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Wilsdruffer Tageblatt : 10.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194001105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400110
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-10
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.01.1940
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SS Dr. WMtls Mr die Aufgaben von Preise. Funl und FiiM Am Dlenstagnachmittag empfing Reichsminister Dr. 8 oeb- Kels die Intendanten der Reichsiender in den Ar beitsraumen seines Ministeriums und sprach zu ihnen über die propagandistischen und politischen Ausgaben des grotzdeutschen Rundrunks. Anschließend hatte Dr. Goebbels die Führer der Kriegs- berichterformationen und die Sachbearbeiter der drei Wehrmachtsteile zu einer Arbeitstagung in sein Ministerium geladen. Nach kurzen Fachreferaten über Preise, Rundfunk und Film nahm Reichsminister Dr Goebbels das Wort zu längeren Ausführungen. Der Minister beschäftigte sich mir aktuellen propagandistischen Fragen und gab den Führern der Kriegs- Lerichterformationen Anregungen für ihre weitere Arbeit. ZSVV geologische Expeditionen Entdeckung neuer ergiebiger Erdöl» und Erzvorkommen. > Im Jahre 1939 haben 3500 geologische Expedi tionen die reichen Bodenschätze der Sowjetunion in allen Gebieten eingehend erforscht und dabei neue zum Teil äußerst ergiebige Vorkommen entdeckt. In Ostsibirien, im Fernen Osten, tm Kaukasus und im Ural wurden Erdölvorkommen sestgestellt, durch die die bisher bekannten Oelvorräte eine Erhöhung um mehrere Hun- dert Millionen Tonnen erfahren. Im Altai, im Ural, in den kirgisischen Gebieten und in Kasakstan wurden umfang reiche Lager von Wolsramerzen entdeckt, in der Gegend von Tschita an der Grenze der Mongolei ferner drei Mo- l V b d ä n - Vorkommen. In Abchasien und Taischikistan wurde Kupfer gefunden. In den baschkirischen Gebieten wurden fünf Bauxit-Vorkommen sestgestellt Daneben sind die Bauxit lager in der Gegend von Leningrad und Tula sehr bedeutend. Zn der Ukraine stieß man bei Krenentschug auf Eisenerz. Schließlich wird man in diesem Jahre an ver- schiedenen Stellen un Ural shstematisch nach Diamanten schürfen. Lapans Neuorientierung in Eh na Unterstützung der Regierung Wangtschingwei — Kabinetts- i Umbildung in Tokio? Der japanische Ministerpräsident berichtete dem Kaiser über den Beschluß des Kabinetts, die neue, unter Führung Wangtschingweis stehende Regierung in China zu unterstützen. Die japanische Presse hebt hervor, daß mit der Entschei dung des Kabinetts, die neue Regierung in China tatkräftig zu unterstützen, ein wichtiger politischer und militärischer Ab schnitt im Chinakonflikt erreicht sei, der als Ausgangspunkt für weitere bevorstehende Aufgaben betrachtet werden könne. Japan sei entschlossen, die Unabhängigkeit und Gleich berechtigung Chinas unter der neuen Zentralregierung anzuerkennen. Hiermit ergäbe sich ohne weiteres, daß Japan nicht die Absicht habe, tn China eine Puppenregierung auf- zurichten. Gleichzeitig wird von der japanischen Presse betont, daß der japanischen Wehrmacht in ihrer Zusammenarbeit mit hem Zentralamt für China bei der Durchführung des chinesischen Konflikts weiterhin eine entscheidende Rolle zufällt. Deshalb müsse die Wehrmacht daraus bestehen, daß die jetzt an einem entscheidenden Wendepunkt angelangte Chinapolitik Japans von einem stärkeren Kabinett geführt werde. Immer mehr tritt der Name des früheren Ministerpräsidenten Ko noy e in den Vordergrund. Man weist darauf hin, daß Fürst Konoye bereits vor zwei Jahren eifriger Förderer einer neuen chinesischen Negierung unter Wangtschingwei gewesen sei, und glaubt, daß er die Chinapolitik zu einem erfolgreichen Ende führen werde. Erfolglose Han-elsveriragsverhan-- lungen -er LtGA. TNicyvem erst vor wenigen Tagen die Handelsver« Sragsvexh andlungen zwischen USA. und Argentinien «rfolglos abgebrochen wurden, weil sich die Amerikaner wei gerten, größere Einfuhrkontingente für argentinische landwirt schaftliche Erzeugnisse zuzugestehen, sind nunmehr auch die Wirtschaftsverhandlungen zwischen USA und Uruguay erfolg los geblieben. In Uruguay liegen die Verhältnisse ähnlich wie in Argentinien. . . Die Regierung in NSA ist in erster Linie darauf be- vacht. die USA.-Erzeuger zu schützen und wehrt sich daher gegen Einfuhr aus den südamerikanischen Staaten. Hier liegt das Hemmnls, an dem die Verhandlungen mit Argentinien und mit Uruguay scheitern mußten. Washington ist also, wie sich zeigt, gar nicht imstande, die großen Vorteile, die es den südamerikanischen Staaten bei einem Handelsaustausch Lu Aussicht stellte, m Wirklichkeit umzusetzcn. »»«ksks.-sceitriieeorr , (23. Fortsetzung.) Durch die Erzählungen Frau Agathes von dem Leben duf dem Gut eines reichen Verwandten und ihr klagend geäußertes Bedauern, wie jämmerlich Benedikts und jHans-Hermann doch hier lebten, wurde dieser wieder 'ganz rebellisch gemacht. Er kam gleich am nächsten Tage gnit phantastischen Plänen zu Benedikte, man sollte doch Geld aufnehmen, um noch ein großes Stück Ackerland chinzuznkaufen, nebenan wäre ein guter Roggenschlag jdurch den Tod eines Besitzers zu haben. Als ihn Benedikte ruhig fragte: „Und wovon, denkst Lu, sollen wir Las alles bezahlen?" La meinte er Lorglos: „Nehmen wir doch Sommergäste auf! Oben stehen Moch zwei Zimmer frei, und mit ein paar tausend Mark könnten wir Las Haus außerdem noch fabelhaft aus- Lauen." r Benediktes Gesicht wnrde hart: „Ich denke nicht daran. Das HauS bleibt, wie ich eS ,von Onkel Hubert bekommen habe. Ich habe gar keine Meigung, irgendwelche Experimente zu machen, und Moch weniger, vielleicht Geld zusammenzuscharren. Was wir hier haben, genügt zur Freude und zur Arbeit." „Und so wirst du immer eine kleine Bauernwirtschaft Haden, wirst niemals vorankommen," brauste Hans- Hermann auf. Benedikte umfaßte mit einem gesammelten Blick daS Haus, den Garten, schaute dann weit übers Feld, bis dorthin, wo die Weiden überhingen in den hochstehen den Strandhafer, unten am Strand, am Meer: „Ist nicht -as größte Stück Welt zuletzt doch nur tzins: ein Stückchen Erde, Hans-Hermann? Solange du M Nickt begreifst, -aß mix M lMerem Saus. ME Ersrmerungsfesern m USA. Wie die USA sich von den englisckfen Ausbeutern befreite« Die Orts- und Landesgruppen der amerikanischen Demokratischen Partei feierten in fast allen 48 Staa ten der Union den „^Jacksonday", einen Tag, den wie die Zeit schrift „Der New-Yorker" sagt, die Engländer gern ver- tuschen wollen und den sie bis vor wenigeü Jahren durch ihre Beeinflussung amerikanischer Geschichtsbücher mit großem Er folg vertuscht haben. Denn nur wenige Amerikaner wissen, daß England nach dem großen Freiheitskrieg von 1776 einen zweiten Krieg gegen die Vereinigten Staaien führte, der von 1812 bis sogar nach Unterzeichnung des Friedens im Dezem ber 1814 dauerte und in dein die Engländer die Bundeshaupt stadt der jungen Nation brandschatzten und sowohl das Kapitol wie das Weitze Haus einäscherren Vizekriegsmtnistcr Johnson stellte bei einer Feier in New Orleans fest, datz vor 125 Jahren General Jackson bei New Orleans über doppelt so starke, zum großen Teil aus Veteranen der Schlacht von Waterloo bestehende englische Truppen einen epochalen Sieg errang, der New Orleans und den Unterlauf des Mississippi davor bewahrte, ein Spielball zwischen England und Frankreich zu bleiben Der Sieg bei Porkstown 1781 habe Amerika frei gemacht, der Sieg bei Rem Orleans 1815 habe den Bestand der Vereinigten Staaten konso lidiert und das Land endgültig von England gelöst. Fast alle USA -Blätter baden tn langen Artikeln auf diesen Freiheitskamps gegen die Engländer hingewtefen. In der „W askington Post" wird der berühmte General, spä tere Präsident der Vereinigten Staaten und Organisator der Demokratischen Pariei Andrew Jackson als ein Mann geschil dert, der „alleS baßre, was mit dem Namen England ver knüpft war" Jackson vergaß nicht den Tag, an dem ein arro ganter englischer Offizier während des Krieges gegen die amerikanischen „Rebellen" ihn. einen damals vierzehnjährigen Jungen, mir blankem Säbel züchtigte, weil er sich geweigert hatte, die schmutzigen Stiefel des Engländers zu reinigen. Er vergaß auch nicht die Pockenkrankheit, die er sich als Gefan gener der Engländer zuzog. vergaß nie die unmenschliche Be- Handlung und Aushungerung seiner Familie sowie den Tod seiner Mutter infolge der Leiden in der englischen Gefangen schaft Sein einziges Bedauern bei Kriegsende, so sagt der Artikel sei gewesen, datz ihm die völlige Vernichtung der bri tischen Armee versagt blieb Sogar die „New V o r k Times" schlägt einen schärferen Ton gegen die Engländer an und weist daraus hin, datz die zwangsweise Einreihung amerikanischer junger Männer in die britische Kriegsmarine einer der Gründe zum Kreg 1812 bis 18-15 war. Heute zwinge England ameri- konische Schiffe zum Anlaufen englischer Kriegshüfeu und be schlagnahme amerikanische Post Rems aus Mee ' e!t. 6,3 Millionen Liter wurden getankt Ministerialrat Schönleben vom Generalinspektor für das deutsche Stratzenwcsen gibt in der Zeitschrift „Die Straße" eine Uebersicht über die R e i ch s a u t o b a h n e n im Jahr 1939. Den Umfang deS zivilen Autobahnverkehrs zeiMe er an einigen Zahlen. Es wurden danach getankt aus den Autobah nen im Juli 1939: 6,3 Millionen Liter, also mehr als das Doppelte der Menge des gleichen Monats des Vorjahres Die Rasthäuser und Rasthöfe der Reichsautobahnen wurden im Juli 1939 von 350 000 Gästen, im August 1939 von 300 000 Gästen besucht. Am „Rasthaus am Chiemsee" park,— allein im Juli 1939 rund 40 500 Wagen. Trotz des Krieges ist es möglich geworden, bis Ende deS Jahres 1939 den ersten großen Deutschlandring mit ins gesamt 1650 Kilometer Umfang befahrbar zu machen. Durch diesen ersten Deutfchlandrina der Autobahnen werden die Reichshauptstadt, Mitteldeutschland und Sachsen mit dem Rheinland im Westen und mit Baden, Württemberg und Bayern im Süden des Reiches verbunden. In einem Monat viermal in der Winterhilfslotterie ge- Wonnen. In einer Leipziger Gaststätte wurde in der Lot terie des Winterhilsswerkes 500 Mark als Gewinn gezogen. Der Gewinner ist ein Hannoveraner, der innerhalb eines Monats damit zweimal 500 Mark und zweimal 50 Mark ge zogen hat. Den ersten Fünfhunderter holte er sich in Nürnberg. Strumpfstopfkommando für die Kaserne. Seit einiger Zeit kommen täglich Frauen der NS.-Fraucnschast in eine Weimarer Kaserne, um den Riesenbergen zerrissener Strümpfe zu Leibe zu rücken. Die Frauen haben sich schon den Namen Strumpfstopfkommando erworben. Schweizer Uhrenfabrik durch Feuer zerstört. Ein heftiges Schadenfeuer hat in Twann am Bieter Zee die bekannte Schweizer Uhrenfabrik Tavannes-Watch-Co zu einem großen Teil zerstört. Der Sachschaden wird aus über 750 000 Schweizer Franken geschätzt. Die Brandursache soll mit Ausbesserungs arbeiten an der Zentralheizung in Zusammenhang stehen. Moskauer Oper Vereitel Aufführung von Wagner? „Walküre" vor. Wie die Zeitung „Wetschernaja Moskwa" mit« teilt, hat die Moskauer Große Oper umsangreiche Vorderes- tungsarbeiten für die Aufführunq der Oper Richard Wagners „Die Walküre" ausgenommen. Der geplanten Walküre-Aus führung im großen Moskauer Opernhaus wird um so größere I Bedeutung beigelegt, als damit seit vielen Jahren Richard Wagner wieder zum ersten Male auf einer russischen Bühne zur Aufführung gelanat. Sport Sachsens Skiläufer kämpfen nm Meisterschaften Sechs bekannte Wintersportplätze im Vogtland, Erzqs- birge und Lausitzer Bergland, Mühlleithen, Carlsseld, Jo hanngeorgenstadt. Oberwiesenthal. Altenberg und Kurort Oy bin, sind am kommenden Sonntag Vie Austragungsorte der ersten Kriegsmeistcrschaften der sächsischen Skiläufer. Mit de» Bezirksmeisterschasten erfährt das sächsische Skiprogramm, das bisher Sonntag für Sonntag eine große Zahl von Ve» anstaltungen brachte, eine weitere Steigerung. Zwei Bezirke/ Chemnitz und Mulden-Zschopautal, trugen ihre Meisterschaf ten bereits am vergangenen Sonntag in Geyer ans. Ter Be zirk Obererzgebirge folgt erst am 21. Januar mit seine» Mei« fterschaflen in Annaberg. Bcrufsboxveranstaltung in Leipzig In der nahezu ausverkauften Alberthalle in Leipzig führte der KdF.-Boxring der Reichsmessestadt seine dritte Berufs borveranstaltung durch. Im einleitenven Halbschwergewichts- kampf brauchte Heinrich Mauer, Ludwigshafen immerhin sechs Runden, ehe er den leichtsinnig boxenden Hach, Halle/ für die Zeit aus die Bretter brachte. Sieger durch k. o. wurde auch der Münchner Kurt Haumann, der seinem Gegner in der Wiesche, Düsseldorf, fünf Runden lang den Kampf dik-i tierte und ihn dann einem Volttreffen auf die Nase setzte, daß' dieser das Tressen ausgab. Im Kamps der Federgewichte war tete der Leipziger Bernhardt zehn Runden auf die Chan« ce. Als der wieselflinke Solinger, Remscheid, schon als haus hoher Punktsieger galt, erw icitze ihn ein Magemresfer uni» besiegelte sein Schicksal. Sieger durch k. o. Bernhardt, Leipzigs Ten Haupckampf des Abends r-estritten die beiden Mittclge« v'tchtler Hein Wiesner, Wien, und Gotthardt Steins Bonn. Der Wiener ze:g>e sich als harter Sckrlägcr und rap- serei Nehmer und halte eigen.lich einen knappen Punklsiegj nach dem Ablaus der ach, Runden verdient. Das Unentschie den war sür Stein jedenfalls sehr schmeichelhaft. Guten Sport« gab es »rm Abschluß noch einmal in ocr L. cbtgewichtsbsgeg»! nnng »wischen Iakubowsky. Bochum, uno Walter Diel-4 rich, Singen. Beide Boxer blieben sich gegenseitig nichts schul dig Im Verlaus der zehn Runden setzte sich aber die größere Ringerfahrung und das bessere Stehvermögen des Nkeinlä»-! ders durch, der einen sicheren Punktsieg landete. Donnerstag, 11. Januar 8.30: Aus Wien: Konzert. — 8.20: Musik am Morgen. DaL Orchester des Rerchssenders Leipzig. — 9.30: Sendepause. — 11.30: Gedenktage des Jahres. — 11.45: Kleine Chronik deS Alltags. — 12.00: Aus München: Konzert. — 15.00: Frauen im sozialen Dienst. — 15.20: Musikalisches Zwischenspiel. —> 15.40: Deutsches Bauerntum. — 16.00: Buntes Allerlei. Friedel Moral (Sopran), Paul Reinecke (Tenor), Alben Schmidt (Oka rina!, Kapelle Otto Fricke, Orchester des Reichsscnders Leipzig. — 17.55: Bewährte Waffenbrüderschaft. Hörszene. — 18.2L;, Musikalisches Zwischenspiel. DeuNÄlandfen-er 6.N: Nus Wien: Frühkonzert. — 8.20: Aus Leipzig: Pro gramm nach Ansage. Dazwischen um 9.00: Aus Leipzig: Poli tisches Kurzgespräch. — 9.30: Aus Hamburg: Sang und Klang in der Schule. — 10.00: Fröhlicher Kindergarten. — 10.30: Kleines Konzert. Dazwischen von 10.50 bis 11.00: Nm für den Deutschlandsender: Normaston. — 11.00: Flotte Weisen. Die Kapelle Vermon Henschel. Dazwischen um 11.30: Für die Haus frau. — 12.00: Ein Hof als Vorbild in der wirtschastseigenen Fütterung. Mikrophonbesuch im Havelland. — 12.10: Aus München: Mittagskonzcrt. Das Kleine Rundfunkorchester und die Münchener Rundsunkschrammeln. Dazwischen um 13.00: Aus München: Politisches Kurzgespräch. — 14.10: BarnabaS von Geczy spielt. — 15.00: Kinderliedernngen. — 15.30: Vom Walde: Pimpfe auf Forschungsreise. — 16.00: Nus Leipzig; Nachmittagskonzert. - 18.00: Nach des Tages Arbeit. Otto Dobrindt spielt. (Ab 20.15: Beendigung der Uebertragungen aus den Neichssender Berlin.) — 20.15: Gruß aus der Heimat. — 20.45: Mozarts Reise nach Prag. — 22.30: Zur Unter haltung. Das Kleine Orchester des Reichssenders Berlin. — 23.00: Politisches Kurzgespräch. Anschließend: Abendlonzert. Stückchen Acker nnd Wiese lles haben, was unserem Leben Halt und Pflicht gibt, wirst du nicht zur Ruhe kommen, Mutter kam auch niemals zur Ruhe," fügte sie leise hinzu, „sie konnte es damals in der kleinen Stadt nicht aushalten, obwohl Vater doch dort seine glänzende An waltpraxis besaß. Sie hat solange geredet und ge jammert, bis Vater nach Berlin zog. Sieh, Hans-Hermann, damit hat das Unglück ange- fangen. Vater konnte nicht Fuß fassen in dem großen skrupellosen Getriebe. So wundervoll er sich mit den Leutes in der Heimat und mit den Bauern verstanden hatte, so wenig gelang es ihm jetzt mit den Menschen in der großen Stadt. Das machte ihn unsicher und mutlos. Er verlor den Glauben an seine Fähigkeiten. Und so geschah es wohl, datz er aus Angst, nicht für uns sorgen zu können, sich in Spekulationen einlietz. Dann kam sein Tod — ich glaube heute noch, er hätte länger gelebt, wäre er nicht seelisch entwurzelt gewesen. Und dann war der Zusammenbruch da. Hans-Hermann, es ist zwar meine Mutter, aber ich spüre es ganz genau, die Unruhe ist mit ihr wieder in dich gekommen. Kannst du nicht zu mir ebensoviel Ver trauen haben wie zu ihr? Ich sage dir, das Glück ist hier in Ler Stille und im Kleinen vielleicht eher zu fin den als irgendwo anders." Da erschrak sie. Hans-Hermann ergriff ihre Hände. Leidenschaftlich brach eS aus ihm heraus. „Das sagst du mir, Bena? Weißt du nicht, warum ich hier nicht zufrieden und glücklich sein kann? Bena," er sah sie flehend an, „warum bist du soviel mit diesem Schulmeister zusammen? Die Leute hier sprechen schon darüber, Bena." Benedikte machte eine unwillige Bewegung: „Seit wann kümmerst du dich um Klatsch, Hans-Hermann?" „Der Klatsch ist nicht einfach aus der Luft gegriffen, Bena!" Benedikte richtete sich auf: „Was behauptest du gesehen zu haben, HanS-Her- mann? Zwischen mir und Jens Petersen ist nichts, waS wir vor andern Menschen verbergen müßten." Hans-Hermann lachte bitter auf: „Freilich, ich habe nicht geschert. Laß ihr euch geküßt MtLt —" „Hans-Hermann!" Benediktes zornige Stimme unterbrach ihn unge- säumt. Wie konnte der Vetter so taktlos sein, von Dingen zu sprechen, an die sie nicht im entfernteste» Winkel ihres Herzens denken wollte? Ader HanS-Hermann, außer sich vor Schmerz unL Eifersucht, ließ sich nicht unterbrechen. „Nnd wenn du ihm auch noch nicht die kleinste Zärta lichkeit gestattet hättest, denkst du, ich sei blind? Ich sehe und fühle es, Benedikte, wie du ausleuchtest, wenn Lieser Petersen dir entgegenkommt! Wie du nur auf den Feierabend wartest, um mit ihm sprechen zu kön nen. Oh, es braucht kein Wort von Liebe zwischen Men-« schen zu fallen, und doch wissen sie genau, sie gehöre» zueinander. Und ich Narr, ich habe geglaubt, Lu würdest einmal mein eigen werden. Denn nur weil ich das geglaubt habe, bin ich mitgekommen in diese Einöde. Du hastz mich hierheraezogen — und nun —" er wandte sich ab« Ueder sein hübsches Jungengestcht zuckte es. „Hans-Hermann!" Benedikte legte die Hand auf feinq Schulter. Sie wollte ihm irgend etwas sagen, ein gutes, ein tröstendes Wort. All ihr Zorn über seine Taktlosig-« keit war im Augenblick verschwunden. Er litt — um ihretwillen litt er. Aber das war eS nicht allein, was sie schmerzte. Datz er nicht zu dem starken Erleben der Landschaft hier kommen, datz er den Segen der Arbeit hier an der» ewigen Boden nicht spüren konnte, daß er alles vo» einem Menschen aus sah — und wäre es auch ein ge* liebter Mensch — sie konnte das nicht verstehen. „HanS-Hermann," versuchte sie noch einmal sanft. Er aber machte sich mit einer heftigen Bewegung frei: „Ach, laß mich," kam eS erstickt — und dann lief er aus dem Garten, schmetterte die kleine grüne Tür hin ter sich zu und rannte iu großen Schritten über Lis Wiese, dem Walde zu. In müder Trauer blieb Benedikte zurück. WaS sollte aus ihrem Zusammenleben werden, wenn derartige Ausbrüche sich wiederholten, wenn sich Hans-Hermann nicht in das Unabänderliche, unter dessen Gesetz auch st« stand, fügen könnte — . » (Fortsetzung folgt.)'
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