Volltext Seite (XML)
MMuffer Tageblatt ZwangSvergleich erlijchl jeder Anspruch aus Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Anzeigenpretse laut auMegender Preisliste Mr 8. — Ztsser-Gebühr: 2V Rps. — Vorgeschri» bene ErjchdlnungStage und Plavwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Ant eigen-Annahme bis vormittags w Uhr . . , -- Wr dd- Richtigkeit de, durch Fernruf übermit- -lfernsprecher: Ämt 3ÄilsdrUff 206 telten Anzeigen überneh men wir leine Gewähr — Bei Konkurs und Lar „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags iS Uhr Bezugspreis monatl 2 MM frei Haut, bet Postbcstellung l,Äl RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle Posianstattem Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu feder Zeit B-- . stellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder B?0chLNd!a11 fÜk LÖilsdkUff U. tlMgtgkNd sonstiger Betriebsstörun gen besteh« kein Anspruch — ' " ans Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung der Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schrillstücke ersolgt nur. wenn Rückporto beiliegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Nr. 3 — 99. Fahraang Diakttanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 264V Donnerstag, den 4. Januar 1940 Kriegssparen - Helfer zum Sieg „Das Sparen ist schon im Frieden eine national- wirtschaftliche Pflicht, im Krieg aber ist das Gebot des Sparens ein zwingendes Mutz." Diesen Satz, den Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident Funk in seiner bedeutsamen Rede in Salzburg prägte, stellen wir an den Ausgangspunkt der Betrachtungen über die Rede, die neue Ausblicke auf die wirtschaftliche Rüstung zur siegreichen Beendigung dieses Krieges gab. Als am Anfang des Krieges die Kriegswirtschastsverordnung erlassen wurde, da wurde bereits der Grundsatz festgelegt, daß im Krieg niemand das Recht habe, so zu leben und so zu verdienen wie im Frieden. Der Krieg fordert Opfer, und aus dem Opfer allein, an dem alle beteiligt sind, kann die sichere Zuver sicht auf den Sieg geschöpft werden. Unsere Soldaten draußen an der Front bringen das größte Opfer, denn sie setzen ihr Leben ein für Volk und Vaterland. Wir daheim aber haben kein Recht, ein geringeres Opfer für uns in Anspruch zu nehmen; im Gegenteil, unser Opfer kann gar nicht groß genug sein, ehe es dem auch ungefähr gleichkommt, das der deutsche Soldat in selbstverständ licher Pflichterfüllung bringt. Wir haben den Krieg ver meiden wollen, England aber hat ihn uns aufgezwüngen, und so werden wir alle Kraft einsetzen, um die Kriegs verbrecher in London und Paris ein für allemal zu ver nichten und »ns und unseren Kindern eine gesicherte Zukunft zu erkämpfen. Dieser Krieg ist ein t o t a l e r K r i e g, der nur durch einen totalen Sieg beendet werden kann. England liebt nicht die Auseinandersetzung an den Fronten. Wie schon rm Weltkrieg bevorzugt es wieder die Methoden der Aushungerung und die wirtschaftliche Vernichtung des Gegners. Englands totaler Krieg richtet sich ebenso gegen die Frauen und Kinder wie gegen die Männer. Wenn es semen Gegner aushungern und wirtschaftlich ruinieren kann, ist ihm diese Methode weit willkommener und geläufiger als ein ehrlicher Waffengang. So hat denn London von vornherein das Schwergewicht seines Krieges auf das Wirtschaftsgebiet verlegt. Eine Hunger blockade soll die innere Front Deutschlands mürbe machen. Durch Hineinziehung der Neutralen in den eng lischen Wirtschaftskrieg sollen Deutschlands Zufuhren aus diesen Staaten abgeschnitten werden. Nachdem dieser teuflische Plan zum größten Teil bereits mißlungen ist, nimmt England jetzt in den Staaten der Neutralen sogenannte „Trutzkäufe" vor, d. h. es kauft wahllos alle Waren auf, nnr «m sie dem Zugriff der deutschen Hand zu entziehen. Nun, uns kann auch diese besonders nieder trächtige, aber typisch englische Methode nicht schrecken, denn dank unserer Handelsbeziehungen und unserer Freundschaft mit Rußland ist der Blockadering, den Eng land wiederum nm Deutschland legen wollte, gesprengt und wird niemals mehr zu schließen sein. In klarer Erkenntnis der englischen Kriegsmethoden hat die nationalsozialistische Staatsführung vom ersten Tage an dieses Gebot befolgt. Der Vierjahresplan und die Verbrauchslenkung und die Steuerpolitik haben uns die Gewähr gegeben, daß wir wirtschaftlich ebenso unbe siegbar sind Wie militärisch. Aber Reichswirtschafts- Minister Funk hat uns nicht im unklaren gelassen, daß wir deshalb nicht nachlassen dürfen in unserer wirtschaft lichen Rüstung. Die Umstellung der Friedens- auf die Kriegsproduktion hat eine Einschränkung auf dem Gebiet der Verbrauchsgüter zur Folge gehabt. Unsere Wirtschaft wird heute von dem Grundsatz beherrscht, daß in erster Linie die Güter produziert werden müssen, die für die Führung des Krieges lebensnotwendig sind. So hat sich eine gewiße Verbrauchseinschränkung ergeben, die das Freiwerden von Einkommensteilen zur Folge hat. Diese freigewordenen Einkommensteile nun ebenfalls in den Dienst der wirtschaftlichen Rüstung zu stellen, ist nicht nur logisch, sondern auch Pflicht der Staatsführung. Deshalb gibt Reichswirtschaftsminister Funk die Parole aus: „Die Einkommensteile, die zur Bestreitung der Lebenskosten nicht benötigt werden, ge hören auf das Bank- oder Sparkonto, wo sie jederzeit bei Bedarf wieder abgehoben werden können." Der Minister ergänzt diese Parole durch die Zusicherung: „Die Kriegssparer werden nicht enttäuscht, sondern belohnt werden", und er gibt bekannt, daß eine besondere Art des Kriegssparens entwickelt wird, um „das Sparen noch wirksamer zu gestalten und die Spartätigkeit zu fördern". Die Staatsführung erwartet von jedem soviel Selbst disziplin, daß er selbst die Notwendigkeit des Kriegs sparens, aus dem die Mittel für die Kriegführung genommen werden sollen, einsieht. Anderenfalls wird ein sanfter Drnck der Steuer dahintergesetzt werden, der die Unvernünftigen aus ihre nationale Pflicht hinweist. In der Zeit des wirtschaftlichen Aufbaus stand die Kaufkraft im Vordergrund; heute, da wir einen Kampf um Sein oder Nichtsein führen und jeden Groschen für diesen Kampf einsetzen müssen, um den Sieg zu sichern, ist die Sparkraft das Wichtigste. Die deutsche Nation, die ihr Leben, ihre Ehre und ihre Würde ver teidigt, muß das Opfer für den Kampf über alles stellen Füttert die hungernden Vögel? Die neutralen Häfen veröden EzmSrmdS Seekrieg gegen die Rsnteglen Der einzige Erfolg, den der englische Krieg bisher gehabt hat, besteht darin, daß durch die völkerrechtswidrige britische Seekriegführung schwerste Schädigungen sür die neutralen Länder auf die Dauer nicht ausbleiben können. Der einst blühende Antwerpener Schiffsverkehr ist aus rund ein Drittel zusammengeschrumpft. Die Maßnahmen Englands zur Verhinderung des oeutschen Aussuhrhandels drohen noch größere Einbußen zu bringen In den ersten drei Kriegs monaten September bis Dezember k939 ist der Schiffsverkehr tm Hafen Antwerpen gegenüber dem Vorjahr von 3024 Schiffen auf 98l Schiffe zurückgegangen, was der Schiffszahl nach einen Rückgang um 67,6 v. H. bedeutet. Der Schiffs tonnage nach ist dieser Rückgang mit 69,5 v H. sogar noch höher. In dep gleichen Monaten sind gegenüber dem Jahr t938 die Besagst ligtenziffern im Hafen von Antwerpen gerade zu katastrophal gesunken Die Auswirkungen der britischen Seeräubermethoden auf den Verkehr im Amsterdamer Hafen sind ebenfalls schwerwiegend. Gegenüber dem Vorjahr macht der in Tonnen ausgedrückte Verkehrsrückgang nicht weniger als 3,2 Mil lionen Bruttoregistertonnen aus. Londons Finanzierungssorgen In dem kürzlich abgeschlossenen englischen Handelsab kommen mit Schweden wurde ein gegenseitiger Verrech nungsverkehr in der Weise eingeführt, daß in Schweden die aus der Ausfuhr nach England anfallenden Schulddevisen amtlich ersaß» und nur für Warenzahlungen für den Reise- verkehr nach England und dem Empire verwendet werden dürfen. Bei ihren Verhandlungen mit Dänemark und einer Reihe anderer neutraler Länder drängen die Engländer auf ein ähnliches Verrechnungssvstem, denn sie streben danach, daß ein bei den einzelnen neutralen Ländern anfallender Psundttberschuß nicht zu dem fühlbar niedrigeren freien Rew- Uorker Pfundkurs auf den internationalen Markt kommt. Mit dieser Methode will England zugleich ein Geschäft machen, indem es seine Bezüge aus den neutralen Ländern auf lebens notwendige Güter beschränkt und für seine Gegenausfuhren seinen eigenen amtlichen Pfundkurs, der bedeutend über dem New-Dorter liegt, in Anrechnung bringt und so die Waren- einkubr für die neutralen Länder bedeutend verteuert. Das heißt, die Neutralen sollen so den Krieg mit finan zieren helfen und England aus seinen Währnngssorgen be freien, das bezüglich seines Pfnndkurses seine frühere Sicher heit völlig verloren hat. Dollar gegen Dumping Zwischen Amerika und England ist ein erbitterter Konkurrenzkampf um die freigewordenen deutschen Märkte in Jberoamerika im Gange. Nach dem amerikanischen Wirtschaftsblatt „United States News" versucht England stützungen und Preistreiberei mit Hilfe seiner ent werteten Pfundvaluben den USA.-Geschäftsleuten diese „gol dene Gelegenheit" wegzuschnappen. Die Amerikaner hoffen jedoch, mit Hilfe von Dollaranleihen und dank ihrer sicheren Verschisfungsmöglichkeiten dieser britischen Konkurrenz be gegnen zu können. Englandfahri — Todesfahri An der Ostküste von England ist der schwedische Dampfer „Lars Magnus Trozelli" (1400 Tonnen) aus Norr- köping auf eine Mine gelaufen und gesunken. Von der 22 Mann starken Besatzung wurden 15 Mann von einem an deren Schiff ausgenommen. Auch der estnische Dampfer „Mina" (1173 Tonnen) ist mit 17 Mann Besatzung anscheinend infolge Auflaufens auf eine Mine gesunken. Australien bewaffnet Handelsschiffe Englands Völkerrechts b ruch macht Schule Nach dem britischen Borbild sollen jetzt auch, wie die Zei tung „New Uork Times" aus Sydney meldet, sämtliche australischen Handelsschiffe bewaffnet werden. Die Bewaff- nung besteht in 10-Zentimetcr-Geschützen. Man sieht, die Seepiratenmethoden des „Kulturverteidi- gers" England machen Schule. Man hat heute in den See- räuberstaäten gar keine Skrupel mehr, wenn man eine Völker rechtsbestimmung bricht. Drei Lustkämpfe, drei Siege Me die WeMngtsn-Vomber über der Deutschen Bucht vernichtet wurden 3. Januar tPK.). Ein aufregender Luftkamps, bei dem, wie gemeldet, drei englische Flugzeuge vernichtet wurden, spielte sich am Dienstag- nachmittag in der Deutschen Bucht ab. Der „Adler von Fries land" gibt hierzu einen ausführlichen Berich: von diesem Neu jahrsgruß des bekannten Jagdgeschwaders Schumacher an England. Schwarmführcr Leutnant H., den wir auf einem Flughafen dicht an der Nordseeküstc trafen, erzählte unserem Berichter über den Luftkampf folgende Einzelheiten: „Am Dienstagnachmiltag flog ich mit vier Zerstörern vom Typ Me. 110 Sperre bei Helgoland. Plötzlich erhielt ich durch Funk den Befehl, auf West bis Nordwest zu gehen. Unsere Maschinen schlugen soson den neuen Kurs ein und hielten eine durchschnittliche Höhe von 3000 bis 4000 Metern. Zuweilen stießen wir bis auf 6000 Meter hoch, doch herrschte dort starker Dunst. Kein Engländer würde darin fliegen. In dieser An nahme gingen wir wieder auf unsere alte Höhe zurück. Län gere Zeit flogen wir so in dem uns zugewiesencn Raum eiwa 80 Kilometer westlich von Helgoland, ohne etwas zu finden. Als ich Kurs West bis Südwest fliegen ließ, bemerkte ich plötz lich in weiter Entfernung drei dunkle Punkte, die ich zuerst sür deutsche Aufklärer hielt. In einem Kilometer Enl- Gut getarnt gegen Sicht ans der Höhe, stehen die Maschinen des Geschwaders Schumacher, des Siegers der großen Luft schlacht über der Deutschen Bucht, bereit, um auf das Alarmsignal hin, nach blitzartiger Entfernung der Tarnung, gegen de« Feind zu fliege«. (Scherl-Wagenborg-M.) sernung jeoocy erkannte ich an dem spitzen, hohen Leitwerk englische Vickers-Wellington-Maschinen, die ich schnell anslog, um mich über ihre Bewaffnung zu unterrichten und danach meinen Angriff zu stiegen. Nur ein weißer Ring deutete das englische Hoheitsabzeichen an. Alles andere verschwand in der braungrünen Tarnungssarbe. Die Engländer hatten uns längst gesehen, kümmerren sich aber kaum darum, sondern flogen in Ostrichtung weiter. Ihr Ziel war anscheinend Helgoland. Ich ging sofort zum Angriff über und erhielt dabei starkes Abwehr feuer. Feldwebel F. war indes aus den mittelsten Eng länder gestoßen und hatte ihn in kurzer Zeit erledigt. Die beiden Engländer flüchteten nun in leichter Rechtskurve nach Süden. Erneut griff ich au und schoß ihm aus nächster Nähe eine Ladung in die rechte Tragfläche, woraus der Gegner ab- rulschte. Im Notwurf wars er noch etwa acht bis zwölf Bom ben aus der Maschine, die aus dem Wasser explodierten. In Steilkurve folgte ich ihm und sah, wie er senkrecht auf das Wasser aufschluaund bald versank. Ich selbst harte acht Tref- ser in meiner Maschine. Mit nur einem Motor flog ich nach Hause zurück, wo die Begeisterung über den neuen Luftueg natürlich aroß war." Und nun erzählt Feldwebel F. von seinem siebenten Luftsieg. Noch ist sein Gesicht frisch vernarbt von den Split tern, die englische Kugeln aus seiner Maschine rissen. Ueber 20 Einschüsse weist sie aus, und hauptsächlich ist die Kabine ge troffen. Der Bordfunker, Unteroffizier P., erhielt einen Schuß in das Bein und wurde durch Metallsplitter an Oberkiefer, Kinn, Nase und Mund verletzt. Feldwebel F. schildert seinen Luftkamps folgendermaßen: „Als tch die Engländer sah und als solche erkannte, fetzte ich mich hinter sie und grifs sie an. Das vereinte Abwehrfeuer der Heckschützen der drei Maschinen traf naturgemäß meine Maschine zuerst, doch stürzte ich mich entschlossen auf den Gegner und nahm mir den mittelsten auf das Korn. Inner halb kurzer Zeit explodierte er in der Luft und flat terte aus 3500 Meter Höhe auf das Wasser. In aller Nähe be obachtete ich seinen vollständigen Untergang. Mit einem Mo tor — der andere war mir gleich dem meines Schwarmführers zerschossen worden — brachte ich meine Maschine glücklich über die Nordsee zum Flughafen, wo wir uns alle natürlich zuerst um den verletzten Kameraden bemübten " Auch der Gefreite G„ der sich mit 15 Feindflügen das Eiserne Kreuz bereits in Polen geholt hat, war bei diesem Kampf mit einem Abschuß beteiligt. Er sah den letzten Eng länder fluchtartig den Kampfraum verkästen und jagte ihm nach. Ans fast 4000 Meter Höhe war der Gegner mehr als 3000 Meter hinabgestoßen, doch alles hals ihm nichts mehr. Schon beim ersten Angrisf stürzte er zerschoßen hinab und klatschte schwer auf die Wogen der Nordsee, darin jeder eng lische Flieger, der sich der deutschen Küste zu nahe wagt, sein Grab finden soll. Das jedcnsulls ist der feste Wille aller Flieger des ruhmreichen Jagdgeschwaders Schumacher, das hier Tag und Nacht an der Nordsee die Wacht häln Lehman«.