Volltext Seite (XML)
Daladier yeiischi den Haß ans Hetzrede des französischen Minister präsidenten — Appell an das Frankreich hinter der Front Der französische Ministerpräsident Daladier hat sich bemüssigt gefühlt, sich in einer Rundsunkansprache „mit Offenheit und Brutalität" an das Frankreich hinter der Front zu wenden. Daladiers Unvermögen, auch nur einen einzigen neuen Ge sichtspunkt zu finden, veranlaßte ihn offenbar, zur Aufpeit- schung aller Haßinstinkte gegen das deutsche Voll der Be- dölkcrung Frankreichs gegenüber Propagandaschlagworte und Phrasen auszustcllen, mit denen er die übelste Hetze der Pari ser Boulevardprcsse mit Erfolg in den Schatten stellte. Die Welt, der die unverblümten franko-britischen Drohun gen gegen die neutralen Staaten noch in deutlichster Erinne- rung sind, weiß am besten, daß die demokratischen Westmächte, wenn sie vom Kamps für Freiheit und Menschenwürde spre chen, nichts anderes im Schilde führen, als die kleinen Staa ten als Landsknechte für ihre Hegemoniebestrebnngen einzu spannen. Mit der ungezügelten Wut des Enttäuschten sprach Daladier von der deutsch-russischen Zusammenarbeit als einer materiellen Kombination und forderte angesichts der militari- schen Macht Deutschlands das französische Volk auf, sich nicht zu Sorglosigkeiten verleiten zu lassen und unaeüeure Anstren gungen als Mterläßlich anzusehen. * t Starke Tonart Ein schlechtes Gewissen ist bekanntlich kein sanftes Ruhekissen. Daß die Kriegsverbrecher in London bereits bittere Erkenntnisse über die Folgen des von ihnen ver brochenen Krieges für ihr eigenes Land bekommen haben, das wußten wir seit langem schon. Aber es ist recht Pikant, daß auch der Diktator der Franzosen, Daladier, scheinbar schlaflose Nächte hat, weil in Frankreich nicht alles so ist, wie es die Kriegsverbrecher an der Seine haben möchten. Sie wissen, daß sie an diesem Kriege eben so die Schuld tragen wie die englischen Plutokraten. Sie fürchten die Vergeltung und die Sühne, sie fürchten Deutschland, auf dessen materielle Stärke Daladier be sonders Hinweisen zu müssen glaubte. Das sind ganz neue Töne aus Paris, um scheinbar das französische Volk, was nach der Ansicht seiner Dikta toren nötig ist, etwas „aufzurütteln". Die Franzosen scheinen zum Teil klüger zu sein als Daladier, und in Frankreich scheint die Stimmung nicht überall dafür zu sein, sich in diesem englischen Krieg, in dem Frankreich nicht angegriffen ist, für dir nichts mir nichts aus die Schlachtbank führen zu lasten. Man ist in Frankreich sehr pessimistisch gestimmt, fühlt wohl, daß Frankreich dies mal bestimmt eine Niederlage wird hinnehmen müssen, und man ist begreiflicherweise bei den Pariser Diktatoren besorgt, wie man diese Stimmung beseitigen und die Franzosen in Einigkeit zusammenhalten soll. Daladier hat in seiner Rundfunkrede recht ernste Töne angeschlagen nach dem Londoner Muster von Cham berlain und Churchill. Die Wirklichkeit sei rauh und ernst, und den Franzosen müsse die „Heiterkeit", wie Daladier es nennt, ausgetrieben werden. Er sprach von den un- geheuren Opfern, vor die das französische Voll gestellt werden würde, sand aber nirgends in seiner Rede Worte, die von dem Mut der richtigen Erkenntnis diktiert waren, nämlich daß dieser schwache Politiker durch seine innere Haltlosigkeit Frankreich in diesen englischen Krieg geführt hat, was Daladier auch nicht durch noch so lautes GeschrÄ zu verbergen vermag. Besonders ist Daladier die deutsch-russische Zusam menarbeit ein Dorn im Auge. Er hat einst nichts dabei gefunden, um die Rusten zu werben und sie in einen Krieg Hetzen zu suchen, der in keiner Weise den russischen Interessen entsprochen hätte. Er hat die ihm gebührende Abfuhr erhalten. Nun tobt er, weil die Schwäche des franzö sischen Volkes offenbar wird, weil dieser Krieg einen ganz anderen Verlauf nimmt, wie ihn sich die Kriegsverbrecher an der Seine gedacht hatten. Jetzt fürchtet Daladier die militärische Macht Deutschlands. Wir haben Frankreich in den ver gangenen Jahren wirklich keinen Anlaß gegeben, Haß gefühle gegen Deutschland bei sich aufkommen zu lasten. Wir haben Frankreich die Hand zur Verständigung ge boten, die jedoch die Pariser Machthaber brüsk und in verletzender Form ausgeschlagen haben. Was hat denn Frankreich an Versöhnungswillen gezeigt? 1SlS sind Tau sende von Elsässern wie die Bettler über die Grenze ge jagt worden. Ein Jahrzehnt hindurch hat Frankreichs brutale Tribut- und Sicherheitsvolitik das deutsche Volk Wdergehalten Md geknechtet. Mitte« im Frieden mar- Wieher vsr Englands Küsten Deutsche KnmßMugzeuge dringen bis in die Tbemsemündnng vsr Der Untergang eines namenlosen Schees kPK.f Nach mehreren Tagen der durch die Wetterlage er zwungenen Rube meldet der Heeresbericht wieder Vas Vor dringen deutscher Kampfflugzeuge bis zur Tbemiemündunq. Da- b-i wurde die englische Oitküste aus Strecken von mehr als dundert Kilometern im Landweg abaeslogen und der Schisss- verkebr an sebr wichtigen Punkten, wie m der Mündung des Humber und der Themse, erheblich gestört. Sieben britische Schiffe, darunter ein 4000-Tonner und zwei Vorpostenboote wurden durch Bombenwirkung versenkt und schwer beschädigt. 2m Luftkampf mit drei englischen Jägern konnte eine der angreifenden Maschinen des Gegners abgeschos sen werden. Die deutschen Staffeln erreichten ohne Verluste ihre Heimatplätze. Der Schatten Englands Weit auseinandergezogen liegen die Flugzeuge seit zwei Stunden aus ihrem Kurs Grau liegt die See unter ihnen. Böen schütteln bisweilen die Flugzeuge. Hagel, Schnee- und Regen schauer wischen über bas Elas der Kanzel, während kilometer weite Gebiete mit einem dichten Schleier von Nebel verhangen ist. Wir steigen hinein in jene Enge der Nordsee, die südlich in die Straße von Calais übergebt und aus der Karte wie ein ge waltiger Rachen sich ausnimmt Das ist beileibe kein Flugwet ter. wie man es sich als Ideal denken möchte. Es ist vielmehr jenes .Churchillwetter", unter dessen Schutz das englische Reich sich sicher glaubt. 2n den Kopfhörern ertönt das Wort „Land. Ein schwarzer Streifen dringt im Westen aus dem Meer. Kaum zu erkennen im Dunst von Wolken und Regen, ein kahler, ver blassender Schatten: Englands Küste. Die Wolkenhöhe liegt bei 300 Meter. Fast zwei Kilometer ist jetzt die Sicht, die von Minute zu Minute besser wird. 2n unmittelbarer Nähe der Küste, deren Umrisse deutlich hervortreten, nimmt die Maschine „KB" ihren Weg nach Süden Ein Leuchtturm liegt in greif barer Nähe. Drüben lassen sich Häuser und Fabrikschornstcine deutlich ausmachen. Dahinten aber, im flachen Land liegen weit über die KLite verteilt die Nester der englischen 2äaer. Das Immer am Feind Nach dem neuesten OKW.-Bericht haben deutsche Auf klärungsflugzeuge in der Nordsee feindliche Geleitzüge bewaffneter Handelsdampfer und Vorpostenboole mit großem Erfolg angegriffen und nicht weniger als sieben Handelsdampfer und zwei Vorpostenboote vernichtet. — Unser Bild zeigt einen Flugzeugführer beim Flug über die Nordsee. (PK.-Stötz-Wagenborg-M.) deutsche Kampfflugzeug ist längst in ihrer Reichweite, ohne Daß eine feindliche Tragfläche sich sehen läßt. Unter Ausnutzung jeder Tarnungsmöglichkeit fliegt es ungesehen unter die pech schwarze Tarnkappe der Wolken. Zwei Briten im Visier Der junge Feldwebel, der neben dem Flugzeugführer in der Kanzel sitzt, ist von einer quälenden Unruhe ergriffen. Es ist sein erster Feindslug und seine erste große Chance als Sol dat. Er braucht die Griffe am Vombenwursgerät nicht noch zu überdenken. Sie sind ihm in monatelanger Uebung eingeqangen. Er würde mit geschloßenen Augen jeden Hebel finden. Dennoch fiebert alles in ihm, wenn er daran denkt, daß heute morgen noch ein Englandflug ihm nicht mehr als ein Traum gewesen wäre, daß plötzlich ein Ersatzmann gebraucht und er an diese Stelle befohlen wurde. Der Feldwebel ist erst seit ein paar Tagen bei der Gruppe. Glück muß man haben! Die Humber mündung, das Tagesziel, ist erreicht. 2n weiten Kurven geht der Leutnant am Knüppel in die Kurve herein. Unten herrscht ein Betrieb wie an besten Tagen. Zehn, zwölf größere Handels- schisfe steuern die Nordsee an. Sie sind als Neutrale erkenntlich. Das Bild der Schisse der Molen und Hasenanlagen drüben scheint durchaus unter jenem Frieden zu stehen, den Mr. Chur chill unter des Nebels Hülle leichtsertig zu preisen pflegt. Ver geblich wartet oben am Heckstand der Funker auf die 2äaer. Umsonst blicken die beiden in der Kanzel nach den gefährlichen weißen Batzen der Flak. Man glaubt an einen Winterschlaf. 2n kaum hundert Meter Höhe rast die deutsche Maschine über eine der Molen dahin. Doch ehe die Menschen es noch recht erfaßt haben, ist das deutsche Kampfflugzeug wie ein Spuk verschwur den. 2m Nordkurs geht es zurück, zwei Punkten nach, die in Höhe von Flamborough stehen. Der Leutnant stößt einen Fluch durch die Zähne. Sollte man die verdammten Bomben wieder mit zurückschleppen, um sonst stundenlang über dem Vach geschwebt sein? Aus den Punk ten von Vlambörough sind zwei Schisse geworden, solide Kähne mit Dampfbetrieb. Auch ein verwegener Traum — wenn es Engländer wären die man angesichts ihrer eigenen Küste angrei fen könnte, das gleiche geht dem Feldwebel durch den Kopf. Ver dammt, das wäre eine Feuerprobe! Jetzt liegt der große Kasten unmittelbar vor ihnen. 2n weiter Kurve fchiebt die Maschine heran und wie aus einem Munde dröhnt es plötzlich in den Hörern. Sie haben einen Engländer vor sich, der lustig die Flagge hißt, ein Engländer, der irrt wie Churchill. Deutlich ist der Union 2ack am Heck zu erkennen. Vielleicht erkennen sie jetzt auch ihren 2rrtum, der wohl dadurch entstand, daß sie aus der Humbermündung kommen und sie die Maschine für eine britische hielten. Untergang Alle Spannung weicht der Ruhe vor dem Angriff. AuS der Linkskurve heraus zischen den Briten MG.-Garben vor den Bug. Aus den 3000 bis 4000 Tonnen großen Kasten lau fen ratlos einige Männer zur Brücke. Es scheint, als blick ten sie fragend heraus, als erwarteten sie vom Kapitän den Befehl zum Verlassen des Schisses. Doch der bleibt stur. Der Dampfer nimmt größere Fahrt und versucht im Zickzackkurs dem Angriff zu enlgehen. Der Feldwebel ist über das Bombenabwurfgerät gebeugt. Ruhig fliegt die Maschine fast über dem Schiff, als die erste Bombe pendelnd in Vie Ttese stürzt. Sie fällt fast backbord in die See. Doch dann beim zweiten Anflug schon erfüllt sich das I Schicksal eines Schisses, das seinen Namen unter der schwar zen Farbe verbirgt Wir spüren bis oben hinaus den Luftdruck I der 250-Kilo-Bombe. Wir glauben das Dröhnen, Krachen, Zit- ' »ern unv Schreien zu hören; das vernichtenoe Geschoß ist mitt- I schliss unmittelbar hinten dem Schornstein eingeschlagen. Eine saft haushohe Welle von weißem Dampf, aus dem rote i Stichflammen hervorschießen, hüllt das Schiff minutenlang I ein. Ei« schneeweißer Schimmer verbirgt seinen Untergang. schienen französische Truppen ins Ruhrgebiet ein. Gewalt akte seit dem Kriege, ja seit Jahrhunderten gegen Deutsch land, nur um ein genußreiches Leben führen zu können. Das sind die Tatsachen der Geschichte. Fürchtet der Dikta tor in Paris, Daladier, jetzt die Vergeltung, was man aus seiner gewaltigen Aufregung schließen könnte? Deutschland hat immer den Willen zur Versöhnung und zum Frieden gezeigt, darüber können auch keine Ver dächtigungen von plutokratischer Seite aus hinweg- täuschen. Die Ostmark war und ist deutsch, hat niemals ihre Heimkehr znm Großdeutschen Reich bereut und steht treu wie alle deutschen Gaue, auch wie Danzig, Memel, Sudetenland und die neuerworbenen deutschen Ostgaue im Kampf an der Seite des Muttervolkes. Die Tschechen können nur ihren politisch verantwortlichem Männern dankbar sein, daß sie den richtigen Weg zum deutschen Nachbarn sanden. Die Slowakei genießt den Vorteil eines gesunden und ehrlichen Friedens mit Deutschland. Wenn bei den Polen die Verzweiflung zu Hause sein sollte, so ist es ibre eiaene Schuld, wen» sie das Opfer der Kriegsver brecher in'London und in Paris geworden sind. Nachdem sie Tausende von deutschen Volksgenossen terrorisiert und hingeschlachtet haben, haben sie kein besseres Schicksal ver dient, und trotzdem werden sie von Deutschland noch tau sendmal besser behandelt, als es Frankreich Deutschland gegenüber nach dem Kriege tat, im Sinne der unmensch lichen Forderung des Siegers Clemenceau, daß es 20 Mil lionen Deutsche aus der Welt zuviel gäbe. Nun ist es zu spät, Monsieur Daladier! Paris und London haben diesen Präventivkrieg um die Sicherstellung der französisch-englischen Ausbeutung der Welt auf dem Gewissen. Mögen sich schwere Sorgen nunmehr eingestellt haben, sie sind nicht unsere Schuld, sondern die Schuld der Londoner und Pariser Kriegs verbrecher. Wir kämpsen um unser deutsches Lebens recht! Wenn das Kriegsziel der Pariser und Londoner Chauvinisten im französischen und im englischen Volke nicht zieht, so ist das allein Sache der Pariser und Lon doner Kriegsverbrecher, wie sie diesen verbrecherischen Krieg ihren Volksmassen schmackhafter machen wollen. Sie werden wenig Erfolg damit habe» - WM - , . Me dehunde .m Einsatz. Kompaniegefechtsstanb zurüchagen müsse». - Rechts: Die Lmks: Mit einem Eesuhl des Stolzes hort „Dols" die Worte Ohren gesteift, alle Muskeln gespannt, setzt „Wolf" über das des Gefechtsvorpostens. Gleich wird er mit einer Meldung zum t meterhohe Hindernis. (Kropf-PK.-W^tbiid-Magenbvrg-M) ,, . Besprechung vor dem Start zum KeMroltsiug. unser Bild zeigt deutsche Flugzeuge, die zum Kontroilsiug fer- tiggemacht werden. Man sieht die Besatzung bei der letzten -oesxrechung vor d->.m Start. (PK.-Eschenburg-Scherl-Magenborg M-)