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Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194001110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-11
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1940
- Autor
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MMeMMMreMtii! < - Die britische Luftwaffe hat sich eine neue schwere Neutra- litätsverletzung zuschulden kommen lassen. Als britische Flugzeuge in der Nacht vom 9. zum 10. Ja nuar in die Deutsche Bucht einflogen, ist eines dieser Flugzeuge in nördlicher Richtung aus der Deutschen Bucht ausgeslogen und hat über der dänischen Insel Roem Bomben abge- warfen. Diesmal ist es allerdings noch gut gegangen. Nach den vorliegenden Meldungen ist kein Personen- ober Sachschaden entstanden. Den Bewohnern der Insel ist das Schicksal erspart geblieben, das die dänische Hafenstadt Esbjerg so schwer betrof fen hatte. Es ist bei den Briten immer wieder dieselbe Unver frorenheit, mit der sie überall vorgehen. Oder sollte man viel leicht als Entschuldigung annehmen, das; die Besatzung des bri tischen Flugzeuges mit ihrer nnvigatorischen Ausbildung noch so m den Kinderschuhen steckte, daß es ihr nicht darauf ankam, eine Handvoll Kilometer zu weit nördlich zu fliegen. Die Sache ist zu ernst, um bespöttelt zu werden. Wir freuen uns unumwunden, daß die neutralen Dänen diesmal vor Scha den bewahrt worden sind. All dies geht eben auf das Konto der sinnlosen ^Patrouillenflüge" der Briten nachts in die Deutsche Bucht, auf die sie so stolz find und die wirklich ebenso sinnlos wie eindruckslos find. - * Eine Augenzeugin des englischen Luftangriffes auf die dänische Insel Roem gab folgende Schilderung über diese neue unerhörte Neutralitätsverletzung: Als die erste Detonation erfolgte, glaubten wir alle in Erinnerung an den entsetzlichen Fall Esbjerg, daß die nächsten Bomben uns treffen würden. In den Häusern in der Nähe der Einschläge zersprangen die Fensterscheiben und die Wände zitter ten. In der Fernsprechzentrale gingen alle Fensterscheiben zu Bruch. Wir verstehen es nicht, wie die Flieger es fertigbringen konnten, unbehindert unsere Insel mit Bomben zu belegen. Hier ist doch dänisches Land. Es war eine sternenklare Nacht. Tie Neutralitätszeichen waren mit Scheinwerfern angestoahlt. Es ist selbstverständlich, daß die Bevölkerung über diese uner hörte Neutralitätsverletzung aufgebracht ist und nun fordert, dag dänische Flaküatterien den Schutz der Insel übernehmen. Die Nachricht» das, britische Flugzeuge unter Nichtachtung der Hoheitsrechte der Neutralen aus der dänischen Insel Roem Bomben abgeworfen haben, wird jetzt auch durch eine Verlaut barung des dänischen Außenministeriums bestätigt, in der es heißt, »ah in der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr Bomben auf die dänische Insel abgeworsen worden seien. Das Flugzeug, so heiht es in der Meldung, erschien aus dem Siidwcften und ver schwand, nachdem es die Bomben abgeworsen hatte, über der Nordsee. LlMswmen eWscher Schiffe nach England Nach einer in Reval aus England eingegangenen Nachricht ist der estnische Dampfer „Aina" (über 1900 VRT) in der Nord see „mit einem englischen Schiff zusammengestoßen". Ueber die Folgen des „Zusammenstoßes^ wurde aus England nichts mit- aeteilt. Die „Aina" ist am 3. oder 4. Januar von einem eng lischen Hafen nach Norwegen ausgefahren. — Was den ^ert längerer Zeit vermißten estnischen Dampfer „Mina" (1173 BRT> angeht, der vermutlich aus eine englische Mine gelaufen ist, wird noch bekannt, daß von dem Dampfer herrührende Wrackstücke an der englischen Küste gefunden worden seien. Von der sieb zehnköpfigen Besatzung des Dammers liegen dagegen leine Nach richten vor. EngliNd will M SMe lu ASA. laufen „Newyork Times" meldet aus Washington, England suche kn den Vereinigten Staaten 200 Handelsschiffe zu kau fen. Die von den Deutschen versenkte Tonnage beginne sich fühlbar zu machen. Englischer Lügensalat Chamberlains „amtliche* Nachrichtenpolitik blamiert sich Die angeblichen deutschen V e r l u st e ' Der englische Premierminister Mister Chamberlain scheint icS dem Winston Churchill gleichtun zu wollen im Lügen. Er ist sich dabei aber gar nicht darüber Nar, wie gefährlich die Lügerei ist, denn waS für Churchill gilt, daS gilt auch für Chamberlain: Wer lügen will, der muß auch ein gute- Gedächtnis haben. Da Mister Chamberlain diesen alten Er sahrungsgrundsatz außer acht gelassen hat, so ist er denn auch gründlich mit seiner jüngsten Lüge über die Kricgsverluste hereingefallcn. Chamberlain erklärte, die Türkei habe in wenigen Tagen durch Hochwasser und Erdbeben mehr Ün- glückssälle erlitten als alle anderen kriegführenden Nationen zusammengenommen in vielen Kriegswocbcn. Wir können leider die Richtigkeit dieser Behauptung Chamberlains nicht nachprüfen, weil wir über die Verluste der Engländer, Fran zosen und Polen nur die britischen Zablenangaben besitzen, deren Wert wir aus einigen Erfahrungen zur Genüge kennen. Sollte Mr. Chamberlain nicht wissen, was wir hiermit mei nen, mag er sich einmal die Ziffern über die Verluste der britischen Handelsflotte aus Churchills Geheimakien und aus den sogenannten „amtlichen Verlautbarungen* vorlegen las sen. Etwas anderes können wir aber eindeutig nachprüfen: die englischen von Wahrheitsliebe und Objektivität nur so triefenden Angaben über die angeblichen deutschen Verluste in Polen. Der amtliche Leiter der britischen Kriegspolitik schätzt die Verluste aller kriegführenden Staaten zusammen auf weniger als 70 000 Opfer, sein nicht minder amtliches Reuterbüro und sein genau so amtlicher Rundfunk hatten aber damals allein die deutschen Verluste im Polenfeldzug — von den Polen ganz zu schweigen — weit höher ge schätzt. So hatte der Sender Daventrv am 12. Oktober eine Meldung gebracht, die er „Deutschlands wahre Verluste in Polen" nannte, in der er von „mindestens" 91278 Toten und l48 3ö5 Verwundeten zu berichten wußte. Zu dieser Meldung fügte der Sender Daventrv hinzu, eS handle sich um authentische Ziffern, die aus vertraulichen Statistiken des deutschen Oberkommandos stammten. Das englische Reuter-Büro hatte aber schon fast einen Monat früher, am 16. September, von 190 000 Toten ge sprochen, so daß laut Reuter die deutschen Verluste sich im Laufe des Feldzugs — verringerten! Wir hatten ja damals gleich gesagt, die britischen Be hauptungen seien ausgemachter Unsinn, der Lon doner Rundfunk hatte aber wiederholt betont, die deutschen Angaben über die eigenen Verluste müßten als geradezu lächerlich bezeichnet werden. Also eine erneute Blamage Ihrer „amtlichen" Nachrichtenpolitik, Mr. Chamberlain! Nur ein Zwölftel der Wahrheit Wenn es noch eines weiteren Beweises für die Ver logenheit der britischen Berichterstattung bedurfte, lieferte sie die Londoner Zeitung „Daily Herald", die dreist und gottes fürchtig behauptet hat. während der ersten Woche des neuen Jahres sei nur ein einziges britisches Schiss von 3000 Tonnen versenkt worden. Die englische Oesfentlichkeit wird diese Erklärung mit großer Erleichterung ausgenommen haben, nur im Reuter büro wird man verzweifelt die Hände ringen. Dieses amt liche Büro hatte nämlich selbst zugegeben, daß die britischen Handelsschiffe „San Delfino", „Ardangorm", „Citv of Mar seille", „Towneley" und „Cedrington Court* verlorengegan gen feien. Diese Schiffe haben eine Tonnage von 36 133 Tonnen, also das Zwölffache der vom „Daily Herald" genannten Ziffer. Wir hoch mülfe» L« rrK die Wirk liche» Verluste seinj 7lrSüm-enVoewürse gegenChamberlain Wss aus der geheimen UMerhauSMung durchgefiüert ist Das „Hamburger Fremdenblatt" veröffentlicht einen be merkenswerten Bericht über die bewegte Aussprache in der Ge» deimsitzung des englischen Unterhauses, in den es u. a. heißt: Bemerk, swcrterweise hat Neville Chamberlain in seiner letzten Rede nicht ein einziges Wort aus die tieferen Gründe ver wendet, die zu dem sensationellen Rücktritt Hore-Belishas ge führt haben. Diese Gründe sind ohne Frage nccht in den äuße ren Vorgängen zu suchen, die von der britischen Verfchleierungs- propaqanda ins Feld geführt wurden. Es ist vielleicht zu früh, von einer Krise des Kabinetts zu sprechen. Aber die Schwie rigkeiten mit denen die Regierung zu kämpfen hat, haben sich u. a. auch in dem erstaunlichen Wechsel aus dem Poften des Krieasministers mitten im Kriege ausgeunrkt. Diese Schwierigkeiten kamen zum erstenmal zum Ausbruch, als die Regierung sich am 15 Dezember 1939 auf Drängen der Opposition gezwungen sah, eine Esheimsitzung des Unterhauses abzuhalten. Sie währte siebeneinhalb Stunden. Zahllose Mißstände sind dabei, wie wir jetzt wissen zur Sprache ge kommen Zwar wurden die annähernd 600 Abgeordneten des Unterhauses zur Diskretion verpflichtet, aber es ist unschwer zu erraten, wie hoch die Schweigepflicht bei einer derartig großen Körperschaft und bei der liberalen Geschwätzigkeit ihrer Mit glieder einzujchätzen ist. Iedensalls sind wir in den Besitz eines Berichtes über den Inhalt der Aussprache gelangt, der von einer vertrauens würdigen neutralen Seite aus London stammt und außeror dentlich aufschlußreiche Einzelheiten bringt. Danach ist die Sitzung eine der ernstesten Sitzungen in der Geschichte des Parlaments gewesen und sehr erregt ver laufen. In dem Bericht heißt es: Nach den Aeutzerungen der Unterhausabgeordneten haben fünf Themen im Vordergrund der Reden und Debatten ge standen: 1. Die Frage der Kriegsziele: 2. die Lage des Empire; 3. die allgemeine Kriegslage: 4. die Versorgungslage und 5 die allgemeine Organisation. Besonders temperamentvoll sei die Aussprache zur Frage der Kriegsziele gewesen. Man habe daraus hingewieken. daß es unmöglich sti, mit Erfolg einen Krieg zu führen wenn man nicht ecn klaruin- rissenes und festes Ziel besitze. Tas Volk glaube nickst an die Wiederherstellung Polen und auch nicht daran, daß die Rusten ihren Anteil an Polen jemals räumen würden, und wer wollte schließlich Litauen aus Wilna vertreiben? Auch der „Sturz der Hitler-Regierung" iei kein Kriegsziel, denn es iei sehr fraglich, ob dieses Ziel jemals zu errechen sei. Tie Bevölkerung begreife nicht, warum für ein folches Ziel Zehntausende von Engländer sterben müßten, wosür sie sich opfern und warum die anderen sich einschränken sollten. Sehr ausführlich sei auch die Debatte Uber die Kriegs lage gewesen. Es sei zunächst hervorgehoben worden, daß'die Blockade längst nicht die Wirkung verspreche, die sie im Welt krieg gehabt habe. Die Negierung hätte sich das vorher überle gen sollen. Wie denke sich die Negierung die militärische Fort setzung des Krieges? Deutschland habe der Machnotlinie gegenüber eine Befestigung gebaut, die anzugreisen Wahnsinn fei und mehr als eine Million Tote kosten würde^ ohne daß dadurch der Erfolg verbrieft sei Sei die Negierung Uch darüber klar, daß hinter der Siegfrieblinie etwa doppelt so viele deutsche Truppen ständen wie englisch-französische hinter der Maginot- linie? Außerordentlich bewegt und mit persönlichen Vorwürfen an die Adresse des Ersten Lord der Admiralität gespickt verliest dir Debatte über di« Versenkung des Schlachtschiffes »Floual Oak" in Scapa Flow und die Torpedierung drr „Belfast" im Firth os Forth. Wenn heute von Blockade gesprochen werde, so müsse leider auch die Frage aufgeworfen werden, inwieweit die englische Küste selbst blockiert we:dc, zum Teil durch eigene Schuld. Di« englischen Minenfelder seien so wenig sachgemäß und so ohne Sorgfalt ausgelegt worden, daß die Minen sich zu Hunderten aus der Verankerung lösten und die eigene Schiffahrt gefährde ten. Nicht wenige Verluste seien darauf zurückzuführen. Auch die Frage der Handelsschifftonnage war Ee- genstand einer längen lebhaften Debatte. Eine weitere Frage habe der künftigen Politik der britischen Regierung der Sowjet union gegenüber gegolten. Wie wolle sie eine unterschiedliche Politik gegenüber Deutschland und der Sowjetunion begründen? Gedenk« die Re gierung, Finnland aktive Hilfe zu bringen? Und wie solle diese Hilse durchgesührt werden, da ein Seeangrisf auf die russische Weitzmeerküste aussichtslos erscheine und die Ostsee abgeriegelt sei? Rußland weise kaum eine durch England verwundbare Stelle auf. Habe die Regierung auch die Fragen erkannt, die sich aus der Haltung der Sowjetunion für Indien und die britischen Interessen im Nahen Osten ergeben könnten? Welche Politik gedenke die Regierung Japan und ThinöS gegenüber und im japanisch-chinesischen Konflikt künftighin zu fuhren? Habe die Regierung ganz übersehen, dak Großbritannien im Fernen Osten eine Position «ach der anderen verloren oder kampflos preisgegeben habe, um sich dafür in Europa iK einen Krieg für Polen zu stürzen. Sicherlich sei auch eine Eini gung zwischen der Sowjetunion und Japan auf die Dauer «icht ausgeschlossen. Dann müßte die Vorherrschaft im Fernen Osten auf Japan und die Sowjetunion übergehen. Von da ab sei der Schritt auch nicht mehr weit zu einer Einflußnahme beider Staaten auf Indien. Jetzt ende der britische Herrschaftsbereich in Singapurs statt in Schanghai oder Hongkong. Wo werde er erst enden, wenn der Krieg lange dauere und England schwerste Verluste zufüge? Wiste die Regierung genau, daß die Türkei nicht nu» um seiner Anleihe willen den Pakt mit Frankreich und England geschlossen habe, sondern daß sie auch wirklich zu kämpfen bereit' sei? Alle Berichte von Kennern der Lage besagten, daß die Tür kei niemals in einen Konflikt mit Sowjetrutzland sich stürzen würde. Die Regierung müsse sich weiter über eines klar sein, daß! alle arabischen Staaten ebenso wie manche neutrale nicht etwa« deswegen neutral seien, weil sie England liebten. Wenn es' einmal England schlecht gehen würde, dann erst würde sich das> wahre Gesicht dieser Staaten zeigen. Und was würden dann wohl: Italien oder Spanien tun? Würde dann nicht auch dis Richtung Hertzogs in Südafrika die Oberhand gewin nen? Würde nicht Aegypten versuchen, sich der Verträge mit England zu entledigen? Wisse England genau, was Japan im malaiischen Gebiet vorhabe? Im Zusammenhang mit diesen Ausführungen wurden dev Regierung schwere Vorwürfe über ihre kurzsichtige Kontinentakpokikik gemacht. Der Krieg sei nach dem Fehlschlag der Verhandlungen, mit Moskau mit einer diplomatischen Niederlage allerersten, Ranges begonnen worden. Man könne sich ausrcchnen, wie lange bei gleichen Aus-, Wirkungen des Handelskrieges mit U-Booten England mit diesem Schiffsraum reiche. Was solle dann werden? Schon^ jetzt herrsche eine ausgesprochene Knappheit z. B. an Tank4 schissen. Außerordentlich prekär sei auch die Rohstosslage der Industrie. Der Luftfahrtminister Sir Kingsley-Wood hatte einen besonders schweren Stand gegenüber den Vorwürsew die gegen sein Ressort erhoben wurden. Es wurde gegen ihn gellend gmacht, daß es deutschen Flugzeugen immer wieder gelungen sei, lebenswichtige Wafsenplütze der englischen Kriegst marine zu erreichen und Kriegsschiffe mit Bomben anzngrei- fen, während englische Flugzeuge nicht nach Deutschland konn ten. Die von der englischen Luftwaffe verwendeten Tvpcn feien zum Teil zu schwerfällig und den deutschen Jagdflugzeugen nicht gewachsen. In diesem Zusammenhang wurde die Einset zung einer Untersuchungskommission gefordert. Es sei gera dezu haarsträubend, daß die für die Erteilung der Bauauf träge maßgebenden Beamten chmchnötia Aktionäre großer Rü stungswerke seien und die Aufträge daher nicht nach sach lichen Gesichtspunkten vergäben. — Üeber die englische Ernährungslagc eraaben sich ebenfalls aewlste Ausschlüsse aus der Debatte, Zwar seien sür einige Zeit noch Vorräte an Gesrierfleisch uns Konserven vorhanden, daacgcn werden die Versorgung der Bevölkerung mit Frischfleisch aus das äußerste in Frage ge stellt, wenn nicht die Zufuhr aus Skandinavien und Hol land gesichert werden könnte. Die Butterverteilung werde lei der im svrnbfahr noch weiter gedrosselt werden mästen. Jill Mittelpunkt ganz außerordentlich scharfer uns teil weise sarkastischer Angriffe habe die Arbeit des englischen Informations Ministeriums gestanden. Es sei viel Wahres an den deutschen Behauptungen, daß feder Ver< such, zwischen Hitler und das deutsche Volk einen Keil zu treiben, ergebnislos bleiben werde, Man müsse leider zugeben, daß die Propagandaschlacht bisher eindeutig von Deutschland gewonnen sei. Die Aussprache habe — im ganzen gesehen — einen fühlbaren Mangel an Vertrauen zwischen der Regie rung und einem großen Teil des Unterhauses ergeben. Sie habe insbesondere einen solchen Grad von Skep sis bei den urteilsfähigeren und veranlwortungsbewutzlere» Abgeordneten aus den Kreisen der Wirtschaft verraten, daß eins vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen vielen Ministern und der Parlamentsmehrheil auf lange Sicht ausgeschlossen er scheine. Dies ist der wesentliche Inhalt des uns vorliegenden vsr" trauenswürdigen Berichtes. Der Wechsel auf dem Posten des Kriegsministers und des Insormalionsministers hat inzwischen manches schon bestätigt. Aus suferee Heimat. (Nachdruck der Lokalbericht«, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 11. Januar 1AM. Spruch des Tages Diese deutsche Volksgemeinschaft ist wirklich praktisch an- gewandter Sozialismus und damit Nationalsozialismus im höchsten Sinne des Wortes. Und hier ist jeder verpflichtet, seinen Anteil zu tragen. Ueber uns allen steht das Gebot: Niemand in der Welt wird uns Helsen, außer wir helfen uns selbst. Adolf Hiller zum WHW. 1938/39. Zubiläen und «Sedenttage 13. Januar 1916: Cetinje, Hauptstadt von Montenegro, von österreichischen Truppen besetzt. — 1935: „Die Saar ist frei!" Ueberwältigen- des Bekenntnis zur deutschen Volksgemeinschast: 90Z v. H. Stimmen für Deutschland. Sonne und Mond: 13. Januar: S.-A. 8.06, S.-U. 16.11; M.-A. 9.26, M.-N. 20.47 Reiseverkehr eingefchränki Bevorzugte Bewältigung des Kohl«»- und Güterverkehrs! Im Interesse einer bevorzugten Bewältigung deSKohlcu- undGüterverkchrshatdie Reichsbahn ab Mittwoch einige Personen- und Schnellzüge ausfallcn lassen. Durch diese Einschränkung des Reisezug- dkrnstes sollen Lokomotiven und Lokomotivpersona! für di« zur Zeit lebenswichtigeren Ausgaben der Versorgung der Wirtschaft und der Großstädte frei gemacht werden und damit Schwierigkeiten, die durch den Frost bedingt sind, überwunden werden Die Reifenden werden gebeten, vor Antritt ihrer Fahrt sich bei den Auskunftsstellen der Reichsbahn über den Ausfall von Zügen zu unterrichten. Durch diese Maßnahme werden der Berufsverkehr sowie derWehrmachturlauberverlchr nicht be troffen. Um so mehr muß die Erwartung ausgesprochen werden, daß die Oeffentlichkeil sie Maßregel durch den Ver zicht auf alle überflüssige» und nicht dringenden Reisen unter stützt. SÜM gegen ErMeren Vernunftgemäße Kleidung, gutes Schuhzeug und warme Handschuhe sowie bei längeren Wanderungen durch srostige Kälte auch Hals- und Ohrenschützer vermögen in großem Maße das Erfrieren einzelner Glieder zu verhindern. Neben der Warmhaltung aber muß darauf geachtet werden, daß die schützenden Hüllen nicht zu eng die Gliedmaßen umschließen, denn durch das Abschniiren des Blutkreislaufes können leicht Frostbeulen auftretcn. Ein gutes Mittel gegen Frostbeulen ist Eichenrinde, die man mit Wasser bis zu einer dicken braunen Brühe einkocht. Mit dieser Flüssigkeit wäscht man dann die belrefienden Stellen dreimal täglich. Man hüte sich vor an dauernder Durchnässung bei kaltem Wetter. Empfehlenswert ist es. sich durch kalte Waschungen abzuhärten. Bei längerem Aufenthalt in Schneestürmen oder bei überaus großer Kälte kann unter gewissen Umständen ein all gemeines Ersrieren erfolgen. Die ersten Anzeichen sind Er müdung und große Schlafsucht, die schließlich in völlige Be wußtlosigkeit übergeht. Bei Schneeiouren in frostlaltem Wetter sorge man stets sür reichliche Ernährung. Trisst man einen vor Kälte erstarrten Menschen an, so sollte man zunächst die erfrorenen Gliedmaßen vorsichtig mit Schnee oder kaltem Wasser reiben, weil erstarrte Glieder sehr leicht brechen. Falsch ist es, den Erfrorenen in einen warmen Naum zu bringen. Am besten schafft man ihn in ein kühles Bett, das erst all mählich angewärmt wird. Auch kann man ihn in ein kühles Vollbad legen, das, wenn das Leben anfängt, zurückzukehren, sehr langafm auf 30 Grad erwärmt werden darf. Zweckdien lich und anregend wirkt auch Einreiben des Körpers mit Ter pentinöl oder Spiritus. 13711325 RundWlhörer 1033 090 neue Hörer in vier Monaten. Der Großdeutsche Rundfunk hat im Monat Dezember aber mals eine Zunahme von 276 024 Hörern zu verzeichnen. Da mit beträgt die Zahl der Rundfunkhörer insgesamt 13 711325. die Zunahme seit Kriegsbeginn 1 033 977 Hörer. Der Groß deutsche Rundfunk hat also in vier Monaten mehr neue Hörer gewonnen als in den Jahren zuvor in zwölf Monaten. Ledig lich im Jahre 1938 betrug die Zahl der neuen Rundfunkhörer 1734 000, wovon jedoch 950 000 Hörer aus die neu in das Reich eingegliederten Gebiete entfallen, so daß die Hörerzu nahme an sich 784 000 betrug. In den neuen Hörerzahlen sind die Rundfunkhörer der in das Reich eingcgliederteu etzeucals polnischen Gebiete nicht «mibLli-rc
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