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Wilsdruffer Tageblatt : 06.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192511066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251106
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-06
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.11.1925
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anders werden. Wenn der Landwirt auf anderen WLSu«, r «kaMIche vvstungSanlage eines Hübnerftalle». getagt Abbildung L «rundrik eint» »ortcllhafte» Hübnerstallcs. Gesleder. nur, wenn Die sie wendig, baß der Landwirt seine Kücken selbst heranzieht. Er kann das viel billiger und bequemer haben, weim er sich drei bis vier Monate alte Jungtiere in den großen Brut- und Aufzuchts anstalten kauft. So kann er leicht Hühner haben, die im Wnter legereif sind. Das ist eine unnütze Verschwendung, und Spar samkeit ist notwendig. ES ist aber gar nicht not- vie Bildung und Zusammen setzung der Ziegenmilch. Von Or E. Die Milch wird nicht, wie vielfach an genommen, un Körper oder Blut gebildet und nur vom Euter abgesondert, sondern sie wird von der Euterdrüse aus dem Blute erzeugt. Kleinste Drüsenzellen verrichten muß luftig, nicht zugig, nicht zu . . dunkel sein. Erne gute Lüftungsanlage zeigt uns Aber auch die besten Leger versagen, wenn sie tn schlechten Ställen schlafen. Ein guter Hühnerstall muß luftig, nicht zugig, nicht zu kalt und nicht zu und geschrieben worden, »der alle Belehrungen scheinen vor taube Ohren zu kommen. Dw land- Wirtschaftlichen OrtSvereine können tn dieser Hinsicht viele« tun. Die späten Kücken verlarme« eine viel längere Zett, ehe sie ausgewachsen Und und mit dem Legen beginnen (meistens erst im späten Frühjahr, weil der Winter die vollständige Entwicklung hemmt). Dadurch verbrauchen die Hühner viel mehr Futter, ehe sie produktiv werden. Gebieten, z. B. m der Milchleistung serner Kühe, das Höchste verlangt, so kann man auch tn der Geflügelzucht das verlangen, zumal er daraus dann Nutzen ziehen kann. Der Einwand, daß er dann zuviel Zeit aus das Geflügel verwenden müsse, ist sehr schwach: denn eine richtig angesaßte Geflügelzucht macht nur wenig Arbeit. Es muß unser Bestreben sein, möglichst wenig Eier aus dem NuSlande einzusühren Eine Steigerung unserer Eiererzeugung in den ländlichen Betrieben ist sehr gut möglich. Vor allem muß der Landwirt darauf bedacht sein, möglichst viele Wintereier auf den Markt zu bringen, denn diese sind stets gut im Preise. Ein Wnrterei kostet häufig soviel wie zwei Sommereier. Um Wintereier zu erzielen, müssen m erster Linie Frühbruteu gemacht werden, denn nur von ausgewachsenen Bieren kann man Wintereier Scheune oder Wagenremise mit einer Einstreu von Stroh »der Laub versehen wird. In die Streu streut man einen Teil des Körnerfutters, und die Hühner verschaffen sich Bewegung, wenn sie eifrig scharrend Futter suchen. Sie bleiben dabei stets warm und hocken nicht, wie man so häufig sieht, an allen mög lichen Orten mrt aufgeplustertem Hühner legen aber im Winter Nmvm werde« lm landwirtschaftlichen övchtbetrlede so wenig Matereier erzielt? Von W. Lleffner. lMit 2 Abbildungen). Die Antwort ist gar nicht so schwer. Zunächst wird die Geflügelzucht vom Landwirt nur als Neberrbetrieb — ja sogar oft als notwendiges Übel angesehen, dem man wenig Beachtung zu schenken braucht. Die Hühner hocken vielfach m schlechten Ställen und werden nur mit dem notwendigsten Futter versehen. Frühbruten Werden kaum gemacht, weil sie etwas Mühe machen. Das sind wohl die Hauptgrürrde, und das alles geschieht, weil der Landwirt vielfach nicht weiß, welche Werte mit der Geflügelzucht erzeugt werden können. erwarten. Immer noch findet man, daß gerade die Landwirte die spätesten Kücken haben. In dieser Beziehung ist nun freilich schon genug und geschrieben worden, aber alle Belehr Abbildung l. Warme Ställe, besonders solche, die sich in Großviehstallungen befinden, sind unbedingt zu verwerfen. Hühner in solchen Stallungen sind leicht Erkältungen und anderen Krankheiten aus gesetzt. Sie werden eben zu empfindlich und leyen dann auch nicht. Der große Temperaturunterschied, wenn die Hühner bei Frost aus dem warmen, vielleicht feuchtwarmen Stalle kommen, wirkt stets nachteilig. Also auf gute Stallungen achten l Wie man diese anlegt, kann man leicht erfahren, wenn man sich ein gutes Buch über Nupgeflügelzucht zulegt, wie das im Verlage von I. Neumann, Neudamm, erschienene Buch „Huperz, Geflügel zucht". Das Lesen guter Fachliteratur kann nur empfohlen werden; die langen Winterabende bieten genügend Zeit dazu. Bei schlechtem Wetter müssen den Hühnern geeignete Räume zur Verfügung stehen, in denen sie sich bewegen können und genügend Schutz finden. Diese sogenannten Scharräume sind unbedingt notwendig, sollen die Hühner in der kalten Jahreszeit legen. Sollten sie nicht an den Schlafraum angrenzen, wie uns Abbildung S zeigt, so lassen sie sich leicht Herstellen indem eine Die Geflügelzucht als Nebenbetrteb bringt schlecht verwaltet dem Landwirt nichts ein, im Gegenteil, vielfach setzt er noch zu. Das muß i Lcstlsfrsum V/ssssnO öefMep man den Hühnern einfach eine Menge Korn hin, und sie fressen sich satt, waS übrigbleibt holen sich die Spatzen Diese Fütterung ist vollständig falsch. Sie genügt wohl, die Hühner in einem guten Futterzustande zu halten, aber zum Legen reicht eS nicht. Um das Ei zu bilden braucht das Huhn viele Aufbaustosfe. Diese nimmt es bei einseitigem Körnersutter nicht genügend aus. Im Sommer findet eS deren genügend. Die Jnsektennahrung gibt den Hühnern die notwendigen Stoffe: das sind in erster Linie die Mineralsalze. Diese müssen wir den Hühnern auch im Winter zuführen, wenn sie legen sollen. Das könne» wir aber nur, wen» wir daS Futter richtig zusammenstellen. Am einfachsten ist es, wenn den Hühnern außer dem Körnersutter ein gutes Weichfutter gereicht wird. Diesem Weichfutter setzt man künstliches Mineralsalz, z. B Spratts Präpos, zu. So schaffen wir ohne viele Mühe ein vollwertiges Futter, welches die Hühner in die Lage jetzt, zu legen. Die geringe Mühe wird sich stets lohnen, —» und es tst sicher sehr angenehm, wenn man jeden Tag eine große Anzahl Eier aus den " Nestern nehmen kann zu der Zeit, wenn sie am teuersten sind. richtig gefüttert werden. Dies wird gerade im landwirtschaftlichen Betriebe viel unterlassen. Im Sommer, besonders zur Zeit der Ernte, genügen ost einige Handvoll Körnersutter, um die Tiere zu unterhalten Alles fehlende Futter finden ja die Hühner im freien Auslaus in Feld, Wald und Wiese. Hier finden sie alles mögliche, besonders Insekten. Gerade die reiche natürliche Nahrung des freien Auslaufes tst es ja, die die Eier jo wohlschmeckend macht. Im Winter wirft diese chemische Arbeit und gebe« die junge Milch an die feinsten Drüsenschläuche ab, deren Wandungen sie bilden. Von hier gelangt die Milch in die Milchgänge und von diesen m die Zisterne, die über dem Strichkanal liegt. Von dieser wird sie dann beim Melken durch den Zitzengang nach außen befördert. Die Milch ist ein vollwertiges Nahrungsmittel und enthält alle Nährstoffe, die der Körper braucht, dieselben Stoffe, aus denen er zusammengesetzt ist. Sie besteht aus denselben Teilen wie das Blut, wenngleich beide tn der Farbe sehr voneinander abweichen. Beide bestehen zum größten Teile aus Wasser, zum geringeren aus Trockensubstanz, das ist die Masse, die beim Verdampfen übrigbleibt, den eigentlichen festen oder Nährstoffen. Diese setzen sich zusammen aus dem Milchfett, dem Käfe- stofs (Eiweiß), auS Milchzucker und aus ver- jchiedenen, sehr wichtigen Salzen, wie Kali, Kalk, Eisen, Phosphor und anderen. Die Milch ist ein vollständiges Nahrungsmittel, wenigstens für Säug linge, da sie ja allein eine Zeitlang deren Körper aufbauen soll. Die Milch kann ebenso wie bas Biur gerinnen, was durch das Eiweiß geschieht. Während aber andere Eiweißarten, wie das Eiweiß im Ei beim Erhitzen, gerinnen, ist dies bet der Milch nicht der Fall. Wohl aber gerinnt diese nach längerem Stehen von selbst, was durch die aus der Lust kommenden Milchsäurepilze, die die Milch sauer mache« geschieht. Durch dis Säure läuft das Milcheiweiß, der Käsestofs, zusammen. Aber auch im Magen wird die Milch durch das Lab zum Ge rinnen gebracht Wenn man im Magen eines not geschlachteten oder verendeten Zickleins große Käseklumpen findet, so glauben viele, dies sei die Ursache der Krankheit, doch ist dies nicht der Fall, vielmehr ist es ein ganz natürlicher und not wendiger Vorgang. Wenn wir die an bie Oberfläche gestiegenen Fettkügelchen, den Rahm, von der Milch abnehmen oder Herausschleudern, so bleibt die Magermilch übrig, die immer noch wertvolle Nährstoffe enthält, nämlich das Eiweiß, den Zucker und die meist zu gering geachteten Salze, sowie Spuren von Fett. Wird auch das geronnene Milcheiweiß, der Käse quark, noch ausgepreßt, so behalten wir die Mollen zurück, die aus Wasser, Zucker und Salzen, wenig Fett und Eiweiß bestehen und einen gewissen gesundheitlichen Nährwert besitzen. Neues aus Stall und Hof. Worauf beim Einkauf von Kraftfuttermittel« zu achten ist. Wer heute Kraftfutterinittel zu kaufen beabsichtigt, sucht durch sie in erster Linie dem Vieh das fehlende Eiweiß zu beschaffen. Und deshalb ist auch der begehrteste Bestandteil einer Kraft futters eben das Eiweiß. Nun hat sich im Krast- futtermittelhandel ein Mißstand eingebürgert, der dem Käufer ein falsches Bild von dem Wert des gekauften Kraftfutters gibt. ES wird nämlich Eiweiß und Fett zusammen gewährleistet und nun gesagt, daß ein Futtermittel beispielsweise 30^h Eiweiß und Fett enthält, ohne weitere Angaben über den Gehalt jedes einzelnen der beiden Nähr stoffe, obgleich das eigentlich ausschlaggebend für dessen Bewertung jein sollte. ES gibt ja Kraft futtermittel, bei denen das Fett durch Extraktion sr gründlich entfernt worden ist, daß es nicht wefentlich in Betracht kommt, das ist bei den Ol- kuchenschroten, wie: Palmkernschrot. Sojabohnen schrot. der Fall. Bei anderen Krastfuttermitteln hingegen, wie bei vielen Ölkuchen, ist aber noch ein großer Bestandteil an Fett verblieben, der dann mit bewertet und bezahlt wird Gewiß, Fett ist auch bet der Ernährung von großer Bedeutung, aber beim Ankauf von Kraftfutter kommt es heute doch immer in erster Linie aus seinen Gehalt an Eiweiß an. Der Landwirt benötigt jetzt in seinem Stall mehr Eiweiß als Fett. Deshalb ist dieses Verfahren, Eiweiß und Fett gesamt, ohne Trennung anzugeben, zu verwerfe« Der Landwirt erhält von dem Wert des Futtermittels nur dann einen richtigen Begriff, wenn Eiweiß und Fett getrennt angegeben worden sind. W.— Zwei Futtersparer tm Kaninchenstall. Wie der Stal! und das Futter, so die Kaninchen! Vom Stall soll hier nicht die Rede sein, darüber ist genug geschrieben worden Es ist nicht zu leugnen, daß er von wesentlichem Einfluß auf seine Bewohner ist. Vom Futter aber gilt dasselbe w mindestens gleichem Grade. Als Saufgefäße dient«« tu meiner Kaninchen haltung glasierte Näpfe, wie Abbildung 1 zeigt, die den Vorzug hatten, nicht umgeworfen zu werden. Frisches Trinkwasser darf den Tieren niemals fehlen, be- .. sonders nicht im Winter bei Trocken- futter, und ferner " nicht den Mutter- «Mldrm, r. tieren bei der Geburt Fretznavl aus eiastertcm Steingut nnd während der Saugezert. Auch an warmen Sommerlagen haben meine Kaninchen viel Wasser zu sich genommen. Alle Futter- gefäße sollen täglich mit Wasser unter Zu hilfenahme einer kleinen Piaffavabürste ge- reinigt werden, denn nur aus einem sauberen Gefäß fressen di« Tiere mit Behagen. 2m Winter erhielten meine Kaninchen vorwiegend Futterrüben, Topinambur, Kohlrüben, Möhren im rohen, Kartoffel und Kartoffelschalen im ge kochten Zustande. Letzteren setzt man eine ge ringe Menge von Kochsalz, etwa Vi g auf Tier und Tag, und bei kalkarmem Futter, das aus kalkarmem Boden gewachsen ist, auch noch eine kleine Prise von Schlämmkreide hinzu. Das ist in diesem Winter, in dem viel wässerige Kartoffeln und viel vom Regen ausgelaugtes Rauhfulter verwendet werden muß, besonders erforderlich Damit nun weiterhin beim Ber- - füttern von Rauhsutter gerade die wertvollsten Teile, die feinen Blättchen, nicht verloren gehen, dringt man eine kleine, aus weitem Maschen draht angefertigte Rause an, unterhalb deren '«in kleines Brettchen mit Leiste zum Auffangen des Abfalles angebracht ist. Der sich beim Abbildung r VraMkAe» Futterttog Verfüttern von Heu stets ergebende Blattabfall wird dadurch sorgfältig gesammelt und später dem Weichfutter beigemengt, wodurch er den Eiwcißgehatt der Ration wesentlich erhöhen hilft. Das ist im jetzigen Winter um so rat- samer, als es Heuer gerade an Eiweiß im Futter fehlt. Auch wird durch diesen Zusatz das Futter weniger breiig, so daß es von den Tieren lieber gesressen wird Eine andere Vor richtung, um an Futterkörner zu sparen, besteht darin, daß man in der Mitte oberhalb des schmalen Futtertroges eine Leiste anbringl, sie bildet zwei seitliche Spalten, gerade groß genug, daß die Tiere bequem den Kopf hindurchstecken können, sie verhindert aber, daß die Tiere tn den Futtertrog hinemtreten und das Futter tze-consscharren Durch diese beiden einfachen Vorrichtungen, Ler Rause mit der darunter be- si üblich«, Leiste und dem in Abbildung 2 dar gestellten Futtertrog, kann viel Futter bei der Kanincltenhattung gespart werden. Ew Pflege und Fütterung der Zuchtgönse. Reichlich« Bewegung ist ein wichtiger Faktor, und zwar zu allen Zeiten des Jahres; diese finden die Gänse bei ausgedehntem Weidegang. Auf der Weide sollen die Tiere so lange bleiben, wie eben möglich, und so lange ge- eiügender Graswuchs vorhanden ist, ist eine wertere Fütterung nicht notwendig Zu Be ginn der ZuchtperioLe gebe man abends etwas Hafer Die Aufzucht der Zuchtgänse sowohl als auch ihre spätere Haltung müssen das Tier ab härten und wetterhart machen Zunge Gänse dürfen tn den beiden ersten Lebenswocben nicht kalt werden, am besten läßt man sie in dieser Zeit bei der Mutier. Eine ausreichende Fütte- ning der Gösseln am Abend ist dringend zu empfehlen Die Ställe sind streng sauber zu halten, die Streu ist häufig zu wechseln, be- sonders im Iuli/August in den Ställen der ZunggÜnse. Am besten streut man in dieser Zeit gar kein Stroh, weil das durch den Dung verunreinigte Stroh sich sehr stark erhitzt und eine Iußkrankheit erzeugt. „Feuer" oder „Braud" genannt, woran viele Tiere eingehen, men« sie davon befallen iverben. Die Krankheit zeigt sich zuerst dadurch, daß die Tiere lahmen. Hierauf schwillt der Fuß an (in schlimmeren Fällen beide Füße). Peinlichste Sauberkeit in den Ställen ist das vcste Borbeugungsmittel gegen diese Krankheit. Im allgemeinen sind Gänse, die sich in der rechten Kondition be finden, wenig von den Krankheiten heim gesucht. KI.— Neues aus Zeld un- Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. lleder die Gewinnung von Saatkartoffeln im Herbst und deren Aufbewahrung. Man achte doch einmal bei der Kartoffelernte auf den gewaltigen Ertragsunterschied zwischen den einzelnen Stauden, um zu erkennen, daß Kar- toffelpflanze und Kartoffelpflanze doch etwas ganz verschiedenes sein trann Und wie man beim Vieh auch nur die wertvollsten, am besten entwickelten Nachkommen zur Nachzucht vor behält, die übrigen aber nicht weiter züchtet, so sollte man auch tn der Pflanzenzucht nur die wertvollsten Pflanzen — in unserem Falle die ergiebigsten SianLen —> schon bei der Ernie zur Nachzucht als Saatgut auswählen und sich so mit der Zeil ein wertvolles Saatgut heran ziehen. Standen-auslese nennt man dieses, seit angem bekannte Verfahren, das sich ganz be- onders gut im gärtnerischen und im landwirt- chaftlichen Kleinbetriebe durchführen läßt. Aber mit der Staudenauslese allein ist es nicht getan. Denn gerade die Saatkartoffeln verlangen im Winterlager besondere Aufmerksamkeit Sie verlieren durch zu warme Einlagerung an Keimnngsenergie, kennen dann im Frühfahr spät und unregelmäßig, zeigen kückigen Stand und bauen schon im MN ersten Jahre ab. Bet der Herstellung der Kartoffelmiete wird man in DM diesem Herbst die Sohle vielfach nicht vW vertiefen, sondern die Knollen aus den flachen Boden schütten, weil die Tem- - ' peratnr tn der Flachmiete sich gleich ¬ mäßiger hält, und sich hier auch die bekannten Boden - Cutlüftungsbanale leichter als in der Tiesniete anbringen lassen. Vor der Einlagerung im Keller wird man diesen erst gründlich aurweißen und ous- kchwefeln, um die unzähligen Fäulniskeime von der vorjährigen Ernte zu vernichten. Dann wird man die Kartoffel nicht über V« w hoch und nicht unmittelbar auf den Boden auf schütten, sondern auf ein Lattengerüst bringen, das auf Ziegelsteinen ruht. Dadurch wird auch unterhalb der Kartoffeln für Lustdurchzug, ähn lich dem Bodenentlüfiunaskanal in der Mitte, gesorgt Luflig und kühl, bei einer Tempe ratur von i bis 6 Grad Eelsius, müssen die Kartoffeln lagern. Zur Kontrolle der Tem- peratnr bringt man in der Mitte Les Kelier- roumes ein von der Decke herabhängendes Thermometer an Im Laufe des Winters muß dann mindestens alle zwei bis drei Wochen die Temperatur auch des Innern des Kartoffel- Haufens kontrolliert werden Steigt sie über 8 Grad Celsius, dann ist Gefahr im Verzug«, und dann ist der Hausen zu verlesen, um alle jaulenden Knollen auszuscheiden Ws. - Verwendung von Karbidschlamm zum An streichen vo« Obstbäumen. Bei dem starken Verbrauch von Karbid ist schon vielfach die Frage aufgeworfen worden, ob der verbleibende Schlamm zum Anstreichen von Obstbäumen benutzt werden darf. Die Frage kann bejaht werden. Flechten und Moose lassen sich durch diesen Anstrich beseitigen, aber nicht alles Unge ziefer. So übersteht die Blutlaus den Kalkanstrich vortrefflich Gegen Ungeziefer sollte man v o r dem Kalkanstrich erst eine Bespritzung mit einer etwa 10 prozentigen Baumkarbolineumlösung vornehmen und dann erst den Kalkanstrich ausführen Der Kalk anstrich hat eben mehr eine physikalische Wirkung, indem er die Baumrinde gegen zu starke Erwärmung durch die Wrutersonne schützt und dadurch einem zu schroffen Dempe- ratunvechsel wirksam vorbcugt. W—e Johannisbccrhochsmmme, welche auf Uibos UNIKUM veredelt wurden, l ilden oft einen „Weiden kopf", d. h. sie verdicken sich au der Vcredelungs- stelle. Dann brechen die Kronen leicht ab, sobald daS Band aus dem Psahl zerrissen ist. Ein be währtes Vorbeugungsmtttel hiergegen ist das Schröpfen. Es werden zwei senkrechte i .rgS- schnitte einander gegenüber am Stamm auS- geführt; dadurch geht die Rinde auseinander, und das Dickenwachstum gleicht sich aus. Rdt. Alpenveilchen, welche im Sommer heran gezogen wurden und im Freien standen, rüsten sich jetzt zur Knospenbildung. Sie kommen in die Fensterbretter und erhalten viel Licht und Wärme (etwa 12 Grad ll ), das Gießen wird aber dann erst stärker vorgenommen »oerde« müssen, wenn die Blüten erscheinen. Dabei darf aber das Herz der Pflanze nicht befeuchtet werden, sonst tritt Fäulnis ein. Alpenveilchen wollen „warme Füße" haben. Jede Wurzel erkältung durch Zugluft am Fenster beeinträchtigt ihre Entwicklung. R. Chrysanthe«,umtöpfe, deren Blüten sich ent falten, dürfen nicht zu warm und nicht zu dicht beieinanderstehen; sonst werden die Matter gelb und die Stengel von Unten herauf kaU. In der Blütezeit brauchen Chrysanthemum viel Wasser, sonst werfen sie die Blätter ab. Man gebe ihnen möglichst viel frische Lust. Rdt. Neues aus Haus, Rüche und ReNer. Kupfer«, Messing-, Nickel- und Neusilber gegenstände werden folgendermaßen polirrt: Man taucht e:nen wollenen Lappen erst in Stearinöl und dann in fein pulverisierten Wiener Kalk. Hiermit wird der betreffend« Gegenstand fest abgerieben. Um die Politur wieder zu bekommen, entfernt man Oet und Kalk durch ein trockenes, nur in Wiener Kalk getauchtes Tuch — Kupferkeffel werden mit Sand und Essig gereinigt. G. S. Frische Tintenflecke lassen sich aus farbigen, gewebten Stoffen am besten durch heiße Milch entfernen. Man legt unter die befleckte Stell« alles Leinen und gießt dann von oben etwas heiße Milch (ohne Haut) darauf. Dann reibt man den Fleck mit einer kleinen Bürste. Man wiederholt das Verfahren so ost, bis die Flecke verschwinden. Das Leinen, welches man unter den Stoff gelegt hat, rückt man ;ed«smal etwas weiter, damit die Tinte aus dem Oberstoff immer wieder an anderer Stille t« die Unter lage einziehcn kann. G. S. Um Bindfaden haltbarer zn mache«, war besonders notwendig ist, wenn man ihn zum An binden von Sträuchern und Stauden benutzen will, wird empfohlen, das Knäuel in eine Lösung von Wasser und Alaun zu legen. Zum gründlichen Trocknen wird er aber auseinander gewickelt. Sz. Milchsuppe mit Schneeklötzen. 3 Liier Milch kocht man auf, gibt etwas Salz und nach Geschmack Zucker und ein wenig Banrlle Hinz«. Dann zerquirll man 4 Eig:lb mit etwas Milch und ungefähr Sa g Kartoffelstärke oder Maizena, gießt dies in die Suppe, die man dauernd quirlt, und läßt sie 2 Minuten leise ziehen Das Eiweiß der 4 Eier wird steif geschlagen und mit kochender Milch übergossen. Nach S Minuten stutzt man von dem gebrühten Schnee kleine Klößchen ab, legt sie auf di« Sappe und bestreut sie mit Zucker. E.v.B. Irish Slew. Einen Kopf Wirsingkohls schneidet man fein und kocht ibn in Salz- wasser ad Dann schneidet man rotze Kartoffel« in Scheiben und etwa vier Zwiebeln. SW 8 Hammelfleisch werden tn passende Stück« ge schnitten und mit Salz und Pfiffer bestreut. Nun legt man abwechselnd' Kohl, Fleisch, Kartoffeln und Zwiebeln, dazu etwas Kümmel in eine Pudüingform, übergießt alles mit V» l Sahne und läßt das Gericht zwei Stunden im Wasseövade kochen E. v. B. Buttermilch-Pfannkuchen. Ein Tasseutopf voll Buttermilch, zwei Eigelb, ein Löff«! Rom, eine Messerspitze Natron, etwas abgerieben« Zitronenschale werden mit so viel Weizenmehl znsammengerllhrt, daß man einen dicklichen Eierkuchenteig hat, dem man zuletzt den .Zien» schnee von den zwei Eiern, sowie eine Priss Salz hinzufügt. Mit einem Löffel sticht man kleine Häufchen von dem Teig in kochendes Backfett und bäckt die Kuchen von beiden Seiten lchön hellbraun. Dann werden sie mit Zucker bestreut und warm zum Kaffee gereicht. . . E. Sch.
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