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Wilsdruffer Tageblatt : 18.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194001181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400118
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-18
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.01.1940
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Die innere Front Kampflied der Heimat Soldaten auf Wacht! Soldaten am Feind' Die Heimatfrsnt hinter euch steht, Wie ihr in dem einen Führer geeint; Nur sie, seine Fahne nur weht! Wir schwingen die Hämmer und führen den Pslua Und schaffen und werken uns frei. Nicht einer von uns ist sich selbst nur genug. Die Heimat bleibt trutzig und treu. Soldaten auf Wacht! Soldaten am Feind! Des Reiches lebendiger Deich. Treu hält uns mit euch der Glaube vereint: Der Sieg wird dem Grosidcutschen Reich! Horst v. Schlichting. Das Bolksbildungswerr in Sachsen 900 000 Volksgenossen in einem Jahr betreut - Will man das Deutsche Volksblldungswerk. de» Träger der gesamten Erwachsenenbildung, bildhaft darstellen, so kann man es am besten als den verlängerten Arm der Schu lungsarbeit der Partei bezeichnen, da es Bildungsarbeit auf breite,.er Grundlage leistet. Gerade in Sachsen hat diese Bildungsarbett schon reiche Früchte getragen. So wurden in der Zeit vom Oktober 1838 bis September 1938 in Sachsen 900 000 Volksgenossen betreut And zu regster aktiver Mitarbeit am kulturellen Geschehen sowie zu froher und wertvoller Freizeitgestaltung angeregt. Von den 27 sächsischen Volksbildungsstätten und 150 Ortsstellen wurden in dem genannten Zeitraum insgesamt 1450 Veranstaltungen Mit 16 200 Abenden durchgeführt, weitere Volksbildungsarbeit wurde in etwa tausend Betrieben geleistet Dabei darf nicht vergessen werden, daß ja das Volksbildungs- Werk, ein Amt der N SE. „K raft durch Freud e", nichts mit der Berufserziehung zu tun hat, sondern lediglich allge meines Wissen und Kulturgut in weiteste Bevölkerungskrerse tragen will. Durch Vorträge, Vortragsreihen und Arbeitsge- meinschaften wird der Blick für wichtige Lebensfragen geweitet; es wird Musik getrieben, das Spielen der Instruments über haupt erst erlernt. Weiter treten unsere Dichter mit ihren Wer ken vor die Hörer der Volksbildungsstätten, in Arbeitskreisen wird beispielsweise Zeichnen, Malen, Basteln, Briefmar kenkunde, richtiges Photographieren und vieles andere betrieben. Fremükprachkurse werden ebenso wie Sprecherziehungskurse ab- geüalten. durch Laienschaffen wird die tätige Mitarbeit am Kul turleben wieder erweckt, wobei noch besonders hervorzuheben ist, daß das Laienschafsen jetzt auch in den Reservelazaretten einae« führt wird, um die verwundeten Soldaten in sinnvoller Be schäftigung an,zuregen. Ausserdem sollen Führungen, Besichti gungen und Kulturfahrten lebendige Eindrücke vermitteln, kurzum, auf allen nur erdenklichen Gebieten stellt sich das Volks bildungswerk in kam Dienst des schaffenden Menschen, will ihn zum Erleben, zum schöpferischen Mitwirken bringen. Denn das Bewußtsein gesteigerter eigener Leistung allein macht Freude. Nicht zuletzt sei auf die Werkbüchereien, die die große Ausgabe haben,, das Buch dem deutschen Arbeiter nahezubrin- gen. hingewiesen. Von insgesamt 8099 deutschen Werkbüchereiein gibt es allein mehr als 1500 in Sachsen. Auch die Schaffung «es Dorfbuches, eine heimatkundliche Arbeit, die mit großer Liebe ausgenommen worden ist, läßt sich das «Volksbildungswerk angelegen sein, wie überhaupt in Sachsen die Bestrebungen des Heimatwerkes in den Volksbildungsstätten eifrige Pfleg« erfahren. Jeder Deutsche kann also im Rahmen der Veranstaltungen des Deutschen Volksbildungswerkes sein Wissen vertiefen und damit seine Leistung steigern, eine Aufgabe, der gerad« jetzt im Kriege besondere Bedeutung zukommt. Sprecherziehung - eine Eemeinichastnaufgade Die Forderung unserer Zeit nach soldatischer Hal tung stellt zugleich auch eine Aufgabe sprachlicher Art. Die Sprache ist Ausdruck der Persönlichkeit. Sie ist eines der wichtigsten Mittel zur Formung der Menschen. Zugleich dienen wir der völkischen Gemeinschaft, denn mit der sprachlichen Er ziehung wachsen die Volksgenossen in die Volksgemeinschaft hinein. Das Heimatwerk Sachsen bat in diesem Sinne eine umfangreiche Sprecherziehungsarbeii ausgenommen, die zur inneren Festigung des heimatlichen Volkstums beiträgt und ganz in den Dienst verantwortungsbewußter Volkserziehung und Persönlichkeitsformung gestellt wird. Auch die Arbeit in «er Volksbildungsstätte wird dazu beitragen, die gestellte sprach- 'iche Eemeinschäftsaufgabe zu erfüllen. In Verbindung mit dem Heimatwerk Sachsen ver unstaltet die Volksbildungsstätte Dresden im Ar- «eitsabschnitt Januar bis April 1940 die beiden Lehrgänge »Sprecherziehung — eine Eemeinschaftsaufgabe" und „Die freie Aede". Die Leh'rgangsarbeit wird am 18 Januar 1940 mit dem ^inführunasvortrag „Die Sprache als Ausdruck unserer Haltung" 'Mit Schallvlattens ausgenommen. Gin beispielhaftes Bekenninis Himmler bei den heimgekehrten Volksdeutschen in Lodsch Der Reichsführer Himmler, besichtigte in diesen Tagen die Sammellager der Volksdeutschen Mittelstelle für die Volksdeutschen aus Wolhynien und Galizien. Er besuchte zu nächst die Äufnahmestclle für die gesamten Antransporte in Pabianice und unterrichtete sich eingehend über die Unter bringung der sehr zahlreichen Pferde und des Wagenparks. Anschließend hatte der Reichsführer ff Gelegenheit, der Ent ladung eines Transportzuges in Pabianice beizuwohnen. Im Anschluß daran besichtigte er das Lager Waldhorst, wo er von einer Wolhnnien-Bauernkapelle begrüßt wurde, die ihre Instrumente aus Wolhynien mitgebracht hat. Der Reichs führer ff. der sich mit den Wolhynien- und Galiziendeutschen angeregt unterhielt, betonte bei dieser Gelegenheit, ihre Opser- freudigkeit und ihr Glauben an den Führer und an das Groß- deutsche Reich seien bei den ungeheuren Strapazen Beispiel für Millionen von Volksgenossen Am Abend des gleichen Tages traf der Leiter der Volks deutschen Mittelstelle, ^-Obergruppenführer Lorenz, eben falls in Lodsch ein. Er kam aus dem jetzt russischen Teile Polens, wo er sich von dem Fortgang der gesamten Aus siedlungsaktion überzeugte. Ferner besichtigte der Reichs- sührer ff die Einwandererzeutrale. Schulen und SEWlen im Dienste der LuMohtt „In jeder deutschen Schule, in jedem Unterrichtsfach und in jedem Lebensalter ist der Luftkahrtgedanke im Un terricht zu pflegen." Dos ist der Kerngedanke eines von Reichserziehungsminister R ust im Benehmen mit dem Reichs minister der Luftfahrt soeben herausgegebenen Erlasses übei die Pflege der Luftfahrt an den Schulen und Hochschu len, der die in den letzten fünf Jahren gewonnenen reichen Er fahrungen auf diesem Gebiete zusammensaßt. Deutschlands Voryerrlchast in der Luft, die in diesem Kriege täglich bewiesen wird, muß gehalten und wei ter ausgebaut werden. Da» erfordert nicht nur restlosen Einsatz der Forschung, der Industrie und der Luftwaffe selbst, sondern auch Simerung eines hochwertigen Nachwuchses, und diese wiederum kann nur aus der Luftfahrtbegeisterung der ge samten Jugend aufgebaut werden. In seinem Bemühen um die Erziehung der deutschen Jugend zum Wehrgeist hat Reichscr- ziehungsminister Rust deswegen schon vor fünf Jahren in einem der ersten Erlasse, die er nach seiner Ernennung zum Reichs- Minister überhaupt herausgab, Richtlinien und Einzslanweisun- gen für die Durchdringung der Schulen mit vem Luftfahriaedan ken niedergelegt. Seit jenem Erlaß haben alle deutschen Schulen, die Volksschulen nicht minder als die höheren Schulen, die Be rufsschulen und die Hochschulen an der Pflege des Luftfahrtge dankens gearbeitet und ihn in Zusammenarbeit mit dem NS.» Flieqerkorps und der Lustfahrtindustrie und unter steter För derung der Luftwaffe in der Jugend durchgesetzt. Die Luftwaffe ist dabei nickt zu einem eigenen Unterrichts fach gemacht worden, sondern der Luftsahrtgedanke hat alle Fächer durchdrungen. Ein großes lückenloses System zur Begeisterung und Ausbildung unserer Jugend für die Luftfahrt und insbesondere natürlich für unsere Luftwaffe, ist also ge schaffen worden. Es findet in dem neuen Erlaß seine endgül - trge Einordnung in das deutsche Erziehung- und Bil dungswesen. Ein Tag beim Divisionsstab. i Verlauf der Uebung setzt sich der General selbst in einem »lauchboot über den Fluß und kann sich „an Bord" von der Geschicklichkeit und Kraft seiner Soldaten überzeugen. (Weltbild-Wagenborg-M.) Englands Plutokraten stellen sich vor: Steckbries: Anthon» Eden, 43 Jahre alt, sehr gut gewachsen, hat das Auf treten eines Filmstars und ist von den Judenweiberu New Jorks als der „küssens werteste Mann Europas" bezeichnet worden. Man nennt ihn auch den „bei ami" des Weltjudentums. Seine Busenfreunde sind Israel Moses Sleff und Philipp Sassoon, zwei der mächtigsten Juden in Eng land Auch in der Familie Rochschild fühlt sich An <WeItbild-M.) Anthony aber hat politischen schenhasfer und Jndensreund thony recht heimisch. An- thony Eden ist der Sohn eines englischen Landedel mannes. der als konserva tiver Politiker ohne größe ren Einfluß gewesen ist. Ehrgeiz und gehör! als Deut- . zu den Vätern der Greuelhetze gegen Deutschland. In den Pariser Salons ist er ebenso zu Hause wie bei den Großen der Londoner Börse, und die Modesalons lausen sich dic Hacken danach ab, nm rechtzeitig zu erfahren, wie sich Mr. Anthony zu kleiden belieb! Besondere Kennzeichen: Sieben polftische Niederlagen in sechs Jahren. Der schöne Anihony ist das Proiekiionskind seines Schwieqervaiers Sir Gervase Beckett, des Herausgebers der „Korkshire Post" und jener politischen Tanten Londons, die ebenso reich wie all und spindeldürr den schönen Anthony dazu auserkoren hatten, als Minister die Zinsen ihrer Kapitalien zu sichern 1931 sing Eden als parlamentarischer Unicrstaatssckretär im nationalen Konzen- traiionskabinett von MacDonald an, um es in einer äußer lich glanzenden Karriere bis zum Dominionsminister in dem Kriegskabinett von heute zu bringen Man sieht also: einem Deutschenhasser von Format nimmt man auch die größten politischen Niederlagen nicht übel. Mit echt englisch-snobistischer lieberlegenheil sah Eden zunächst das nationalsozialistische Deutschland als überhaupt nicht existierend an und erlebte infolgedessen mit dem Austritt Deutschlands aus dem Völker- bund und aus der Abrüstimgskonserenz seine erste politische Niederlage, der mit dem Begräbnis erster Klasse der sogenann ten kollektiven Sicherheit — sprich Unsicherheit —, deren Er finder Eden gewesen ist, die zweite Pleite folgte. Zu den politischen Niederlagen, für die Eden besonders verantwortlich zu machen ist, gehört die Enttäuschung, die England im Herbst 1935 mit dem Zusammenbruch der Stresa-Konferenz hinneh men mutzte, dann vor allen Dingen noch das klägliche Schei tern der Sanktionspolitik gegen Italien, das zügleich ein schwerer Schlag für das politische Ansehen Englands gewesen ist, dem als zweiter Schlag die Niederlage der englischen Politik im Spanienkrieg und im Nichteinmischungsausschuß folgen sollte. Die ostasiatische Politik brachte mit dem kläg lichen Versagen der Brüsseler Konferenz nur neue Enttäuschun gen für London, und das letzte und größte Fiasko erlebte Eden im Dienste der Einkreisung. Aus seine Rutzlandreise zu Beginn der Einkreisungsbestrebungen hatte man große Hoff nungen gesetzt, aber Eden konnte keinen Erfolg mit nach Hause bringen, sondern auf seiner Rückreise erkrankte er in Köln an den „Kückenpocken", einer Kinderkrankheit, die man bei uns die „Windpocken" nennt. Das erklärt manches. Trotzdem haben die politischen Niederlagen des schönen Anthony ihm nur wenig anhaben können, weil er einen großen Vorzug besaß: Er war nicht nur ein gehorsamer Diener des Foreign Office (des Auswärtigen Amtes! gewesen, sondern noch viel mehr ein prominenter Kriegshetzer im Sold der Plutokraten, ein anerkannter und eifriger Freund des englischen Judentums, mil dem ihn viele freundschaftliche und geschäftliche Bindungen verknüpften. Seine Propagandareift nach New Jork ist sichtlich im Auftrage des Judentums er folgt; denn Anthony Eden sollte dem amerikanischen Hetz apostel Laguardia die nötigen jüdischen Anweisungen über mitteln. Dafür konnte sich der schöne Anthony 5000 Dollai als Vortragshonorar einstreichen und mit dem. Ehrentitel del „küssenswertesten Mannes Europas" zurückkehren. ZndiensZugend gegen Englands Heuchelei Protest gegen die Lüge vom „Kampf für Gerechtigkeit un» Freiheit" Die Tatz zitiert in einem Bericht aus Kabul eine Mel dung der „Bombay Chronicle", wonach auf einem Kongreß der Indischen Studcntenföderation ein Beschluß angenom men wurde, in dem es heißt: „Der gegenwärtige .imperialistische Krieg' ist gegen dic Interessen des indischen Volkes gerichtet. Das indische Volk kann nicht begreifen, weshalb der europäische Krieg von der englischen Regierung als ,cin Krieg sür die Gerechtigkeit und die Freiheit der unterdrückten Nationen' auSgegebc« wird, während zur selben Zeit dieselbe englische Regierung dem indischen Volk das Recht aus Freiheit versagt." AsWbeu und Ziele -es FaserMMzenaMues Bereits im Jahre 1933 begann die Reichsregierung damit, ,.'be eigene textile Rohstoffversorgung aufzubauen. Die Mög- schkeiten hierzu waren von vornherein sehr beschränkt. Wir !«nnen Baumwolle. Juie, Sisal, Manilahanf und Kokos nicht N eigenen Lande erzeugen. Die Erzeugungsmöglichkeit von F-olle ist beschränkt Aussichtsreiche Möglichkeiten boten allein Kunstseide, Zellwolle, Flachs und Hans. In Erkenntnis dieser Tatsache wurden deshalb schon im Fuhre 1933 Förderungsmatznahmen für den Faserpflanzen- uu°au in Gestalt von Rcichszuschüsscn zur Ermöglichung eines günstigeren Strohpreises eingesetzt, um dadurch den Anbau «u Flachs und Hans zu fördern und in Verbindung mit einer ^"stärkten Kunstseide- und Zellwolle-Erzeugung den Bedars Deutschlands an textilen Nohstossen im eigenen Lände zu decken Der Kriegscrzeugungsplan sieht nunmehr eine Flachs- zg°uusläche von lOOVOO Hektar und eine Hansanbausläche von 900 Hektar vor Eine wettere Steigerung der Faserpflanzen- d Fügung muß durch eine Ertragssteigerung erziel! werden, um ^uourch den Bedars einer vollausenden Industrie zu decken T/F Flachs soll nichi nur wie bisher zur Erzeugung hochwerti- A L/mengewebe und Zwirne dienen, sondern mutz auch dori werden, wo ein Ersatz von Baumwolle durch Zell- möglich ist. Hans sinde! nichi nur Verwendung zur da- Deckung des Bedarfs der deutschen Hansindustrie. ,0^ heißt Zur Erzeugung von Seilen. Gurten Netzen Segel- kl-n sondern auch unter Beimischung von Jule zur Her- K,g9ng von Sacken und. chemisch behandelt als sogenannter ockenbast. zur Erzeugung hochwertiger, strapazierfähiger, bis- N,-' Baumwolle gcserligter Gewebe Die deutsche Tertil- v»niomit in der Lage jede erzeugte Faserstrohmenge und Hans abzunchmen und zu verarbeiten "^"u das gesteckte Ziel erreicht werden soll, müssen die näml>-s > zwei wichtige Forderungen erfüllen, es di- d'e unbedingte Beteiligung am Anbau, soweit Bodenverbältniiie nur iracnd zulänen. und zum an ¬ deren die Rücksichtnahme auf die Oualitätswünsche der ver arbeitenden Industrie Zur Erleichterung der Anvauplanung Hai der Reichsnährstand bereits die erforderliche Unterteilung auf die einzelnen Landesbauernschajten vorgenommen, wobei die vielen gesammelten Ersahrungen und Vorschläge über die Unterteilung der obengenannten Anbauflächen berücksichtigt wurden Die weitere Unterrichtung erfolgt durch Vie einzelnen Kreis- und Ortsbauernschasten Dabei mutz mit dem Verstand- nis der Anbauer gerechnet werden, daß je nach den örtlichen Verhältnissen ein größeres oder kleineres Anbausoll oder gegebenenfalls auch gar keins verlangt wird, weil es immer mehr das Ziel einer ordnungsmäßigen Anbausleuerung sein muß, den Anbau dori vorzunehmen wo die höchsten Erträge erzielt werden Wer in der Lage ist über das verlangte An bausoll Flachs oder Hans anzubaucn. soll dies unbedingt mn. selbst wenn »eine Sammelstelle nichi in der Lage ist, die Mehr erzeugung zu veiarbeilen. Die Sammelsielle muß jede Ernte- menge abnehmen und erhält rechtzeitig Nachricht, wohin sie einen etwaigen Usberschutz abzuliesern Hai Wenn größere An- baner in der Lage sind, die Ernte zunächst in Scheunen oder Mieten zu lagern ko sollten sie von dieser Möglichkeit mehr Gebrauch machen, um eine Ueberbelastung der Reichsbahn zu vermeiden In diesem Fall sind die Sammelstellen bereit, durch Bevorschussung eines entsprechenden Ernteanieils für eine recht zeitige Bezahlung zu sorgen Neben der Erreichung der notwendigen Anbaufläche kommt es vor allen Dingen daraus an. eine ausreichende Erniegüte zu erzielen. Hierzu ist es unbedingt erforderlich daß ein all gemeines Verständnis dafür aufgebracht wird daß der Fascr- pflanzenanbau. dessen Wirtschaftlichkeit unter mittleren Ver hältnissen aus Grund der Preise und Gütevorschriften als durchaus gesichert gilt keineswegs als eine Nebensächlichkeit betrachtet wird, sondern im Einzelbetrieb einen solchen Platz erhält, daß der Ernteertrag und das finanzielle Ergebnis Veranlassung geben, dem Faserpflanzenanbau auch die notwen ¬ digen Pflege- und Ernlemaßnahmen zuzuwenden. Dies scheint in Gegenden mit viel Kleinbesitz besonders schwierig zu sein. In diesen Gegenden sollte deshalb der Faserpflanzenanbau nicht aus vielen Einzelslächen, sondern im Gemeinschaftsanbau aus einer großen Fläche erfolgen. Es muß ohne weiteres zugegeben werden, daß die Pflege und Ernte von Faserpflanzen ein erhebliches Matz von Hand arbeit verursacht Für die kommende Zeit stehen uns jedoch in den Zivilpolen und Kriegsgesangenen ausreichende Arbeits kräfte zur Verfügung Außerdem sind Sondermatznahmen vor gesehen, die eine erböhie Zuteilung von Arbeitskräften für die Pflegemaßnahmen vorsehen Darüber hinaus ist es be kanntlich gelungen, neben dem schon länger eingesührten Hanf mähbinder. der auch für die Ernie von anderen Feldfrüchten verwendet werden kann, eine Flachsransmaschine herzustellen,l von der im kommenden Jahr etwa 650 Stück zur Verfügung stehen werden. Die an dieser Maschine im letzten Jahr aus getretenen Mängel sind weitgehend beseitigt, so daß sie jetzt einwandfrei arbeitet. Da genügend Aufbereitunasstellen für Flachs und Hanf vorhanden sind, kann die Abnahme der erzeugten Faser- pslanzenmcngen als gesichert gelten Wo, bedingt durch die augenblicklichen Verhältnisse, dennoch einmal Abnahmeschwie rigteilen aufireien. dars der Flachsanbauer dies nicht als Grund zur Verärgerung nehmen sondern soll auch von sich aus versuchen, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Einen erheblichen Anreiz beim Anbau von Flachs und Hans wird schließlich auch eine gewisse Zuteilung zusätzlicher Bezugscheine für Leinen und Flockenbastwaren im Zeichen der Kleiderkarie vielen. Außerdem bleibt die Rücklieferung der Oelkuchen auf- rechlerhalien. die bekanntlich ein wertvolles wirkschastseiqenes Eiwsißsutter darstellen. Schließlich sind auch hinsichtlich der Selbstversorgung mit Leinöl Erleichterungen beim Lohnschlag bzw bei der Beschlagnahme vorgesehen. Die Kriegswirtschaft zeigt, wie wichtig und richtig alle aus dem Gebiet des Faserpflanzenanbaues getroffenen Maß nahmen gewesen sind und wie notwendig es ist, daß das Faserpflanzenproaramm für l940 umgehend durchgejührt wird.
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