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Wilsdruffer Tageblatt : 04.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192512040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251204
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-04
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.12.1925
- Autor
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ige. ein inL mit den ers Die das sel- isch sen, lich -arz MM rün ille die rut« zen. -ster gen nge enn Hen Zor- ider iM iber iure nen >iel- i>isch die feit» gen. lang ilig- Der> aber ener ann. mmt W- u.; n. ht! n« ze^ ad! en» ndj en: enj er it«; en ier !gS les die? )a«: en.' ei«: ist.,' rar rt« ,eir an?) —^f>' ms ) MH M UaisegküS. ^Lsckleo unü üs«ddsrk«dLA LlülWirtsLllsWe WeitMer! MW kei Llellemeitzsel kur den ö^enWen AMsnaWeis BeraniDortilch für dir Schristletiung Hermann Lässig, für zeigen und Reklame A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke. sämrlich in Wilsdnill richtung zum Ueberführen der Bonbons vom Revolverkopf zu den Emdrehfingern (Gm.). Blankenstein. (B a l l o n l a n d u n g.) Am Sonntag nach mittag gegen 3 Uhr landete auf dem Feldgrundstück des Herrn Gutsbesitzer Lehmann unweit seiner Helbigsdorfer Grenze ein Luftballon. Nach glücklichem Niedergang entstiegen ihm zwei Herren und Wei Damen. Der Ballon war in Riesa ausgrstiegen. An ziemlich kurzer Zeit wurde die entgaste Hülle verpackt und samt dem übrigen Zubehör nach dem Bahnhofe Helbigsdorf ge bracht, von wo aus der Ballon seine Rückreise nach Riesa antveten soll. Vereinskalender. Gsflügelzüchterverein Wilsdruff und Umgegend. Am 5. und 6. Dezember im Schützenhaus 37. allgenreine Geflügelausstellung. Freiw. Feuerwehr. 8. Dezember 8 Uhr „Tonhalle" Haupt versammlung. Militärvsrein. 12. Dezember Hauptversammlung. Rundfunkspielplnn der mitteldeutschen Sender Leip;iq und Dresden. Freitag den 4. Dezember: Wirtschaftsrundfunk: 10 Uhr norm.: Wirtschaftsnachrichten: Woll- und Baumwollpreise: 4 Uhr nachm.: Landwirtschaftliche Preisberichte: 6 Uhr nachm.: Landwirtschaftliche Preisberichte (Wiederholung): 6,15 U^r abends: LandwirtschaftlichePrelsbe- richte (Fortsetzung) und Mitteilungen des Leipziger Meßamtes für Handel und Industrie. Rundfunk für Unterhaltung und Belehrung: 10,15 Uhr vor-, mitt.: Was die Zeitung bringt: 12 Uhr mittags: Mittagsmusik; 12,55 Uhr nachm.: Nauener Zeitzeichen; 1 Uhr nachm.: Börsen- und Presseberichte. 4—4,45 und 5—5,30 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Dresdner Sendestelle. Mstw.: Rudolf Schmalnauer von der Staatsoper Dresden (Gesang), Kammervirtuose Walther Schil ling (Cello), Theodor Blumer (K'avier): 6,30—7 Uhr abends: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dem Büchermärkte; 7 b'S 7,30 Uhr abends: Vortragsreihe über die Einführung in die Arbeitswissenschast, 2. Abschnitt „Soziologie der Arbeit" (von - den, in denen sie zu Grunde gehen? Zahlungserleichterung für Geldstrafen. Nach 8 28 StGB, ist die Befugnis Geldstrafen zu stunden oder Teilzahlungen zu bewilligen, den Gerichten als richterliche Amtshandlung zuge wiesen. Nach einer Verordnung des Justizministeriums find daher künftig Gesuche um Bewilligung von Fristen oder Teilzahlungen für eine Geldstrafe dem Gericht zur Entfchs.dung nach 8 28 StGB, vorzulegen. Dies gilt auch dann, wenn ausdrücklich die Entschließung Les Justizministeriums angerufen wird, jedoch find solche Gesuche nach rechtskräftiger Durchführung des Verfahrens nach 8 28 StGB, an das Justizministerium cinzuberichten, wenn sich der Gesuchsteller bei der gerichtlichen Entscheidung nickst be scheibet. Wahlweise auf B'gnadigung (bedingte Strafaus- ' setzung) oder Bewilligung von Zahlungserleichterungen gerichtete Gesuche find zunächst zur Entscheidung der für Lie Begnadigung f (bedingte Strafaussetzung) zuständigen Stelle zu bringen. Erstattung von Lchnsteuerbeträgen. Am 31. Dezember 1925 taust die Frist für die Erreichung Ler Erstattungsantrage nach 8 10 Abs. 1 und 2 des Steucrüberleitungsgesetzes vom 29. Mai 1925 ab. 8 10 Abs. 1 des Steuerüberleitungsgesetzes besagt, Latz die im Kalenderjahr 1924 einbehaltenen Steuerbeträge erstattet werden, wenn der steuerfreie Lohnbetrag nicht in voller Höhe von 610 RMk. im Kalendersahr berücksichtigt worden ist. Nach 8 10 Abs: 2 des Steuerüberleitungsgesetzes findet auf Antrag eine teilweise oder volle Erstattung der im Kalenderjahre 1924 ein behaltenen Lohnsteuerbeträge statt, wenn besondere persönliche oder wirtschaftliche Verhältnis^ vorgelegen haben, die-die Steuer- fählgkeit des Lohnsteuerpflichtigen beeinträchtigt haben. Wichtig für ehemalige Kapitulanten. Dem Ardelts- und Wohlfahrtsministerium — Hauptfürsorgestelle für Kriegsbe schädigte und Kriegshinterbliebene — stehen Mittel für die Ge währung laufender monatliche Beihilfen an solche ehemalige Ka pitulanten Ler früheren Wehrmacht, die infolge Auflösung des Heeres ausscheiden mußten und wegen der schlechten wirttckaft- tichen Verhältnisse ohne ihr Verschulden trotz eifriger Bemühun gen bisher keinen Erwerb gefunden oder ihn ohne ihr Verschulden wieder verloren habm, zur Verfügung.— Anträge sind bei den zuständigen Kriegerfürsorgestellen einzureichen. I Vorsicht beim Betreten von Eisflächen! Die Frostzeit libt Veranlassung, vor dem Betreten von Eisflächen, insbe sondere soweit es sich um öffentliche Wasserläufe handelt, zu varncn. Es wird dringend empfohlen, nur solche Flächen su betreten, die von dem Eigentümer oder Nutznießer oder äncm Unternehmer hierfür freigegcben und entsprechend enntlich gemacht sind. Bei Unglückssällen empfehlen sich ne folgenden bewährten Maßregeln: Vorgehen ans dem kise in langer Reihe hintereinander in großen Abständen, derankriechen an die Unglüclsstelle in langer Kette, bis der kingebrochene mit einer hingehaltenen Stange, einem hin- leworfenen Riemen oder Seil, an deren Stelle auch zn- ammengeknotete Kleidungsstücks treten können, erreicht oerden kann. Ein amerikanisches Reisebuch über Deutschland. Erfreu- - licherweise mehren sich die Anzeigen seiner erhöhten Anteilnahme des Auslandes an deutschen Verhältnissen, an Schilderungen deut scher Städte und ausländischen Empfehlungen an das inter nationale Reisepublikum. Deutschland zu besuchen. Als ein weite rer Erfolg darf, wie wir vom städtischen Verkehrsamt erfahren, die Tatsache gebucht werden, daß die große amerikanische Ver lagsgefellschaft „The Nacmillan Company" die Absicht hat, in ihrer „Blue Guides" genannten Serie von europäischen Reife büchern auch Deutschland aufzunehmen und einen besonderen für Deutschland herauszubringen, der bisher nicht vorhanden war. Die Vorbereitungen dieses Bandes und leine Veröffentlichung soll sobald wie möglich vorgenommen werden. Patentschau vom Patentbüro Krueger, Dresden. Arthur Lohe, Coßmannsdorf: Papierführung für Schreibmaschinen (aus- gel. Pat.); Otto Michel, Freital-Deuben: Strvmungsanzetger, insbesondere für Oelschmierleitungen (ausgel. Pat.); Fa. Friedr. Müller Freital-Potschappel: Dampfdichtung (Gm.); Paul Uhlig, Freital-Birkigt: Anordnung von Farbbändern an der Druckvor richtung von Maschinen zum Einwickeln von Bonbons u. dgl. mit Blättcheneinlage (Gm.); Woldemar Kliewe, Wilsdruff: Kunst marmor für Schalttafeln (Gm.); Fa. Oskar Ruschig, Freital-Pot- fchappel: Schwippend gespielte Figur aus eßbarer Maste lGm.); Karl Standfuß, Freital-Deuben: Wurfball aus durchsichtigem Material (Gm.); Max Leuthold, Helbigsdorf-LeuiholLmühle bei Mohorn: Holzstiel für Werkzeuge mit Vertiefungen an den Greif stellen (Gm.); Alfred Heger, Rabenau: Wendositz für Friseur- stühle (ausgel. Pat.); Fa. I. S. Petzholdt, Freital-Döhlen: Vor richtung zum Verfeinern von Kakao- und Schokolademasten u. dgl. (ausgel. Pat.); Erich Pietzsch, Rittergut Pesterwitz bei Freital: Uhrhalter (Gm.); Paul Uhlig, Freital-Birkigt: an Ma schinen zum Einwickeln von Bonbons die Anordnung einer Vor- k bedarf decken kann, ohne der marktschreierischen Reklame der Weit- t stadtfirmen nachlaufen zu brauchen Im Silderkranze. Am gestrigen Tage feierten Herr Krankenkassenbeamler Robert Krause und seine Gattin das I Fest der silbernen Hochzeit. Von nah und fern wurden dem Jubelpaar Ehrungen entgegengebracht und den vielen herzlichen Wünschen fügen auch wir solche bei. Glück auf den Weg zur Goldenen! Allgemeine Keflögclausstellung im „Schützenbaus". Am 5. und 6. Dezember hält der Eeslügelzüchterverein Wilsdruff und I Umgegend im Saale Les „Schützenhauses" die 37. Allgemeine Geflüqclausstellung ab. Gleichzeitig findet die Prämiierung durch Preisrichter, sowie -eine Verlosung mit werwollen Gewinnen statt. Angemeldet sind nicht weniger wie 482 Nummern als: Pfauen, Truten, Gänse, Hühner und Tauben, außerdem verschiedene Zuchtgeräte. Der Besuch dieser Ausstellung ist nicht nur Gcftüget- haltern, sondern allen Interestenten sehr zu empfehlen, da nur erstklassiges Groß- und Kleingeflügel ausgestellt wird. Allerorts wird der große Wert der einheimischen Geflügelzucht anerkannt, gehen doch durch Einfuhr von Geflügel und Eiern Millionen Mark ins Ausland, welcher Betrag Lurch gute, hochwertige Nutz- geslügelzucht bedeutend vermindert werden könnte. Es wäre sehr zu wünschen, daß der volkswirtschaftliche Nutzen Ler Geflügel zucht von recht vielen anerkannt und die Ausstellung besucht würde. Dresden. (Der Verkauf des Radeberger F e u e rw e r ks l a b o r a to r i u m s.) Am 5. Dezember 1925 findet vor der 5. Strafkammer Les Landgerichts Dresden Lie Be rufungsverhandlung gegen Len im Herbst 1921 wegen Beleidi gung des früheren sächsischen Ministerprästdenen Dr. GraLnauer zu 1000 Mark Geldstrafe verurteilten Schriftsteller Bruno Tanz mann aus Hellerau bei Dresden statt, Ler wie erinnerlich seiner Zeit -in einem Aufsehen erregenden Artikel lm Reichswart u. a. behauptet Hatte, Las staatliche Arsenal in Radeberg sei unter dem sächsischen Ministerpräsidenten Dr. GraLnauer, Lem gegen wärtigen G-ef-anLten Sachsens beim Reiche, an das BanlhaW Arnhold geradezu verschenkt worden. Die sächsische Regierung macht gegen seine Angaben gelten, daß -sich seinerzeit für Las Radeberger Werk kein Käufer gefunden habe, daß gewisse Maschinen und Inventarien nicht -mit -verkauft und später für 29 M-illlvnen Mark veräußert worden seien, und Laß dem Käufer ein Teil Ler Rohstoffe für einen außerhalb der -genannten Kauf summe liegenden Betrag von 16,5 Millionen Papiermark über lasten worden seien. Der BDaate hat trotzdem darauf bestanden, die Berechtigung für seine Auffassung und seinen öffentlichen Ein spruch durch weitere Beweise zu belegen. Wir werden über den ! Verlauf Les Prozesses berschen. Relchrrberg. (Tödli ch erSt u r z vom Dache.) Töd lich verunglückt ist der Dachdeckettchrling Heinrich Arlt -aus Märzdorf bei Niemes. Als er -einem Mitarbeiter durch die Dach- - luke auf der Turnhalle Ler neuen Realschule in Reichenberg einen s Kübel mit Kalk reichen wollte -verlor er das Gleichgewicht, stürzte ! auf das Dach und da dieses ganz vereist war, sieben Meter ! tief in den Hof, wo.er mit zerschmettertem Schädel tot liegen blieb. Hohnstein - Ernstthal, (ll e b erfahr e n.) Die 27jährige j Dienstmagd Anna Meisel wurde von der Aeberlandbahn tödlich ! überfahren. Rossen. Ein schwerer Betriebsunfall ereig- ; nete sich am Montag -abend in der sechsten S-unde in der hiesigen Papierfabrik. Der 28 Jahre alte verheiratete Arbeiter Alfred Graf -aus Augustusburg geriet beim Auflegen eines Treib riemens -auf eine Transmisfionswelle mit Lem rechten Arm ins Getriebe -und erlitt sckwer-e Oustschungen und Brüche am Ober arm. Er mußte ins Krankenhaus überbracht werben, woselbst die teilweise Amputation des Armes erfolgen -mußte. Dresden. (Eifenbahnunfall.) Am Mittwoch nach mittag 6,35 Uhr sind zwei von Klotzsche kommende zusammen- gelupp-elte Lokomotiven vor Lem Bahnhof Dresden-Neustadt -auf s den -abgerissenen Teil eines Mgüterzuges -aufgefahren. Es ' i haben dadurch Entgleisungen stattgefunden, so daß der Betrieb , f vorläufig nur auf einem Gleis aufrechterhalten werden kann. Bei j s dem Anprall ist Ler Schlußbremser Weife -aus Schlaurolh bei j ! Görlitz verletzt worden. Die Gerüchte, -der Unfall Habs zwei j f Tote gefordert, bestätigen sich glücklicherweise nicht. Der ver- i -unglückte Schaffner Weise steht -in Len fünfziger Jahren. Er hat bedenkliche Kopfverlettungen erlitten. Die vier entgleisten § und teilweise stark beschädigten Güterwagen hatten u. a. gegen j 600 Zentner rumänische Aepfel -geladen, die Len ganzen Bahn körper bedeckten. Diese Ac-pfelsenLung war für die Dresdner - Eroßmarkth-alle bestimmt. Die Helden Lokomotiven waren in- I folge Les Aufpralles derart aufeinanLergeraten, Laß deren - Puffer nur mit Hilfe des Schw-eißapparates voneinander gelöst ' ! werden konnten. Die beiden Maschinen wurden hierauf nach i , Klotzsche zurück und später von dort -aus nach Len Eisenbahn- ! ! Werkstätten gefahren. Zittau. (B aumfr evi er.) In der Nacht zum Sonntag j -brachen -auf der Oberull-ersdorfer Straße im Ortsteil Lu-ptin von Len -erst im vorigen Jahre gepfl-anz'en Apfelbäumen unbekannte , Baumfrevler die Aeste und neunzehn Baumkronen ab. An die eindringliche Warnung, die Ler evangelische Haupt verein für deutsche Ansi.Ller und Auswanderer an Auswandernde gerichtet hat, sei erinnert: Bevor du Lie Heimat verläßt, Haus und Hof verkaufst und alle Brücken hinter -dir abbrichst, heißt es Larin: laß dich fragen: Weißt du, ob dir die Fremde auch nur an nähernd Ersatz bietet für das, was Lu -a-ufg-ibst? Weißt du, daß Ungezählte in großes Elend geraten sind? Weißt du, daß draußen große Scharen sofort rzuückkehren würden, wenn sie das Reise geld hätten? Weißt du, Laß die schwerste körperliche Arbeit deiner im Auslande harrt? Weißt du, daß alle,, die sich Lie i Ueberfahrt zahlen oder Vorschuß geben -lasten, -sich in Ler Regel j ihrer Freiheit -begeben, das Ziel ihrer Auswanderung nicht wäh- z 'len dürfen und ost in ein Klima oder Verhältnisse geschickt wer- j Dresden aus): 1. Vortrag Dr. Thalheim: „Die Arbeit im Wirt- . schaftsleben." 7,30—8 Uhr abends: Vortrag: MusikschriftsteUer Ernst Smigelski: „Die Wechselbeziehungen Ler Musik zu den anderen Künsten"; 8,15 Uhr abends: Hörspiel: „Der Alpenkönig -und das Menschenkind". Romantisch-komisches Märchen in drei Akten von Ferdinand Raimund. Einführende Worte und Spielleitung: Iulius Witte. Musst: das Leipziger 'Sinfonie orchester und die Leipziger Oratorienverein'igung unter Leitung von Kapellmeister Hilmar Weber. paolins Wagt VreMMter k. v. Entscheidung erst in der neunten Runde. Der spanische Schwergewichtsmeister Paolino schlug den deutschen Schwergewichtsmeister Vrcitensträter im Berliner Sportpalast in der neunten Runde lnock out. K Uugezählte Tausende folgten mit atemloser Spannung diesem Boxkampf, der durch die wiederholte Verschiebung des ursprünglich angesetzten Termins an Interesse nur noch gewonnen zu haben schien. Außer den Massen, die der Entscheidung dieses Kampfes in Berlin beiwohnten, werden weitere Hundcrt- tausende im Laufe der nächsten Wochen mit der ge spannten Aufmerksamkeit des Fachmanns alle Phasen des Wettkampfes Paolino—Vrcitensträter verfolgen, denn die Filmaufnahmen des Kampfes werden auch bis in die ent ferntesten Teile des Reiches ihren Weg finden. Angesichts des großen Interesses, das den Boxkämpfen jetzt von den weitesten Kreisen der Bevölkerung entgegengebracht wird, ist es wohl am Platze, bei dieser Gelegenheit etwas Grundsätzliches über den Boxsport zu sagen. In den sporttreibenden Kreisen ist man in den letzten Jahren auf das Boxen mehr aufmerksam geworden, als das bis her der Fall war, weil man erkannt hat, daß gerade der richtig betriebene Boxsport wie kaum eine aridere Sports art geeignet ist, die Muskulatur des ganzen Körpers durch zubilden und zu stählen. Darüber hinaus behaupten die Anhänger des Box. sportes auch, daß das Boxen zugleich eine Art Geistes, training darstellt, denn beim Boxkampf ist das blitz schnelle Erfassen der jeweiligen Situation und die größte Entschlußfähigkeit ein Haupterfordernis zum Siege. Bloße Muskelberge tun es nicht, wenn der Boxer es nicht ver- steht, im Bruchteil einer Sekunde die Blöße seines Geg. ners auszunutzcn und andererseits dessen Hiebe zu parieren. Es ist in diesem Zusammenhang gewiß nicht uninteressant, daß z. B. ein Hamburger Boxklub als beste Vorbereitung für den Boxkampf neben allen Arten der Leichtathletik (Laufen, Springen usw.) ganz besonders das — Schachspielen empfiehlt, weil dieses eine ganz ähnliche Entschluß- und Kombinaiionsfähigkeit er fordert wie das Boxen. ltber den Wert des Boxsports zur körperlichen Er- tüeytiaung sind sich alle Fachleute vollkommen einig. Ganz etwas anderes dagegen ist die rein geschäftsmäßige Zurschaustellung von Voxgrößen, die sich vor einem sen sationslüsternen Publikum bis zur völligen Erschöpfung zu bearbeiten haben, weil sie dafür bezahlt werden, west die Unternehmungen schwer verdienen wollen und weil das Publikum für die hohen Eintrittspreise womöglich Blut zu sehen hofft. Alles das hat mit Sport nur sehr wenig zu tun, denn der Sport ist dann nur das Aushänge schild. Das Publikum bei solchen Boxkämpfen besteht auch in der Hauptsache nicht aus ausübenden Sportslcuten, sondern aus jenen dekadenten Großstadtmenschen, denen jedes Mittel recht ist, von dem sie einen neuen Nervew kitzel erhoffen. Gerade der Sportsmann, der es ernst mit seinem Sport meint, wird sich mit dieser Art „Sport* in keiner Weise identifizieren wollen und einen dicken Trennungsstrich ziehen zwischen Sport als Körperpflege und Sport als geschäftliche Spekulation auf das Sen» sationsbedürfnis der Massen. O. Vermischtes. ' Österreichs Bundespräsident frozzrlt sich. Die Öster reicher haben für kleine, ein bißchen boshafte, im ganzen abe^harmlose Neckereien den schönen Ausdruck„Frozzelei", und wenn mau an der schönen blauen Donau keinen andern frozzeln lann, srozzelt man wenigstens sich selbst. Zu denen, welche die Gabe haben, sich selbst zu verspotten, ge hört auch Österreichs Bundespräsident, und man erzählt sich gegenwärtig in Wien mit Bezug d -ruirs ein paar nette Geschichten. Der Präsident ist ein stattlicher, beliebter Mann, aber er hat versassungsgcmüß eigentlich nichts zu sagen. Als er nun jüngst als Ehrengast einer iuristttchen Prüfung beiwohnte und der Examinator einen der Prüf linge fragte, welche Rechte der Bundespräsident habe, soll der letztere dem Professor zugeflüstert haben: „Lassen Sie ihn nicht durchs üeu, wenn er keine Antwort gibt, denn ich habe wirklich keine Rechte." Ein andermal — so ver sichern ine Wiener verlor der Präsident aus einem Spaziergang sein Taschentuch. E'n Manu, der hinter ihm ging, hob es ans und übcrr.ichte es ttzm. woraus der Präsident in fast übersch-oenalicher Weise dankte ^ „Aber bas verdient doch kaum solchen Dank," sagte der Finder. - „D:ch doch," erwiderte der Präsident, „es ist ja der einzige Gegenstand, in den ich meine Now stecken vars." Wenn es nicht wabr ist ist es aut erkunden Locaruo im Horoskop. Ohne Stimmung für oder gegen den Vertrag von Locarno machen zu wollen, erklärt ver Grazer Astrologe Karl Frankenüach, daß das jüngste Friedenswerk der europäischen Diplomatie „unter einem schlechten Stern geboren" worden sei: es stehe über die Zulunftsschicksale des Vertrages in den Sternen nicht viel Gutes geschrieben. Die Paraphierung der einzelnen Ver träge ist am 16. Oktober abends um 7 Uhr 25 Minuten beendet worden. Diesen Zeitpunkt hat Frankenbach als Grundlage seines Horoskops gewählt und er ist zu der Überzeugung gelangt, daß sich alle planetarischen Mächte gegen das große Werk verschworen haben. Das drückt er sehr poetisch also ans: „Das schwächliche Kind soll di« Friedensstandarte der Völker Europas hochhalten, es soll der bolschewistischen Agitation eine unüberschreitbare Greife setzen uns seine zarten Schultern sollen den Wieder aufbau Europas tragen. Seine Stimme ist laut, doch woher soll es zu seinen herkulischen Aufgaben die not wendigen Kräfte nehmen?" Das kommt davon, wenn man bei so wichtigen Anlässen -sich nicht mit der Astrologie in Verbindung setzt; sie hätte den richtigen Zeitpunkt für die Unterzeichnung der Verträge schon angegeben.
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