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Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-194001059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19400105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19400105
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-05
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1940
- Autor
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U an DeuksMand zu Ncfern, und wenn andererseNS Vie mm« kasus-Gebiete „irgendwie" der Autorität der Moskauer Regie rung entzogen würden, ja, wenn nur die Erdiilerzeugung dort gestört würde (l). Ans allen diesen Gründen, so folgert der „Temps", könnte die Gegend um das Schwarze Meer gegebe nenfalls für die Alliierten ein „strategisches Ziel von kapitaler Bedeutung" sein (!). Britische Flottenffation vor Finnland Daß es England nicht um das Schicksal der kleinen Ratio nen, sondern allein um die Durchsetzung seiner imperialisti schen Herrschaftsgelüste geht, ergibt sich tu voller Eindeutigkeit aus der Feststellung des Londoner Blattes „Nieteenth Cen tury", es liege im strategischen und im politischen Interesse der Alliierten, daß die finnische Unabhängigkeit erhalten bleibe. Wenn der Waranga Fjord schon eine Flotlenstarion oder ein Zufluchtsort werden sollte, dann dürfe es keine russische, sondern müsse es britische FloitenstaUon werden (I). Das Blatt beschwört die Alliierten, die Initiative in Nord- und Südosteuropa zu ergreifen, ungeachtet der Möglichkeit, datz eine Intervention Englands und Frankreichs diese Länder in einen Krieg mit Rußland verwickeln könnten. Dieser Krieg ein sozialer Krieg Mussolinis Blatt: Kampf gegen die alles besitzende, die Völker ausbcutcnde englische Plutokratie Wie das italienische Blatt „Po Polo d'Jtalia" er klärt, seien in den gegenwärtigen Konflikt direkt oder indirekt die materiellen Interessen aller Völker mehr oder weniger ver wickelt, unabhängig davon, ob es sich um kriegführende, neu trale oder nichtkriegsührende Mächte handele. Der alte Klasscn- kampf, den einst die nationalen Gemeinschaften unter sich auf- sührten, habe nunmehr ungeheure Ausmaße angenommen. Er sei zu einem Kamps der Völker geworden, bei dem auf der einen Seite die proletarischen Völker stünden, die reich an Kindern, an Arbeitskräften, an Intelligenz und Lebenskraft, aber arm an Raum. Rohstoffen und Hilfsmitteln seien, denen die bedrückenden, ausnützenden, ihr Vermögen und ihren Raum hütenden Völker gegenüberstnnden„ die für jeden Versuch einer geschichtlichen und ehrlichen Revision der internationalen Ordnung taube Ohren zeigten. Der Konflikt sei in seiner höheren Bedeutung nichts anderes als eine soziale Auseinandersetzung. „Oie Illusionen Englands zerstört"' Ein britisches Dekret für die Einziehung von zehn Jahr- yängen der wehrfähigen Männer bildet Gegenstand eines Auf satzes der Turiner „G a z z e I l a del P o p o l o", der, von der Mißstimmung der englischen Bevölkerung über diese Maß nahme ausgehend, die Hintergründe der Bildung eines eng lischen Landheeres aufzeigt. Die führenden Männer der bri tischen Regierung, die Verantwortlichen für das Schicksal des Imperiums, so schreibt das oberitalienische Blatt, wüßten, daß diesmal die berühmten „anderen" nicht vorhanden seien. Wohl gäbe es Frankreich, aber die Franzosen warteten aus die Ankunft der Engländer, und dann gäbe es außer Frank reich niemanden, der für England eintrele, nicht einmal Bel gien, nicht einmal einen Balkanstaat, nicht einmal Portugal. Gewiß sei die Türkei vorhanden, aber sie besitze Abkommen, die ihr für den Kriegsfall die Hilfe englischer Divisionen ver sprächen. Alle neuen Illusionen, die sich aus die alten Tradi tionen des englischen Imperialismus gründeten, seien also dazu bestimmt, in nichts zusammenzufallen. Wenn England wirklich die große Kraftprobe mit Deutschland versuchen wollte, dann sei es notwendig, daß sich die Engländer damit absänden, in Massen zu den Wassen gerufen zu > >n. Juden diktieren die enMOe Meinmmbiiduns Die Beherrschung der englischen Presse durch die Juden oder ausgesprochene Parteigänger des Judentums ist soweit fortgeschritten, daß sich ihr keine einzige der sechs großen eng lischen Zcitungsgruppen entziehen kann. Beginnen wir mit der Herausgeberin des „Daily He rold" (Auflage zwei Millionen), der Gruppe der Odhams Preß. Diese Gruppe wird von Baron Southwood beherrscht, der bis vor kurzem noch den Namen Iulius Salter Elias hatte. Durch seine Vorsitzenden- oder Direktionsposten in zahl reichen der Odhams Preß gehörenden Gesellschaften ist er Herr über sechzig Zeitungen mit einem Jahresumsatz von 8,5 Millionen Pfund. Den außenpolitischen Teil des Arbeiler- vrgans „Daily Herold" bestimmt der Jude A. Easterman. Die zweite Gruppe, ein riesiger Trust, der vor allem den -Daily Erpreß" (Auflage 2,5 Millionen), dann den „Sun- day Expreß" und „Evening Standard" (Auflage zusammen zwei Millionen) herausgibt, hatte zu allen Zeiten in seinen Blättern sehr maßmwliche mdi'-ste Mitarbeiter, so N D. Blumenfeld und A. Easterman. Der dritten Gruppe, der Ver- rvgruppe, mit dem immer besonders deutschfeindlichen „Daily Telegraph" gehören etwa dreißig Zeitungen. Sie ist im Be- sitz der Familie Berry, deren Haupt, Lord Camrose, mit dem Rothschild verschwägert ist. Eigentlicher Beherrscher des „Dai sy Telegraph" ist jedoch Lord Burnham, dessen Vater damals noch mit dem Ramen Moses Levv-Lawson die Zeitung grün dete. Die „News Chronicle"-Gruppe zählte immer sehr ein flußreiche Juden zu ihren leitenden Mitarbeitern. 1926 wurde der Jude Lord Reading Vorsitzender der Hauptgesellschast die ser Gruppe. Heute wird sie von den Juden Harri Kahn, Mairice Stern, Felix Rose beherrscht. Die versöhnliche Hal tung der „Daily Mail", die dem Besitzer der „Tailv-Mail"- Gruppe Rothermere gekörte, wurde jäh unterbrochen, als es dem Judentum gelang, aus dunklem Wege die Aktienmehrheit an sich zu reißen. Man vermuret hinter diesen Machenschaf ten, die nach außen durch eine Banktreuhänderaesellschaft ge schickt getarnt werden, einen der drei Juden: Rothschild, I. M. Siefs, ein Freund Edens, oder Sir John Ellerman. In der sechsten Gruppe der Westminster-Preß besitzt der Halbiude Roseberry großen Einfluß. Durch sie werden 19 große Pro-, vinzzeitungsgesellschaften kontrolliert. Fast alle diese Konzerne sind, wie sich aus den weiteren Angaben von Peter Aldag in seinem außerordentlich inter essanten Buch .^Iudeu beherrschen England" er gibt, gegenseitig durch Uebergabe und Austausch von Aktien noch weitgehend miteinander verguickt. Tie maßgeblichen Man- ner der gegenwärtigen englischen Negierung, besonders Eden und Churchill, von dem Volljuden Hore Belisha ganz abge sehen. sind mit den einflußreichen Männern der englischen Iu- denpresse auf das freundschaftlichste verbunden. Mit Hilfe dieser Presse fachte das Judentum die Kriegs- stimmung des englischen Volkes gegen Deutschland vn. Britischer Zerstörer gesunken Aus eine Mine gelaufen Nach einer Meldung des italienischen Rundfunks egg, 39. Dezember 1939 ist der britische Zerstörer „Bise »unt en der Nordsee aus eine Mine gelausen und gesunken. Der Zerstörer hat eine Wasserverdrängung von 1129 Tonnen und eine Geschwindigkeit von 35 Seemeilen. Seine Bestückung besteht aus vier 10,2 Zentimeter-Geschützen, sechs Torpedorohren, vier MG.s und Flak. Er stammt aus dem Baujahr 1917/18. Erneuter britischer Postraub Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courani" meldet, haben die Engländer einen Teil der Post des Dampfers „S o m- melsdijk" beschlagnahmt. Die „Sommelsdijk" gehört der Holland-Amerika-Liuie an. Englandsahrt — Todesfahrt Der holländischen Zeitung „Telegraaf" zufolge wird der estländische Dampfer „Ägu" (2200 Tonnen) seit dem 3. De zember vermißt. Man befürchtet, daß das Schiff auf eine Mine gelaufen ist. Der britische Dampfer „Ardangorm" (5200 Tonnen) ist an der Küste von Cornwall ausgelaufen. Das Schiff hat Not signale üusgesandt. An der irischen Küste ist der britische Frachtdampfer „Athelbeach" (6568 Tonnen) ebenfalls auf Grund gelaufen. Britische AdmiraiM verheimlicht SchisfsoerMe Die britische Admiralität versucht, Schiffsverluste durch Minentreffer geheimzuhaltcn. Der Kapitän eines neu- „alen Dampfers, der längere Zeit an der englischen Ostküste auf der Reede von Bluth liegen mußte, hat an einem einzigen Tag beobachtet, wie drei englische Dampfer von je 2000 bis 3000 Tvnnen Größe auf Minen liefen und in die Luft flogen. Er Hal hiervon in einem neutralen Hafen dein Kapitän eines deutschen Dampfers Mitteilung ge macht. der jekt nach der Rückkehr in die Heimat den Vorfall, den die britische Admiralität vergeblich zu verheimlichen ver suchte, gemeldet ha». Auch aus diesem Vorfall ergibt sich, daß die britischen Schiffsverluste höher sind, als die Engländer zugeben und auch die Ergebnisse der amtlichen deutschen Statistik noch übertreffen, da in dieser Minenzuschläge nicht enthalten sind. Italien zu den Erlogen der denMen SeelriegssDruna Die großen Erfolge der deutschen Seekriegsührung un terstreicht die römische Zeitung „Teuere" durch die Verössent- lichung einer Liste englischer und französischer Schisfsverluste, die die Gesamtlonnage mit 1039 657 Tonnen angibt. Tas Blatt erinnert an die verzweifelte Lage, in die die Engländer im letzten Krieg geraten waren und an die wenig bekannte Tatsache, daß es 1917 eine Periode gab, in der das englische Heer nur noch für zwei Tage Proviant besaß. 1914 seien in den ersten vier Kricgsmonaten nnr 67 954 Tonnen torpeoiert worden, heute sei die Million bereits überschritten. Damals habe Deutschland im Verlauf des Krieges 811 neue Untersee boote aus Stapel gelegt. Diese Zahlen genügen an sich schon, um sich einen Begriff von den künftigen Möglichkeiten des deutschen Seekrieges zu machen. Wie besorgt man übrigens im Lager der Demokratien über diese Auswirkungen sei, bewei sen aufs neue die von der „Times" über angebliche Lebens- mittclrationierungcn in Italien und Ungarn in Umlauf ge setzte Märchen, die offenbar den Zweck haben, die englische Bevölkerung über die immer strengere Rationierung im eige nen Land zu „trösten" Deutsche Flieger über Park Der Londoner Rundfunk gab zu, daß deutsche Flie ger auf ihren Erkundungsslügen über französischem Boden bis nach Paris gekommen sind. Um diese Tatsache schmack hafter zn machen, behauptete er, daß auch die enalisch-franzö- fischen Luftstreitkräfte ihre Erkundunasflüge sortsetzen und auf deutsches Gebiet eingeorungen seien. Die deutschen Flieger haben französisches Gebiet überflogen und seien dabei bis nach Parts vorgedrungen. London vergaß hinzuzufügen, daß ein nach Deutschland geflogenes englisches Flugzeug bei Aachen abgeschossen wurde Frachten immer teurer Die Holland-Afrika-Linie, eine der wichtigsten Schiffahrtslinien, die zur Vereinigten Niederländischen Schiff fahrtsgesellschaft gehört, Hal den bereits bestehenden Kriegs zuschlag siir die Frachten von 75 Prozent auf 90 Prozent er höht. Dieser Frachizuschlag wird siir Fahrten von Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen nach Süd- und Ostafrika erhoben. Roosevelt Wer die pslilisKe Lage Die Gefahren, dir der Unabhängigkeit der kleinen Rationen drohen O Anläßlich der Eröffnung der Tagung des Bundes« Parlaments hielt Roosevelt eine Ansprache über die politische Lage der Union. Er sprach dabei die Erwartung aus, datz die Vereinigten Staaten nicht militärisch in diesen Krieg verwickelt würden, schon nm einmal an einem Frieden Mit wirken zu können, der gleichzeitig der amerikanischen Nation helfe Roosevelt machte sodann Ausführungen über die Gefahren, die den kleinen Nationen für ihre Unabhängigkeit drohten und sprach von den Wirkungen auch für Amerika, wenn der Welthandel von einer Nation oder einer Gruppe von Natio nen kontrolliert werde; Hinweise, die in Deutschland jeden falls besonderen Sinn gewinnen angesichts der britischen Seeräubermethoden, der englischen Versuche zur Ausweitung des Krieges und dem Bestreben, kleine Nationen zum Vorspann englischer Herrschastsimeresscn zu machen. Aehnlich müssen die Ausführungen Roosevelts wirken, die er zur Verurteilung der Eroberungsmethoden des 17. und 18. Jahrhunderts ge- mach, Hai; zu oieser Zeit wurde bekanntlich die von Daladier von neuem propagierte Politik Richelieus zur Aufteilung Deutschlands betrieben. Roosevelt wandte sich zum Schluß gegen verstrickende Bündnisse mit fremden Rationen, betonte aber gleichzeitig, datz Nch die ^-reiv^ttn lür den Fall rüsten müßten, ibrc eigene Sicherheit und Freiheit zu verteidigen und verlangte zu diesem Zweck weitere Erhöhung der Budgetkosten für Armes und Marine. Ms Meres Heimat «Nachdruck der inUalbertchl«, auch aurzugsweNe, vervolen.) Wilsdruff, am 5. Januar 1940. Jubiläen und Gedenktage 7 Januar 1529: Der Erzbildner Peter Vischer der Aeltere in Nürnberg gestorben (geboren um 1460).— 1831: Der Generalpostmeifter Heinrich v. Stephan geboren. — 1W4: Philipp Reis, Erfinder des' Fernsprechers geboren Sonne und Mond: 7. Januar: S.-A. 8.10. S.-U. l6 02; M.-A. S.54, M.-U. 14.37. Wunder des Winters Eisblumen, Rauhreif und Schnee, das sind die drei Wnnder, die der kalten Jahreszeit ihren besonderen Cha rakter geben, Wunder in vielfacher Hinsicht, mag die Physik auch noch so gültige Erklärungen ihrer naturgesetz lichen Entstehung besitzen. Du erwachst in deinem Schlaf zimmer, und über Nacht hat der Winter die Begegnung seiner Kälte mit der warmen Feuchte deines Atems in kristallenen Eisblumen an den Fensterscheiben für einige wenige Stunden festgchalten. Verwirrend ist die Fülle der bizarren Formen. Nlcyt weniger wunderbar ist der Nauvrels, der der Begegnung zwischen dem Atem der Landschaft und der winterlichen Kälte seine Entstehung verdankt. Wer le den Atem der Landschaft gespürt hat, wie er sich im ersten Fruh- lingsblühen, im schweren Sommerduft, im kühlen Erd geruch des Herbstes offenbart, der wird wissen, datz gerade dieses Unerklärliche die innere Schönheit einer Landschaft ausmacht. Aber Endgültiges über das, was wir so die Seele der Landschaft nennen wollen, vermag weder der Zauber ihrer Frühlings-, ihrer Sommer- und Herbstlüfte auszusagen, das kann nur der Nauhreif. der die letzten und feinsten lebenswahren Regungen der Landschaft an jedem Baum und Strauch und jedem toten Gegenstand im strahlenden Glitzern seiner Kristalle sichtbar macht. Selbst die ödeste Landschaft, die traurigste Schutthalde wird dann schön. Und wenn über Nacht dicke Flocken vom Himmel fallen und über alles Irdische ihr Weißes Schneetuch aus« breiten, so offenbart sich uns das dritte wunderbare Rätsel des Winters. Ein Doppelgespann aus Schnee. Im Lnwpark in Mell haben fleißige Hände in mühevoller Arbeit aus Schnee ein kleines Kunstwerk geschaffen. (Weltbild-Wagenborg — M.) Das Fest der drei Könige Mit dem 6. Januar, dem Fest der Heiligen Drei Könige, beginnt für manche Leute erst so recht das neue Jahr. Das hat seinen Grund in einer alten Erinnerung. Der Dreiköniastag war lange Zett überhaupt der Jahresanfang, bis er durch den 1. Januar ersetzt wurde. Ju Süddeutschland nennt man den Dreikönigslag noch den „Obersten" (letzten) Tag, und häufig wird er auch „Großneujahr" genannt. Bis zu diesem Tag läßt man den Weihnachtsbaum stehen; er gilt so recht als der Ab schluß des Weihnachtssestes. Auch das hat seinen Grund in altei Erinnerung, an die Erinnerung aus germanischer Zeit nämlich, datz mit dem 6. Januar, dem Dreikönigstag, die Hei ligen Zwölf Nächte abschlossen, die Julzeit, die mit der Winter sonnenwende begann. Mit dem Dreiköntgslag beginnt das Längerwcrden der Tage merkbar zu werden. Die Winternacht ist durch das lebenspendeude Licht überwunden, und so ist der Tag vielfach auch für den Landwirt ein besonderer Tag geworden, der am 6. Januar und vor allem in der Nacht zum 6. Januar nach dem Wetter schau», um daraus Kunde für das Wetter des gan zen Jahres zu haben. Wie mii der ganzen Zeit der Rauhnächte mancherlei Volksbräuche auf dem Lande verbunden waren, so Hai auch der Dreikönigstag seine Besonderheiten, und diese sind noch volks tümlicher als jene geblieben. Die Sitte, datz sich drei Jungen als Könige kleiden und Gaben heischend von Haus zu Haus ziehen, ist weit verbreite,. Mindestens einer der Jungen er- schein, dabei mi, einem schwarz gefärbten Gesicht, so wie der Mohrenkönig von Bethlehenu Die singenden Knaben tragen vielfach eine Stange, an der ein großer Stern befestigt ist. Deshalb heißen sic auch „Sternstnaer" oder wie ». B. in der Altmark „Sternkieker,", In süddeutschen Gegenden werden' am DreikönigStag die Krippenaufbanten, besonders dis in den Kirchen, um die Fi- Auren der drei Könige und ihres ost großen Gefolges an Dienern. Kamelen und Pferden vermehrt. Auch in Nord deutschland haben sich noch kirchliche Bräuche des Dreikönigs festes aus der Zeil vor der Reformation erhalten. Es fei nur erinnert an das Dreikönigssingen in Kloster Zinna. Ein in Schlesien, aber auch sonst noch sehr verbreileler Brauch ist das Ausmalen der Buchstaben K. M. B. (Kaspar, Melchior. Balthasar) aus die Haus- und Stalltüren mit geweihter Kreide. Auch im Volkskalender spiel! der Dreikönigstag eine Rolle: „Vom Heiligdreikönig ab ist jeder Tag einen Hahnenschrei länger." Dem Optimismus, dabei schon an den beginnenden Frühling zu denken, sei jedoch der aus der Erfahrung vieler Generationen beruhende Spruch des Volkskalenders entgegen gehalten: „Wenn die Tage sich längen, fängt der Winter an zu strengem" Lie LebemmittelMellmg mir IS. Januar bis 11. Februar In der Lebensmittel,uwUungsperiode vom 15. Januar bis 11. Februar 1940 bleiben, wie das Neichsernährungs« Ministerium mitteilt, die Rationssätze für Brot. Fleisch. But ler, Margarine, Schmalz, Milch, Marmelade, Zucker und Nährmittel gegenüber den allgemeinen Nalionen der vorher gehenden Zuieilungspenode unverändert, selbstver ständlich unter Forttall der wie angekündigt nur im Dezember gewährten Weibnachiszulagen, Mit Rücksicht auf ven mhres- zettlichen Zustand der Milcherzeugung und die starke Auswei tung des Verbrauches an entrahmter Frischmilch gelangen auch weiterhin als Vierwockenrattonen für Käse und Quark drei achtel Psund Käse oder drei viertel Psund Quark zur Verteilung. Als Sonderzuteilung werden erstmalig 250 Gr. Hülsensrückte auf die Abschnitte N 28/29 der Nährmittelkarte, deren Format dem der übrigen der Lebensmittelkarten ange- glichen worden ist. ausgegeben. Die Bestellscheine sämtlicher Lebensmittelkarten sind in der Woche vom 8. bis 13. Januar 1940 bei den Ver teilern abzugeben. Lediglich bei ven Feltkarten ist der Bestellschein für Schmalz, Fett und Talg nicht abzugeben. Hier soll der Bezug freizügiger gestaltet werden. Nähere Ein zelheiten werden noch veröffentlicht. Zur Erleichterung der Verpflegung in Kindertages- stätten erhalten Kinder von drei bis sechs Jahren zwei Milchkarten zu 14 Liter an Stelle einer Milchkarte zu K Liier. Dadurch wird es möglich, eine der Karten der Kindertages- stätte abzugeben, während die andere für den Hausgebrauch zur Verfügung steht. Die Gültigkeit der Reise- und G a st st S t t e n k a r te ist über den 14. Januar 1940 hinaus bis zum 11. Februar 1940 verlängert worden.
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