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Wilsdruffer Tageblatt : 12.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192508123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250812
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-12
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.08.1925
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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Bedingungen für die Beantwortung von An fragen aus dem Leferkreis. Der gröbte Teil aller Fragen maß von hier ans direkt «christlich beantwortet werden, da -in Abdruck aller Antworten »«möglich ist. Deshalb must jede Anfrage di« genau« Adresse des Fragestellers enthalte». Ammome Frage» werben grundsätzlich nicht beantwortet. Außer- dem muß jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie der PortoanteU von so Pfg. beigesügt sein. Werden mehrere Fragen einaesandh so find ebensoviel Portoanteile, als Fragen gestellt find, ieizufüge«. »emcrtt lei, baß wir im Briefkasten nur rein landwirtschaft- tichc Fragen behandeln; in Rechtsfragen oder sonstige» An gelegenheiten, die sich nicht dein Rahmen unseres Blattes alt. dassen. kann eine Auskunft nicht erteilt werden. Die Schristleitnng. Frage Nr. I. Meine Kuh hat 3 Jahre hintereinander Miichfieber gehabt. Sie ist jetzt steif und gibt erheblich weniger Mitch als sonst. Ist die Steifheit auf Milchsteber zurückzu führen, und was läßt sich dagegen sonst noch tun? I. P. in W. Antwort: Zwecks Bekämpfung des Milchfiebers werden Einspritzungen von Zod- Kalium-Lösungen in die Blutbahnen empfohlen. In neuerer Zeit pumpt man Luft ins Euter ein und Kat damit sehr gute Erfolge gehabt. Als Vorbeugung ist Knappe Fütterung und viel Bewegung zu empfehlen. Die Steifheit kann eine Fotge des Milchfiebers fern. Be heben läßt sich dieselbe nur, indem Sie dem Tiere möglichst viel Auslauf gewähren. Or. Bn. Frage Nr. 2. Meine als trächtig gekauft« Kuh hat nach 10 Monaten noch nicht gekalbt. Wie lange kann eine Kuh überhaupt tragen und kann ich Schadenersatz verlangen? G.H.inA. Antwort: Als äußerste Dauer der Träch tigkeit beim Rinde werden 310 Tage ange nommen, also mehr als 10 Monate. Da «s sich nicht feststellen läßt, ob eine derart abnormale lange Trächtigkeit bei Ihrer Kuh vorliegt, dürste es schwer sein, sich mit Schadenersatz ansprüchen durchzusetzen. vr. Bn. Frage Nr. 3. Meine junge, tragende Kuh, die sich in gutgenährtcm Zustande be findet, kniet nieder, wenn sie einigermaßen schwer ziehen muß. Woher kommt dies und was ist zu tun? W. K. in L. Antwort: Bei Ihrer Kuh liegt wahr scheinlich eine Verkürzung der Beugesehnen vor. Diese gestattet den Vorderbeinen keine feste Stütze. Infolgedessen bricht das Tier auf die Worderknie zusammen. Für die Behandlung ist schonender Gebrauch zu empfehlen. Im übrigen lassen sich keine Mittel anwenden, die für die Dauer eine Beseitigung in Aussicht stellen. vr. Bn. Frage Nr. 4. Meine halbjährigen Schweine wollen nicht gedeihen. Die Fütterung besteht aus Küchenabfällen, Kartoffeln, abge rahmter Milch. Mit einem Vierteljahr wurden sie steif auf den Hinterbeinen. Die Erkrankung besserte sich etwas nach Verabreichung von Knochenmehl. Trotzdem ist keine rechte Fveß- lust vorhanden. Was läßt sich gegen diese Krankheit tun? H. Z. in R. Antwort: Ihre Fütterung ist zu weichlich. Hierbei verschleimt der Darm und wird in seiner Tätigkeit gestört. Werfen Sie den Tieren zwischen den Mahlzeiten heile Gerstenkörner vor, die den Darm reinigen, den Stoffwechsel beleben und die Freßlust anregen. Auch ist den Tieren viel freier Auslauf zu gewähren, damit sie ihrem Bedürfnis nach Wühlen in der Erde nachgehen Können. Ist dies nicht möglich, so schütte man Erde, Asche oder zerkleinerte Ziegel steine in den Stall. Die Verfütterung von Knochenmehl mutz fortgesetzt werden, vr. Bn. Frage Nr. 5. Don einem Wurf waren alle 10 Ferkel gesund. Nach dem Absetzen hat sich bei 2 Tieren Husten gezeigt. Ist dies bedenklich? W. K. in M. Antwort: Da Ihre Ferkel von Anfang an gesund waren, dürfte der aufgetretene Husten zu Äedenken keinen Anlatz geben. Wahr scheinlich Haden sich die Tiere durch Zugluft erkältet. Ttttt starke Abmagerung mit Krusten bildung auf der Haut ein, steht zu befürchten, daß die Ferkel an Schweineseuche lüden. Um «ine Ansteckung der anderen Tiere zu ver meiden. sind die erkrankten Tiere in diesem Falle möglichst bald aus dem Stalls zu ent fernen. vr. Bn. Frage Nr. 6. Mein Ferkel leidet an schleimigem Erbrechen. Es geht ganz krumm und sriht vorsichtig. Was läßt sich dagegen tun? W. H. in P. Antwort: Das Erbrechen ist ein häufiger Vorgang, der meistens heilbar ist. Zwecks Be handlung kann doppelkohlensaures Natron, und zwar 3 bis 5 § in Wasser gelöst, angewenüet werden. Auch zusammenziehende Mittel, wie Gerbsäure mit Wasser oder Rotwein (0,5—2 §), können mit Erfolg verabreicht werden, vr. Bn. Frage Nr. 7. Bei meinen Ziegen, die sich in gutem Futterzustande befanden, trat nach dem Lammen Appetitlosigkeit ein. Auch nahmen sie wenig Tränke auf. Nachher wurden sie von Läusen befallen. Die Fretzlust hat nachge- i lassen. Der Appetit sehlt sogar auf der Weide. (Der Ertrag an Milch wird täglich geringer. I Was läßt fich hier tun? A. K. in C. Antwort: Ihre Ziegen leiden an einer Störung des Stoffwechsels. Um diese zu be heben, sind leicht abführende Mittel, wie Glauber- oder Karlsbader Salz anzuwenüen. Es ist aber auch möglich, daß die geringe Freßlust vom Läusebefall herrührt. Diese entfernt man mit Hilfe von Tabaks-Abkochungen, Kreolin oder Lysol mit Wasser, 1 :20 oder Petroleum mit Rüböl zu gleichen Teilen. Alle Mittel müssen nach 3 bis 4 Tagen des öfteren ange wendet werden, damit die herausgekrochgne Brut vernichtet wird. vr. Bn. Frage Nr. 8. Beim Schlachten von Ziegenlämmern stellte ich fest, daß die Leber mit einer gelblichen Schicht überzogen war, darunter zeigten sich kleine, blutige Striche. Die Lämmer waren gut genährt, auch die Mutter ist gesund und gibt viel Milch. Was ist das? K. S. in K. Antwort: Um eine Erkrankung im eigent lichen Sinne scheint es sich hier nicht zu handeln. Wir möchten annehmen, daß ein Fall von Leberverfettung vorliegt. Diese Erscheinung zeigt sich häufig nach Einwirkung von In- fektionsstoffen und von Giften. Sie ist aber auch eine Folge zu reichlicher Ernährung. Eine eigentliche Bekämpfung dürfte wenig Er folg versprechen. Es ist nur darauf zu achten, daß Lämmer und auch Mutter vor der Auf nahme von schädlichen Stoffen bewahrt bleiben, und Laß die Lämmer eine nicht zu reichliche Ernährung erhalten. Ur. Bn. Frage Nr. 9. Mein Hund ist sehr ab gemagert: die Freßlust hat nachgelassen. Ja, sogar Milch rührt er nicht an. Trotzdem säuft er viel Wasser. Die Augen sind gesund und die Nase ist ebenfalls feucht. Was ist hier wohl zu tun? H. F. in S. Antwort: Der Hund leidet an Magen- Darmkatarrh. Als Futter muß er Fleisch und Reisbrei erhalten. Ferner geben Sie ihm drei mal täglich einen Teelöffel wässerige Rha barbertinktur. vr. H. Frage Nr. 10. Wieviel Quadratmeter Auslaus benötigt eine Henne bei rationeller Geflügelzucht, in welcher Quantität täglich Weichsutter und Körner, und was für ein Kraftfutter kommt pro Tag für eine Henne in Betracht? P. W. in O. Antwort: Auslauf geben Sie so viel als möglich, besonders freien Auslauf in Wiese und Wald. Bei beschränktem Auslauf mutz ein Scharraum vorhanden sein, dann kommt es auf die Größe des Auslaufes gar nicht an, der den Tieren Loch kaum etwas bietet. — Man rechnet 120 bis 140 x Futter pro Tag (80 g Weichfutter und 40 g Körner). Unterm Weich- futter 15 § Garnelen, Fischmehl oder Fleifch- mchl: ferner 30 g Kleemehl, den Rest Kar toffeln und Kleie. Daneben genügend Grün futter. Kl. Frage Nr. 11. Mein Kanarienvogel reißt fick auf dem Rücken die Federn aus. Dogel- milben konnten nicht festgestellt werden. Was ist dagegen zu tun? D. in B. O. Antwort: Vielfach ist das Federrupfen in einer falschen Ernährung begründet. Wir raten Ihnen, den Vogel zunächst in einem Seifenbad von etwa vorhandenen Milben zu reinigen — auch der Käsig muß.'gesäubert werden dann «Ser reichlich Grünfutier (Vogelmiere) zu reichen und den Glanzsamen fortzulassen und nur Rübsen zu geben. Ferner reichen Sie auch Sepiastücke und wählen einen geräumigen Käsig. Kl. Frage Nr. 12. Darf ich im Sommer Rinderjauche zur Düngung von Frühkattoffeln, Rüben und Beerensträuchern verwenden und in welcher Weise? G. in S. Antwort: So sehr Jauche zu Kartoffeln, im Winter oder einige Wochen vor der Saat gegeben, ertragssteigernd wirkt, so ist doch ihre Verwendung als Kopfdünger zu Kartoffeln wegen Beeinträchtigung des Geschmacks, des Stärkegehaltes und der Haltbarkeit nicht be sonders zu empfehlen. Wenigstens sollte in vorgeschrittener Jahreszeit Jauche nur bei feuchter Witterung gegeben werden, damit die Chlorverbindungen, welche die nachteiligen Eigenschaften Hervorrufen, schleunigst ausge waschen werden. Eher statthaft ist Jauchen bei Runkelrüben und Beerensträuchern. Jedoch geht auch hier viel Stickstoff in die Luft ver loren, wenn die Jauche nicht sofort nach dem Aufbringen untergehackt wird. Jede Jauche wirkt am sichersten, wenn sie alsbald ordentlich in den Boden gebracht wird. vr. Ws. Frage Nr. 13. In meinem Garten habe ich schweren, lehmigen Boden. Kartoffeln wachsen hierauf gut. Pflanze ich Kohl, so schießen die Pflanzen erst in die Höhe, dann ist es aber mit dem Wachstum vorbei. Zieht man sie aus dem Boden, so haben sich an den Wurzeln dicke Knollen gebildet. Was ist das und wie bekomme ich den Boden am besten locker? A. T. in U. Antwort: Die Knollen an den Wurzeln rühren entweder von den Larven des Kohl gallenrüsselkäfers oder vom Kohlhernie-Pilz her. Im ersten Falle sind beim Durchschneiden der Knollen kleine Maden zu finden, während bei Kohlhernie mit freiem Auge nichts wahr zunehmen ist. Sehr oft sind die Pflanzen schon im Saatbeete von Maden befallen, man sieht am Wurzelhalse eine kleine Verdickung, wird diese abgeschnitten, ist die Pflanze gerettet. Aber auch nach dem Pflanzen werden diese vom Käser zur Eiablage befallen. Hiergegen hat sich 1 bis 2prozenttger Obstbaumkarboli- neum oder verdünnter Lysol, einige Male um die Pflanzen gegossen, gut bewährt. Gegen Kohlhernie lassen Sie sich zum Herbst von der Lythosol-Fabrik in Roßdorf-Göttingen Cyanid- Schwesel-Kalk-Pulver kommen und wenden die noch beigesügte Gebrauchsanweisung an. Außer- dem sind im Herbst sämtliche Kohlstrünke aus der Erde zu ziehen und zu verbrennen. Der Boden ist gut zu kalken, und für gesunde Erde mutz in den Anzuchtbeeten gesorgt werden. Lehmboden können Sie durch Torfmull, Sand oder Holzasche lockerer machen; ersteres ist am vorteilhaftesten. Rz. Frage Nr. 14, Mein Kirschbaum, der zu zeitig im Winter geschröpft ist, hat an den be treffenden Stellen Harzfluß. Womit kann man diesen verhindern? H. W. in K. Antwort: Kratzen Sie die erkrankte Stelle bis aufs gesunde Holz aus und waschen Sie die Wunde öfter mit Essigwasser. Im nächsten Jahre, Ende März bis Anfang April, schröpfen Sie den Baum nochmals, aber nur durck die Rinde, und zwar zu beiden Seiten der jetzigen Wunde je ein Schnitt, etwas länger als der alte. Rz. Frage Nr. 15. Meinen Wein, der gut durch gegoren hat und völlig klar war, setzte ich von der Hefe ab und füllte ihn in kleine Flaschen, ich ließ diese eine Stunde offen stehen und verkorkte sie dann gut. Bei der Lagerung im Keller lösten sich nun bereits nach 24 Stunden verschiedene Stopfen. Hat hier wohl noch eine Gärung stattgefunden? F. L. in G. Antwort: Eine derartige Nachgärung kommt bisweilen, trotzdem der Wein scheinbar fettig war, vor. Es ist dies kein eigentlicher Fehler, sondern liegt in der Natur der Hefe, die sehr garkräftig ist. Füllen Sie den Wein in das Gärgefäß zurück und lassen Sie ihn zu Enoe gären, was bei der jetzigen warmen Witterung wahrscheinlich bald der Fall sein wird. Der Wein mutz sich dann natürlich noch- mals klaren Dm Kchs. I» Mocken-Vellage cles Milscirakker Tageblatt Kn Urmärvirtkcksst» HLvLtvirlfckafk. Schristleitung: Oekonomicrat Grundmann, Neudamm. ÄÜlAÜkUss ÜM 12. ÄUgUft 1825. Jeder Nachdruck all« d«n Inhalt dj«. BN. wird bestrast zerstört. Zunächst weroen mc Harzranare uno Gänge angegriffen, das Harz fließt aus, tritt am unteren Stammende zutage und bildet dann die bekannte, bereits erwähnte Erscheinung des Harzflusses, die der Forstmann auch als Harz sterben bezeichnet. Immer weiter wachsend, verdichten sich die weißen Massen zu den eingangs erwähnten derben Häutchen; cs bilden sich weiter die Rhizomorpha aus, und dann erscheinen auch wieder die Hute. Der Kreislauf hat sich geschlossen. Das Splintholz eines Hallimasch, befallenen Baumes ist meistens gründlich zerstört, und in dunklen Nächten leuchtet solches Holz dann mit grünlichem Schein ganz geheimnisvoll und mag zu mancher Sage von in der Tiefe verborgenen Schätzen oder von Waldgeistern Anlaß gegeben haben. Der Hallimasch ist imstande, sämtliche Nadelbaumarten zu vernichten, er kann aber auch auf Laubbäume übergehen, daher auch sein Name Buchenpilz, ferner findet er sich auf Steinobst, allen Ribesarten und auf dem Weinstock; so soll die Wurzelfäule des Wein stockes im südlichen Frankreich nichts anderes als. Befall durch diesen Pilz sein. Land wirte, Gärtner, Weinbauern und auch Berg leute fürchten ihn, denn auch im Bergwerk zermürbt er das Balkenwerk des Stützholzes und bringt die Schächte zum Einfallen. Vor- HMüarw- zu seiner MMMW find adN immer rranremoe uno vcrwunoere «stamme. Gesunden, unverletzten Bäumen kann der Pilz nichts anhaben, denn sonst stände wohl kein Baum mehr. Alle vom Hallimasch befallenen Bäume sollten radikal mitsamt dem Stubben ausgerodet, nicht bloß gefällt werden, denn ein strhenbleibender Stubben bildet niit seinem faulenden Holz einen ganz vorzüglichen Nähr- boden für diesen Pilz, und solche Pilzkolonien sind dann ein schlimme Brutstätte und eine ständige Gefahr für den ganzen Wald. Trotz seiner üblen Eigenschaften als Wald verderber zählt der Hallimasch zu den beliebtesten Speisepilzen, der in Österreich, dann auch in Mitteldeutschland, in jedem Herbst in großen Mengen auf dem Markt erscheint, denn er gedeiht eigentlich in jedem Jahr. Selbst in schlechten Pilzjahren fehlt der Hallimasch niemals. In den Cevennen, jenem waldigen Gebirgszug des südlichen Frankreich, soll im Herbst der Hallimasch eine Hauptnahrung der Bewohner bilden. Im rohen Zustande hat der Pilz einen unangenehm säuerlichen, herben, zusammen- -ziehenden Geschmack. Er verliert sich aber durch die Zubereitung als Ge müse und unter Zusätzen von Hering, Zwiebeln, Pfeffer; außerdem läßt sich vom Hallimasch ein guter Pilzextrakt in der Weise bereiten, daß man die Pilze im eigenem Säst abkocht, aus preßt, die Brühe abgießt und unter starkem Salzzusatz (ein Kaffeelöffel voll auf 1 1 Saft) eindickt und in Gläser oder Steingutkrüge füllt. Hingegen eignet sich der Hallimasch zum Trocknen und Einmachen in Essig nicht. Der besonders herb schmeckende, faserig zähe Stiel wird überhaupt nicht mit gesammelt; nur die Hüte können in der Küche verwendet werden. Zufriedenstellende WrvrMMon. Von W. Kl. Es heißt allgemein, wer richtig zu füttern verstände, würde über einen Mangel an Eiern nicht zu klagen haben. Das stimmt, doch nur unter gewissen Voraussetzungen. Zunächst muß es sich um einen gesunden Stamm Hühner in der richtigen Kondition handeln. Aber auch die richtige Kondition ist wieder die Folge der Fütterung. Eine weitere Voraussetzung ist, daß die Hühner frei von Ungeziefer und Kalkbeinen sind. Gerade in dieser Hinsicht wird noch immer viel gesündigt. Kalkbeine findet man selbst noch bei Tieren, dis auf Ausstellungen erscheinen! Und wie leicht sind sie nicht zu beseitigen bzw. gänzlich fern zu halten! Ein prachtvolles Mittel ist Antiparasit, das ebenso zur Bekämpfung des Ungeziefers die besten Dienste leistet. Damit werden am Tage in Verdünnung von 1:6 die Ställe gründlich von Zeit zu Zeit eingespritzt. Kalkbeine werden mit unverdünntem Antiparasit behandelt. Um das Ungeziefer zu entfernen, streiche man verdünntes Antiparasit (1:6) unter die Flügel oder auch an anderen Körperstellen zwischen die Federn aus die Haut. Darum wird natürlich das Staubbad Mt überflüssig. Der honiggelbe Hallimasch (Lrmillaria meilea). Von vr. M. Weiß. (Mit Abbildung.) Unter den größeren Pilzen ist zweifel los der Hallimasch ein bedeutender Schädiger mycrer Forsten und Gärten. Wo er sich nnmal angesiedelt hat, kann er ganze Baum bestände völlig vernichten, indem unter seiner Einwirkung die Bäume absterben und das Holz als Nutzholz völlig entwertet wird. In Nadel wäldern bemerkt man zuweilen am unteren Stammende ausgetretene Harzmassen, die Baum rinde läßt sich dann leicht abblättern, und ein weißer dichter Pilzrasen kommt zum Vorschein. Daneben sieht man braune, bandartige, flache Stränge, die sogenannte Rhizomorpha. Im Herbst erscheinen dann aus dem Pilzgeflecht, dem Myzel, die eigentlichen Fruchtträger, die bekannten Hüte des Hallimasch, in großen Mengen am Grunde solcher abgestorbenen Stämme, besonders häufig auch auf alten Baumstrünken, dann unter alten Brücken, an Brunnenröhren, kurz dort, wo Holz unter Fäulnis zugrunde geht. Die honiggelben, auch schmutzig braunen Hüte des Hallimasch sind oft etwas gebuckelt, bis zu 12 om breit und mit gelblichen, später dunklen haarigen Schüpp chen, besonders nach der Mitte zu, bedeckt; sie sind leicht abwischbar, werden auch oft genug vom Regen abgewaschen, und dann er scheint die Hutoberfläche seuchtglänzend. An fangs sind die Hüte eingerollt und durch einen Schleier mit dem Stiel verbunden, später hin breiten sie sich aus, und dann bleibt der Schleier, als weißer Ring, am oberen Stiel ende haften. Die honiggelbe Hutfarbe und der süßliche Geruch des Pilzes haben ihm auch seinen Namen Honigschwamm, Honig- blätterpilz und die botanische Bezeichnung lusllsa (Honigfarben), der Ring am Stiel die Benennung ^rmillatta (armilla Armring) ver schafft. Der Stiel selbst ist im Grunde etwas verdickt, wird bis zu 12 ow hoch, ist anfangs etwas rötlich braun, später dunkler gefärbt und zähe und faserig. Das Fleisch des Hutes ist hellbräunlich, auch Heller, und unter ihm trägt der Pilz, strahlig um den Stiel angeordnet, blasse, später bräunlich werdende, dünne Blätter, die etwas weit voneinander abstehen. Auf ihnensitzen di« Sporenträger mit den Millionen von weißen Sporen, die in solcher Menge abgesondert werden, daß ost die tiefer stehenden Pilze sowie der Erd boden in ihrer Nähe wie mit Mehl bestäubt aussiekt. Legt man den Hut eines Hallimasch über Nacht auf dunkles Papier, dann kann man am nächsten Tage eine hübsche Zeichnung vor sich sehen, die nur aus Pilzsporen gebildet ist. Bei ihrer Leichtigkeit können diese Sporen weithin durch den Wind verweht werden, und wenn sie dann einen geeigneten Nährboden, wie humose Wald erde, feuchtes Holz,finden, keimen sie, bilden zartes dünne Fäden, das Myzel, das weiter und immer weiter sich verbreitet, in den Baum eindringt, im Innern aufwärts wäckü und nun de» Bau» larmlam. Me sichre
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