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Wilsdruffer Tageblatt : 04.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192510045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251004
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-04
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.10.1925
- Autor
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gerreioer. vrr gar qinzugesugr, oay oer Fan sceyl nur ein Steinchen in einem Mosaikbilde sei, das sich überall iui besetzten Gebiet entwickelt habe. Eine bewußte Ver schärfung des Besatzungsregimes habe seit einigen Wochen in der deutlichsten Weise Platz gegriffen. Auch hierin kann nnd soll der Sicherheitspakt, können und sollen schon die Verhandlungen in Locarno Wandel schaffen. Linus. AmSsndmgs GeSmiMg. Zahlreiche Glückwünsche von nah und fern. Berlin, 2. Oktober. Seinen heutigen Geburtstag verlebte der Reichsprä sident auf seinem Jagd sitz Schorfheide, um sich allen Ovationen, die für ihn geplant waren, zu entziehen. Schon am frühen Morgen war eine Flut von Glückwunsch- adresscn bei dem Reichspräsidenten aus allen Teilen des Reiches sowie aus dem Auslande eingelaufen. Auch die Reichsregierung und die anderen Regierungen haben Glückwünsche dargebracht. Zahlreich waren auch die Geschenke, die dem Reichspräsidenten dar gebracht wurden. So wurden u. a. abgegeben: kostbare Blumengebinde, Fässer mit Bier, Wein, Fleischwaren und Würste sowie andere Nahrungsmittel. Mehrere Bewohner der Odergegend übergaben einen großen Korb lebender Oderkrebse. Am Abend des Geburtstages veranstalteten zahlreiche Verbände und Vereinigungen Geburtstagsfeiern in Form vaterländischer Gedenkaüende. Ajdir erobsri. Fortdauernde Beschießung von Tei u an. Madrider Meldungen besagen, daß die spanischen Operationen auf Ajdir zu einem vollen Erfolg geführt haben. Ajdir, die Hauptstadt Abd-el-Krims, soll sich nun mehr tatsächlich in den Händen der Spanier befinden. Ajdir selbst soll in Flammen stehen, auch die Rbd- el-Krim gehörenden Häuser sind von der Feuersbrunst er griffen. Nachrichten aus Tanger berichten, daß die Rifleute die Beschießung von Tetuan ununterbrochen fortsetzen. Die Nifkabylen benutzen 75-Millimeter-Geschosse und sollen km ganzen über acht Geschütze verfügen. In Tetuan selbst herrscht Panik. Die Züge nach Ceuta sind mit flüchten den Zivilisten gefüllt. Die Frauen des maurischen Viertels laufen, Verstecke suchend, verzweifelt hin und ber. Nie türMe Mobilmachung. London, 2. Oktober. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" schreibt, die in der letzten Woche ge brachte Nachricht, daß vier türkische Divisionen nach dem Fra! beordert seien, bestätige sich durch die Meldung, daß vier Jahresklassen von Reservisten einberufen wurden. Ebenso interessant sei die Nachricht von starken türkischen Truppen- zusammenzichungen bei El Gesirah, einem der Zugänge zum Irak. Unter diesen Umständen sei es nicht überraschend, daß, wie verlautet, die britische M r t t e lm c e r fl o tt e Weisung erhalten habe, sich in den Gewässern des Nahe» Ostens zn sammeln Erdrutsch m Japan. 60 000 Häuser f o r t g e s ch w e m m t. Das Gebiet von Tokio und Jokoham a wurde von einem heftigen Erdrutsch erschüttert, wobei nach den bisherigen Mitteilungen zahlreiche Personen ums Leben gekommen sind. Zugleich überschwemmte das Meer einen Teil des Landes. Etwa 60 000 Häuser wurden in Tokio durch die Fluten fortgeschwemmt und zum Teil zerstört. In der Nacht trat heftiger Regen, begleitet von furchtbaren Stürmen, ein. Dieser Sturm war der heftigste, den Japan seit einem halben Jahrhundert erlebt hat. In Jokohama wurden durch die Wetterkatastropbe 20 Per sonen getötet, während in Jokosuka sechs Personen ihren Tod fanden. s Letzte MriüMWM - Sparsamkeit tut not! Berlin, 2. Oktober. Bei den heutigen Besprechungen der Ministerpräsidenten nnd Innenminister der Länder mit dem Rcichsfinanzminister wies dieser darauf hin, daß die Gesamt eingänge an Steuern im ganzen Rechnungsjahre den Voran schlag kaum erreichen werden. Reichsbankpräsident Dr. Schacht unterstrich vor allem die Gefahren, die aus einer unnötigen Inanspruchnahme des Anleihemarktes, namentlich im Aus land, aus die Dauer siir die Gestaltung der Zahlungsbilanz drohen. Er forderte stärkste Zurückhaltung der Ge meinden bei der Aufnahme von Ausländsanleihen. Ein stimmigkeit wurde bei den Besprechungen darüber erzielt, daß Reich, Länder und Gemeinden alle Möglichkeiten zu verfolgen haben hinsichtlich weiterer Senkung der Ausgaben und möa- lichster Beschränkung der steuerlichen Belastung. Vortragsrcise Dr. Eckeners durch Deutschland. Berlin, 2. Oktober. An Dr. Eckener ist wiederum eine überaus reiche Anzahl Einladungen von Stadtverwaltungen und öffentlichen Körperschaften ergangen. Dr. Eckener hat sich bereit erklärt, im Monat Oktober eine Reihe von Vorträgen zu hallen. Er wird am 4. Oktober in Königsberg i. Pr. sprechen. Weitere größere Veranstaltungen sind vorgesehen am 7. Ok tober in Neuruppin, am 9. Oktober in Hamburg, am 11. Oktober in Altona-Ottensen, am 15. Oktober in Berlin. Es folgen dann Vorträge am 18. in Köln, am 25. in Dresden, am 27. wieder in Berlin. In Kiel, wo Dr. Eckener am 31. Oktober vor den Gewerkschaften stehen wird, wird er auch noch am !. November im Rahmen der „Kieler Hcrbstwoche siir Kuiu und Wissenschaft" als Redner erscheinen. Llmtauschanlmldungen für ausMertmde Aeichsanlechen Berlin, 2. Oktober. Ab 5. Oktober 1925 können Reichs anlcihcn für Aufwertungszwccke zum Umtausch anqemeldcr werden. Zunächst kann nur der Altbcsitz berücksichtigt werden. Die Anträge sind den Vermittlungsstellen zuzuleiten. Hierfür kommen in Frage: Banken, öffentlich-rechtliche Kreditanstalten, Sparkassen, Kreditgenossenschaften und Zentralkassen landwirt- uhaftlicher Genossenschaften. Die Auswahl ist den Gläubigern verlassen. Die Vermittlungsstellen arbeiten in der Regel uu entgeltlich. Die Antragsfrist für Altbesitzer läuft am 28. Fe- nruar 1926 ab. Unter Reichsanlcihen werden in diesem Zu -ammenhang außer den unmittelbaren Anleihen des Reiches nie Vorkriegs- und Kriegsanleihen, die deutsche Sparprämien- iileihe von 1919 und die meisten Anleihen derjenigen deutschen minder verstanden, deren Staatseisenbahnen auf das Reich wergegangcn sind Ebenfalls an die Vermittlungsstellen sind nie Anträge auf Gewährung von Anslosungsrechten auf Grund wn Jnhaberschuldverschreibungen zu richten. Schwerer Eiscnbahnbetriebsunfall. Görlitz, 2. Oktober. Ein schwerer Eisenbahnbetriebsunfal! ereignete sich heute auf der Strecke Görlitz—Zittau kurz vor dem Tunnel an der Blockhausbrücke. Ein von Zittau kom mender Güterzug kreuzte sich dort mit einem vom Bahnhof Görlitz ausfahrenden verspäteten Personenzug nach Zittau. Eine vor dem Tunnel mit Ausbesserungsarbeften beschäftigte Gruppe Streckenarbeiter konnte sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen. Fünf Arbeiter wurden über fahren, davon wurde einer leicht, die anderen vier aber schwer verletzt. Sie wurden mit dem sofort herbeigerufenen Krankenauto ins Krankenhaus gebracht. Ärzte und Sanitäts personal waren auch bald zur Stelle. Benesch reist nach Lscamo Prag, 2. Oktober. Die Reife des Außenministers Dr. Benesch nach Locarno steht nunmehr endgültig fest. Dr. Be nesch hat im parlamentarischen Club der Tschechischen National- Sozialiften seinen Parteigenossen einen Bericht über die außen politische Lage abgestattet. Ferner hat er über die Aussichten der Konferenz von Locarno gesprochen. Der Inhalt seiner Ausführungen wird als vertraulich betrachtet. Abbruch der Schuldenverhandlungen. Paris, 2. Oktober. Wie dem „New Dort Herald" aus Washington gemeldet wird, sind die Verhandlungen über die Fundierung der französischen Schulden an Ame rika zum mindesten vorläufig abgebrochen. Finanzminifter Caillaux trete heute seine Rückreise nach Frankreich an, ohne ein Abkommen unterzeichnet zu haben. Die Konferenz fchlof recht dramatisch, als die amerikanische Delegation naa- Rücksprache mit dem Präsidenten Coolidge das letzte franzö fische Angebot formell ablehnte und eine vorläufige Regelum vorschlug, nach der Frankreich fünf Jahre lang 40 Millionen Dollar zahlen soll; nach dieser Zeit soll die endgültige Regel»! geprüft werden. ( Hus unlerep keimst j Wilsdruff, am 3. Oktober 1925. Merkblatt für den 4. und 5. Oktober. Sonnenaufgang 6' <6») u Mondausgang 7? N. c7^ N.) Sonnenuntergang (5^) ff Monduntergang . 8^ V. !9^ V.) 4. Oktober. 1830 General Uorck von Marienburg in Klein-Ols gestorben. — 5. Oktober 1582 Annahme des Gre gorianischen Lialenders. — 1870 Wilhelm I. verlegt sein Haupt quartier nach Versailles. Das Wetter der Woche. Mit einem Landregen, wie man ihn sich solider schwerlich vorstellen kann, führte sich die vergangene Woche ein und übertraf damit beinahe noch unsere Erwartungen. Die starken Regensälle, die den ganzen Sonntag über in Nord- und Mitteldeutschland niedergingen, waren die Folge des Vorüberganges eines engbegrenzten, aber um so intensiveren Luftdruckwirbels. Unmittelbar nach dem Abzug des Tiefes trat eine wesent liche Besserung des Wetters ein. Wohl drohten von Is land neue Tiefdruckwirbel vorzustoßen, doch vermochten sie das Regengebiet nur bis Dänemark vorzutreiben. Bei uns trat bei regelmäßigem Luftdruckanstieg in den Morgen stunden ziemlich nebliges, tagsüber aber prächtiges Herbstwetter ein. Wenn auch die Temperaturen immer noch um zwei bis drei Grad unter den Normalwerten blieben, so wurde doch das Wetter als prächtig empfunden. Es scheint, daß die günstige Wetterlage auch für dis nächsten Tage anhatten wird, so daß tagsüber mit einem weiteren Steigen der Temperaturen zu rechnen ist. Das Winterhalbjahr mit seinen langen Abenden steht vor der Tür. Auch -diejenigen, die -wegen allzu starker Arbeitsbe lastung oder aus sonstigen Behinderungsgründen im Sommer sich das Lesen einer Zeitung versagen zu müssen glaubten, werden jetzt, wo die Arbeit draußen in Flur und Feld scharf nachzulassen beginnt, das Bedürfnis empfinden, ihre sangen Winterabende mit der Lektüre dessen, was draußen in der Welt vorgsht, und von dem sie selbst persönlich oft genug eng betroffen werden, aus füllen zu wollen. Nichts ist in solchem Falle geeigneter, diesem f Bedürfnis gerecht zu werden, als die Aufgabe eines Abonnements z aus das „Wilsdruffer Tageblatt". Als einziges, den besonderen s Verhältnissen der engeren Heimat gerecht -werdendes Blatt er- - freut sich das „Wilsdruffer Tageblatt" -von -Fahr zu Lahr steigen- der Beliebtheit in seinem Leserkreise. Machen Sie einen Versuch, - er wird Sie gewiß nicht gereuen! Entlassungsfeier in der Landwirtschaftlichen Schule. Am ? Dienstag, dem 29. September, fand in der Landwirtschaftlichen k -Schule für Mädchen die vierte Prüfung mit anschließender Ent- j lass-ungsssier statt. Die Prüfung zeigte, daß die Schülerinnen i nicht nur in praktischen Fächern wie Gartenbau, GeflügelKucht, Kochen und Handarbeit, sondern auch in Allgemeinbildung wie § Geographie -usw. ein gründliches Wissen erhalten. Nach Be- j sichtigung der Ausstellung von Handarbeiten, gereinigten Gegen- j ständen, Garten- und Mvlkereierzeugnissen, den herrlichsten Tor- k Len und Kuchen folgte im „Adler" eine fröhliche KafseestuNde. ; Danach unterhielten die Schülerinnen ihre Angehörigen durch kleine Aufführungen. Das Lied „Hab' Sonne im Herzen", ein Erntereigen, bas Theaterstück „Die R-egentrude", ein Hühnertan-z und das Schlußlied „'s is Feieromd" -ernteten reichen Beifall. Nach fröhlichen Gesellschaftsspielen schloß gegen 10 Uhr die Feier. Der neue Winterfahrplan der Reichseisenbahnen tritt morgen Sonntag in Kraft. Für -die Linien Freital—Wilsdruff und Wils- druff—Meißen-TriM bringt er nur -ganz geringfügige Aenderungen. Lediglich der -Frühzug nach Meißen verkehrt nun wieder eine Stunde später. Die genauen Zeiten finden unsere Leser in dem beliebten T a s ch e ns a h r plan, den die Firma Edgar Schindler, Uhren-, Gold- und Silberwaren, Wils druff, Dresdner Straße, der heutigen -Stadt- und Botenauflage unseres Blattes gratis beilegt. Weitere Exemplare werden bei Bedatf gern kostenlos -von Herrn Schindler sowohl -als kn unserer Geschäftsstelle abgegeben. Aerzilicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle). Sonntag den 4. Oktober: Sanitätsrat Dr. Bartcky (Wilsdruff) und Dr. Auerbach (Burkhardswalde). Invalidenversicherung betreffend. Die Aenderungen, die das Gesetz über den Ausbau der Angestellten- und Invalidenversiche rung vom 28. Juli 1925 bringt, haben eine Neubearbeitung des im Dezember 1923 erschienenen Merkblattes für die Entrichtung- der Beiträge zur Invalidenversicherung beanzeigt erscheinen las sen, auch ist dem Wunsche nach Herausgabe eines Merkblattes für die freiwillige Versicherung entsprochen worden. Obige Merk blätter können in der Geschäftsstelle der Ortskrankenkasse hier von -den Arbeitgebern entnommen ober im Versicherungsamte (Ver waltungsgebäude Zimmer 7) eingesehen werden. Verwaltungs-Sonderzug Meißen—Leipzig zum Deutschen Reichskriegertag. Für Sonntag, den 18. Oktober d. I., ist ein Verwaltungs-Sonderzug auf der Strecke Meißen—-Döbeln— Leipzig eingelegt worden. Der Zu-g verkehrt ad Meißen früh 5,08 Ühr und kommt an Leipzig Hauptbahnhof früh 8 Ühr. Zur Rückfahrt muß von den Teilnehmern der Perssnenzug Nr. 1515, ab Leipzig 10,10 Uhr abends, benutzt werden. Dieser Zug -wird an diesem Sonntag bis Dresden durchgesührt werden. Zur Mit fahrt berechtigen die -gewöhnlichen Fahrkarten. Beteiligung von Schulkindern an Erntearbeiten. Das Mi nisterium für Volksbildung -macht bekannt: Wegen der andauernd schlechten Witterung der letzten Zeit und des vielfach herrschenden Mangels an Arbeitskräften werden die Bezirksschulämter i-m Einvernehmen mit dem Wirtschaftsministerium und dem Arbe-its- und Wohlfahrtsministerium ermächtigt, auf Antrag von Schul bezirken zu genehmigen, daß Schulkinder, Lie sich mit Einverständ nis ihrer Ettern dazu bereit finden, Unterrichtsfreiheit zur Teil nahme an der diesjährigen Hackfruchternte gewährt wird, soweit ein Bedürfnis hierfür anzuerkennen ist. Werden die Anträge der Schulbezirek mit Mangel an geeigneten Arbeitskräften be gründet, so ist ihnen eine Bestätigung des örtlichen Arbeitsnach weises be-izufügen. ....^ 1- Kesselsdsrf. (P f a r r e r a b s ch i e d.) Diesen Sonntag, den 4. Oktober, hält Pfarrer Zacharias im Hauptgottesdienst seine Abschiedspredigt, um nach neunjähriger gesegneter Wirksamkeit in hiesiger Parochie einem ehrenvollen Ruse nach Zschaitz bei Dö beln zu folgen. HerzogswaldK. (Bü rg e r m e ist e rw ah l.) Nachdem die letzte Sitzung im Punkte Bürg-ermeisterwahl zu keinem Ergebnis geführt hatte, -war für Donnerstag eine weitere Sitzung -des Ge- memderates einberufen worden. Zunächst wurde die Anstellung eines berufsmäßigen Bürgermeisters mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt und anschließend hieran mit 10 von- 13 Stimmen der bisherige Bürgermeister Hartmann aus weitere sechs Jahre w-ie- dergewäh-lt. Dem allgemeinen Wunsche nachkommend, wurde weiter beschlossen, die Hauptverkehrsstraßen wieder zu beleuchten. Hsrzogswalde. (V erkauf.) Landhaus „Waldfrieden" hat Kaufmann Zieger am 1. Oktober für 19 000 Mark an F. Wein hausen verkauft. VereiRSkalenÄer. Iungdeutscher Orden. 3. Okt. 8 Uhr Vortrag im „Adler". Turnverein D. T. 4. Oktober Ver-einsabturnen. Gewerbeverein. Dienstag, 6. Oktober, abends 8 Uhr Ver sammlung im „Löwen". Militärverein. 10. Oktober 8 Uhr Hauptversammlung. * Wetterbericht. Zunächst heiter, am Morgen neblig, im Laufe des Tages Be wölkungszunahme bei mäßigen westlichen Winden. Tagsüber kühl. Oertlich unbedeutender Bodenfrost nicht ausgeschlossen, tagsüber mild. Hirschbrunst im Tharandter Walde und auf dem Landberge. Es gab eine Zeit, da strömten -gegen Abenddämmerung Hunderte von Menschen hinaus nach dem Landberg, den Triebisch- wiesen, nach der Wern-ersbachsüLterung, nach Schneise 18 oder Grillenburg, um die Hirsche röhren zu hören. Und tatsächlich eine Hirschfamilie von 15 bis 20 Tieren traf man beim Nachmittags spaziergang an, wie ganz anders -heute; stundenlang kann man den Wald durchqueren, ehe ein Stück Wild sichtbar wird. Hirsch brunst! Wenn die von Len-z und Liebe singenden -Glöcklein der Weide tiere aus den Wiesen -langsam verstummen, wenn frühe -Herdst- nebel die Lehmhütten und Strohfeimen unserer Walddörfer schier verschlingen, wenn Ahorn, Eschen und Buchen bluten: dann ist glückselige -ILgerz-eit, dann melden sich die Hirsche im herb-stblät- terbunten Grillenburg-Tharandter Walde. — Die Abendsonne war längst hinter den dunklen Waldriosen verglommen und ein langgezogener karmo-isinroter Streifen geisterte gespenstisch im Liesen Schwarzblau der aufgetürmten Wolkenwand, -ganze -Ge schwader -weiWäulich gerundeter Wolken -jagten am Horizonte hin. Sv gingen wir langsamen Schrittes dahin, immer mehr ver stummend unsere erst so estrige, lustige Unterhaltung. Hin und wieder fiel kein Wort mehr. Der Abendwind blies kühl durch die Waldwipfel, da dröhnte durch die weltentrückte Einsamkeit aus voller Kehle der luftrufende Brunftschrei des Hirsches und uaa — uaa tönte es im tiefen Baß von -den Rivalen zurück. Eine undurchsehbare Nebelschicht verhüllt den Standort des Ge weihten; mitunter nur bohrte sich magisches Mondkicht in das einsame Gebilde. Wir wagten uns näher. -Wieder röhrte der Gewaltige in den Nebelschwaden und aus der Ferne -drang zu uns der hohle Rus anderer Eeweihtiere. In den Zweigen klirrte das Herbstlaub; über die Halme raschelte der Wind. Die Nerven winselten nach Befreiung — doch der Mond vermochte den dich ten Vorhang nicht zu lüften, hinter dem das Liefe „uaa" dröhnte. Kalt lies es mir über den Rücken. Stolz vor mir stand der Rot hirsch, herausfordernd trug er sein frisch gefegtes -Geweih, er rief die Gegner zum Kampfe heraus. Wie quoll sein Hals aus! Schaurig klang der Kampfruf der Gewaltigen. — Am Buchen holz drüben trollte ein Tier dahin, überlief einen Graben und ver schwand in der Dickung. Noch einmal entlockte der Hochgeweihte seiner Luftröhre den luftweckenden Schrei — dann polterten die starken Läufe durchs nebeldampfende Ungewisse und von drinnen brachte nur noch der Wind das Brechen und Knicken der Zweige. — Wie eine achtunggebietende Majestät stand -der kühne Recke im gründämmernden Mäld, klar strahlten die großen Lichter und die -langen Gabeln reckten stolz empor. Vom silbergrauen Stamm einer Rotbuche torkelten -einige müde Blätter rot Nnd rostbraun herab, -während wir -von weitem laute Rüfe zu uns dringen hörten, kehrten wir langsam heimwärts. Die Zunge wurde wie der -gesprächig, die Mondstrahlen tauchten wie muntere, lebende Kobolde durch die Zweige, von der Ferne hallte immer noch der Ruf „uaa, uaa" der Hochgcweihten -zu uns, die einigen Abend stunden der Hirschbrunst waren vorüber. obe. ^S»Gle» unü Nschbarlcvatt ) Fördergrrsdorf. (Diebesfr e chh e it.) Hier war die Inhaberin eines -Geschäfts verstorben und, wie dies aus dem Lande üblich ist, aufgebahrt worden. Kurz vor der Beerdigung verübten unbekannte Spitzbuben in das betreffende Kolonial warengeschäft einen frechen Einbruch und entwendeten dabei aller lei Waren und Sachen von erheblichem Werte. Ein herdeige holter Polizeihund verfolgte eine Spur bis Tharandt, doch ging diese dann verloren. Oberschaar b. Dittmannsdorf. (Verkauf.) Die Heußer- : Mühle ist für 22 000 Mark verkauft worden. Brand-Erbisdors. (Tödlich überfahren.) Der in
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