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MsdrufferTageblatt Das „WffSdrnffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt bar „WIMruffer Tageblatt' erscheint werktags iß Uhr Bezugspreis monatt r NM frei Haus, bet Postbef« ellung l,bt> NM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer IO Rpf Alle Postanftalten» Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu feder Zett Be> stcllungen entgegen Im Kalle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff U> llMgkgLNd sonstiger Betriebsstörun- Ken besteh« lein Anspruch auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Es ist heute kein Geheimnis mehr, daß die Kriegsverbrecher in London und Paris einen Aus weg aus der Klemme suchen, in die sie sich durch den von ihnen angezettelten Krieg hineinmanövriert haben. Zwei Kriegspläne sind der Kriegstreiberclique in die Brüche gegangen. Der erste Kriegsplan war der, durch Vorschieben Polens Deutschland zum Friedens störer Europas zu stempeln, und dann die Situation der art auszunutzen, daß man die ganzen Völker des Kon tinents wie damals zum Beginn des Weltkrieges gegen Deutschland hetzte. Der Plan ist kläglich mißlungen. Polen hat die Bereitwilligkeit, Rammbock gegen Deutschland zu sein, mit seiner Existenz bezahlt. Auch Kriegs plan Nr. 2 war eine böse Enttäu schung für die Engländer. In Erinnerung an ihren bru talen Hung-erkrieg von 1914 bis 1918 gedachten die britischen Imperialisten auch diesmal Deutschland von allen Seiten blockieren und ihm so die wirtschaftliche Mög lichkeit zur Durchhaltung des Krieges nehmen zu können. Man hat in London und Paris inzwischen festgestellt, daß zu dem Ning um Deutschland zahlreiche Glieder fehlen. Wie Dr. Frick kürzlich in seiner Detmolder Rede hervor hob, hat Deutschland freien Zugang nach dem Osten und Südosten, und daran wird auch keine britische Krieg führung etwas ändern können. Der größte Fehler in der englischen Rechnung ist das Loch nach N u ßland. Seit dem Moskau die englische Einkreisungspolitik gegen Deutschland zerstört hat, indem es sich mit Deutschland einigte, ist die erste Voraussetzung Englands für die Aus hungerung Deutschlands fortgefallen. Nun war guter Rat teuer in London und in Paris. In der Not erfand man den Kriegsplan Nr. 3. Dieser neue Plan zielt darauf hin, denKriegaufdieFlan- ken zu verlegen. Deshalb der ungeheure Druck, den England auf Skandinavien ausübt. Die Neutralität der nordischen Staaten ist den britischen Imperialisten ein Hindernis auf den Wegen zu ihren Kriegszielen. Des halb versuchen die westdemokratischsn Kriegsverbrecher, Skandinavien davon zu überzeugen, daß ihr Platz an der Seite der Westmächte sei. Was sie mit Lockungen nicht erreichen, das suchen sie durch verstärkten Druck zustande zu bringen. Man hat in Stockholm, Oslo, Kopenhagen, Amsterdam und Brüssel genügend Gelegenheit gehabt, zu erkennen, daß der Begriff Neutralität für die Engländer nur so lange gilt, wie er ihren Interessen nicht im Wege steht. Die britische Weltherrschaft hat sich niemals durch > Völkerrechtsbcstimmungen hindern lassen, das zu tun, was ihr zur Erreichung ihrer Ziele notwendig erschien. Der s britische Imperialismus setzt sich auch skrupellos über die Freiheit anderer Staaten hinweg, wenn sie nicht mit sei nen Zielen vereinbar ist. Dafür bietet die englische Ge schichte zahlreiche Beispiele in jedem Jahrhundert. Zunächst versucht es England immer, die Staaten unter dem Hinweis zu sich herüberzuziehen, daß sie von anderen bedroht seien. Unter dem Aushängeschild des Kampfes für die Freiheit der kleinen Rationen ist es den britischen Imperialisten immer wieder gelungen, sich kleine Staaten dienstbar zu machen, indem sie ihnen er zählten, daß der Kampf an Englands Seite der Kampf um die Freiheit sei. Wenn der Gegner erst niedergewor fen sei, dann werde England seinen Helfern in Dankbar keit dafür gern Gegendienste leisten. So oft kleinere Völ ker diesen Lockungen Englands Gehör geschenkt haben, haben sie das mit schweren Verlusten an Gut und Bs.lt, wenn nicht gar mit der Freiheit überhaupt bezahlen müssen. Heute greift England zu seinen alten Methoden. Nicht aber, weil es sich seiner unbegrenzten Macht bewußt ist, sondern weil es keinen anderen Ausweg mehr sieht. Jetzt werden in den Hauptstädten der nordischen Staaten die wildesten Gerüchte ausgestreut, nach denen angeblich Deutschland diese Staaten bedrohe. So will Man diese Staaten weichmachen. Daß diese Methode über das Maß hinausgeht und England selbst vor Japan und USA. keine Hemmun gen mehr hat, beweist nur die ungeheure Verlegenheit der Kriegstreiber, die sich zu den wildesten Piratcnmetho- den bekennen in der Hoffnung, hier oder da doch einmal einen Erfolg buchen zu können. Die Welt hat inzwischen Englands Kampf für die Freiheit der Nationen durchschaut, und sie ist heute nicht mehr blind bereit wie einst in den Wsltkriegsjahren, sich zum Büttel des englischen Imperialismus zu machen. Die deutsche Kriegführung ihrerseits wird die Westmächte wei ter in der Zange halten und dafür sorgen, daß auch Lon dons Kriegsplan Nr. 3 sehr schnell in die Brüche geht. TMches BMMffenWff WsrWig Wie die britische Admiralität bckanntgibt, ist das Vor- vostcuschifs „V a l d o r a" seit längerer Zeit überfällig, so daß »'n,, mit seinem Verlust rechnen muß. Au Bord befanden sich venu Mann ' Wall der deutschen Seelen Erivverungsfeier in Weimar - Dr. Feiü: Das deuMe Voll marschiert im MeßchsOettt für eine gerechte und dauerhafte Ordnung in Europa Vor zehn Jahren wurde zum erstenmal in einem deutschen Lande ein Nationalsozialist Mitglied der Re gierung. Der Regierung, die sich am 23. Januar 1930 in Weimar vorstellte, gehörte der jetzige Reichsinnenminister Dr. Frick als Innen- und Volksbildungsminister an. Thüringen wurde Beispiel und Vorbild und die erste Be währung der nationalsozialistischen Weltanschauung. Aus Anlaß des zehnjährigen Gedenkens fand jetzt im Wei marer Schloß ein Staatsakt statt, bei dem Neichsinnen- minister Dr. Frick die Hauptrede hielt. Zu Beginn der Erinnerungsfeier begrüßte Gauleiter und Reichsstatthalter Sauckel den Reichsinnenminister und wür digte in einer kurzen Ansprache die hohen Verdienste Dr. Fricks um die Rettung Thüringens und den dadurch bedingten Auf stieg der Bewegung. Dann ergriff Reichsinnenminister Dr. Frick das Wort zu seiner Rede, in der er u. a. ausführte: Es ist Ausdruck und Bewußtsein deutscher Stärke, wenn wir uns heute zu diesem festlichen Staatsakt hier vereinigt haben. So groß ist die Kraft der Nation, daß wir mitten im Krieg, der jeden deutschen Menschen, unser ganzes Volk an- spannt und beansprucht, in dem um die letzte Entscheidung, um Sein oder Nichtsein gerungen wird, in feierlicher Form des Tages gedenken können, an dem zum erstenmal in Deutsch land die NSDAP, sich an der Regierung verantwortlich be teiligte und ich vor zehn Jahren als Beauftragter des Führers in die Regierung des Landes Thüringen eintrat. Gerade das schicksalsschwere Geschehen der Gegenwart gibt unserer Ge denkstunde einen besonderen, tieferen Sinn. Sie läßt in uns die Erinnerung lebendig werden an den Geist, an die Tugen den, die uns bis zu jenem 23. Januar vor zehn Jahren tru gen, die uns die Kämpfe innerhalb und außerhalb der da maligen Regierung dieses Landes bestehen ließen und mit denen wir uns auch in dem jetzigen schweren Ringen sieghaft behaupten werden. Es waren die Einmütigkeit und die Ge schlossenheit und die Grundsatztrene, der Glaube an Adolf Hitler, die unserem damaligen Wirken den Erfolg brachten. Bewährung unserer Weltanschauung Wir können heute mit Befriedigung feststellen, daß diese knappen 15 Monate nationalsozialistischer Regierungstätigkeit in Thüringen in die Geschichte der Bewegung, in die Ge schichte des Kampfes um Deutschland als eine Zeit der Be währung unserer Weltanschauung eingegangen sind. In dieser Zeit wurde Thüringen im Gefüge der deut schen Länder zum deutschen Gewißen/unsere Bewegung m wachsendem Maße zum Gewissen der Nation. Von dem thüringischen Kraftfeld aus ergoßen sich Ströme des Antrie bes und der Belebung in das ganze Reich. Wir haben da mals in Thüringen, wo wir ein Stück eroberter Macht ver körperten, vorexerziert, daß der Nationalsozialismus, auch wenn er in der Regierung sitzt, an seinen Grundsätzen fest hält, daß wir uns auch dann an das gebunden betrachten, was wir unseren Wählern vorher versprochen haben. So konnten wir durch unsere Politik im Lande Thüringen richtunggebend für die künftige Gestaltung des Reichs wirken: denn es entspricht nationalsozialistischer Staatsauffaßung, daß die Glieder des Reiches, daß seine einzelnen Gaue als die natürlich gewachsenen und landschaftlich gebundenen Gemein schaften im Rahmen einer starken Reichszentralgewalt ein lebensvo^-S Dase>" ttibren. Die Lebenskraft und die Ent ¬ wicklungsfähigkeit der mue bestimmen die Lebenskraft und die Entwicklungsfähigkeit des Reiches. Oer Neubau des Reichs Diese Erkenntnis hat mich auch seit dem 30. Januar 1933 als Reichsminister des Innern beim Neubau des Reichs geleitet. Unsere seither erlaßenen Staatsarundgesetze, von den Reichsstatthaltergesetzen über die Vorschriften des Ostmark- und des Sudetengaugesetzes bis zur Errichtung der Verwal tung in den zum Reich zurückgekehrten Ostgebieten, haben den Gliedern des Reiches, den Ländern und den neuen Reichsgauen die aus ihren gebietsmäßig gegebenen Ver hältnissen heraus erforderliche Selbständigkeit gebracht, sie zu den stark und straff organisierten Trägern der Reichsgewalt, des einheitlichen politischen Willens gemacht. An ihre Spitze sind als Reichsstatthalter und Repräsentanten des Führers in ihrem Gau erprobte zuverlässige Kampfgefährten des Führers gestellt worden. Hierdurch wie durch die Einheit der Ver waltung und die Einheit von Partei und Staat ist dem Reich vie organisatorische Festigkeit gegeben, der es zu seiner Sicherung und Verteidigung bedarf. Diese Re,-- t- arbeit wird fortgesetzt, aber erst nach dem Krieg vollendet werden können. An diesem Gedenktage können die alten Kämpfer dieses Landes im stolzen Bewußtsein erfüllter Pflicht aussprechen, daß sie in schwerer Stunde und unter schwierigen Verhältnissen die Neugeburt Deutschlands haben vorbereiten Helsen. Damals wie heute sind wir zum Kampf um Deutschland an- getretcn. Als Minister Thüringens und sein Bevollmächtigter zum Reichsrat habe ich als einziger Vertreter eines deutschen Lan des m entscheidender Stunde am 12. März 1930 von der Tri büne des Reichstags herab gegen die Annahme des Aoung- Planes, dieses Versklavungsinstrumentes brutaler Plutokraten, gekämpft. Verteidigung der deutschen Lebensrechte Es sind dieselben Feinde, die heute den friedlichen Aus bauwillen des Führers, die das von ihm errichtete stolze Werk der nationalen und sozialen Gemeinschaft zunichte machen und . das Reich rerwümmern und won-n Eine Clique gewissenloser Gesellen in England denen eS um nichts anderes als um ihre eigennützigen Geldsackintereßen geht, hat die Fackel des Krieges entzündet. Diesen englische« Kriegshetzern und Steigbügelhaltern des Judentums tritt die mehrbereitr deutsche Nation in geschloffenem Abwehrwille« und mit dem klaren Ziel entgegen, das Lebensrecht der deut schen Nation zu verteidigen, eine neue gerechte und dauerhafte Ordnung in Europa zu schaffen und eine gesunde Verteilung der Güter dieser Welt herbeizuführen. Das deutsche Volk marschiert — an der Front und i« der Heimat — im Gleichschritt. Zum Wall aus Eisen und Beton, zum Wall unserer feldgrauen Kämpfer gesellt sich der Wall der deutschen Seelen, erfüllt und getragen von der Gewißheit des Sieges, erfüllt und getragen von gläubigem Vertrauen zu Deutschlands erstem Soldaten. So wenden sich auch von unserer Feierstunde aus die Gedanken zum Führer, der uns vor zehn Jahren in Thüringen die Aufgabe stellte, der uns ein neues Deutschland der Kraft, der Ehre und Freiheit geschaffen, dessen Fahne sich siegreich über Polen ent faltet hat. Wir vereinen uns zum Bekenntnis der unbedingten Verbundenheit und des unerschütterlichen Glaubens. Unser Führer Adolf Hitler — Sieg Heil! Schärfster Protest Japans ZslZo verlangt Auslieferung der 21 verhaftetes Deutschen Die japanische Negierung hat an England wegen des Piratenstreichs auf den Dampfer „Afama Maru", der in der Nähe der japanischen Küste ungehalten, und von den, 21 deutsche Heimkehrer heruntergeholt wurden, eine Protestnote gerichtet. Japan fordert die Auslieferung der 21 Deutschen und behält sich je nach der britischen Antwort weitere Maßnahmen vor. Der „Asama-Maru"-Zwischenfall findet auch insofern die besondere Aufmerksamkeit der japanischen Regierung, als noch drei große japanische Passagierdampfer von Amerika nach Japan unterwegs find, von denen einer, und zwar der Nyk- Dampfer „Ginyo Maru" 30 deutsche Passagiere aus Mexiko an Bord haben soll. Die Schiffahrtsgesellschaft Nyk hat sich bereits an das japanische Marineamt gewandt, das zugesagt hat, iin Falle der „Ginyo Maru" die geeigneten Maßnahmen zu er greifen. Die japanische Oeffentlichkeit steht völlig im Zeichen des „Asama-Maru"-Zwischenfalls. Der Organisationsausschuß der nationalen ostasiatischen Ausbauiiga beschloß in einer Sonder sitzung, die Regierung zu ersuchen, scharfe Maßnahmen zu er greifen, um das Prestige des japanischen Imperiums zu schützen. Der Ausschuß fordert die Regierung auf, gegen bri tische Kriegs- und Handelsschiffe kriegführende Rechte anzu wenden und eventuell britische Schisse zu beschlagnahmen. Die japanische Öffentlichkeit fielst in dem Verhalten Eng lands eine Mißachtung der nationalen Würde. Die japanischen Zeitungen betonen, daß derartige englische Maßnahmen zu einer ernsten enalandfeindlichen Volksbewegung führen könnten. Wenn sich England nicht gebührend entschuldige, so müßte« sofortige Gegenmaßnahmen ergriffen werden, und zwar nach dem Grundsatz: „Auge um Auge, Zahn um Zahn." Auch die verschiedensten nationalen Vereinigungen Japans haben die Regierung aufgefordert, Ehre und Ansehen Japans zu wahren. Sie sehen in der britischen Aktion in unmittel barer Nähe der japanischen Küste eine empörende Beleidi gung Japans und der japanischen Volksseele. Der Oberkommandierende der japanischen Flotte berief eine Konferenz ein, die sich ebenfalls mit dem „Asama-Maru"- Zwischenfall beschäftigte. Gut unterrichtete Kreise nehmen an, daß ans dieser Konferenz beschlossen worden sei, die notwendi gen Schritt zu ergreifen, um eine Wiederholung derartiger Zwischenfälle zu verhindern. Neues britisches piraienftück Inzwischen hat sich ein neuer Fall ereignet, der die Me thoden der bristschen Piraien deutlich erkennen läßt. Der aus Europa zurückkehrende Kapitän des japanischen Dampfers „Nankai Maru" berichtete, daß 4170 Tonnen Erzeugnisse aus Mandschukuo, die drei Wochen vor dem Kriege geladen und für Empfänger in Belgien und Holland bestimmt gewesen seien, von den britischen Behörden in der Themse-Mündung völkerrechtswidrig beschlagnahmt worden seien. In japanischen Export- und Zchiffayrtskreisen ist man über diese eigcnmächligen brilischen Methoden, durch die lcbcns- wichtiae Interessen aekchädigt werden, sehr erregt.