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Gefängnis und 1500 Hrant Geldstrafe verurteilt, außerdem der Geschäftsführer der „Action Frau^aisc" zu zwei Monaten Gefängnis und 500 Frank Geldstrafe. Beide Ungeklagten haben dem Chauffeur 35 000 Frank Schaden ersatz zu zahlen. Tschechss owakei. Parlamentsneu wnhlcu. In der Tschechoslowakei haben Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus und zum Senat itattgesunden. Nach den bisher vorliegenden Resultaten scheinen die Wahlen zu starken Erfolgen der Kommunisten, ver tschechischen Nationalsozialisten, der tschechischen Kleri kalen und der Tschechischen Gewerbepartei geführt zu haben. Auch die neugegründete Tschechische nationale llrbeitspartei verzeichnet namhafte Gewinne auf Kosten oer tschechischen Nationaldcmokraten (Kramarsch-Partei). Die tschechischen Sozialdemokraten, die in Prag guter die Hälfte ihrer früheren Ziffer gesunken sind, er litten große Verluste. Die Stimmeuzahl für die Deut schen in Prag hat sich gegenüber den Wahlen von 1920 am ein geringes vermehrt. Die Wahlen bestätigen neuer lich den deutschen Charakter des Hultsch iner Ländchens. Infolge der Schwächung der tschechischen Sozialdemokraten und der tschechischen Nationaldemokraten vird die kommende Negierungskoalition voraussichtlich richt ohne die Tschechische Gewerbepartei auskommen. In -er Koalition bedeutet dies eine Stärkung der rcchtsstehen- sen Elemente und größere Aussichten für die Politik der -schcchischen Klerikalen. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Zum deutschen Botschafter in Madrid ist an Stelle des zum Oberkommisar für die Rheinlands berufenen Botschafters Langwerlh von Simmern der bisherige deutsche Nesandte in Budapest, Gras Welczek, ernannt worden. Berlin. Der preußische Ministerpräsident Braun hat zegen das völkische Deutsche Tageblatt eine Beleidigungs klage angestrengt wegen des Vorwurfs, der Minister hätte jugunsten eingewanderter Ukrainer W o h n u n g s s ch i e b u n- gen begangen. > Hamburg. Der Reichstagsabgeordnete für Hamburg, Franz Laufköttcr (Soz.), ist in einem D-Zuge plötzlich in folge eines Herzschlages gestorben Breslau. Landlagsabgcordneter Srowig (Soz.) iw Klettendorf bei Breslau hat sein Mandat als Landtags- Abgeordneter niedcrgelegt, ebenso die Ämter als Amtsst and Gemeindevorsteher und seine verschiedenen Parteiämter.. Madrid. Die spanische Regierung bat in Ergänzung« der bisherigen Kampfmaßnahmcn gegen die deutsche Einfuhr' «n 14. November eine königliche Verordnung veröffentlicht,, wonach deutsche Waren auch in den spanischen Kolonien einem Lollausschlag von 80 A unterliegen GLrafanimg im BsLhmer-prozeß. 8 Berlin, 16. November. Der Präsident Rieck reilt noch mit. daß in dem Paket im -eiligen See sich auch Lösfe! mit M. K. befunden hätten. Diese -ehörten ihm bestimmt. Der Anklagevertreter bricht eine Lanze iir die Potsdamer Polizei. Mil erhobener Stimme sühri er us, daß die Polizei nicht versagt sondern pflichtgemäß gc- abeitet hat. Der Staatsanwalt Hal! die Angeklagte der Pocs- lamer und Polziner Diebstähle für überführt und beantragt für iie Polziner Diebstähle je 6 Monate und im Potsdamer Dieb- !ahl 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, zusammengezogen zwei fahre Gefängnis. Strafverschärfend hielt der Staats- mwalt, daß leicht Hotelangestellie in Polzin in den Verdacht Es Diebstahls gelangen konnten, wie in Potsdam die Auf- mrterin Bandura. Die Angeklagte kann nicht scharf genug «straft werden, denn ihre Handlungsweise zeugt von niedrig- 'er und gemeinster Gesinnung. Die deutsche Reichspost. Die Neichspostverwaltung hat kürzlich einen die All- zemeinheit gewiß sehr interessierenden Bericht über ihre Arbeiten und ihre finanzielle Lage erstattet, ans dem wir ersehen, wie die Entwicklung dieses für ins alle wichtigen Institutes seit seiner Verselbständigung, d. h. also vom 1. April 1924 an, verlaufen ist. Beachtens wert ist, daß die Neichspostverwaltung in der Zeit vom l. April 1924 bis 31. Mürz 1928, also im ersten Rechnungs jahre, in dem sie aus dem Nahmen der Ncichsfinanzcn aus- jcheidet und ein selbständiges Unternehmen geworden ist, einen reinen Ueberschuß von rund 82 Millionen Mark er stell bat. wobei eine iäbssjch« Roheinnabme von mebr als Das Me stürzt" Koman von Hanns heiösieck All« Siech!« vorbehalten) 86. Fortsetzung Als Mister Knook? diesen Bericht las, schlug er mit der Faust «uf den Tisch, daß es donnerte. Seine schwammigen Backen röteten Ich merklich. Er hatte für seine vermutlich verunglückte Schwester Dereirs Zwei Seelenmessen lesen lassen, — und nun war sie gar noch am Leben. Und Willert Goddaml ein Prachtkerl! Nimmt es -selbst mit Taifunen auf. Durch nichts einzuschüchtern. Der gewann -Loch noch seine Million Dollar! Die Wciterfahrt des Aeronant verlief reibungslos. Nachts »wurden mit großen Scheinwerfern von allen Städten nach dem Morsealphabet Lichtsignale mit Namen gegen den Himmel ge lschleudert. Auch Nachrichten wurden dem Aeronaut auf diese Weise Vermittelt. Nach genau 233 Stunden, 14 Minuten und 23 Sekunden Flug zeit landete der Aeronaut wieder an derselben Stelle, wo er ge- 'tarüet war. Er hatte die Erde ohne Zwischenlandung umflogen; sis Wette war für Ingenieur Willert gewonnen. Zwei Millionen Menschen waren bei dieser Landung zugegen. 18 Militär- und Zibilkapellen spielten in kleinen abgezirkelten Rondells. Es wär ein strahlender Tag. Einen solchen Volksauf- kauf mit derartiger Begeisterung hatte man niemals erlebt. Die kühnen Weltumsegeler wurden von 63 Deputationen emp fangen. An ihrer Spitze Mister Knooks und der Vorstand des Internationalen Aeroklubs. Willert stieg als letzter die schmale Treppenleiter hinunter. Er wurde mit nicht endenden Hochrufen und Hutschwenken be- Ein müdes Lächeln spielte um die Züge des großen Erfinders. Er blickte unstät über die große Menge hin, als suche er jemand. Das schmale Gesicht mit den kantig vorstechendcn Backenknochen hatte immer etwas Unheimliches. Seine Finger tasteten nervös über die Lederjoppe. Mr. Knooks reichte Willert einen Briefunischlag hin. Mell Sie haben das Wette gewonnen," sagte er in ge- LwSenem Deutsch, da er dem Ingenieur eine besondere Ehre an- kzH Milliarden Reichsmark in Rechnung kommen. Was be-^ sonders den einzelnen Staatsbürger interessiert, ist, daß aus ! Sem an und für sich uns vielleicht recht erheblich erschcinen- Sen Ueberschuß, der auf das Jahr 1924-28 gemessen an sich ruch durchaus erfreulich ist, eine weitere Herabsetzung der Gebühren kaum zu erzielen sein wird, es sei denn, daß sich für die etwa notwendigen neuen Anlagen Anleihen auf- . nehmen ließen. Aus den bisherigen Ucberschnsstm könnte j höchstens eine Ermäßigung der Sätze um, durchschnittlich j kaum mehr als 10 Prozent sich ergeben, die aber auf die ! Linzelgebühr berechnet doch viel zu gering sein würde, um > rnser Wirtschaftsleben und die Ausgaben des einzelnen zu j .'rleichtern. Man muß also damit einverstanden sein, daß i sie Ueberfchüße nickst zur Verbilligung der Tarife verwand, s andern als Zuschuß an die allgemeine Finanzverwaltung ' ses Reiches abgclicfert werden sollen. Wichtig ist auch, daß j sie ersten sechs Monate des Finanzjahres 1925-20 einen Fehl- f setrag von 33 Millionen gebracht haben, die allerdings, wie ' ruch die Neichspostverwaltung errechnet, in den vor uns j liegenden sechs Mintermonaten, in denen der Postbetrieb l 'rfahrungsgemäß reger als im Sommer ist, nicht, nur vieder wettgemacht, sondern auch ein neuer Ueberschuß i rrzielt werden dürste Einen breiten Naum nimmt in dem . Vericht-der neue ins Leben gerufene Betriebsfonds, der für , das Finanzjahr 1924-25 mit 40 Millionen Nejchsmark be- j Sacht worden ist und für das laufende Finanzjahr noch ' veitere 5 Millionen erhalten soll. ein. ebenso wie auch die achliche Abwehr der wiederholt erhobenen Vorwürfe in der c Nrundstückspolitik der Neichspostverwaltung, aus denen man j wsiebt. daß die Grundstücks- und Eebäudeankäufe in der Tat sine Notwendigkeit waren und gerade in der derzeitigen Sage auf dem Grundstücksmarkt sich verhältnismäßig zünftig gestaltet haben. ! vis kniMjW ösMs» öeoKcklikMd VLrzsNkstL!- j M3 8nek ?sc!^e 19.--ES IM IM 8nefe .hckske ZriFe Eckest M.östMO r270M ML7A00 7MM Bei Bewertung der von der Neichspostverwaltung für vas letzte und das lausende Rechnungsjahr gegebenen Ziffer muß man immerhin in Rechnung stellen, daß wohl auf allen Gebieten des deutschen Verkehrs- und Wirtschaftslebens auch hier Erfolge allmählicher Entwicklung nach dem Zusammen bruch sich zeigen: war doch in Deutschland ein Einlauf von 406 357 000 Briesen und 15 024 000 Paketen im Jahre 1913, j demgegenüber im Jahre 1924 nur eine Versendung j von 187 648 000 Briesen und 2 270 000 Paketen zu er rechnen ist. Von Deutschland gingen 1913 389 243 000 Briefs und 19 140000 Pakete aus, während 1924 mit einer Ver sendung von nur 214 572 000 Briefen und 7 717 000 Paketen zu rechnen war. Auch der innere deutsche Postverkehr weist ! ähnliche gegen die Vorkriegsjahre erheblich geringere j Zijscrn aus Kongresse und Versammlungen. ! st. Hcrbsttag-mg der Rcichsführung der Bismarckjugend. Im > Zusammenhang ' mit dem Parteitag der Deutschnationaien j Volkspartei traten in Berlin Reichssührung und Bundesrat j -er Bismarckjugend der Deutschnationaien Volkspartei unter j Sem Vorsitz des Neichsführers H. O S i e v e k i n g - Hamburg > ;u ihrer Herbstlaaung zusammen. Der Reichsführer gab einen überblick über die Entwicklung auf dem Gebiete der Außen- -olitik bis Locarno. Die Versammlung nahm solgende Ent- chließung einstimmig an: „Die Bismarckjugend der Deutsch rationalen Volksvartei dankt dem Varteivoriicmd und d->v DöukMsno smpfmg 1913 kiie^e sssckste lMr5?000 15.0^000 Neichsragsframon, saß sie das nunmehr vorliegende Vertrags- rrgebnis von Locarno für unannehmbar erklärt haben. Sie steht im Kampf gegen die Abmachungen, die nicht nur daS jetzige, sondern auch das kommende Geschlecht der Knechtschaft rusliesern, unerschütterlich an der Seile der Deutschnationaien Volkspariei." In eingehender Aussprache wurde auch das Ver hältnis der Bismarckjugend zu den verschiedenen vaterländi schen Verbänden und Organisationen besprochen. Spiel und Sport. Eine Statistik vom Hcrmannslauf. Die durch die keitung der Deutschen Turnerschaft vorgenommenen und xtzt abgeschlossenen Erhebungen über den Hermannslauf rm 16. August haben ergeben, daß die gewaltige Zahl von I36 983 L ä u f e r n, die von 6260 Vereinen gestellt wurden, -aran beteiligt gewesen sind. Die größte Zahl stellte der sireis 4 (Mittelrhein) mit 15 414 Turnern und Turne- cinnen. Nicht viel weniger beteiligten sich im Kreis 3b ^Brandenburg), nämlich 14 230. Kreis 14 (Freistaat Sach sen) stellte 13 253, der Kreis 8a (Westfalen und Lippe) !2 321 Läufer. Aus dem deutschen Turnkreis Böhmen be- ieiligten sich 88 Läufer von 9 Vereinen an dem Lauf. Domgörgen deutscher Mittelgewichtsmcister. Der Lnelkampf um oie deutsche Boxmeisterschast im Mittel- zewicht ging in Köln vor 5000 Zuschauern vor sich. Das Liessen stand im Zeichen vollständiger Überlegenheit Dom- > zörgens. In der zweiten Runde mußte Wiegert auf chwere Haken zweimal zu Boden. Der Gong rettete ihn. Fn der dritten Runde fing er einen furchtbaren Kinnhaken, -er ihn bis über die Zeit zu Boden schickte. Well und Wissen. -V. Der erhöhte Blutdruck. Jeder kennt und fürchtet dl« Arteriosklerose (Arterienverkalkung), und jeder Hal irgendeinmal gehört, daß sie mit dem erhöhten Blutdruck im menschlichen Körper zusammenhängt. Es ist daher interessant zu hören, was ein berufener Forscher über den erhöhten Blut- druck zu sagen weiß. Im Berliner Verein für innere Medizin hielt dieser Tage Prof. Tr. Fleischmann einen viel be achteten Vortrag, in welchem er darlegte, daß aus einer Er höhung des Blutdruckes noch keineswegs Schlüße auf Ar terienverkalkung oder Schrumpfniere zu ziehen sind. Auch bei sonst gesunden Menschen (im Schlaf, nach körperlichen An strengungen, bei nervösen Erregungen) schwankt der Blutdruck Ein krankhaft erhöhter Blutdruck liegt dann vor, wenn Verengerungen der Blutgefäße eintreten. Diese Gesäßver- engernngen, eben jene gefürchteten Arteriosklerosen, sind abei wahrscheinlich nicht die Ursachen, sondern die Folgen des er höhten Blutdruckes. Folgezustände sind ferner die Alters schrumpfniere, die Herzerweiterung, Herzmuskelschwäche, Ge< hirnerkranknngen, Erkrankungen des Auges u. a., das heißt: sie müssen es nicht unter allen Umständen sein, können es aber sein, über die Ursache des hohen Blutdruckes wissen wir noch wenig: es können als Ursachen in Betracht kommen: nervöse Veranlagung und nervöse Erregungen, starker Flcischgenuß, starkes Rauchen, Gicht usw.; settjüchtige und vollblütige Menschen scheinen eine größere Disposition zu der Krankheit HU haben als magere Eine gewine Steigerung des Blut druckes braucht, wie gesagt, durchaus noch nicht krankhaft zu fein. Fest sicht aber, daß ein niedriger Blutdruck eme wesent lich erhöhte Lebensdauer erwarten läßt, natürlich nur danry wenn keine Krankheiten, wie Tuberkulose, Herzschwäche usw. den niedrigen Blutdruck verursachen WcderscdKi. In Neelams Universal-Bibliothck erschien: Heinrich Römer Innft-Siegsried, der wackere Schmied-junge. Ein singendes, klingendes Märchenspiel in sechs Bildern mit Wanderliedern. Nr. 6569. Heft 4n Pf. Tieces prächtige Märchenipiel, das auf der Freilichtbühne in Düsseldorf seine lU mßsiihrung erlebte wird das Entzücken der deutschen Jungen und Mädchen werden. Ein flottes u d lustiges Ge schehen spielt sich in sechs Bildern ab. Tie alte Siegfriedsage hat Römer mit vb l Sinn für das k »dl-che und paamasiereiche Gemül dramatisch neu grstal et Alles was das Kinderherz ergötzt, teilt hier in Ersit kinung: der herrliche Jung-Lügfri d, das liebliche Königsiöchieilem der stolze König, die schwarzen Ritter, der fauchende Drache. Das Märcbenlpiel ist eine weieutliche Bereicherung des Spielplcn s der Iuaendbühnen. „Das ist des Säugers Fluch" dachte Jenn, als ihn der Tenor anschnauzte. „Ich kratz aus" — da radierte der Bankbeamte im Hanpt- l buch. „Ich pbche" — da mußte jemand eine Besprechung über die neue Nummer 44 der „Lustigen Blatter" schre ben. Er tats l — nalüilich blieb die Besprechung ungeschrieben. Also muß man sch-n selber nachschauen, was drin steht. tun wollte, „hirr ist sich das Check über eine Million Dollar. Und wenn ich mich mit weiteren fünf Millionen Dollar an Ihre Unter nehmungen beteiligen dürfte " Willert schwindelte es. Er bat sich Bedenkzeit aus. Inzwischen hatte sich eine Dame mit Aufbietung aller Kraft durch die Menge nach vorne gearbeitet. Sie trug einen riesenhaften Strauß blendend weißer Rosen im Arm, der gegen ihre schwarze Trauerkleidung anmutig abstach. Willert erblickte sie, hls er mit verschiedenen Herren soeben ein >> cto besteigen wollte, um nach den Mignot-Werken zu fahren. ""au Margot!" sagte er, „Sie auch wieder hier in Paris? «ie von Edith Brinkmann etwas vernommen?" Margot war eben im Begriff, ihre Rosen in den Wagen zu reichen. Jetzt wich sie einen Schritt betroffen zurück. „Soviel ich hörte," erwiderte sie ohne Ton in der Stimme, „hat sich Edith Brinkmann unlängst mit einem gewissen Dr. Harry Hornung verlobt." Willerts Züge erblaßten. „Ver — lobt?" wiederholte er mit erzwungener Ruhe, „davon müssen Sie mir noch etwas erzählen. Vielleicht haben Sie die Liebenswürdigkeit, mich in den Mignot- Werken mal auzurufen!" Er grüßte. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Frau Margot hielt ihre Rosen noch in der Haust» Drei Tage später sah sich Edith Bruckmann diese Szenen mit ihrem Verlobten im Kino an. „Schau mal, Harry," sagte sie, „da kommt ja die Margot! Ich habe dir von ihr erzählt. Mit den weißen Rosen die jetzt spricht sie mit Willert. Sie reicht ihm nein, er scheint sie etwas zu fragen. Gott, wie blaß er doch aussieht! Sie weicht zurück Harry sie behält die Rosen — —" „Feuer! FeuerII!" ertönte es plötzlich. Das Publikum sprang von den Sitzen. Das Bild war ver schwunden. Es entstand eine Panik. Zischelnde Stichflammen sprangen aus dem Operationsraum. Die Leute stobeu schreiend und blindlings um sich stoßend, den Ausgängen zu. Man hörte herzzerreißende Hilferufe. Es war jetzt wieder dunkel in diefem Naum, der sich mit dickem Rauch zu füllen begann. Edith hatte sich an ihren Verlobten geklammert. Aber sie wurden trotzdem auseinandergerissen. Plötzlich brachen Helle Flam men in den Zuschauerraum. Die Hinausströmenden hatten sich in den Ausgängen festgckeilt. Einige wurden rücksichtslos niederg;- trampelt. Zwei Frauen lagen in den letzten Zügen mit zertretenem Brustkorb. Ein älterer Arbeiter, der einen nicht mehr zurechnungsfähigen Eindruck machte, begann sich mit dem Messer Luft zu schaffen. Er stach um sich und hatte bereits einige Personen ganz erheblich ver letzt. Harry, dicht neben ihm stehend, suchte ihm das gefährliche In strument zu enrwmdcn. Dabei erhielt er selbst einen Stich in die Herzgeaend und brach lautlos zusammen. Edith war inzwischen näher zu einem der Notansgänge hin- gedrängt worden und hatte von diesen Vorgängen nichts bemerkt. Sie wurde mit zerschundenem Ellenbogen ins Freie geschoben und hoffte hier mit Harry wieder zusammenzutreffen. Die Feuerwehr war aufgefahren und hatte die Löscharbeitei^ begonnen. Edith starrte entsetzt auf die Schwerverletzten und Toten,, die eben geborgen wurden. Harry gab kein Lebenszeichen mehr! von sich. .... Jaqnes Mignot, den der plötzliche Tod seines Bakers nicht allzu schmerzlich berührte, knapste im Auftrage Willerts fojort mit samt-, liehen noch zu beliefernden Firmen Verhandlungen an und brachte) auch die Sache mit dem Eisenbahn-Fiskus in Ordnung. Die Mignot- Werke gingen in den Besitz Willerts über. Es hieß, der große Er« ,mder werde trotz der Vernichtung sämtlicher Pläne versuchen, seine Erfindung zu rekonstruieren. Niemand zweifelte, daß dies gelingen werde. Da amerikanisches Kapital hinter der Sache stand, faßte man wieder Vertrauen, und diejenigen, die in der Zwischenzeit für ein Lumpengeld Aktien der Mignot-Werke aufgekauft hatten, waren über Nacht wohlhabende Leute geworden. Willert hatte sich ein neues Laboratorium einrichten laßen. Er arbeitete Tag und Nacht. Im Prinzip war ihm noch alles gegenwärtig. Aber gewisse Abstimmungen elektrischer Schwingungen und eine sehr komplizierte Metall-Legierung wollte ihm nicht ohne weiteres wieder gelingen. „Sie machen sich kaputt, lieber Willert," sagte Mignot eines Nachts, als er um drei Uhr von einer Gesellschaft kam und den In-, genieur immer noch bei der Arbeit fand, „was wollen wir aber machen, wenn Sie uns wieder krank werden? Sic sollen sich schonen^ hat der Donor gesagt." , ' (Fortsetzung folgt.)'