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Wilsdruffer Tageblatt : 13.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192510133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251013
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-13
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.10.1925
- Autor
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PrekWuiMktiM ohne Wirkung. In dem Augenblick, als der Preis für das Pfund Butler um 30 Pfg., also von 2,70 auf 3 Mark, heraufj'chnellt-e, ver- sammelten sich in Berlin im ReichsWirtschaftsm-inisterium die zu ständigen Vertreter der Reichsreg-ievung and der Regierungen der Länder, um zur Preissenlungsaktion Stellung zu nehmen. Es lag ja allerhand vor, was wert war, besprochen zu werden. Richt nur die Erhöhung des Butterpreises. Denn am 7. Ok tober wies auch die Großhandelsrichtzahl des Statistischen Reichs amts eine Erhöhung am 1 v. H. auf. Während die Richtzahl am 30. September 124,1 betrug, war sie eine Woche später auf 125,3 gestiegen. In dieser Richtzahl waren die Preise für Kar toffeln und Getreide, Butter usw., die noch höher standen, nicht einkalkuliert. Hingegen waren die Preise für Rind- nndSchweine- fleisch, für Zucker und Schmalz und für die Kohle etwas ge sunken. Das war aber nicht sehr ins Gewicht fallend, denn die Agrarerzeugnisse als solche sind Inzwischen in ihrer Gesamtheit von 118,7 auf 120,7, also um ungefähr 2?L, gestiegen. Was hat nun die Vertreterkonferenz der Roichsregierung und der Länderregierungen beraten Md beschlossen? Sie hat die Richtlinien für die Zusammenarbeit zwischen Reich und Ländern erörtert, aber über diese Erwägungen selbst ist sie nicht hinaus gekommen. Man hat die Aufhebung der noch bestehenden not- wirtschaftlichen Gesetzgebung für nicht geeignet gehalten, man hat sich grundsätzlich für die Beseitigung aller Preisbindungen durch Verbände ausgesprochen. Man war sich einig darüber, daß in der Preisgebarung schwere Mißstände zu verzeichnen sind, und man hat schließlich gesetzliche Maßnahmen zur Beseitigung dieser Miß stände als erforderlich bezeichnet. Wann aber diese gesetzlichen l Maßnahmen kommen werden, davon erfährt man nichts. Wir f befürchten,daß das noch lange Zeitdauern wirb; denn derReichs- j tag wird erst Mitte November zusammentreten und auch die ein- j zelnen Landtage beginnen, abgesehen vom Preußen-Parlament, ' zumeist erst in den nächsten Wochen ihre Arbeit. Man kann daher nicht umhin, die Frage aufzuwerfen, wem eigentlich mit ! solchen Konferenzen gedient ist, wenn außer einem offiziellen Kommunique nichts dabei herauskommt. Die Preise werden durch solche offizielle Verlautbarungen und durch stundenlange Erörterungen und Erwägungen sicherlich nicht gesenkt. Es er- > scheint daher dringend notwendig, daß nun endlich etwas Prak- - tisches geschieht. i Gesetzliche Maßnahmen werden sicherlich notwendig sein, f sie werden sich gar nicht umgehen lassen. Der Stand der Not f weitester und breitester Schichten des Volkes wird aber immer größer und daher erscheinen uns Notverordnungen durchaus an gebracht. Notverordnungen sind schon bei viel geringeren und weit weniger eiligeren Aniäffen von der Neichsregierung heraus gebracht werden. Wenn also Neichsregierung und Länderregie- ; rungen sich in vollster Einigkeit darüber Kar find, daß etwas ; geschehen muß, daß die gegenwärtige Preisgebarung zu schweren ' Mißständen Veranlassung gibt, dann ist nicht einzusehcn, warum erst lang und breit Richtlinien für die Zusammenarbeit zwischen ' Reich und Ländern erörtert werden müssen. In der vffizellcn i Verlautbarung heißt es, daß die Richtlinien den Landesregie- j rungen als Rundschreiben der Wirtschaftsrefforts des Reiches schriftlich zugoleitet werden. Man weiß ja, wie langsam sich dieser bureaUkratifche Instanzenweg entwickelt. Will man etwa noch ein weiteres Steigen der Grvßhandelsrichtzahl abwartcn, sollen sich die Preise bei den Agrarerzeugnissen um weitere 2A durchschnittlich pro Woche erhöben und soll der Butterpfundpreis etwa noch höher werden als 3 Mark? Selbstverständlich wün schen das weder Reichsregierung noch Länderregierungen. Aber mit platonischen Beteuerungen,daß Abwehrmaßnahmen getroffen werden müssen, ist niemand gedient. Man hat jetzt wlMch ge nug, übergenug von der Prc-isfenkungsaktion gehört, ohne etwas von einer Wirkung zu verspüren. Hoffentlich werden die maß gebenden Instanzen sich nun endgültig zur entscheidenden Tat auf raffen. MeM der jiMWn Flieger M LMn. Paris, 12. Oktober. Die japanischen Ahasi-Flieger wer den am Montag ihren Flug nach London sortsetzen. Schmierige Lage ML el Krim? Paris, 11. Oktober. Havas veröffentlicht eine Depesche offiziösen Ursprungs aus Fes, in der es heißt, die Lage Abd el Krims scheine jetzt sehr schwierig zu werden. Trotz seiner starken Propaganda nehme sein Prestige weiter ab. Die Bevölkerung sei wegen der forttvährenden Lustbombardements durch Flugzeuge und des Mangels an Lebensmitteln geneigt, sich ganz von ihm zurückzuziehen. Die Risabteilungen, die in der Gegend von Kubda gemeldet waren, ziehen sich zum Dschebel Brinkel zurück. Im Frontabschnitt des 19. Korps sollen sich jetzt die letzten Abteilun gen der Tsul unterworfen hoben, auch bei den Branes und Me- talsa sind weitere Unterwerfungen zu verzeichnen. Nach Blätter meldungen aus Fes sollen die Spanier ihre Stellungen bei Aidir, namentlich im Tale des Wed Ghis, erweitert haben. Spanische Patrouillen seien bis zu den Beni Ses, zehn Kilometer südlich von Ajdir, unweit von Hamman, dem Zufluchtsort Abd el Krims nach der Einnahme Ajdirs, vorgedrungen. d Aus unsere«- keimst s Wilsdruff, am 12. Oktober 1925. Merkblatt für den 13. Oktober. Sonnenaufgang l! Monvauigang 1« P. Sonneninnergang S" ff Mondunieryang 4° N. 1821 Rudolf Virchow in Schivelbein in Pommern geb. — 1914 Lille und Genr von den Deutschen besetzt. Erhaltung von Naturdenkmälern. Wie die Tageszeitungen melden, ist vor einigen Tagen die ehrwürdige, viele Jahrhunderte alte Friedhofslinde in Malkwitz bei Dahlen plötzlich zusammengebrochen und die dortige Gegend um ein herrliches Naturdenkmal ärmer geworden. — Es liegt die Frage nahe, ob man dieses beklagenswerte Ereignis nicht noch sür eine lange Reihe von Jahren hätte aushalten können, wenn man recht zeitig sür eine zweckentsprechende Sicherung des Baumes gesorgt hätte? Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz würde sich jeden falls gern der Sache angenommen und durch Rat und Tat versucht haben, dem drohenden Untergänge des sür das ganze Sachsenland wertvollen Naturdenkmals vorzubeugen; die dadurch entstehenden Kosten dürsten nur gering gewesen sein. — Die Hilse des Landesver eins wirb leider oft erst dann angerufen,wenn der Verfall des Baumes bereits sehr weit vorgeschritten ist. Trotzdem sind viele alte schöne Bäume dank der Tätigkeit des Sächsischen Heimatschutzes gerettet und nachfolgenden Geschlechtern erhalten werden. So wurde vor kurzem (wir unterrichteten unsere Leser bereits davon) die große Re- formationslinbe am hiesigen Rittergute nach den Angaben des Lan desvereins und unter Aufsicht des Herrn Oberlehrers Kühne in geradezu mustergültiger Weise durch die Firma Baumeister Emil Berthold ausgebaut und auch durch andere Maßnahmen vor dem Zusammenbruche geschützt; dieser stattliche und auch geschichtlich merkwürdige Baum wird, das bars man erwarten, noch lange seinen Platz am Eingänge zum Rittergut behaupten. Lasten sich für die Erhaltung alter Bäume zwar gewisse Richt linien geben, wie es vor einigen Jahren in den Berichten des Lan desvereins Sächsischer Heimatschutz geschehen ist, so erfordert doch jeder Fall noch besondere Schuhvorkehrungen und Behandlung. Man wende sich, falls einem durch Alter, Schönheit oder sonst bemerkens werten Baume oder einer größeren Anpflanzung irgendeine Gefahr droht, rechtzeitig an den allezeit hilssbereiten Landesoerein. — Unsere sächsische Heimat ist leider nicht überreich an Naturdenkmälern, um- fomehr ist es Pflicht eines jeden, dem ein solches Kleinod gehört oder dem die Aufsicht darüber obliegt, dafür zu sorgen, daß es nicht nur den jetzt Lebenden, sondern auch unseren Nachkommen erhalten bleibe. In früheren Zeiten hat man im allgemeinen solche Kultur- werte nicht immer richtig eingeschätzt und sie leichten Herzens be seitigt, wenn es wirtschaftliche Gründe, Verkehrsrücksichten und anderes erwünscht erscheinen ließen. Man ächtet heute weit mehr als in srüheren Tagen auf den Schutz und die Pflege einzelner ehrwürdiger alter Bäume und Bestände. Freilich muß den Natur notwendigkeiten des neuzeitlichen Verkehrs, des Städtebaues und der Industrie manches weichen, was uns von Jugend aus ans Herz gewachsen ist, aber es kann nicht scharf genug getadelt werden, wenn man aus schnöder Gewinnsucht alte und schöne Bäume und größere Anpflanzungen fällen läßt, die ein Wahrzeichen und einen Schmuck der ganzen Gegend darstellten. Man glaube nicht, daß es lediglich Privatleute sind, denen vielleicht die Geldnot die Baumaxt in die Hand gab, es sind vielmehr leider auch staatliche und anders be hördliche Stellen zu nennen, die kaltlächelnd die Fällung eines präch tigen Baumriesen des geringen Reinertrages wegen anordnen und dann behaupten, daß man heutigen Tages sür solche Gefühlsmo mente, wie sie der Landesverein vertrete, kein Geld übrig habe, — man müsse „wirtschaftlich" arbeiten. — Umso dankbarer ist es an zuerkennen, wenn trotz der schweren Zeiten Privatbesitzer unter eige nen großen Opfern die Erhaltung ihnen gehörender Naturdenkmäler in die Hand nehmen und auch fonst im Sinne der allgemeinen Landesverschönerung arbeiten. Unter den prächtigen Bäumen, namentlich sind es Eichen und und Linden, die schon aus der Ferne besehen das Herz des Wande rers erfreuen, unter den zahlreichen Gedenkbäumen, die man als Kriegerehrungen, Friedenszeichen usw. pflanzte, gibt es viele, denen man das bei ihrer Weihe gegebene Versprechen treuer Pflege nicht gehalten hat; manche sind ohne allen Schutz den Beschädigungen durch Vieh und rohe Menschen ausgesetzt, stehen auf verwilderten Plätzen mitten im Verkehr, zeigen Aushöhlungen im Stamm, die zum Brandlegen und damit zur Vernichtung des Baumes Anlaß geben. Diese Zeilen mögen solche vergessene und allmählich verkom mende Bäume in Erinnerung bringen und zu deren besserer Pflege und Sicherung anregen. — Dem Landesverein Sächsischer Helmal schutz steht eine Reihe von erfahrenen Sachverständigen auch auf diesem Gebiete zur Verfügung. Sie werden gern und kostenlos ihren Rat erteilen. Dem diesjährigen Herbstmarlt war zwar nicht das beste Wetter MchMen, doch hätte es auch noch schlechter fein können. Es gab schon Märkte mit Sch-nee ond Eis. Die ersten Nachmft- tagsstunden des gestrigen Tages brachten vor allem den gewünsch ten Mlrelchcn Besuch ans d er -Umgehung und wie man sah und hörte, war der Geschäftsgang den schwierigen Gsldverhältnissen entsprechend allenthalben ein zufriedenstellender. Auch -unsere heimischen Geschäftsleute dürsten zum größten Teil auf ihre Kosten gekommen sein. In den Gaststätten herrschte reger Ver kehr, besonders nachdem am 'späten Nachmittag der niedergehende Regen Len Aufenthalt -auf dem Markte -unbehaglich machte. — Der Montagbesuch auf dem Marit wurde wohl durch die schweren. WoKengebM-r, welche, von kalten Winden getrieben, über das Städtchen zogen, etwas fehr geschwächt. MiKtärverstn. Tie für Sonna-beM einberufenr Hauptver sammlung war gut besucht und -hatte eine wichtige Tagesordnung zu -erledigen. Nach begrüßenden Worten und einem Gedichtvor-' trag gedachte Herr Vorsteher Kantor H ientzf ch des allver- ehrt-en Reichspräsidenten Hindenburg, -der seinen 78. Geburtstag dieser Tage feierte. Das auf ihn ausgebrachte dreifache Hoch fand begeistrten Widerhall. Nach Erledigung von An- und Ab meldungen konnte der Vorsteher wieder ein treu-verdientes Mit glied -mit einer Ehrung überraschen. Kamerad Gerlchtswachl- meister a. D. Lang e, der über vierzig Jahre dem Verein an gehört, wurde -zum Ehrenmitglied ernannt und mit dem trag baren Ehrenzeichen -geschmückt. Für die Z-eppelm-Eckener-SM trat -warm der Vorsteher ein. Aus Vereinsmitteln waren be reits 50 Mark bewilligt worden. Das 62. Stiftungsfest soll am 25. Oktober -im „Adler" begangen werden. Dem dabei immer herrschenden Platzmangel soll insofern begegnet werden, daß jedes Mitglied nur eine Person frei einführen darf. Für jode weitere Person -ist ein Betrag von 3 Mark in die -Unterstützungs kaffe zu zahlen. Der Reichskriegertag am kommenden Sonntag in Leipzig wird einschließlich der Fahnendeputation von 18 Kameraden besucht werden. Die Mitgliedsbeiträ-g-e werden auf jährlich 9 Mark erhöht. Dafür werden in Zukunft wöchentlich 6 Mark (bisher 3 Mark) Kranken- und ein Sterbegeld in Höhe von 100 Mari (bisher 30 Mark) 'gezahlt. Auch die Ablösung für die Gewehradt-eilung wurde neu gerbest. Von der An schaffung einer neuen Fahne wurde abgesehen. Man war all gemein der Ueberze-ugung, -daß man die -alte Fahne, der man in Freud -und Leid so viele Jahre gefolgt, nicht besser ehren könne, als daß man -sie wieder Herstellen -läßt trotz sehr hoher Kosten. Im nächsten Jahr soll alsdann das 50jährigeFahnenj-uM fest lich begangen werden. Nach -Erledigung interner Vereinsa-nge- legenheften wurde die Versammlung gegen 11 Uhr geschlossen. Im Silberkranz. Am gestrigen Sonntag feierte Herr Gast wirt Max Ueb-igau mit feiner Gattin die silberne Hochzeit. Von nah und fern kamen die Gratulanten. Wir schließen uns -ihnen mit herzlichen Wünschen für die Zukunft an. Die Vereinigung der Wilsdruffer Kegelklubs hatte gestern im „Löwen" einen Großkampftag. Die Meister der einzelnen Klubs schoben je 25 Kugeln in die Vollen und brachten damit -die Großmeisterschaft zum Austrag. Als Sieger ging mit 126 Holz Herr Paul Schubert am Märst hervor. Dann traten je fünf Mann von jedem Klub mit zehn Kugeln zum Kampfe um das Diplom mit Ehrenpreis an. Mit 235 Holz führten die Mannen der ^grünen Miefe" ihre Farben z-u-m Siege. Gut Holz! Der Kraftomnibus der Reichspvst, der gestern ausnahms weise von Dresden nach Wilsdruff verkehrte -und von hier aus Fahrten nach Mohorn und Kesselsdorf ausführte, erfreute sich sehr zahlreicher Inanspruchnahme, und die Teilnehmer, die wir sprachen, äußerten sich alle sehr befriedigend 'darüber. Wenn auch die rege Benutzung als Gradmesser für den regelmäßigen Verkehr nicht in Frage 'kommen kann, so dürfte sie doch gezeigt haben, daß ein wirkliches Bedürfnis hierfür besteht. Vielleicht kommen die Verhandlungen nunmehr dadurch schneller zum Ab schluß und die regelmäßge Autoverbindung mit Dresden und Mohorn wird bald Tatsache. Hoffen wir -das Beste! Diebstahl. Der beim hiesigen Gutsbesitzer B. bedienstete Knecht angeblich Haube oder Hauffe aus Großröhrsdorf stahl feinen fünf Mitbediensteten Strickjacken, 5 Paar Männerstümpfe, Kopftücher -und andere Bekleidungsstücke. Vor Ankauf wird ge warnt. Sachdienliche Mitteilungen -erbittet die Gendarmerie station. Der Arbritsmarkt im Bezirke des öffentlichen Arbeitsnach weises Meißen und Umgeg. im Monat September 1925. Die Lage des örtlichen Arbeitsmarktes kann !m September noch als günstig bezeichnet werden. Wohl schwankte sie in einigen Gewerben und im Maschinenbau. In der Kabel- und Zünder-, sowie in der Blechindustrie kam es zu Entlassungen. Das Gesamtbild wurde jedoch dadurch wenig beeinflußt, fo daß die Gesamtzahl der Arbeits losen nicht stieg. Die Zahl der Neuanmeldungen stieg bei den Männern von 455 im August auf 476 im September, bei den Frauen sank sie dagegen von 306 auf 229. Trotzdem sich 21 Männer mehr anmeldeten, sank die Zahl der Arbeitsuchenden am 30. September auf 146 gegen 214 am 31. August d. I. Bei den Frauen war die Entwicklung entgegengesetzt. Es meldeten sich im September 77 weniger an, trotzdem stieg die Zahl der Arbeitsuchen den am 30. September auf 244 gegen 213 am 31. August d. I. Von den am 30. September gemeldeten Arbeitsuchenden wohnten in der Stadt Meißen 87 Männer (am 31. August 114) und 173 (154) Frauen, im übrigen Bezirk 59 (100) Männer und 71 (59) Frauen. -Erwerbslosenunterstützung wurde am 30. September an 81 (113) Personen gezahlt. Davon wohnten in der Stadt Meißen 34 (43) Männer und 21 (28) -Frauen, im übrigen Bezirk 22 (38) Männer und 4 (4) Frauen. Zuschlag wurde an 80 (118) Ange- hörlge gezahlt. In der Abteilung Landwirsschaft waren im September 589 (im August 693) Stellen zu besetzen. Besetzt wurden aber nur 199 (164) Stellen. Am Schluffe des Monats blieben noch 116 (121) Stellen für männliche und 156 (139) Stellen für weibliche Arbeitskräfte zu besetzen. Von der Industrie, dem Gewerbe und der Hauswirtschaft gingen 456 (355) zu besetzende -Stellen ein. Davon konnten 385 (277) besetzt werden. Am Schluffe des Monats blieben noch 33 Stellen für Männer zu besetzen. Der Arbsitsmorkt in Sachsen. Das -Landesamt für Ar beitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkt für die Feit vom 27. September bis 3. Ostober folgenden Bericht: Auch in dieser Berichtswoche hat sich die Ge- 'samtlage auf dem Arbeitsmarkt nur wenig verändert. Die Land wirtschaft benötigt nach wie vor junge Knechte und Mägde, und im Bergbau konnte der Bedarf an Grubenarbeitern auch dies mal nicht gedeckt werden. Weiter zurückgegangen ist die Nach frage nach Arbeitskräften in der Ziegeleiindustrie. In den Stein- brüchen, Kaltwerken, -Sandgruben und in der Glasindustrie konn ten bei allgemein befriedigendem Geschäftsgänge nur wenige Ver mittlungen getätigt werden. In der Metallindustrie erstreckte sich die Nachfrage fast ausschließlich auf -Spezialkräfte, während Fach kräfte und ältere ungelernte in größerer Zahl zur Verfügung stehen. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen betrug am 1. Ostober 14 319 (11 632 männliche, 2687 -weibliche) und die der Auschlagsempfäng-er 13 074, -fo daß seit dem 15. September noch mals eine Abnahmevon 402 Hauptunterstützungs- und 1734 Zu schlagsempfängern -verzeichnet werden konnte. Die Sächsische Haupt-Bibelgesellschaft hat ihren 111. Jahres bericht erscheinen lassen. Sie hat ihren Betrieb in -der alten Weise wieder ausgenommen, wenn auch nach Verlust ihres früheren Vermögens nur in beschränktem Umfange. Die vor übergehende Verbindung mit dem Volkskirchlichen Laienbund -ist wieder gelöst. Eine Bidelausga-be und das -von R. Schäfer illustrierte Schmucktcstament sind von -ihr -im eigenen Verlag herausgegeben. Der Absatz an Heiligen Schriften betrug im ver gangenen Jahre gegen 8000 Bibeln -und 6000 Neue Testamente, die zum größten Teil durch die Pfarrer des Landes, teilweise auch in der Geschäftsstelle, Lütticha-straße 1, im Handverkäufe abgegeben worden -sind. -Ihr diesjähriges Iahresfest feiert sie in Chemnitz am 11. Oktober mit Festgottesdienst -und Nachver sammlung. Kriegsgräderfürforge. In den November fallen die beiden Tage, an denen der Deutsche so recht feiner Toten g-sdenft: Aller seelen und Totensonntag. Tausende in der Stadt -und auf dem Lande pilgern auf die Friedhöfe, um an dem Grabe ihrer auf dem Gottesacker ruhenden Toten einen Kranz, einen Blumen strauß niederzu-legen. Di-r Angehörigen lassen es sich angelegen sein, -die -Gräber besonders herzur-ichten. Gerade an diesen Tagen eines tiefinnerlichen Gedenkens an unsere Toten drängt sich jedem die bange Frage auf: Wird auch der tapferen toten Helden da draußen in fremder Erde gedacht, -wird auch ihr einfaches Grab wenigstens einen -kleinen Schmuck an diesen Tagen erhalten? Ihre Ruhestätten -können, wenn auch bescheiden, geschmückt werden. Der Volksbund „Deutsche Kriegsgräberfürs-orge" zu Berlin bietet die Möglichkeit hierzu. Im Oktob-erhest der Zeitschrift „Kriegs- gräderfürforqe" sind die Namen aller der Kriegerftiedhöfe in Ost und West, Nord und Süd aufgeführt, -auf deren Gräber Kränze oder Blumensträuße zu mäßigen Preifen niedergelegt werden können. Stundung der Saatgutlredite. Der Amtliche Preußisch« Pressedienst teilt mit: Die von der Preußischen Staatsbant (See- Handlung) gegebenen Saatgutkredile in der Gesamlhöhe vor 4» Millionen Mark waren nach den bisherigen Festsetzungen bis zum 15. November d. I. zurückzuzahlen. In Anerkennung der Tatsache, daß die Landwirte zur rechtzeitigen Be schaffung der Rückzahlungsmittel vielfach nicht in der Lage sind, hat sich die Staatsbant bereitsinden lassen, eine Triuctung der Rückzahlungen in der Weise eintrctcn zu lassen, daß ein Drittel der Kredite pünktlich bis zum 15. November zurückgezahlt, ein zweites Drittel bis zum 10. Dezember und oas letzte Drittel spätestens bis zum 31. Dezember erstattet wird. Ter Finanzminister Hal die Ermäßigung der Zinsen auf 6 für den Landwirt auch sür diese Zeit übernommen. Der Flur- und Treppenbeleuchtung muß mit dem Kürzer- werden der Tage wieder größere Aufmerksamkeit zugewendet werden. Die Meinung vieler, daß das Beleuchten nur während bestimmter Monate einzutreten habe, ist unrichtig. Nach der Polizei verordnung sind die Hauseigentümer oder ihre Stellvertreter ver- pslichtet, in allen von der Straße aus unmittelbar zugänglichen, bebauten Grundstücken die zu den Wohnungen führenden Räume, Treppen, Hausfluren, Gänge und Höse vom Eintritt der Dunkel heit an bis zur Schließung des Hauseinganges ausreichend und seu-ersicher zu beleuchten. Vereinbarungen über die Art und Unter haltung der Beleuchtung mit den Mietern sind zulässig. Die Grundstücke dürfen im Winter -vor st-8 Uhr abends, im Sommer nicht vor 8 Uhr abends verschlossen werden. Eins frühere Schlie ßung ist zulässig, wenn sämtliche Bewohner des Hauses ihr aus drückliches Einverständnis erklärt haben. Nach Schließung der
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