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Wie unsere Truppen an der Front, so wird das gesamte deutsche Volk im Kriegs-WHW unseren Feinden zeigen, daß wir eine unbesiegbare Schiüsalsgcmeinschaft geworden sind. I WASSrNffer ZaseNM D 2. Blatt z« Nr. s Montag, den 8 Januar 1S40 Horeb-Elishas Nachfolger Oliver Stanley, Englands neuer Kriegsminister. Ein Jude ging, ein Judenfreund kam. S o etwa kann man den Wechsel im englischen Kriegsministerium charakterisieren. Oliver Stanley, Elishas Nachfolger, entstammt einer alten englischen Kriegstreiberdynastie. Er ist der fünfte seines Atamens und der dritte Kriegsminister. Der erste Stanley, der Urgroßvater des heutigen Stanley, führte seinen Namen in die Geschichte als Obersetretär für Irland ein. Nachdem er sich hier würdig in das Buch briti scher Unierdrückungsmaßnahmen eingetragen hatte, wurde er Staatssekretär der Kolonien. Später brachte er es zum Pre mierminister. Kennzeichnend für ihn ist, daß sein Schatzkanzler der Jude Disraeli war, der praktisch die Führung im Kabinett Katte und Stanley schließlich auch als Premier ablöste. Stanleys erster Sohn, Edward Henry, war Staats sekretär für Indien, bis ihn sein Vater als Staatssekretär des Auswärtigen in sein Kabinett holte. Im Kabinett Disraeli bekleidete er das gleiche Amr. Als er im Jahre 1878 abtreien Mußte, wurde die Familie Stanley von dem Juden Disraeli dadurch entschädigt, daß sein jüngerer Bruder Frederic Arthur Stanley Kriegsminister wurde. Nachdem er als Kriegsminister ausgedient halte, betätigte er sich ebenso wie sein Bruder noch als Staatssekretär der Kolonien. Der Sohn Frederic Arthur Stanleys, Edward Georg Stanley, ver diente sich die Anerkennung als Spezialist für britische Unter drückungsmaßnahmen. Er war Privatsekretär des britischen Feldmarschalls Roberts im Bureukrieg. Im Weltkrieg gab man ihm den Werbefeldzug zur Gewinnung von Kriegsfrei willigen in die Hand. Als das klappte, wurde er im Jahre 1916 Kriegsminister. Unter ihm wurde allgemeine Wehrpflicht eingesührt. Nach Beendigung des Weltkrieges wirkte er zwei Jahre als Botschafter in Paris für die Freundschaft England- Frankreich, um sich 1922 wieder seiner geliebten Tätigkeit als Kriegsminister zu widmen. Der fünfte Stanley, der nunmehr in das Scheinwerserlicht der Politik gerückt ist, wird sich der Tradition seiner Familie gewiß würdig erweisen. Als typi scher Vertreter der jüdisch versippten Hochfinanz wird er die Linie seines Vorgängers get iich fortsetzen und sehr darauf bedacht sein, daß seine Ahnen, die sich der Gunst des großen Juden Disraeli erfreuten, sich seiner nicht zu schäme» brauchen, l * Der Nachfolger Stanleys als Handelsminlster, Sir Andrew Duncan, steht im 55. Lebensjahr. Er ist Fachmann I auf finanziellem und wirtschaftlichem Gebiet. Vor Kriegs ausbruch gehörte er dem Direktorium der Bank von England und dem der Imperial Chemicals an. Mit Kriegsausbruch übernahm er die Leitung der Abteilung für Munitions- j lieferung im Munitionsministerium. Sir John Reith, der neue Jnformationsminister, war bisher Leiter des britischen Rundfunks. Er ist 50 Jahre alt 'wd hat sich als Organisator in der Leitung der Imperial Airways, der großen englischen Luftfahrtgesellschast, einen Namen gemacht. Bestürzung in Paris Die italienische Presse über die Wirkung der Zurückziehung des Juden Hore-Belisha. Der englische Propagandatrick, die Absetzung des Juden Hore-Belisha als „Ablösung der Wache" hinzustellen, scheint danebengeraten zu sein. Jedenfalls weiß der Londoner Ver treter des „Popolo di Roma" zu berichten, daß die Wirkung der Umbildung der Regierung auf die öffentliche Meinung nicht verheerender hätte sein können. Die Opposition , stehe auf dem Standpunkt, daß man mitten im Krieg nicht ohne schwerwiegende Gründe einen Kriegsminister hinauswerfe und , daß das Land, das täglich 6 Millionen Pfund Sterling Kriegs- s spcsen bezahle, ein gutes Recht habe, die Gründe zu erfahren. Die gleiche, wenn nicht noch größere Bestürzung scheint die Ausbootung des jüdischen Kriegsministers bei den Verbünde ten in Paris ausgelöst zu haben, wo man, wie der dortige Vertreter des „Giornale d'Jtalia" unterstreicht, der Ansicht sei, daß die Entfernung Hore-Belishas aus einen Konflikt mit Churchill zurückgehe, bei dem W. C. siegreich geblieben sei. Die Nachricht der Krise sei in Paris mit Bestürzung aus genommen worden. Weitere Besorgnis errege die Erklärung der „Timest daß dem Kriegsminister noch andere Männer höchsten Ranges wegen „Ermüdung durch außeror dentliche Anstrengungen" folgen könnten. Uebrigens geht auch aus der Haltung der Pariser Presse hervor, daß ihr die Ausbootung Hore-Belishas höchst peinlich ist. Darüber allerdings, daß der britische Vernichtnngs- - Wille unvermindert ist, ist man sich in London und in « Varis einia. „Mr geringe EMm-stäligleit" Vorstoß in die feindliche Linie. — Drei Handgranaten, dann war alles still. — Ein junges Leben fand sein Ende. JmVorfeld, 6. Januar. «PK.) „Der Auftrag ist klar! So hoffe ich, daß ich euch morgen früh gesund und lebend wiedersehe!" Damit entließ uns der Kompaniechef. In den frühen Morgenstunden sollte angetreten werden, um tief in Feindesland vorzudringen. Die gegnerischen Vor posten mußten dabei umgangen werden. Es ist eine sternenklare, Helle Mondnacht. Zu zwei Uhr waren wir geweckt worden. Weithin über den harten Boden hallt der Schritt des Wachpostens, der an uns vorüberzieht, als wir uns aus dem Marktplatz eines kleinen deutschen Grenzstädtchens treffen. Noch ist die tote Landschaft des Niemandslandes in das milchig-weiße Hell des Mondlichts getaucht. Taghell liegt der lange Hügel vor uns, über den wir hinwegwollen. Jetzt kommen wir an dem stehenden Spähtrupp vorbei an der Wald ecke, schlüpfen durchs Drahthindernis und sind in Feindesland. Leutnant G. kennt den Weg. Erst gestern war er draußen und hat die Lücke in der französischen Vorpostenkette entdeckt. Immer tiefer sinkt das nächtliche Gestirn, bald muß es ver sinken. „In fünf Minuten geht's vor!" „Gott sei Dank, endlich!" Sprung in den französischen Graben. Wobl tausend Meter steigen wir den langgestreckten Hügel hinan. Oben auf der Höhe sind französische Stellun gen, gestern waren ne verlassen .. Geduckt schleichen wir uns auf der Höhe in einem Hohlweg auf die Gräben zu. Ein Sprung über die Erdhaufen, die davor liegen... drin... und mit entsicherter Pistole vor! Die sorgfältig äusgebaute Vor postenstellung ist auch heute unbesetzt. Wir wollen noch beobachten. In einem splittersicher ge deckten Unterstand des Franzmannes warten wir eine weitere halbe Stunde. Jetzt geht der Weg wieder einige hundert Meter den Hügel hinab bis zu dem Dors, an dessen Anfang eine Straßensperre liegt. Weil zur Linken von unseren jetzigen Stellungen sind schon französische Vorposten. Rechts und links vom Dors zieht sich irgendwo die erste Verteidi gungslinie des Gegners. Bis dorthin wollen wir vor. „Marsch!" heißt es da. Mitten zwischen feindlichen Stellungen. Wie ein schützender Mantel umgibt uns der Dunst des Frühmorgens. „Sie bleiben als rückwärtige Sicherung hier!" befiehlt mir flüsternd der Leutnant Wie Gespenster verschwin den oie anderen Kameraden. Ich bleibe allein. Ein Gefühl grenzenloser Einsamkeit löst die überstarke Spannung ab Da fällt rechts sehr nahe ein Schuß! Nichts weiter. Doch, Schritte tapsen. Dort rechts liegt eine besetzte französische Stellung. Nichts ist zu sehen, doch man fühlt es: Hier steht der Feind. Zur Linken und zur Rechten werden die Laute deutlicher ver nehmbar. Die Unseren sind weiter vorn an der Arbeit. Man hört deutlich knackende Geräusche der Drahtschere. Sie durch schneiden jetzt das feindliche Drahthindernis. Zu beiden Seiten liegen starke französische Stellungem wir sind jetzt einige Kilo- Brauchitsch prüft den Verlauf der Stellung. An Ort und Stelle läßt sich der Oberbefehlshaber des Heeres. G rfAberst von Brauchitsch, den Verlaus der >«n an der Westfront zeigen. (PK.-Bauer-Scherl-Wagenborg-M.) ME m sfranrrerq Da ^cynsse. em F'ErTwem. yanu das Krachen einer Handgranate, einer zweiten, einer dritten, dazwischen hämmert von rechts ein Maschinen gewehr. Plötzlich Stille, eine Minute war noch nicht vergangen. Ein Kamerad ist schwer verwundet Vorn Stimmengewirr. Aufgeregt, hetzend kommen Schritte eilends näher. Noch sind wir unmittelbar im Wirkungsbereich der französischen MGs., die tatsächlich so standen, wie es nach den Geräuschen zu vermuten war. Da ist der Trupp heran. „Was ist los?" Sie schleppen einen Kameraden mit, bewußt los, schwer genossen. Doch jetzt vor allem zurück, die lange Höhe hinan, an der uns der Feind noch lange treffen kann. Schwer keuchend tragen ein Oberfeldwebel, ein Gefreiter und ein Feldwebel abwechselnd den Verwundeten. „Deckung!" ruft der Leutnant. Taghell alles um uns her erleuchtend, steigr eine Leuchtrakete hoch; als ob ein Blitz uns niedergedrückt hätte, so liegen wir aus den Boden gepreßt auf dem Leib und warten die langen Minuten, bis das am Fallschirm pendelnde Licht verlöscht. — Aus, weiter! Alle fünfzig Meter wechseln die Träger im Tragen ihrer Last ab. Was ist geschehen? Alles war glücklich abgelaufen, ein tragisches Geschick hat unseren Kameraden getroffen. Er lag als Sicherung nahe der Straßensperre, seilwärts sicherten zwei Unteroffiziere; der Leutnant und die übrigen drei hatten die Drahthindernisse durchbrochen, waren an das von der Sperre noch 5V Meter entfernt liegende Hans gelangt, entdeckten und zerschnitten sofort Telephondrähte ain Haus: eine Vermittlungsstelle? Hier mutzten Posten liegen! Da siel auch schon der Alarm schutz des Postens, in den Fenstern tauchien vier andere Gewehre auf, ihre Läufe richteten sich ins Dunkel, blindlings auf die Straßensperre, in der Annahme, dort käme der Feind. Das MG. mutz auch blindlings aus die Sperre geschossen haben; dort wurde der als Sicherung verbliebene Kamerad getrofsen. Mit drei Handgranaten wurden die Feinde autzer Gefecht gesetzt. Die Explosion muh in dem kleinen Raum tödlich oewirft habe" w-—binnen. Traurige Heimkehr Neber fünf Kilometer tragen die Kameraden den Per» Mundeten, der bewußtlos geworden war, auf der Schulter. Dann erst können sie ihn auf der Bahre weitertraqen. Seine Verletzungen sind schwer; er kam nicht mehr zum Bewußtsein zurück. Es war am Tag vor Heiligabend, da er von uns ging. Am zweiten Weihnachtstag wurde unser Kamerad zu Grabe getragen. Manch junges Grab liegt ihm zur Seite, Soldaten, die — wie er — vorm Feinde fielen. An der Westfront ist Ruhe; dennoch greift das Schicksal bisweilen grausam in die Kampfgemeinschaft der Front ein; es ist Krieg — auch bei nur „geringer Spähtrupp tätigkeit." Eurt Güntücr. Wetter auf hohen Touren Der Arbeitseinsatz in den ersten Kriegsmonaten. — In de» meisten Wirtschaftszweigen Arbeitermangel. Es ist das Kennzeichen der straffen nationalsozialistischetj Wirtschaftsführung, daß die Uebersührung der Friedens- au! die Kriegswirtschaft ohne Erschütterung des Arbeitsmarktes vor sich gegangen ist. Ganz im Gegensatz zu 1914. Der Leiter der Arbeitseinsatzorganisation im ReichsarbeitS' Ministerium Staatssekretär Dr. Syrup. nimmt im „Reichs arbeitsblatt" zu der günstigen Entwicklung des Arbeitseinsatzes in den ersten Kriegsmonaten Stellung und teilt dabei die neue sten Arbeitslosenzahlen mit. die beweisen, daß im Gegensatz zum August 1914, wo die Hundertzahl der Arbeitslosen sprung haft von 2,9 aus 22,4 stieg, der Uebergang zur Kriegswirtschaft im September 1939 trotz der Umschichtungen von vielen Tau senden Arbeitskräften nicht mit nennenswerten Betriebsstill legungen verbunden war und insbesondere nicht zu einer be merkenswerten Arbeitslosigkeit sührte. Im Gegenteil befiehl nach wie vor in fast allen Wirtschaftszweigen ein Mangel au Arbeitskräften. 128 000 Arbeitslose wurden im Ge samtreich im Dezember gezählt, und nur 18 000 von ihnen waren voll einsatzfähig und ausgleichsfähig. In diesen De zemberzahlen macht sich schon ein geringer Zugang infolge der winterlichen Einflüsse bemerkbar. Eine Arbeitslosigkeit von 128 000 Volksgenossen hat keinerlei Bedeutung. Diese gering- fügige Arbeitslosigkeit entfällt zur Hälfte auf die acht Groß städte Wien, Hamburg, Berlin. Köln, Breslau, Dresden, Leip zig und München. Wien steht mit 30 000 an der Spitze. Ham burg hat 10 000, Berlin knapp 8000. Auch über den Umfang der Kurzarbeit waren zunächst in Erinnerung an den Weltkrieg völlig unzutreffende Zahlen verbreitet. Der Staatssekretär teilt mtt, daß die letzten Mel dungen der Arbeitsämter von Ende November 237 800 Kurz arbeiter in 4949 Betrieben verzeichneten. Der Hauptanteil ent fällt aus Textil- und Bekleidungsgewerbe. Die geringe Zahl der Kurzarbeiter erklärt sich aus der Tatsache, oatz in allen Fällen nicht vorübergehender Kurzarbeit die Arbeitskräfte ab gezogen und anderen Betrieben mit Arbeiterbedarf zngewiesen wurden. Staatssekretär Syrup teilt weiter mit, daß die Arbeits einsatzlage in der Landwirtschaft in diesem Jahr dyrch Hunderttausende von Arbeitskräften aus dem ehemaligen Polen entlastet werde. Die Landwirtschaft könne deshalb mit weniger Sorge in das neue Erzeugungsjahr eintreten. Sie werde genügend Arbeitskräfte haben, und die Wehrmacht werde vafür sorgen, daß in den Bestellungs- und Erntezeiten auch die Betriebsführer und unentbehrlichen Facharbeiter zur Ver- sügung stehe«. Besonders gut getarnte japanische Fliegerabwehrmannschaslen. Trotz der Kämpfe in China fanden in diesen Tagen in Japan große Lustverteidigungsmanöver statt. Während der Uedung wurde diese Aufnahme einer Flakstellung gemacht, die durch die weitgehende Tarnung der Meßgeräte und Geschütze sowie der Soldaten besonders bemerkenswert ist. lSckerl-Waaendora-M^ Die Gangster. Die deutsche Konkurrenz können wir nicht erwischen, dann bringen wir eben ihre neutralen Kunden um die Ecke. ^Zeichnung von Manfred Schmidt.)