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nicht umergeoronet weroen oars, uns vaß vte Seele das siecht aus ihre Rettung hat. Wir kämpfen deshalb für eine freie und vollkommene Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit. Im Ramen des Evangeliums haben wir von neuem betont, daß die Industrie sich nicht gründen darf aus dem bloßen Wunsch nach persönlichem Gewinn, sondern daß sie als ein Dienst an der Gemeinschaft das Eigentum Ms ein anvertrautes Gut ansehen muß, für das wir Gott Rechenschaft schuldig sind. Wir haben alsdann die moralischen und sozialen Fragen behandelt: Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit. UnsittliMeit. Alko holmißbrauch und Verbrechen. AM sind da zu der Erkenntnis geführt worden, daß diese schweren Probleme nicht aus der Krast des einzelnen wirklich gelöst werden können, sondern daß die Gesamtheit die Verantwortung hierfür übernehmen und eine soziale Kontrolle über die individuellen Handlungen insoweit ausüben muß, als sie in jedem einzelnen Teile für das Allgemeinwohl notwendig ist. Wir haben die für die internationalen Beziehungen maßgebenden christlichen Gedanken durchbsraten, die von völkischer Selbstverherrlichung ebenso wett entfernt sind, wie von einem Massenkosmopolitismus jedes beliebigen Landes gleichviel welcher Bedeutung. Wir bitten die Kirche, ein Gefühl zu haben für die Schrecken des Krieges wie auch für seine Unzulänglichkeit für die wirk liche Lösung internationaler Streitfragen. Wir haben nicht versucht, genau formulierte Lösungen zu geben, wir haben auch nicht durch Abstimmungen die Ergebnisse unserer freundschaft lichen Aussprache festgelegt. Hierzu hat uns nicht nur die tiese Achtung vor den Überzeugungen anderer Menschen und Grup pen veranlaßt, sondern eher noch das Bewußtsein, daß die Kirche Grundsätze und Ideale ausstellt, es aber dem einzelnen und den Gemeinschaften überläßt, mit Liebe. Weisheit und Mut nach den Anwendungen jener Grundsätze zu suchen. Wir richten diesen Aufruf in erster Linie an alle Christen. Jedermann soll seinem eigenen Gewissen folgen, seine volle Verantwortlichkeit für das Tun des Willens Gottes auf Erden und für die Arbeit an Gottes Reich einsetzen. Unsere Konferenz ist nur ein Anfang, aber wir können nicht auseinandergehcn. ohne irgendwelche Vorkehrungen für die Fortsübrung des so glücklich begonnenen Werkes zu tref fen. Wir haben uns deshalb entschieden, einen Fortsetzungs- ausschuß zu bilden, der das begonnene Werk weitersühren seil. * Die Schlußsitzung. In der Schlußsitzung wurde die Frage der Fortsetzung d.' Weltkonferenz erörtert. Noch einmal ergriffen die führenden Männer der Konferenz das Wort. Für England sprach der Domprobst von Canterburv, für Dsuttchland Dr. K>p- l e r. Für den ständigen Ausschuß der Konferenz sind, als Ver treter Deutschlands Dr. Kapler - Berlin, zu leinen: Stellver- treter Freiherr von Pechmann, ferner Ler Landes bischof von Sachsen, Oberkonsistorialrat Scholz und Professor Deißmann gewählt worden. Ferner gehören ihm an Reichsgerichtspräsidcnt Dr. Simons und Prälat Tr Schoell. Die Schlußsitzung gestaltete sich zu einer großer. Kundgebung, zu der noch einmal sämtliche Vertreter und Gäste erschienen waren. Zunächst sprach der Kron Prinz von Schweden, der seine Befriedigung über den großarttg-m Verlauf der Konferenz aussprach. Darauf sprsch de: Bisch:, von Jerusalem, der Metropolit von Malaba und der Erz bischof von Winchester. Der schwedische Erzbischof Söderblom hielt die Schlußansprache. Er wies darauf hin, daß alle Teil nchmer die Erfahrung gemacht hätten, wie wichtig die Konfe renz gewesen sei. Mit Gesang und Segenssprüchen schloß die Tagung. Am Abend fand in der Festhalle des Graadhotels ein Festbankett statt, an dem das kronprinzliche Par:: teilnahm. Das Fest nahm einen äußerst glanzvollen Verlaus. Reparations-Schiedsgericht. Für die deutschen Leistungen. Das Schiedsgericht, das nach der von der deuischcn Regierung mit der Reparationskommission getroffenen Vereinbarung zur Entscheidung von allen Meinungs - Verschiedenheiten zwischen Deutschland und der Reparationskommission zu berufen war, ist jetzt zusammengesetzt worden. Sein Sitz ist der Haag. Es hat zu urteilen, ob Deutschland seine aus den Sachverständigengutachten resultierenden Verpflichtungen an Frankreich erfüllt in bezug auf die Sozialver sicherung für Elsaß-Lothringen, ebenso für die an Belgien nnd Polen abgetretenen Gebiete; ferner ist dem Schieds gericht übertragen die Überwachung der in Elsaß-Lothrin- gen und Ostoberschliesien von Deutschland zu tragenden erdienten Zivil- und Militärpensionen, die Rücklieferung von belgischen Eisenbahnwagen und die ver einbarte Naturalerstattung für Gegenstände aller Art und Wertpapiere. / Dem Schiedsgericht gehört von deutscher Seite an Herr Mendelssohn-Bartholdy (Hamburg), außerdem ein Amerikaner, ein Schwede, ein Holländer und ein Franzose. Die Lage der Reichshahn. Schwere Reparationslasten. Berlin, 29. August. Die Auseinandersetzungen über die Löhne der ! Eisenbahner haben den Generaldirektor der Deutschen i Neichsbahngesellschaft Dr. Oeser veranlaßt, sich aus- § jährlich über die auf der Reichsbahn ruhenden Lasten zu ! äußern. Oeser sieht einen verstärkten Druck auf das deutsche s Wirtschaftsleben nahen. Wahrscheinlich werde der j Güterverkehr weiter zurückgehen, so daß die Einnahmen , der Bahn sinken werden. Die Reichsbahn befinde sich in einer Zwangslage. Sie ist ein Unternehmen, das ohne jede Reserven, ohne Rückhalt an den Reichshaushalt, da steht. Sie muß wie jeder kaufmännisch geleitete Betrieb Abschreibungen vornehmen und Rücklagen schaffen, um gegen Schwankungen gesichert zu sein. Wenn heute gesagt werde, etwa 70 Millionen Mark „Beiriebsüberschuß" sei monatlich vorhanden, so könne nur von einem Laien wirklich so von einem Überschuß gesprochen werden. Dieser angebliche Überschuß stelle lediglich die rechnerische Diffe renz zwischen Monatseinnahme und -ausgabe dar, die ! aber durch laufende Verpflichtungen wettgemacht wird. Die Jahresbilanz steht, wie jeder Kaufmann Weitz, erheb lich anders aus. Dann sind umfassende Herstel lung s a r b e i te n notwendig, Sorge für vermehrte Betriebssicherheit und vor allen Dingen für die Aus bringung der Neparatiouslasten. In diesem Jahr sind dafür allein 510 Millionen auszubringen, in späteren Jahren eine Milliarde. Die Reichsbahn hat ihre in- und ausländischen Obliegenheiten loyal zu beachten und zu er füllen. Für sie ist das Reichsbahngesetz verpflichtend. Sie muß das ihr zu treuen Händen übergebene Reichseigentom nach Ablauf des Betriebsrcchts dem Reich wieder in ge sundem Zustand zurückgebcu können. ( kleine Nachrichten Die Reichsdeutschen des Volksbundes in Wien. Wien, 30. August. Gestern abend langte die starke Word nung des Österreichisch-Deutschen Volksbundes aus dem Dem scheu Reich, bestehend aus ungefähr 380 Personen, unter Füh rung des Reichstagspräsidenten Löbe in Wien auf dem fest lich geschmückten Donaudampser an Die Retchsbrücke war von einer ungeheuren Menschenmenge besetzt, die die Gäste durch stürmisches Tücherschwenken und durch Heilruse begrüßte. Die Gäste versammelten sich in der reichgeschmücklen Ankunftshalle der Dampfschiffahrtsgesellschast. In Vertretung des Bürger meisters hieß Stadtrat Sverser die Gäste herzlich willkom men und versicherte die Reichsdeutschen der innigsten Gefühle des österreichischen Bruderstammes. Die Rede klang in einem herzlichen Willkommensgrutz an das gesamte deutsche Volk aus. Ihm erwiderte Präsident Löbe in gleichherzlichen Worten. Seine Rede schloß mit einem Hoch aus die einige freie deutsche Republik der Zukunft. Die Lage in Marokko. Paris, 30. August. Wie Havas aus Fez berichtet, sind zwei Kriegsgefangene aus dem Lager Abd-el-Krims entwichen und in Fez angekommen. Sie erklärten, die Gefangenen würden ausreichend ernährt, in Ajdir befinden sich mehrere Gefangen., darunter ein verwundeter Offizier. — Aus Melilla wird m- Mlldet, daß durch das Feuer der spanifchen Marine und dw vomben der spanischen Flieger eine Reihe von Unterstand:.! de-c Nifleute an der Küste zerstört worden sind. Abd-cl-Kn.n Habe sich im Lause der Beschießung in vie Berge geflüchtet, um Nch in Sicherheit zu bringen. Er habe inne Propuaandmö'"-- k-tt zur Aushebung weiterer Truppen verstärkt. Ham ? damit wenig Erfolg. ( Hu» unserer kelmal j Wilsdruff, am 31. August 1925. Merkblatt für den 1. September. Sonnenausgang 5" II Mondausgang 6^ N Sonnenuntergang 6" «? Monduntergang 2^ P. 1772 Beflkergrrikung Westpreußens. — 1870 Sieg bei " -.in über MacMahon. l- — — Das Glücksarmbanck. Roman von Renttoh. 11) (Nachdruck verboten.) Aber wer war jener Mann, der heute in so , rätselhafter Weise durch den alten Kasten verschwun den war? Es war spät geworden, als Norbert endlich das Licht § auslöschte. Aber das Bild jener „Christa" lieh er nicht in dem Arbeitszimmer, sondern nahm es mit sich und stellte es neben seinem Bette auf. Bis in seine wirren ! Träume verfolgte ihn das Bild des schönen Mädchens und verwob sich mit den Zügen jener andern Christa — der lebenden. Und immer züngelte neben dem feinen, 1 schönen Gesicht der blaue Schlangenleib empor, rote / Rubinaugen funkelten, und hell strahlte und glänzte das vpalkrönlein. . - Ein seltsames Abenteuer. " Am nächsten Nachmittage, um dieselbe Stunde wie tags vorher, stand der Kunstgelehrte wieder im tiefen Schatten der Mauer dem kleinen Hause in der einsamen Gasse gegenüber; wieder lag dieses dunkel und schweigsam da und erschien ebenso seltsam rätselhaft und geheimnis voll wie gestern. Vergebens wehrte sich der sonst so ernste Mann gegen ein Gefühl, das stärker war als er; wie in einem Banne handelte er, der ihn zwang, ohne ihm klares Denken zu gestatten. Unruhig schritt er die kurze Strecke Im Dunkel auf und ab, immer wieder nach rechts und links spähend. Würde ihn seine Ahnung täuschen und das Mädchen -vm Ende heute gar nicht kommen? Nun — dann würde er morgen so lange läuten an dem kleinen Hause, bis irgend jemand ihm öffnete, und würde fragen nach ihr, würde sich endlich die Gewißheit erzwingen, ob sie „seine* schöne Fremd« wirklich war. Plötzlich fuhr er jSH empor aus dem tiefen Sinnen, in das er versunken war. Hatte er sich getäuscht? Oder hatte wirklich jemand aufgeschrien, hell und scharf, wie ein Mensch in Not? Ganz deutlich hatte er gemeint, den Schrei zu vernehmen, und er hätte darauf schwören mögen, daß er aus dem rückwärtigen Trakt des Hauses zu ihm herübergeklungen war. Norbert stand und horchte, aber alles blieb totenstill. Schwer hing der Winternebel in der grauen Lust, und das Haus lag dunkel wie zuvor. — Hatte er sich doch geirrt? Eine Unruhe überkam ihn, die ihm sonst ganz fremd war. Beinahe war es ein Grauen, das ihn lähmte, die Vorahnung einer Gefahr, eines Unglücks. Er schalt sich selbst darum, und doch blieb die Empfindung zurück. Da klang vom Ende der Gasse her ein leichter Schritt, ein Frauenkleid rauschte neben ihm auf, und sekundenlang sah er unter einem breiten Hut ein feines, schmales Antlitz. „Christa!" sagte er laut, beinahe ohne es zu wollen. Die Aehnlichkeit mit dem alten Bild, das daheim auf seinem Schreibtisch stand, überwältigte ihn förmlich. Das Mädchen blieb jählings stehen und sah ihm, ernsthaft prüfend, ins Gesicht; dann glitt ein Schein von Erkennen über ihre Züge, und er sah, trotz des unsicher» Lichtes, daß sie tief errötete. Ohne sich zu zieren, streckte sie ihm die kleine Hand hin. „Doktor Norbert I" Es war dieselbe weiche, dunkle Mädchenstimme, die ihm seit jenem Maskenabend im Ohr nachklang, und sie war es selbst, an die er gedacht hatte, bei Tag und bei Nacht. Ein heißes Glücksgefühl durchflutete hin, und noch mals sagte er: „Christa!" Sie nickte. „Ja, so heiße ich. Aber mich wundert, daß Sie meinen Namen noch wissen. Sie haben sich ja zu er kennen gegeben, damals, an jenem Abend, aber ich —" „Sie entschwanden wie eine Sinnestäuschung oderein Traum," fiel er ein. „Ja! Aber beute lasse ich Sie nicht mehr entschwinden, um keinen Preis! Ich bitte Sie, Die gesetzliche Miete ab 1 September 1925 Nachstehende Tabelle zeigt die monatliche Miete nnd die monatliche Mietzinssteuer auf 1—1000 Mark Friedensmiete nach 58der Friedensmiete und 272S Mietzinssteuer, zusam men 85 A. Z Friedens- 8 8 niiete I Miete R.-Mk. Mietzins- Steuer N.-Mk. Spulten 2 und 3 zuiammcu R.-Mk Friedens - I 8 miete I Miete R.-Mk. Miet- tt»s- stcuer R.-Mk. Spalten 2 und 3 zusammen N.-Mk. 1 0,05 0,02 0,07 60 2,90 1,-6 4,25 2 0,10 0,05 0,15 70 3,88 1,58 4,96- 3 0,14 0,07 0,21 80 3,86 1,80 5,66 4 0,19 0,09 0,28 90 4,35 2,03 6,38 5 0,24 0 11 0,35 100 4,83 2,25 7,08 6 0,29 0,14 0,4 3 200 9,67 4 50 14,17 7 0,34 0,16 0,50 800 14,50 6,75 21,25 8 0,39 0,t8 0,57 400 19 33 9,00 28,83 9 0,48 0,20 0,68 bOO 24,17 11,25 35,42 10 0,48 0,23 0,71 600- 29,00 13 50 42,50 20 0,97 0,45 1.42 700 33,83 15,75 49,58 30 1,45 0,68 2,13 800 38,66 18,00 56,66 40 1,93 0,90 2,83 3,5b 900 43,50 20,25 63,75 sO 2,42 1,13 1000 ;8,38 22,50 70,83 Das Wetter benimmt sich seit einigen Tagen recht april- mähig. Auch am gestrigen Sonntag schien mal die Sonne und dann regnete es. Und dazu herrschte ein heftiger Wind, der die Früchte von den Bäumen schüttelte und selbst Ziegel von den Dächern warf. Unsere Wettervoraussagen, an die viele nicht so recht -glauben wollen, sind mit außerordentlicher «Genauigkeit in Erfüllung gegangen. Die anhaltend wechselnde trübe Witterung zeigt bereits ihre nachteiligen Folgen in der Natur. Der Wein, der sich anfangs recht gut entwickelte und zu den besten Hoffnun gen berechtigte, will -nicht so recht -zur Reife kommen; an manchen Stellen sind -die Beeren noch sehr zurück. -Auch das Obst «leidet. Die Pflaumen, die eine reiche Ernte -versprachen, find zu einem großen Teile madig und besitzen nicht die nötige Süßigkeit. Die Grumternte wird auch durch die häufigen Niederschläge wesent lich hingezogen. Es zeigt sich -manches, das an den Herbst ge mahnt, namentlich «der Blätterfall an verschiedenen «Stellen -der Wälder, vor allem aber die starke Abnahme der Tage, die «sich schon recht fühlbar macht. Ehrungen. Anläßlich des 31jährigen Bestehens unseres Kirchenchores fand am gestrigen Sonntag unmittelbar nach der Predigt eine Ehrung für die sechs Mitglieder statt, welche den Chor mit gegründet haben -und -in diesem noch heute tätig Mit wirken. Es sind dies Frau Anna Werner, die Herren Tisch lermeister Erwin V o g e l und Martin Vogel, «Gastwirt Alfred V o -g e «l, Kirchner Hofmann und Fabrikant Schlichen- maier. Herr Pfarrer Wolke sprach ihnen am Altarplatz «für ihre hingebende, ausdauernde Treue und Liebe seinen'herz lichsten Dank aus, zugleich im Namen der obersten Kirchenbe hörde und überreichte einem jeden der Genannten als sichchares Zeichen der Danlbarkeit eine Urkunde. Diese DanGavkeilsge- fühle übertrug er auch auf den ganzen Kirchenchor und seinen Leiter Herrn Oberlehrer Kantor Hientzsch. Zur Feier hatte der Chor -in stimmungsvoller Weise die Hymne „Alles, was Odem hat, lobet den Herrn" zum Vortrag gebracht. Spendet für den Nordpol-Zeppelin! Als erste Spende für den Nordpol-Zeppelin -ging unserer Geschäftsstelle von der „Oekonvmia" Wilsdruff durch Herrn Walter Metzelt die Summe von 88 Mark zu, die gelegentlich eines Vergnügens gesammelt wurde. Zur Nachahmung bestens empfohlen. Schärferes Vorgehen gegen Amempeleien. Die Regierung hat eine Verordnung an die Polizeibehörden erlaßen, worin diese angewiesen werden, streng gegen alle Anpöbeleien -und Anrem- pelungen poltisch AnLersden-kender und gegen das verbotene Tragen von Waffen vorzugehen und sich nicht mtt Geldstrafen zu begnügen, sondern regelmäßig Haftstrafen zu verfügen. Kraftomnibusverkehr von Dresden Neustädter Bahnhof nach Obergorbitz. Der Kraftomnibus-verkehr nach Obergorbitz begann am gestrigen Sonntag. Die Omnibusse der Linie Neu städter Bahnhof—Hauptdahnhof—Löbtau verkehren von der Kesselsdorfer «Straße in -Löbtau abwechselnd nach dem Kron- prinzen-platz und nach Obergorbitz. Beide Endstrecken haben hier nach 15-MMUtenverkehr. Der bisherige Tarif der Omnibus- linke bleibt unverändert. Es kostet also eine einfache Fahrt vom Neustädter Bahnhof -bis Obergorbitz 20 Pfg. Rad-Meisterschaft von Dresden und "Armee-Meisterschaft von Sachsen. Durch Nachnennungen hatte «sich die Zahl der die beiden Meisterschaften im Bezirk Dresden des S. R. B. be- sagen Sie mir, wer Sie sind, und woher Sie stammen! Ich muß es wissen." Sie lächelte über seinen Eifer, und ihr Gesicht wurde dadurch noch lieblicher, erschien ihm jünger und anmutiger als je. Dann aber schwand plötzlich das Lächeln. „Sie wollen wissen, wer ich bin?" sagte sie fast scheu. „Mein Gott, das ist nichts Besonderes! Ich bin Gesangslehrerin und heiße Christa Herton. Meins Eltern sind lange tot, ich habe sie kaum gekannt. Aber die Mutter meines Vaters hat mich zu sich genommen, und bei ihr lebe ich, hier in dem kleinen, alten Hause gegenüber. Großmutter ist gut, aber sehr streng. Das Leben soll ihr nicht leicht gewesen sein. Ich weiß eigentlich nicht viel davon, denn sie ist sehr schweigsam. Und auf die Männer ist sie schlecht zu sprechen; keiner darf je ins Haus." „Aber es wohnt doch ein Herr bei Ihnen," unterbrach er sie schnell. „Ich sah ihn gestern kommen." „Ach — das war Onkel Edmund, Großmamas ältester Sohn," entgegnete Christa Herton, ohne zu zögern. „Ein alter Herr mit grauem Bart —" „Ein jüngerer Mann", berichtigte Norbert. Christa lachte. „Gott bewahre I In Großmamas Haus — ein jüngerer Mann! Das gäbe ja ein Unglück! Sie müsse,, sich getäuscht haben. Niemand als Onkel Edmund hat den Schlüssel zum »ordern Zimmer, und niemand als er gebt je hier aus und ein. Aber nun muß ich heim, Herr Dok tor! Großmama wartet mit der Uhr in der Hand, unk ich darf nicht zu spät kommen. Noch ärger wär s, wenn sie ahnte, daß ich hier mit Ihnen plaudre. Nicht wahr, Sie entschuldigen mich jetzt? Ich — ich muß fort! Leider l" Das letzte Wort sprach sie sehr leise, aber er hörte es doch, und es klang ihm süßer als alles, was er je vernommen. (Fortsetzung folgt.) A