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od> ow U ea nck MsomfferTageblatt Nr. 100 — 100. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Montag, den 29. April 1940 schuld! Womit die Sache eindeutig klargelegt wäret Scharfe Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Die lichkeit" Widerstand ist Wahnsinn! Abrechnung Knut Hamsuns mit der ehemaligem «a- wegischen „Regierung" VMZ. Berlin, 28. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die deutschen Truppen in Norwegen kämpften auch am 27. April mit großem Erfolg. An allen Punkten, an denen sich der Feind unserem Vorgehen entgegenstelltc. wurde er von unseren Truppen geworfen. Sie setzten ihren schnellen Vormarsch fort. Hierbei unterstützte die Luft waffe die Heeresverbände durch fortgesetztes unmittel bares Eingreifen in den Erdkampf und durch Angriffe gegen die rückwärtigen Verbindungen und Bewegungen des Feindes. Unter den am 27. April eingebrachten Ge fangenen befanden sich wiederum Engländer, darunter ein Oberst, der Kommandeur der Leicesters. Die Befriedungsaktion schreitet in ganz Norwegen ständig fort. Nach der Einnahme von Voß, im Raume ostwärts von Bergen warfen die Neste der dort verspreng ten norwegischen Abteilungen die Waffen fort und flüchte ten in die Berge. Im Raume von Stavanger hat sich die Gcfangenenzahl aus 241 Offiziere, darunter mehrere englische Flieger, und 2921 Mann erhöht. Mit der um fangreichen Waffen- und Materialbeute in diesem Raum fielen u. a. allein 22 Geschütze und 267 Maschinengewehre in unsere Hand. Außerdem wurden hier ortsfeste Batte rien durch die Kriegsmarine übernommen. Die Briten setzten die Beschießung von Narvik in der Nacht vom 26. April zum 27. April fort. Die Luftwaffe bekämpfte britische Landungstruppen bei Harst ad und Andalsnes trotz heftiger Flak abwehr erfolgreich. Vor Narvik wurde ein britischer Kreu zer mit einer Bombe schwersten Kalibers mitschifss ge troffen. Vor Andalsnes erhielt ein britischer Flak- kreuzer mehrere Treffer verschiedener Kaliber und wurde außer Gefecht gefetzt. Im Molde-Fjord wurden drei britische Transportdampfer mit einer Ge samttonnage von 12 000 To. versenkt, vier weitere mit einer Gesamttonnage von 23 000 To. schwer getroffen. Ein britisches Flugzeug wurde über der Nordsee abge schossen, zwei feindliche Flugzeuge am Boden zerstört. Gn eigenes Flugzeug wird vermißt. Im Westen keine besonderen Ereignisse. Hauptsächlich Leicester und Foresters gefangen Unter den englischen Gefangenen, die am 27. April in Norwegen eingebracht wurden, sind hauptsächlich Angehörige der Leicesters und Foresters vertreten. Der eben falls in deutsche Gefangenschaft geratene Kommandeur der Leicesters ist Colonel (Oberst) German. Die Wettsensation „Zum Schutze der Neutralen." Die vom deutschen Auswärtigen Amt den diploma tischen Vertretern und den Vertretern der ausländischen und inländischen resse unterbreiteten Dokumente über Eng lands wahre Pläne in Norwegen sind zunächst nur ein Teil einer Sammlung, die sich in deutschen Händen befin det. Aber schon diese Auswahl genügt, um klarzustellen, in welch schändlicher Weise England und Frankreich bisher die Welt irreführten, indem sie von Frieden redeten, aber systematisch den Krieg betrieben. Für den unparteiischen Beobachter der Vorgänge auf der politischen Weltbühne konnte es allerdings über die Rolle keinen Zweifel mehr geben, die Frankreich und England seit Jahren und be sonders in den letzten Monaten unter der Maske von Frie densfreunden zur Entfesselung eines neuen Weltbrandes gespielt haben, lieber den jüngsten Abschnitt dieser eng lisch-französischen Kriegspolitik liegen jetzt Dokumente vor, die durch nichts zu erschüttern sind, da es sich hier um amtliche englische Schriftstücke, Berichte, Armeebefehle usw. handelt. Es lohnt sich für jeden deutschen Menschen,- diese Doku mente sorgfältig und mit aller Aufmerksamkeit zu lesen. Erst dann erkennt man die Niederträchtigkeit englisch-fran zösischer Politik, die der Welt das Gebetbuch entgegenhielt, Um damit das Teufelswerk zu verdecken, das sie in Szene gesetzt halten. Es ist wieder dem unwiderstehlichen Angriffsgeist der deutschen Truppen in Norwegen zu danken, daß das letzte Beweismaterial über das englisch-französische Kriegsver- dtechen in unsere Hände geriet. Man hatte den englischen Truppen, als man sie am 6. bzw. 7. April zur Ucberfahrt Nach Norwegen einschifste, erklärt, daß sie kaum mit nor- wegjschem Widerstand zu rechnen brauchten, daß ihnen vielmehr die Norweger freundlich entgegenkommen wür den, daß aber auch ka,(pi mit einem ernsten deutschen Widerstand zu Lande zu rechnen sei, sofern er überhaupt in Erscheinung trete, und daß sie höchstens auf deutsche Flieger achtgeben müßten. So haben denn die Engländer nach ihrer Landung ihren Vormarsch gegen Oslo angetre- tcn. Bei Lillehammer aber brauste über sie ein deutscher Angriff hinweg, der sie einfach überrannte, zerschmetterte oder gefangennahm. Und hierbei fiel den deutschen Trup pen jene eiserne Kassette in die Hände, deren Dokumenten inhalt, der Operationsplan zur Besetzung Norwegens, die ganze Wahrheit über Englands Norwegen-Vorhaben ent hüllte. Es ist unmöglich, in einer Betrachtung die Bedeu tung der einzelnen Dokumente auch nur annähernd zr umschreiben. Nur auf zwei Punkte fei heute die Aufmerk samkeit unserer Leser gelenkt: der Hinweis auf die Freundlichkeit der Norweger den Engländern gegenüber — weil hierdurch die Mitschuld der bisherigen nor wegischen Regierung an dem englisch-französischen Kriegs verbrechen zutage tritt — und dann jener Armeebefehl, daß zum Schutze gegen deutsche Fliegerangriffe Lazarette und Kirchen zur Unterkunft in erster Linie berücksichtigt werden sollen. Das sind die Leute, die mit dem Gebet buch in der Hand gegen die deutschen „Barbaren" zum Kampf aufrufen, das sind die Staatsmänner, die angeb lich für den Schutz der kleinen und neutralen Staaten sich einsetzen, in Wirklichkeit aber mit dem Teufel pak tieren, um durch Krieg die Aktien der plntokratischen Kriegsgewinnler so rentabel wie möglich zu gestalten! Diese Dokumente sollten die ganze Welt und vor allem jene neutralen Staaten zur Vernunft bringen, die immer und immer wieder der englisch-französischen Lügenpropaganda Tür und Tor öffnen. Haben wir es doch in den letzten Tagen wieder erlebt, daß sich die übel sten Kriegstreiber Englands und Frankreichs in den Spalten von Blättern sogenannter neutraler Staate» in ihrem Hatz und ihrer Verleumdung gegen Deutschland ungehindert breitmachen durften. In der Erklärung des Reichsautzenministers von Ribbentrop wird ausdrücklich der ernste Wille der schwedischen Regierung zur Neutrali tät hervorgehoben; trotzdem war es möglich, datz nicht Nur einige schwedische Zeitungen eine neutralitätswidrige Haltung gegen Deutschland einnahmen, sondern datz der einstige norwegische Storthingpräsident Hambro von Stockholm aus seine Lügen- und Verleumdungsberichte in die Welt fnnkte. Die Dokumente enthalte» deshalb eins sehr ernste Mahnung an alle, die es angeht. Deutschland ist nicht gewillt, sich durch die englisch-französischen Kriegs treibereien und diplomatischen Intrige» die Freiheit sei nes Handelns nehmen zu lassen. Jeder gegen Deutsch land geführte Schlag wird doppelt und dreifach zurück gegeben, Bombe mit Bombe vergolten. Daß es hierbei einen Akt der Selbsterhaltuug »nd der Wahrste itsverteidi- gnng ausübt, das beweisen die Dokumente über die eng lisch-französischen Kriegsausweitungspläne »nd über die bereits am 7. April in Gang gesetzte Landungsoperation des englisch-sranzosischen Expeditionskorps Mr Norwegen. Abgeschossen und ioi aufgefunden > Das Ende britischer Flieger Wie bereits bekanntgegeben wurde, ist in der Nacht vom 25. zum 26. April in Gegend Aalborg ein englisches Flug zeug vom Muster Whitlev durch Flakvolltreffer abgeschofsen worden. Von den mit Fallschirm abgesprungenen Besatzungen wurden drei Leichen aufgefunden und ein Flieger gefangen genommen. Am 26 April nachmittags wurden auf der Insel Sylt im Rantumbecken auf der Wattenmeerseite die Leiche eines englischen Fliegers und das Fahrgestell eines englischen Flug zeuges anaeirieben. Befriedrmgsakiion bei Stavanger abgeschlossen Waffcnvorräte für eine weitere norwegische Mobilisierung schen Truppen, obwohl es an einzelnen Stellen zu kurzen, hef tigen Kämpfen kam. Die eigenen Verluste waren gering. 241 Offiziere und 2921 Unteroffiziere und Mann schaften wurden ingsesamt gefangen und. ent waffnet. Die Beulezahlen zeigen, datz hier Waffenvorräte für eine weitere Mobilisierung der norwegischen Wehrmacht in diesem Landesteil rechtzeitig sichergcstcllt wurden. So wurden z. B. 10 000 Gewehre, 22 Geschütze sowie 267 Maschinengewehre er beutet. Die Zahlen der in veutsche Hände gefallenen Muni tionsvorräte aller Ari sind besonders groß Unter den orts festen Batterien, die sosorl von der Marineartillerie übernom men wurden, befanden sich 15-Zenti meter- und 21- Zentimeter-Geschütze sowie Haubitzen und Flak geschütze. Boi Ewjemöne wurde ein Feldlazarett mit der ge samten Ausstattung übernommen. stchergeftellt. der deutschen Besrie- von Stavangr werden wei ¬ sagen englischer Gefangener 40 Tanks an Bord hatte. deutsche Luftwaffe ist also an der britischen „Vergeh- DZr Feind überM sewseien Weiler fOMAsr deutscher Vormarsch in Norwegen - Große GesnngenemnhS und Beule 3 britische Transporter versenkt, 4 wettere schwer getro en - 9er ersoigreiAe Angriff aus den brWchen Kreuzer bei Narwik und aus den MaKreuzer bei Andalsnes Reichsminister von Ribbentrop sprach vor Diplomaten und in- und ausländischen Prcfsevertrctern. In der Reichskanzlei gab am Sonnabend Reichsautzenminister von Ribbentrop vor Diplomaten und der in- und ausländischen Presse eine Erklärung über die politische Lage ab. Anschließend wurden Faksimiles und Uebersetzungen der in Norwegen gefun denen Dokumente verteilt, die den Beweis dafür erbringen, datz England schon lange den Einfall in Norwegen geplant hatte. Meltbild-Wagenborg-M^ rechtzeitig Ueber den Abschluß Asm MMe Merer LMmEr Bomben aus zwei britische Kreuzer und vier Transporte Ueber den Einsatz der Luftwaffe am Sonntag trifft folgend« Erfolgsmeldnng ein. Im Seegebiet vor der mittleren norwe gischen Westküste erhielten zwei britische Kreuzer Volltreffer mittleren Kalibers. Einer vieler Kreuzer wurde von einer Bombe auf dem Heck, der zweite auf dein Bug getroffen. Wei ter wurde ein Transporter so schwer getroffen, daß er in Brand geriet und sich ans Strand setzen mußte. Die Besatzung ging in die Boote. Ein weiterer Transporter erhielt einen Volltreffer mittleren Kalibers auf den Bug, ein dritter unmittelbar neben die Bordwand. Ein vierter Transporter, der an einem Kai lag, wurde ebenfalls von einer Bombe mittleren Kaliber» getroffen. Der bekannte norwegische Dichter Knut Hamsun erhebt feine Stimme gegen die ehemalige Regierung Rygaardsvold. In einer Zuschrift an die Zeitung „Nationen" geißelt er den ganzen Wahnsinn des von der ehemaligen Regierung befohle nen Widerstandes gegen die deutschen Truppen. Hamsun schreibt: „Sie wußte, daß wir nichts hatten, womit wir einem Feind entgeqentreten konnten, aber sie gab Befehl zur Mobili sation und floh. Und nun verblutet norwegische Jugend für die „Regierung". Norwegen hätte seine Jugend, so heißt es weiter in dem Brief, gut zu etwas anderem brauchen können als zu organisierten Streiks oder zum Sterben für diese soge nannte Regierung. Dann spricht sich Hamsun schärfstens gegen jede etwaige Wiederkehr der alten Re gierung aus. Hamsun schließt seine kn Norwegen vielbeachtete Zuschrift mit den eindrucksvollen Worten: „Auf Bauernhöfen werden Väter und Söhne kommandiert, ru verbluten."- Britische „Vergeßlichkeit" Warum die englischen Expedittonstruppe« keine Tanks hatte« Angesichts des deutschen Nachweises, datz England schon seit Monaten seine „Expedition" nach Norwegen vorbereitet hat, wirst die englische Oeff^ntlichkeii immer dringlicher die Frage auf: „Wie war es möglich, datz die englischen Expedi-, tionstruppen so schlecht ausgerüstet sind?" Die englischen' Machthaber wißen nicht, wie sie diese peinliche Frage beant worten sollen. Reuter (Stockholm) legt sogar das verschämte „Geständnis" ab, man habe nicht an die Notwendigkeit gedacht, daß in norwegischem Gelände Tanks und motorisierte Ein heiten eingesetzt werden müßen. Diese britische „Vergeßlichkeit" hat aber, wie eine Bekannt gabe von deutscher Seite erkennen läßt, einen besonderen Grund: Bei einem der deutschen Luftangriffe auf britische Schiffe wurde auch ein Transportdampfcr versenkt, der nach Aus dungsaktion im Raume tere Einzelheiten bekannt: Die norwegischen Truppen, die im wesentlichen der 3. nor wegischen Division angehörten, hatten teilweise starke Stellun gen besetzt und waren tief gegliedert aufgestellt. Die deutschen Truppen gingen gegen sie planmäßig und jede Umgehungs möglichkeit ausnutzend vor. So gelang die Beseitigung des feindlichen Widerstandes mit verhältnismäßig schwachen deut d-I „Wil»drufkrr Tag-blaU- erschein« Werktag» IS Mr D-zugrprei» monatt r NM frei San», bei Poftbestellung i^v RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lll Rps Alle PostnnftaNe,^ Poftbolen. unlere Ausuäger u Geschäst«stelle nehmen zu leder Zeit Be- , ,, . pcllungen entgegen Im Solle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Drahtanschrift: „Tageblatt" Postscheck: Dresden 2640