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Wilsdruffer Tageblatt : 03.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192510037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19251003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19251003
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-03
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.10.1925
- Autor
- Links
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Perjonenstandsaufnahme am 10. Oktober 1925. Die dies jährige Personenstandsaufnahme hat sich nach Anordnung des Herrn Reichsministers der Finanzen wieder wie im Vorjahre auf die natürlichen Personen und auf sämtliche Betriebe zu erstrecken. Es werden diesmal Haushaltungslisten, Betriebsblätter und Hauslisten ausgegeben. Die vorgeschriebenen Fristen find auf den Vordrucken angegeben. Verantwortlich für richtige und pünktliche Ausfüllung sind die Wohnungs- oder Betriebsinhaber bezw. deren Bevollmächtigte sowie die Hausbesitzer oder deren Vertreter. Im übrigen wird auf die demnächst erscheinende Be kanntmachung der Gemeindebehörde verwiesen. Verkaufszeit in Ladengeschäften. Von einzelnen Geschäfts leuten sowie auch von gewerblichen Berufen in einzelnen Orten des Kammerbezirkes wurde bei den unteren Verwaltungsbehör den darum nachgefucht, wenigstens während der Sommermonate an Wochentagen den Verkaufsbeginn auf 6 Uhr früh zu verlegen oder die Verkaufszeit bis 8 Uhr abends auszudehnen oder an Sonn- und Festtagen das Offenhalten der Ladengeschäfte an ge wissen Stunden zu gestatten. Die Kammer sprach sich in allen diesen Fällen grundsätzlich gegen jede Ausnahm-ebswilligung aus und wies, soweit derartige Gesuche aus den Reihen des Fleischer handwerks geäußert waren, ausdrücklich darauf hin, daß die große Mehrzahl der Fleischermeister, wie eine Aussprache auf dem Be zirkstag der Fleischer in Kamenz am 12. Mai 1925 ergeben hat, eine Notwendigkeit und ein Bedürfnis für die Freigabe des Ver kaufs in Fleischereien an Sonn- und Festtagen nicht anerkenne. Eefängnisarbeit. Der Reichswirtschaftsminister teilte dem Reichsverband des deutschen Handwerks mit, daß die Frage der Erteilung von Aufträgen an die Gefangenenanstalten schon seit längerer Zeit Gegenstand von Verhandlungen mit den beteiligten Reichs- und Länderressorts sei. Zurzeit sei im Reichsfinanz ministerium ein Entwurf von Richtlinien in Bearbeitung, die bei der Erteilung von Aufträgen an die 'Gefangenenanstalten seitens der Reichsbehörden maßgebend sein sollen. Die Fertigstellung des Entwurfs sei binnen kurzem zu erwarten. Der Reichswirt- schaftsminister behäli sich weitere Mitteilungen darüber vor. . Die Zeppelin-Eckener-Werbewoche. Der Reichsaus schuß für die Zeppelin-Eckener-Spende teilt mit: Bekannt lich gehören die Tage vom 11. bis 18. Oktober dem Ge denken der überfahrt des „L. Z. 126" von Friedrichshafen über den Ozean nach Amerika, dem Gedenken des Grafen Zeppelin und der Erhaltung seines Werkes, der Werft in Friedrichshafen. Die Zeppelinwerst in Friedrichshafen ist in Gefahr, ihre Pforten schließen zu müssen, wenn es nicht gelingt, dem Werk des Grafen Zeppelin neue Mittel zuzu- sühreu. Nicht darum handelt es sich, was irrtümlicher weise leider vielfach in den Vordergrund gestellt worden ist, ein Nordpolschiff zu schaffen; der Kernpunkt dieses Kampfes um die Idee ist der Ausbau und die Vervoll kommnung des großen transozeanischen Verkehrs- gedankens. Diesem großen Problem ist die Zeppelin- Eckener-Woche gewidmet. Postttberweisungsverkehr mit Dänemark. Am 1. Ok tober wird der Postüberweisungsverkehr mit dem König lich Dänischen Postgirokontor in Kopenhagen ausgenom men. Demgemäß können Postscheckkunden Beträge von ihrem Postscheckkonto in Deutschland auf ein Postscheck konto bei dem Königlich Dänischen Postgirokonto in Kopenhagen und umgekehrt die dänischen Post- scheckkunden Beträge auf Postscheckkonten in Deutschland überweisen. Die Überweisungen nach Dänemark, zu denen die innerdeutschen Postüberweisungsvordruüe zu verwen den sind, können in Reichsmark oder in dänischer Währung (Kronen und Ore) ausgestellt werden. Der Betrag der Überweisungen ist nicht begrenzt. Die Gebühr beträgt für je 100 Reichsmark 5 Pfennige, mindestens 20 Pfennige. Postüberweisungsverkehr besteht im übrigen noch mit Danzig, Österreich, der Schweiz und Ungarn. Jubiläums-Obst-, Gemüse- und Pflanzenausstellung Kötzjchen- broda. Sonnabend den 3. Oktober vormittags 11 Uhr findet in Kötzschenbroba in der bedeutend erweiterten Schützenhalle die feierliche Eröffnung der Jubiläums-Obst-, Gemüse- und Pflan zenausstellung des Obst- und Weinbauvereins Lößnitzorifchaften statt. Die Ausstellung, die auch einen Teil des Schützenplatzes hinter der Halle einnimmt, wird eine außerordentlich reichhaltige Schau über das gesamte Obst- und Gemüsebauwesen der Lößnitz und angrenzenden Gebiete darbieten. Keder hundert Aussteller aus den Kreisen der Privatgartenbesitzer des berufsmäßigen Gar ten- und Obstbaues sowie der damit zusammenhängenden In dustrien haben die Ausstellung beschickt. Aus mehr als zwölf hundert Tellern werden die Erzeugnisse des mittelfächsischen Obst baues in ihren verschiedenen Arten vertreten sein. Die Bienen züchter bieten in einer reichbeschickten SonderauLstellung einen Einblick in diesen volkswirtschaftlich wichtigen Zweig der Land wirtschaft. 6m Rahmen der Ausstellung find verschiedene Vor träge und Führungen in einschlägige Betriebe der Lößnitz vor gesehen. Die Asustellungslettung gibt einen besonderen ausführ lichen Katalog und Führer durch die Ausstellung heraus. * Grumbach. Besonderes Jagdglück hatte dieser Tage Herr Paul Liebschner aus Werdau, der sich »urzeit in Grumbach aufhält. Bei einem Iagdqange auf dem Revier des Gutsbesitzers Th. Rülker erlegte er auf einen Schuß fünf Reb hühner. Kesselsdorf. (Faustball.) Tv. Kesselsdorf 3 gegen Tv. Seifersdorf 2 85 :60. Mit diesem Spiel behält die 3. Mann- Tv- Kesselsdorf weiterhin die Spitze ihrer Abteilung und schloß die Herbstrunde ohne Verlustpunkte. * Kirchennachrichten. — 17 Sonntag n Tr. Predigttext: Luk. 14, 1—11. Wilsdruff. Kollekte für den Evangelischen Bund. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdicnst; 1-11 Uhr Kindergottesdienst; nachm. 1 Uhr Christenlehre für die tonfirmierte männliche Jugend; 2 Uhr Taufgottesdienst; abends 6 Uhr Iungmännervereln (Jugendheim); >68 Uhr Sungfrauenverein (Pfarrhaus). — Mittwoch, 7 Oktbr., abends >68 Uhr Sungmannerverein (Jugendheim). Grumbach. Kollekte für den Evangelischen Bund. Vorm. >69 Uhr Predigtgottesdienst. — Donnerstag Posaunenchor 1 und 2. Kesselsdorf. Vorm. >69 Uhr Beichte.(Pf. Heber); 9 Uhr Abschiedspredigt von Pf. Zacharias. Kirchenmu s i k: a) Sei getreu bis in den Tod, Lied für Sopran von F. Woyrisch; h) Reiselied, Chor von Soh. Seb. Bach; nachm. 2 Uhr Taufen. Sora. Vorm. >69 Uhr Predigtlesegottesdienst; nachm. >62 Uhr Kindergottesdienst. Röhrsdorf. Vorm. >69 Uhr Predigtgottesdienst; 10 Uhr Kmdergottesdienst; abends 8 Uhr Sungmännerverein (Pfarrhaus). . Limbach. Vorm. >69 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für ^olkslirchlichen Laienbund. Abends 8 Uhr Geistliche Musi'k- ussuhrung durch die Limbacher Artamannen. Eintritt frei. Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Tanneberg. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Herzvgswalde. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst; danach Sprechstunde in pfarramtlichen Angelegenheiten. Katholischer Gottesdienst Wilsdruff (Schloßkapelle). Sonn tag vorm. 9,15 Uhr Predigt und Hochamt; nachm. 5 Uhr Segens andacht. * Vereinskalender. Anakreon. Freitag alle Sänger. Sungdeutscher Orden. 3. Okt. 8 Uhr Vortrag im „Adler". Turnverein D. T. 4. Oktober Vereinsabturnen. Gewerbeverein. Dienstag, 6. Oktober, abends 8 Uhr Ver sammlung im „Löwen". Militärverein. 10. Oktober 8 Uhr Hauptversammlung. * Wetterbericht. Vorwiegend wolkig, zeitweise aüfklarend; mild, nur bei nächt lichem Aufklaren am Morgen Abkühlung bei leichtem Bodenfrost. Schwache bis mäßige südliche bis westliche Winde. (r«<dlev u»ä Coswig. (Z u g e n t g l e ff u n g.) Auf dem Bahnhof Cos wig entgleiste am Mittwochmittag der von Meißen kommende Personenzug 625 in der Einfahrtsweiche. Personen sind nicht verletzt worden, jedoch entstand einiger Materialschaden. Sämt liche Züge in Richtung Meißen—Leipzig erlitten erhebliche Ver spätung. l. Priestewitz. DerhiesigeIungde-utscheOrden feierte durch einen Deutschen Abend am 26. September den Jahrestag seines Bestehens, an dem sogleich die Erhebung zur Bruderschaft und am folgenden Tage die Bannerweihe stattsand. Im Ortsgasthof fand der Deutsche Abend statt. Zwölf Banner und Wimpel hielten ihren Einzug. Die Festansprache hielt Kom tur Bruder Lasse (Dresden). Er führte aus: Treue wollen wir unseren Gefallenen halten. Deutschland muß leben und -wenn wir sterben müssen. Die Großtaten der Deutschen von der Her mannsschlacht an bis zum geschmiedeten Deutschen Reich 1870/71 und 1914/18 müssen Weiterleuchten und den deutschen Geist im nationalen Sinne befruchten. Die nationale Bewegung wird vom Stahlhelm, Wehrwolf und Iungdeutschen Orden getragen und letzterer erstrebt im besonderen die deutsche 'Dol-ks-gemeinschaft. Tat sollen zeugen, wie er arbeitet. — Nach einigen Gedichtvor trägen erfolgte die Aufführung „Der jungdeutsche Schwur", die gut dargebvten wurde und deshalb lebhaften Beifall erntete. Komtur Bruder Lasse erhob die bisherige Gefolgschaft zur Bru derschaft mit dem Geleitwort: „Wahrt allzeit Treue zu Gott, Volk, Vaterland und zu -euch selbst". Das Deutschlandlied be endete den patriotischen Abend. — Der Sonntag wurde zu einer großen jungdeutschen Kundgebung. Alle vaterländischen Verbände nahmen am Feldgottesdienst in Wantewitz teil und ebenso an der darauffolgenden Kriegsrehrung. Herr Pfarrer Klötzer (Lenz) mahnte in Anlehnung an die Auferweckung des Mnglings zu Nain alle Anwesenden, auch Deutschlands Auferstehung vorzu bereiten. —'Nach dem Mittagessen und der Platzmusik der Dres dener Ordenskapelie begann der Umzug durch den schlich ge schmückten Ort zum Weiheplatz. Die Weiher-ede und Weihe durch Herrn Pfarrer Klötzer geschah in markigen (deutschen) Worten. Wie im Feldgottesdienst so auch zum Weihegottesdienst wurden von den Chören -zu Wantewitz und Strießen finnige Ge sänge bar-geboten. Schöne Gestgeschenke wurden dem Banner noch überreicht und nun möge es uns einer sonnigen Zukunft zu führen. Dresden. (U n t e r s ch l a g u n g en b e i m S ä ch s i s ch e n Volks opser.) Wegen Verdachts der Unterschlagung und groben Vertrauensbruchs find, wie die „Sächsische Staatsztg." mittelst, der Major a. D- Löffler und Dr. Meißner, früherer Syndikus «des Verbandes Sächsischer Industrieller, verhaftet und dem Untersuchungsgefängnis zugeführt worden. Beide Herren bekleideten eine Ehrenstelle innerhalb -der Verwaltung des /-Säch sischen Volksopfers", einer Organisation zur Betreuung der Kriegshinterbliebenen. Bei einer plötzlichen Revision des Kassen bestandes -des ,-Sächsischen Volksopfers" soll ein Fehlbetrag von 80 000 Mark entdeckt worden sein. — Von der Geschäftsführung des „Sächsischen Volksop-fers" wird dem Telunion-Sachsendienst gemeldet: Es ist richtig, daß in der Geschäftsführung des „Säch sischen Volksopfers" bedauerliche Unregelmäßigkeiten vorgökom- men find. Sobald den Vorsitzenden der Ausschüsse verdächtige Momente bekannt wurden, Haben sie mit größtem Nachdruck die Aufklärung und Regelung der Angelegenheit betrieben. Hierbei mußte das größte Gewicht darauf gelegt werden, daß das „VoNs- opfer", dessen Mittel -zur Linderung schwerer Not bestimmt sind, in finanzieller Hinsicht keinen Schaden erlitt. In diesem Sinne ist auf Grund genauester Prüfungen und unter schärfster Heran ziehung derjenigen, die für die ordnungsgemäße Gefchästsführung verantwortlich waren, vorgegangen worden. Als ErgÄmis kön nen wir mitteilen, daß die Deckung der entstandenen Fehlbeträge -gesichert ist. Dresden. (Z ehn Jahre Oberbürgermeister.) Vor Eintritt in -die Tagesordnung der letzten Gesam-Lsitzung ge dachte Bürgermeister Dr. Külz des Umstandes, daß mit dieser Sitzung zehn Jahre vergangen fein, seitdem Oberbürgermeister Blüher -an der Spitze der Verwaltung der Stadt Dresden stehe. Zehn Jahre feien im Leben einer deutschen Großstadt unter nor malen Verhältnissen keine lange Zeit, aber -gerade diese zehn Jahrs seien besonders inhaltschwere gewesen und hätten ungeheure An forderungen an die Arbeitskraft, die C-Harakterfestigkest und die VerantwortungsfreudiKeit der leitenden Verwaltungsbeamten gestellt. In vorbildlicher Pflichterfüllung habe Oberbürgermeister Blüher in diesen schweren Jahren die -Geschicke Dresdens geleitet. Ihm hierfür 'aufrichtigen Dank zu bekunden, sei dem Rate ein herzliches Bedürfnis. Dieser Dank werde zweifellos in der gan zen Bürgerschaft mit empfunden werden. Lausa. (Schadenfeuer.) In der Nacht zum Mittwoch brach nach 1 Uhr in der eine halbe Stunde vom Dorfe gelegenen Ziegelei Feuer -aus, dem Schuppen, Stall und Scheune mit Heu- und Strohvorräten zum Opfer fielen. Den durch Sirenensignale der Ziegelei (ein Feuerschein war infolge des dichten Nebels nicht zu sehen) herbeigerufenen zahlreichen Wehren der -Umgegend ge lang -es, das anfangs stark gefährdete Wohnhaus zu halten. Der Besitzer H. war verreist. Bautzen. (B r a n d.) Aus noch unermittelter Ursache brann ten das Wohnhaus und die Tischlerei des Bürgermeisters Schnei der in Sollschwitz nieder. Der Eigentümer weilte gerade in Leipzig. Döbeln. (Zwei Kinder von ihrem Vater ins Wasser gestoßen.) Die beiden drei und fünf Jahre alten Kinder einer hier in der Dresdner Straße bei ihren Estern wohn haften ledigen Arbeiterin wurden seit Sonntagmittag vermißt. Eine Frau sah die kleinen Kinder und einen -jungen Mann in der Nähe des Muldenbades, ohne dabei etwas Böses zu ahnen. Inzwischen ist durch die Kriminalpolizei ermittelt worden, daß der uneheliche Vater -dieser beiden Kinder, der 38jährige Krast- wagenführer Kurt Hempel von hier, zuletzt aufhältlich in Leis nig, durch einen 18jährigen Arbeitsburschen aus Leisnig die Kleinen mit Schokolade nach der Mulde locken ließ. Dort hat er den Burschen fortgeschickt, mit den Kindern Verstecken gespielt, ihnen Papiertütcn über den Kopf gestülpt und sie in das Wasser gestoßen. Ohne sich weiter um die Kinder zu 'kümmern, ist er schleunigst wieder nach Leisnig gefahren. Dort wurde er am Dienstag in den -Iohannislalanlagen verhaftet. Am Mittwoch hat er -die Tat eingestanden. Er hat sich der weiteren Fürsorge seiner unehelichen Kinder entziehen wollen. Auch der Mithelfer wurde an demselben Tage in Leisnig verhaftet. Die Leichen der beiden Kinder konnten noch nicht gefunden werden. Leisnig. (Diamantene Hochzeit.) Am Sonntag feierte der früher hier ansässige Werkmeister Paul Nedrich mit seiner Ehefrau das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Chemnitz. (Festnahme eines Betrügers.) Von der Kriminalabteilung wurde der hier wohnhafte 23 Jahre alte angebliche Ingenieur Ulbricht festgenommen, der seine Gläubiger um insgesamt 187 000 Reichsmark -geschädigt hatte. Chemnitz. (Das Leben der Großstad t.) Nach den statistischen Berechnungen Dr. Kurt Schüppels hier wird in Chemnitz aller neunzig Minuten ein Kind geboren, aller drei Stunden stirbt ein Chemnitzer und jeden Tag ziehen hier sechzig Menschen zu. Oelsnitz i. E. (U nfall im Ber g w e r E.) Ein schwerer Unfall ereignete sich am Montagmittag auf -dem hiesigen Concor dia-Schacht. Nachdem in der Grube der erste Schuß erfolgt war, wollten der 32 Jahre alte Meyer von hier und der 29 'Jahre alte Werner von Neu-Oelsnitz sich von der Wirkung desselben am Ort überzeugen. Dabei erfolgte ungeahnt die -zweite Sprengung und die Heiden Arbeiter wurden durch Sprengstücke sehr schwer verletzt. Der verheiratete Werner ist bereits im Knappschafts krankenhaus gestorben. Hainewalde. (Vom Tode des Ertrinkens ge- rett e t.) Das zweijährige Söhnchen der Familie Ernst Tempel fiel in einem unbewachten Augenblick in die angeschwollene Man- dau. Auf die Hilferufe der erkrankten Mutter eilten Nachbars leute herbei und Frau Lina Bartsch entriß das Kind den Fluten wieder. Es gelang, den Kleinen ins Leben zurüchurufen. Scheibenberg. (Steigerung des Ernteertrages.) Einen interessanten Versuch auf die Steigerung des Ernteertrages hat der Saitenmacher Robert -Schluttig unternommen. Er hat im Frühjahr in seinem Garten neun Stück Kartoffeln in der üb lichen Saatgröße -im Gewicht von zusammen 400 Gramm gelegt. Die Ernte ergab 172 mittelgroße Kartoffeln im Gewicht von 29 Pfund; das wäre also das 19fache in der Anzahl und das 36fache im Ertrag. Im allgemeinen wird in hiesiger Gegend nur mit einem fünf- bis sechsfachen Ertrag gerechnet. Herr Schluttig hat dieser Versuchslandfläche die größte Pflege ange deihen lassen, aber er hat damit auch gezeigt, daß der Kleln- gartcnbau eine sehr wichtige Nolle auf dem -Gebiete der Volks ernährung spielt. Aue. (Eh r u n g k i n d e r r e i ch e r M ü tt e r.) Die Stadt verordneten haben für eine Ehrung der kinderreichsten Mütter unserer Stadt 3000 Mark zur Verfügung -gestellt. Von der Ehr ung sollen alle Mütter von sieben und mehr lebenden Kindern erfaßt werden. Es kommen dabei mehr als 200 Mütter in Frage, und zwar 91 Mütter mit sieben, 58 mit acht, 34 mit neun, 8 mit zehn, 4 mit elf und -eine mit zwölf lebenden Kindern. Leipzig. (Wieder ein Opfer des Typhus.) Die vom Typhus befallene Familie des Universstätsprofessors Girgen- sphn hat wieder einen herben Schicksalsschlag erlitten. Nach dem erst kürzlich der Professor und seine 13>6jährige Tochter der tückischen Krankheit erlegen sind, -ist nun auch die 15 Jahre alte Tochter -Karin an Typhus gestorben. Die Mutter liegt noch 'krank darnieder. Rundfunkspielplan der mitteldeutschen Sender Dresden und Leipzig. Sonnabend, 3. Oktober. Wirtschaftsrundfunk: 10 Uhr vorm.: Wirtschaftsnachrichten: Moll- und Baumwollpreise; 4 Uhr nachm.: Landwirtschaftliche Preisberichte; 6 Uhr nachm.: Landwirtschaftliche Preisberichte (Wiederholung); 6,15 Uhr abends: Landwirtschaftliche Preisbe richte (Fortsetzung) und Mitteilungen des Leipziger Mebamtes für Handel und Industrie. Rundfunk für Unterhaltung und Belehrung: 10,15 Uhr vor- mitt.: Was die Zeitung bringt; 12 Uhr m-itt.: Mittagsmufik; 12,55 nachm.: Nauener Zeitzeichen; 1 Uhr nachm.: Börsen- und Presseberichte. 4,30—6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Nundfunk- hauskapelle; 6,30—6,45 Uhr abends: Funk-bastelstunde; 7—7^0 Uhr abends: Vortrag Dr. O. Hauser (Berlin): „Urmenschen in Sachsen"; 7,30—8 Uhr abends: Hackebeils Vortragsreihe, 14. Abend: Dr. Jersch, Vorstandsmitglied des Deutschen Fußball- bundes: „Fußball und deutscher Volkssport" (anläßlich des 25- jährigen Beistehens des Deutschen Fußballbundes"). Programm der Mitteldeutschen Sendestelle Dresden. 8,15 Uhr abends: Balladen - Abend. Mitwirkende: Willy Vesper, Karl Becker (Baß). Am Flügel: Karl Fehling; an schließend (etwa 9,30 Uhr) Pressebericht und Sportfunkdienst; darauf Tanzmusik bis 11,30 Uhr (von Dresden aus). Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleilung Hermann Lässig, für An zeigen und Reklame A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich In Wilsdruff,
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