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stützung der deutschen Preise Zu. Lem Lank des Zeppeltn- konzerns gab Kommerzienrat Colsmaun Ausdruck. Den Tag beschloß ein im reichgeschmückten Saale des Kurgartens vom Luftschiffbau Zeppelin veranstalteter Fest abend, dem auch der Generalfeldmarschall Herzog AlbrechtvonWürttemberg beiwohnte. Rach einer Begrüßungsansprache Dr. Eckeners und verschiedenen Vorträgen nahmen verschiedene Redner das Wort zu An sprachen. Am Zeppelin-Denkmal. K o n st a n z, 22. August. In Sonderzügen trafen die Angestellten des Luftschiff baues Zeppelin in Friedrichshafen, an ihrer Spitze Kom merzienrat Colsmann, Dr. Eckener und Dr. D ü r r in Konstanz ein, um sich an der von der Stadt Kon stanz veranstalteten Feier am Denkmal des Grafen Zeppe lin zu beteiligen. Nach einem Musikstücke ergriff Ober bürgermeister Dr. Möricke-Kon stanz das Wort zu einer Gedächtnisrede, in der er unter anderem aussührte: „Wir wollen hier an dem Denkmal des Grafen Zeppelin geloben, unsere ganze Kraft daranzusetzen, damit die Volksspende, zu der Dr. Eckener aufgerufen hat, eine natio nale Tat werde." — Im Namen der Stadt Konstanz legte dann Dr. Möricke einen prächtigen Lorbserlranz am Denkmal des Grafen Zeppelin nieder. Im Auftrage des Luftschiffbaues Zeppelin sprach Kommerzienrat Cols- mann: „Zu einem Symbol hat das deutsche Volk das Luftschiff erklärt, vielleicht in dem Gefühl, daß dieses Ge bilde den Weg weist zur Höhe, einen Weg, der die Volker verbindet. Aufwärts geht unser Weg, znr Höhe!" Im Ramen des Vereins für Lustschiffahrt am Bodensee legte Major v. Le he ner einen Kranz nieder. — Mit einem Musikstück schloß dann die eindrucksvolle Feier. S4. Deutscher Katholikentag. Stuttgart, 23. August. Die Eröffnung des 54. deutschen Kacholikentages sand durch eine Hauptversammlung in der Liederhalle und eine Parallelversammlung im früheren kgl. Reithause statt. Die Begrüßungsansprache in der Liederhalle hielt der Vorsitzende ves Ortsausschusses, Verlagsletter Treiber, der u. a. aus- sührte: „Wir suchen heute überall nach einer Autorität. Ta heben wir katholische Christen unsere Augen mm Bischof uno zum Papste auf, der uns seinen Gruß gesandt hat und dein wir Gehorsam bis zum Tode geloben." Nach einem Hoch auf Papst Pius XI. begrüßte der Redner tue Teilnehmer und be sonders den Staatspräsidenten Bazille. Ter Redner schloß mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland. Daraus ergriff Staatspräsident Bazille das Wort und begrüßte die Versammlung im Namen der würitembergischen Regierung uno des württembergischen Volles. Er betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Slaat und Kirche, die besonders unter den heutigen Ver hältnissen unumgänglich geworden sei. „Wir haben." jagte Staatspräsident Bazille, „den Zusammenbruch alter Herrlich keit erlebt. Die Welt, die daraus hervorgegangen ist, ist ohne das Fundament großer sittlicher Ge danken und kann nicht lange der fortschreitenden Gerechtig keit widerstehen. Wir ahnen neue, fürchterliche Erschütterun gen." „Daher," sühne er weiter aus, „dürfe man nicht die Bedeutung des religiösen Moments im Leben unterschätzen und müsse daran sesthalten, daß die christliche Lehre eine Lehre oer Nachsicht und Liebe sei. Die beiden christlichen Kouiej- fionen sollten keinen anderen Kampf aeoennnanoer kennen, als den Wetteifer der Liebe." Im Namen der Stadt Sknik- garr hieß Bürgermeister Klei n den Katholikentag willkommen. Der Begrüßungsabend wurde daran» durch Vorträge der ver einigten katholischen Chriftenchöre Stuttgarts unter Be gleitung eines großen Orchesters geschlossen. In der Parallel versammlung im königlichen Ncitbause hielt Minister Bolz die Begrüßungsansprache im Namen der württembergischen Regierung. Er wies daraus hin, daß in einer Zeit, in der schöne Friedensphrasen im Munde, in der Hand aber das Schwert und Gistbombcn geführt würden, die Religion uns der Geist der christlichen Mrche die einzigen aufrichtigen Elemente des Staatslebens sein müßten. Kreier Warenverkehr Ostpreußen-Reich Danzig, 23. August. Das Korridorschievsgericht in Danzig — ein deutscher und ein polnischer Vertreter unter Vorsitz des dänischen Generalkonsuls in der Freien Stadt —, das Streitig keiten zwischen Deutschland und Polen über den Eisen bahnverkehr durch den Korridor schlichten soll, hat in seiner letzten Sitzung entschieden, daß für den unge hinderten Warenverkehr zwischen Ost preußen und dem Reich der Ursprung der Waren gleichgültig ist. Damit ist der freie Verkehr entgegen den polnischen Anträgen hergestellt. Postentscheidung zugunsten Polens. Der Völk-rbundausschuß für die Festlegung der Danziger Hafenlinie hat in Genf seinen Bericht ver öffentlicht. der dem Völkerbundrat zur Annahme empfohlen werden wird. Danach wird dem polnischen Postdienst ein breiter Gebietsstreifen von der Speicher- tnsel (einschließlich) bis zur Ostsee zugewiesen. Die Linie umfaßt außerdem einen großen Teil des Stadtgebietes. Damit ist der größte Teil der inneren Stadt in das pol - Nische Hafengebiet einbezogen. Die Nachricht hat starke Bewegung bei der deutschen Bevölkerung hervorgerufen. Deutsche Interessen auf Spitzbergen Halbamtlich wird bekanntgegeben, daß deutsche Inter essenten, welche Landansprüche auf Spitzbergen haben, nach der Übernahme der Inselgruppe von Spitzbergen durch die norwegische Regierung bis zum 1. Oktober d. I. ihre Ansprüche beim deutschen Auswärtigen Amt in Berlin, Wilhelmstraße 74, anmelden müssen. Die An meldung muß genaue Angaben (mit Karte) über Größe und Lage des Geländes, Erwerb und Besitzrechte ent halten. Anmeldungen, die bis zum 15. Oktober nicht beim Auswärtigen Amt eingegangen sind, können nicht daraus rechnen, berücksichtiat zu werden. Verkauf der Deutschen Allgemeinen Zeitung. Wie „W. T. B." mftteilt, ist die Deutsche Allgemeine Zeitung und die Norddeutsche Druckerei- und Verlags- Anstalt A. G in Berlin aus dem Besitz der Buch- und Zell stoff-Gewerbe—Hugo Sünnes G. m. b. H. in die Hände eines Konsortiums übergegangen, das unter Führung des bekannten Papierindustriellen Walter Salinger und des Dr. August Weber-Berlin die Zeitung in der bisherigen Richtung fortzusühren gedenkt. Der Kaufpreis beträgt 3 Millionen Mark und ist bar bezahlt i worden. Die Zeitung selbst bestätigt den Verkauf und be- ; tont dabei nochmals, daß ihre politische Haltung sich nicht j ändern werde. — Die gemeldeten Ankaufsabsichten durch l die preußische Regierung sollen im letzten Augenblick ge- i scheitert sein. Freistaat Danzig. . Die Programmerklärung der neuen Negierung, der Koalition von Zentrum, Deutschlrberalen und Sozial demokraten, gab Senatspräsideut Dr. Sahm in der Sitzung des Volkstages ab. Er wies auf die danieder liegende Wirtschaft, die Menge der Arbeitslosen und die Notwendigkeit, mit Polen zu einem erträglichen Ver hältnis zu kommen, hin. Der neue Senat stellte sich aus drücklich auf den Boden der durch den Vertrag von Ver sailles geschaffenen Verhältnisse. Er erwarte von der Re gierung der Republik Polen die Achtung der staatlichen Selbständigkeit Danzigs und die Anerkennung seines auch völlerrechtlich anerkannten deutschen Charakters sowie für die Durchführung der bestehenden Verträge volle Gegenseitigkeit. Die Regierung werde sich die Wahrung des deutschen Kulturbesitzes angelegen sein lassen und zwecks Förderung von Bildung, Kunst und Wissenschaft ihre kulturellen Beziehungen mit dem deutschen Volke pflegen. Der Senat werde sofort mit Polen über Erleich terungen auf dem Gebiete des Zahlungsverkehrs verhan deln und spricht die Hoffnung aus, daß die polnische Re gierung im Interesse des guten wirtschaftlichen Zusammen wirkens Polens und Danzigs die Zahlungsverbote bzw. Erschwerungen für Dannzig erleichtern werde. Aus Zn- und Ausrand. Berlin. Reichspräsident von Hindenburg hat an den Neichsernährungsminister von Kanitz und den Neichswirt- schaftsminister Dr. Neuhaus Dankschreiben aus Anlaß dec Annahme der Zolltarifgesetze gerichtet. . Berlin. Nach amtlicher Mitteilung wird die preußi- Liebeszauber. Noman von Oswald Bergener. 40) lNachdrucl verboten.) Er war just in der Askanen sommerliche Stiftungs feier hineingetreten und, begeistert empfangen und freudig von den jungen Semestern geehrt, in den Rausch des Festes so unwiderstehlich verstrickt, daß er den Rachtzug nach München vergaß und ihn fahren ließ,-wohin es ihm be liebte, und noch in später Mitternacht mit schallendem Schläger, begeisternder Rede, und selbst bis in alle Tiefen seines Herzens ergriffen, die stürmische Fidelitas des Askanenkommerses leitete wie einst im höchsten Glanze seiner jungen Semester. Ein Dampserausslug ans der Saalei Die Sonne hielt sich mißgünstig hinter grauen Schleiern verborgen; hier und da lugte sie spitzbübisch durch: Seid ihr noch da? Zuweilen spritzten die Wolken seinen Sprühregen über den rauschenden Dampfer und die grauen, schäumenden Wogen des Flusses. Aber auf dem feuchten, wolkenüberschatteten Deck kachle die Lust, spielte das Glück, spann sich Neckerei, er hoben sich Lieder und verklangen. Lachen und Gläserklingen über dem nnrnhig wogenden Wasser. Die Askania hatte einen Kranz von jungen Damen mit ihren Angehörigen zur Saaleburgenfahrt geladen. Das Schiff trug den Klang von silberhell aufblitzender Jugendharmonie im Saaletal hinab und führte sie der über dem gleichnamigen Uferstädtchen ragenden wolken grauen Burg Wettin, der tausendjährigen Stammburg deutscher Fürsten, entgegen. Doch ein seltsamer, schrill fortzitternder Mißklang durchschnitt die Festfreude. Es war im Gedränge des Einsteigens der Gäste am Landungsplatz unter den Geladenen auch der Privat- dozent Dr. Georg Waldhausen an Bord gekommen. In der Askania war es Tradition, daß Söbne des Harzes in ihr aktiv wurden. Darum wurde der überraschende Fest besuch des liebe« Alten Harzherrn Wolfram Brocken schmied um so freudiger empfangen. Darum hatten die Chargierten schon wiederholt den Privatdozenten Dr. Waldhausen zu besonderen Gelegenheiten geladen, seine Vorliebe für reichlichen starken Alkohol dabei kennen gelernt, doch erst bei seinem letzten Besuch erfahren, daß auch seine Gattin dem Bergland der grünen Tannen und der Silbererze entsprossen sei. Darum stand auch Frau Elga Waldhausen diesmal ans der Liste der Gäste; aber niemand konnte wissen, daß sie davon nichts erfuhr. Unter den vielerlei geladenen Familien an Bord konnte nicht jede Weiblichkeit jedem der Askanen persönlich bekannt sein. Sie hielten es für eine honorige Selbstverständlich keit, daß in diese geschlossene Festgescllschaft an Bord nur hineingeführt wurde, was hineingehörte. Nun fiel es bald aus, daß unter den Gesprächsgruppen der Privatdozent Dr. Waldhausen sich stets in Begleitung einer ausfallend schönen, trotz Puder und Schminke sehr aninutenden jungen Dame hielt, die niemand kannte. Es war nicht bemerkt worden, ob sie inij ihm oder mit wem sonst an Bord gelangt sei. Irgendwo aber flog es wie ein Funken aus, es sei die Schauspielerin Susanne Strohbach vom Stadttheater, die von niemand eingeladen war. Ebenso geschwind wurde verbreitet, daß Waldhausens Beziehungen zur Strohbach nicht erst von heute stammten. Susanne Strohbach, die Tochter einer Waschsran in der Altstadt, aus trüben, ärmlichen Verhältnissen durch ihr glänzendes Talent und ihre Schönheit schon früh in die Höhe getragen, war reich an abenteuerlichen Romanen: ein bunt schillernder Paradiesvogel, der überall, wo er vor- überfliegt, neugierige Augen mit sich zieht; eine Wasserrose, die sich ans blitzendem Wasser leuchtend in der Sonne wiegt und ihre Wurzeln tief in unterirdischen Grundschlamm senkt. Hier erregte ihr Erscheinen einen stillen Zorn über die Unverschämtheit des Privatdozenten. Es wurde geheimer Rat gehalten und für gut befunden, von der Sache kein Aufhebens' zu machen, die HausherrenhSflichkeit aufs äußerste zu beschränken, nach der Landung das Paar un Iwe A m n e jt i e v e r o r v n u n g in der allernächsten Zeit veröffentlicht werden. Berlin. Die spanischen Arzte, die zwei Woche» ;u Studienzwecken Deutschland bereisten, haben ein ungemein herzliches Dankschreiben für die ihnen überall zuteil ge wordenen Aufnahme an den Reichskanzler gerichtet. Berlin. Der Verband der Bergarbeiter Deutschlands in Bochum hat dem Reichskanzler eine eingehende Erwiderung auf die Denkschrift des Bergbaulichen Vereins zur Lage iw Ruhrgebiet eingereicht und dabei eine Reihe von Vor schlägen zur wirtschaftlichen Umstellung des Ruhrbergbaus« tuUerbreiiet, die im wesentlichen aus ein Eingreifen Vsr Re glernng hinckuslausen. tzbörse - Kandel - ÄirtlcbsN z Börsenruhetag. Infolge des Berliner Börsenruhetages wurden amtliche Kursfeststellungen an der Effekten- und Devisenbörse nicht vorgenommen. Im inoffiziellen Verkehr von Bureau zu Bureau kam es bei überwiegend fester Haltung zu keinen nennenswerten Kursveränderungen. 4- Butterpreife. 1. Qualität 203, 2. Qualität 186, abfallende Sorten 166 Reichsmark je Zentner. Ruhig. Leichte Herabsetzung der Eisenpreise? Wie verlautet, scheint auf Grund der in den Verhandlungen mit der weiter verarbeitenden Industrie als Inlandspreise festgesetzten Preise eine geringe Ermäßigung der Verbandspreise der Großeisen- industrie für September beabsichtigt zu sein. Die Ermäßigung dürfte sich im Ausmaße von etwa 5^ bewegen. Authentische Mitteilungen waren trotz aller Bemühungen von der Roh- stahlgemeinschast nicht zu erlangen. Mitteldeutsche Häuteauktion. Der zweite Tag der in Leipzig abgehaltenen mitteldeutschen Häuteauktion vor» sächsi- fchcm Gefälle tendierte wieder inatt bei etwa 102L Abschlag. Gegen die Leipziger Vormonatsauktion wurde säst das ganze Angebot von Großviehhüuten in schweren Gewichten geräunu. Zuchtviehmarkt in Berlin-Friedrichsfelde. Rinder- und Pferdemarkt. Der Auftrieb betrug: 452 Ruwer, darunter 404 Milchkühe, 19 Bullen, 29 Jungvieh, 134 Kälber, 627 Pferde. Ruhiges Geschäft bei wenig veränderten Preisen. Es wurden gezahlt in Reichsmark und je Stück: kN Milchkühe und hoch tragende Kühe: 1. Qualität 400—560, 2. Qualität 280—400. 3. Qualität 200—280. Ausgesuchte Kühe uud Kälber über Notiz. 8. Tragende Färsen: 1. Qualität 250—430, 2. Qualität 160—280. Ausgesuchte Färsen über Notiz. — Am Pferde markt lauten die Preise in Reichsmark und je Stück sür 1. Klasse 1000-1300, sür 2. Klasse 700—1000, für 3. Klasse 400—700, für 4. Klasse 200-400. Ruhiges Geschäft. Schlachtviehmarlt. Der Auftrieb betrug: 3069 Rinder, darunter 751 Bullen, 864 Ochsen, 1454 Kühe und Färsen, 1565 Kälber, 9793 Schafe, 7931 Schweine, 89 Ziegen, 283 Auslands schweine. Bei allen Gattungen verlief der Markt ruhig, aus gesuchte Holsteiner Stiere, ausgesuchte Lämmer und Schweine wurden über Notiz bezahlt. Preise. Für 1 Pfund Lebend gewicht in Reichspfennigen: Ochsen a) vollsleischige ausge mästete 56—66, b) vollfleischige ausgemüstete im Alter von 4—7 Jahren 48—53, c) junge, fleischige, nicht ausgemästete 43—45, d) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 85—40; Bullen a) 54—58, b) 48—51, c) 42—46; Kühe und Färsen a) 55-60, b) 46-52, c) 34-42, d) 27-31, e) 20-L Fresser 36—43; Kälber a) —, b) 82—90, c) 70—80, d) 60- l , e) 52—58; Schafe a) 50-58, b) 38-48, c) 26-32; Schwenu- a) —, b) SO—91, c) 80—90, d) 85—87, e) 82—84, s) —; Saue» 80-85; Ziegen 20—24. Produktenbörse. Die matte Stimmung an der Berliner Produktenbörse hielt an. Brotgetreide blieb aus der Provinz weiter reichlich angeboten. Da jedoch die Mühler» nur geringe Aufnahmefähigkeit zeigten, hat sich das Geschäft nicht belebt, obwohl am Lokomarkt Roggen um etwa 2, Weizen um 2—3 Mark niedriger notierten. Desgleichen lag der Mehlmarkt geschästslos bei weichenden Preisen. Im allgemeinen waren die Forderungen um eine viertel Mark ermäßigt. Braugerste War stärker angeboten, und die Eigner zeigten sich in ihren Forderungen nachgiebiger. Sehr stark war das Angebot in Hafer, redoch konnten die Umsätze nur bei nennenswert er mäßigten Forderungen getätigt werden. Die Tendenz am Markte der Zeitgeschäfte war gleichfalls rückläufig. Roggen eröffnete um 3)4—4 Mark niedriger, während sich die Weizen- preise um etwa 1—1)4 Mark niedriger stellten. Es eröffnete Weizen per September 248, Oktober 252, Dezember 257, Roggen per September 188, per Oktober 194)4, Per Dezember 200X. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilo ¬ Wetz., mark. gramm in Reichsmark. 21. 8. 13,5 22. 8. 229-233 21. 8. 235-237 Wetzkl.s.Brl 22. 8. 13 pommerscher — — Rogkl.f.Brl. 13 13,2 Rogg., märk. 169 175 172-178 Raps 355-360 358-360 pommerscher —. — Leinsaat — - westpreuß. — — Vikwr.-Erbs. 27 35 27-35 Futtergerste — — kl.Speiseerbs 25 27 25 27 Braugerste 189 197 189-197 Futtererbsen 23 25 23-25 Hafer, märk. 180 187 186-193 Peluschken 23 25 23-25 merklich aus der Gesellschaft hinauszumanöviieren, im übrigen den Privatdozenten Dr. Waldhausen für die Zu kunft von der Liste der Ehrengäste zu entfernen und ihm dies nebst einet kurzen scharfen Begründung schriftlich znr Kenntnis zu geben als Sühne für die unverschämte Beleidigung, die sein heutiges Verhalten gegenüber der Askania in sich schließe. Wo der Bug des Dampfers die rauschenden grauen Wogen des Flusses zornig durchschnitt, hatte sich im hoch gelegenen Bordwinkel eine frohe, lustbewegte Gruppe zu- sammengofunden — Wolfram Brockenschmied und sein lieber Leibfuchs Oberlehrer Dr. Konrad Bauer mit seiner lieblich blühenden jungen Frau Lorle, Wolframs Bafe, aus dem engen Schloßwaldtal im Unterharz. Das über raschende Wiedersehen unter der Romantik der Saale- bürgen entzündete die Herzen. Musik und Sang erfüllten die grane Luft mit Glanz. Malerisch zogen die Walduser und Felsenhügel zu beiden Seiten vorüber. Als das Orchester an Bord die Weise anstimmte, fiel keiner in w schwärmerischer Begeisterung ein wie der glückliche Ehe- liebste mit dem blonden, krausen Kinnbärichen: Auf den Bergen die Burgen, Im Tale die Saale Doch Wolfram Brockenschmied sang nicht mit; er hörte zu in stiller, schwermütiger Lust: Ich alleine der eine Schau' wieder hernieder Zur Saale im Tale, Doch traurig und stumnr. Ernst zurückgelehnt saß er am Bordgeländer, den Kopf, leicht stützend, und.ließ die Augen durch die festlich bewegte akademische Gesellschaft schweisen. Bald hier, bald da hastete sein Blick au dem schmucken jungjeniestrigen Nach wuchs der Askania und an der Rosenblüte lieblicher Saale töchter, au der sich die Askanenjugend begeisterte. Und forschte, in dunkle Erinnerungen verloren, weiter hinaus in das gesellige Treiben. Denn trotz der verdrießlichen Wolkenluft drängte sich alles auf Deck. (Fortsetzung folgt.)