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mpviu s^üilfnv). I8r grng Düvn auch cmf Den Miroparricg ein und erKärte, datz Amerika Frieden halten müsse. „Wir können und wir müssen uns", so sagte er, „aus dem Krieg her aushalten. Ich Weitz, datz der Präsident der Vereinigten Staaten den Krieg mit jeder Faser seiner Seele hatzt, und ich weiß, er ist fest entschlossen, dahin zu wirken, datz kein amerikanisches Blut auf Europas Schlacht feldern vergossen werde. Unsere Politik geht in erster Linie dahin, Amerika den Frieden zu erhalten. Wir mögen zwar einerseits einen ge wissen vorübergehenden Gewinn aus Kriegsaufträgen er zielen, wir wissen aber auch aus bitterer Erfahrung, datz ein auf Krieg aufgebauter Wohlstand ohne Bestand ist. Amerika muß daher aus dem Krieg herausbleiben und sich die Demokratie erhalte«". Gleiche Verpflegung für alle Wie die Gefangenen der „Altmark" behandelt wurden. Die niederträchtigen Lügen Englands, datz die Gefange- ken der „Altmark" „schlimmer als die Hunde" behandelt wor den seien, haben eine neue Widerlegung durch den Bericht der Dritten Offiziers der „Altmark" gefunden, der über den Grotzdeutschen Rundfunk sprach. Der Offizier hat noch ein mal festgestellt, datz die Behauptung von der Mißhandlung der englischen Gefangenen eine gemeine Unterstellung sei, datz vielmehr die deutsche Besatzung einschließlich der Offi ziere genau die gleiche Verpflegung erhalten habe wie die Engländer selbst. Zum Beweise führte der Offi zier an, daß sich in den Decks der Gefangenen nach Ver lassen der „Altmark" z. B. eine Buttermenge gefunden habe, die größer war als die tägliche Fettration. Die Engländer konnten also ihre Ration gar nicht verzehren. Für die Inder wurde sogar* eine'Sonderbeköstigung vorgenommen. Wenn die Engländer weiter behaupten, daß die englischen Gefangenen nach der Landung in ein britisches Krankenhaus Hätten gebracht werden müssen, weil sie aus der „Altmark" schwere Gesundheitsschädigungen davongetragen hätten, so steht dem gegenüber, datz der deutsche Arzt während der gan zen Fahrt nicht einen einzigen Krankheitsfall zu behandeln hatte. Ein großer Teil der Gefangenen hat sich sogar beim Kapitän für die gute Behandlung bedankt und auch dem Arzt den Dank ausgesprochen. Dafür haben denn auch die „Helden" der „Cossak"' den letzten Schuß auf den Arzt abgegeben, als er sich in selbstverständlicher Menschen pflicht eines englischen Oberleutnants annahm, der von sei nen eigenen Leuten einen Armschutz erhalten hatte! Todesstrafe sSr polnische Kordbestien Sühne für Ermordung Volksdeutscher und Plünderungen. Vor dem Posener Sondergericht, das erstmalig in Hohensalza tagte, hatte sich eine Reihe übelster polnischer Raubgesellen zu verantworten, von denen vier zum Tode ver urteilt wurden, während der Rest Zuchthaus- bzw. hohe Gefängnisstrafen erhielt. Die Verhandlung erbrachte einen weiteren Beweis, daß die Polen als verlängerter Arm Eng lands in jenen Tagen aus Volksdeutsche Jagd machten und an ihnen schwerste Verbrechen begangen haben. Die beiden 21jährigen aus Gurktngen (Kr. Alt-Burgund) stammenden Polen Josef Fiegura und Jan Kaminski hatten mit anderen noch flüchtigen Raubgesellen im September 1« der Ortschaft Lindenbrück und Umgebung mehrere deutsche Bauern auf der Straße überfallen und ausgeraubt, wobei sie diese mit Schußwaffen und Handgranaten bedrohten. Fiegura, der sich als Haupträdelssührer erwies, wurde zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer verurteilt, während Kaminski, der ihm Hilfs dienste geleistet hatte, fünf Jahre Gefängnis erhielt. Leo Stronikowskt aus Sandkiesern erhielt 12 Jahre Zucht haus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von 10 Jahren. Er hatte in übelster Weise gegen den deut schen Gutsverwalter Klawon in Kawcnstein gehetzt und wiederholt polnische Soldaten aufgefordert, „dieses deutsche Schwein zu erschießen". Weiterhin kamen drei polnische An- stedler aus Paulshos, Franz Dlugosz, Michael Szostak ^md Josef Slotkiewitz, zur Aburteilung, die mit einer Bande weiterer Polen, mit Aexten, Schußwaffen und an dere« Schlagwerkzeugen bewaffnet, nach dem benachbarten Ort Friedrichskron gezogen waren, wo sie u. a. auch das Gehöft des deutschen Landwirts Friedrich Steinhilp voll kommen ausraubten. Den Sohn dieses deutschen Bauern, Herbert Steinhilp, schleppten die Horden gewaltsam mit; «der sein weiteres Schicksal ist bisher noch nichts bekannt- sewortzeu. Das Urteil lautet für Dlugosz und Szostak auf irrwesflrgfe mrs Averrenmmg der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit, während Slotkiewitz mit drei Jahren Gefängnis davonkam. Schließlich hatten sich noch die beiden Polen Adalbert Radulskt und Wladislaus Radzikowski, beide aus Schönwiese, zu verantworten, die mehrfach in das Gut des Bauern Bohn in Frohdors etngedrungen waren und unter Bedrohung mit Schußwaffen die Vorratskammern vollständig ausgeplünoert hatten. Radulski wurde zum Tode verurteilt, während sein Komplice 12 Jahre Zuchthaus erhielt. Raffenangriffe der russischen Luftwaffe Finnische Front auf der Karelischen Landenge im Rückzug. Durch den Rückzug der Finnen auf eine weiter nördlich gelegene Verteidigungslinie ist die gesamte Front auf der Karelischen Landenge, wie aus Helsinki ge meldet wird, in lebhafte Bewegung gekommen. Die russischen Truppen stehen nunmehr vor den neuen finnischen Stel lungen, übet deren Lage sinnischerseits noch nichts mitgeteilt wurde. Die letzten russischen Luftangriffe waren äußerst leb haft und wurden von starken Geschwadern durchgeführt. In unmittelbarer Nähe von Helsinki kam es zu Luftkämpfen zwischen finnischen Jägern und russischen Bonibern. Russische Jäger griffen finnische Flaksiellungen im Tiefflug an. In Grankulla. 20 Kilometer von Helsinki, wurden in einer Ein slugzone entlang der Bahnlinie nicht weniger als 140 rus sische Maschinen gesichtet. Der Londoner Nachrichtendienst erklärt, die Finnen gäben jetzt zu, daß Wiborg im Schußbereich der russischen Artillerie liege. Manöver der Schwarzmeerflotte. Wie aus Sebastopol gemeldet wird, haben in diesen Tagen umfangreiche Manöver der sowjetrussischen Schwarzmeerflotte stattgefunden. An den Manövern haben Einheiten aller Klassen teilgenommen, darunter zu fast zwei Dritteln ganz neue K r i e g s s ch i s s e, die erst in letzter Zeit aus sowjetrussischen Werften gebaut wurden. Die Manöver umfaßten außerdem Uebungen der Küstenartillerie und der Marinefliegerei. Ucbersichtskarte zur Kampftage an der karelischen Front. (Eißner-Wagenborg-M.) Wieder ein Erdbeben in Anatolien In der Umgebung von Kaiseri wurden wieder mehrere heftige Erdstöße verspürt. Das Dorf Soysalli sowie drei an dere Dörfer sind völlig zerstört worden. In Soysalli wurden 40 Menschen getötet und 20" verletzt. In Ankara, Konay und Adana wurden leickte Erdstöße waüraenommen. Aus mrlerer Heimat. Wilsdruff, am 23. Februar 1940. Iubiläen und Gedenktage 25. Februar. 1634: Der kaiserliche Generalissimus Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland, wird in Eger er mordet. — 1865: Der Dichter Otto Ludwig in Dresden gest. -- Sonne und Mond: 25. Februar: S.-A. 6.59. S.-U. 17.29; M.-N. 7.36, M.-A. 20.44 Wir wollen die Dinge nicht laulen lallen... Wer die Dinge laufen läßt, darf sich nicht wundern, wenn sie ihn überrennen. Das gilt auch für unsere Jugend erziehung. Nicht um die geht es heute, die „aus der Ari schlagen", wie der Volksmund mit so tiefem Wissen sagt, sondern um die durch Umwelteinflüsse und anderes Ge fährdeten, die durchaus brauchbare Glieder unseres Vol kes werden können und sollen. Es gilt nur, aufzupassen und richtig einzugreifen. Wie überall, wo es um die Volks gesundheit, um die Lebenskraft unseres Volkes geht, fst auch auf diesem Gebiet die NSV. umfassend tätig, und zwar durch unsere Jugendhilse. Weit über 3000 Erzie hungsberatungsstellen find von ihr eingerichtet worden, 40 NSV.-Jugendhcimstätten mit mehr als 2500 Belten stehen ständig zur Verfügung. Allein im Jahre 1938 sind etwa eine halbe Million Maßnahmen auf diesem Sektor getroffen worden. 1936 bis 1938 wurden nicht weniger als 612 755 männliche, 507 801 weibliche, insgesamt also 1 120 556 Jugendliche im Altreich von der NSV.-Jugend- hilfe betreut. Ueber eine Million Menschen, die dadurch in den meisten Fällen zu vollwertigen Gliedern der Ge meinschaft wurden, über eine Million Menschen, die an dernfalls zum größten Teil verloren gegangen und der Gemeinschaft in irgendeiner Weise zur Last gefallen wären! Diese Arbeit ist unser Opfer wert! Opfere deshalb .auch zur Sonderaktion des Kriegswinterhtlfswerkes vom >18. bis 27. Februar! Gau Sachsen marschiert für den Siea! Der Kriegszuschlag zur Einkommensteuer Die Vorschriften über den Kriegszuschlaa zur Einkommen«, steuer sind vereinzelt Zweifeln begegnet, die der Reichsminister der Finanzen in einem Runderlatz klärt. Persönlich steuer- pflichtig sind danach alle Einkommensteuerpslichtigen, einerlei, ob sie unbeschränkt oder beschränk« der Einkommensteuerpflicht unterliegen. Es kommt für den Kriegszuschlaa nicht daraus an, welcher Staatsangehörigkeit der Steuerpflichtige ist. Körper schaften und Personenvereinigungen und Vermögensmassen unterliegen nicht dem Kriegszuschlag zur Einkommensteuer. Der Kriegszuschlag beträgt, wenn ein Erhebungszeitraum kür zer als das Kalenderjahr ist, für jeden Kalendermonat, der im Erhebungszeilraum endet, ein Zwölftel des Jahresbetrages. Infolgedessen sind Steuerpflichtige, deren Steuerpflicht — etwa wegen ihres Ablebens — vor dem 1. Oktober 1939 weg- gefallen ist, zum Kriegszuschlag für 1939 nicht heranzuziehew Steuerpflichtige, die der Wehrmacht ««gehören, sind von der Zahlung des Kriegszuschlags zur Einkommen steuer nicht befreit, jedoch ist ihnen gegenüber je nach Lage des Einzelfalles ein besonderes Entgegenkommen gerecht fertigt. Land- und Forstwirte werden bereits nach Mitteb betragen der Einkommensteuertabelle von 600 bis 2100 RM zum Kriegszuschlag zur Einkommensteuer herangezogen. Dit Vorschriften über die Ermäßigung der Einkommensteu« wegen außerordentlicher wirtschaftlicher Belastung oder ba außerordentlichen, nur selten anfallenden einmaligen Einkünf len führen auch eine Ermäßigung des Kriegszuschlages herbei Die Bewertungsfreibeit für S t e u e r g u tfch e i n e I bei dec Einkommensteuer gilt nicht bei Berechnung des Kriegs Zuschlags. Für diese Berechnung ist vielmehr der Betrag wie, der hinzuzusetzen, für den der Steuerpflichtige Bewertungs freiheil für Steuerautscheine I in Anspruch genommen hat. Ei kann vorkommen, daß sich beim Uebergang von der Gewinn- ermittlung 8 4 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes aemäf lUeberschuß der Betriebseinnahmen über die -ausgaben), zm Gewinnermittluna 8 4 Abs. 1 gemäß lBestandsvergleich) ei« außergewöhnlich hoher Gewinn und daher ein außergewöhn lich hoher Kriegszuschlag ergibt. Härten hieraus können durch langfristige Stundung und Bewilligung vo« Teilzahlungen beleitiat werden. ..esen-nccnrirllwn ovkc« vcer/w orxz-k /vlkiLrelr.weao/w/; <7. Fortsetzung.) „Weißt du nicht mehr," fuhr Franz eindringlich fort, „wie er uns alle beherrschte, obgleich er der Jüngste war, wie sein Lachen, das Heitere, Unbeschwerte seines Wesens uns alle ihm untertan machte? Wir dienten ihm, wir schenkten ihm unser spärliches Spielzeug. Wir überwanden es, wenn die Mutter ihm vor uns anderen den Vorzug gab. Mit welcher Selbstverständlichkeit nahm er unsere Hingabe entgegen! Wie herzlos, wie grausam konnte er doch sein, wenn es ihm darauf an- kam, auf unsere Kosten sich einen Vorteil zu ver schaffen!" „Daß du daran jetzt denkst!" staunte Benedikt, indes er ein Gefühl des Unbehagens abzuschütteln versuchte. „Schließlich sind wir doch heute keine Kinder mehr." Franz bereute, daß er sich hatte gehen lassen. Ein ver- legenes Lächeln tastete über sein Gesicht. Er wartete noch, bis draußen die Kundschaft den Laden verlassen hatte. Dann reichte er dem Bruder die Hand. „Zum Abend also!" sagte er mit Bedeutung. Frau Lene kam rund und strahlend hinter dem Laden tisch hervor. „Ich bin schon so neugierig auf ihn!" flüsterte sie, wobei sie heftig errötete, als hätte sie eine geheime Sünde verraten. Der Gymnasiallehrer nickte nachsichtig und bewegte sich gemessenen Schrittes ins Freie, gefolgt von seinem Bruder, der dem Dahinschreitenden nachschaute, wie er Len Platz überquerte und schließlich drüben hinter dem Dom verschwand. Benedikt blieb noch eine Zeit stehen, dann kehrte er in den Laden zurück. Ja, ja, unser Herr Professor! dachte er behaglich, während er die Tür bedachtsam schloß. i * * * Franz stieg die breite Steintrepve hinab, die unter der bischöflichen Residenz hindurch sich zum JuMi senkte. Er durcheilte das dämmerige Torgewölbe und trat dann erschauernd hinaus in die „Römische Prome nade", wie er diesen Teil der Stadt zu nennen pflegte. Er liebte diesen kurzen Weg vom Residenzplatz zum Inn hinunter, dieses Wunder der Verwandlung einer Landschaft aus gotisch ernster Frömmigkeit zu der hei teren Lebensfreude rauschender Zypressen am Ufer des ungebärdigen Bergflusses. Langsam ging er auf schmalem Pfad flußabwärts, zur Linken hochgetürmtes weißes Gemäuer, zur Rech ten das schäumende Wasser. Dann stand er unten an der Ortsspitze, dort, wo die beiden Ströme sich vermählten, der wilde Sohn der Berge mit der sanften träumenden Donau, während von den Waldbergen her die dunkeläugige Jlz als eine stille Brautjungfer sich den vereinigten Strömen zu gesellte. Es war dieser Drang ungewollt über Franz Becher- kamp gekommen, sich zu ergehen, die starke, säuerliche Luft der Flüsse tief in sich Hineinströmen zu lassen — als eine Kraft des Widerstandes gegen die Ver suchungen des Kommenden. Später, auf dem Heimweg, kam er am Redoutensaal vorüber. Dort hingen große, gelbe Plakate an den Wänden. Aufdringlich sprang ihm der Name seines Bruders in die Augen. „Eugen Becherkamp, der berühmte Schlagerkomponist und Kapellmeister! Großes Konzert im Nedoutensaal. Becherkamp dirigiert eigene und fremde Kompositionen. Ein musikalisches Ereignis!" Franz verzog die Lippen. „Wie auf dem Jahrmarkt!" brummte er verächtlich, während er seine Schritte be schleunigte. «. Eva Volkmer stieg hinter Fräulein Moosauer die drei oder vier Steinstufen herab, die von der Haustür des „Tageblattes" auf die Straße führten. Dann ver abschiedete sich der Erzengel. „Sie haben einen anderen Weg, nicht wahr? — Nun, alles Gute bis morgen! Und verschlafen Sie nicht! Man hält bei uns sehr auf Pünkt lichkeit! — Auf Wiedersehen, Fräulein Volkmer!" „Auf Wiedersehen, Fräulein Moosauer!" Eva blickte der Davonschrertenden nach, wie sie, leicht nach vorn ge beugt, auf hohen Absätzen dahinstelzte, in einer etwas kümmerlichen Bemühung, elegant zu wirken. So ging das bei der Moosauer also Tag um" Tag, Jahr um Jahr, inuner am Schreibtijch, immer in Len gleichen vier Wänden eines unfreundlichen Büro raumes, in dessen Inneres erst eine halbe Stunde vor Feierabend die Sonne fand. Eva kam zu dem Ergebnis, daß eigentlich gar kein Grund bestand, auf Fräulein Moosauer neidisch zu sein. Diese Erkenntnis, dazu das Bewußtsein, das erste Tagewerk vollbracht zu haben, gab ihren Bewegungen Schwung und Gelöstheit. Sie schlenderte den Steinweg entlang, gar nicht wie eine junge Dame, sondern eher einem munteren Reh kälbchen vergleichbar, recht schlaksig und lebhaft, mit flinken, neugierigen Augen, sie an jedem Ladenfenster hängenblieben. Zuweilen verhielt sie den Schritt, dann wieder stürmte sie los, als habe sie sich zu spät einer dringenden Verabredung erinnert. Auf einmal stand sie vor Becherkamp« Läden und blickte neugierig durch das Schaufenster ins Innere. Ein ganze Zeit schaute sie dem freundlichen Manne zu, der hinter dem Ladenpult stand, hin und her eilte und die Kundschaft bediente. Das war also der Bruder, hm, man sah es ihm gar nicht an. Eva betrat in einem plötzlichen Einfall den Laden. Als Herr Becherkamp sie höflich nach ihren Wünschen fragte, mußte sie sich erst besinnen. Schließlich erstand sic ein Pfund Zucker, ein Päckchen Tee und eine Büchse Oelsardinen. „Sie sind wohl noch nicht lange in Passau, mein kleines Fräulein? Wenigstens habe ich Sie noch nicht gesehen. Und — wissen Sie, ich kenne so ungefähr alles, was in unserer Stadt »herumläuft! — Eins fünfzehn, mein Fräulein!" Eva zog ihre Geldbörse. „Nein, ich biOerst seit gestern hier. Heute habe ich im „Tageblatt" meine erste Stel lung angetrcten." „Schau, schau, na dann wünsche ich Ihnen halt, datz es Ihnen bei uns recht gut gefällt." Eva lächelte dankbar, verstaute ihren Einkauf in der Handtasche und war flugs wieder draußen. Und nun trippelte sie, nachdem sie ein Stück zurück gegangen war, die steilabfallende Pfaffengasse hinunter. Das war schön, wie eine leise Musik, wie ein Schu- bertlied in einem Frühlingsgarten. Die alten Häuser drängten sich nahe zusammen und schufen ein verträum tes Halbdunkel. Steinerne Stützboaen, von wildem Wein nmwuchert, überspannten die Gasse — und diese weltferne Verschollenheit wurde nun belebt, mit blin kenden Lichtern durchhellt von diesem jungen Mädchen Eva Bodmer, Gortfetzung jolgt.)