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Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt. 193. Donnerstag, 29 August 1928 Heilige Sehnsucht. Siels sich sehnen, Arme dehnen Nach einem hehren, ewigen Ziel, Das ist das Leben der Wertvollen, Guten, Die sich in ihrer Sehnsucht verbluten. Ihnen ist-Sehnsucht Inhalt, nicht Spiel. Traum der Masse Sieht aus der Gasse Seiner Sehnsucht verkörpertes Bild; Das hir ihre Triebe zu zwingen, Kann ihr schon irdische Seligkeit bringen, Damit ist all' ihre Sehnsucht gestillt. Einem im Bolte tleder der Wolke Leuchtet zeitlebens der Sehnsucht Stern, Und bas Fünftem der eigenen Seele Sehnt sich, bah sich's der Sonne vermähle. Stunde der Heimkehr, bist du noch sern? Hugo Salus. Flüssige Kohle. Eine wichtige Frage der Gegenwart. In letzter Zeit nehmen die Mitteilungen und auch Auseinandersetzungen über die Möglichkeit, Kohle zu ver- r flüssigen, sie zu brennbarem Ol umzugestalten, kein Ende mehr. Fast noch mehr als aus Deutschland kommen aus dem Ausland Stimmen, welche die gemeldeten deutschen Erfolge in der angedeuteten Richtung bezweifeln. Noch immer gibt es nämlich in den uns feindlichen Ländern wissenschaftliche Gesellschaften, die unter der Nachwirkung der Kriegspsychose glauben, die deutsche Wissenschaft in Ewigkeit verfemen zu können, noch immer werden inter nationale Kongresse abgehalten, von denen man die deut schen Gelehrten glaubt ausschließeu zu dürfen. Aber die deutsche Wissenschaft geht deshalb doch ihren Weg weiter und an ihren Ergebnissen suchen sich die praktischen Köpfe auch bei den Feinden ihren Anteil zu sichern. Augenblicklich steht nun die Chemie, speziell die Kohlenchemie, im Vordergründe des allgemeinen Interesses. Die Kohlenvorräte der Welt sind, so reich sie sein mögen, nicht unerschöpflich; die Gelehrten haben ausge rechnet, daß sie nut noch wenige Jahrhunderte reichen werden. Wenn also auch immerhin noch recht viele Geschlechter der Menschen sich der Sorge werden ent- schlagen können, daß ihnen die Brennstoffe ausgehen möchten, so ist die Wissenschaft doch bemüht, vorzubeugen und das Ende nach Möglichkeit hinauszuschieben; sie sucht daher Wege, mit der in der Kohle aufgespeicherten Energie sparsamer umzugehen, indem man sie besser aus nutzt. Das Ziel ist: aus der Kohle gewonnenes O! an die Stelle der Kohle selbst zu setzen. Um es zu erreichen, wird seit Jahren an verschiedenen Verfahren gearbeitet, von denen neuerdings das von Dr. Bergius in Heidel berg erfundene am meisten von sich reden macht. Wenn es heißt, es sei ihm gelungen, „flüssige Kohle" herzustellen, so ist das allerdings nicht ganz wörtlich zu nehmen; denn es handelt sich nicht darum, die Kohle im eigentlichen Sinne zu verflüssigen, sondern darum, aus der natürlichen Kohle flüssige Brennstoffe (Lle) zu gewinnen. Der Vorgang der Herstellung wird in kurzen Zügen wie folgt geschildert: Die Kohle wird gemahlen, mit Pech oder ähnlichen Stoffen, die in dem Verfahren selbst ge wonnen werden, gemischt und unter dem Druck der eigenen Dämpfe gepreßt. Dieser Masse, die dauernd in langsamer Bewegung zu erhalten ist, wird dann Wasserstoff zu geführt. So entsteht ein sirupartiger Körper und ein hoch gespanntes Gas, das durch Spaltung den zum Betrieb er forderlichen Wasserstoff liefert. Ist dieser auch nicht ganz rein, so genügt er doch, um die Erzeugung neuen Wasser stoffs nach dem üblichen Verfahren entbehrlich zu machen. Das auf solche Weise aus der Kohle gezogene O l, eben icner sirnpartige Körper, dem man den Namen Berginöl gegeoen yar, lp bester Brennstoff und dem Benzin voll kommen gleichwertig. Es ist schon gesagt worden, daß außer Bergius noch andere das Ziel mit anderen Methoden zu erreichen suchen, wie ja überhaupt Erfindungen oder Entdeckungen in der Regel nicht auf der plötzlichen Eingebung eines Kopfes beruhen, sondern das Ergebnis langen Ringens um die Lösung eines Problems darstellen. Früh bereits hat man erkannt, daß die direkte Verfeuerung der Kohle im Grunde genommen eine Verschleuderung ist. Die Erzeugung von Gas und Koks ist schon wirtschaftlicher, aber doch noch weit entfernt von einer völligen Aus nutzung der in der Kohle vorhandenen Substanzen. Einen gewaltigen Schritt vorwärts in dieser Richtung bildet die Verflüssigung, die keineswegs erst ein Problem von heute ist. Dem französischen Chemiker B e r t h e l o t ist es schon in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ge lungen, in Glasröhren 60'A der Kohle in Rohpetroleum zu verwandeln. Bedeutsamer noch war das 1913 bekannt- gegebene Verfahren, Kohle zu schmelzen, das der Bres lauer Professor Lummer ersonnen hat; eine wissenschaft liche Tat, an die fo überschwängliche Hoffnungen geknüpft waren» daß sich der Erfinder selbst veranlaßt sah, davor zu warnen. Allerdings waren die Erwartungen damals anderer Art als heute, sie waren nämlich auf die Her- stellung künstlicher Diamanten gerichtet. Die Meinungen über die neuen Methoden, aus Kohle Ole zu gewinnen, gehen natürlich einstweilen noch ausein ander, viele stehen ihnen mit größter Zuversicht, andere mit Zurückhaltung gegenüber. Ob die Pessimisten oder die Optimisten recht haben, kann, insbesondere auch im Hin blick auf das Berginöl, nur die Zukunft lehren. Dr. Bergius hat das Patent auf sein Verfahren 1S19 genommen und ist mit seiner Auswertung in den verflossenen sechs Jahren ein gutes Stück vonangekommen. In einer Großbetriebs anlage in Rheinau bei Mannheim, die sich in vollem Gangs befindet, werden jährlich 20 000 Tonnen Kohle ver arbeitet. Das ist wenig im Verhältnis zu dem unge heuren Bedarf an Brennstoff, viel im Hinblick auf die Fülle von Arbeit, die geleistet werden mußte, um so weit zu kommen. Neben dem Chemiker mußte auch der Ingenieur tätig sein, denn die überaus hohen Druck- und Temperatur verhältnisse, die das Verfahren erfordert, machten die Her stellung neuer Kessel, Dichtungen, Ventile usw. notwendig. Jedenfalls hat Bergius das Problem nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch gelöst. Umfang und Dauer des Erfolges hängen davon ab, ob es gelingt, das Verfahren rentabel zu gestalten. Ist dies der Fall, so wird wieder einmal die ganze Welt Vorteil von deutscher Geistesarbeit haben, ganz besonders aber Deutschland selbst, da es nur Wenigx natürliche Ölquellen besitzt. Dr. E. M. preußische Mftielstandskrediie. Berlin, 18. August. Nachdem der Preußische Landtag die Bereitstellung von Mitteln zur Behebung der Kreditnot des gewerb lichen Mittelstandes beschlossen hat, sind von der Preußischen Staatsbank 22 Millionen Reichsmark zur Verfügung gestellt worden, die über die Preußische Zen tralgenossenschaftskasse, die Dresdener Bank, die Giro zentrale und die Landesbankzentrale dem Handwerk, dem Einzelhandel, den Konsumgenossenschaften und sonstigen Warengenossenschaften zugeleitet werden. Die Kredite sollen gegen halbjährige Wechsel, die aber verlängert werden können, begeben werden. Im allgemeinen sollen im Einzelfalle nicht mehr als 1000 Reichsmark gegeben werden. Der Höchstzinssatz für den letzten Kreditnehmer soll nicht mehr als 3 A über dem jeweiligen Neichsbank- diskont betragen. Das Ehepaar Giandike verhaftet. Sch wcrwiegendeVerdachts Momente. Breslau, 18. August. Nach mehrstündigem Verhör ist das junge Ehepaar Standtke, die Adoptivtochter des ermordeten Professors Rosxn und ihr Mann, von der Mordkommission der Bres lauer Kriminalpolizei plötzlich verhaftet worden. Sie stehen beide im dringenden Verdacht, an der Ausführung der furchtbaren Tat, zum mindesten an den Vorbereitungen zu dem Verbrechen, hervorragend beteiligt gewesen zu sein. Bei ihren Vernehmungen leugnen sie beide noch hartnäckig, von dem Verbrechen irgendwie etwas gewußt zu haben. Zurzeit wird außerdem noch die alte Mutte* des verhafteten Mannes der Frau Standtke polizeilich ver nommen. Verschiedene Widersprüche in oen gegenseitigen Aussagen konnten bereits ^estgestellt werden. Muer polftug Amundsens. Im näch sten Sommcr. Amundsens Polflugzeug Nr. 25 ist, wie aus Oslo gemeldet wird, an den englischen Kapitän Wilkins verkauft worden, und zwar für ungefähr die Hälfte des Kaufpreises. Das Flugzeug soll zu einer Südsee-Expedi tion verwendet werden. Wie „Aftenposten" wissen will, steht Amundsens neuer Flugplan jetzt so gut wie fest, nach dem Direktor Dornier das Projekt eines verbesserten und größeren Flugzeuges fertig hat. Finanziell ist das Unter nehmen, das etwa 150 000 Dollar kosten wird, so gut wie gesichert. Die Expedition, an der alle Mitglieder des vorigen Fluges wieder teilnehmen werden, soll im nächsten Sommer starten und als Aufgabe die Er forschung der unbekannten Gebiete zwischen Pol und Alaska haben. s poNMGr kunaicksu Derrtsche Zahlungen an Norwegen Deutschland hat nach Mitteilungen aus Oslo in diesen Tagen an den norwegischen Staat 57 Millionen Kronen zur Deckung von Schulden, die für während des Krieges gekaufte Fische gemacht wurden, zurückbe zahlt, obgleich diese Schulden erst 1926, 1928 und 1930 fällig wurden. In norwegischen Wirtschaftskreisen nimmt inan an, daß die deutsche Negierung die vorzeitige Zahlung gewählt habe, um nicht durch ein weiteres Stei- zen der norwegischen Krone geschädigt zu werden. Die preußische Amnestievorlage. Der Ständige Ausschuß des Preußischen Landtages befaßte sich gestern mit der preußischen Amnestievorlage. Sozialdemokraten und Kommunisten stellten Anträge aus Erweiterung der Amnestie. Die Deutschnationalen bean tragten Einbeziehung der Straftaten, die nachweisbar aus wirtschaftlicher Not begangen sind, namentlich auch der Zuwiderhandlungen gegen Jnflationsvorschriften. Die Sozialdemokraten wollen auch alle Streikdelikte in die Vorlage einbezogcn wissen. Die Verordnung wurde schließlich einem Unterausschuß zur Wciterberatung in bezug auf die einzelnen Wünsche überwiesen. Nach Be eudigung dieser Arbeit wird der Ständige Ausschuß weiter verbandeln. Rußland. Monopolisierung des Versicherungswesens. Der Rat der Volkskommissare hat das Projekt über die Mo nopolisierung des Versicherungswesens gutgehcißen. Das Projekt sieht die Monopolisierung des ganzen Versiche rungswesens in dem Sowjetbunde vor. Das Monopol wird von einem sür diesen Zweck geschaffenen Zentral- apparat der staatlichen Versicherungsgesellschaft durchge führt. Die staatliche Versicherung umsaßt alle Zweige des Versicherungswesens. Aus Ln- und Ausland. Berlin. Vom Reichsminister des Innern wurde dem Reichstag der Entwurf einer R e i ch s d i e n st str a f o r s - nung nebst Begründung zur Beschlußfassung zugeleitet. Berlin. Die Ouäkerorganisationen in Deutschland sind durch die amerikanischen Hilfsverbände angewiesen worden, tausend -Liebesgabenpakete an die aus Polen vertriebenen Optanten aus den Hamburger Lagerschuppen zu verteilen.. Die Gabe stellt einen Wert von 1l 000 Dollar dar. London. König Feisal von Mesopotamien ist in London eingetrosfen. In politischen Kreisen ist man ver Ansicht, daß sein Besuch weniger der Konsultierung eines Londoner Spezialarztes als den kommenden Verhandlungen über das Mossulgebiet aus der Völkerbundstagung in Geni gilt. Warschau. Korfanty hat sich nach Mailand begeben, nm wegen der Ausfuhr ost oberschlesisch er Kohle nach Italien zu verhandeln. Liebeszauber. Roman von Oswald Bergener, 32s iNachviuck verboten.) Er geizte nach einem Berg der Arbeit und der Lasten und entfaltete eine erstaunliche Schaffenskraft für sich und in der Aufopferung für andere. Bald stand er an der Spitze seiner Korporation als erster Chargierter, und jeder Fuchs be chwor, und edes bemooste Haupt bezeugte, sie halten seit langem kemen so glänzenden Vertreter und Führer gehabt. Wieder flog dem Sommersemester das Wintersemester nach. Ostern stieg von neuem heraus. Im Frühlings prangen reifte für ihn und seine Askania als dem Vorort hres deutschen akademischen Verbandes die große Sorge das Verbandsfest zu gestalten, das in jedem fünften Jahre tattzufinden hatte und in diesem jungen Sommer ällig war. , Da trug ihn die brennende Lust des schaffens vollends auf den Gipfel einer eisernen Tat- und Arbeits. !raft. An der Spitze des großen Festausschusses stehend, setzte er es mit Energie und Überredung durch, saß das Verbandsfest in der schönen, klangvollen, gastlichen Lhüringerstadt begangen werde, in der Elga für ihn ver schollen war, wie er einst für sie in Schweigen -md Fremd heit untergegangen war. Er selbst fuhr in schönen Maitagen mit einigen Kom- Eitonen des Ausschusses im D-Zug dem maienumblühten Zauberlande seiner unablässigen Gedanken und Träume -ntgegen. Im farbenstolzen Wichs seiner Askania führte hn die Equipage eines dort ansässigen reichen Couleur- Kuders zu den Vätern der thüringischen Feststaot. Er lagte mit ihnen und den Vertretern des städtischen Fest- russchusses in gediegenen Sitzungen, an die sich fürstliche md Abendeinladnngen schlossen. Aber wie auch die Pracht des Frühlings Straßen und Härten mit einem weißen Blütenmeer umgürtete, vis auch üngsum von üppigen Waldhöhen der blaue Glanz des Maihimmels lachend und schimmernd herübergrüßte, -- die geheime Sehnsucht dieses Frühlings, Re schlanke Zaubergestalt Elgas, ihr feines, brünettes Gesicht und ihre braunen Augen blieben seinen suchenden Blicken wie hinter hohen Mauern verborgen. Hinter den geschlossenen grünen Jalousien, den Balkonvorhängen und Blumen galerien der Wohnung des Dr. med. Waldhausen war sie unsichtbar wie verschwunden und vergessen. Als er wieder davonsuhr, hingen seine Augen an den glänzenden Türmen und grünen Wipfeln der Stadt in finsterem Nachdenken, bis sie im Seidenschimmer des Mai- morgens verschwunden waren. Im glitzernden Junileuchten stieg der Sommer herauf. Mit ihm nun flutete die Studentenlust aus allen Univer sitäten des Nordens und des Ostens, des Westens und des Südens in jugend- und kraftsrohen Vertretern in die Thüringer Feststadt herein. Bevor sie alle kamen, befand Wolfram sich schon wieder auf seinem von Pflichten und Ehren umstürmten Posten. War's das eine Mal nicht gelungen, sie Ver zauberte aus ihrem Bann zu erlösen, das gewaltige Auf gebot des farbenprangenden, auf den Flügeln ver Be- geisterung hereinbrechenden Studentenfestes mußte Loch einmal irgendwann und irgendwo und irgendwie die Mauern ihrer Unsichtbarkeit im Sturm zerbrechen. Schon glaubte er sie überall zu sehen. Als er eine Sitzung des Ausschusses in der Goldenen Sonne leitete, stockte er mitten in der Rede und starrte zum Fenster hin aus — hatte er sie nicht eben dicht am Hause, oor ven Fenstern vorübergehen sehen? Als ei mit dem Bürgermeister den Markt berfchrttt, sah er sie nicht drüben in die giebelreiche Hauptgeschäfts straße unter Girlanden und sich wiegenden Fahnen Rnetn- schreiten? Der blaue Schimmer des Spätnachmittags nahm sie in seinen Schattenduft aus. In rascher Ungeduld nahm er Abschied und eilte über den Platz, dem Eingang der Feststraße zu. Aber als er um die Ecke bog, sah er in ihrer langen, von Festschmuck und Bürger- und Studentenge, wimmel durchwogren Zeil« nur den blauen Schimmer ! geheimnisvoller Schotten zwischen Fensterfronten. Dächern und Giebeln und darüber das heiß« Gold des Abens- Himmels Die großen Festtage zogen mit Festgeläut, mit Gottes- dienst, mit Konzert an allen Enden und im Herzen der Stadt, mit dem großen Wetturnen und den heißen Kampf spielen auf grünem Anger und der rühm- und glanzvollen Preisüberreichung an die sieg- und ehrenreichen akademi schen Heldensöhne, mit feierlichem Trunk aus Ehren- Pokalen und silberflammenden Trinkhörnern, Schläger blitzen, unendlichem Farbenwogen und entzückendem Wolkenwehen lichter Festtoiletten herauf. Was die Thü ringer Stadt auf ihrem gesegneten, sagen- und geschichi- reichen Boden an lieblichen Töchtern und schönen Frauen ihr eigen nannte, das umzauberte alle Plätze und Prome naden mit lichtem Schmetterlingsgaukeln. „Andere Städt chen, andere Mädchen", klang es melancholisch froh vom Paradekonzert der Regimentskapelle herüber: „doch die eine ist es nicht". Und wie er auch durch die Gassen streifte, die eine sah er nicht. Der Festzug der Verbandskorporationen aus allen Enden des Reiches wand sich in gewaltigen Linien durch die mittelalterlichen und die modernen Straßen der Stadt. Musiklorps schmetterten aus funkelndem Metall die Lore am Tore und den Hirsch im wilden Forst; Pauken und Trommeln, ein unbeschreibliches Wehen und Wogen. Banner an Banner in seidenem Farbenrausch und Wap- pentrutz, Chargierte zu Roß und Chargierte zu Fuß, blitzende Cerevis, gleißende Schläger, leuchtende Schärpen auf beschnürten Pikeschen, rollende Karossen mit Ehren gästen im Frack, Stadtvätern im Zylinder. Und Menschen mauern an allen Straßenborden, frohe, neugierige, ent zückte Gesichter, lachende Augen, redselige Freude oder stummes Schauen auf das niemals hier gesehene Schau spiel junger Kraft und Glanzliebe, feurigen Stolzes, frischer Lebensfreude und aufrechten deutschen Geistes aus dem Borne deutschen Studententums. Fortsetzung folgt.)