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kür neuer oIkenkrutAer in Berlin In äsn LorsiK-iVsricsninLsrlin-'I'eAslivurässinsvröltstöoki^ss Düroduus kerti^^dstsUt, ässssn sixsnurtiKsr Lsn äis umtnnx:- rsiobsn Lniu^sn äs- IVsrkes unä seins neitsrs DmxsdunK iidsrrsxt (^ranrak/aaric) nicht mit ihr verkehre. Und das Korrigieren? Nun, Sie sind ein absolut ruhiger Mann. Leonie ist ein bißchen nervös, nicht wahr?" Lerr v. Breitkopf: „Ich habe das nie bemerkt." „Das werden Sie später schon merken. Macht aber nichts. And dann: Sie sind sparsam — die Anlage könnte sich allzusehr steigern und Ihnen manchen Genuß im Leben nehmen. Da trifft sichs herrlich, daß Leonie so viel Sinn für hübsche, kostspielige Dinge hat. Ihnen wird es gewiß immer Freude machen, ihr hundert kleine Luxusbedürfnisse zu gewähren ..." Lerr v. Breitkopf: „Ich weiß nicht, ob Sie Leonie richtig beurteilen. Leonies Toiletten zum Beispiel find . . ." Frau v. Tarnotzy: „Spottbillig. Aber, wissen Sie, die Menge macht es. Es war auch zu fürchten, daß Sie ein bißchen schwerblütig werden, lieber Freund — ein Stubenhocker, ein Bücherwurm. Leonie wird Sie auffrischen. Leut ins Theater, morgen in die Ausstellung — heut eine Soiree, morgen Gäste im Laus. Einmal ein Ausflug, das andere Mal ein Konzert. Ah, Sie werden schon sehen, was für ein lustiges Leben Sie führen werden." Lerr v. Breitkopf — betreten: „Das wünsche ich mir aber durchaus nicht. Ich bin es nicht gewohnt." Frau v. Tarnotzy — heiter: „Sie werden s schon gewohnt werden. Ich gratuliere herzlich. Alles so günstig — zum Beispiel die Familienverhältnisse. Der Papa hat eine wunderbare Stellung im Ministerium — er soll ja. nächstens pensioniert werden — aber um so besser, da kann er sich mehr der Familie widmen. Und er soll brillant situiert sein. Daß er jüngst an der Börse sein halbes Vermögen verloren hat, ist gewiß übertrieben. Allerdings ist da ein Onkel, von dem man nicht gern spricht... Aber was geht das Sie und Leonie an? Leonies Mutter — wissen Sie von der?" Lerr v. Breitkopf: .... Nein, nicht viel. Aber Leonie wird schon selbst . . . und ich glaube, Leonie wartet auf mich ..." Frau v. Tarnotzy erhebt sich. „Die Mutter war eine ziemlich hübsche Frau, fast schöner als die Tochter. Vor allem hatte sie größere Augen und einen kleineren Mund. Ueber so schöne Frauen redet man gern und viel. Zu viel. Wir wollen nicht richten, sie ist ja tot, die Arme. — Grüßen Sie Ihre liebreizende Braut von mir, Lerr v. Breitkopf!" „Ich danke Ihnen. Und nicht wahr, Gnädigste werden verstehen, daß ich ohne meine Braut an Ihrem Abend nicht teilnehmen kann." Frau v. Tarnotzy ignoriert den fragenden, vielleicht bittenden Blick. „Natürlich. Es tut mir ja sehr leid, aber ich finde es selbstverständlich. Adieu, Lerr v. Breitkopf! Nochmals, viel Glück!" Lerr v. Breitkopf geht. Frau v. Tarnotzy bleibt eine Weile ruhig in dem pfaublauen Sessel sitzen. Dann geht sie an die Etagere, stellt die Nippes um und wendet sich zum Fenster, um die Vorhänge geradezuziehen. Sie denkt unausgesetzt und zornig: Steierische Kapaunen, Kaviar, Kalvilleäpfel — was anderes hat er ja überhaupt nicht angerührt. And das alles — es ist zum Lachen — für die Leonie Fauser. „ Ueberhaupt: der Schubbejack ist mir an der ganzen Soiree schuld! Es ist zum Laarausraufen! Eine lange teure Saison hab ich mit ihm vertrödelt. Vielleicht hätten sich andere Chancen geboten. Es ist die vierte Saison, und Papa sagt, er kann nichts mehr herschwitzen. Und da wollt' er noch gern, daß ich seine Braut . . . seine Braut für übermorgen einlade! Fiele mir gerade ein! Wozu brauch' ich zwei unnütze Esser? Dann — mit einem Seufzer der Erleichterung: „Aber gesagt hab ich's ihm wenigstens. Strychnin mit Kastanienpüree hat er gekriegt, der Schubbejack!" Die Skizze ist dem nenesten Buch von Roda Roda „Der Ehegarlen' entnommen. Das im Bild und Buch Verlag G. m. b.L., Berlin SW. 1l, erschienene Wert ist von dort und durch jede Buchhandlung zu d-ztehen. Dsr 8unä »ls Drntsdslker vsstsuropLisobon DLnäsrv KHuL^as Dilä Lonntuxsausknbrt Ksvbts äsr Irstmübls, sin in äsn Dinks: Dsr Dnnä Lis 2ußMsr ävs LUlob Usksruntsn Dor Dnnä im Dienst äss LrisxsinvaUäsn