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Wilsdruffer Tageblatt : 22.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194001226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400122
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-22
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.01.1940
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AMxr heuchelt, Churchill wiaklt r, Mit genau verteilten Rollen suchten jetzt Halifax und khnrchill ihr Land über die Schwierigkeiten des jetzigen Krieges hinwegzntrösten und gleichzeitig neue Opfer für ihre Kriegspolitik zu gewinnen. Jeder tat es in seiner Art. Halifar setzte sich heuchlerisch mit den Gründen auseinander, warum England in den Krieg zog. Natürlich waren es nur „morali. sche" Gründe, die England zur Kriegserklärung an Deutsch land zwangen. Das Hunderte von Millionen fremder Staffe Beherrschende Großbritannien mußte sich Deutschland entgeacn- Pellen, weil dieses es gewagt hatte, die in Versailles aus- Dchließlich zu seiner Niederhaltung im Osten errichteten und es Dedrohenden militärischen Bastionen zu beseitigen und die Hier lebenden Völker einer vernünftigen Aufbauarbeit im ge samten europäischen Interesse zuzuführen. Es verlohnt nicht, im einzelnen auf die Unwahrhaf- Ei gleiten und abgedroschenen Phrasen einzugehen, die -Lord Halifax nunmehr periodisch seinen englischen Hörern vorsetzt. In Wahrheit war es Halifax darum zu Mn, aus die Heineren Nationen Europas Eindruck zu machen. England, Las faire, das sanftmütige, dem der Begriff Machtpolitik ein völlig fremder ist. und das die Iren, die Inder, die Aegnp- ter, die Buren und alle anderen Völker seines Weltreiches Lurch den „Zauber" seines britischen Wesens zusammenhält, gegenüber dem ungerechten, brutalen Deutschland, dessen Volk zu seiner grenzenlosen Liebe zunk Führer ieden Tag gezwun gen werden müsse: Dies war der Grundton der Ausführun gen dieses edlen Lords. Wenn Lord Halifar schließlich von Englands Kampf für die Freiheit der kleinen Nationen spricht, so wird dies von den Neutralen zweifellos richtig verstanden, nämlich als eine Aufforderung an die kleinen Nationen, üch einzusctzcn und zu opfern — nicht für eigene Interessen, sondern — für den englischen Imperialismus. Churchill ging gleich aufs Ganze. In der richtigen Erkenntnis, daß England mit diesem Krieg nicht fertig wird, wendet er sich winselnd unmittelbar an die Neutra len, nm sie zur Hilfeleistung für England in diesem Krieg zu verführen. Als ein Mittel, sie vor den eignen Wagen zu spannen, empfiehlt er ihnen skrupellos, ihre Schiffe nun endlich in englischen Convoizügen mitsahren zu lassen. Offenbar sieht er in zu erwartenden gemeinsamen Opfern be reits die beste Grundlage für di» ersehnte politische Solivari- 1ät. Und sollte dies nicht klappen, so wiro es vem Mister Churchill auf eine „Alhenia" mehr oder weniger nicht ankom men. Die neutralen Landmächte aber sucht Churchill durch mue plumpe Lügen über aggresive deutsche Absichten zu schrecken uns zu einem Zusammenschluß gegen die deutsche Gefahr zu bringen. Den Zweck seiner Worte enthüllt er dann in dem vielsagenden Satz: „Was würde geschehen, wenn alle wese neunalen Staaten mit einem einzigen spontanen Impuls ihre Pslicht tälen und gemäß den Bestimmungen der Genier Liga irilt den, britischen und französischen Imperium gegen Angriff und Unrecht mitmachen würden!" Vormund schaft über alle kleinen Staaten, Opferung der Neutralen im Kampf gegen die jungen Kräfte Europas die Lie HegemonicanfprüLe der alten Plutokrarien brechen und ein neues Europa der wahren Völkergemeinschaft aufbauen wollen. Las ist oer ganze Sinn der englischen Politik. Die Neutralen «ter britischem Terror Empörung tn USA. über Postbespitzelung — Energisch« Vorstellungen in London? Während sich die amerikanische Oesfentlichkett sehr erregt nrit der von den Engländern vorgcnommeneu Postdurchsuchung des amerikanischen Transatlantikslugzeuges, „American Clip per" auf den Bermudas-Inseln beschäftigt und der Staats sekretär des Auswärtigen, Hull, davon sprach, daß eine Ver geltung gegen England erwogen werde, bequemte sich die englische Piratenregierung endlich dazu, eine Antwort aus den USA.-Protest wegen der Beraubung amerikanischer Post zu erteilen. Nach echt britischer Manier lehnt Lon don natürlich den USA. - Pro 1 est ab. Im Washingtoner Staatsdepartement nimmt man jetzt den Standpunkt ein, daß England scheinbar für sich Rechte beanspruche, die ihm das Völkerrecht verweigere. In heuchlerischer Verdrehrmg ganz eindeutiger Völker- rechtsbcstimmungen behauptet die englische Negierung, daß die durch den Haager Vertrag von 1907 gewährte Immunität, woraus die Vereinigten Staaten ihre Haltung gründeten, sich Nur auf „genaue Postal Correspondence* beziehe und daß es einem Kriegführenden freistehe, Postsäcke durchzusehen und ver- siegelte Briefe zu öffnen, um sich zu vergewissern, daß darin Nicht militärische Informationen oder Konterbande für den Feind enthalten seien. Hier haben wir wieder ein typisches Beispiel dasür, wie England die Neutralen behandelt, ohne die mächtigen Ver einigten Staaten dabei auszunehmen. Der englische Imperia lismus setzt sich kaltlächelnd über alle Völkerrechtsbestimmun gen hinweg und handelt nach der kürzlich von dem britischen Ministerpräsident ausgegebenen Parole: Wir beachten die Neutralität nur so lange, wie sie unseren Zwecken dienlich ist! Es verlautet, daß die Untersuchung der USA.-Post auf den Bermudas eine Aussprache im USA.-Kongreß anslösen wird, die möglicherweise zu energischen diplo- malischen Vorstellungen in London Anlaß gibt. Britische Maten überwachen Aorwegen ' Wie die englischen Seepiraten mit den Neutralen um springen und wie weit das Netz der Handesspionage, von dem der britische Blockadcminister Croß in diesen Tagen sprach, bereits über die kleinen Staaten ausgebreitet ist, das beweist ein geradezu unglaublicher Fall, der in norwegischen HandelDkreiscn größte Empörung ausgclöst hat. Norwegische Firmen hatten für das Weihnachtsgeschäft eine Dampferladung Früchte aus Italien und Spa nien gekauft und hatten, dem Drucke der Engländer folgend, die Schiffspapiere vorher ringesandt. Dem Kapitän gelang es, die Ladung unter Umgehung der englischen Kontrolle sicher in einen norwegischen Hafen zn bringen. Als ab« das Schiff entladen wurde, griffen die britischen Agenten des Blockadeministers Croß ein und verboten die Löschung der Ladung und forderten Rückkehr des norwegischen Schif fes in einen englischen Hafen. Der Kapitän vernetz den nor wegischen Hafen und lief einen anderen an, um dort sein Schiff zu entladen. Aber hier fiel das Schiff wieder in die Hände der britischen Agenten, die das Löschen der Ladung um 1v Tage verhinderten. Inzwischen war die Ladung fast völlig verdorben, und nnr 10 v. H. der Früchte sanden den Weg auf den norwegischen Weihnachtsmarkt. Hier haben wir ein Musterbeispiel der rücksichtslosen bri tischen Vlockadepolink, in die, wie der Minister Croß es bereits angedroüi hatte, auch die Neutralen einbezogen werden. Bezeichnenderweise ist in norwegischen Zeitungen mit Rück sicht auf die britischen Konsularagenten die Veröffent lichung des unerhörten englischen Rcchisbruches unter sagt worden. Deswegen weiß aber doch jeder Norweger, daß englische Agenten sich in norwegischen Häfen als die' Herren ausspielen und die norwegischen Kausleute in einer Art terrorisieren, die jeder Nechtsaufsassung hohnspricht. Oer Krieg für Südafrika sinnlos General Hertzog will Aushebung des Kriegszustandes mit Deutschland beantragen. Im Parlament kündigte General Hertzog an, datz er folgenden Antrag einbringrn werde: „DaS Haus ist der Halitose britische Anklagen DaS Recht der deutschen S e e kri e gfü h run g Airs ein offenbar von Churchill ausgcgebenes Stichwort Yin überschlagen sich die Londoner Zeitungen in Angriffen auf die dentsche Handelskriegführung und beweisen damit, daß England die Folgen dieses Handelskrieges stärker spürt als Chamberlain es znzugeben wagt. Die Angriffe richten sich gegen die deutsche Seelriegsüffrung, besonders aber auch gegen dl« Nolle der Luftwaffe im Handelskrieg, die von England immer unangenehmer empfnnden wird. Im einzelnen ist von einer „wahllosen und völkerrechts widrigen Mincnlegung" die Rede, auch möchten die Londoner Blätter zugunsten der „harmlosen Fischerfahrzeuge" und ..unbe waffneten Handelsdampfer" Mitleid erwecken. Alle Ausfüh rungen, zu deren Begründung Völker- oder krieysrechtliche Argumeme überhaupt nicht herangezogen werden, zeigen ledig lich die blinde Wut gegenüber den steigenden Erfolgen des deutschen Handelskrieges. Die von uns bereits mehrfach fest gestellte Haltlosigkeit derartiger Anklagen ergibt sich klar aus der Rechtslage, wie sie gerade durch Anordnungen der britischen Admiralität geschaffen ist. U. a. wird von London aus die im veutschen Wehrmachtbericht vom 10 Januar erwähnte Versenkung eines Geleitzuges durch Flugzeuge verwiesen. KricgsrechtliK aber gift hier der Satz: „Wer Waffenhilfe sucht, fordert Wasfenangriff heraus." Das im Geleit fahrende Handelsschiff wird genau so behandel» wie die geleitenden Kriegsschiffe. Wenn die britische Admiralität versucht, die Stimmung in neutralen Ländern mit der Behauptung zu vergiften, Schisse seien von veutschen Flugzeugen m einem britischen Geleitzug bombardiert worden, dann ist dazu zu bemerken, daß die Neu tralen von deutscher Seite immer wieder aus die Gefahren hingewiesen worden sind, die sich für sie aus dem Fahren im feindlichen Geleit ergeben Es ist unverantwortlich, wenn ein neutraler Reeder trotzdem das Leben seiner Schiffs- besatzungen diesen Gefahren immer noch aussetzt Durch die Bewaffnung eines im Geleit fahrenden feind lichen Handelsschiffes wird die diesem Schiss drohende Gefahr nnr noch wesentlich vermehrt, da das bewaffnete Handcls- kchiff sowieso schon wie ein Kriegsschiff zu behandeln ist. Die Bewaffnung ist in jedem Fall als offensiv anzusehen. Die einzelnen, im Geleitzug fahrenden britischen Dampfer des oben geschilderten Falles waren bewaffnet. Der Ka pitän des britischen Dampfers „Northwood" der kurz nach der Aktion in einen Hasen einlief, hat sich sogar noch gerühmt, sein Dampfer sei mit Maschinengewehren ausgerüstet. Mit diesen Maschinengewehren habe er unmittelbar vorher zwei deutsche Flugzeuge beschoffen. Wenn die „Times" gcacn das „wahllos und Völkerrechts- widrige Minenleger" polemisiert, so fallen nach dem Haager Ab kommen Minen vor den Küsten und Häfen des Gegners nicht gc- legt werden, wenn sie dem alleinigen Zweck der Unterbindung der Hnndclsschiffahrl dienen. Deutschland und Frankreich sind dadurch jedoch nicht gebunden, da beide entsprechende Vor behalte gemacht haben. Aber hiervon ganz abgesehen, muß sich feder darüber klar fein, daß die britische Admiralität durch ihre eigenen Minensperren und Kursbefehle die Handelsschiff- fahrt gezwungen hat, die normalen Handelsroutcn zu ver- lallen nnd sich unmittelbar in die Kriegszone, in den Schutzbcreich der britischen Vorpostrnboote, der bewaffneten Konvois, der Küstenartillerie und der Luftstreitträfte zu be geben. Die Anordnungen Churchills haben so erreicht, daß es auf der Fahrt nach England keine reinen Handelsrouten mehr gibt. Wenn Handelsschiffe, feindliche oder neutrale. daS „blind« VMr vev MweN" werden, xv «n um- rmr mrrrre WMe SricgjÄhruug, die die britische AdmiralttSt offenbar bevorzugt- Wrack-Anhäufung vor Island Die New-Dorker Wochenzeitung ,She Gaeki« Amerikan* berichtet aus Dublin, daß an den verschiedenen Stellen der irischen Küste täglich Wrackstücke gesunkener englischer und neu traler Schiffe antreiben. Die Wrackfunds nähmen neuerdings einen solchen Umfang an, daß die irifck»s Regierung an die gesetzlichen BestimmunLen über Meldepflicht und Besitz!echt erinnern mußte ' Als ob es eine Negerlolonie wäre... Von dem Druck der Westmächte auf Dänemark, „aks ost es eine Negerkolonie unter englischer oder französischer Ober hoheit wäre", weiß das Kopenhagener Blan „Fädrekandet" einen neuen Fall zu berichten, nämlich den eines französische» Verbots der Auslieferung von im Kopenhagener Freihafen ausgestapelten Lebensmitteln an die dänischen Importeure. Aarwellnns de; Kriege;? Italienisches Blatt geißelt die verbrecherischen Pläne der Plutokratien. Unter dem Titel „Kampagne ver demokratischen Länder« nm die Gewässer im Balkan zu trüben", schreibt die italienische Zeitung „Tribun a". daß jetzt die französisch-englische Prell« dazu übergegangcn sei. Deutschland aktive Pläne gegen Schweden nnd Rumänien zuzuschreiben. Die Offensive, die di« Engländer und Franzosen an der Westfront nicht schlagen ömilen, soll nun von den Deutschen angeblich gegen die skan- «inavische Halbinsel oder im Südosten Europas entwickelt »erden. Dieses Pressemanöver sei nicht ehrlich, selbst vcnn es sich um Länder handelt, die in einen schwierige» Srieg verwickelt seien. Die „Tribuna" schreibt dann: „Trotz gewisser Erklärungen ftn gegenteiligen Sinn ist die Absicht der Engländer and Franzosen ebenso klar wie katastrophal für Europa: den Konflikt auf andere Länder ausdehnen zu wollen. Auf diese Weise würde es London und Paris gelingen, andere die Kosten des Krieges tragen zu lassen." Es seien England und Frankreich, so fährt das Blatt fort, die verzweifelt im Südosten arbeiten. Für sie würde eine Komplikation die Mög lichkeit bedeuten, den Zugang für Deutschland zu schließen. Was würde auch die Allianz mit der Türkei nützen, wenn sich di- Türkei nicht bewegt? Aus diese Weise werden alle Wege aus probiert, um zu sehen, wie man die türkische Kart« ausspielc» könne. Hierzu sei Rumänien ausgezeichnet geeignet. Dieses seien die durchsichtigen englisch-sranzönschen Pläne. AwyWe obren Ei» deutsches Dementi Dänische Zeitungen bringen Nachrichten über angebst kicke finnische Vorschläge zur Wiederbersteiluna oes allge meinen Friedens^ die ein dänischer Kaufmann Pleß-Schmidt dem Reicksaunenminister von Ribbentrop unlerdrertet habe. Amtlich wird hierzu mitgeteilt, daß der Neichsaußenministe« vor einiger Zeit einen Herrn Pleß-Schmidt empfangen und nach Anbören seiner utopischen Frieoensideen kurzerhand wieder verabschiedet hat. Alle tn ver dänischen Presse über diese» B«e such gebrachten Meldungen sind im übrigen frei erfunden. „ Ass Merer Heimat. Wilsdruff, am 22. Januar 1N40. Spruch ves Tages Launen sind eine Art vo« guten und bösen Fern, die durch bloße Magie des Kolorits und Helldunkels aus den Dingen, die vor uns stehen, mache« könne«, was sie wollen. Wieland. Jubiläen und Gedenktage 24. Januar 1712: König Friedrich n., der Große, in Berlin geboren. —177«: Der Dichter E. T. A. Hoffmann geboren. — 1867: Schleswig- Holstein wird preußisch. — 1915: Deutsch-englisches Schlacht- kreuzerycfccht auf der Doggerbank in der Nordsee. — 1932: Der Hitlerjunge Herbert Norkus von Kommunisten ermordet. Tonne und Mond: 24. Januar: S.-A. 7.55, S.-U. 16.29; M.-N. S.56, M.-A. 16 25 Winterlicher Wald Nicht nur zur Sommerszeit bietet der Wald zahllose Reize, auch der winterliche Wald hat seine Schönheiten. Die Laub- bäumr recken freilich ihre Aeste blätterlos gen Himmel, nur wenige Eichenarten haben ihren Schmuck behalten, aber auch er ist grau und unansehnlich geworden. Ganz anders sieht es im Nadelwald aus. Hier prangt frisches Grün an den Aesten, nnd stolz schauen Tanne, Fichte und Kiefer aus ihr grünes Kleid. Schwer legen sich Schneelasten auf die hängenden Zweige und schaffen seltsame Kontraste. Der Teppich des Waldes ist mit Schnee bedeckt, nur hin und wieder ragen gelbbraune Gräser aus der weißen Hülle hervor. Scheu eilt ein Reh über eine baumfreie Stelle, ei« Häschen huscht über den Boden. Ein Kreuzschnabel zeigt sein buntes Gefieder, und schwirrend steigt ein Fasanenpaar in die Luft. Der Waldesfrieden wird selten gestört durch den Schritt der Menschen, der Weiche Boden nimmt jedes Geräusch arcf- Nur aus der Ferne hallen dumpfe Schläge, dort fallen mächtige Bäume der scharfen Axt zum Opfer. Erschrocken spitzt Meister Lampe die Ohren, dann knabbert er weiter an einem Rindenstück. Die Sonne erscheint am klaren Winterhimmel, langsam schmilzt der Schnee von den Resten, und das Wasser rieselt zur Erde nieder, um dann in abendlicher Kälte zu Eis und zu Eiszapfen zu erstarren. Erlasse in der Tagespreise sind verbindlich. Wenn Erlasse oder sonstige Anordnungen des Reichsministers der Finanzen über die Handhabung des Steuerabzuges vcm Arbeitslohn, wie es in neuerer Zeit wiederholt geschehen ist, durch die Tages zeitungen betanntgegeben werben, sind sie nach einer Aus führungsverordnung des ReichsstsstM.-nisters für die Iostizbe- hörden in gleicher Weise verbindlich wie für sonstige Arbeit geber. Ihre Anwendung ist also nicht davon abhängig zu ma chen, ob die Anordnung für die gesamte Neichsverwaltung im ..Reichshaushalts- und Besoldungsblatt" oder für die Reicks justizverwaltung besonders in der „Deutschen Justiz" bekannt- gegeben wird. BkLl»» am 23. Januar 16.27 Nhr. — «« LL Lanoar «»«sM LSü Reiseverkehr Wetter eingeschränkt Bevorzugte Bedienungdes Güterverkehr? Mit Rücksicht auf die wiedcreingcbrochrne außergewöhnlich- Kältewelle ist zur bevorzugten Bedienung des Güterverkehr- eine verschärft« Einschränkung des Reisezug« dienstes vorgenommen worden. Fronturlauberzüg« sowie Berufsverkehrszüge werde» von dieser Ek»« schränkung nicht berührt. Zur Unterrichtung über die einzelnen Fahrpiannnderunge» wird auf die Anschläge auf den Bahnhöfen fowie auf die Ac,S- kunftsttelleu der Reichsbahn verwiesen. * Erst die Front! O Dieser Winter mit seiner grimmigen Kält«, Vk In Sapp« land mit 58 Grad unter Null alle bisherigen Rekorde geschlagen hat, und mit seinem Schnee der mehr als reichlich und als uns erwünscht fällt, scheint Wert darauf zu legen, im hundert jährigen Kalender einmal als sibirischer Winter verzeichnet z» stehen. Wir unsererseits müssen sagen, daß wir weniger Wert auf einen solchen Winter legen, und wir begreifen heute durch aus diejenigen Volksgenossen, die stöhnen: „Ach, der Sammel ist doch die bessere Jahreszeit. Wenn es bloß erst Frühling würde". Jü, wir haben bi« Nase voll von diesem Winter, ehrlich gesagt. Er mutet uns ein wenig zu viel zu. Wir sind wirk lich nicht lveichlich, aber eine Grenze muß der Winter auch ein« mal haben, und diese Temperaturen, die er uns beschert, sind uns zu viel, ebenso wie uns der Schnee, mit dem er uns segnet, zu viel ist. Alles in Maßen, das lassen wir uns ge fallen, aber dieser Winter stellt an die menschliche Kraft z« große Anforderungen. Unsere Sorge von früh bis spät gilt unseren Fekdgranc« draußen. Sie müssen Waffen haben und Munition, sie müsse» Verpflegung haben und Bekleidung, für sie muß alles, aber . . auch alles eingesetzt werden. Erst in zweiter Linie kommen wir in der Heimat. Wir wollen nickst leugnen, daß wir auch unser Päckchen zu tragen haben, aber e- ist eben Krieg, und wir wollen uns doch wohl nicht mit denc» vergleichen, die draußen im Bunker und Graben liegen, die bei Wetter und Sturm auf den Meeren wachen, oder bei Schnee gestöber und klirrendem Frost Flugaufklärung über England und Frankreich übernehmen. Aber der Winter erschwert uns unser Bemühen, unseren Feldgrauen alles zu geben, was wir zu geben haben. Und trotzdem: Sie dürfen nrcht unter den Auswirkungen dieses Winkers leiden, indem wir etwa di« Verbindung zur Front abstoppen. Nein, erst unser" Feldgrauen! Für sie müssen wir jedes Opfer aus uns nehmen. Wenn wir einmal keine Kohle mehr haben, ist das bitter zugegeben! Aber dann wollen wir daran denken, daß de< Soldat draußen im Vorfeld auch keinen Ofen mitnehmeu kann« Wenn einmal die Zufuhren infolge der strengen Käfte nnd der Schneeverwehungen stocken, dann sollen wir nicht gleich mürrisch sein. Hauptsache ist und bleibt, daß unser Heer pnnl^ lich versorgt wird. Und damit dies geschieht, müssen wir vitt- leicht dann und wann einmal auf Behaglichkeit oder Bequc>»« lichkeit verzichten. „ Die Sorge für unsere Soldaten ist da« höchste Gebot. Wir müssen den Winter so weit bczwingc'v daß er unseren Feldgrauen möglichst wenig fühlbar wird. geht einfach über Mcnschenkrasi beute, die Verkehrsmittel lH einzusetzen, wie in normalen Zeiten. Weichen frieren ein od»x verschneien. So sind Zugvcrspütungcn und Verspätung einsam nicht zu vermeiden. .. Einmal muß dieser Winter auch ein Ende haben. Ho s"" wir, daß es bald der Fall ist, und wenn nicht, dann nm tA wir uns immer wieder ins Gedächtnis znrückrufen, daß un c»' verantwortlichen Stellen anch nur so viel leisten können, in ihrer Kraft sicht, und daß sie, du; Mücht üatzttl. ut Ml» s- geh' svlll zu l ben telft ans! Sch! düri ten aus scha ll. zum mer mer, karr- bezi tvock fahr für fahr Bin tbesi karn ner, Schi Ertz Nen Der- 15 Mas Neic Die vor feinl Best wer- Von kann Neic Berl liche st im tofse Erfo frei Herst mdu Half Umst Iah: pap der sann den. freie gesp: lung Titz" Malst Karts WnL Mr burr, Gene 8ür »iileu ^ne dem z
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