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WAsdrMse TagMM 2. Blatt zu Nr. 2V. Mittwoch, den 24. Januar 1940. Die Kriegsziele der YSuLMMen Em lranzsMOer Mblizisl entwisSett leine VMne Bekenninis unverbrüchlicher Treue Schlußappell der Amtswalter der „Deutschen Vereinigung" in Bromberg Die „Deutsche Vereinigung" schloß mit einem feierlichen Schlußappell der ehemaligen Amtswalter in Bromberg seine Tätigkeit. Nach der endgültigen Befreiung uralten deutschen Volksbodens vom polnischen Joch hat die Deutsche Vereini gung ebenso wie die Jungdeutsche Partei ihre Aufgabe als Sammelbecken des politischen Widerstandwillens gegen die rechtlose und hinterhältige Gewaltpolitik der polnischen Nutz nießer von Versailles erfüllt. Der Schlußappell wurde zu einem würdigen eindrucks vollen Bekenntnis unverbrüchlicher Treue zu unserem Volke und seinem Führer und den zeitlosen Aufgaben deutscher Sen dung im Osten. Der Kreisleiter und Oberbürgermeister von Bromberg, Kampe, überbrachte die Wünsche der ihm an- bertrauten alten deutschen Brahestadt, und im Namen des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland, der auch unter den allerschwierigsten Verhältnissen dem Deutschtum in Polen immer schützend und helfend zur Seite gestanden hat, dankte ^-Standartenführer Minke für den zähen und opferwilligen Arbeitseinsatz der Deutschen Vereinigung. ^-Sturmbannführer Dr Gero von Gersdorff gab einen Arbeitsbericht nnd einen packenden Rückblick über den siegreichen Kampf gegen die polnische Willkürherrschaft. „Die Stunde, in der wir ins Reich zurückkehren, ist", so sagte er, „ge waltig groß. Der Entscheidungskampf, der in der Welt aus- gebrochen ist, hat uns als ersten Sieg die Freiheit gebracht. Mit uns im Bunde ist das geschichtliche Gesetz, das den Führer mit der Vollziehung eines gewaltigen Richterspruchss beauf tragt hat. So werdet ihr, Kameraden der alten Deutschen Ver einigung, weiterkämpsen, weil Kämpfen in den vergangenen Jahren euer Lebenselemem geworden ist. Für dieses Leben aber schwören wir dem Führer, unserem Volke und diesem Lande Treue bis in den Tod" Im Namen des Reichsstatthalters und Gauleiters Forster gab Gauamtsleiter Loebsack einen Ausblick auf die Ziele des nunmehr rasch und großzügig einsetzenden Wiederaufbau werkes in des Reiches deutschem Osten. Eine kurze, schlichte Feier fand an den Gräbern des Bromberger Bluisonntags statt. Trotz eisigen Winterwetters waren die Bromberger Deutschen in dieser Stunde um die frischen Hügel versammelt, in deren Nähe schon im Laufe der nächsten Monate das große Mahnmal des deut schen Ostens entstehen wird. EWZMA MMeSung Schuldtttcl im Gesamtgebiet Grotzdeutschlands einander rechtlich gleichgestellt. Rach Beseitigung gewisser Uebergangsschwierigkeiten sind durch die „VO. zur einheitlichen Regelung der Vollstreckung von Titeln in den verschiedenen Rechtsgebieten des Großdeut schen Reiches" vom 16. Januar 1940 die im Gesamtgebiet Großdeutschlands entstandenen und künftig entstehenden Schuldtitel einander rechtlich gleichgestellt. Die VO. geht da von aus, daß die in einem Gebiet des Großdeutschen Reiches errichteten Schuldiilel auch in jedem anderen Rechtsgebiet Grotzdeutschlands Müssen vollstreckt werden können. Die VO. findet auf Schuldtitel jeder An — mit Aus nahme der Beitreibung von Steuern — Anwendung, wenn ihre Vollstreckung sich nach den Vorschriften der Reichszivil- drozetzordnung oder einer der im Großdemschen Reich gelten den Exelutionsordnungen richtet. Sie gilt für das Gesamt- gebiel des Großdeutschen Reiches mit Einschluß des Pro- tektorats Böhmen und Mähren; ihre Einführung iu den ein gegliederten Ostgebieten bleibt zunächst Vorbehalten., „Met» Kampf" t» KeldpoMnSgabe Des Führers Buch „Mein Kampf" liegt jetzt als Feldpost ausgabe vor. Bei dem handlichen Format hat das Buch in der Tasche oder uu Tornister des Soldaten Platz. (Weltbild-Wagenborg-MH „Restlose BernlMung Deutschlands" In einem Aufsatz im Londoner „Daily Telegraph" unter nimmt es der französische Leitartikler P e r t i n a x, die K r i r gs- ziele Frankreichs mit schonungsloser Deutlichkeit klar zulegen. Pertinax, der sich im übrigen möglichst vorsichtig aus drückt und bemüht ist den englischen und französischen Stand punkt auf den gleichen Nenner zu bringen, geht über die soge nannten „föderalistischen Kriegsziele", wie Schiedsgerichtsbar keit, Abrüstung, kollektive Sicherheit usw., hinweg und stellt als maßgebende Richtlinie für die Krieqsziele Frankreichs die Z e r- ^chlagung Deutschlands in kleine Staaten heraus. Dieses fei das Ziel der französischen Verufsdiplomaten, deren Ansichten bei einem sogenannten Friedensschluss entscheidend feien. Es genüge nicht, so führt der französische Leitartikler im einzelnen aus. dass man nach dem Siege eine militärische Vor herrschaft aufrechterhalte. „Vis zum Ausbruch einer neuen Ord nung" müßten die Westmächte durch eine Rheinlandbesetzung in weitgehenderer Form als vor 20 Jahren eine strate gische Herrschaft über Deutschland Herstellen. Sie hätten natürlich keine ..imperialistischen Ziele" (!), den noch würde es wünschenswert sein — denn damit würde man jeden Verdacht töten —, wenn Deutschlands Nachbarn^ die jetzt in ihrer Neutralität gelähmt seien, mit den beiden großen West- Mächten vertraglich verbunden würden. Der französische Leitartikler, der an verschiedenen Stellen unterstreicht, dass seine Aeusserungen die Ansicht massgebender französischer Berufsdiplomaten feien, entwirft sodann ein Bild von einer Genfer Liga, die einer vollständigen und brutalen Herrschaft der englischen und französischen Plutokraten dienen soll. Er erklärt, dass in anderer Hinsicht die französischen Unter händler bei einem Friedensschluss zweifellos versucht sein wür den „in gewisser Beziehung" die Bestimmungen von Versailles wiederher,zustellen. Es würde so z. B ,,überraschend sein", wenn „der Völkerbund von morgen sich radikal von dem von gestern unterscheiden würde". Sollte Genf nach „föderalistischem Vor bild" umgebaut werden, so würde das ein solches Opfer an Sou veränität bedeuten, daß man kaum annehmen könnte, dass dieser Vorschlag durchgehen, d. h. also vor den englisch-französischen Kriegshetzern bestehen könnte. In der neuen Genfer Liga müßte eine französisch-englische Exekutive aufrechterhalten werden, die nicht in dem Kontakt mit den übrigen Mitgliedern der Liga untergehen dürfe. Dieses Programm, so sagt Pertinax, sei noch keineswegs etwa fix und fertig entworfen, aber diese Eedankengänge deckten sich mit denen der französischen Diplomatie. * Man sieht, Pertinax kann es ebenso gut wie die Schrei berlinge der jüdisch-plutokratischen Presse in London. Seine Worte sind vielleicht anders gestellt, seine Kriegsziele viel leicht mit ander?« Phrasen verbrämt, aber gleich ist der eng lischen und französischen Kriegstreiberpresse das Kriegsziel, und das lautet, auf einen einfachen Nenner gebracht, unter Fortlafsung schmückenden Beiwerks demokratischer Heuchelei: Die Vernichtung Deutschlands und die Unterwerfung unter die Diktatur der jüdisch-demokratischen Demokratien! To-ttsrteile gegen Iren Außergewöhnliche Vorsichtsmassnahmen in England. Das Londoner Strafgericht verwarf die Berufungen von zwei Mitgliedern der ,Frischen Republikanischen Armee" i(JRA.j gegen die Todesurteile, die gegen sie wegen Mittäter schaft bei dem Bombenanschlag in Coventry am 25. August gefällt worden waren. Für die Verhandlung waren außerge wöhnliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, wie sie selten in der Geschichte der Londoner Gerichte vorgekommen sind. Um das ganze Gebäude war ein starker Polizeigürtel gelegt. Alle Eingänge wurden bewacht, nnd auch innerhalb des Ge bäudes patrouillierten starke Polizeiaufgebote. Auf der An klagebank faßen neben den beiden Gefangenen Wärter mit gezogenem Revolver. .74: P 7- .A». Die Engländer sind doch von Natur wirkliche Men schenfreunde. Anders kann man es schon wirklich nicht mehr nennen, wenn man immer wieder hört, wie sehr sie besorgt sind um die Freiheit der anderen Staaten, um den Frieden, um die „Demokratie", und was sie so alles an Parolen bereit haben, mit denen sie gegen die harm lose Menschheit losziehen. Sie fühlen sich nun einmal als das auserwähltze Volk und nehmen für sich das Recht in Anspruch, alle Welt mit ihren „Idealen" zu beglücken. Gott hat die Engländer beauftragt, so predigt der eng lische Missionar, nicht nur die Welt zu beherrschen, son dern sie auch zur englischen Kultur zu zwingen. Die Durchfetzung der englischen Ideale mit Feuer und Schwert ist als britische Methode durch alle Jahrhun derte zu verfolgen. Selbst wenn man etwa Wider strebende mit Gewalt zur Unterwerfung zwingt, erfüllt man nach englischer Einstellung immer noch den Auftrag Gottes, da man ja den, der sich der englischen Herr schaft widersetzt, als Widersacher Gottes zur Anerken nung der von Gott geschaffenen Ordnung zwingt. Diese Einstellung hat mehr oder weniger jeder Eng länder, ob reich, ob arm, ob Mann, ob Weib. Aus die ser Einstellung heraus führt England den Krieg gegen Deutschland, das sich eben „der von Gott geschaffenen Ordnung widersetzt". Rücksichtnahme in dem Kampf gegen den Widersacher ist nicht englische Art. Er mutz vernichtet werden, gleich, mit welchen Mitteln, gleich, ob dabei Frauen und Kinder den Hungertod sterben müssen. Nun zeigt sich, daß diesmal der Krieg gegen die widerstrebenden Deutschen nicht so einfach zu führen ist. Mr. Morrison, seines Zeichens Abgeordneter der englischen Arbeiterpartei, meint aber, man müsse nach Möglichkeit den Sieg durch die Waffen erreichen. Ge lingt das nicht, dann müsse man es mit wirtschaftlichem Druck versuchen. Da aber wohl auch Mr. Morrison ein gesehen hat, daß beide Methoden aussichtslos sind, so meint er sehr biedermännisch, am besten sei schon, das deutsche Volk erringe selbst einen Sieg über die Hitler- Regierung. Da haben wir wieder den englischen Menschen freund, der das deutsche Volk vom Hitlerregime be freien möchte! Wir kennen noch aus dem Anfang des Krieges die schönen Phrasen aus englischem Munde von dem Hitlerismus, der Deutschland im Banne halte, und so weiter mehr. Es gehört zu den schönsten Wunsch- träumen eines Engländers, daß Deutschland ihm bei Erfüllung seiner Mission entgegenkommen möge. Da England seine eigene Ohnmacht erkennt, würde es allzu gerne erleben, daß vielleicht das deutsche Volk den bösen Hitler davonjage. Dann wäre doch Englands Ziel er reicht. Dann brauchte man nicht mehr das Glück der Waffen zn versuchen, brauchte nicht mehr Englands Kriegs- und Handelsflotte aufs Spiel zu setzen. Dann brauchte man nur noch zu diktieren. Mit einem deut schen Volke, das sich selbst vernichtet, würde England sehr schnell fertig werden. Man würde es zerstückeln, knechten, ausbeuten, bis es nur noch ein Schemen seiner einstmaligen Größe wäre. Mr. Morrison sprach aus, was seine Landsleute denken. Aber wir sehen darin nicht nur die englische Ueberheblichkeit, wir sehen darin auch die englischen Zweifel, ob denn der Krieg, den die Londoner Ver brecher vom Zaune brachen, wirklich Aussicht habe, zn einem für England glücklichen Ende geführt zu wer den. Diese Zweifel werden noch wachsen, dafür wird die deutsche Kriegführung Sorge tragens Nach der Ankunft der Wolhynien Deutschen in Lodfch. I standen. — Rechts: Im Treck mit Pferd und Wagen sind Links: Wolhyniendeutsche Landarbeitersamilie im Durch- I die wolhyniendeutschen Rückwanderer in Lodsch eingetroffen, gangslager Lodsch. Sie hat die beschwerliche Reise gut über- I (Atlantic-Wagenborg-M.)