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Wilsdruffer Tageblatt : 11.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192511113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-11
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.11.1925
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verymoern. Pommern wacht !n Erkenntnis von Vein uno Nichtsein. Dr. K l e i n e r - Beuthen führte aus: Das deutsche Volk mutz zu der Überzeugung ge^racw werden, daß sie Zukunft des Deutschen Reiche- im Oste» liegt. Wir sind stolz, daß in dem katholischen Oberschlesien der nationale Gedanke marschiert, saß Katholiken und Protestan ten in Ven Kampfgebieten des Ostens vereint sind durch die nationale Idee. Archivdircktor Kaufmann-Danzig gedachte, in seiner Rede Danzigs. Heule und immer sei Danzig eine Stadt des Deutschtums, Oie Rückkehr Danzigs zu Deutschland sei das Ziel ser Wünsch^ Danzigs. , Nach weiteren Verträgen teils politischen, teils landwW schastlichen Inhalts wurde eine Entschließung arrgs nommen. in der die Versammlung u. a. fordert, daß Reichs regierung und Reichsrat jede direkte oder insirekte Festlegung der heutigen Ostgrenzen ablehnen und keinem Vertrage zu stimmen, der Frankreich praktisch zum Garanten an der Osi grenze macht. Weiter wurden Entschließungen zu den Handels Vertragsverhandlungen mit Polen, zur Fürsorge für die Op tauten und zur Einreiseerlaubnis von Polen nach Deutsch land angenommen. An Reichspräsident von Hindenbuu Wurde ein Huldigungsschreiben gesandt. putschgerüchie aus Bayern. Thronbesteigungspläne des bayerischen Kronprinzen. Schon vor einiger Zeit hatte die sozialdemokratische Münchener Post Gerüchte über neue Putschvorbereitungen in Bayern gebracht, die indessen von der gesamten übrigen bayerischen Presse entschieden in Abrede gestellt wurden Die Frankfurter Zeitung will nunmehr in der Lage sein, über diese Putschabsichten Einzelheiten veröffentlichen zu können, wobei man allerdings die Gewähr für deren Richtigkeit dem genannten Blatt überlassen muß. Die Frankfurter Zeitung gibt die Zuschrift einer bayerischen Persönlichkeit wieder, wonach die beiden hervorragenden Berater des Kronprinzen Rupprecht, nämlich sein Kabi- neitschef Graf v. Soden und der ehemalige Kommandeur der bayerischen Reichswehrdivision, General Moehl, vor etwa zwei Wochen den maßgebenden Behörden Besuche gemacht haben, bei denen sie die Frage stellten, wie man sich verhalten würde, wenn Kronprinz Rupprecht in naher Zeit sich veranlaßt sähe, die Gewalt zu übernehmen. Die in Frage kommenden Stellen hätten, wie das Blatt weiter meldet, ab gelehnt. Keiner der Herren, an die diese Frage gestellt worden wäre, hatte nach der Zuschrift auch nur einen Augenblick gezögert, zu autworten: Er sei, wenn auch kein Republikaner von Gesinnung, ver pflichtet, die Staatsordnung und die Verfassung z« schützen. Der angcdeutete Schritt könne, von wem er auch komme, nur als ein revolutionärer Umsturzversuch ange sehen werden. Die bayerische Negierung wird zu dieser Meldung demnächst öffentlich Stellung nehmen. Es wird weiter mitgeteilt, daß in einem Schreiben aus der Umgebung des Kronprinzen an Hindenburg das Verbot an die Reichswehr, künftig noch vor dem Kron prinzen Rupprecht als einem Offizier der alten Armee zu defilieren, kritisiert worden sei. Der Reichspräsident habe das Schreiben aber nicht beantwortet. * Bei einer Demonstration von Hitler-Anhängern in München wurden von der Polizei 17 Verhaftungen vor genommen. Achter der deutschen Politik. Der Dolch st otzprozetz in München. (16. Tag.) 8 München, 9. November. Den ersten Tag der vierten Verhandlungswoche leitete Oberst a. D. Schwerdtfeger-Hannover, der auch dem Parlamen tarischen Untersuchungsausschuß ein Gutachten erstattet hat, mit einem Gutachten ein, in dem er betonte, daß er schon im Herbst 1921 die begriffliche Unklarheit und Gefährlichkeit des Wortes „Dolchstoß" gekennzeichnet habe. Es diene weder der Aufklärung noch der inneren Sammlung des deutschen Volkes. Er erklärte weiter, es sei kein Zweifel darüber möglich, daß eine revolutionierende Propaganda bestanden habe. Zu dem Ver suche der beiden Prozeßparteien, das gesamte Problem durch prozessuale Möglichkeiten zu klären, müsse er erklären, daß er die Klärung historischer Vorgänge durch Prozeßverhandlungen als ausgeschlossen betrachte. Zu den Thesen und Gegenthesen der Prozeßparteien erklärte der Sachverständige unter anderem, der Vorwurf, daß die Führer der Arbeiterschaft von Anfang an auf eine Sabotage des Sieges hingearbeitet hätten, sei undeut lich formuliert. Gegen die Behauptung, daß es den USP.-Füh- rern darauf angekommen sei, in der deutschen Arbeiterschaft den Glauben zu erwecken, daß auch in den feindlichen Ländern Streikbewegungen der Kriegsarbeiter im Gange seien, sei nichts einzuwcnden. Nichtig sei auch, daß die Möglichkeit des Sieges durch die revolutionäre Arbeit hinter der Front beeinträchtigt worden sei. Daß in der Heimat Mißstände be standen hätten, sei nicht zu bestreiten. In der Kriegszielfragc sei es der schwerste Fehler Bethmann Hollwegs gewesen, daß er die Erörterung der Kriegsziele sreigegeben Hütte. Dabei sei der Charakter des Verteidigungskrieges verfälscht worden. Zur belgischen Frage und den angeblich von der Heeresleitung betriebenen Anexionen bemerkte der Sachver ständige Oberst a. D. Schwerdtfeger, es sei Ressortpflicht der militärischen Leitung, sür einen etwaigen neuen Krieg mög lichst günstige Vorbedingungen zu schaffen, jedoch Sache der Politik» sei es, darüber zu entscheiden, was mit den im Kriege gewonnenen Gebieten geschehen solle. Für die deutsche Politik hätte es in der Tat kein Zeil sein können, die Landkarte zu ver ändern und fremdsprachige Gebiete sich einverleiben zu wollen. Es sei ein schwerer Fehler der deutschen Politik gewesen, daß das klare Wort über Belgien richt gesprochen wurde. Die vielleicht gutgemeinte Eroberungspropaganda eines Teiles der Presse habe uns außerordentlich geschadet. Der Auffassung eines Sachverständigen von einer Kapitulation auf Gnade und Ungnade sei zu widersprechen. Auch nach dem Waffenstillstandsangebol hätte das Heer noch weiter kämpfen können. Daß allerdings die Forverung der O. H. L. in Berlin eine Panikstimmung ausgelöst habe, sei richtig. Daß das Friedensangebot voni 4. Oktober aus Verlangen der H. H. L. gestellt wurde, habe er erst später aus einer Veröffentlichung des viel zu Unrecht ver lästerten echt deutschen Prinzen Max von Baden entnommen. Selbst die Genialität eines Staatsmannes von den Ausmaßen Bismarcks würde nicht ausgereicht haben, durch Mittel der Di plomatie das zu ertrotzen, wozu die militärischen Machtmittel fehlten. Die Forderungen der O. H. L. seien auf die sofortige Einleitung von Schritten hiuansgelaufen, die einen möglichst baldigen Waffenstillstand herbeisühren sollten. Die Tatsache eines Drängens der O. H. L. sei unbestreitbar. Zur Frage der Abdankung des Kaisers stellt der Sachverständige fest, daß die Mehrheitssozialdemokratische Partei noch am 9. Novem ber 1918 einen Austritt ihrer Parteimitglieder aus der Regie rung als eine Gefährdung der Waffenstillstandsverhandlungen angesehen habe. Tatsächlich sei aber Scheidemann am 9. No vember früh aus der Regierung ausgetreten, ehe der Waffen stillstand abgeschlossen war. Die Abreise Kaiser Wilhelms in den kritischen Tagen von, Berlin sei von einschneidender Bedeutung gewesen, da alle wicyngsn, snr Lieu«cyianos Zunmft aus Generationen ein scheidenden Fragen schließlich ein einer ganz unwürdigen Hast abgemacht werden mußten. Der Zusammenbruch der letzten Reste der Staatsmacht in Berlin, während die deutschen Unter händler im Walde von Compiegne der Entente gegenüberstan den, habe die Möglichkeit, die Waffcnstillstandsbedinguugen abzulehuen, völlig ausgeschlossen. Daß die Frage der Abdan kung des Kaisers im November 1918-von der MSPD. in den Vordergrund geschoben wurde, sei von verhängnisvoller inner- politischer Auswirkung geworden. Zum Abschluß des Waffen stillstandes wäre diese Lösung nicht notwendig gewesen. Der Sachverständige faßte feine Stellung dahin zusammen, daß er den Vorwurf der bewußten Geschichtsfälschung gegen über Prof. Coßmann in keinem Fall als berecküigt anerkennen tonne, wenn er auch «ne Reche von literarischen Bedeuten gegen die Dolchstoßheste, sowie Hie nicht hinreichend klare Unterscheidung der MSPD. und der USPD. habe. Bewertungsbeirat und Landwirtschaft Der Zweck der Besichtigungsreisen. über die Tätigkeit des auf Grund des Reichsbewev tungsgesetzes gebildeten Bewertungsbeirats Herrscher nach einer amtlichen Mitteilung in der Landwirtschaft noch vielfach unklare Vorstellungen, die bedauerlicherweist in einzelnen Fällen zu Angriffen gegen den Bewertung^ beirat geführt haben. Es besteht in weiten Kreisen immei noch die Ansicht, daß der Bewertungsbeirat schon auf seiner Besichtigungsreise eine Bewertung der land, wirtschaftlichen Betriebe vornehme und daß du landwirtschaftlichen Organisationen ausgeschaltet seien; sie dürften insbesondere an der Besichtigung der Betrieb« nicht teilnehmen, man gebe ihnen nur in den Abendbe sprechungen Gelegenheit zu einer kurzen Äußerung. Diese Auffassungen sind irrig. Die Besichtigungsreis« dient lediglich dazu, um den Mitgliedern des Bewertungs beirats einen überblick über die landwirtschaftlicher Verhältnisse in ganzen Deutschen Reiche zu gewähren. Irgendwelche Beschlüsse über die Bewertung werden nock nicht gefaßt. In den täglich stattfindenden Besprechunger wird den landwirtschaftlichen Organisationen Gelegen heit gegeben, sich eingehend und ohne jede Beschränkung über alle für die Beurteilung der landwirtschaftlichen Ver hältnisse wichtigen Fragen zu äußern. Außerdem beab sichtigt der Bewertungsbeirat nach Beendigung der Be- sichtigungsreisen durch Deutschland vor der Beschlußfas- sung, die erst nach Nachprüfung der Reinertragsberech- nungen in den Vergleichsbetrieben ersolgen kann, Ver treter der Organisationen über die für ihn ungeklärten Fragen zu hören. Eine Teilnahme der Organisationen an der Besichti gungsreise ist nicht angängig, weil der Bewertungsbeirah der in seiner Mehrzahl aus landwirtschaftlichen Sachver ständigen besteht, sich unbedingt ein eigenes unabhängiges Urteil bilden muß. ! Frankreichs Schwierigkeiten in Syrien. Proklamierung einer provisorischer« Regierung. Aus Kairo melden Londoner Blätter: Die letzten Nachrichten aus Damaskus geben Grund zu beträchtlicher Besorgnis. Die Aufständischen haben Deraa angegriffen und besetzt. Ler Führer der Aufständischen, Schelasch, Hai sich selbst zum Militürgouverncur einerpro visorischen Regierung und Nasfib-el-Bakri zum Zivilgouverneur ernannt. Nach der „Daily Mail" ist es in den Gärten der Vororte von Damaskus zu einem Kamps zwischen Franzosen und Aufständischen gekommen, die sich beim Hereinbrechen der Nacht zurückzogen. In der Kammerkomm ission erklärte der französische Außenminister Briand, daß Frankreich auf das ihm vom Völkerbund übertragene Mandat in Syrien nicht ver zichten könne, weder im Interesse der syrischen Bevölke rung wie mit Rücksicht auf das Prestige Frankreichs. Die Ernennung des Senators de Jouvenel zum Oberkom- mifsar von Syrien wird nunmehr bestätigt. Syrien in der Hand der Aufrührer Neue Kämpfe in Damaskus. Nach aus Jerusalem vorliegenden Meldungen halte die Drusen das gesamte Gebiet zwischen Damaskus un Homs besetzt. Sie beabsichtigen anscheinend ein Wens westlicher einen Angriff, um zu versuchen, einen Teil de Eisenbahnstrecke Homs—Damaskus zu zerstören. Die Aus ständischen sollen ihre Tätigkeit hauptsächlich aus die GegeM von Homs—Baalbeck—Riak konzentrieren, um die Fran zosen bei Aleppo und im Haurangebiet zu isolieren. Di Franzosen sind sich über die iknen zwischen Homs un! Aleppo drohende Gefahr vollkommen klar. „Mornrng Post berichtet aus Beirut, daß das Land augenblicklich zu« größten Teil in den Händen der Ausständi schen sei. Es seien nicht genügend französische Truppe: vorhanden, um ihnen entgcgenzutreten, und deshalb feie: sehr große Verstärkungen notwendig. Nach einer Meldung der „Chicago Tribune" aus Da maskus haben die Aufständischen die Stadt wieder äuge griffen. Sie versuchten, die französischen Maschinengewehr posten zu stürmen. Das Gefecht dauerte über eine Stunde Der mohammedanischen Bevölkerung der Stadt bemächtigt: sich große Erregung. Die christliche Bevölkerung be gann unter Zurücklassung von Hab und Gut zu fliehen Tausende versuchten den einzigen abfahrenden Zng' zr stürmen, um sich einen Platz zu sicher«. Zirka 25 MO Bo wohner haben jetzt Damaskus verlassen. 15 000 Flücht linge befinden sich in Beirut. „Daily Mail" meldet au- Beirut die Ankunft von zwei amerikanischen Zerstörerri zum Schutze der amerikanischen Interessen in Syrien. Nach einer Lausanner Meldung der „Daily Mail* bemüht sich die französische Regierung durch den Drusen- vertreter in der Schweiz Fühlung mit den auf ständischen Drusenführern zu nehmen. Es werde berichtet, daß Frankreich vorgeschlagen habe, einen Bruder des Königs Fessal von Mesopotamien zum König »on Syrien zu machen. Fessal habe diesen Vorschlag in der letzten Woche mit PainlevS erörtert. Völkerbundkommissar Laidoner im Mossulgebiet. Bagdad, 9. November. Der Beauftragte des Völkerbundes, General Laidoner, hat den Notabeln und Beamten des Mos- sulgebiets in einer Erklärung mitgeteilt, daß er in das Mos- sulgsbiet gesandt worden sei, um dem Völkerbund Berichl über die dortige Lage zu erstatten. Die an der strittiger: Grenzlinie wohnenden Einheimischen werden aufgefordert, die Kommission bei ihrer Arbeit zu unterstützen und Zwischen fälle zu vermeiden, denn sonst würden neue Schwierigkeiten entstehen. t Au» unirre? keimst ) Wilsdruff, am 10. November 1925. Merkblatt sür den 11. November. Somicnaufgang 7" !! Mondaujgang I* V. Sonnenuntergang P? ü Mondninergaug N. 1918 Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und der Entente. — 1919 Kardinal Felix von Hartmann in Köln gest. * Landesausfchuß Sachsen für die Zeppelin-Eckener-Spende. Auf Anregung des Verbandes Sächsischer Industrieller sand am Sonntagvormittag eine Versammlung seiner Mitglieder, von Ver- retern der Staatsrogierung, der Kreishauptmannschaften, Haupt städte, Handels- und Gewerbekammern, Spitzenvertretern der Wirtschaft und größerr Korporationen im Sitzungssaal des Ver bandes Sächsischer Industrieller in Dresden statt, der auch Dr. Eeckner beiwohnte. Der Vorsitzende des Verbandes, Otto Moras (Zittau), leitete die Versammlung; er begrüßte besonders herzlich Dr. Eckener, der das Erbe des Grafen Zeppelin verwalte, und empfahl die Gründung eines sächsischen Landesausschusses, wo bei zu betonen sei, daß es sich nicht allein um eine nationale, sondern auch um eine wirtschaftliche Sache handle. Dr. Eckener entwickelte in längerer Rede seine Ziele und Pläne, worauf in einem Meinungsaustausch noch verschiedene Fragen behandelt wurden, die Dr. Eckener in auftlärendem Sinne beantwortete. Darauf wurde die Gründung des Landesausfchusses beschlossen und aus Vorschlag des Oberbürgermeisters Blüher der Vorsitzende des Verbandes, Moras, -zum Vorsitzenden des Ausschusses ge wählt. Syndikus Dr. März entrollte ein eingchendes Bild der noch vovMnehmenden Organisation, der man zustimmte. Die ehrenamtlich zu führende Geschäftsleitung wurde dem Regiernngs- oberfskretär Fiedler übertragen. Der Verband der Industrielle« sagte zu, das Unternehmen rege zu unterstützen. Grund- und Hausbesitzerverein. Die Versammlung am Sonnabend in der „Tonhalle" wurde mit begrüßenden Worten vom Vorsitzenden, Herrn Hildebrandt, eröffnet, der nach Erledigung einer Aufnahme verschiedene wichtige Sachen aus Rundschreiben des Sächsischen Grund- und Hausbesitzerverban des bekanntgab. Als Delegierter zu der am Sonntag in Meißen stattgefundenen Bezirkstagssitzung wurde Herr Scheibe abgeord net. Ucber die Selbsthilfe der deutschen Hausbesitzer lag ein Entwurf des Verbandsvorsitzenden vor. Die wichtigsten Punkte wurden daraus vorgelesen und wie der Vorsitzende, so empfahl auch Herr Schli che nmai er die Unterstützung der Selbsihiffe im eigenen Interesse jedem Hausbesitzer. Herr Schuhmacher obermeister Busch beantragte, den Stadtrat zu ersuchen,-die Wohnungs-Zwangswirsi für Untermieter und die Tausch wohnungsvermittlung beim Wohnungsamt sofort aufzuheben. Nur wer leine Wohnung hat und eine sülche notwendig, braucht, soll in der Liste geführt werden. Die Aufnahme in die Liste soll nur erfolgen, wenn der Suchende 30 Jahre alt ist. Nachdem Herr Busch dazu eingehende Begründung gegeben hatte, ergab die Debatte, daß der erste Antrag leine Gegenliebe fand. Bei der Abstimmung wurde er gegen eine Stimme abgelchnt. Der zweite Antrag wurde dahingehend ergänzt, daß die Aufstellung einer Vollständig neuen Wohnungsliste gewünscht wird und das Alter des Wohnungsuchenden auf 25 Jahre festgesetzt werden soll. Das fand einstimmige Annahme und die Formulierung wurde dem Vorstand überlassen. Herr H i ldebra n d t berichtet dann Wer den getätigten Zusammenschluß der mittelständlerischen Vereine zu einer bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft. Einstimmig wird der gestellte Antrag, den Beitritt gutzuheißen, genehmigt. Die vom Hausbesitzerverein mit acht anderen Vereinen unterzeichnete Ein gabe an den Stadtrat betreffs Herabsetzung der geplanten Pau schale für Lichtstrom ist an die Freitaler Kraftwerke weitergeleitet worden. Befremden erregte es, daß die Sache nicht dem Stadt- verordnetenlvllegium vorgelegen habe. Man wünscht allgemein, die Gründe hierfür lennen zu lernen. Der geplante Bau des Transformatorenhauses auf dem Marktplatze lam auch hier wie der zur Sprache und wurde allenthalben verurteilt und als eine Verschandelung des 'Stadtbildes angesehen. Der Arbeitsgemein schaft soll die Sache unterbreitet und weitere Schritte empfohlen werden. Nachdem noch über Aufwertungsfragen gesprochen und Herr Hildebrandt gewünscht hatte, die Stadtverordneten sitzungen von bürgerlicher Seite mehr als bisher zu besuchen, wurde beschloßen, das Vereinsjahr mit dem Kalenderjahr ab schließen und die Hauptversammlung künftig im Januar statt finden M lassen. Die Freiwillige Feuerwehr war gestern nachmittag 3 Uhr nach Grumbach geeilt, um auf Wunsch der dortigen Wehr in- Gemeinschaft mit dieser den Einwohnern zu zeigen, was eine schlagfertige Wehr bedeutet. Angenommen wurde, daß im Kirch- nerschen Gut ein Brand ausgebrochen war, wo sich die 'Wasser- zufuhr sehr schwierig gestaltet. Nicht weniger wie drei Spritzen waren nötig, um von der Saubach eine Leitung mit aenüaevd Wasser und dem notigen Druck nach der Brandstelle zu speisen. Das erbrachte wiederum den Beweis, daß mit Menschenkraft in ähnlichen Fällen fast nichts erreicht werden kann und die An schaffung einer Motorspritze dringend notwendig ist. Die Uebung brachte beiden Wehren wieder reiche Erfahrung und zeigte, wie unumgänglich gutnachbarliches Einvernehmen und rege Zusam menarbeit find, wenn die großen Ziele der Hilfe-für den Nächsten erreicht werden sollen. Gut Schlauch! Oe. Priv. Schützengesellschaft. Die gestrige gutbesuchte außerordent liche Hauptversammlung im „Schützenhaus" wurde vom Präsidenten, Herrn Stadtrat Ouantz, mit begrüßenden Worten eröffnet. Er betonte die ablehnende Haltung der Schützengesellschaft zur Feier des 9. Novbr., im Gegenteil, es sei ihre Sache, Vaterland- und Heimatsliebe, sowie Gemeinschaftsgeist zu pflegen. Ein freudig auf genommenes Hoch auf das Wachsen und Blühen der Schützengesell schaft bekundete die Zustimmung aller Anwesenden. Nach Erledigung von Eingängen wurde aus Vorschlag des Präsidenten gegen eine Stimme der Beitritt zum Weißeritz-Müglitztaler Schützengau be schlossen. Anstelle des 8 3 Abs. 3 der Satzungen schlug das Direk- - torium eine gedruckt vorliegende Aenderung vor, der die Versamm- - lung auch zustimmte. Dann konnte wieder ein treuverdientes Mit glied geehrt werden. Seit dem 15. April 1885 ist Kamerad Paul Schmidt aktives Mitglied der Gesellschaft. Er wurde zum Ehren mitglied ernannt und ihm unter entsprechenden Worten des Präsi denten das Ehrenzeichen überreicht. Am 19. Januar soll im Schützen- Haus das Frühjahrsvergnügen in Form eines Tafelballes abgehalten werden. Eine längere Aussprache entspann sich über Uniform- beschafsung, die schließlich damit endete daß Kam. Exkönig Paul Glathe sich bereit erklärte, die Sache in die Hand nehmen zu wollen, um sie vielleicht durch Wiederaufnahme des Gedankens der Anteil scheine einer Lösung zuzuführen. Nachdem der Präsident dem Schriftführer noch für seine Mühewaltung gedankt, fand die Ver sammlung gegen 12 Uhr ihr Ende.
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