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Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194001059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400105
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-05
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1940
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Wilsdruffer TagMM 2. BZakt zu Nr. 4 Freitag, den 5. Januar 1948 Lagesspruch Mittelmäßiger Umgang schadet mehr als die schönste Gegend und die geschmackvollste Bildergalerie wieder gut ma chen können. Schiller. —— Gswaliige AufgaSen Wasserstraßen-, SeeschiffahrtS- und Straßenverkehr im Jahre 1939. Die Reichswasserstraßenverwaltung hat im Fahre 1939 durch die Rückkehr der Weichsel und die Rück- zewinnung des Hafens Danzig und des früheren Westpreußen ,eue bedeutsame Aufgaben erhalten. So mußte das Flußbett »er Weichsel schnellstens von den Trümmern der gesprengten Krücken.geräumt werden. Im Zuge der großen Bauvorhaben wurde ain 8. Dezember der Adolf-Hitler-Kanal vollendet und der erste Spatenstich zu dem Oder-Donau-Kanal gemn. Die Transporte der Binnenschiffahrt sind in den acht Friedens- monaren von Januar bis August im Vergleich zum Vorjahr wiederum gewachsen. Die Handelsflotte hat in diesem Zeit raum abermals einen Zuwachs ihrer Gssamtionnage zu ver zeichnen. Die Totalverluste durch Schiffbruch und Havarien verringerten sich um SO v. H. Außergewöhnliche Ausgaben wurden der deutschen See- schis fahrt mit dem Ausbruch des Krieges gestellt. Durch geschickte Navigation gelang es vielen Kapitänen, die bei , Kriegsausbruch mit ihren Schissen unterwegs waren, die eng lische Blockade zu durchbrechen und heimzukehren. Der See dienst Ostpreußen hat nicht weniger als 170 000 Menschen be fördert und damit einen Rekordverkehr erreicht. Der Verkehr nach Memel, der 1938 auf 1000 Personen abgesunken war, erfuhr mit 11000 Passagieren eine Verzehnfachung. Unter Heranziehung der Spitzenschiffe der deutschen Seeschiffahrt wurde auch das große Problem der Heimführung der Balten- deutschen gelöst. Mit den Volksdeutschen wurde auch ihre be wegliche Habe in Unmengen von Kisten und Kästen, Möbel wagen und Möbelkoffern befördert. Man schätzt, daß etwa 40 000 Haushalte befördert worden sind. Im Straßenverkehr wuchsen die Motorisierungs- ziffern auch im Jahre 1939 unausgesetzt und in allen Sparten. Die planmäßige Erhaltung der Straßen hat sich besonders in den Kriegsmonaten bewährt. Znsammensasscnd kann gesagt werden, daß das gesamte deutsche Verkehrswesen sich seiner Aufgaben bewußt ist und auch in Zukunft für die Abwehr der völkerrechtswidrigen feindlichen Wirtschaftsblockade einen wesentlichen Beitrag leisten wird. Die Michsbahn ^939 Befriedigende Entwicklung — Gesamtrechnung ausgeglichen Wie schon 1938, so ist auch im Geschäftsjahr 1939 die Ent- wicklung der Reichsbahn weitgehend durch Ereignisse welt- geschicytttchen Ausmaßes mitbestimmt worden. Aus dem Poli» tlichen Geschehen erwuchs für die Reichsbahn eine Fülle ge- wattiger Au,gaben. - . Umsallgrciche Einschränkungen des allgemeinen Verkehrs Ende Auguu, Anfang September 1939 haben die Verkehrs- ba"benh ste"sick"i^ absinken lassen. In der Folgezeit den vor äniin-, wieder so wesentlich gebessert, daß nach rund 5650"^?^-^^ mit einer Gesamteinnahme von m 1 » P''! Mark, das sind rund 520 Millionen Mark dieses'"k/ 'M Vorjahr, gerechnet werden kann; ^ ^^ trotz vier Kriegsmonaten erzielte Einnah,ncergebnis ist als recht befriedigend zu bezeichnen. m 1939 stehen den Mehreinnahmen erhöhte ."E^ndungen gegenüber. Die Zahl der Gesolgschafts- Mitglieder der Reichsbahn mußte abermals beträchtlich ver mehrt werden. Ebenso erforderten die erheblich gestiegenen Verkehrs- und Betriebsleistungen einen erhöhten Aufwand für die Betriebsführung und für die Unterhaltung und Er neuerung der Bahnanlagen und Fahrzeuge Die Gesamtrech, nung der Reichsbahn wird jedoch in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen sein. Der Gesamtschuldenstand her Reichsbahn ist weiterhin günstig. Die langfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich aus rund 3350 Millionen RM. Demgegenüber stellte sich das Anlagevermögen der Reichsbahn Anfang 1939 aus fast 35 Milliarden RM. und ihr Eigenkapital aus nahezu 19 Mil liarden RM. Einschließlich des Anlagewenes der Eisenbah nen in den heimgekehrten Ostgebieten wird das Anlagever mögen der Reichsbahn Ende 1939 annähernd 40 Milliarden RM. ausmachen. Der Abschluß des Jahres 1939 zeigt zusammenfaffend ein befriedigendes Bild. Das Vertrauen der Oeffentlichkeit in die finanzielle Führung und die finanzielle Kraft der Reichsbahn konnte nicht überzeugender zum Ausdruck kommen als in dem erfreuliche» Zeichnungserfolg der neuen große» Reichsbahn- anleibe. 10 Mmken Mlsmps am Westivakl Auch hier wachen unsere Jäger Am Westwall. 4. Januar, spli.) ES vergeht fast kein Tag, an dem der Engländer nicht versucht, die deutsche Grenze zu überfliegen. Aber immer wieder mutz er, der an sich tapfere Gegner, der Ueber- legenheit deutscher Jäger weichen und kann die ihm gestellte Aufgabe nicht erfüllen, weil die deutsche Abwehr ihm Einhalt gebietet. So meldete der Heeresbericht am Mittwoch, datz am 2. Januar wieder einmal drei englische Bomber vor der deutschen Küste abgeschosscn wurden. Am 3. Jannar wurde am Westwall ein englischer Bomber vom Tvp Blen heim abgeschosseu. Ueber diesen nenerlichen Abschub und Er folg unserer Jäger erfahren wir folgendes: Eine Kette deutscher Jäger flog um die zehnte Morgen stunde des 3. Januar am Westwall Sperre. Der Führer der ersten Maschine bemerkte plötzlich eine Maschine 500 Meter über sich, die er sofort einwandfrei als feindliches Flugzeug erkannte. Durch ein verabredetes Zeichen machte er feine Kameraden aus die feindliche Maschine ausmerksam. Sie nah men nun sofort den Engländer an. Der Gegner wehrte sich tapfer und versuchte, dem deutschen Angriss durch fliegerisches Können zu entgehen. Aber die Wendigkeirunserer Messerschmitt, verbunden mir dem sromerfahrenen Flie gen unserer Jäger, unterband jede Disposition des Englän ders. Im Verlauf von l 0 Minuten war der Kamps ent schieden. Der Engländer war schwer getroffen. Er sackte aus der großen .Höhe im Stcilslug ab Es mntz gesagt werden, datz er in dieser schwierigen Kampftage noch versuchte, die nahe belgische Grenze zu erreichen. Die deutschen Jäger dreh- tcn nach Abschutz vor der Grenze wieder ihrem Heimatort zir, während die englische Maschine ans belgischem Boden zer schellte. Auch dieser neueste Erfolg unserer Jäger ist wieder ein Beweis dafür, datz die deutschen Grenzen durch die Ab wehr unserer Lnstwasfe unüberwindlich sind. Wie lange noch > will das englische Volk seine besten Flieger opfern? R-tz. Rurzr Nachnchisn .! Der ungarische Autzenminister Graf Lsaky ! wird voraussichtlich am kommenden Sonnabend über Venedig ! nach San Remo reisen. Die Auslandsreise des ungarischen Außenministers soll einen rein privaten Charakter haben. Brüssel. Die belgische Kammer stimmte in der zweiten Lesung denl Gesetz über die Besteuerung der außer ordentlichen Kriegsgewinne zu. Washington. Die Bundesregierung schloß das erste Halb jahr des laufenden Rechnungsjahres mit einem Defizitv 0 >i : 2 023 Millionen Dollar ab Die Staatsschuld bctruz > am Jahresende 41942 Millionen Dollar. Estenträger in den von Rauhreis »verzogenen Stellungen- Besonders im Wmter ist die warme Verpflegung für die vor dersten Stellungen von besonderer Wichtigkeit. Bei jedem Wetter sind daher die Essenträger unterwegs, um ihre Essen behälter, in decken sich die Speise dank besonderer Vorrichtun gen sehr lange warm hält, wach vorn zu bringen. (PK.-Kropf Scherl jWagendorg-M) Der Krieg der englischen Gel-sacke Protest gegen den Verrat der Labourpartei. Datz nicht, wie die englisü)e Kriegstreiberclique eS immer der Welt weismachen möchte, das englische Volk diesen Krieg führt, sondern daß er eine reine Angelegenheit der englischen Geldsäcke und Prositgeier ist, beweist eine Entschließung des Universitätsverbandes der Labonrpartei. Der Verband wendet sich sehr scharf gegen den stellvertretenden Letter der Partei, Greenwood, der behauptet hat. die Entschließung des Ver bandes gegen den Krieg gehe aus fremde Einflüsse zurück. Dem Vorwurf gegenüber wird jetzt in einem einstimmig gebilligten Bries des Universitätsverbandes an Greenwood festgestelll, datz eine Konferenz des Verbandes den Krieg als einen imperialistischen Krieg für Weltherrschaft und Profi« verurteilt habe, und datz gleichzeitig die Labourbewegung aus- gefordert worden sei. die Massen in dem Kamps gegen de» Krieg zu führen. Alle Berichte der einzelnen Ortsgruppe» «von 27 hätten nur drei nicht Stellung genommen! zeigen w jedem einzelnen Ortsverband große Mehrheiten für die Reso lution, in der der Krieg verurteilt werde. Die Konfe renz des Universitätsverbandes der Labourpariei sehe den Kamps gegen den Krieg von feiten der Labour- Vereinigung als deren erste Pflicht an und als einen notwen digen Schritt in Richtung des Sozialismus. Die Konferenz iehe in dem Verhalten Greenwoods und der anderen Führer der Arbeiterpartei, den Krieg zu unterstützen, einen Betrug am Sozialismus und den Interessen der Arbeiter. Die Konferenz habe beschlossen, den Kamps zusammen mit weilen Teilen der Labourpartei und der fortschrittlichen Bewegung, dir gegen den Krieg seien und bleiben würden, sortzuseben. Seil KkltgSanrbluch ohne MerMung Das Elend der Elsässer. — Verzweiflungsbricf einer Straßburgerin. DaS Elend der elsässischen Bevölkerung die heute unter kaum glaubhaften Zuständen im Innern Frank reichs kampiert, ist in ver französischen Presse selbst trotz der scharfen Zensur schon häufig beschrieben worden. Der „Jour" veröffentlicht wieder einen ver vielen Briefe, die täglich z» Hunderten bei den Zeitungsredaktionen und ven amtliche» Stellen eimrefsen und in venen sich das ganze Elend widerspiegelt, vcm die elsässische Bevölkerung ausgesetzt ist. Eine Elsässerin schreibt darin u. a., daß sie gezwungen worden sei, Straßburg zu verlassen und augenblicklich bei ihrer Schwägerin wohne, deren Mann ebenso wie ihr eigener Ehe mann und süns Brüder unter den Wassen stünden. Seit Be ginn der Feindseligkeiten habe sie n 0 ch keinen Centime Unterstützung erhallen, obwohl in der Presse so groß spurige Versprechunaen gemacht wurden. Ueberall erkläre man rhr, daß ihr Fall „noch geprüft" werde. Die Briefschreiberin <rib« rum Scküust ihrer aroßen Verzweiflung Ausdruck. AMMtmWe MteMWW sirW England Lüge» Die amerikanische Nachrichten-Agentur „Associated Preß" nimmt die Tatsache, daß die „Atbenia" genau vor viel Monaten unterging, zum Anlaß, um auf Grund des bishe rigen amerikanischen Uniersuchungsergebnisses sestzustellen, saß kein Beweismcuerial vorliege, welches amerikanischen Am's- stellen ermöglichen würve, die Beschuldigung zu wiederholen, daß die „Athenia" von einem deulschen U-Boot torpediert worden sei. In einem längeren Bericht aus Washington bestä tigt auch die Associated Preß, daß die Beweise mehr auf eine innere Explosion als aus die eines Torpedos hinveuret. Dre amerikanischen Passagiere hätten Hunderte eidesstattliche Er klärungen abgegeben, doch keiner habe beschwören wollen, daß ein Torpedo oder U Boot gesehen wurde. Angesichts der Tat sache, daß die „Aihenm" vor ihrem Untergang die Haien von Glasgow, Belfast und Ccbh an!i?l wird eS qwerikauilckie''- seits. wie die Agentur weiter berichtet, als durch >us möglich erachtet, daß tn einem der Häsen eine Höllenmajchlne an Bord gebracht und verboraen wurde Associaied Preß glaubt, vatz die Untersuclmna noch eimae Monate dauer» und rahn fort: „Hätte vas Staatsdepartement irgendwelche Beweise für die enaltsche Behaupiung einer Torvcdierung gehabi. fo würde man Berlin bereus eine Note übermittelt und Schadenersatz ansprüche geltend gemacht haben." 43 Milliarden Dollar Fshlbsirag Roosevelts Haushaltsbotschaft. — 8,4 Milliarden Dollar Aus gaben bei 5,5 Milliarden Einnahmen. Präsident Roosevelt übersandte dem Bundeskongretz die Dudgetbotschaft, die in beiden Kammern vorgelesen und sodann dem Budgetausschuß überwiesen wurde. Roosevelt schlägt darin die Ausgabe von 8424 Mill. Dollar vor <675 Mill weniger als im vorigen Jahr), und veranschlagt eine Einnahme von 5548 Mill Dollar (382 Mill, mehr als im lausenden Etatsjahr, das Ende Juni 1940 schließt). Dadurch ergibt sich ein Fehlbetrag von 2176 Mill. Dollar gegen über 3933 Mill, im Vorjahr. Alle Ausgaben — außer den für Rüstungen — sind gegen das Vorjahr herabgesetzt worden, um das Defizit zu vermindern, das trotzdem Ende Juni 1941 44 938 Mill. Dollar erreichen wird. Um die pflanzliche Oel- und Fetterzeugnng in Deutsch- fand ans das Doppelte und Dreisache des jetzigen Standes zu dringen, müssen für den Oelsruchtbau auch die Gebiete heran- zezogen werden, die sich damit bisher nicht bejaht haben. Neben den Winterölfruchicn, besonders neben nnserer lcistnngsfähigstcn Oelsruchl, dem Winlerraps, muffen auch die anbanwürdigen Sommerölfrüchte in den dafür geeigne ten Anbaugebielen die verdiente Beachtung finden. Unter diesen nimm» lcchnisch durch die Hochwertigkeit und Ergiebig- keit seines Oeles und pflanzenbaulich durch seine Anbausicher heit und Ertragstreue der Mohn unbedingt die erste Stelle ein. Aus diesem Grunde ist auch gerade beim Mohn eine starke Anbauansdehnung erwünscht. Schon in diesem Jahr soll nach Möglichkeit eine Anbausläche von 10 000 Hektar er reicht werden. „ Um den Mohnanbau zu fördern, ist der Erzengerhochst- Preis bereits für die Ernte 1939 auf 80 RM. je Doppelzentner erhöht worden. Durch diese Preiserhöhung ist der Mohn- anban für jeden Anbauer lohnend geworden. Außerdem sind die Oelmühlen verpflichtet, sämtliche angebotene Mohnfaat anzunehmen, so datz der Mohnanbauer die Gewähr hat. datz er seine Erzeugung ohne jede Schwierigkeiten absetzen kann. Am geeignetsten für den Mohnanbau sind die warmen, geschützten, mäßig feuchten Lagen mit ausreichender Sonnen- scheindaucr und Wärme während der Sommermonate. Der Mohn zieht die warmgründigen, von Natur aus nährstoff reichen Mittelböden in alter Kraft und Kultur vor, die in- folge genügenden Humus- und Kalkgehattes sich leicht er- wärmen und sich später offen und locker hallen lassen Auch aus gut kultiviertem, entwässertem Niederungsmoor kommt der Mohn noch gut fort. Dagegen sind leichte, trockene Sand böden ebenso wie Gegenden mit starken Winden nicht sür den Mohnonbau geeignet. Die Bodenbearbeitung. Da der Mohn schwer keimt und sich zunächst nur langsam entwickelt, muß das Saat- bett möglichst gartenmätzig Hergerichtei werden. Bei der Bodenbearbeitung im Frühjahr muß man das Hauptaugen merk auf die Unkrautbekümpsung, die Erhaltung der Winter feuchtigkeit und die Herstellung eines garen, feinkrümeligrn Saatbettes mit gutem Schluß in der Unterkrume richten. Die Düngung. Wie alle Oclfrttchte Hai auch der Mohn einen erheblichen Nährstoffbedarf, insbesondere an Stickstoff. Rach Gctreidefruchi und ohne Stalldünger verabreicht man auf gutem Boden 2 Doppelzentner je Hektar 40?Liges Kali, 4 Dop- pelzenmer je Hektar Thomasmehl und 4 Doppelzentner je Hektar Kalkammonsalpeter. Wo nicht genügend Phosphorsäure vorhanden ist, kann man die Phosphorsäuregabe auch herab setzen. Bei Getreide als Vorfrucht ist eine Gabe kurzen, gut verrotteten Stalldüngers sehr zu empfehlen. In diesem Fall können die oben angegebenen Düngermengen um etwa ein Viertel verringert werden. Tie Saat. Wenn Höchsterträge erzielt werden sollen, muß der Mohn frühzeitig im letzten Märzdrittel, spätestens Mitte April ausgesät werden Die günstigste Drillreihen, entfernung beträgt 30—40 Zentimeter. An Saa»aut benötigt man 4—5 Kilogramm je Hektar. Da das Mohnj^atgut sehr klein ist, empfiehlt es sich, dem Mohnsamen so viel feuchten Sand beizusügen, datz sich eine Gesamtsaatgut,nenge von 20 bis 24 Kilogramm je Hektar ergibt. Die Saattiese dars mit Rücksicht auf die Feinheit des Samens nur 0,75 bis I Zenti- meier betragen. Ans lockerem Boden mutz daher in den Walz anstrich gedrillt werden. Nach der Saat wird nicht geeggt, sondern mit einer Cambridge- oder Ringelwalze leicht an gewalzt. Obwohl Mohn nicht frostempfindlich ist, verträgt er länger andauernde Fröste im Kcimstadium nicht. Die Sorten frage. Es ist zu beachten, daß es zwei verschiedene Mohntypen gibt, und zwar den Schüttmohn und den Schlietzmohn. Wegen des festen Kornsitzes und der damit verbundenen Vorteile, insbesondere hinsichtlich Ernieerleichte- rung, verdient der Schlietzmohn unbedingt den Vorzug Schüllmohn eignet sich nur sür den Klein- und Kleinstanhau, wo die Möglichkeit besteht, die Körnerverlnste, die bei Schütt- mokn meist unvermeidlich sind, möglichst hcrabzusetzen. Hin- sichtlich Ettragsleistung, Kurzstrohigkeil und Frühreife bat sich der Peragis-Weihenstephaner Schlietzmohn als eine hervor ragende u«d anbauwürdige Sorte herausgestellck Als anbau würdig kann auch der Mahndorfer Viktoria-Schließmohn be zeichnet werden. Dir Pflege. Als Pflegematznahme ist so lange wie möglich zu hacken, um jede Krustenbildung zu vermeiden. Bel der ersten Hacke ist daraus zu achten, daß die kleinen Pflänz^ chen nicht verschüttet werden. Haben die Mohnpslanzen das dritte oder vierte Blau angesetzt, dann werden sie ans lO bis 15 Zentimeter Abstand verhackt und vereinzelt. Das Ver« einzeln mutz rechtzeitig crsolgcn. da zu weil entwickelter Mohn leicht beschädigt wird Nach dem Vereinzeln wird am besten nicht mehr mit der Maschine gehackt. Die Ernie. Die Ernie des Schlietzmokms verursacht keine besonderen Schwierigkeiten. Der Schnitt schlietzt sich un mittelbar dem des Getreides an und ersolgt etwa Mitte bis Ende Augnst. Da die Gekahr von Verlusten nicht besteht, so lange sich der Mohn aus dem Halme besindet. ist jede vor zeitige Ernte zu vermeiden, da diese zu Schrumpfkornbildung und verminderter Oelspeicherung führt. Die Ernie kann mit der Sense der Mähmaschine oder dem Mähbinder erfolgen. Der Mohn wird dann in Kappellen oder Puppen auf dem Felde aufgestellt. Dieses Ernieversahren ist nur bei Schlietz mohn möglich. Schüttmohn mntz einzeln abgejchuiticn oder ausgerauft und sehr sorgfältig behandelt werden, damit keine Samen ansfallen. Nach vollständigem Abirocknen erfolgt der Drusch mit der gewöhnlichen Dreschmaschine. Bei nicht ganz trockener Ware wird der Mohnsamen im Gemenge mit seinen Kapselrückständen aus einem trockenen, luftigen Speicher zu nächst in dünner Schicht ansgebreiict und unter häufigem Umschaufeln nachgeirocknet. Später erfolgt dann die Reinigung. Ter Mohn als Ueberjrucht. Der Mohn besitzt auch vorzügliche Uebersruchl-Eigenfchaften. Von zwischenreihig und in der Weise eingesäten Möhren, daß auf je 20 Zenti meter eine Mohn- und eine Möhrcnreihe wechseln, erzielt man Möhrenerträge, die der einer Möhrenreinsaal fast gleich- kommen, ohne dätz dadurch der Mohnertrag beeinträchtigt wird. Ferner ist der Mohn auch eine vorzügliche Uebersrncht für Kümmel. Er wird in gleicher Weise wie die Möhren zwischenreihig mi, 6 Kilogramm je Heklar so ausgesät, datz aus je 20 Zentimeter eine Mohn- und eine Möhrenreive wech seln. Ferner eigne, sich der Mohn auch als Ueberfrucht für Grazsaaten zur Samengewinnung und für den Mitanbau in Futterrüben.
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