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Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192512135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251213
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-13
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt
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Abschied. Dahin zi-ch'n hie Wollen, -dahin auch, mein Kind, EnffchwM unsre Liede im Abendwind. Sie kam einst des Morgens im goldenen Schein Und schaue uns lächelnd ins Herz hinein. Und als uns die Sonnenglut mittags umloht, Da küßt ich die schneeweißen Wangen dir rot, Nun wandert das Mondlicht so kühl durch den Wald, Leb' wohl, ach mein Lied, und vergiß mich bald. (Lisbeth Sellien. j I Volksabstimmungen. . . Die Lehre vom Selbstbestimmungsrecht der Völker stelll die Behauptung auf, das Völkerrecht fordere zur Staaten- j bildung wie zu Eebietsveränderungen eine Mitwirkung dei i Bevölkerung. - Die Plebiszittheorie, eins der Formen des Selbst- z bestimmungsrechtes, hat sich entwickelt aus der Lehr« i Rousseaus vom contrat social, welcher die unumschränkt« z Freiheit des Individuums predigte und die volovto ^enöi-al« j zum Staatszweck erhob. Diese Lehre, bestimmt für das l innenstaatliche Leben, wurde zur Zeit der französischen Re- j volution durch die Nationalversammlung auch auf den Ver- i kehr von Staat zu Staat angewandt und so tritt hier der ? Plebiszitgedanke zum erstenmal im Völkcrleben auf. Am 13. 9. 1791 wurden die päpstlichen Gebiete von Avignon s und Venaissin zu Bestandteilen des französischen Staates erklärt j Wie kam es zu dieser Angliederung? ? In diesen Gebieten bestand zwar eine Bewegung, welch? i aus eine Vereinigung mit Frankreich hinnclte, jedoch war Lei i Wunsch keineswegs allgemein. Nach anfänglichem Zögern, unk erst nachdem sich 59 von 98 Gemeinden für den Anschluß ar Frankreich ausgesprochen hatten, erfolgte die endgültige Einver- leibung durch die Nationalversammlung. Wie es bei dieser Ab stimmung zugegangen war. ersieht man aus der Protestnote de« Papstes, worin das Abstimmungsergebnis einer scharfen Kritii unterzogen wurde. So wurde darauf hingewiesen, daß die Unterschriften von 1000 Bürgern erpreßt worden und nicht we niger als 30 000 Personen zur Zeit der Abstimmung aus dem Lände geflüchtet feien. In gleicher Weife werden in den nächsten Jahren noch 28 Annexionen durchgcführt, darunter Savoyen, Nizza, Basel, Belgien, Mainz und Worms mit 81 deutschen Ee- i meinden. Alles ging nach demselben Schema. Durch das betreffende ? Territorium wurde eine Deputation an den Konvent gesandt, i welche den Wunsch nach Bereinigung mit Frankreich aussprach, s Der Konvent erließ dann ein Dekret und die Vereinigung war - vollzogen. Eine rechtliche Prüfung der Zustimmungsadresien er- i folgte nicht mehr. Es zeigte sich bei diesen Annexionen immer - deutlicher ver nackte Angliedsrnngscharaktcr. - Aufgegriffen wurde der Plebiszitgedanke erst wieder durch i Napoleon M„ welcher selbst durch eine Volksabstimmung aus - den Thron gehoben worden war. Im österreichisch-italienischen s Kriege 1859 hatte er sich seine Unterstützung Italiens mit der s Abtretung Nizzas und Savoyens bezahlen lassen. Jedoch unter i der Bedingung, daß diese Bereinigung nicht gegen den Willen der - Bevölkerung stattsindsn dürfe. Das Ergebnis der Abstimmung i war verblüffend. Die Gebiete wurden mit französischen Truppen belegt. Die mit der Abstimmung betrauten französischen Beamten legten der Bevölkerung die Abstimmungsfragen vor, und noch ehe ein Widerspruch erklärt werden konnte, wurde die Einmütig keit für den Anschluß an Frankreich sestgestellt . . . Und Frankreich konnte die so gern zu ihm kommenden Ge biete erst nach harten Kämpfen sich angliedcrn. Im Jahre 1877 mußte eine Volksabstimmung, die natürlich für England ausfiel, den Erwerb der Insel St. Barthelemy recht-eiligen. Und schließlich stand das Wort von der Volksabstimmung wieder bei den Friedensschlüssen des Weltkrieges Pate Dort, wo die Entente mit einein sicheren ungünstigen Abstimmungs ergebnis für Deutichland rechnete, bescherte sie dem deutschen Volke das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Wohlweislich iah sie in anderen Fällen davon ab. So fielen Moresnel Eupen und - Malmedy ohne Abstimmung an Belgien Südwestschlssien an sie Tschechoslowakei, Elsaß-Lothringen an Frankreich, Westpreuße« und Polen an Polen. Für Schleswig und Lberichlenen war eine Volksabstimmung vorgesehen. Während die Abstimmung in Schleswig ohne größere Zwischenfälle verlief sorgte in Ober- jchleiien die Ententekommisfion. die die Regierungsgewalt >n d-m betroffenen Gebieten übernommen hatte, durch liebevolle Be handlung der Polen da-ür daß die deutschfreundliche Bevölkerung durch einige blutige Aufstände erngeschüchlert wurde Trotzdem stimmten am 20. Mär? 1921 trotz größten Terrors durch polnische Banden mehr als 63 Prozent der Bevölkerung für Deutichland Und trotzdem wurde fast der ganze industrielle Teil Obsrschlesiens Polen zugesprochen! Das Abstimmungsergebnis -n Ostpreußen ergab eine deutsche Mehrheit von 97 6 Prozent, in Westpreußen eine solche von 92 Prozent. Trotzdem wurden fünf rein deutsche Weichscl- dörfer den Polen zugeiprochen. Im Memclgebiet iah man natür lich von einer Volksabstimmung ab. Mit gutem Grund — vor kurzem wurden in den memelländrichen Landtag 28 Deutsche und — ein Litauer gewählt! Der Friedensvertrag von St. Germain schaffte für Kärnten und das Burgenland Volksabstimmungen. Leitet das Selbstbestimmungsrecht wirklich das Zeit alter des Ewigen Friedens ein^ Oder ist es nicht stets ein frommes Mäntelchen für die beulegierigen Gelüste einzel ner Länder gewesen, eine Hohls Phrase, deren praktische An- - Wendung neuen Haß unter die Völker sät . . .? erö. preußischer Landtag. (106. Sitzung.) tt. Berlin. 11. Dezember. Im Landtage wurde die allgemeine Aussprache zum Eta- in dritter Lesung fortgesetzt. Dabei wandte sich Abg. Hilger- Spiegelberg (D. N. V.) gegen die gestrigen Ausführungen des Ministerpräsidenten Braun. Er nahm den Neichslandbund ir Schutz und bestritt die Bevorzugung des Reichslandbundes bei der Gewährung von Krediten. Die Rede des Ministerpräsiden ten sei von A bis Z Demagogie gewesen. — Der Redner wurd« wegen dieses Ausdruckes zur Ordnung gerufen. Abg. Kloft (Ztr.) weist auf die hohen Erwerbslosenzifferr namentlich im Rheinland und in Westfalen hin und schildert die katastrophale Wirtschaftslage. Die Wirtschaft müsse Kredii Zu erträglichen Zinsen erhalten. Ein wirklicher Preisabbau Müsse kommen. Landwirtschaftsministcr Steiger äußert sich zur Notlage der Landwirtschaft, die außerordentlich groß sei. Schwer laste der Steuerdruck auf der Landwirtschaft, so daß sie gezwungen gewesen sei, die Substanz anzugreisen. Deshalb sei man auch bei Stundung der Steuern entgegen- ' gekommen. Die Politik der Reichsbahn habe der Landwirt- Wohln du blickst, ist Kampf auf Leden, Wohin du blickst, kann Friede werden. Dehmel. An westpoIitiZekss zcyazr gieicysans ;eyr geschadet. Eine Gesundung der Wirt schaft sei ohne Gesundung der Landwirtschaft nicht möglich. (Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. v. Campe (D. Vp.) kritisiert die Art, wie di« Frage der Vermögensauseinandersetzung mit den Hohen- zollern jetzt in dieser Zeit der Not in die Öffentlichkeit ge bracht worden ist. Ner Ausgangspunkt zur Lösung der Frage müsse das Recht sein. Redner kritisiert scharf die Angriffe aus Hindenburg in radikalen Rechtsblättern wegen des Locarno- Vertrages. Finanzminister Dr. Höpker-Aschofs äußert sich zu der Ab findung der Hohenzollern und wirft die Frage auf, ob eine Lösung durch Vergleich vorzuziehen sei oder ob man die Gerichte urteilen lassen solle. Die Entscheidung der Gerichte stütze sich ans eine Kabinettsorder von« Jahre 1842. Daher mußte also der Weg des Vergleichs gesucht werden. Tosende Lärmszenen. Im weiteren Verlauf der Debatte kam es zu einem scharfen Zusammenstoß zwischen den Deutschnationalen und dem Mi nisterpräsidenten Braun. Der deutschnationale Abg. Gauger warf dem Ministerpräsidenten vor, er habe in seiner gestrigen Rede die Bauern als diejenigen bezeichnet, die am wenigsten arbeiteten und am meisten nach mehr Arbeit schreien. Ministerpräsident Barun bezeichnete diese Äußerung als ein anschauliches Bild dafür, wie die Grundlage für eine er logene Agitation beschaffen werde. Diesen Worten des Mi nisterpräsidenten, die von der Linken mit Händeklatschen aus genommen wurden, folgten stürmische Unterbrechungen bei den Deutschnationalen und es wurde ein Ordnungsruf sür den Ministerpräsidenten verlangt. Der Landtagspräsident konnte den großen Lärm weder mit seiner Glocke noch mit seiner Stimme durchdringen. Auch Ministerpräsident Braun, der weitersprcchen wollte .wurde durch Schluß- und Nausruse der Deutschnationalen daran verhindert. Schließlich wurde die Sitzung für 10 Minuten unterbrochen. Nach Wiederaufnahme erklärte Präsident Bartels, er habe keinen Anlaß gesehen, gegen die Äußerungen des Ministerpräsi denten einzuschreiten, weil nicht ersichtlich gewesen sei, ob sich diese Äußerung gegen eine Partei oder gegen einen Abgeord neten gerichtet habe. Ministerpräsident Braun erklärte, er müsse seine Äußerung aufrechterhalten. An Hand des Stenogramms stelle er fest, daß er gestern kein Wort davon gesagt habe, daß die Bauern Nichtstuer seien. Wieder setzte ein tosender Lärm aus der Rechten ein, so daß der Ministerpräsident in großer Erregung sein Stenogramm aus den Tisch des Hauses wars. Unter leb hafter Zustimmung der Linken erklärte er, die Entrüstung der Deutschnationalen sei eine künstliche Mache. Schlußwort zur MesZährlgen deMschen AuLomohMusstellung. (Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter.) Am 6. Dezember hat die diesjährige Automobilaus- stellung, die, wie gewöhnlich, in den großen Ausstellungs hallen am Kaiserdamm zu Berlin abgehalten wurde, ihr« Pforten geschlossen. Die Ausstellungsleitung erklärte, daß die gehegten Erwartungen übertroffen worden seien. In der Tat ist man diesmal mit recht gemischten Gefühlen ans Werk gegangen. Wenn man bedenkt, daß ein großer Stand, der die Produkte einer Firma erst richtig zur Geltung kom men läßt, 20 000 Mark Standgeld kostet, und daß eine ganze Reihe anderer Spefenkosten hinzukommt, so kann man sich vorstellen, daß bei den gegenwärtigen Zeiten äußerster Geldknappheit selbst gesunden Firmen die Be schickung der Ausstellung nicht leicht gefallen ist. Der aus gesprochene Zweck der diesjährigen Automobilausstellung war der. im Deutschen das Interesse für deutsche Kraft wagen wieder zu wecken. In zunehmendem Maße wurden nämlich in letzter Zeit ausländische Autos gekauft. Der Be such der Ausstellung war um ein volles Viertel geringer als der Besuch der vorjährigen Ausstellung: trotzdem ist man bei der Leitung der Ausstellung der Ueberzeugung, daß sich die deutschen Automobilinteressenten von der Leistungs fähigkeit der deutschen Kraftwagenindustrie überzeugt haben. Besonders die Abteilung ..Nutzwagen" (Lastkraft wagen, Lieferwagen. Aulobusse usw.) bot viel Neues und Interessantes. In der Abteilung „Personenwagen" sah man weniger als früher die mir ausschweifendem Luxus ausge statteten Karosserien, sondern mehr den Eebrauchswagen, wie er von Landärzten, leitenden kaufmännischen und tech nischen Angestellten und Behörden benutzt wird. Für solche Kraftwagen bestand auch eine gewisse Nachfrage. Auf fallend war, daß in zwei wichtigen Punkten gegen das ge sündigt wird, was jetzt fast allgemein als dringendes Er fordernis anerkannt ist: Zu den zahlreichen Firmen, die in den letzten Jahren Kraftwagen ausgestellt hatten, sind weitere hinzugetreten, obwohl die Möglichkeit, die Erzeug nisse abzusetzen, gegen früher eher ab- als zugenommen hat. Wir haben viel zu viel Automobilwerke, besonders im Hin blick darauf, daß wir — zuerst im Handelsvertrag mit Ita lien — den zum Teil sehr leistungsfähigen ausländischen Autowerken für die Belieferung des deutschen Marktes einen sehr mäßigen Zoll einräumen mußten, um unseren wich tigsten Industriezweigen gute Ausfuhrmöglichkeiten nach dem Ausland zu sichern. — Der zweite Punkt, in welchem die diesjährige Automobilausstellung nicht befriedigte, war der, daß zu viel verschiedene Typen vorhanden waren. Die Ver billigung der Automobile, ohne die eine Verbreitung die ses neuzeitlichen Verkehrsmittels nach amerikanischem Muster nicht möglich ist, kann nur erreicht werden, wenn einige wenige genau durchkonstruierte Typen geschaffen und nach der billigen „Serien-Produktion" hergestellt werden. Von guten Kennern der Verhältnisse wurde die Usberzeu- gung geäußert, daß ein volles Drittel, wenn nicht gar die Hälfte der diesmaligen Aussteller im nächsten Jahre nicht mehr zur Ausstellung kommen werde, und daß die Zahl der ausgestellten Typen mindestens auf den zehnten Teil herab gesetzt werden müße, wenn ein gewaltiger Aufschwung der Automobilindustrie eintreten soll. ! poiWHr fiunäschsu ) : Die Abänderung des Mieterfchutzgefetzes. Dem Reichstag ist der Entwurf eines Gesetzes zur j Abänderung des Mieterfchutzgefetzes zugegangen. In der s Begründung des Entwurfes heißt es, daß die Vorschriften - über die gerichtliche Aufhebung von Mietver- - trägen in mehrfacher Hinsicht nicht mehr den gegen- - wärtigen Verhältnissen entsprechen. Änderungen sollen - auch eintreten über die Vorschriften hinsichtlich der Auf- : Hebung eines Mietverhältnisses beim Zahlungsver- s zuge. Der Entwurf sieht auch eine Vereinfachung l des gerichtlichen Verfahrens und die Beseitigung einiger ' in der Praxis hervorgetretener Zweifelsfragen vor. Reichstag und Fürstenabfindung. Der Nechtsausschuß des Reichstages beschloß, den von ? den Demokraten eingebrachten Gesetzentwurf über die Ab- j findung der ehemaligen Fürstenhäuser auf die Tagesord- j mmg der ersten Sitzung im neuen Jahre zu setzen. Ein ; demokratischer Antrag, den Gesetzentwurf noch vor Weih- j nachten zu erledigen, fand keine Mehrheit. De»! Städtetag zvr Hauszinsstever. Der Vorstand des Preußischen Städteiages hat sich j in einer in Berlin unter dem Vorsitz des Oberbürger- ! Meisters Böß abgehaltenen Sitzung mit der Neuregelung der Hanszinssteuer beschäftigt. Der Städtetag hält es für notwendig, daß ein größerer Teil der neu hinzukom menden Hanszinssteuerprozente zur Förderung des Wohnungsbaus verwandt wird und daß nicht wie bisher, ungeachtet des krassen Wohnungselends in den Städten, ein unverhältnismäßig großer Teil des Steuer- s aufkommens der Neubautätigkeit in den Städten entzogen - und auf dem Wege über den staatlichen Ausgleichsfonds . über das Platte Land ausgestreut wird. Eine Entschließung des Reichslandbundes. Der Deutsche Reichslandbnnd nahm in seiner letzten Sitzung eine Entschließung an, in der die Erwartung ausgesprochen wird, daß die Nrichsregierung durch schleunige Maßnahmen die Landwirtschaft als die Grundindnstrie des Staates wieder auf eine > produMonsfähige Grundlage stellt. Weiter werden For- ; derungen nach entgegenkommender Kreditpolitik aufge- ! stellt und strenge Beschränkung aller unproduktiven und - übermäßigen Verwaltungsausgaben bei Reich, Ländern , und Kommunen verlangt. Aus Zn- und Ausland. Braunschweig. Die braunschweigische Regierung ist mit j einer Erhöhung der Beamten geh älter einver- > üanden, nachdem die von der Neichsregierung eingeleitcte - PreiZssnkungsaktion nicht den erhofften Erfolg gebracht habe, j Braunschweig. Finanzminister v. Grone ist von seinem Amt zurückgetreten. Er hatte sich kürzlich einer Blind- i darmoperatiou unterziehen müssen, die cs ihm unmöglich ! machte, seinen Posten in absehbarer Zeit wieder zu übernehmen, i. Aachen. Dem Direktor der Deutschen Reichsbahngesellschaft ' und ständigen Stellvertreter des Generaldirektors, Dorpmüller, j hat die Technische Hochschule in Aachen die Würde eines i Dr.-Jng. ehrenhalber verliehen. London. Wie Neüter aus Kairo berichtet, ist Medina ' in die Hände der Wahabiteu gefallen. Stuhlweißenburg. Unter großen Feierlichkeiten wurde am Jahrestage der Schlacht dei Limanowa ein Denkmal zum An denken an die Heldentaten des Husarenregiments Nr. 10, dessen Inhaber Generalfeldmarschall von Mackensen war, ent hüllt. In Vertretung Mackensens war der bisherige deutsche Gesandte in Budapest, Gras Welczek, erschienen, der einen Kranz niederlcgie. Lissabon. Der Präsident der Republik Portugal» Gomez, ist z u r ü ck g e l r e t e n. Tas Parlament ist sofort zu- sammengctretcn, um seinen Nachfolger zu wählen. Aller Wahr scheinlichleit nach wird der frühere Präsident Machado gewählt werden. Tanger. Hier ist Kapitän Gordon Cunning mit F r i c^> e u s v o r s ch l ä g e n Abd - el - Krims eiugetros- jen, der die religiöse Oberhoheit des Sultans anerkennen oollte aber die politische Selbständigkeit des Niss beanspruche. Teheran. Die öffentliche Inthronisation Niza Khan Päh- läwis Wird am 14. Dezember vorgenommcn werden. Ncwyork. Der nunmehr endgültig festgclcgte Entwurf über die Rückgabe des deutschen Eigentums in Amerika wurde Tchnhsclrctär Mellon vvrgclcgt, der die geplante Ausgabe von LondS guthie tz. ( Neue» «u» «»ei' well) Tödlicher Unfall auf Linienschiff „Hannover". Aus dem Linienschiff „Hannover" ereignete sich ein Unfall, der ein Menschenleben forderte. Eine herabstürzende Pinasse tötete den Heizer Maglack. Die Schiffe im Kieler Hafen setzten die Flaggen halbmast. Schmuggel an der holländischen Grenze. Dei Schmuggel an der holländischen Grenze hat in den letzten Tagen wieder recht üppige Blüten getrieben. Beim Zoll amt in Kranenburg wurde eine ganze Waggonladung Heringe beschlagnahmt, und beim Zollamt in Wyler zwei aus Holland eingeführte Kraftwagen. Der Schmuggel eines Autos wird mit 15 000 Mark bestraft. Außerdem wird das Auto beschlagnahmt und eine Nachzahlung von bis zu 4000 Mark sür Zollhinterziehung gefordert. Ein Kölner Bilderdieb in Paris verhaftet. Dit Pariser Polizei verhaftete den 25 jährigen Deuischen Frch Reinberg er, der beschuldigt wird, aus dem Kölner Museum ein kleines auf Holz gemaltes Bild entwendet zu haben, das die Madonna mit dem Jesuskind darstellt, Er versuchte vas Bild für 300 000 Franken an einen Amerikaner zu verkaufen. Fünf Personen unter Kunsteismaffen verschüttet. Aus Komotau wird berichtet: In der Anlage zur Erzeu- ! gung von künstlichem Eis, die von einer hiesigen Firma ! errichtet worden war, stürzte ein Gerüst zusammen, aus dein sich etwa zwei Waggonladungen Kunsteis befanden, Unter den Eismassen wurde der Besitzer Graus und vier seiner Gehilfen verschüttet. Den Bemühungen der rasch herbeigeeilten Feuerwehr gelang es, drei der Verunglück ten, die nahezu erfroren und zum Teil schwer verletzt aus dem Eishaufen gezogen wurden, wieder zum Leben zu erwecken. Sie wurden ins Spital gebracht. Der Besitzer Franz Graus und sein Altgeselle Albin Lischka konnten nur als Leichen geborgen werden. Die Untersuchung Hai ergeben, daß das mit der Eislast beladene Gerüst keines- weas fackmämnscb aukaebaut aewesen ist.
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