der Führer hat Frau Gertrud Zosel in Dresden für die Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in der Elbe eine Be lobigung ausgesprochen und eine Geldbelohnung bewilligt. Meißen. Wütender Bulle. In Bahra wurde ein Landarbeiter plötzlich von einem als Zugtier verwendeten Bullen angegriffen, auch aus einen herbeieilenden Arbeitska meraden ging das bösartige Tier los. Die beiden Landarbei ter mußte mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus ge bracht werden. Geringswalde. Im Steinbruch abgestürzt. Eine 17fährige Kontoristin aus Geringswalde ist aus dreißig Meter Höhe in einen Steindruck hinabgestürzt und wurde bewußt los mit schweren Verletzungen aufgefunden. Das Mädchen starb trotz sofortiger Ueberführung ins Krankenhaus. Siegmar-Sckönau. Von einem Hahn angefal len. Aus einer Wiese in Schönau kiel ein Hahn plötzlich einen fünfjährigen Knaben an. Der Hahn ging auf das Kind mit Scknabelbieben los und süate ihm schwere Verletzungen im Gesicht zu Ein Schnabelhieb traf das linke Auae. das trotz sofortiger Ueberführung des Kindes in eine Augenklinik nicht gerettet werden konnte. Zwickau. Ein Dieb ermittelt. Seit mehreren Mo naten waren aus offenen und verschlossenen Güterwagen, die auf dem Ablaufberg des Zwickauer Bahnhofes abgestellt wa ren, Stückgüter verschiedener Art gestohlen worden. Durch di« Aufmerksamkeit eines Reicksbahnbeamten gelang es, als Tä ter einen 38jährigen Einwohner zu ermitteln, der geständig ist. seit September 1939 größere Mengen Likör. Seife. Tabak waren usw gestohlen zu haben. Der Dieb wurde festgenom men und sieht einer strengen Bestrafung entgegen. Eibenstock. Tie Geliebte zu beseitigen ver- suckt. Ein 21 Jahre alter Einwohner aus Eibenstock wari seine dreißig Jahre alte Geliebte nach einer kurzen Ausein andersetzung in einen Betriebsgraben, aus dem sich die Bedau ernswerte aber reiten konnte. Der rabiate Bursche verfolgte sein Opker aber weiter. Kurz vor ihrer Wohnung kiel er noch mals über die Geliebte her, würgte sie am Halse und verletzte sie erheblich. Die Ueberfallene, die ihrer Niedertunst entgegen- sieht, wurde ins Krankenhaus nach Zwickau gebracht.' Der Tä ter wurde festgenommen. Anregungen Wr den Küchenzettel Freitag früh: Milchmehlsuppe, Vollkornbrot mit But ter: mittags: Frisches Beerenobst, Grüne Nudelsuppe; abends: Vollkornbrot, Ausstrich von Wildkräutern, Rhabarbersaft. — Grüne Nudelsuppe: 100 Gramm klelngeschnittenes Rindfleisch in 50 Gramm Fett anrösten, gehackte Zwiebel, et was Knoblauch und 250 Gramm gehackten Spinat mit durch schwitzen, auffüllen mit kochendem Salzwasser, 250 Gramm Nudeln darin weich kochen, am Schluß mit 250 Gramm rohem, gewiegtem Spinat und 20 Gramm Hefe abschmecken. SWe, AsE Wirtschaft. Berliner Wertpapierbörse. Bei ruhigem Verkehr eröff nete die Aktienbörse in uneinheitlicher Haltung. Später überwog etwas die Verkaufsseite. Am Rentenmarkt be stand weiter Nachfrage nach Steuergutscheinen kl, Juli-, August- und Oktobeiabschnitte konnten um 0,12 Prozent her aufgefetzt werden. Rcichsbahn-Vorzugsaktien. Industrie« anleihen weiter uneinheitlich. Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Hauptschriftleiter: Hermann Lässig, Wilsdruff, zugleich verantwortlich für den gesamten Textteil einschl. Bilderdienst. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Erich Reiche, Wilsdruff. Druck und Verlag: Buchdruckerei Arthur Zschunle, Wilsdruff. Röhrsdorf, am 5. Juni 1940. Die trauernden Hinterbliebenen. HE alles zur Stelle, Ehrung. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 6. Juni, nachmittags ^3 Uhr vom Trauerhause aus statt. Nach kurzem Leiden entschlief am 2. Juni an Herzschlag unsere liebe Schwester und Tante, Frau Lina verw. Kirsten geb. Maul. secke ssamilie kält tür sick ikr nfVjlsckuüer'I'sgebfgttWQemein- Lämer ksrug ist immer umstänck- Ucd unck bereitet okt viel VerckuL. Bestellungen nekmen jeckerreit gern entgegen ckie QesckMsstelle dlossener 8tr. 15 unck ckie Austräger Kut 208 soo ja allen OröLbn und Preislagen sm I^sZer. Instrumente jecler Hrt. werden in 2stilun§ Zenommen. Otto friebel Xiegelstrske tzdlduus Steinstr. kuk 14964. Wir haben unsere Marrs Hgrntar für Wilsdruff und Umgebung sofort zu vergeben. Guter Bestand vorhanden. Für Ruheständler und Pensionäre besonders geeignet. Kleine Kaution erforderlich. Be« Werbungen erbeten an Victoria-Versicherung, Geschäftsstelle Dresden, Prager Str. 6" MeIrMtrAWWmi mit Kraftbetrieb. Lun Siering Fernruf: Amt Dresden 672151 Kauft laufen- Machtzferde zu höchstem Tagespreis. Bei Nolschlachtungen mit Transportauto Tag und Nacht zur Stelle. fWMllSll verkauft Rittergut Limbach Susirgemslralreli, stsienlmairslreil für jedes Bett passend Meitzeu, nur LZIottttp, Heinrichsplatz 7- Kinderbedarfsdeckungsschein- und Ehestandsdarlehenannahme. ifismuien iietept nie M'ucUki'si