Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 23.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192512231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251223
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-23
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.12.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ArSLtteneschrachi m Chms, Englische Warnungen. . Nach heftiger Artillerievorbereitung haben Fengyui f Kiangs Truppen die Streitkräfte Litschmglings ange- ( griffen. Der Kampf tobt seit etwa 24 Stunden unv hat zahlreiche Opfer gcforvcrt. Die Pekinger Behörden haben ; eine Proklamation erlassen, in der sie vor chriftcn. feindlichen Kundgebungen in Peking während der Weihnachtsfeiertage warnen Die Besetzung Mukdens durch japanische Truppen hkit in der englischen Öffentlichkeit große Unruhe hervorge rufen. Die englischen Blätter beschäftigen sich ausführlich grit dem chinesischen Problem. Der „Daily Telegraph" hofft, daß Japans Eingreifen auf ein Mindestmaß be- i schränkt werde. Ein übereilter Schritt in der Mandschurei i kann, so betont das Blatt, zuinternationalenVer- wicklungen von sehr ernster Natur führen. Die Bolschewisten würden nichts lieber sehen, als daß die Mächte sich wegen der Südmandschurei streiten. Letzte Meldungen -! — Vollversammlung des NeichHoerbandes des Deutschen Handwerks. Berlin. Der Reichsverband deS Deutschen Handwerks i hält zwischen dem 8. und 15. Januar des neuen Jahres ein» ! Vollversammlung in Berlin ab, an der Vertreter der Reiche» regierung und des Reichstages teilnctzmen werden. Zur Be ratung steht u. a. auch der Gesetzentwurf gegen die Innungen s Drei Raubmörder verhaftet. Berlin. Nm Abend des 5. Dezember wurde aus der Lank? j Praße bei Pyritz der Viehhändler Kogge von drei Männert > beraubt und durch mehrere Schliffe so schwer verletzt, daß e> - zrm nächsten Tage starb. Die Kriminalpolizei stellte fest, dos s Pls die Täter drei polnische Schnitter namens Spicck, Zies i tinski und Posnaczkd in Frage kamen. Die beiden ersten sinß entsprungene Zuchthäusler. Der Kriminalpolizei ist es nun mehr gelungen, die drei Räuber in einem Walde des PyrchiH .Kreises zu verhaften. Nach einer Schießerei, bei dci jedoch niemand verletzt wurde, ergaben sich die drei, die noL «ine ganze Anzahl von Überfällen und Raub« morsen auf dem Kerbholz haben. So wurde von ihncz am 17. Oktober der Ncchnungssührcr Virchow bei Sallentil auf der Landstraße erschoßen und beraubt. Die Politik des Vatikans. München. In einem Vortrag über die Beziebrmge, Bayerns zum Heiligen Stuhl in den letzten hundert Jahrej sprach Freiherr von Cramer-Klett gegen die Auffassung, dai, der Heilige Stuhl antideutsch sei. Die Politik des Vatikans siz dahin gegangen, ein starkes Deutsches Reich im Zen» trum Europas zu erhalten. Die Versammlung richtet in eine» Entschließung an die Gesamtbevölkerung Bayerns die drin» gcnde Bitte, in der Zeit größter wirtschaftlicher und nationales s Rot jede gegenseitige Bekämpfung auf kirchlichem und religiq s sem Gebiet zu unterlassen. Explosionsunglück auf Grube Merlenbach. Saarbrücken. Infolge einer Explosion ist auf der Gruti s Merlenbach ein Pulverschuppcn in die Lust geflogen. De, f Luftdruck war so gewaltig, daß in der ganzen Umgebung biß ! Forbach sämtliche Fensterscheiben zersprangen und von de» i Dächern die Ziegel herabficlen. Besonvers wurde ein benach I banes Schulhaus in Mitleidenschaft gezogen, wo die Kindes > wahrend der Pause sich gerade aus dem Hof aushictten. Durcj ! Vie herabsallendcn Ziegel wurden zahlreiche Kinder verletzt s Ein Mittel gegen Leuchtgasvergiftung. Wien. Die Tierärztliche Hochschule in Wien beschäftigt sich seit einigen Monaten auf Veranlassung und mit Unter» stützung der Städtischen Gaswerke mit Tierversuchen gegen Leuchtgasvergiftung. Nun ist es gelungen, ein Mittel zu sinf den, das außerordentlich günstige Ergebnisse zeitigt. Die Ver, suche Wurden bisher bei Affen gemacht und ergaben ver« bluffende Resultate. Es handelt sich um eine ganz rapid« > Zteigernng der Sauerstosfzufuhr im Körper durch Injektion' eines Mittels, das von den Ärzten Sobelin acnannt wird« j und Wissen. V. Die Sonnenfinsternis und der verbogene Lichtstrahl. Ani .kommenden 14. Januar werden die Astronomen wieder Ge legenheit haben, eine vollkommene Sonnenfinsternis zu bcob-- achten. Der günstigste Standpunkt sür das Studium dieses Ereignisses ist die Insel Sumatra, wo die Sonnenfinsternis volle drei Minuten und dreizehn Sekunden sichtbar sein wird. Es soll nun anläßlich dieser Finsterenis auch die Einstein- Theorie nochmals überprüft werden. Eine der wesentlichsten Behauptungen der Einstcinschen Nelativitätslehre besagt, dah die ungeheure Schwerkraft der Sonne den Lichtstrahl vosi seinem normalen Weg ablcnkt und ihn abbiegt. Diese Bel Häuptling, die schon in den Jahren 1919 und 1922 von zahlz reichen Observatorien eingehend untersucht wurde, soll nuy machgeprüft werden. Um diese Prüfung vornehmen zu können, -haben die Astronomen von jener Stelle des Firmaments, die sdie Sonne im Augenblick der Finsternis einnehmen wird, Vers Mßliche Photographien verfertigt. Während der Dauer der -Sonnenfinsternis wird dieser Himmelsabschnitt noch einmal Photographiert; aus dem Vergleich der beiden Lichtbilder läß« Ach dann feststellen, ob der Lichtstrahl durch die Anziehungs» flrast der Sonnenmassen abgelenkt und verbogen worden i l »Sollte dies tatsächlich der Fall sein, so würden die einzelnoTf Wtcrne auf dem zweiten Lichtbild im Vergleich zu dem ersteh Po« ihrer Stelle etwas vervogen erscheinen. Weihnachten in der MusL Von Mirus. Kekn anderes Fest hat der Musik so viel Anregung gegekvr Wie Weihnachten. LZr denken dabei nicht so sehr an dH Schöpfungen großer Meister, nicht an das einzig dastehende eh habene Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, sondern an die vielen volkstümlichen Lieder, die is den Festtagen allenthalben ertönen, wo Deutsche wohnen. Ta«! ist von jeher so gewesen; die Weihnachtsmusik ist eine Art Ve» mächtnis unserer Vorsahren aus grauer Vergangenheit. Dis Sangessreudigkeit war schon ein Kennzeichen der alten Geck manen und sie haben ihr ganz besonders auch um die Winter sonnenwende nachgegeben, die ja zeitlich ungesähr mit de>H Geburtstag des Heilandes zusammensiel. Mit dem Gesang, wurde aber von ihnen der Tanz vereinigt; es ging manche,' Mal recht toll her und es fehlte nicht an Ausschreitungen. Die Einführung des Christentums hat nun nicht mit eimm Schlage alle diese Gebräuche beseitigt, sie haben sich teilwei t noch sehr lange Zeit erhallen. Das gilt auch von den nur oft gar wüsten Wintersonnwendfeiern. Als di» Kirche das Eingewurzeltsein dieser Bräuche sah, ging sie daran was sie nicht brechen konnte, zu biegen, will sagen, die au? heidnischem Geiste geborenen Sitten in christlichem Sinne um zugestalten. So kam die Weihnachtsmusik in die Kirche, ew standen die kirchlichen Weihnachtsspiele, die bald in Gottesyause selbst, bald davor unter freiem Himmel sich aft wickelten. Tas Kindlein in der Krippe und seine Anbelin.z boten ja einen willfährigen S. sif, her nicht mir bei uns, i»'» sern auch anverwärts, zumal in Italien, vielfach venu« t wurde. In Deutschland spielte eine besondere Rolle de» ; „Quempas", ein Wort, bei dem man sich nichts denken kann wenn man nicht weiß, wie es entstanden ist. Es handelt siq i nm den Anfang eines lateinischen Gesanges „(jusm psnoi<1 s lauäavsrs" (zu d.utsch: den die Hirten lobten sehre). Er stamm» wohl aus dem vierzehnten Jahrhundert und wurde ansanzl von vier auf vier Emporen aufgestellten Knaben gesung^z später sowohl von Katholiken als auch von Protestanten all musikalische Illustration zu biblischen Darstellungen der Geburt Christi verwandt. Ter einfache Knabengesang wurde zur; r Wechselgesang zwischen Solisten und Chor ausgestaltet, auq i die Gemeinde beteiligte sich dann daran, und die Liturgie wurd» z mit herangezogen. Kurz, es entstand ein ganz komplizierter s Gebilde, das schließlich dem König Friedrich Wilhelm l. An, s laß gab, in Preußen die „Ahlfanzereien" zu verbieten. Dit Gymnasiasten aber, die zur Mitwirkung berufen wurden, zogrij das erste Wort mit der ersten Silbe des zweiten zusammen nah schufen so die Bezeichnung „tzuswpas", die allmählich allgemein in Aufnahme kam. Hat das Weihnachtslied in der Kirche seinen Ursprung, so fand es doch auch außerhalb im Laufe der Zeit immer weitere Verbreitung. Groß ist die Zahl der Lieder, die heutzutage zu» Verherrlichung des Christfestes gesungen werden, und sieht man von denen ab, die vom heiligen Niklas oder Knecht Ruck z recht handeln, so lassen sie saft durchweg den Zusammenhan» s mit der Religion erkennen. Es sei nur an die bekanntesten - erinnert: „Vom Himmel hoch, da komm' ich her", Es ist ein ? Ros' entsprungen", „Joseph, lieber Joseph mein, hilf mit i wiegen mein Kindelein", „Zu Bethlehem geboren", „O Tannens f bäum, o Tannenbaum!", „In äulsi ,subito" (Im süßen Jubel) —, die lateinischen Ansangswocie haben allerdings in meuerez i Zeit außerwcihnachtlich eine etwas anrüchige Bedeutung etwq j von „in Saus und Braus" bekommen —, und „O, du fröhliche, z o, du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit". Eine Sonder« ? stellung nimmt „Stille Nacht, heilige Nacht" ein, das man wohf ; als das Weihnachtslied der Weihnachtslieder bezeichnen kann» s Es ist sür kirchliche Zwecke geschaffen. Ioseph Mohr, de» . Anfang des vorigen Jahrhunderts in Oberndorf im Salzi s burgifchen als Vikar wirkte, hat den Text 1818 mit der auS, - gesprochenen Absicht gedichtet, seiner Gemeinde am heilige» f Abend etwas Neues zu bieten. Die in all ihrer Schlichtheit - ergreifende Weise hat der in der Nachbarschaft wohnende i Lehrer Franz Gruber erfunden und am Nachmittag des 24. Dezember 1818 niedergeschrieben. Wenige Stunden nach s seiner Entstehung ist cs in der Pfarrkirche zu Oberndorf zum s erstenmal von Mohr und Gruber (Tenor und Baß) gesungen s worden, und zwar, weil die Orgel beschädigt war, mit s Äitarrenbegleitung. Weltkinder aber waren es, die ihm den ' Weg zur allgemeinen Verbreitung bereiteten. Die Geschwister Strasser, Handschuhmacher aus dem Zillertal, sangen eH s gelegentlich der Messe in Leipzig im Jahre 1834 und hatten f oamit einen derartigen Erfolg, daß sie ihr Geschäft aufgabey - und fortan als Konzertsänger durch die Lande zogen. Natür» , lich war überall ihr Hauptstück „Stille Nacht, heilige Nacht". So ist das schöne Lied Gemeingut des deutschen Volkes ge» - worden. s Lius unserer keimst - Wilsdruff, am 22. Dezember 1925. - Merkblatt für den 23. Dezember. Sonnenaufgang 8" !! Mondaufgang 12'' N. Sonneniiniergang 3" ss Monvmnerpang 12" B. j 1870 Sieg der Deutschen über die Franzosen an der Hallu« ! Welche Mete HM ich M1. Jame 1828 M zahle» ?i Miete 60 A, Mietzinssteucr 27 A, zusammen 87 A der Friedensmiete, j Bei einer Iakr«s- Frirdensiniete Mo all. Miete (einschl. Miel zinssteuer von 27 Prozent der Bei einer Jahres» Monatl. Miete (Un'chl. Wiet- izinssteuer von 27 Prozent der Friedensmiete) E Frikdensnnete) 1 0,07 60 4,35 2 0,1b 70 5,08 ü 0,22 80 5,80 4 0,29 90 6,53 S 0,86 100 7,25 6 0,44 200 14,50 7 0,51 300 21,75 8 0,58 400 29,00 9 0,6ö 500 36,25 10 0,73 600 43,50 20 1,45 700 50,75 SO 2,18 800 t>8,00 40 2,90 SOO 65,25 50 3,63 1000 72,50 Die Mutter bäckt heute! Das ist ein Iu-bslr-us, ben -man -jetzt des öfteren aus "weih- ! n-achtsseligem KinÄer-m-unbe hören sann. Wie eine frohe Bot- f schäft -dringt -er -auch in -d-as Herz -der Erwachsenen -und ver- f klärt manches Auge -mit -einem heiligen Leuchten, -wenn hier ein s Bub, -dort ein MäL-e-l mit strahlendem -Gesicht hinter -oder neben f der Mutter daheom-arschiert, vielleicht selbst schon — höchstes s Glück für die Kinder — mit dem Tragen eines Kuchen- oder '< Stollenbr-ettes betraut. Vielerorts sicht man in -den -Straßen der s Stadt solche Bilder, darum mitten im Trubel, im Hasten und s Lärmen des Verkehrs noch ein Teil Lwdw-i-g Richterscher Ro- - -mantik und Sinnigkeit schwebt und Stunden eines deutschen i Gemütslebens im W-eihnachtsMnze -wieder aufblühen, -die man s schon für immer dahingegangen und verloren geglaubt. Wohl ? bekommt man heute -auch in -unseren Bäckereien für angemessene s Preise sehr gute Weihnachtsstollen, und hat -außerdem -den Vor teil, daß man die Arbeit erspart. Wo -aber Kinder im Hause sind, da wird es -sich die Mutter und Hausfrau uu-r ungern neh men lasten, die W-eih-nachtsbäckerei selbst zu richten -und -die sich ergchende Mehrarbeit -gern zu leisten, weil -eben für Kinder ein -gut Teis seliger Vorweihnachlfreude darin beschlosten ist. Die Mutter bäckt heute! Wer das in den -letzten Tagen je aus Kindermund hörte und -di-e frou-d-i-ge Aufregung und Anteil nahme der Kleinen sah, -der wird diese alte schöne Sitte immer wieder begrüßen und sich ihrer mitfr-euen. Winkers Anfang. Heute, am 22. Dezember, 10 Uhr vor- , mittags hat mit dem Eintritt der Sonne in das Zeichen des Stein- f bocks der kalendarische Winter begonnen, nachdem der meteorologische , Winter, der vom 1. Dezember ab gerechnet wird, schon längst sein - Regiment angetreten hat, ganz im Gegensatz zum vergangenen Hahr, in dem nur in der ersten Dezemberhälste unbedeutende Nachtfröste s an die kalte Jahreszeit gemahnt hatten, von der man dann aber - länger als zwei Monate hindurch, bis ins letzte Februardrittel, nichts - mehr gemerkt hatte. Diesmal ist es, wie man weiß, anders ge kommen, und einem ungewöhnlich frühem Herbst ist ein frühzeitiger Winter gefolgt. In der letzten Novemberwoche kamen schon Eistage vor; die letzten Novembertage brachten ziemlich strenge Kälte und Schneefälle. Erst am Ende des ersten Monatsdrittei wich die Kälte in der Richtung von Nordwesten nach Südosten vordringen dem Tauwetter, das um die Mitte des Monats erneut von Frost abgolöst wurde, der sich aber unter gelegentlichen, meist geringen Schneefällen, diesmal in weit mäßigeren Grenzen hielt als in der ersten Dezemberwoche. In der letzten Woche wurde der Schnee wieder zu Master und heute, zu Winters Anfang, da weht ein lauer Wind und es sieht ganz danach aus, als sollten wir grüne Weihnachten feiern. In Norddeutschland freilich Haden in den letzten Tagen schwere Schneestürme großen Schaden angerichtet und teilweise den Verkehr lahmgelegt. Postdienst zu Weihnachten. Donnerstag -den 24. Dezember find Lie Pvstschalter geöffnet von 8—12 -Uhr -und 1L3—4 Uhr nachmittags. Telegramm- -und Gesprächsannahme wie gewöhnlich- Am 1. Weihnachtsseirrtag findet -eine Palet- unb GeüdxFtell-ung statt; im übrigen wie Sonntags. Am 2. Weihnachtsfsiertag ruht -außer Ler Eilzustellung brr gesamte Austelldicnst. Am Sonntag ben 27. Dezember findet ei-n-e Ortsbr-iefzu-stellung und eine Zustellung in Len -Landbe-zirken statt. Tierseuchen. Nach dem amtlichen Bericht des Landssgesund- heitsamtes über den Stand von Tierseuchen am 15. Dezember waren in der Amtsh. Meißen zu verzeichnen: Maul- und Klauen seuche 12 Gemeinden, 16 Gehöfte; Geslügelcholera: 1 Gemeinde, 1 Gehöft. Die Verjährung alter Forderungen wird am Iahresschluß wieder akut. Diesmal handelt es sich um alle Forderungen aus Geschäften des täglichen Lebens, die 1923 entstanden sind, sofern es sich nicht um Lieferungen für Geschäftsbetriebe oder um Dar lehensschulden handelt, die erst in vier bzw. dreißig Jahren ver jähren. Jeder Gläubiger kann sich vor Schaden durch Verjährung bewahren, wenn er dafür Sorge trägt, daß sie durch einen rechts gültigen Akt unterbrochen wird. Er muß sich ein schriftliches An erkenntnis der Forderungen verschaffen, für eine Abschlagszahlung Sorge tragen oder eine gerichtliche Mahnung anbringen durch Zu stellung eines Zahlungsbefehls, der aber, um in solchen Fällen wirk sam zu sein, auch rechtzeitig vor dem 31. Dezember zugestellt fein muß. Diese Zustellung könnte bei der gegenwärtigen Ueberlastung der Gerichte leicht unliebsam verzögert werden. Man beantrage sie daher nicht erst in den letzten Tagen. Im Falle der recht zeitigen Unterbrechung der Verjährung beginnt vom Tage der Unterbrechung an eine neue Verjährungsfrist von zwei Zähren. Circus Sarrasani bleibt vom 21.—24. Dezember geschloffen. Er öffnet feine Pforten wieder für das Publikum am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages. Die Pflanzenwelt in ver Christnacht. Nach der» Glauben der alten Germanen zogen um die Zeit der Wintersonnenwende himmlische Gottheiten über das Lank und streuten Segen und Gedeihen auch auf die Pflauzew Welt. Auch für das in diese Zeit fallende Weihnachtsfeß erhielt sich dieser uralte Volksglaube. In der Christnacht werden „alle Wasser zu Wein und alle Bäume zu Ros« rnarein." Der mecklenburgische Bauer geht in der Christ nacht in seinen Obstgarten und spricht: „Freut euL Bäume, der heilige Christ ist gekommen." Am Südharl geht die Sage, daß in der Christnacht der Schlehenbuscf sein schimmerndes Blütengewand anlegt, und im Sollin» glaubt man, daß der Hopfen aus dem tiefsten Schnee hev vorkomme und grüne und blühe. Am Kysfhäuser blüht ir ,d-er Christnacht die blaue Glücksblume; wer sie sindet dem öffnen sich die Schätze des Berges. In Tirol erzählt sich das Volk, daß in der heiligen Nacht die Dorne» blühen. Rauschen in ver Christnacht Vie Obstbäume, vom Winde bewegt, dann erachtet dies das Volk als eif zünftiges Zeichen für eine reiche Obsternte. Erhöhung der Zeugen-, Sachverständigen-, Schöffen» sind Gcschworcncngebühren. Durch ein am 1. Janua» 1926 in Kraft tretendes Gesetz erfahren die Zeugen- uni Sachvcrständigcugebühren eine wesentliche Erhöhung) Zeugen erhalten für Zeitversäumnis nunmehr eine Ent- schädigung bis zum Betrage von 1,50 NM. und Sachver ständige eine Vergütung bis zu 3 RM. und bei besonders schwierigen Leistungen bis 6 RM. für jede an gefangene Stunde. Vom gleichen Zeitpunkt an erhalten auf Grund einer soeben vom Reichsrat beschlossenen Verordnung Schöffen, Geschworene und Vertraucnspersonen eine Ent schädigung bis zum Betrage »on 1,50 RM. sür jede an, gefangene Stunde. Patentjchau vom Patentbüro Krueger, Dresden. Otto Kunze, Freital: Aus-klappbares RM-am-epl-akat (Gm.). — Fa. Oskar Rüschi-g, Fr-eit-al-Potschappel: Spielzeug aus eßbarer Masse (Gm.). — Mch. Terpe, Hainsberg: Einkochring (Em.). — Pack UM, Fresta!-Birki-gt: Maschine zum Verpacken von Gegenständen beliebiger Art, z. B. Karamells, Bonbons -usw. (ausgel. Patent). — -Iac. Stöckel, Freita-l-Potschappel: Ausblas düsen (Gm.). * Kirchennachrichten. Wilsdruff. Mittwoch abends 6 Uhr Iungmä-nnerverei-n (Jugendheim). Wetterbericht. Mild, Flachland Temperaturen zeitweise über plus 5 Grad, auch Gebirge vorwiegend srostfre-i, bewölkt. Vereinzelte Nieder- schlä-g-e. südöstliche bis südwestliche Winde. Flachland schwache bis mäßige, Gebirge lehast-e Winde. - Sschsen unä NachbarsAskt j Dresden. (Di e K o mm -u n i st en i m L an d ag e.) Ds^ „Dresdner Volkszeitung" teilt mit, daß di-e Feststellungen im Büro -des -L-aNdkages -ergeben -haben, daß -nicht, wie zuerst an-- genommen w-urdr, verschiedene Frauen „inhaftierter Arbeiter" im Landt-agszim-mer geschlafen haben, daß diese vi-rl-mohr -kurz nach 6 Uhr abends das Landt-agsgebä-nde verlaffen haben. Pirna. (Na -uban s a l l.) Aus -der Radeberger -Straße 'm Stadtteil Jessen w-.wde am SonabeNd früh -eine Handels-fra-u -aus Jessen an-gefallen u-nd beraubt; -es wurden ihr 150 Maul entrißen. Kirschau. Ein schwerer Betriebsunfall mit^ töd lichem Ausgange ereignete sich in der Weberei vaon Gebr. Friese. Der Reißmeister Karl Hermann Donath, der einen Treibriemen aufl-egen wollte, wurde vom Getriebe ersaßt und in die Höhe ge schleudert. Er erlitt dabei einen Genickbruch, mehrere Armbrüche und innere Verletzungen, die seinen sofortigen Tod herbeiführten. Der Derunglückle hinterläßt Frau und Kinder. — Auch in unserer Industrie ist der Geschäftsgang vor Weihnachten ein schlechter gewesen, und in manchen Betrieben mußte die Arbeit wie vieler orts in der Lausitz stark eingeschränkt werden. Oppach. (Stillgelegt.) Die Granitschleiferei der Firma Leuschner u. Co. ist vorläufig stillgelegt worden. Der Betrieb hat woh! genügend Aufträge, kann aber wegen Kapitalmangels zur Zeit nicht weitergeführt werden. Roßwein. (Stä dtifches.) Die Stadtverwaltung be willigte im Vorjahre den Erwerbslosen eine Beihilfe; dafür bekam
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)