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I Wils-eMec Tageblatt I L. Blatt zu Nr. 35. Sonnabend, den 10. Februar 1940 ! Infolge des eingetretenen Tauwe Schneeschmelze sind an mehreren 6 iters und der Woll Silier MA die IlowaWe Freiheit Ministerpräsident Dr. Tula über das deutsch-slowakische Verhältnis. Die Deutsch-Slowakische Gesellschaft, die sich um die Ver tiefung der kulturellen Beziehungen zwischen dem deutschen und dem slowakischen Volk verdient macht, veranstaltet gegen- wärtig deutsche Sprachkurse für die slowakische Mittel- und Volksschullehrerschaft in Preßburg. Bei der Eröffnung dieser Sprachkurse erklärte Ministerpräsident Dr. Tuka, die Slowaken lebten in der Sphäre des deutschen Volkes. Zum erstenmal in der Geschichte habe sich ein solches Verhältnis nicht so aus gewirkt, daß das große Volk das kleine ausbeuiele und ihm nur eine Dienerrolle zuerkanme. Adolf Hitler erfülle ehrlich sein gegebenes Wort und schütze die Freiheit und Unabhängig keit des slowakischen Volkes im edelsten Sinne des Wortes. Tauwetier und (Schneefchmelze Große Ueberschwemmungen in Belgien. Oer Mehrarbeiiszufchlag Klarstellung durch den Reichsarbeitsminister. Um die einheitliche Handhabung der Regelung des Mehrarbeitszuschlags für die über 10 Stunden am Tage hinausgehende Arbeitszeit in jedem Fall zu sichern, gibt der Reichsarbeitsminister die Rechtslage zusammen- fassend bekannt. Die Zuschlagsregelung gilt für Gefolgschafts- Mitglieder, die unter die im 8 1 der Verordnung über den Arbeitsschutz genannten Gesetze und Verordnungen fallen, nicht dagegen zum Beispiel für die Gefolgschaftsmitglieder in der Landwirtschaft. Mehrarbeit im gesetzlichen Sinne wird nicht geleistet, wenn die über die Achl-Siunden-Grenze hinaus gehende Arbeitszeit durch Verkürzung der Arbeitszeit an an deren Werktagen ausgeglichen wird. Ein Ausgleich ist auch dann anzunehmen, wenn die Arbeitszeit an einzelnen Tagen lediglich zur Herbeiführung eines regelmäßigen wöchentlichen Schichtwechsels in den Grenzen des Z 10 der Arbeitszeitordnung verlängert wird. In diesen Fällen eines Ausgleichs durch an dere Verteilung der Arbeitszeit haben die Gefolgschaftsmitglie der keinen Anspruch auf Mehrarbeitszuschlag. Da kein Mehr arbeitszuschlag hierbei erspart wird, kommt auch eine Abfüh rung an die Finanzkasse nicht in Betracht. Die Gefolgschasis- mitglicder haben selbst bei Leistung von Mehrarbeit keinen Anspruch auf Mehrarbeitszuschlag, wenn die Arbeitszeit 10 Stunden am Tage nicht überschreitet. Das gleiche gilt, wenn die Arbeitszeit an einzelnen Tagen bis zu 11 Stunden verlängert und die über 10 Stunden Hinausgehende Arbeits zeit zur Herbeiführung eines Frühschlusses durch Verkürzung der Arbeitszeit an anderen Werktagen ausgeglichen wird. In der Regel handelt es sich hierbei um einen Ausgleich im Rah men der 60-Stunden-Woche. Die Bestimmung der Kriegs- Wirtschaftsverordnung, daß Zuschläge für Mehrarbeit nicht mehr zu zahlen sind, bleibt insoweit in Kraft; die hiernach ersparten Beträge sind an die Finanzkasse des Reiches ab- zuführen. Die Gefolgschastsmitglieder haben ohne Rücksicht auf die tatsächliche Dauer der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit leinen Anspruch auf Mehrarbeitszuschlag, wenn in ihre Är- beiiszeii regelmäßig und in erheblichem Umfange Arbeits- bereitschaft fallt, wenn Vor- und Abschlutzarbeiten geleistet werden oder wenn die Mehrarbeit lediglich infolge von Not fällen, Naturereignissen, Unglncksfällen oder anderen unver meidlichen Störungen erforderlich ist. In dem Umstand, daß der regelmäßige Ärbesisablaus durch unvorhergesehene Stö- rung in der Versorgung mit Rohstoffen, Halbfabrikaten, Brenn stoffen usw unterbrochen wird, kann eine „unvermeidbare Störung" erblickt werden, so daß der Mehrarbeitszuschlag ent fallen würde Hier kommt eine Abführung ersparter Lohn- Zuschläge an die Finanzkasse nicht in Frage Soweit nach den vorstehenden Ausführungen nichts anderes gilt, haben die Gefolgschastsmitglieder für die über 10 Stunden am Tage hinausgehende Arbeitszeit Anspruch auf einen Mehrarbeits zuschlag in Höhe von 25 v. H. Bestimmungen von Tariford- nungen usw., die einen niedrigeren oder höheren Zuschlag für die über 10 Stunden am Tage hinausgehende Arbeitszeit vor- sehen, werden insoweit gegenstandslos. Für die Art der Be rechnung des Zuschlags bleibt es aber bei den bisherigen tarif lichen usw. Bestimmungen. Die Auszahlung des Zuschlags ist. auch wenn er bisher niedriger als 25 v. H. war. keine verbotene Lohnerhöhung. Für die Arbeitszeit bis zu 10 Stunden bleibt es bei der Regelung, wonach die eingesparten Mehrarbeits zuschläge an die Finanzkassen abzufübren sind. Treibeis aus holländischen Flüssen Der Eisgang, der in einigen Stromgebieten Hollands einsetzte, Hal bereits jetzt schweren Schaden verursacht, obgleich es sich vorläufig nur um einzelne Eisfelder handelt, die sich gelöst haben. So wird aus Rijmwegen gemeldet, daß das Eis der Waal dort einen Flußdampfer zum Sinken gebracht und fünf weitere Schiffe schwer beschädigt Hai. An den Kai anlagen stauen sich Eisanhäufungen von bis zu 15 Meter Höhe aus, die benachbarte Häuser bedrohen. Schneeschmelze sind an mehreren Stellen Belgiens große Ueberschwemmungen aufgetreten. In der Gegend von Lüttich ist der Gerr-Fluß über seine Ufer getreten und hat großen Schaden angerichtet. Mehrere Dörfer stehen teilweise unter Wasser. Die Einwohner mußten mit Booten in Sicher heit gebracht werden. Der Straßenbahn- und Autoverkehr aus der Lütticher Hauptstraße mußte eingestellt werden. Bei Loewen ist ein Deich des Dyle-Flusses geborsten. Weite Ge biete wurden überschwemmst Auch einige Straßen von Loewen stehen unter Wasser. England als Angeklagter AugenzeugenherZchte über die viehischen Morde an Volksdeutschen in Hoke» Die Londoner „Times" unternahm den Versuch, das englische Gewißen reinzuwaschen. Sie greift aus die Ermor- düng von Volksdeutschen im ehemaligen Polen zurück, die sie als „Akt der polnischen Notwehr" bezeichnet und dabei erklärt, Deutsche hätten aus die zurückslutenden polnischen Truppen ge schossen, worauf eine Anzahl Deutscher hingerichtet worden sei. Die nachstehenden Berichte einwandfreier Zeugen, die der „Lod scher Zeitung" aus dem Leserkreis zur Verfügung gestellt wurden, geben klar zu erkennen, wie es mit diesem englischen Lügenmanöver bestellt isst Der Bauer H. Friedrich berichtet: Meinen Nachbarn Ludwig Goeppert hat man verschleppt, seine Frau von dem Anwesen verjagt und das Haus selbst verbrannt. Ebenso wurde mein Haus angezündet, ich und meine zwei Söhne wur den verschleppt. In Rembertof bei Warschau wurden wir zu sammen mit 78 anderen Volksdeutschen in ein Schulzimmer eingesperrt, ohne Essen zu erhalten. In dem ungelüfteten Raum saßen wir drei Tage. Drei Mann wurden irrsinnig. Mein Nachbar Goeppert wurde in einer Schule bei Kaluszyn zu sammen mit noch drei Volksdeutschen kurzerhand er schossen. Seinen noch nicht 18 Jahre alten Gesellen, der zu Hause geblieben war, hat man mit Steinen erschlagen und die Leiche ins Feuer geworfen. Mit verrostetem Stacheldraht gefesselt Am 5. September mußte Joseph Drews aus Wladyslawow mit seiner Frau und seinen zwei Kindern flüchten. Im Walde von Kofcielec wurde Drews vom polnischen Schulzen aus Wladyslawow erkannt und einem polnischen Offizier als Deutscher angezeigt, nachdem ihm der Schulze die Hände mit verrostetem Stacheldraht auf dem Rücken gefesselt hatte. Seine Frau und die Kinder bekamen den Befehl, zu warten. Drews wurde unter schweren Mißhandlungen weitergetrieben. Dis Frau und die Kinder hörten noch sein Schreien und schließlich die Schüsse, die Drews töteten. Frau Drews sollte mit den Kindern ebenfalls erschossen werden. Sie kniete nieder und sagte zu dem polnischen Offizier: „Schießl uns nieder, aber quält uns nicht." Der Offizier ging weg und ließ Frau Drews warten, kam aber nicht wieder. Am 4. September wurde Reinhold Albert Messal, der mit einem Pfcrdetransport in Richtung Konin unterwegs war, von polnischer Zivilbevölkerung dem polnischen Militär über geben mit der Bemerkung, daß er ein „deutscher Spion" sei. Bald darauf wurde er ermordet und die Leiche verscharrt. Bei der Ausgrabung der Leiche war der deutsche Feldwebel Musch ol anwesend, nach dessen Bericht die Leiche gräßlich zugerichtet, der Bauch aufgeschlitzt, der Schädel gespalten und die Augen ausgestochen waren. Ohren und Nase abgefchnitten In Belchathow wurde die Volksdeutsche Familie Heppner, und zwar das Ehepaar und dessen Sohn, unter dem Vorwurf, im Besitz deutscher Bücher zu sein, und daß der Sohn deutscher Abiturient sei, von polnischen Soldaten aus der Wohnung herausgeholt und in den nahe liegenden Wald getrieben, wo sie gezwungen wurde, ihr eigenes Grab zu schaufeln. Darauf wurde die dreiköpfige Familie auf grausame Weise ermordet. Man schnitt ihnen Ohren und Nasen ab, der Frau schlitzte man noch den Bauch auf. Deutsche Polizeioffi ziere gruben ungefähr nach einer Woche die Leickcn aus. Zeugen britischer Gewaltherrschaft. Die Hinrichtung der britischen Freiheitskämpfer in Birmingham hat den Blick der Weltöffentlichkeit auf Irland gelenkt, das jahrhundertelang unter der britischen Tyrannei zu leiden hatte. Verfallene Kultstätten und zer störte Wohnhäuser zeugen noch heute von der grenzen losen Brutalität der britischen Zwingherren und dem von den Londoner Plutokraten verschuldeten Elend der irischen Bevölkerung. lWeltbild-Waaenbara-M 1 Edmund Heppner hatte gebrochene Glieder. Die Schläfe» waren mit Bajonetten durchstochen. Bei dem Volksdeutschen Theodor Brand in Kurnos fan- den polnische Soldaten eine deutsche Bibel, was ihnen „ver dächtig" erschien. Sie fielen über ihn her, bearbeiteten ihn zunächst mit Bajonettstichen, um den Schwerverletzten dann schließlich zu erhängen. Sein Knecht namens Lange wurde ebenso zu Tode gemartert, weil er seinen Herrn verteidigen wollte. Dieser Knecht verstand kein deutsches Wort, nur sein deutscher Name wurde zum Anlaß, daß man auch ihn ermor dete. Im Dorfe Kurnos waren 14 deutsche Bauern zum Tods „verurteilt"; die Vollstreckung konnte aber nicht mehr vollzogen werden dank dem schnellen Einmarsch der deutschen Wehr macht. * Von der englischen Plutokratie aufgehetzte und verführt« Polen haben diese scheußlichen Verbrechen begangen. Keine englische Zeitung vermag, die Londoner Kriegsverbrecher von dieser Blutschuld reinzuwaschen. England ist der Schuldige an der Ermordung der Volksdeutschen, steht als Angeklagter vor der Weist plutokratie in Reinkultur Riesige Kriegsgewinne der Familie Baldwin Der Reichtum und seine Nutznießer herrschen in England und Frankreich unbeschränkt. Trotz des Krieges. Das Voll aber darf darben und hungern. Doch jetzt, nachdem sie frevlerisch ihren Krieg verbrochen haben, bangen sie um ihre Vormachtstellung des Geldes. Deshalb leisten sich die Herrscher von Mammons Gnaden einander Hilse, um die Ge fahr der Beendigung der Herrschaft der Geldsäcke zu be schwören. Sie wollen nur besitzen. Sie sind in ihrer unmensch lichen Habgier mit Blindheit geschlagen, so daß sie die er standenen Gefahren unterschätzen zu können glauben. So steht der Fluch der Selbstvernichtung über der vergänglichen Plutokratie, deren Tage gezählt sind. Einige aktuelle Beispiele Mögen darstellen, wie die Fratze der Plutokratie aussieht. Da schreibt die englische Zeitung „Daily Worker" einen Artikel über die ungeheuren Kriegsgewinne, die der Familie des früheren Premierministers Baldwin aus der englischen Rüstungsindustrie zufließen. Baldwin und einige Mitglieder seiner Familie bilden den sogenannten Baldwin- Konzern, der mit der großen Rüstungsfirma Vickers ver bunden isst Schon im Weltkriege warf diese Rüstungsfirma für Baldwin und seine Familie ungeheure Gewinne ab. weil Baldwin durch seinen politischen Einfluß jede Finanzkontrolle fernhalten konnte. Die Reingewinne, die 1932 530 000 Pfund betragen haben, waren nun bereits im Jahre 1938 auf rund 1,5 Millionen Pfund gestiegen, da die Familie Baldwin nichi nur die neue Kriegshetze energisch unterstützte, sondern es auch verstanden hat, die richtigen Profite aus dieser Kriegshetze zu ziehen. Die Summen, die aus dem englischen Arbeiter herans- gepreßt werden, sind also in die Taschen des früheren Premier ministers geflossen. Großes Geschäft in Eisenbahnaktien Ein weiteres Musterbeispiel für die britische Plutokratie ist eine Veröffentlichung des „Daily Herold" über das Finanzabkommen der britischen Negie rung mit den britischen Eisenbahngesellschaften, die sich in Privatbesitz befinden. Die Regierung Chamberlain hat den Eisenbahngesellschaften, die unter staatliche Kontrolle gestellt werden, einen jährlichen Gewinn von 40 Millionen Pfund zugesichert. Das sind sechs Millionen Pfund mehr, als die britischen Eisenbahngesellschaften tatsächlich im letzten Vor kriegsjahr verdient haben. Die englische Arbeiterzeitung meint, jetzt wisse man, was die Regierung darunter verstehe, wenn sie von einer „gleichmäßigen Verteilung der Opfer, der Heranziehung der Wohlhabenden" und davon spreche, Ge winne in Kriegszeiten zu vermeiden. Auch das englische Blatt „Daily Expreß" schreibt in einem bitteren Tone, in bri- tischen Eisenbahnaktien sei jetzt an der Londoner Börse ein großes Geschäft im Gange. Der Militärpflicht entzogen Wir sehen also, Geld stinkt nicht bei den Londoner Börsen jobbern und den feudalen Lords. Sie verdienen am Kriege und an den Kriegsgefahren. Sie machen sogar Geschäfte, in dem sie jüdische Zuchthäusler in die Behörden stecken und sie bestechen. Der Mann der Straße aber wird in das Heer ge steckt, um mit seinem Leben den riesigen in London auf gehäuften Goldschatz der Lords und Geldsäcke zu verteidigen. Denn die eigenen Söhne sind dafür wohl zu schade. Hat doch die Gattin des britischen Außenministers Lord Halifax es bei ihrem Mann durchgesetzt, daß ihr Sohn, der demnächst mit Vollendung seines 20. Lebensjahres militärpflichtig wer den würde, als Atlachö bei der englischen Gesandtschaft in Rom ein Unterkommen ohne Kriegsrisiko gesunden hat. Die Lords wollen nur die Kriegsgewinne einscheffeln, aber per sönliche Opfer zu bringen, das ist für die englischen Pluto kraten ein zu schrecklicher Gedanke. Brasilien erkennt die Heuchelei Englands Die wiederholten Auseinandersetzungen der brasilia* Nischen Presse mit der Erklärung Chamberlains, daß das Kampfgebiet der Kriegsschiffe Englands überall dort sei, w« englische Schiffe seien, zeigt, daß die brasilianische Oefsentlichkeit von dieser schroffen Ablehnung der amerikanischen Neutrali tätszone durch England stark betroffen ist. Selbst das führende englandfreundliche Blatt „Correia da Manha" meint, Cham- berlains Erklärung erinnere gerade an die „Eewaltmethoden", die England doch zu bekämpfen vorgebe. Wenn auch die ame rikanischen Völker der Schwierigkeiten der Verteidigung ihrer Neutralität sich bewußt seien, so dürfe Chamberlain doch kei- nerlei Zweifel über die Folgen haben, die eine praktische Durch führung seiner Theorie auslösen würde. Kamms l/el-tzsiuHen m vollen 2üoen Keke LUL^N es .M.. U uirü '