Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 05.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192509053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250905
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-05
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.09.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die Festspiele zu Meißen verlängert. Da die „Iedermann"- Ausführungen auf der Albrechtsburg in den letzten Tagen an jedem Abend ausverkauft waren und andererseits das schlechte Wetter ge rade viele auswärtige Besucher vom Besuch der Festspiele abge halten hat, so sind auf vielfachen dringenden Wunsch die Festspiel- t-age bis zum 9. September verlängert worden. Trotz des schlech ten Wetters haben übrigens die Aufführungen jeden Abend statt finden können, mit Ausnahme eines einzigen Abends, der verregnete. Das Iahresfest des Sächsischen HauptmissionsverLins findet in diesem Jahre in Plauen i. V. vom 5. bis 7. September statt. Es ist verbunden mit einer gemeinsamen Arbeitstagung des Sächsischen Hauptmissionsvereins und der Missionskonferenz in Sachsen. Der Sonnabend ist ganz der Jugend gewidmet. Am Sonntagabend findet der Hauptfestgottesdienst statt, bei dem Superintendent Mi chael (Dippoldiswalde) die Festpredigt halten wird. — Am.Mon tag 1610 Uhr beginnt die gemeinsame Arbeitstagung. Der Mon tagabend soll alle Missionsfreunde vereinen zu der öffentlichen Abendversammlung. Wespenplage. In solchen Mengen wie in diesem Sommer ist dieses Insekt lange Jahre nicht aufgetreten. Am meistey. fällt es zur Last beim Essen, wenn es um die Köpse der am Tische sitzenden Personen schwirrt und auch an ihrem Teile, namentlich an aufgetaseltem Obst oder anderen süßen Speisen seinen Hunger zu stillen sucht. Die Wespen machen auch an den Früchten an Obstbäumen, namentlich Pflaumen und Birnen, Schaden; denn gerade hier hat das Sprichwort ,chie schlechtesten Früchte find es nicht, an denen die Wespen nagen" seine Richtigkeit. Eisenbahnfahrkarten werden zur schnellsten Abfertigung am Schalter am besten so gelöst, daß man bei einfachen Fahrkarten, um die es sich ja zumeist handelt, zunächst die Bestimmungsstation und dann erst die Klaffe angibt. Handelt es sich aber um Sonntags-, Rückfahr-, Kinder- oder Hundekarten, so muß man diele Bezeich nungen vorangehen lassen. Bei dieser Gelegenheit sei die Bitte aus gesprochen, daß das Fahrgeld möglichst abgezählt bereitgehalten sei, außerdem möge — wenigstens bei den Frühzügen — nicht mit großem Gelde gezahlt werden, weil der Schalterbeamte wegen noch nicht genügender Einnahme manchmal außerstande ist, Rückzahlung zu leisten und außerdem die weiter abzufertigenden Personen auf gehalten werden. Sächsische Esperanto-Woche 1925. In der Zeit vom 11. bis 20. Oktober hält der Sächsische Esperanto-Landesverband eine groß zügige Werbewoche ab, die in den Großstädten mit einer feierlichen Eröffnung beginnt und in der in fast allen Orten, in denen Espe rantisten sitzen, Vorträge über die kulturelle Bedeutung der Welt verkehrssprache geboten werden. Anschließend werden nach Bedarf Kurse begonnen. Ende des sächsischen TeMarbeiterstreiks. Im Verlaufe der gestern in Berlin stattgefundenen Verhandlungen sind die Diffe renzen im sächsischen Textilgewerbe beseitigt worden. Darnach ist mit einer baldigen Wiederaufnahme der Arbeit zu rechnen. Achtet auf den Kartoffelkrebs! Die häufigen Niederschläge dieses Sommers lassen die gefürchtete Kartoffelkrebskrankheit, deren Erreger an den Knollen blumenkohlähnliche Auswüchse hervorruft und sie ungenießbar macht, anscheinend erneut weitere Ausbreitung gewinnen. Das Auftreten der Krankheit ist bekannt lich anzeigepslichtt'g. Die Anzeige aber wird vielfach noch in der falschen Annahme Unterlasten, daß ihr irgendwelche Bestrafung folge. Das ist durchaus irrig. Sie soll im -Gegenteil nur im Interesse des Nutznießers verseuchter Schläge und seiner Nach barn der Bekämpfung dieser Seuche dienen. Der sie erregende Pilz dauert bekanntlich länger als zehn Jahre im Boden aus, um den Kartoffelertrag von Jahr zu Jahr ärger zu vermindern und den Kartoffelanbau daselbst schließlich ganz unmöglich zu machen, wenn gegen seine Weiter»ermehrung nicht sachgemäß emgöfchritten wird. Das muß vor allem rechtzeitig geschehen. Kostenlose Auskunft hierüber erteilt die Staatliche Hauptstclle für Pflanzenschutz, Dresden-A., Stübelallee 2 (Tel. 33220), wenn ihr das Auftreten der Krankheit gemeldet und der Meldung Probestücke erkrankter Knollen beigefügt werden. Sie sucht außer dem für wissenschaftliche Zwecke Krebswucherungen von Kar toffeln käuflich Zu erwerben und bezahlt diese mit 10 Psg. je Pfund zuzüglich Versandkosten. Ihr zugedachte Sendungen die ser Art sind unbedingt staubdicht zu verpacken. Die sächsischen Herbstmanöver. Die diesjährigen Herbst manöver der 4. Division findet vom 24. bis 29. September im Erzgebirge statt.' Am 24. und 25. September leitet der Befehls haber der Division eine durchgehende Hebung in der Gegend von Wolkenstein, am 26. September der Infanterioführer 4 eine Uebung nördlich Olbernhau, am 28. und 29. September der Ober befehlshaber des Gruppenkommandos 1 eine durchgehende Ueb- ung südlich Feiberg. lü Berücksichtigung von Wetterscheiden bei den Steuer leistungen der Landwirte. Eine Verordnung des Reichs- finanzminifters regelt die Umstände und das Verfahren, unter denen bei der Einkommen-, Vermögens- und Umsatz steuer die Witterungskatastrophen zu berücksichtigen sind, die das Ernteergebnis in einzelnen Bezirken und damit die Steuerfähigkeit der beteiligten Landwirte wesentlich beein trächtigt haben. * Groitzsch. (Erntesest.) In alter schöner Sitte fanden sich am Montagabend im hiesigen Gasthofe nach abgeschlossener Ernte die Landwirte von hier und Burkhardswalde mit ihren Arbeits leuten zu gemeinsamer Feier des Erntefestes zusammen. Bei Schmaus und Tanz kam das zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmer, das letzten arbeitsreichen Wochen herrschte- zum Ausdruck. Möchte es immer so bleiben. Den Arbeitnehmern wurde eine besondere Freude bereitet, daß allen ein Los der Landwirtschaftlichen Landesausstellung geschenkt wurde. Hoffentlich war auch eine Portion Gewinne dabei. Groitzsch. (Neue Fürsorge! ch w este r.) Am 1. Sep tember ist im hiesigen Fürsorgebezirk eine Aenderung eingetreten. Die bisherige Schwester, Frl. Helene HaMe, ist nach Messatal versetzt worden. Der Fürsorgebezirk verliert mit dieser Schwester eine treue, sorgende Stütze. Unermüdlich in der Pflege ihrer Kran ken, aufopfernd in der Fürsorge, nicht zum wenigsten für die Schul kinder. Nicht immer ist ihr die Anerkennung zuteil geworden^, die sie verdiente. Das mag zu einem Teil daran liegen, daß das Für- sorgegesetz nicht aller Freund ist und daran, daß der Besuch der Schwester in manchem Hause salsch gedeutet wird. Wir wünschen Frl. Hanicke im neuen Wirkungskreise gesegnete Arbeit. Ihre Stelle ist hier durch eine Schwester aus Brand-Erbisdorf ausgefüllt wor-, den. Wir begrüßen die neue Schwester auch an dieser Stelle herz lichst und wünschen ihr die Erfolge ihrer Vorgängerin. Burkhardswalde. (V er f a s s u ng sf e i er.) Die vorgeschrie bene Verfastungsfeier wurde hier am vergangenen Sonnabend ab gehalten. Nach dem Gesang „O Deutschland, hoch in Ehren" ge dachte Herr Schulleiter R e h n der Verfassung und sprach in län geren Ausführungen über ,^5 Jahre Zeppeline und die deutsche Luftfahrt". Die schlichte Feier wurde mit dem Gesang des Deutsch landliedes geschlossen. Burkhardswalde. Das S chw ein sp r ä mi en - Vo ge l- schießen des Gesangvereins ersreute sich reger Teil nahme. Zur Belustigung war wieder eine Radbude eingerichtet, die zahlreichen Zuspruch hatte. Töpfe, Bälle, Pfefferkuchen und Liköre sah man in den Händen der glücklichen Gewinner. Die Fischersche Kapelle konzertierte und spielte am Abend zum fröhlichen Tanze auf. * Kirchennachrichtem. — 13 Sonntag n Tr. Predigttext: Luk. 10, 23—37. Wilsdruff. Erntedankfest. Kollekte für die Gemeinde diakonie. Vorm. 149 Uhr Festgottesdienst (Predigttext: Matth. 6, 11); 10 Uhr Kindergottesdienst; nachm. 1 Uhr Christenlehre für die konfirmierte männliche Jugend; 2 Uhr Taufgottesdienst; abends 6 Uhr Iungmännerverein (Jugendheim). — Mittwoch, 9. September, abends 6 Uhr Iungmännerverein (Jugendheim). Kirchenmusik zum Erntefest: „Kommt herzu!", Motette für gemischten Chor mit Orgelbegleitung von Ed. Rohde. Grumbach. Vorm. 169 Uhr Predigtgottesdienst. — Donners tag Posaunenchor 1 und 2. Kestelsdors. Vorm. 9 Uhr Predigt (Pf. Zacharias); 10,15 Uhr Kindergottesdienst (ders.); nachm. 2 Uhr Dausen. Limbach. Vorm. 169 Uhr Predigtgottesdienst (Ortspfarrer in Röhrsdorf). Blankenstein. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Herzogswalde. Vorm. 169 Uhr Lesegottesdienst. — Die vika- rische Verwaltung des erledigten Pfarramtes hat bis auf weiteres Pfarrer Luthardt (Grumbach). Katholischer Gottesdienst Wilsdruff (Schloßkapelle). Vorm. 9,15 Uhr Predigt und Hochamt. * Bereirrskalenver. Kirchenchor. 4. September 7 Uhr Uebung. Sängervrtsgruppe. Freitag, 4. September: Uebung. Anakreon. Freitag den 4. September 8 Uhr Ortsgruppe im „Löwen". — Freitag den 11. September Versammlung. Militärverein. 5. September 8 Uhr Versammlung. Stenographenverein. 5. Septbr. 8 Uhr 'Stiftungsfest im „Löwen". Bezirks-Obstbau-Verein. Sonnabend, 5. September, 11 Uhr Sitzung in Dresden. Priv. Schützengesellschaft. 6. Septbr. 3 Uhr Schießen auf Ringscheibe. — 7. Septbr. 8 Uhr Versammlung im Schützen haus. Wetterbericht Noch unbeständig, rasch verändertliche Bewölkung, nur an fangs noch vereinzelte Schauer, kühl, zunächst noch lebhafte, später an Stärke etwas abnehmende nordwestlichh bis westliche Winde. Uederbiick über die Landwirtschaftliche Landesausstellung Sachsen. Dresden, 3. September. Ausstellungsunternehmer ist der Landeskulturrat Sachsen, der bis zum 1. Juli d. I. die sächsische Landwirtschaft gesetzlich zu vertreten hatte. Seine Nachfolgerin, die „Sächsische Landwirsschaftskammer", überließ ihm die Durchführung, um dadurch zum Ausdruck zu bringen, da ßdie Ausstellung das Werk des Landeskulturrats ist. Zweck der Ausstellung ist, der sächsischen Landwirtschaft in einer sämtliche Arbeitsgebiete einschließlich der Forstwirtschaft umfassenden großen Schau die Möglichkeit zu geben, einen Ueberblick über den jetzigen Stand ihrer Wirtschaft zu ge winnen und neue Anregungen zu erhalten. In die Schau ein- bezogen sind alle Zweige der Volkswirtschaft, die mit der Land wirtschaft arbeiten: Industrie, Handel, Handwerk, Gewerbe, zumal Bauwesen. Der landwirtschaftliche Abschnitt der Ausstellung umfaßt die Abteilungen: Wissenschaftliche Darstellungen, landwirtschaftliche Er zeugnisse, Groß- und Kleintierzucht, Milch- und Molkereiwirtschaft, Obst- und Weinbau, Frauen- und Berufsarbeit. — Die wissenschaft liche Abteilung gibt einen Gesamtüberblick über die landwirtschaftliche, wissenschaftliche "und Forschungsarbeit. Sie zerfällt in eine allge meine volkswirtschaftliche Sonderausstellung und in einzelne Fach- abteilungen der verschiedenen staatlichen Institute und Behörden, landwirtschaftlichen Körperschaften und Fachschulen. Das hoch interessante Material ist in 33 Einzelkojen ausgelegt. — Die 28 Stände der Erzeugnishalle haben Saatgut- und Pflanzenzüchter, zum großen Teil in sehr umfangreichen Sammlungen, fowie die Futter-, Dünge- und Schutzmittelindustrie belegt. — In der milch- wirtschaftlichen Abteilung sind 126 Aussteller mit Milch- und Moi- kereipredukten aller Art und Klassen, sowie eine Anzahl Fach industrielle vertreten. — Die Halle für Obst- und Weinbau ist in eine wissenschaftliche Abteilung und in eine Abteilung für Frischobst gegliedert und zählt 35 Einzelaussteller. — Eine Kosthalle für säch sischen Traubenwein und eine ebensolche für Obstwein, Obstmost und -säste sind eingebaut. — In den Anlagen für Frauen- und Berufs arbeit find 42 Einzelaussteller ausgenommen. Die Obstzuchtabtei- lungen weisen einen außerordentlich großen Umfang auf. Die Be schickungszahlen sind folgende: 600 Rinder, 350 Schweine, 150 Schafe, 100 Ziegen, 400 Kaninchen, rund 2000 Stück Geflügel, 130 Hunde und ungezählte Fische in 65 Aquarien. In der Fische reihalle hat auch die Fachindustrie ihre Stände aufgeschlagen. Das Verzeichnis der Aussteller im Industrieabschnitt umfaßt 270 Stände, davon 150 in den beiden Hallen und 120 im Freien, die in Summa rund 6000 Einzelobjekte aufnehmen. Außerordentlich stark sind natürlich der Maschinen- und Gerätebau vertreten, die alle Ma schinen und Geräte, die der Landwirt bei der Bestellung, beim Säen und Einbringen der Ernte, sowie bei der Bewirtschaftung seines Gutes benötigt, umfassen. Aber auch die verarbeitende Industrie und die Hilfsindustrie fehlen nicht, ebensowenig das Handwerk und das zweckoerwandte sonstige Gewerbe. Mit der Ausstellung sind große Reit- und Fahrturniere ver bunden, an denen sich die ländlichen sächsischen Reitervereine und namhafte Sportgrößen der deutschen Reitervereine, auch die Reichs wehr, beteiligen. Im übrigen sind zahlreiche belehrende und sonstige Vorführungen fowie Veranstaltungen mit Vorträgen vorgesehen. Besonders hervorgehoben seien: das Dorfkino der Deulig, das hoch interessante landwirtschaftliche Filme abrollen läßt — das Vorführen der preisgekrönten Tiere, das Schaupslügen, das Zugochsenfahren — die Vorträge und Filmvorführungen der Staatlichen Versuchsanstalt Pommritz und der Staatlichen Lehrschmiede — das Vorsühren von Feuerlöschmitteln und anderes mehr. Von den großen festlichen Veranstaltungen seien besonders her vorgehoben: Der landwirtschaftliche Festzug, der sich von 11 Uhr vormittags durch Dresdens Straßen bewegen wird und seinen Weg vom Zirkus Sarrasani über die Carolabrücke, Ring, am Rathaus vorbei bis Bismarckdenkmal, einbiegend in die Waisenhausstraße, Reitbahnstraße, Sidonienstraße, Lüttichaustraße, Bürgerwiese, Zin- zendorfstraße, Iohann-Georgen-Allee, Lennestraße nimmt und sich ! am Städtischen Ausstellungspalast a'uflöst; ebenso das große land ¬ wirtschaftliche Fest „Erntefest in Winkelshaufen" Sonntag den 6. September 7 Uhr abends im Städtischen Ausstellungspalast, Lenne- straße. ^Sachsen unck Na»bsrl«bsN ) Meißen. Ein gräßlicher Betriebsunfall ereig nete sich am Mittwoch kurz vor Arbeitsschluss in der Chamottefabrik von Tittelsbachs Nachfolger in Duschbad-Meißen. Der Arbeiter Rudel aus Semmelsberg war im Kollergang mit Oelen der außer Gang gesetzten Maschine beschäftigt. Auf noch unaufgeklärte Weise ist die Maschine wieder in Gang gesetzt worden. Dadurch wurde der obenstehende Rudel von der Transmissionswelle erfaßt, von dieser herumgezogen und zwischen ein wagerecht lausendes Kamm rad und die Welle gepreßt. Der Verunglückte wurde bis zum Brust korb fast vollständig zerquetscht. Der Tod des auf so schreckliche Weise Verunglückten war sofort eingetreten. Eine Frau und zwei Kinder verlieren ihren Ernährer. Meißen. Das seltene Fest der diamantenen Hochzeit vermag am 5. September d. I. das Görnische Gasse 18 wohnhafte Maschinenbauer Hermann Klugesche Ehepaar zu be gehen. ' ... Tharandt. (Tödlich verunglückt.) In Kleinopitz ging einem 50jährigen landwirtschaftlichen Arbeiter sein vor einen Tiger rechen gespanntes Pferd durch. Der Rechen, auf dem der Arbeiter saß, prallte gegen einen Baum, wodurch der Unglückliche nach vorn abgeschleudert wurde. Das Pferd raste mit dem Rechen weiter und über den Arbeiter hinweg, der dabei einen Schä'delbruch und andere schwere Verletzungen erlitt, denen er im Krankenhause erlag. Pirna. (Fabrikbrand.) In der Teerdestillation des Neun dorfer Werkes Pfretzschner Wagawa A.-G. Dresden brach am Dienstagvormittag Feuer aus, das drei Destillationsblasen in Mit leidenschaft gezogen wurden. Der Brand konnte aus seinen Herd beschränkt werden, doch sind 20 000 Liter Oel verbrannt, mehrere Maschinen und Aparate unbrauchbar geworden und großer Gebäude- j schaden entstanden. . Kamenz. (An einem Mückenstich gestorben.) Im hiesigen Barmherzigkeitsstift starb die Ehefrau des hier wohnhaften Flüchtlings Döring an den Folgen eine Mückenstiches. Die Frau hatte einen Mückenstich in die Oberlippe erhalten und es war eine Blutvergiftung eingetreten. Schirgiswalde. (Den Verletzungen erlegen.) Der 13jährige Schulknabe, der bei dem am Sonntag abgehaltenen Adler- schießen von einem niederfallenden Bolzen in den Kopf getroffen wurde, ist seiner schweren Verletzung erlegen. Klemwelka. (Tödlich überfahren.) Am Dienstagnach mittag kam auf der Straße zwischen Dreistern und der Knüppel schänke ein Radfahrer, der sich an einen Lastkraftwagen angehalten hatte, zu Fall und geriet unter die Räder eines überholenden Wagens. Der Radfahrer, dessen Persönlichkeit noch nicht genau ermittelt ist, war auf der Stelle tot. Dittersbach. (Jahrmarkt.) Vom 30. August bis 1. Sep tember fand der diesjährige hiesige Jahrmarkt statt. Der Besuch zählte auch am dritten Tage (Dienstag) nach Taufenden. Beson ders reges Interesse wurde den zahlreichen landwirtschaftlichen Ma schinen entgegengebracht. Ein für Dorfverhältnisse recht beachtens wertes Feuerwerk beschloß den zu einem wahren Volksfest ausge wachsenen Kirchweihjahrmarkt. Bautzen. (Ein Kind beimDreschen desGetrei desverunglückt.) In Kleinkunitz war ein vierjähriges Kind des Wirtschaftsbesitzers Richter von der Mutter zur besseren Be aufsichtigung mit in die Scheune genommen worden, wo das Ge treide mit der Maschine gedroschen wurde. Das Kind saß auf dem Einschiebetisch und geriet plötzlich in die Oeffnung der Maschine. Es wurde ihm der rechte Oberarm vollständig abgetrennt. Eroßelbersdorf i. E. (Verbrennungstod.) Am Mitt wochmittag goß die 24jährige Tochter des Fabrikarbeiters Ullmann auf den brennenden Spirituskocher Spiritus nach. Die Flasche explodierte und der brennende Spiritus setzte die Kleider der Toch ter und ihrer danebenstehenden Mutter in Flammen. Beide Frauen wurden schwer verletzt. Die Tochter erlag noch in der Nacht im Krankenhaus.Annaberg den schweren Brandwunden. Pausa i. V. (Großfeuer.) Am Mittwochnachmittag brach in dem Besitztum des Landwirts Otto Schug in Unterpirk Großfeuer aus, das das ganze Gehöft, bestehend aus Wohn-, Seitengebäude, Stallung und Scheune, einäscherte. Das Großvieh konnte gerettet werden, die gesamte Ernte aber sowie die landwirtschaftlichen Ma schinen sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Reichenberg i. B. (Ausrangierte Eisenbahn wage n a! s W o h n st ä t t e n.) Im Zeichen der Wohnungsnot werden von vielen Wohnungsuchenden ausrangierte Eisenbahnwagen angefordert. Der Preis dafür ist sehr hoch, die Nachfrage enorm, das „Angebot" fast Null. In Morchenstern (Isergebirge) hat der Zuckerwarenhändler Germann den ersten Versuch gemacht, einen ausrangiertsn Wagen auch in dieser rauhen Gegend als Wohnstätte zu benützen. Mit fünf Pferden wurde der Wagen in den Orts teil Hirschwinkel geschleppt und hier aufgebaut. Man zweifelt aber daran, daß diese Notwohnung im rauhen Winterwetter bestehen kann. Rundfunkspislplan -er mitteldeutschen Sender Dresden uud Leipzig. Sonnabend, 5. September: Wirtschaftsrundfunk: 10 Uhr vorm.: Wirtfchaftsnachrichten: Woll- und Baumwollpreise; 4 Uhr nachm.: Landwirtschaftliche Preisberichte; 6 Uhr nachm.: Landwirtschaftliche Preisberichte (Wiederholung); 6,15 Uhr abends: Landwirtschaftliche Preisbe richte (Fortsetzung) und Mitteilungen des Leipziger Mebamtes für Handel und Industrie. Rundfunk für Unterhaltung und Belehrung: 10,15 Uhr vor- mitt.: Was die Zeitung bringt; 12 Uhr mitt.: Mittagsmusik; 12,55 nachm.: Nauener Zeitzeichen; 1 Uhr nachm.: Börsen- und Presseberichte. 4,30—6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert des Wenskat- Tanzsport-Orchesters; 6,30—6,45 Uhr abends: Funkbastelstunde; 7—7,30 Uhr abends: Vorlesung aus englischer Prosadichtung: Miß Elisabeth Harper; 7,30—8 Uhr abends: Vortrag (von Dresden aus) Prof. Dr. Neumann. Programm der Mitteldeutschen Sendestelle; 8,15 Uhr abends: Lustiges von Kindern und Tieren. Mitwirkende: Annaliese Würtz vom Alberttheatsr-zu Dresden, Doris Walde (So pran), Edeltraut Eiben (Klavier), Edgar Pauly (Rezitation); Da zwischen (etwa 9,30 Uhr) Pressebericht und Hackebeils Sportfunk dienst. Darauf Tanzmusik bis 11,30 Uhr. Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleitung Hermann Lässig, für An zeigen und Reklame A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich In Wilsdruff.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)