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I Wilsdruffer Tageblatt I I 2 Blatt 302. Dosverstag 31. Dezember 1925 8 Jur Jahreswende. Ein Jahr gehl still zu Ende, Vollendet seinen -Lauf. Hsl> betend deine Hände Und blick -um Himmel auf. Dank deinem lieben Vater Für diese Gnadenzeit. Er zeigt dir als Berater Den Weg zur Seligkeit. Und wenn du stehst Verirrte Einmal auf falschem Steg -Sei du ihr guter Hirte, Zeig' ihn' den rechten Weg. Beruhigt kannst du scheiden, Gott schützt dich vor Gefahr. Er wird dich auch begleiten In diesem neuen Jahr. An jedem neuen Tage, Wenn ich bin ganz allein, Kommt immer mir die Frage, Wird es der letzte fein? Herr, ist es nun dein Wille, Daß end' mein Lebenslauf, Und steht das Herz dann stille, Nimm meine Seele auf. Iulius Richter. WirlschaftspsMische Neujahrs- betrachiung. (Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter.) Das vergangene Jahr hat bewiesen, daß verschiedene Lußere und innere Reformen noch keine Gewähr für die Befreiung Deutschlands aus Not und Sorge gewährleisten. Die Heilung unserer Währung, die Befreiung des wider rechtlich besetzten Ruhrgebiets, die endliche Räumung der Kölner Zone und die Milderung des Regimes in den be setzten westdeutschen Gebieten, — all das hat nicht ver hindern können, daß Ende des Jahres 1925 eine furchtbare Arbeitslosigkeit emsetzte Wer an historischen Be trachtungen Gefallen findet, kann feststellen, daß in den letzten beiden Jahren, besonders aber im Jahre 1925, d;s Wertezerstörung auf Gebiete übergegriffen Hat, die während des Krieges und der Inflation verschont geblieben waren. Kriege ist das deutsche Besitztum im Auslande und längs der Reichsgrenzen zerstört oder doch schwer geschädigt vorden; während der Inflation sind die Barvermögen und lie auf alte Reichsmark lautenden Wertpapiere aufgezehrt norden. Jetzt kommen die in Immobilien angelegten Ver mögen an die Reihe. Außerdem sinkt das einzige im Wert, nas sich während der vorhergehenden zehn Jahre leidlich lehauvten konnte: der Wert der Arbeitskraft. Die Erwerbs- sosenzifsern sprechen da eine deutliche Sprache. — Ist es nun rbsr unabwendbar, daß der Rest des deutschen Besitztums ebenso rettungslos der Vernichtung verfallen ist, wie das fei den anderen Kategorien der Fall gewesen ist? Wer ein vergangenes Jahr an seinen Augen vorüber- tiehen läßt, möchte dabei erkennen, in welchen Punkten das seue Jahr sich vorteilhaft von seinem Vorgänger unter- jheiden wird. Es ist dies nicht etwa nur ein weichliches Irostbeöürfnis, sondern vielmehr Lie psychologisch durchaus rerständliche und praktisch sehr nützliche Sehnsucht nach Mo menten, die den Willen beflügeln und die Kraft stärken. Am k7. Dezember hat der Reichsverband Ler deutschen Industrie -ine Denkschrift herausgegeben, in der für zahlreiche drin gende Wirtschaftsfragen zuverlässiges Beurteilungsmaterial «ngeführt und eine praktische Lösung vorgeschlagen wird. Natürlich wird es einen lebhaften Meinungskampf darüber eben, ob der vorgefchlagene Ausweg der beste ist, Aber llbst, wenn sich in einzelnen Punkten ein besseres Rezept eben liehe, so muß Loch in Betracht gezogen werden, daß s in erster Linie nicht auf die unbedingte Richtigkeit in sder Einzelheit, sondern vielmehr auf schleuniges und ziel- bewußtes Handeln ankommt. Auch in der Wirtschaftsresorm Alt das Wort, daß „viele Wege nach Rom führen". In Vom Glück vergessen. Roman von Fr. Lehne. 57. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Er kniete vor ihr, nahm ihren grauen Kops in seine beiden Hände und sah ihr mit seinem unwiderstehlichen Blick in die Augen. — „Liebes Mutterle" — weich und zärtlich klang seine Stimme, so wie früher, wenn er etwas erreichen wollte. „Ich muß nun fort! Dich nur wollte ich sehen, wollte Abschied von dir nehmen! Auf lange Zeit wohl! Hättest deinen Buben nur sehen tollen, wie er in der vergangenen Nacht einsam in irgend einem Winkel gehockt hat — und wie er dann kühn und tapfer den langen, mühseligen Weg zu Entbehrungen gewählt hat, um vor sich selbst bestehen zu können! Lieber das, als mit einer ungeliebten Frau Zusammenleben!" Verstohlen beobachtete er die Wirkung seiner Worts; ein letzter Rest von Anständigkeit ließ ihn das Verlangen nach Geld nicht aussprechen. Es war wohl auch nicht nötig gewesen — die Mutter hatte ihn auch so verstanden. Sie ieufzie tief auf. „Du brauchst Geld?" „Ich habe viele Auslagen in den letzten Wochen ge habt!" versetzte er eifrig. „Allein die Blumen jeden Tag für Hanna und dann io mancherlei —! Ich würde es dir baldigst wiederschicken." „Was ich dir geben kann, mein Sohn, ist nicht viel —" sagte sie stockend, „ich mutz schon wieder ein Papier ver kaufen! Beängstigend ist mein kleines Kapital zusammen geschmolzen! Es hat alles so viel gekostet. Gwendoline mußte ein Kleid haben — und ich habe mir auch ein neues, schwarzseidenes Kleid arbeiten lassen für — für " sie stockte, „die Rechnungen sind bei der Schneiderin noch nicht bezahlt." »Oh du das nun jetzt oder in zwei bis drei Wochen tust, das bleibt sich ja ganz gleich, Mutter, ich schicke dir die Summe ja bald wieder! Ich habe etwas in Aussicht — doch kann ich noch nicht darüoer sprechen." s ünem Buche, das in heutiger Zeit erheblich au Au'oriiät perloren hat. in der alten preußischen Felddienstordnung, seht der klassische Satz, daß den Soldaten Untätigkeit mehr belastet als ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel. Es iaht sich nur sehr schwer vorstellen, daß unser schwerfälliger Kegierungs- und Parlamentsapparat schnell genug mit den Entscheidungen und den Durchführungsbestimmungen bei der Hand sein wird, um jeden vermeidbaren Zeitverlust aus- jwchalten. Wir müssen uns daher an den Gedanken ge- pöhnen. daß im neuen Jahre etwas Aehnliches notwendig sverden wird, wie das Ermächtigungsgesetz vom Herbst 1923. glicht die geringste unter den Hoffnungen, die wir für das neue Jahr hegen, ist die. daß Negierung und Volks vertretung rechtzeitig den Entschluß finden, alle unnötigen Widerstände und jeden Aufenthalt zu vermeiden. vsi Ampott vsukcksmös^ MMMlllkl. WWWMfß 6ML5Mlct. MIM vsk 8 bl '" Xv<i » »0" IWMWWSM« W»' ÜMwK W" Wir MRttx öeMk üI W> ' An 8A 12t»' Lts.Ws 5MW KMMe MM Her WI Ä" MWWWSW läenZNlLö»» lckstMA 1L1 ' ' L-u!-» 15 ' ' ll°ä SW M' ° M" löt' ' Jute? bü» ' Kuch-UZ ltt" M SWW" ge!e LZ M" Kommen 8 10" M, WM - - ßsXso S -d" s politische fluMHau j Deutschland dem Chinavertrag bergetrete« Die deutsche Regierung ist, vorbehaltlich der Rati fikation, dem Washingtoner Vertrag vom 6. Februar 1922 über dis Grundsätze und die Politik, die in Angelegen heiten betreffend China zu befolgen sind, beigetreten. Das Abkommen über China ist eines der Abkommen, die auf der Washingtoner Konferenz im Winter 1921/22 zustande ge kommen sind. Es legt einmal den Grundsatz der Politik der offenen Tür in China fest und macht den von Japan in China beanspruchten Sondervorrechten ein Ende. Der s Vertrag sah die Möglichkeit des Beitritts anderer Staaten - vor, und infolgedessen haben die Vereinigten Staaten , Deutschland zum Beitritt aufgefordert. Deutschland tritt hiermit wieder in den festen Kreis der mit China in engerer Berührung stehenden Mächte ein. Vergleich im Fall Höfle. Zwischen der Witwe des verstorbenen Reichsmrmsters Höfle und dem preußischen Fiskus ist ein Vergleich unter zeichnet worden. Angesichts der Feststellungen des preußi schen Untersuchungsausschusses und der Rolle, die das Gefängnispersonal bei dem Hinscheiden Dr. Höfles ge spielt hat, ist Frau Dr. Höfte für ihre eigene Person eine lebenslängliche jährliche Rente von 3060 Mark zugesprochen worden. Diese Rente erlischt im Falle einer Wiederheirat der Frau Dr. Höfle. Für die drei minder jährigen Kinder erhält Frau Dr. Höfle außerdem eine Jahresrente von 600 Mark für jedes der Kinder, die bis zum 18. Lebensjahre ausgezahlt werden soll. Mus Zn- und Ausland. Berlin. Der Reichspräsident empfing eine Abordnung des Reichsverbandes der deutschen Industrie und nahm von ihr Berichte über die gegenwärtige Notlage der deutschen Industrie, ihrer einzelnen Zweige und der einzelnen Industriegebiete entgegen. Berlin. Polizeioberst von Brunnen ist wegen seines Verhaltens bei der Enthüllung des Gefallenendenkmals in Berlin seines Postens enthoben worden. München. Der von der Saarregierung nicht bestätigte Dr. Vogt wurde vom Gemeinderat der saarpfälzischen Gemeinde Mittelberbach zum zweiten Male zum Bürgermeister gewählt. Die gesamte Bürgerschaft steht geschlossen hinter der Gemeinderatsmehrheit und ihrem Kandidaten. Hamburg. Der Senat hat beschlossen, zum ehrenden Ge dächtnis.des ersten deutschen Reichspräsidenten die im Stadt teil Neustadt-Nord gelegene Ringstraße Friedrich-Evert- Str a ß c zu benennen. Brüssel. In der Kammer erklärte der Minister für natio nale Verteidigung, daß die Regierung beantragen werde, die, Dienstzeit für die Infanterie auf 10 und für die Kavallerie' auf 13 Monate herabzusetzen. London. Nach einer „Times"-Meldung aus Mailand reist Mussolini zu einer Unterredung mit Chamber lain nach Rapallo. Dieser Begegnung wird wegen der be vorstehenden englisch-italienischen Schuldenverhandlungen große Bedeutung beigemessen. Rom. Der Tochter des Ministerpräsidenten Mussolinis Fräulein Edda Mussolini, ist durch einstimmigen Be schluß der italienischen Carncgiestiftung die silberne Tapfer- keitsmedaille verliehen worden, weil sie am 24. August! 1925 in dem Badeort Cattolica am Adriatischen Meer eine in, Lebensgefahr befindliche Person rettete. Berliner FeWigleit. (Von unserem ständigen Mitarbeiter.) Berlin, 29. Dezember. Die Atempause zwischen den Festen kommt gerade recht, um die verdorbenen Mägen zu beruhigen und den Kater auszulurieren. Berlin hat allerhand verzehrt in den vier Weihnachtstagen. Vier Feiertage — denn den heiligen Abend muß man füglich dazurechnen, an dem jung und alt schon die Grundlage zu schassen pflegt für die allge meine Magenverstimmung, die nun einmal das Wahr- zeichen des Weihnachtsfestes ist, so gut wie der Lichter baum. Mehr als eine halbe Million Gänse, so hat man errechnet, sind diesmal in Groß-Berlin aufgegessen wor den. Eine riesenhafte Ziffer, und die Vorstellung ist un geheuerlich, daß eine Gänfeherde von solcher Aus dehnung lebendig auf einem Platze zusammengetrieben wäre. Aber die Ziffer ist gar nicht mehr so erschreckend, wenn man sie auf die Kopfzahl der Berliner Einwohner umlegt; Vann trifft auf je acht Personen eine einzige Gans, und das ist doch herzlich wenig. Schon daraus kann man sehen, wieviele sich die traditionsgeheiligte Weihnachtsgans diesmal haben versagen müssen. Doch die halbe Million ist den Weg aller Gänse gegangen. Mit ihr Armeen von Puten, Fasanen, Hasen, Rehen, Hirschen und Wildschweinen. Dazu noch die Güterzüge voll Gemüse und Obst aus aller Herren Länder, die "Tausende von Zentnern Mehl, Zucker, Butter und die Millionen Eier, die in die Stollen und Napfkuchen und Striezeln verbacken worden sind! Es ging ein gutes Geschäft in den letzten Tagen vor dem Fest, und dennoch — Berlins Weihnachtskonsum, wenn er auch iu diesem wirtschaftlich schlechtesten aller Winter seit Kriegsausbruch größer war als das Jahrzehnt zuvor, den Vorkriegsstand hat er nicht erreicht. Un trügliche Statistiken beweisen es und der Augenschein täuscht, wie so ost. Am weitesten ist der Verbrauch an Weihuachtsbäumen zurückgeblieben. Zu „nor malen Zetten" durste man auf Berlin, nach seinem jetzigen Umfang gerechnet, mehr als eine Million Weihnachts bäume zählen. Heuer sind es gerade halb so viel gewesen. Von den Erfahrungen des Vorjahres belehrt, wo die schönsten Bäume um Pfennige weggegeben oder als Brennholz verwertet werden mußten, hatten die Händler bedeutend geringere Posten augefahren, und diese erlebten nun ein wechselvolles Schicksal. Zuerst waren die Preise ungewöhnlich hoch. Niemand wollte kaufen, jeder glaubte, die Händler bekämen es schließlich doch mit der Angst zn tun, wenn die Lager unmittelbar vor dem Fest noch voll wären, und so ging ein allgemeines Raunen durch Berlin: „Ich kaufe diesmal erst am letzten Tage, dann sind sie billig." Die Rechnung stimmte — beinahe. Am Vortag konnte mau an allen Straßenecken zu überraschend niedri gen Preisen die schönsten Stämmchen bekommen. Aber am 24. Dezember schlng die Konjunktur wieder um. Wer bis her noch nicht gekauft hatte, jetzt mußte er den Beutel ziehen; und unter der plötzlichen Rachsrage schnellten die Preise in phantastische Höhen. Für verkrüppelte Dinger wurden vier, fünf Mark gefordert und bezahlt. Edel tannen waren natürlich unerschwinglich geworden. Und schließlich in den Nachmittagsstunden war überhaupt kein Launenzweig mehr zu scheu, geschweige denn ein ganzer Baum! Doch ein Christbaum mußte her. Also auf zur Stadtbahn und hinaus iu die Wälder der Vororte! In die am nächsten gelegenen Schonungen bei Karlshorst ergossen sich Menschenströme uns hieben, schnitten, sägten ab, was ihnen gefiel. Da hals kein Drohen der Forst beamten: bis die Sivo erschien, war auch schon die aanzs Schon hielt er das Portemonnaie geöffnet und ließ dis Goldstücke, die ihm die Mutter gab, darin verschwinden; auch ein Hundertmarkschein leuchtete in ihrer Hand. Er kniffte ihn mehrere Male und steckte ihn achtlos zu dem übrigen Geld. Diese hundert Mark gehörten eigentlich Gwendoline, für ihren Bedarf an Kleidern und Wäsche be stimmt, wenn sie in Stellung ging. Jetzt mit einem Male hatte Malte es eilig, fortzu kommen — jetzt hielt ihn nichts mehr bei der Mutter zu rück. Nach kurzem, hastigem Abschied stürmte er davon. Es drängte ihn fort ins brausende, lustige Leben! Und er lächelte, als er an ein rothaariges Mädel dachte. Hei, die würde Augen machen, wenn er ihr in Berlin über den Weg lief. Weiß der Teufel, die kleine Ausgeherstochter hatte ihn ganz verhext, und je kühler und abweisender sie gewesen, desto mehr hatte sie ihn entflammt. Sie war jetzt in Berlin; er hatte es erfahren. Er sah sie vor sich, mit welchem ursprünglichen Tem perament sie den Czardas getanzt und mit welch graziösem Schick und vollendeter Anmut nachher die modernen Gesell schaftstänze. Sie hatte ihm den Weg gezeigt. Das Kabarett war das richtige für ihn. Wenn da solch kleines junges Persönchen sein Auskommen fand, warum nicht auch er? Er mit sei ner Erscheinung, mit seiner modernen, müden Eleganz, sei nem guten, vornehmen Namen und seinem Geist — warum sollte er da nickt ebenfalls sein Glück machen können? Unbegreiflich, daß er nicht schon früher daran gedacht — er war der rechte Mann dafür! Ganz unbedingt würde er eine „gute Nummer" werden, um die man sich reißen, die man schwer bezahlen würde nur erst den Anfang gemacht! Er zweifelte nicht mehr an seinem Erfolg! Neunzehntes Kapitel. Es war merkwürdig, daß sich Hanna Likowski verhält nismäßig schnell nach jener ungeheuren Enttäuschung erholt hatte; doch Gwendoline wunderte sich im Stillen, daß das bedauernswerte Mädchen sie, die Schwester Maltes, um sich haben wollte. Ihr Anblick mußte sie doch an die ihr wider fahrene Schmach erinnern. Oder ob Hanna mit ihrer fein empfindenden Seele! fühlte, daß Mutter und Schwester trotz allem von einer' gewissen Genugtuung erfüllt waren, daß sie mit ihren Befürchtungen hinsichtlich Maltes recht gehabt hatten?! Und instinktiv klammerte sich Hanna an die Freundin, die ihr aus überströmendem Herzen tiefste Liebe entgegen- Lrachte ohne den fatalen Beigeschmack des Mitleids. Gwen doline mußte immer um sie sein. -—> Acht Tage waren so vergangen. --z Allerheiligen war da — ein schöner, milder, sonnen-c froher Tag! „Ich habe auch ein Grab zu schmücken, Gwendoline!" sagte Hanna leise. „Ein Grab, das meine liebsten Erin nerungen birgt!" Und dann schrie sie auf: „Wie konnte! Malte mir das antun?" Gwendoline saß auf dem Bettrand und hielt die zit»i ternde Gestalt fest an ihre Brust gedrückt. „ Vergiß ihn, Hannerl, vergiß ihn —" „Wenn ich das könnte!" wimmerte Hanna. „Wüßtest! du, wie sehr ick ihn geliebt habe! Du kannst solches Gefühl! gar nicht ermessen; du, die du so kalt bist und nur für deins Leben lebst —! Du weißt' nicht " s „Ich weiß es nicht —" wiederholte Gwendoline in eige-> nem Ton und sah vor sich hin — und dachte an Axel, nacht dem die Sehnsucht sie fast verzehrte. Dennoch war sie einer l Begegnung mit ihm ausgewichen. Sie war froh, keine! Gelegenheit dazu gehabt zu haben — sie schämte sich vor ihm. Wie konnte sie ihm jetzt den Brief der Herzogin^ zeigen — als wollte sie dadurch einen Druck auf ihn aus üben! Erst mußte sie wissen, wie er dachte — ob Maltes! Handlungsweise nicht trennend zwischen sie treten würde.' „Du kannst mich ja nicht verstehen, Gwendoline, meine!, Liebe zu ihm war grenzenlos." „Hannerl, nimm deinen Stolz zusammen — Malte hat sich schwer an dir versündigt — trauere ihm nicht länger! nach — deine Liebe und deine Güte müssen auch Gren-, zen haben —" i (Fortsetzung folgt.)