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Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194001110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-11
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1940
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' sestrsren mzMSÄlcher Temyerakuren Woher kommt die „Gänsehaut"? — Die Wichtigkeit der Durch lüftung — Wenn die Kleider „am Leibe kleben" Wenn man einem Menschen die Haut abziehen und ihn statt dessen in eine noch so zweckmäßig ersonnene Hülle stecken Würde, müßte er binnen ganz kurzer Zeit zugrunde gehen, was auch der Fall wäre, wenn er nur zwei Drittel seiner Haul ver lieren würde. Denn unsere Haut ist nicht nur unser wichtigster Außen schütz, sondern auch der unenlbehrliche Helfer bei allen möglichen Arbeitsleistungen unseres Körpers. Ueber alles das denkt man für gewöhnlich freilich nichr weiier nach Es ist ja doch auch so selbstverständlich, daß der Mensch mit einer Hauthulle bedeckt ist, und ebenso selbstverständlich ist es. daß die Haut ihre verschiedenen Zwecke erfüllt Was für Zwecke dies aber sind, das ist gewiß nicht allen von uns, die wir im glück lichen Besitz unserer gesunden Körperhaut sind, klar Zu ihren Hauptleistnngen ist die Ham besonders durch ihren Drüsenreichtum befähigt. Den Ausgleich der Wärmever hältnisse unseres Körpers verdanken wir beispielsweise zum großen Teil nur der Haut, die uns bei Erhitzung dadurch Ab kühlung verschafft, daß der von ihren Drüsen abgesonderte Schweiß zur Verdunstung gelangt, während gleichzeitig auch durch stärkere Blutfüllung der Haut eine dem Körper wohl tätige Wärmeabgabe nach außen erfolgt Bei großer Kälte da gegen macht wieder vor allem die Ham es uns fühlbar, daß wir unsere Muskeln lebhafter bewegen sollen. Zn solchen Fällen kommt es dann oft auch zu jener eigenartigen, durch Zusammenziehung der die Haarbälge umlagernden Muskulatur entstehenden Hcmtvsränderung, die wir als „Gänsehaut" be zeichnen, und durch die Gänsehaut fühlen wir es dann erst recht, daß uns Wärme fehlt, die alsbald zu ersetzen ist Diese feine Empfindlichkeit der Haut für jede dem Körper unzuträgliche Temperatur macht es auch zur Bedingung, daß unsere Kleidung stets so beschaffen sein soll, daß zwischen der Haut und den Kleidern immer eine gewisse Wärme erhalten bleibt. Denn eine Hauptbedingung unseres körperlichen Wohl befindens ist eben diese Wärme, die nach neueren Untersuch»»- gen bei den meisten Menschen etwa 32 Grad beträgt. Um sie zu erzielen und ständig aus gleicher Höhe zu erhallen, darf zu nächst der Raum zwischen Kleidern und Haut nienials völlig luftleer sein, was zum Beispiel der Fall ist. wenn uns nach der Arbeit die Kleider „am Leibe kleben" oder mit anderen Worten. Wenn sie schweißdnrchseuchtet ünd. weil we^en ibrer »nae nügenden Durchlässigkeit der Schweiß nicht vsrdnnsten konnte. Dann ist auch notwendig, daß die Luft zwischen Haut und Kleidung zeitweilig beweg! und erneuert wird, und hier tut der Wind die besten Dienste. Selbst der leichteste Lustzug ge nügt vollständig, um unsere Kleider zu durchblasen und dem klebrigen Gefühl, das ihre Durchfeuchtung znr Folge hat, vor- znbeugen. Wer im Zimmer oder in der Werlstätte arbeitet, muß freilich in der Regel aus diese Lustbewegung, die natürlich am besten während der Arbeit erfolgt, verzichten, und das ist denn auch eine der Ursachen, weshalb Zimmer- und Werkstatt- «rbeit gewöhnlich weniger gesund ist als Arbeit in freier Luft, wy die Verdunstung so viel schneller vonstatten gehen kann. Neues Ms «Aee Welt. Erdstöße in Anatolien dauern an Im anatolifchen Erdbebengebiet dauern die Erdstöße unvermindert an. Teilweise sehr hestwe Stöße ereig neten sich in Burdur, Jsparta, Sumsun. Eumüfchhane, Schorki- Karahisiar und Erba. Meldungen über den Umfang des Scha dens liegen noch nicht vor Auch Vie Ueberfchwemmungen im Gebiet von Izmir sind noch nicht wieder zurückgegangen. Der Schaden wird amtlich als sehr bedeutend bezeichnet. 86 Llraufführungen seit KrieflSbegmn Zn den ersten drei Krlegsmonaten, also von September bis einschließlich November 1939, fanden, wie die „Nachrichten aus dem deutschen Kulturleben" melden, im Reich nicht weniger als 86 Uraufführungen statt. Davon entfielen auf Berlin 13 und auf das übrige Reich 73. In Berlin kamen im Dezember noch drei weitere Ur aufführungen hinzu. Außerdem gab es hier in den ersten vier Kriegsmonaten 59 Premieren ohne Berücksichtigung einer großen Reihe von Märcheninszenierungen. Tie Wiener Theater bereiten für Januar bis März 191» nicht weniger als 25 Ur- und Erstaufführungen vor — Das ist ein stolzer Beweis dafür, daß der deutsche Kulturwille sich auch im Kriege nicht nur durchsetzt, sondern nach immer größerer Entfaltung strebt, denn gerade in Kriegszeilen soll durch diese kulturelle Betreuung des deutschen Volkes uns immer wieder vor Augen geführt werden, welche geistigen Werte wir auch zu verteidigen daben. Drei Fünfzigtausender gezogen In der V o r m i t t a g s z i e h u n g der Dritten Klaffe der Zweiten Deutschen Reichslotterie sielen drei Gewinne (24. Fortsetzung.) Diese Auseinandersetzung war der Auftakt zu eiu paar unerquicklichen Tagen. Es schien plötzlich mit der wundervollen Harmonie aus Oevenshve für Benedikte vorüber zu sein. Und dazu sagte sich ganz überraschend die Mutter an. Eines Tages war ein Brief gekommen, in dem Frau Agathe schrieb, daß sie es vor Sehnsucht nach Benedikte nicht aushalten konnte. Uebcrdies wäre ihr BridgekreiS im Augenblick aufgeflvgen, ein paar Damen wären krank, ein paar andere verreist. . . Frau von Schlettow ist nach Meran zu ihrer ^Tochter gefahren, Frieda Wigger nach Köln, um dann ««inschttetzend mit ihren Kindern eine Autofahrt durch Volland zu machen. Man schämt sich geradezu, daß man jahraus, jahrein in seinen vier Wänden hockt und nicht lverreisen kann . . ." So schrieb Fran Agathe. Im Anschluß daran hatte sic sich als Logierbesnch bei Benedikte angemcldct. Diese lächelte etwas bitter. Die Sehnsucht der Mutter schien durch die Reisen ihrer Bridgefren»binnen stark beeinflußt zu sein, ja, es war wohl weniger Sehnsucht als das Gefühl des Zurückstehenmüssens. Daß Mutte; es auch nicht lernen konnte, den Wert der Menschen mach anderen Gesichtspunkten als denen des Geldes zu «beurteilen! Wie würde sie sich nur hier aus DeuenShöe jin dieser Einsamkeit zurechtfindcn? Mas an ihr nur lag, würde Benedikte tun, um der Mutter schöne Tage zu bereiten. Fräulein Giesecke, sonst die Ausgeglichenheit und Harmonie in Person, wurde durch den bevorsleh^tden -Besuch Frau Agathes schwer beunruhig, Benedikte von fe vulluo Reichsmark auf Vie Nummer 185 92». Die Num mer wird in der Ersten Abteilung in Vierteln, in der Zwei ten und Dritten Abteilung in Achteln gespielt. Dr. med. Agnes Bluhm erhielt dl, Goethe-Medaille. Der Führer hat der Aerztin und Forscherin Dr. med. Agnes Bluhm in Berlin-Lichterfelde aus Anlaß der Vollendung ihres 78. Lebensjahres die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen Der Komponist des Fehrbelliner ReitermarschrS gestorben. Richard Henrion, der unvergessene Schöpfer der klangvollen Fanfarenmärsche in der deutschen MUrtärmusik ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Die Kreuzritter-Fanfaren, der Fehrbelliner Reüermarsch, Hie gucl Brandenburg allewege — sie haben neben den rund 35» Kompositionen, die er schuf, seinen Namen sür immer erhalten. Bulgarischer VolkSchor singt in deutschen Betrieben Der bekannte buSgarische Volkschor Gusla hat sich unter Leitung seines Dirigenten Arsen Najdenosf aus eine längere Konzert reise durch Deutschland begeben. Es sind fünfzehn Veranstal tungen geplant, von denen sechs in oeu Betrieben kur die DAF stättsinden Die Konzertreise steht unter der Schirm herrschaft des bulgarischen Kultusministers, Professor Filosf, und des Neichsorgauisationsleiters der NSDAP.. Dr. Ley. Belgier schmuggeln Kaffee nach Frankreich. Belgische Auf käufer kaufen, wie die Brüsseler Zeitung „Peuple" schreibt, täglich in Nlons und Umgebung Hunderte Kilo Kaffee, die sie aus geheimen Wegen zu Wucherprcisen nach Frankreich schmuggeln, wo sie sieben- oder achtfache Preise erhallen Als Gegenleistung liefere man ihnen französischen Kognak und Liköre Täglich würden Tausende Kilo Kaffee heimlich über die französische Grenze gebracht Schwere Folgen der Kälte in Lettland. Drei Dampfer gerieten im Rigaischen Meerbusen in schwere Eispressungen und wurden mit dem Eis nach Oesel getragen. Ein lettischer Eisbrecher ist zur Hilfeleistung aus dem Rigaer Hafen aus gelaufen Die Kälte in Lettland erreichte bei Dünaburg minus 36 Grad und bei Maluawa minus 33 Grad. Es sind nicht nur zahlreiche Fälle von erfrorenen Gliedmaßen, son dern auch Todesfälle infolge Erfrierens zu beklagen. Schwedisches Oellager in Flammen. In den Oeslagern der schwedischen Shell Firma im Hafen von Norrköbing ist ein schwerer Brand ansgebrocheu. Eine Zisterne mit 6460 Litern Benzin und eine zweite Zisterne mit etwa 3000 Litern Rohöl sind vernichtet worden Schuh des Ingenieur-Titels In Dänemark. In Däne mark ist nunmehr nach vem Beispiel Deutschlands und anderer Länder für diejenigen Ingenieure, die das Studium an der Polytechnischen Hochschule erfolgreich absolviert und das Diplom empfangen haben, ein behördlich geschützter Titel ein- gesührt worden Die ans diese Weise staatlich anerkannten Ingenieure werden „Zivil-Ingenieure" genannt FnchSplage in Norwegen Im Gebiet von Stranda in Norwegen ist fetzt eine Schußprämie von l» Kronen für jeden Fnchs ausgefetzt worden Man will damit der Fuchs- ! plage Herr werden, die in letzter Zeit den Schafzückttrn schweren -uaefüai bat. Svort Sachsens Fußball Elf — ^uch PommernS Mann ¬ schaft avfgeMllt I« der sächsischen Vokasmannschgst aeaen Pommern am nächst?» Sonntag in Leip-ia bat der Eßemvitzer Nkchtsgudon Mende eine Absaoe erteilt An seiner Stelle rückt der Pw- niker Müller von Lini^-außen nach Rechtsaußen, und der Riesaer Arlt wird den Posten des Linksaußen einnebmen In-wischen ist auch die Nusstelluna der Znßballmannschikt d--r Pommern bekannweworden. Sie lautet: Tor: Marc-i-Ki «ViNnrE StokpZ: «Verteidiaer: Lewand «Ge-mcmin StakM. N1- brecht cV-ktoria Stospl: Läufer- Reetz «M^V. Pommer-"-?- dorH. Gahren «Stettiner SE.Z, Nrndt «Viktoria Stolp«: Nn- ariN: Satz «Preußen BvrnMcU. Müller «Stettiner SE ). Kww tV>9. Stettin!, Reuber «SB. NoMrincO und Klewin «Ger mania Stolp): Ersatz: Klabunde «Viktoria Stolp). 36 Runden «m Dresdner Zirkus Tas Programm der Berussborveranstaltung am kommen den Sonntaa im Dresdner Zirkus Sarrakani ist nnmneßr vollständia. Es kämvfen im Sasps-bweraewicht Erich Wiskanv, Könia?ß?rci aeaen Willy Boßrisch. Maadeßura. im Scßwerae- wickn Zakob Schönrath. Krekeld. aeaen Gustav Thies, Lud- wiasßasen im Le'kßtnewicßf Rudolf Kretzschmar. Dresren. aeaen Iakubowskv. Börßum, im Halbschwergewicht ß-einz Seid ler. Berlin, aeaen Rico Droon Holland, und iw Scßweracv'icßi Vin-en- Hower Köln, aeaen Kurt sm»nmnn. Mün-ßen. Ning- richter ist der ehemaliae deutsche Meister Otto Rispel. Nm den Grnppensiey im Eishockey Im Kampf um Sachsens Eisbocken Meisterschaft sieb« vcr NS-Sport Leipzig als erster der drei Grupvensieger und Teil nehmer am Endspieliurnier fest. In der Gruppe Westsachsen und der Dresdner Gruppe steht die Entscheidung noch an«? Um den Siea der westfächsischen Gruppe traten am veryan- genen Sonntag der TV. Frankenbausen und der FC. Sckön- beide an. Ter TV Frankenhausen gewann zwar auf eigenem Platz mit 2.1, doch leate der FC Schönheide wegen Fehlens des vom Bereichssachwart anaesetzten Schiedsrichters Ein spruch ein. dem vom Bcreichskochwart stattgeqeben wurde. Das Spiel TV Frankenhausen gegen FC. Schönheide wurve neu anaesetzt und findet am kommenden Sonntaa in Frankcnhau- sen unter Leitung eines neutralen Schiedsrichters noch ein mal statt. Um den Sieg in der Dresdner Gruppe stellen sich am Sonntag in Dresden im Rallmeu der Dresdner Bezirks- meisterfchaDen im Eiskunstlauf der STC. Blau-Weiß Dresden und der SV. Altenbera gegenüber. Eislauf Vezirksmeiftcr bis 38. Januar Nm den Wünschen der Vereine auf Durchführung von Eissport-Großveranstaltungen entgsgenzukommen, hat der Be- reichsfachwart Sachfen des NSRL. sich entschlossen, ven Ter min zur Meldung der Bezirksmeister im Eiskunstlauf bis zum 28. Januar zu verlängern. Dle sür Chemnitz vorgefeheuen Sachsenmeisterschaftcn im Eiskunstlaus sinven daher erst im Februar statt. Auch der Melvelermin kür die Gruppensteger im Eisbocken ist bis 'vm >8 Januar 'luausoe^^^u. ko daß das Endspielturnier ebenfalls erst im Februar stattfindct. Eine Woche mitten im Krieg, so könnte man den Inhalt der neuesten Nummer der „Münchner Illustrierten Preise" Nr. 1 nennen. Da sehen wir in einem großen Bilde den Führer bei seinen Soldaten an der West'ront, da selten wir, wie eiu alter Mann frühstücken aellt, und es ist Chamber lain an der englischen „Front". Wir erleben einen Tag beim Divisiousstab mit und lernen in eindrucksvoll?» Bildern die ..britische Seeräuberei" kennen. Nach Japan führen uns die schönen Ausnahmen von den Kriegspferden, und zum Schluß macht sich Olaf Iversen lustig über die heikle Frage der „Punkte". Wie England Indien „eroberte". Robert Clive und Warren Hastinos waren die beiden Männer, die im 18. Jahr hundert den Grundstein zur eualisüen Herrschaft in Judien legten. Mit welchen betrügerischen Methoden und welcher Grausamkeit sie dieses reiche Land sich unterton machten und es ausdlünderten, das schildert ein snannender Tatsachen bericht, der im neuen Heft der Kölnischen Illustrierten Zei tung beginnt. — Aus dem weitere« Inhalt: Westwall in Weiß, unsere Wacht im Schnee: Deutsche aus Wolhynien kehren heim; 194» werden wir sie keßen, nene deutsche Filme entstehen; Gebeimsitzuna im englischen Unterhaus, neue Zeichnungen; Beilin im Krieg: onßerdem zahlreich«: Bilder und fesselnde Texte im neuen Hcst. Frcttag, 12. Januar 6.3V: «us Frankfurt: Konzert. — 8.20: Aus München: Konzert. — 9.3U: Wir stapfen durch den Schnee. Spielstundc für die Kleinsten und ihre Mütter. — 10.00: Sendepause. — 11.45: Treibjagd auf Waldschädlinge. — 12.00: Aus Köln: Konzert. — 13.90: Aus Breslau: Konzert. — 15.V0: Ilse Obrig und ihre Spielkameraden spielen und basteln mit Nußschalen. — 15.30: Bunte Volksmusik. Das Schrammelduo Toni Wölscker. Die Mandolinen- und Gitarregesellschajt „Harmonie 1894". Der Chor des Reichssenders Leipzig. Wul-er Götze «Giiarrebeglei- tung«. — 16 00: Konzert. Prudenna Olbrich «Klavier). Das Orchester des Reichsssnders Leipzig. — 18.00: Musikalisches — r-zss- Muükoliscücs Kwischenkviel. VeLMchENeziHee 6.30: Nus Frankfurt: Frühkouzcrt. — 8.'": Nu? München: Froher K'ang zur Arbeitspause. Die TanzM elle des Rcich.-- seuders München. Dazwischen um 9 00: Aus München: Poli tisches Kurzgespräch. — 9.30: Aus Köln: Heilig Brot. Rund- funcberichte. — 10.00: Kunterbunt. Eine halbe Stunde für die Mütter und ihre Kleinen. — 10.30: Kleine Musik. Dazwischen von 10.50 bis 11.00: «Nur für de« Deutschlandsendcr: Normal ton. — 11.00: Musikalische Kurztveil. — 11.50: «Mehr und besse res Futter aus der eigenen Wirtschaft Versuchsergebnisse mit Kleeuntersaaten. — 12 00: Aus Köln: Die Werkpause. — 13.00: Bus Breslau: Politisches Kurzgespräch. Anschließend: Aus Breslau: MUtagskon-.erl. — 14.15: Fragen der Berufswahl unserer Jungen und Mädel — 14.30: Znr Unterhaltung. Da zwischen um 14.45: Der Erzähler. — 15.00: Aus «Dien: Pro gramm nach Ansage. — 16.00: Aus München: Nachmittags- kouzert. Das NundsunkorchZier. — 1800: Nach des Tages Arbeit. Die Kapelle Erich Schneidewind kAb 20.15: Beendi gung der Uebertragungen aus den Neichssender Berlin.) — 20.1s: Konzen aus Werken im Felde stehender Komponisten. — 21.10: Suez. Eine frynzösische Tragödie. Hörspiel von Hans Rebberg. — 22.30: Operettruklänge. — 23.00n-Politisches Kurz- gefprüch. Anschließend: Abendionrert. hatte tu ihrem Zimmer das Bild der Eltern stehen. Sie hatte es Fräulein Giesecke an einem der ersten Tage gezeigt. Fräulein Giesecke hatte es lange angesehen und daun von Bcnediktes Batcr gemeint: „Tas muß ein feinsinniger Mensch gewesen sein. Er sieht so gnt ans — vielleicht etwas zn gut für das Leben, so, als ob er sich gegenüber Hävien nicht wehren könnte." «Benedikte waren die «Auge» eucht geworden. Ja, das war die Tragödie zwischen ihrem «Baier und ihrer Muiier gewesen: der «Baier halte sich gegen die herrische «Art der «Mutier nicht durchsetzen können. Ueber Kran Agaihc schien Fräulein Giesecke nichts sagen zn wollen, als: „Ihre Fran Muller muß einmal sehr schön gewesen sein." Tann hatte sie das «Bild still wieder beiseite gestellt. Aber «Benedikte hatte gewußt, Fräulein Giesecke hatte in den Zügen der Mutter alles gelesen, was auch Bene- dikteS Kindheit »nd Jugend neben der «Mutier so schwer gemacht. Und nun sollte die «Mutter kommen. Fräulein Giesecke hatte mit Hilfe Josuas das ganze Hans von oben bis nnten geputzt. «Auch die kleine Stine von Fischer Grnh nebenan hatte heiß und ansgeregt mitgeholsen. Benc- diktes schüchterner Einwand, es märe doch alles blitz blank, war von Fräulein Giesecke nicht anerkannt worden. „Das sagen Sie, Kind. Aber wer weiß, ob Ihre Frau: Mutter nicht noch eigener ist, als Sie es schon sind. Sie wird jeden Winkel im Hanse begutachten wollen. Wir haben es schon einmal erlebt." Nun aber war wirklich alles fertig. Die Küche blitzte. Die weiß gescheiterten Dielen, mit frischem Seesaud be- treut, glänzten nnr so. «Bom «Boden bis znm Keller war nicht ein Eckchen, in dem Iosna und die kleine -tine nicht wild geschrnbbt und geputzt hatten. . Fräulein Giesecke stand mit erhitztem Gesicht nor dem großen Herd in der Küche nnd sah zum letzten Male nach dem Rapskuchen. Diesmal hatte selbst sie Josuas Kochkünsten mißtrant. Zuweilen lauschte sie angespannt hinaus. Und jetzt erklang das Signa! des Dampfers drüben von dem > ersten Aulegehaien lern herüber. Zn einer Stunde etwa mußte das Schiff am Bollwerk von Oevenshöe fest machen. Benedikte war mit Iosna beschäftigt, ein Laubgcminde Über der Haustüren befestigen. Buschginster, die ersten Frühlingsblnmen, von der Südwiese hinter dem Hause geholt, Tannenreisig, oben vom Bergwald, hatten sie zn einer grünen Kette zusammen?,:fügt. Nnn stand sie aus der Leiter und schlug den letzten Nagel ein. Die Gir lande duftete herb und frisch. „So, Iousa, nnn ist alles in Ordnung." Benedikte stieg vorsichtig hinab, übergab dem Schwar zen ihr Handwerkszeug. „Ich gehe jetzt, mich fcrligmachcn. Sei also pünktlich am Lanonngssieg mit dem Gepäckkarren." Iosna nickte eifrig. Sein gutmütiges Gesicht war etwas besorgt. Auch 'hu hatte der zu erwartende Besuch außer Fassung gebracht. Mit der Herrin Benedikte wußte man, woran man war, aber wie mochte es mit ihrer Mutter werden? Ja, wie wird cs werden? — dachte Benedikte, wäh rend sie sich in ihrem Zimmer oben wusch und umzog. Hosfenttich würde es der Mutter diesmal gefallen. Sie lief über den Korridor, sah in das Gastzimmer hinein. «Bester, als sich's dem Blick bot, konnte sie es nicht geben. Das Zimmer war klein mit einem schrägen 'Mansarden dach. Doch sehr frenndlich wirkte es, mit seinen bunten Banernmöbeln, den blauweiß gestreiften Gardinen an dem kleinen Fenster. Wenn es anch keine eingebauten Schränke auswies und jegliche Eleganz vermissen ließ, die Mittler sonst auf Reisen gewöhnt war — dieser Blick hier heraus auf Borland nnd Meer machte nach Bene dikies Ansicht alles vollauf wett. Auf dem Tisch stand ein Strauß von jungen Gräsern nnd Himmelschlüsseln in einer blanen Tonvase. Die weißen Dielen glänzten, die bunten Flickendecken auf dem Boden leuchteten in der Frühlingssonne. Benedikte schaute hinaus. Jetzt bog drüben der Dampfer um das Borland der Südspitze herum. Bald würde die Mutter da sein. Hoffentlich würde sie sich cinleben und lange bleiben. Das Land hier erschloß seine Schönheit ja nnr dem, der Geduld und innere Be- ! rcitfchaft dasür hatte. l (Fortsetzung folgt.).
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