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^eyrswege geworden sind. Non ihr ist z. B. die Expedition Berings, die die Frage des Zusammenhanges zwischen den Kontinenten Asten und Amerika klären sollte, veranstaltet worden Aber auch andere Zweige der Wissenschaft fanden in der Akademie eifrigste Pflege und Förderung, so vor allem vie Ethnologie, die Mathematik, die Astronomie, die Geologie die Biologie n. a. Infolge einer einlenkenden Erklärung der Lowietregierung haben sich inzwischen jedoch etwa dreißig deutsche Gelehrte entschlossen, an den Festlichkeiten in Lenin- grad (Petersburg) teilzunehmen. Die Petersburger Akademie hat ss" Laust 200 Jahre ihres Bestehens hohe Verdienste UM die Wlssenichaft erworben Neues aus »Iler Welt Der erste Schnee. Im Ober harz ist der erste Schitee gefallen. In der Nähe von Sonnenberg herrschte besonders starkes Schneetreiben. Auch aus England wird der Eintritt winterlichen Wetters mit Schneefällen, Stür men und Überschwemmungen gemeldet. Ein Dompteur von einem Tiger angefallen. Im Zirkus Krone, der zurzeit in Berlin Vorstellungen gibt, ereignete sich ein aufregender Zwischenfall. Als in dem Vorführungsakt der zwölf bengalischen Königstiger der Dompteur Sailor Jackson seine zwölf" bengalischen Tiger wieder nach dem Käfig zurücktreiben wollte, leistete eine Tigerin Widerstand, schlug nach dem Tierbändiger, zerbiß die Stange und brachte ihm oberhalb des Herzens drei klaffende Wunden bei. Das Publikum schrie auf, es ent stand .jedoch keine Panik. Das Tier konnte mit einigen blinden Schüssen in den Käfig getrieben werden. Die Typhusepidemie im Eulengebirge. Die Typhus epidemie in Langenbielau im Eulengebirge nimmt weiteren Umfang an. Alle Krankenanstalten sind stark mit Typhus kranken belegt. Dis Todesfälle haben sich in den letzten Tagen vermehrt. Die Epidemie ist vor allem auf die schlechten Wasserverhältnisse des Ortes zurückzuführeu. Verschiedene Brunnsnanlagen wurden polizeilich ge schlossen. Es sind öffentliche Schutzimpfungen eingerichtet worden, denen sich die Bevölkerung in großer Anzahl unterzieht. Friedrich-Ebert-Hcim. Der Kreistag von Altenburg, der über eine sozialdemokratische Mehrheit verfügt, hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, am 1. Oktober ein Heim zu eröffnen, in dem Arbeitsveteranen Aufnahme finden sollen. Einem sozialdemokratischen Antrag, diesem Heim den Namen „Friedrich-EbertHeim" zu geben, stimmten auch sämtliche bürgerlichen Vertreter zu. Schwimmen als Schulfach. In den hessischen Schulen gilt von jetzt ab Schwimmen als Pflichtfach. Der Schwimmunterricht beginnt im sechsten Schuljahr, doch sollen die Kinder schon im vierten und fünften Schuljahr obligatorisch zum Baden angehalten werden. Lokaltermin in der Breslauer Mordaffäre. In Breslau fand in der Villa des ermordeten Professors Rosen der seit längerer Zeit angekündigte Lokaltermin in Gegenwart der verhafteten Wirtschafterin Neumann statt. Diese sollte ihre angebliche Flucht durch das Fenster wiederholen, was sie jedoch ganz entschieden verweigerte. Besondere neue Momente ergab der Lokaltermin nicht. Wohlvorbereiteter Selbstmord. In Rosenheim hat sich eine vierzigjährige Rentiere aus dem dritten Stock ihrer Wohnung in den Hof gestürzt und ist tot liegenge blieben. Sie hatte die Tat bis ins letzte vorbereitet. Die Schlüssel waren zur Aushändigung an das Amtsgericht Lereitgelegt, auch die Anzeige an die Behörde hatte sie verfaßt, seit Jahren stand ihr Sarg im Keller. Als man sie im Hose auffand, trug sie eine offenbar von einen, Totenkranze stammende Trauerschleise. Der Kölner Erzbischof weiht eine deutsche Kirche in London. Der Erzbischof von Köln, Dr. Schulte, wird am 4. Oktober die deutsche katholische Kirche in London neu einsegnen. Das Dach der Kirche wurde während des Krieges durch die Splitter einer deutschen Luftbombe zer stört. Hinrichtung eines Mörders. Im Hofe des Land gerichtsgefängnisses in S ch w e i nf u r t ist der 22jährige Kaufmannssohn Karl Schwarz ans Gerolzhofen hinge richtet worden. Schwarz hatte das Dienstmädchen seiner Eltern, das von ihm schwanger war. ermordet. Der Dieb mit dem Tafelsilber. In dem holländischen Städtchen Bussum erschien aus der Molireiwache ein k/rr /Vs/7/7 //7 /s^sr/^e/s/7 Ass S/OSSV/ «L/* t/w «Ls //SLkKLS Mann mit einem Sack voll Tafelsilver und erklärte: „Ich habe in dieser Nacht in eine Villa eingebrochen und wollte mit meiner Beute nach Amsterdam, um sie dort zu ver kaufen. Es herrscht aber ein so furchtbares Unwetter, daß ich nicht weiterkomme. Bitte, behalten Sie also die Beute und mich hier." Was auch geschah. Schiffs,zusammcustost aus der Themse. Auf der Themfemündung stieß der britische Dampfer „Pennant" mit dem Tankschiff „Acasta" zusammen. Die „Pennant" sank in acht Minuten. Der Kapitän und seine Frau er tranken, vierzehn Personen, darunter zwei Frauen und ein Mädchen, konnten gerettet werden. Prügelei in der Kirche. In einer Warschauer Kirchs wurden zwei allzu auffallend gekleidete Mädchen, die über dies ein wenig zurückhaltendes Benehmen bewiesen, von erbitterten Kirchenbesucherinnen verprügelt; es wurden ihnen die Kleider vom Leibe gerissen und sie selbst gewalt sam aus der Kirchs entfernt. Ein Bergführer abgestürzt. Beim Besteigen der Aiguille du Dru ist der Bergführer Alfred Eouttet aus Chamonix tödlich abgestürzt. Beim Abseilen an einer Felswand gab ein Steinblock, an dem er sein Seil be festigt hatte, nach, und Couttet stürzte ins Leere hinaus. Er blieb am Fuße der Felswand tot liegen. Couttet galt als einer der tüchtigsten Bergführer von Chamonix. Diamantfunde in Brasilien. Nach einem Bericht ans Rio de Janeiro wurde im Staate Bahia ein Diamantfeld mit außergewöhnlich großen Steinen entdeckt. Durch- s schnittlich ist die dort gefundene Ware über ein Karat ? schwer. Unter anderen wurde ein Stein im außergewöhn- s liehen Gewicht von 36 Karat gefunden. Bunte Tageschronik. Wien. Wie die Blätter melden, sind in den letzten 14 Tagen in dem von Sommerfrischlern viel besuchten Ort Gieß hüb! etwa 20 Typhusfälle vorgekommen, von denen vier töd lich verliefen. Paris. Der bekannte Radiumforscher Becquerel ist in Ausübung seines Beruses gestorben. Er war Träger des Nobelpreises. Madrid. Infolge dichten Nebels sind an der marokkani schen Küste ein amerikanischer Petroleumdampfer und ein anderer amerikanischer Dampfer auf Grund geraten. Reval. Die estländische Regierung hat der Deutschen Con tinental Gasgeseüschaft in Dessau das Vorrecht für eine Kon zession aus 6000 Hektar Olschiefergebiet eingeräumt. Newysrk. Reginald C. Vanderbilt, der Millionen erbe von Cornelius Vanderbilt, starb auf seinem Landgut im Alter von 45 Jahren an einer inneren Blutung. Amtliche Berliner Notierungen vom 5. September. Börsenbericht. Die Börsenwoche schloß ruhig bei über- s wiegend fester Haltung; auch der Markt der inländischen An- t leihen war gut behauptet. Am Geldmarkt ist eine geringfügige i Versteifung zu bemerken, tägliches Geld stellte sich auf 8—10?L, monatliches Geld wie bisher auf 10—11,502». Devisenbörse. Dollar 4,19—4,21; engl. Psund 20,34—20,39; h o l l. G u l d e n 168,89—169,41; Danz. 80,70 bis 80,90; franz. Frank 19,69—19,73: belg. 18,71—18,75; fchwciz. 81,00—81,20; Italien 16,82—16,86; sch Wed. Krone 112,44—112,72; dän. 105,37—105,63; norwea. 90,24 bis 90,46; tschech. 12,73--1^47; österr. Schilling 59,18 bis 59,32. Schlachtviehmarkt. Der Austrieb betrug: 2600 Rinder, darunter 508 Bullen, 778 Ochsen, 1314 Kühe und Färsen, 1450 Kälber, 9836 Schafe, 5702 Schweine, 60 Ziegen, 547 Auslands schweine. Rinder und Schafe gingen ziemlich glatt. Schweine glatt ab. Der Markt für Kälber war ruhig. Preise: Für 1 Pfd. Lebendgewicht in Pfg. Ochsen a) vollfleischige, ausgemästete 58—62, b) vollfleischige, ausgemästete im Alter von 4—7 Jahren 50—55, c) junge, fleischige, nicht ausgemästete 43—48, d) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 36—40; Bullen a) 55 bis 58, b) 48—53, c) 43—46; Kühe und Färsen a) 57—62, b) 47 bis 53, c) 34—43, d) 27—31, e) 20-24; Fresser 36—43; Kälber a) -, b) 85—92, c) 75—82, d) 60—70, e) 50—58; Schase a) 56 bis 63, b) 45—52, c) 28—36; Weidemastschafe a) 63—67, b) 40 bis 55; Schweine a) —, b) 94—95, c) 92—94, d) 87—91, e) 83 bis 86, f) —; Sauen 84—88; Ziegen 20—25. Produktenbörse. Die Haltung des Getreidemarkles war schwach. Der scharfe Umschlag in Chikaao und Liverpool „von fest zu slau" hielt jede Unternehmungslust zurück. Vom Aus lands ist bisher noch wenig Interesse für deutsches Getreide bemerkbar, und namentlich beim Roggen sind die Preise weit außer Erportrendement. Das Angebot der Provinzen für so fortige Ware ist mäßig und wenig größer als bisher, aber auch die Nachfrage für Brotgetreide bleibt klein, da das Mehlgeschäft wieder sehr still und unlohnend geworden ist. Die Preise für handelsrechtliche Lieferung zeigen in Weizen wie in Roggen nachgiebige Tendenz. Für Gerste bleiben Offerten merklich stärker als Nachfrage im Markt, so daß billiger anzukommen war. Von Hafer ist das Jnlandsangebot klein und bei einiger Kauflust die Marktlage behauptet. Futter- artikel lagen schwach. Getreide und Llfaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilo- gramm in Reichsmark. 5. S. 4. 9. 5.9. 4. S Wetz., märk. 218-224 219-225 Weizkl.s.Drl 12,4 12,4-12,5 pommerscher — — Rogkl.f.Brl. 11,8 12,8-12.9 Rogg., mark. 167-175 168-176 Raps 355-360 355-360 pommerscher —- — Leinfaar — — westpreuß. —- — Viktor.-Erbs. 27 32 26-32 Futtergerste 180-185 180-185 ll. Spetseerbs — — Braugerste 215-247 215-247 Futtererbsen 21-24 21-24 Hafer, märk. 179-187 177-185 Peluschken — — pommerscher — —- Rckerbohnen — — westpreuß. — —— Wicken 25 28 25-28 Weizenmehl Lupin., blaue 12,7-14 12.7-14 p. 100 Nil. fr. Lupin., gelbe — — Bln. br. inkl. Seradclla — —- Sack (feinst. 31-34.2 Rapskuchen 16 16,3 16,1-16,3 Mrl.ü.Not.) 31.2-34,2 Leinkuchen 22.5-22,8 22,6-22.8 Roggenmehl Trockenschtzl. 12 12 p. 100 Nil. fr. Soya-Schrot 21 21-21,2 Berlin br. Torfml.30/70 8,9 8.S inkl. Sack 24.7-26.7 24,7-26 7 Karlosfelfl. 18-18,2 18.1-18,3 Vermischies. Preußische Ehescheidungsstatistik. In der Vorkriegs zeit (1905-^1913) lag die Schuld an der Scheidung wesent lich häufiger beim Mann als bei der Frau. Das Ver hältnis schwankte in den einzelnen Ortsgrößsnklassen von 100 : 185 bis 100 :169 und war im Mittel 100 : 174. In k der Kriegszeit hatte sich in allen Ortsgrößenklassen der An teil beider Geschlechter einander wesentlich genähert; in den Großstädten blieb der Anteil der Männer noch um ein Fünftel höher als der der Frauen. In der Nachkriegszeit stieg der Anteil der Männer wieder, während bei den vier anderen Gruppen (mittlere, kleine und kleinste Städte und Landgemeinden) der Unterschied zwischen Männern und Frauen hinsichtlich der Schuld an der Scheidung nur noch gering war, ja in den Landgemeinden sich ein kleines Plus sür die Frauen ergab. In den Großstädten waren in der Vorkriegszeit durchweg die Männer (und zwar zumeist wesentlich) häufiger der schuldige Teil. In der Kriegszeit entfiel in einigen Städten auf beide Geschlechter ungefähr der gleiche Anteil, in einigen, besonders Dort mund und Altona, überwog die Schuld bei den Frauen. Vas Glücksarmbanck. Roman von Renttoh. - 17) (Nachdruck verboten.) „Sie sind noch da, Monsieur?" — fragte sie in einem sonderbar geringschätzigen Ton. — „Warum sind Sie noch da? Wer hat Sie gerufen? Ich nicht, mein Herr. Gehen Sie doch zu Ihrer Frau in Ihr schönes, großes Häusl Ich bin nur eine einfache Wiener Bürgerstochter. Was wollen Sie von mir?" Christa und der alte Arzt standen erstarrt und ohne jedes Verständnis. Was wollte die Greisin sagen mit diesen Worten? Es klang alles so seltsam, gesprochen im Tone einer anderen Zeit. Und dabei zitterte die zarte Gestalt in einer ungeheuren Erregung, und aus den großen ; dunklen Augen glühte eine Leidenschaftlichkeit und ein § Feuer, das die Fältchen des Gesichtes Lügen zu strafen schien. Auch Hans Norbert war entsetzt zurückgewichen, faßte sich jedoch rasch. „Sie sind in einem großen Irrtum befangen, gnädige j Frau," — sagte er, immer noch hoffend, die Sache auf- ! klären zu können. -- „Ich bin nicht verheiratet und habe kein Haus! Ich bin ein einfacher Mann und heiße Hans Norbert." „Hans Norbert! Hans Norbert!" Und totenblaß ; taumelte die alte Frau zurück, als hätte sie einen Stoß erhalten. „Hans Norbert! Also du sagst selbst, daß du es bist? Du und kein anderer? Keine Täuschung meiner Augen? Kein Gaukelbild meiner Phantasie? Die Toten stehen auf aus ihren Gräbern und wandeln und werden jung — jung" — ihre Stimme brach. „Und du gebst die alten Wege, die du dereinst ge gangen — nein — nicht dereinst — gestern, vorgestern — immer! An jedem Tag dieses Sommers, in dem die Sonne so hell lachte wie noch nie und die Rosen so rot blühten und — oh — wo die Liebe durch die Welt ging mit leuchtenden Luaeu. — Aber der Sommer ist tot. Huns 0,11" »IMO I«! !I,I, I«I»IIM>!, Norbert! Weiche hinweg von mir! Geh hin zu der Frau, die deinen Namen trägt! Was geht dich die kleine Christel an? Geh! Gehl" Sie hatte den Arm ausgestreckt und wies mit leiden schaftlicher Gebärde nach der Tür. Der kleine, alte Doktor Robinson suchte vergebens, sie zu beruhigen, und Christa Herton redete umsonst auf die alte Frau ein. In deren dunklen Augen flammte jetzt ein verzehrendes Feuer, angefacht durch die Erinnerung an alte Zeiten, jahrelang gewaltsam unterdrückt und nun hervorbrechend mit wilder fanatischer Gewalt. „Ich schwöre es Ihnen, gnädige Frau," sagte Hans Norbert, selbst erschüttert durch diesen leidenschaftlichen Ausbruch — „daß ich hierherkam in bester Absicht, zu helfen, Ihrer Enkelin mit meinem Rate beizustehen." „So?" rief die alte Frau außer sich. „An meine Enkelin wagen Sie sich heran? Und was taten Sie heute nachmittags in diesem Zimmer? Sie waren hier, und dort die ,blaue Schlange' lag in Ihrer Handl Sie haben es wohl schon vergessen, daß Sie mir den Opalreif aus einem Grabe holten? Er bindet dich an mich für ewig, Hans Norbert. Alle, in deren Schicksal er einmal eingreift, bindet er sür alle Zeit und Ewigkeit." Sie hielt eine Sekunde lang erschöpft inne, und der alte Doktor benützte die Pause und legte beruhigend seine kleine, faltige Hand aus ihren Arm. Er verstand ab solut gar nichts, aber er wußte, daß die Nerven einer Achtzigjährigen einem solchen Ansturm nicht lange ge wachsen sein können. Mit einem flehenden Blick sah er zu Doktor Norbert hinüber. „Gehl" sagte dieser Blick — „Um Gotteswillen: „Geh l" Aber der Mann, der dort stand, merkte nichts. Seine warmen, schönen Augen sahen fest in die Augen Christas, und in den Ohren der beiden selbstvergessenen Menschen klangen noch immer laut und deutlich die letzten Worte der alten Frau: „Alle, iu deren Schicksal der Neis einmal etngreift, bindet er für alle Zeit und Ewigkeit." Sie fühlten es beide : Ja — er band auch sie mit feinen, sich immer mehr verdichtenden Fäden aneinander. Die alte Frau hob den Kopf, der, wie kraftlos, ihr aus die Brust gesunken war, sah nun auch die beiden nebeneinander, und im Augenblick flammte ihre ganze Willenskraft noch einmal empor. „Fort!" rief die alte Frau. „Und nie mehr setzen Sie den Fuß über diese Schwelle! Wie kommen Sie zu den Schlüsseln? Ich habe nur ein einziges Paar, und das gehört meinem Sohne Edmund. Aber der war schon > tagelang nicht mehr hier. Wie kommen Sie dazu? Wie?" „Sie lagen hier am Boden", sagte Doktor Norbert energisch. „Oh — sie lagen am Boden?" — Die alte Frau > lächelte hohnvoll. — „Aber wie sind sie dorthin ge- i kommen? Wie? Derjenige, der so ost jenen alten Weg j ging, der hat sie verloren, als er ,heute nachmittags kam, s den Opalreif zu nehmen, den Opalreif, den er mir selbst einst um den Arm legte. Nun bist du auferstanden, Hans ! Norbert, aus deinem Grabe und willst den Reif holen! j Aber ich gebe ihn nicht heraus — nie, niemals!" Ein Krampf schüttelte die alte Frau, eine furchtbare Erschütterung malte sich in ihren Zügen, und mit den Händen in die Luft greifend sank sie, von einer plötz lichen Schwäche übermannt, in Christas Arme. „Fort," — murmelte sie immer wieder — „nur fort! Und nie mehr darf er herein! Schwöre es mir, Christa, schwöre es um des Herrgotts willen!" Das Mädchen gab keine Antwort, aber der alte Arzt wandte sich nun direkt an Norbert. „Gehen Sie!" sagte er beinahe bittend. „Sie hält es nicht mehr aus. Mag sie nun recht haben oder unrecht! Es wird sich ja aufklären! Aber jetzt muß hier Ruhe ein kehren. Sie werden das einsehen!" (Fortsetzung folgt.)