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Wilsdruffer Tageblatt : 07.02.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194002076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400207
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-02
- Tag 1940-02-07
-
Monat
1940-02
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.02.1940
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Lügen Haden kurze Beine London versucht, die Gcleitzug-Legcnde zu retten. In ihrer Verlegenheit über die erfolgreichen deutsche« Fliegerangriffe aus die englischen Gelettzüge wissen die Lon» Idoner Lügenzentralen schon gar nicht mehr, wie sie dem Volk« die Wahrheit sagen solleit. Vor allen Dingen ist es ihnen äußerst peinlich, bekennen zu müssen, daß das Geleitzug system, das Winston Churchill seinerzeit als stärkste Siche rung gegen deuische Angriffe bezeichnet hat, alles andere als sicher ist. Diese Erkenntnis wiegt um so schwerer, als London jetzt gerade wieder bei den Neutralen damit hausieren geht, daß sie ihre Schisse ruhig den englischen Gelsitzüaen anver- trauen könnten, ohne Gefahr zu lausen. Aus diese Weise wollte man bei den Neutralen die Sorge um die Englandfahrt zer streuen, und nun sieh: man, daß gerade die Geleitzüge das denkbar schlechteste Mittel sind, um die Neutralen zu locken. Wie sage ich es meinem Kinde? Das ist die große Frage, die jetzt immer wieder bei den amtlichen Stellen Londons erörtert wird. Zunächst einmal hat man den erfolgreichen deutschen Luftangriff vom Sonnabend völlig verschweigen wollen, dann hat man amtlich mitgeteilt, daß nur ein einziges Schiss, näntlich der norwegische Dampfer „Tempo", gesunken sei. Wie wenig diese Behauptung zu der amtlichen Verlaut barung über die Einzelheiten des Untergangs des modernen Minensuchers „Sphinx" paßt, ist den Lügnern dabei scheinbar gar nicht ausgefallen. Schließlich haben sie erklärt, daß die Ergebnisse des Kampfes „bis jetzt nicht offiziell fe si tz e st eilt" seien und haben dabei wieder übersehen, daß sie gerade am Vortage eine amtliche Erklärung über den Untergang des Dampfers „Tempo" herausgegeben halten. Man sieht wieder, wer lügt, muß auch ein gutes Gedächtnis haben. Trotz all der verzweifelten Versuche sickert die Wahrheit doch allmählich durch So teilt der Londoner Vertreter der römischen Agenzia Stesani den Untergang des britischen Dampfers „Kildale" mit, der übrigens in London selbst in einer schwachen Stunde zugegeben wurde. Eine deutsche Flie gerbombe Hai nach dem Bericht das Deck des Dampfers durch schlagen und war im Maschinenraum explodiert. Die Explosion hatte mittelbar sechs Tote und unmittelbar das Sinken des Schiffes zur Folge, von dessen Besatzung schließlich 15 Mann gerettet werden konnten. Außerdem sind der Agentur zufolge mehrere neutrale Dampfer gesunken bzw. beschädigt worden. Zu den beschädigten Dampsern gehörten das griechische Schiff „Nicolau Zograsia" <7050 Vruttoregtsterwnnen) uno eine ganze Reihe anderer. Den Verlust neutraler Schiffe kann London natürlich aus die Dauer nicht verschweigen, denn es fällt auf, wenn sie nicht zurückkommen. Daher werden die Verluste nach und nach auch bekanntgegeben, aber mit den harmlosesten Begründungen. „Strandungen", „Riffe" und „Klippen" müßen herhallen. Um keinen Preis aber wird London gestehen, daß gerade der Ge leitzug die Ursache ihrer Vernichtung war und daß dieses System nberbouvt keinen Schub aewöbrieUt-t Tommies klagen -Le Pluiokraiie an Die Männer stehen an der Front, die Familien werden auS der Wohnung geworfen. In der englischen Presse hören die Klagen nicht auf, die von den verzweifelten Angehörigen der Soldaten, die die eng lische Plutokratie in den Krieg gehetzt hat, immer erbitterter vorgebracht werden. Aus der Fülle der Meldungen ist ein Fall, den die Zeitung „News Chronicle" veröffentlicht, ganz besonders typisch. Es ist ein einfacher, ungeschminkter Bericht über eine Gerichtsverhandlung, die vor dem Kreis« ge richt in Brentford gegen zwei Soldaten stattgefun den hat, deren Familien aus ihren Wohnungen hinausgewor fen werden sollten. In der Gerichtsverhandlung stellte es sich heraus, daß die Frauen der beiden Soldaten nicht in der Lage gewesen waren, aus den ihnen bewilligten Unterstützungen die Miete zu be zahlen. Bei ihrer Vernehmung drückten sich die beiden Sol daten außerordentlich erbittert darüber aus, daß die herr schende Klasse in England sie an die Front geschickt habe, damit sie die Interessen des Geldes verteidigten — „der britischen Finanz", wie sich die beiden Soldaten ausdrückten — während gleichzeitig dieselben Poli,'chen Finanzleute die Familien auf die Straße setzten. Wörtlich erklärte der eine der beiden Soldaten: „Ich bin ein alter Soldat, ich bin 5l Jahre alt und bin im September wieder eingezogen worden. Ich dachte damals allerdings nicht daran, daß meine Familie Not leiden müsse, weil ich für die Interessen Englands kämpfen muß." Der andere Soldat sagte aus, daß sein« Frau drei Kinder habe und eine wöchentliche Unterstützung von 2 Pfund erhalte. Davon müsse sie allein l Pfund für die Miete bezahlen. Von den drei Kindern seien die beiden Jüngsten Zwilling« und erst S Monaie alt. Ihre Ernährung koste allein schon 10 Schilling in der Woche. Seine Frau habe bereits alles versetzt, was sie nur hätte versetzen können. „Ich war furchtbar erschrocken", erklärte der Soldat, „alS ich wegen dieser Gerichtsverhandlung nach Hause kam, denn es gibt in meiner Wohnung buchstäblich kein ordentliches Möbelstück mehr, sogar den Ehering hat meine Fran bereits versetzen müssen, nur um für die Kinder ein wenig Nahrung kaufen zu müssen". Mit tiefer Erbitterung fügte der Soldat hinzu: „So muß eine Soldatenfrau leben, deren Mann an der Front steht!" Diese Ausführungen machten aber auf den Richter keiner lei Eindruck. Er schnitt nämlich dem britischen Soldaten das Wort mit der Bemerkung ab: „Die Tatsache, daß Sie im Heer dienen, gibt Ihnen noch lange kein Recht, keine Miete zu zahlen. Äuch die Hausbesitzer sind nämlich schlecht daran." * Dieser Bericht, der selbstverständlich ohne Kommentar in der „News Chronicle" erscheint, ist typisch für die Denkungs- weise und das Handeln der Plutokratie. Wie anders sorgt das nationalsozialistische Deutschland für die Angehörigen der Männer, die an der Front die Wacht für die Heimat halten. Richt nur, daß unter allen Umständen jede Sorge finanzieller Art von den Angehörigen serngehalten wird und beispiels weise auch ganz selbstverständlich die Miste vom Reich — das heißt also von der Volksgemeinschaft selbst — übernommen wird, sorgen eine Fülle von einzelnen materiellen und son stigen Hilfsaktionen dafür, daß sich kein deutscher Soldat um das Schicksal seiner Familienangehörigen zu beunruhigen braucht. Eine derartige Haltung ist natürlich in einem Land, in dem der Kapitalismus in seiner widerlichsten und furcht barsten Form herrscht, völlig unmöglich. Neuer MeLmnisuMer Brand in London Nach einer Meldung aus London ist in der Kan tine der Herzog-Von-Nork-Kaserne im Londoner Stadtteil Chelsea ein umfangreicher Brand ausgebrochen. Das Feuer habe sich, so wird berichtet, innerhalb kurzer Leit auf einen in der Nähe liegenden Militärschuppen ausgedehnt Kurze Zeit darauf sei auch ein Hospital, das in unmittelbarer Nachbarschaft der Kaserne liegt, von den Flammen so bedroht worden, daß man die Kranken eiligst an einen sicheren Ort habe bringen müssen. Glücklicherweise sei es gelungen, das Feuer einzudämmen. Ueber die Ursache ist bisher noch nichts bekannt geworden. Die militärischen Behörden Wei tzern sich, irgendeine Erklärung ab-ugeben. Bomben in Postpaketen Explosionen in Birmingham und Manchester Nach einer Nemermeldung aus London haben sich in Hostgebäuden der Städte B t r m i n g h a m und Manchester Explosionen ereignet In beiden Fällen handelte es sich um Bomben, die sich in Postpaketen befanden. "Schwarzmeerpakt" Der neueste Plan der Westmächtc zur KriegSauSweitung Unmittelbar nach der Balkankonferenz, deren Beschlüsse kür die Westmächte wsnig ermutigend sind, hat, wie verlautet, in Paris wieder der Oberste Kriegsrat Englands und Frank reichs stattgefunden. Wenn man in Schweizer diplomatischen Kreisen daraus den Schluß zieht, daß sich der Oberste Kriegs rat zweifellos mit dem Ergebnis der Balkankonferenz beschäf tigt hat, so hat diese Vermutung viel für sich. Man nimmt an, daß die Westmächte, nachdem sie die Undurchführbarkeit ihrer Pläne zur Kriegsansweitung auf Südosteuropa haben erkennen müssen, nach neuen Wegen suchen. In diesem Zusammenhang taucht nach einer vom italie nischen Nachrichtenbüro „Agenzia Stefani" aus London ver breiteten Meldung der Plan eines „Schwarzmeer- pakteS" auf, an dem die Anlieger des Schwarzen Meeres, die Türkei, Bulgarien und Rumänien, vielleicht auch Griechen land, beteiligt sein sollen. Dieser Pakt soll als sogenanntes „Devenstvbünd- nis" frisiert werden und soll England und Frankreich die Möglichkeit geben, im Schwarzen Meer und in der Türkei militärische Vorbereitungen gegen Sowjeirußland zu treffen. Der Besuch des französischen Generals Weygand in Ankara und in Kairo wird in Verbindring mit diesem neuen Plan der Westmächte zur Kriegsausweitung gebracht. Futterneid der britischen Krämernatton Ueber die englische Einstellung gegenüber dem Balkan bund berichtet der Korrespondent der Baseler „National zeitung" unter anderem: Großbritannien, das sich selbst im Kriege befinde, könne es nicht als das Wichtigste betrachten, ot eine andere Gegend vom Krieg verschont bleibt England wolle den Krieg gewinnen und abkürzen Und darum inter essiere es sich vor allem für die Frage, ob die Belgrader Kon ferenz die Rohöl- und sonstigen Bezüge Deutsch lands aus dem Balkan vermehren oder begrenzen wird. Eng land hätte keinen Gewinn davon, wenn der Balkan ein fried liches Feld des deutschen Außenhandels würde. Galencu Wer die Belgrader Eryebnisie Der rumänische Außenminister Eafencu hat nach seine» Rückkehr nach Bukarest gegenüber dem dortigen Vertreter der Agenzia Stesani erklärt, daß er über die Ergebnisse der Bel grader Konferenz befriedigt sei. „Durch die Verstärkung des Friedens, der Ordnung und der Sicherheit aus dem Balkan haben wir das Bewußtsein, nicht nur die Interessen unserer vier Balkanstaaten zu verteidigen, sondern eine Politik zu ver wirklichen, die jede Macht, die auf dem Ballan Interessen hat, nur billigen kann. Gandhi gibt mchS nach Indien will selbst über sein Schicksal entscheiden Dem Londoner Rundfunk zufolge hat Gandhi nach einer Unterredung mit dem britischen Vizekönig eine Erklä rung abgegeben, in der es heißt, ver lebenswichtige Gegen satz zwischen den Forderungen des Nattonalkongresses und dem Anerbieten des Vizekönigs liege darin begründet, daß nach dem Angebot des Vizekönigs die endgültige Entscheidung über das Schicksal Indiens der britischen Negierung Vor behalten bleibe. Der Indische Nationälkongreß jedoch fordere das gerade Gegenteil, daß nämlich Indien selbst über sein Schicksal entscheide. In dieser Erklärung Gandhis ist bereits der Kern der indischen Frage so deutlich wie möglich ausgezeigt. Wechsel im holländischen Oberbefehl Das holländische Telegraphenbüro ANP. gibt be kannt, daß dem Oberbefehlshaber der Niederländischen Land- und Scestreitkräste, General I. H. Reynders, ent sprechend seinem Gesuch durch die Königin der Niederlande ehrenvolle Entlassung aus dem Militärdienst gewährt worden ist. Gleichzeitig wird dem General der Dank für die unter außergewöhnlich schwierigen Umständen geleisteten wichtigen Dienste ausgesprochen. Zum Oberbefehlshaber der Land- uud Seestrettkräste wurde Generalleumam a. D. H. G. Winkel mann ernannt, der gleichzeitig zum General befördert wurde. General Winkelmann war seil Verhängung des Mobil machungszustandes Kommandant des Luslverteidigungskreises Utrecht—Soesterberg. Das ANP. erfährt hierzu, daß der Abschied des Generals Reynders hauptsächlich aus Meinungsverschieden heiten zwischen ihm und der Regierung hinsichtlich militäri scher Fragen zurückzuführen sei. General Reynders war im September vorigen Jahres zum Oberkommandierenden er» nanm worden. Die holländische Presse beschäftigt sich lebhaft mit diesem Wechsel. Im Gegensatz zu anderen Blättern vermerkt ver „Nieuwe Rotterdamsche Courant", daß über ernstliche Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Oberbefehl bei der kürzlich stattgehablen Verhandlung des Militärhaushalles in der Zweiten Kammer noch nichts be merkt werden konnte. Auch bei der schriftlichen Vorbereitung des Militärhaushaltes rn der Ersten Kammer sei nichls zuiage gelreieu, was aus einen derarligcn Konflikt hätte schließen lassen Der plötzliche Rücktritt des Generals Reynders von seinem wichtigen Posten bedeute daher für den überwiegenden Teil der holländischen Bevölkerung und Wehrmacht eine Ueber- raschung. Das Blatt wiederholt dann die Feststellung des CommuniguLs. in der von lechniich-miliiärischen Meinungs verschiedenheiten als Grund für den Rücktritt gesprochen wird und fügl hinzu, diese Fragen ließen eine öffentliche Behand lung nicht zu, und daher sei es wohl möglich, daß die Mei nungsverschiedenheiten nur einem engen Kreise bekannt ge wesen seien. Das Blau hebt hervor, daß der Wechsel im Ober kommando keinerlei Bender ung in der erprobten Neu- Fragen hätten hier keine Rolle gespielt. Das Blatt deutel ach daß es sich möglicherweise um Meinungsverschiedenheilen zwi schen dem Verleidigungsminister uud dem Oberbefehlshaber gehandell haben könne, und daß die Gesanttregierung sich hin ter den Verteidigungsminister gestellt haben könne. Aus diesem' Grunde habe General Revnders die Folgerungen ziehen müssen. Vielleicht sind für den Rücktritt des Oberbefehlshabers der Niederländischen Land- und Seestreitkräfle, General I. A Revnders, aber doch auch andere Gründe maßgebend als dw in der holländischen Presse diskutierten. Es ist sehr leicht mög-» lich, daß man diese Gründe in maßgebenden Kreisen der niederländischen Regierung um so ernster einschätzt, als die Be fürchtung vorhanden sein könnte, daß man auch in anderen Ländern davon Kenntnis Hal. Unler diesen Umständen wäre es verständlich daß man einen Wechsel im Oberbefehl der niederländischen Land- und Seestreitkräfle für opporlun hielt. Auch General von Corschot ist, wie bekannt, vor einiger Zeit von der niederländischen Regierung verabschiedet worden. Vielleicht sind in beiden Fällen die Gründe dieselben. „H e t Volk" sprich! von Meinungsverschiedenheiten, die zum Rück tritt General Reynders gesühri hätten. Das Blatt will von eingewcihler Seite erfahren haben, daß es sich hier um ein« reine Frage der Machtverhältnisse handele. General Reynders habe die bürgerlichen Freiheiten zugunsten der militärischen! Macht weit stärker beschränken wollen, als die Negierung! dieses für notwendig gehalten habe. Ws Merer Heimat. Wilsdruff am 7. Februar 1940. Spruch des Tages Wohl drückt Erfolg dem Leben Aufs Haupt dcn blüh'nden Kran-. Mehr alS Erfolg ist Streben, Und Echtheit mehr als Glanz. v. Wtldenbruch. Jubiläen und «Sedenktage g. Februar 1217: Der Dichter Wolfram von Eschenbach in Eschenbach ge storben. — 1789: Franz Xaver Gabelsberger, Begründer der deutschen Kurzschrift, geboren. — 1834: Der Rechtsgelehrte, Ge schichtsforscher und Dichter Felix Dahn geboren. — 1905: Der Maler Adolf von Menzel in Berlin gestorben. — 1915: Er stürmung von Johannisburg in Ostpreußen durch die Deutschen. Sonne und Mond: S Februar: S.-A. 7^0, S.-U. 16.59; M.-A. 7.31, M.-U. 18.35 Im blauen Klei- O Viele Mädel, die jetzt wieder vor die Frage der Benifs- wahl gestellt sind, haben gerade in heutiger Zeit den Wunsch. Schwester zu werden. Die Gestalt der Schwester, Verkörperung edlen und einsatzbereiten Frauentums, ist durch den Krieg mehr als bisher in den Vordergrund getreten. Nicht nur diejenigen, die als sorgende Helserinncn im Deutschen Roten Kreuz für unsere Verwundeten eingesetzt sind, haben große Aufgaben zu erfüllen. Auch in der Heimat werden neben der Krankenpflege zur Betreuung der deutschen Familien in immer stärkerem Maße sachlich geschulte Kräfte gebraucht, denn die sozialen Maßnahmen des Staates und der NS.-Volkswohlsahrt zur Sicherung einer vorbeugenden Gesundheitsfürsorge werden ständig erweitert. Neben der RS.-Schwesternschast, deren Angehörige man im Volksmund die „Braune Schwester" nennt, ist im Haupt- antt für Volkswohlsahrt noch eine andere Schwesternorgani- sation verankert: der „Reichsbund der Freien Schwestern und Pflegerinnen e. V.", deren Mitglieder durch die blaue Schwesterntracht kenntlich sind. Der im freien Berus stehenden Schwester ist im Gegensatz zu der einer Mutterhausorgant- sation angehörenden Schwester die Bestimmung über ihren Berusswcg selbst Vorbehalten. Ihre Tätigkeit liegt in der Hauptsache auf dem Gebiet der Kranken-, Kinder- und Säug- nngspilege, ferner auf gewissen Spezialgebieten. Den Schwestern des Reichsbundes steht ein weites Arbeitsfeld offen In den Krankenanstalten wird neben den am Krankenbett pflegerisch tätigen Schwestern unter anderem stets eine große Zahl Operations-, Röntgen-, Diätküchen- oder Büroschwesteru gebraucht. Den Leiterinnen von Erholungs- und Kurheimen bieten uch vielgestaltige Wirlungsmöglichkeiten Auch zur Be treuung Pslegevedürftiger in den Familien, insbesondere der Wöchnerinnen, sind geschulte Schwestern und Pflegerinnen nötig. Durch die wachsenden sozialen Aufgaben im Kriege und durch die Aufbauarbeit im Osten hat sich auch das Tätiakeits- Begi«« am 8. Februar 16.57 Nhr. — Ende am 9. Februar morsens 7.3V Uhr sew ver „Diauen Schwestern" noch bedeutend erweitert. Ein Teil von ihnen Ist naiürlich auch in der Vcrwundetenpflege tätig, vorwiegend in Krankenhäusern, die in Lazarette umge wandelt wurden Die Kndererholungsheime sowie die Mütter- und Säug lingsheime der NSV. bieten für die Säuglings- und Klcin- kinderschwcster schöne, befriedigende Arbeitsfelder. Als Mit arbeiterin der Volkspslegerin sind den Blauen Schwestern wich tige gesundheitspolitische Aufgaben in der Fürsorge und Müt terberatung mit übertragen Ihr Arbeitseinsatz wird vom Reichsbund geregelt und er folgt unter Berücksichtigung von Ausbildung, Eignung und persönlichem Wunsch. Die eincinhalbjährige Ausbildung ist völlig kostenlos. Während früher manches junge Mädel, das sich zu dem Beruf der Schwester hingezogcn fühlte, ihn nickst ergreifen konnte weil der elterliche Geldbeutel den Aus- bildunqskosten nicht gewachsen war, steht das neue Deutschland ans dem Standpunkt, daß die Volksgemeinschaft selbst di- Mittel für die Ausbildung zu einem Berus zur Verfügung stellen muß, der in erster Linie geschaffen ist. Dienst am Voll im besten Sinne des Wortes zu leisten. Gerade jetzt im Kriege aber wird das junge Mädel, das sich für den Schwesternberns entscheidet, hineinwachsen in große lebensnahe Ausgaben, und die Erfahrungen dieser Lehrzeit werden in der Zukunft, bei» friedlichen Ausbau des Reiches. Früchte tragen L. H. Januar 1940 — der kälteste seit 100 Jahren Bei außergewöhnlichen Wetterlagen versucht man immer, sich zurückzuerinnern und Vergleiche mit anderen Fahren zu ziehen. Das Geophysikalische Institut der Universität Leipzig Hal das Ianuar-Temperatur-Mittel dieses polarartigen Winters er- rechnet Und in Vergleich zu anderen strengen Wintern gcsetzt- Das Ergebnis berechtigt die jetzt Lebenden zu der Feststellung: „Noch nicht dagewesen!" Als Temperatur-Mittel für den Icinuar sind — 10 Grab zu verzeichnen. Man muß schon bis zum Jahre 1838 zurück- gehen, um im Januar einen gleich niedrigen Wert festzustellcn, der einem vielleicht noch deutlicher zum Bewußtsein kommt, wenn man erfährt, daß im Durchschnitt die Januar-Temperatur — 0,7 Grad beträgt. Mr haben in diesem Jahre eine Kälte erreicht- die sonst nickst einmal hohe Berge aufzuweisen haben, und kön nen beim Durchschnittswert fast mit der Zugspitze in Wettbe werb treten. Der Brocken hat durchschnittlich im Januar — Grad, der Fichtelberg —5 6 Grad und der Dreitausender der Zugspitze bringt es auf —11Z Grad. Immerhin, auch dieser Januar hat einen Konkurrenten Februar des Jahres 1929, der auch so außergewöhnlich kalt war- daß sein Durchschnittswert unter —10 Grad lag. Dafür düM dieser Winter aber auch in der Zahl der Schneetage eine» eigenen Rekord aufstellen. So braucht man sich nicht zu wm" dern, daß ein derart aus jedem Rahmen fallender Winter maN- cherlei Schwierigkeiten mit sich bringt, und wir können n» hoffen, daß er nun bald zu Ende gebt und uns wenigstens nicht zu ferner Zeit so viel Wärme bringt, daß das Temperatur- Jahresmittel wieder erreicht ist, das bei 8,8 Grad liegt. 70 Jahre alt- Am heutigen Tage ist es dem Obergärl»! i. R. Kurt Weber vergönnt, in alter Frische und RüM' keit auf sieben Jahrzehnte gesegneten Lebens zurückzublWr Mr wünschen ihm alles Guts für den weiteren Lebensgang' Der Fußweg muß in Ordnung sein! Schon wiederholt ist dieser Stelle auf die Wechte Beschaffenheit der Fußwege h»'
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