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Sächsische Lllyeitmg. Amts- und AnzeZgeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Dio „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Vl. fiir I Mark vicrtcljährl. zu beziehen. — »V Inserate fiir das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 9 Nhr, fiir daS SounabcndSblatt spätestens bis Freitag früh 9 Uhr erbeten. — Preis fiir die ge spaltene CorpuSzcilc oder deren Nanin 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebereinkunft.) — Inserate fiir die Elbzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Blirgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Aimonccn-VürcauS von Haascnstein <L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. M. Schandau, Sonnabend, de» IS. April 1884. ^8 ^vli/frölilidi Iclrmg oin müdikig „'VVordo" vodioi88ung8voll durdi dio Ankur, D5ui» 8o1»niiolckon 8idi inik Li üiiom liioido ja. lüiigst selwn Hain und Waid u»d 1'iur, Vorlcündond, da88 nadi Ldilako die Lrdo ist auk'8 Aou' omvadik, -^u iiüllon, iviv seit orv'^on Poitou 8idi in do3 lO-niilingk, Dlüklio»i>raolit. 118 8troidioii ivnnnig lauo Dükto von 1Vo8kon übor Dorg und 11ml Und üborull liogt uusgogoZson dor lOüIdinMLonuo ivnrmor Lkralii — I'iin nouo8 Dodo», sii8di08 8pro88on bouk üdorall doin Mick 8idi dar Und in don noudolaukton Dü8ckon 8i»8k laut dor Vügioin muuk'ro Ldiuar. 1:18 küldk do8 .jungen Donzon ^Vollen bv8voligt auoli do8 l>Ion8dio» Dru8k, i Lio atlnnot, gloioll do» gninon bluro», Iiock aut' in nouor Do1)on8>»8t; Ika.8di 8oiicvindon dann diorükcmLorgou, diorvold do8 -loimdio» 1Iorz Iiodrüdck, Ar düukt 8ieli ivio mit /uuliorkrükton 8eimolt iluom 1iroi8o jokzk ontrückk.) ? Au» tönon laut die O8kor(;Ioeko» 8o kromin liinoin in'8 rvoiko Dn»d, ' Lio küiidon mit dorodko» 1'önon der OIui8tonlioit: Vor Herr oi'8tand! Ar, rvoldior oi»8t »ad» adnvoron tiäm^kon do.8 '1'odo8 8knrro A0880I» Iiradi, Hat 8id> zum Didito durdigoiungon, dor VVoIt zum lloil am Oatortag! Und rvir auoli 8ollon a.ukor8tdio», ivonn nie dormimk an uimorm Xiol, >Vonn Iäng8t nadl dio8om ürdoinvallon der mor8dio Doil) iil Lkaul) zortioi; Dann zvoidon ^vir in andorn Lpküro» 1>o8ooligt 8oliaun <Ia8 >val»o Didik, Dann bougon ivir al8 roin'ro ^Vo8on un8 vor do8 Ilödi8ton ^ng08idit. D'rum 8oi gogrü88t, du O8tormorgon, im fri8olion grünen Do»zo88dmmdc, Dor du 1>ot'roi8k Ankur und Non8eüon von langem 8dnveren VViukordruck, Der du mit ddnom liditon Ldioine u»8 ^Ilen neuer- Hotten dringet, Dor du mit die8om trolion Holton die Ilorzon /lllor tivk durdulring8t! Ostern! Das zweite, größte mid bedcutuugSvollste Fest der Christenheit hat nach der weihevollen Vorwoche wieder- um seinen Einzug gehalten und Alle, welche die hehre Bedeutung des Osterfestes zu erfassen vermögen, wer den cinstiiumcn in den Triumph dcö Erhabenen, Un sterblichen über das Irdische, Vergängliche, wie ihn der göttliche Stifter der christlichen Religion aller Bos heit zum Trotz davon trug und der Menschheit als ein leuchtendes Borbild hinterließ. Mit germanischer Innigkeit feiert das deutsche Volk dieses christliche Sieges- und Triumphfest, tief im deutschen Gcmüthc wurzelt der Sinn fiir das Erhabene, Ernste, Wahrhaftige, Schöne und Gute, was Religion und Poesie als untrügliche Wahrzeichen für die Zu kunft dcö Menschengeschlechts schufen. Deshalb sind in Deutschland die großen christlichen Feste nicht nur mit dem Nimbnö religiöser Weihe und Ehrfurcht, son dern auch mit dem duftigen Glanze der Poesie und Sache geschmückt. Mit dem AufcrstchnngSfcstc dcö HeilandcS ficl in nltcrsgrancr Vorzeit in den gcrma- nischcn Ländern auch daö erste FrühliugSfcst, daö Anf- crstchuugSfcst der Natur, zusammen. Nach altgcrma- nischcr Sage stieg um jene Zeit die FrühlingSgöttin Ostara vom Himmel auf die Erde herab und brachte nach dem starren Winterschlaf«: neues Leben in die tobte Natur. Es mußte deshalb dem Gemüthc der zum Christcnthum bekehrten Germanen sehr nahe lie gen, einige uralte Ucbcrlicfcrungcn ihres Ostarafcstcs mit dem christlichen Aufcrstchuugöfestc zu vereinigen, wie cö bekanntlich auch bei dem WcihnachtSfcste durch die Sitte dcö immcrgrüucn TanncubanmS, dcö ger- manischc» Symbols dcö ewige» Lebens, geschehen ist. Diese glückliche Vereinigung uralter, bcdcutsamcr Sitten und Bräuche mit den größten christlichen Festen hat zumal auch der Oslcrfcier diesen hervorragenden Platz in der deutschen Volksseele gesichert und wird diesem Fest seine erhabene Bedeutung bewahren, auch wenn trügerische Lehren und GcistcSrichtnngcn noch mehr als cö bisher der Fall war, die religiöse Gesinnung im Volke antastcn sollten. Aber nicht nur für die religiöse Befreiung und Weihe des Gemüths von irdischen Verirrungen nnd Anfechtungen steht daö Osterfest als Ncttnugsaukcr da, sondern dasselbe ist auch ein hochbcdcutsamcö Fa milienfest. Jedes Jahr um die Ostcrzcit ist cs, wo Tausende und aber Tanscndc junger, den Kindcrjahrcn entwachsener Christen nach gehörigem Unterrichte in Schule und Kirche die christliche Weihe erhalten nnd dann sich weiter bilden müssen für daö eigentliche, praktische Berufsleben. Was sind dies für bedeutungs volle Abschnitte im Menschenleben für Eltern nud Kin der, Lehrer und Vormünder! Und wie viel Mahn ungen treten um diese Zeit nicht an Alt und Jung heran nud wie viel Hoffnungen erfüllen die Herzen! — Die junge Saat ist hcraugcwachscn und soll nnn wcitcrgcdcihcn, blühen und Früchte tragen. Und wie wird dereinst die Ernte ansfallc»?! — Möchten doch alle jungen Seelen, die nun wieder hiuanözichen auf den stürmischen und klippenreichen Ocean dcö Lcbcnö, niemals vergessen, was wahrhaft nothwcudig ist für ein glückliches Leben: ein sittlicher Charactcr und ein ans Glaube, Liebe und Hoffnung bauendes Gcmüth. Dann werden sich auch alle jene Verheißungen erfüllen, welche der Stifter der christlichen Religion der Mensch heit versprach, und zu dessen Gedächtnisse wir aber mals daö Osterfest feiern! T a g e s q e s ch i ch t e. Sachse». Schandau. Wie wir zufällig er fahren, haben die Beamten des hiesigen Königlichen Amtsgerichts gelegentlich der am 10. April d. I. staltgcfundcucn Feier dcö 50. Geburtstages ihres Chefs, dcö Hcrrn Amtsrichtcrö Bätz, Veranlassung geuom- mcn,' demselben nachträglich cin kleines sichtbares Zeichen ihrer Liebe und dankbaren Verehrung als Erinnerung an dessen kürzlich im Stillen gefeierten 25jährigcn Amtsjnbilänmö unter dem Ausdruck ihrer iuuigcu Glückwünsche zu überreichen. Wir berichten um so lieber über diese, ciu schönes Verhältnis; zwi schen Vorgesetztem nnd Untergebenen bcknudcndc That- fache, als die strenge GercchtigkcitSliebc des verehrten ManncS, gepaart mit Milde und Freundlichkeit, von Allen, die mit ihm dienstlich und privatim Verkehr- gepflegt, gern anerkannt wird und als sein öffent liches Wirken bisher cin gcscgnctcö gewesen ist. Mö gen seine weiteren Lebensjahre die Früchte seines reichen Schaffens im Dienst des StaatcS nnd dcr Gcmcindc reifen lassen nnd möge cö ihm vergönnt sein, in daö Tagebuch der zweiten Hälfte seines Lcbeuö- Jahrhundcrls immer mir frohe, glückliche Stunden in Amt, Hnuö und Familie zu verzeichnen. Daö sei unser aufrichtiger herzlicher Wunsch. — Bei der Sparkasse zu Schandau wnrdcu im Monat März d. I. 431 Einzahlungen im Betrag von 31377 Mark 55 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 305 Rückzahlungen im Betrage von 34344 M. 84 Pf. — Nach ziemlich langer Pause nehmen nun die Coneerte der hiesigen Kurkapcllc wieder ihren Anfang; daö erste findet am 1. Ostcrfcicrtag Nachmittag 4 Uhr im Schützenhansc und daö zweite am 3. Ostcrfcicrtag Abends 8 Uhr im Hcgcnbarth'schcn Etablissement statt. Alles Nähere besagen die in heutiger Nummcr bcfindlichcu, hierauf bezügliche» Juscratc. — Die Extrazngbillcts, welche zu dem am ersten Ostcrfciertagc von Dresden nach Berlin über Rödcrau verkehrenden Extrnzug znr Ausgabe gelangen, erhalten eine achttägige Giltigkeit znr Rückfahrt in allen Pcr- soncnzügen (Conricrzüge ausgeschlossen) nnd zwar so wohl ans der Nödcrnncr, wie ans der Zossener Route. Bei dem billigen Preise dieser Billets (9 Mark in 2. nnd 6 Mark in 3. Wagcnklasse) wird der Extra zug, der nm 5 Uhr 50 M. früh von Dresden-Altstadt und nm 6 Uhr 5 M. früh von Dresden-Neustadt ab- gcht, jedenfalls sehr lebhaft benutzt werden. Dresden. Nächsten Montag, den 14. April fin det Abends '^9 Uhr ein Hofconccrt in den Paradc- sälcu dcS königl. Schlosses statt, vor dessen Beginn Ihre Majestäten die genehmigten Vorstcllnngcn ciu- heimischer nnd fremder Herrschaften anzunchmcll gcrnhcn werden. Laut Ansage dcö königl. Obcrhof- marschattamtes wird hicrbci jede Trauer abgelegt. — Wie üblich, findet zu Sr. Majestät Geburts tag, am 23. April, die große Frühjahrsparadc auf dem Alaunplatz in Dresden statt. An derselben bc- thciligcn sich außer sämmtlichcn Truppen der Residenz noch das erste Jägcrbataillon Nr. 12 in Freiberg nnd das 1. Hnsarcnrcgiment Nr. 18 in Großenhain. Am vorigen Sonntage traten in Nenndorf bei Pirna die dortigen SteinbrnchSarbcitcr zusammen, um eine Erhöhung der Löhne anznstrcbcn. Die ausge stellten Bedingungen lassen sich dahin zusammen fassen, daß nachfolgende Aufbesserungen gewährt werden sollen: Für einen Stein im gefallenen Zustande 6Mk. (jetzt 5 Mk.), für den Stockstcin 7 Mk. (jetzt 5 M. 50 Pf.), für Hohlmachcr per Stunde 40 Pf. (jetzt ca. 25 Pf.), im Tagclohn per Stunde 30 Pf. (jetzt ca. 18—20 Pf.), für Räumer per Stunde 20 Pf. (jetzt ca. 16—17 Pf.) Außerdem wurde noch die Herabsetzung der Arbeits zeit von früh 6 bis Abends 7 Uhr, incl. Stunde Frühstück, 1'/? Stunde Mittag und '/z Stunde Ves per beantragt und die strikte Durchführung dieser Arbeitszeit als höchst wünschcnöwerlh erachtet. Um mit diesen Forderungen dnrchzndriugen, soll zunächst vom Einstcllcn der Arbeit abgesehen und mit den Stcinbrnchöbcsitzcru nnd Pächtern verhandelt werden. In dem den Herren Fröde L Pieschel gehörigen Stcinbrnchc Nr. 42 zn Klein-Cotta ist nm Mitt woch kurz vor Feierabend der Steinbrecher Carl Streu bel dadurch tödtlich verunglückt, als ihm beim Hcrum- nchmcn eines gelösten Steinblockcö durch ciu gcgcu alle Berechnung seitwärts fallendes Thcilstück die Brust ciugcguctscht wurde. Der Verunglückte, erst 26 Jahre alt, hinterläßt eine junge Frau und zwei kleine Kinder. Am 3. d. M. wurde der Schulknabc Richard Steyer in Ga schütz bei Mügeln dadurch erfreut, daß ihm von der Frankfurter Feuerversicherungs-Ge sellschaft „Providentia" durch ihren Vertreter, Kauf mann Lindner in Mügeln, eine wcrthvolle Taschen uhr überbracht wurde, weil derselbe am 6. März d. I. auf dem Schulwege nach Schrebitz daö bei Herrn Schumann in Sömnitz im Entstehen begriffene Feuer icmcrktc, Herrn Schumann sofort Anzeige machte, infolge dessen das Feuer, ohne großen Schaden auzu- richtcu, gelöscht werden konnte. Die am Palmsonntage in Leipzig stattgchabte und von circa 2000 Personen besuchte Versammlung der Maurer und Zimmerer faßte einstimmig folgende Resolution: „Die heutige Versammlung der Maurer und Zimmerer erklärt ans Ehrenwort und Handschlag, von Montag, den 7. d. M. au mir unter der Beding ung die Arbeit wieder anfzunchmcu, daß von den Meistern 33 Pf. Arbeitslohn pro Stunde und eine