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Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192508123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250812
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-12
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt
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Ier MMDl in der LMensrnge. Sie MW Rote an Jentschland. Danzig, 10. August. Der polnische Gesandte in Berlin Olscowski hat den deutschen Außenminister Dr. Stresemann im Auftrage der polnischen Regierung solgende Erklärung über geben: Ein Teil der deutschen Optanten, die im Sinne der Be stimmungen der Artikel 11 und 12 des Wiener Abkommens vom 30. August 1924 ihren Wohnort in Polen nach Deutschland spä testens am 1. August 1925 hätten verlassen müssen, hat sich nicht an die Bestimmungen gehalten und bis zu diesem Augenblick die Grenze der Republik Polen noch nicht verlassen, während die polnischen Optanten an dem sür sie gestellten Termin aus Deutsch- lnd entsprechend den ihnen von deutscher Seite erteilten Weisun gen abgewandert sind. Die polnische Regierung wünscht mit allem Nachdruck fest» »stellen, daß die deutschen Optanten mit dem 1. August 1925 zu Ausländern geworden sind, deren Aufenthalt auf polnischem Gebiet nicht legal ist und somit polnischen Anord nungen unterworfen find. Die Maßnahmen werden nach den internationalen Gepflogenheiten gegenüber den Personen ange wendet, die sich in dem Gebiete eines anderen Staates wider rechtlich aushalten. Die polnische Regierung macht die deutsche Regierung gleichzeitig auf den 8 4 des Artikels 12 der Wiener Konvention aufmerksam, der besagt, daß die vertragschließenden Parteien sich damit einverstanden erklären, daß die Optanten, die sich der Verpflichtung, ihren bisherigen Wohnsitz in der fest gesetzten Zeit zu verlassen, nicht anpassen wollen, an die Grenze abzuschieben und den deutschen Behörden übergeben werden. Der Zutritt nach Pole» kann diesen Personen für immer ver boten werden. Die polnische Regierung muß jede Verantwor tung sür die Konsequenzen, die sich für die deutschen Optanten aus diesem Rechtszustand ergeben, von sich weisen. Nichtsdesto weniger ist die polnische Regierung bereit, wie bereits einmal festgestellt ist, weiterhin den deutschen Behörden jegliche Hilfe un dllnterstützung zu gewähren, womit sich die Abreise der Per sonen, die in kürzester Zeit erfolgen muß, in den Formen voll zieht, die den Optanten bei der Abwanderung möglichst alle Un bequemlichkeiten erspart. * Jie deutsche AlltWkt. Berlin, 11. August. Der Außenminister hat auf die polnische Optantennvte der polnischen Gesandtschaft folgende Ant wort zugehen lassen: Das Auswärtige Amt beehrt sich, der pol nischen Gesandtschaft auf das vom polnischen Herrn Gesandten am 8. August dem Herrn Reichsminister des Auswärtigen über ¬ reichte aide memoire folgende zu erwidern: Nach den Feststellun- ' gen des deutschen Generalkonsuls in Polen haben von den etwa - 20 000 Personen, die als Optanten Polen bis zum 1. August verlassen sollten, tatsächlich ungefähr 17 000 die Grenze über- I schritten. Den Rest von 3000 Personen bilden zum größten Teil ! solche, denen auf Grund der zwischen der deutschen Gesandtschaft - in Warschau und dem polnischen Ministerium des Aeußeren auf s der Grundlage der Gegenseitigkeit getroffenen Vereinbarungen f ein Aufschub zugebilligt worden ist. Dagegen haben von den i polnischen Optanten in Deutschland, deren Zahl zu Beginn des ! Jahres noch 14 000 bis 15 000 betrug, bisher nach den Feststel- § langen der deutschen Behörden nur etwa 350 das Reichsgebiet i verlassen. An dieser zahlenmäßig geringen Abwanderung pol- i »sicher Optanten aus Deutschland trisst die polnische Regierung ! insofern ein Verschulden, als die Aufstellung der Optantenlisten j durch die polnischen Behörden den Bestimmungen des Wiener > Abkommens vom 30. August vorigen Jahres zum großen Teil i nicht entsprochen hat. Das hat nun die Folge gehabt, daß den i polnischen Optanten in Deutschland in vielen Fällen die Abwan ¬ derungsaufforderung nur mit Verspätung zugestellt werden konnte. ! Jedenfalls aber ergibt diese Gegenüberstellung, daß der größte z Teil der deutschen auswanderungspflichtigen Optanten Polen rechl- j zeitig verlassen hat, während sich der Hauptteil der polnischen j Optanten noch illegal im Reichsgebiet aufhält. Die in dem er- j wähnten aide memoire des polnischen Gesandten angeführte ! Rechtsgrundlage für die Abschiebung der zurückgebliebenen Op- i tauten ist der deutschen Regierung bekannt und von ihr nie be- ! stritten worden. Das Auswärtige Amt weist jedoch darauf hin, j daß die deutsche Gesandtschaft in Warschau wiederholt und bis § in die letzte Zeit versucht hat, mit der polnischen Regierung zu i einer Verständigung über einen beiderseitigen Verzicht auf Aus- ; Weisung der Optanten zu gelangen und daß die Reichsregierung ! alle Zwangsmaßnahmen gegen die polnischen Optanten inDeutsch- - land nur angewendet hat und weiterhin anwenden wird, insoweit ' die polnische Regierung mit entsprechenden Maßnahmen gegen die deutschen Optanten in Polen vorgegangen ist. Auch jetzt noch hat es in der Hand der polnischen Regierung gelegen, auf die i Ausübung des ihr nach Artikel 12 ß 4 des Wiener Abkommens zustehenden Rechts zu verzichten und die noch in Polen ver- ; bliebenen Optanten dort zu belassen. Tatsächlich hat Polen je- l doch am 5. August dem Rest der dortigen deutschen Optanten i die Aufforderung zugestellt, binnen 48 Stunden das Land zu ver- i lassen und dadurch die deutsche Negierung zu den entsprechenden i Gegenmaßnahmen veranlaßt. Es liegt nur in der Hand der. - polnischen Regierung, der früheren deutschen Anregung auf einen beiderseitigen Verzicht der Ausweisung der Optanten noch sür diejenigen Optanten stattzugeben, die am 1. November dieses Jahres und am 1. Juli nächsten Jahres abzuwandern haben und damit der Welt das beschämende Schauspiel noch zweimal sich wiederholender Masfenausweifungen zu ersparen. Die moralische Verantwortung für die Folgen aller derartigen Zwangsmaß nahmen fällt daher lediglich der polnischen Negierung zu. tente sind Sonnabend und Sonntag hier eingetroffen. Gestern mittag erfolgte in vier Sonderzügen die Abreife der Gäste — unter ihnen auch Vertreter der ausländischen Presse, mit Aus nahme der deutschen Presse, die nicht geladen wurde — nach Brody (Ostgalizien), wo die für drei Tage berechneten Manöver der Kavallerie und technischen Truppen stattfinden. z kleine Nachrichten Spenden für die Optanten. Berlin, 10. August. Mit Rücksicht aus den Wunsch weiter Kreise, in Ergänzung der staatlichen Fürsorge zur Linderung der Not besonders bedürftiger Optanten beizutragen, hat die Reichsgeschäftsstelle der Deutschen Nothilfe sich im Einver ständnis mit den maßgebenden Behörden bereit erklärt, Spen den für diese ergänzende Fürsorge entgegenzunehmen. Die Spenden können eingezahlt werden an die Deutsche Bank Ber lin, Konto „Deutsche Nothilfe, Optanten-Spende" oder auf daZ Postscheckkonto „Deutsche Nothilfe" Optantenspende", Berlin Nr. 4900. Nach Unterschlagungen geflüchtet. Berlin, 10. August. Wie heute bekannt wurde, ist der in Berliner Gesellschaftskreisen sehr bekannte Konsul Herz berg, der einen leitenden Posten beim Michael-Konzern ein nahm, nach Unterschlagung größerer Summen flüchtig gewor den. Herzberg bekleidete zuerst den Posten eines Direktors bei der Auergesellschaft. Uber den Verbleib des Geflüchteten if zurzeit nichts bekannt. Man weiß jedoch, daß er bei ver schiedenen Bankfirmen größere Verbindlichkeiten hinter lassen hat. Bcrhaftling in der Angelegenheit der Feuerbestattungsanstatt in Dresden. Dresden, 10. August. Das Polizeipräsidium teilt im Ein vernehmen mit der Staatsanwaltschaft mit, daß im Zu sammenhang mit dem Vorkommnis an der städtischen Feuer- bestattnngsanstalt der Goldarbeiter Karl Drillich aus Dresden in Untersuchungshaft genommen worden ist. Wieder ein schweres Autounglück. Niedcrfeld (Regierungsbezirk Düsseldorf), 10. August. Auf der Landstraße zwischen Niederfcld und Oberfeld fuhr ein neues mit vier Personen besetztes Auto mit solcher Geschwin digkeit gegen einen Telegraphenmast, daß das Auto völlig zer trümmert wurde. Die Tochter des Autobesitzers, ein junges Mädchen starb alsbald an den erlittenen Verletzungen, ein anderes junges Mädchen trug Arm- und Beinbrüche davon. Der Fahrer selbst wurde ebenfalls tödlich verletzt. Polenauswcisungen aus Dortmund. Dortmund, 10. August. Als Vergeltungsmaßnahme sür die Deutschenausweisungen aus Polen sind bis jetzt aus Dortmund 114 Personen ausgewiesen worden. Zurückgeblieben sind noch eine Familie von vier Köpfen und vier ledige Personen. Ein Nationaldcnlmal für den Nordpolfahrer Scott. Davenport, 10. August. Heute wurde hier ein Denkmal für Kapitän Scott, der mit seinen vier Begleitern vor 13 Jah ren im Antarktik umgekommen ist, eingeweiht. Vorgeschichtliche Funde. Dülken (Rheinland), 10. August. Bei Ausgrabungen aus ded sogen. Bistard wurde in einer Tiefe von 80 Zentimetern ein sehr gut erhaltener Flurbelag aus Ziegelguß gefunden. Aus dem Funde kann man schließen, daß zwei größere Räume mit den Längsseiten nach Süden dort vorhanden waren. Ferner wurden guterhaltene Platten von römischen Heizungsanlagen gesunden. Rach Ansicht Prof. Dr. Lehmers, des Direktors des Provinzialmuseums, handelt es sich um Reste eines römischen Landhauses aus der mittleren Kaiserzeit um etwa 200 n. Chr. Ein Denkmal für einen Alpinisten. Zermatt, 10. August. Hier wurde gestern eine Gedächlnis- tasel für Edward Wlwmper, den berühmten englischen Bera- i stei-ger, der vor 60 Jahren als erster das Matterhorn bestiegen i hat, -durch ben englischen General Bruce, den Führer der Eoe- rest-Expedttion, im Beisein von etwa tausend Mitgliedern des Alpenklubs enthüllt. AalurschrOarke Md notwendig. Eine Mahnung. f Der erste deutsche Naturschutztag. — Berchtesgadener Alpen. — l Köniassee. — Die Nachkommen. — Fortschreitende Zivili- z satton. — Heimatltebe. — Die Lüneburger Heide. — Heid- ! schuuckeu. — Plagcsenn bei Chorin. — Die Zugspitze. — Fremdenindustrte. München, im August. Vor einigen Tagen fand der erste deutsche Natur- schutztag in München statt aus Anregung des Baye rischen Landesausschusses für Naturpslege und des Bun des Naturschutz in Bayern. Es war kein Znsall, daß als Kongrcßstadt München gewählt wurde, obwohl diese Stadt, in der man Feste zu feiern versteht und in die ein gewaltiger Fremdenstrom aus dem ganzen Reich.- und dem Ausland sich in den Sommertagen ohnedies ergießt, wie keine zweite Stadt geeignet ist, die Vertreter aller deutschen Gaue zu harmonischer Arbeit zusammenzuführen. München wurde darum vor allem gewählt, weil in jeiner Nähe der schönste aller Naturschutzparke im Deutschen Reiche-.liegt, r-as Gebiet der Berchtesgadener Alpen mit dem Königssee und dem Steinernen Meere. Hier gibt es noch Murmeltiere, Gemsen und Adler, und die wundervolle Alpenflora ist hier in ihrer unberührten jungfräulichen Schönheit noch erhalten dank der Möglichkeit, den ärgsten Feind der Natur, den Menschen, in angemessener Ent fernung zu halten. Es ist nicht so ganz leicht, ins Steinerne Meer zu gelangen, und die Touristen, die den Königssee besuchen, beschränken sich meistens aus eine Wasssrfahrt und haben wenig Gelegenheit, die geschützten Alpen pflanzen in Massen auszureißen und als Trophäen ihrer Bergsteigerkühnheit auf dem Heimwege vertrocknen zu lassen. Den Besuchern der Münchener Versammlung sollte Gelegenheit gegeben werden, dieses Naturschutzgebiet unter kundiger Führung zu besuchen, und sie sollten an geregt werden, auch in anderen Gegenden unseres Vater landes sür die Idee der Naturschutzparke zu wirken. Daß der Einrichtung abgegrenzter Naturschutzgebiete die größte Beachtung geschenkt werden muß, leuchtet jedem ein, der überhaupt von der Wichtigkeit überzeugt ist, unseren Nachkommen ein Stück unberührter Natur zu er halten. Die fortschreitende Zivilisation vernichtet nicht nur ästhetische, sondern auch ethische Werte. Nicht nur der Künstler, der Maler und Dichter bedürsen von Zeit zu Zeit einer Auffrischung und Anregung durch die unver- j schandelte Natur, sondern jeder geistige Arbeiter sehnt sich einmal danach, aller zivilisatorischen Kultur den Rücken zu drehen und wieder Fühlung mit der Allmutter Natur zu gewinnen. Aber auch dem körperlich Arbeitenden, der Tag für Tag im Lärm der Fabriken, in dumpfigen Arbeitsstuben oder dunklen Bergwerken sein Leben leben muß, soll Gelegenheit gegeben werden, sich an einem un verfälschten Stück Natur zu erfreuen und sich in Andacht zu sammeln. Dann wird er ganz von selbst Respekt vor oer Tier- und Pflanzenwelt bekommen und er wird es vermeiden, in sinnloser Gedankenlosigkeit sich als Herr über Pflanzen und Tiere zu fühlen, die er nach Belieben töten oder sonstwie vernichten kann. Er wird wieder lernen, seine Heimat zu lieben, wenn er sie in ihrer ur sprünglichen Schönheit sieht, und jede Heimat ist schön, wenn man der aroßen Baumeisterin Natur ibren Willen laßt und tyr nicht ins Handwerk pfuscht. Zur Naturfchön- heit sind keine himmelragenden Berge notwendig; jede Heide, jedes Moor, jede Wald- und Dünenlandschaft kann eine religiöse Stimmung hervorzaubern, wenn sie unbe rührt von Menschenhand bleibt. Das kann man an dem zweiten großen Naturschutzgebiet in Deutschland beob achten, dem Naturschutzpark in der Lüneourgci Heide am Wilseder Berge. An diesem Gebiet ist be sonders interessant, daß der Verein Naturschutzpark, de: seinen Sitz in Stuttgart hat, durch Ankauf vor. Bauernhöfen das Gelände vergrößert hat und noch zu vergrößern sucht. Es werden diese Höfe zwar noch be wirtschaftet, aber die Pächter sind verpflichtet, die Wirt schaft in alter Heidjerweise zu betreiben, d. h. alle modern« Heidekultur zu vermeiden und den Heidschnucken, den son derbaren kleinen Schafen, die von alters her nur auf dem dürftigen Heideboden gedeihen, wieder zum Leben zu ver helfen, da sie nahe am Aussterben sind. Es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell der in moderner Weise kultiviert« Boden wieder zur alten Heide wird und wie das Land- schastsbild sich in wenigen Jahren wieder völlig umga wandelt hat; es sieht aus wie zu Zeiten unserer Urgroß. Väter. Es ist selbstverständlich, daß in diesem Naturschutz, gebiete kein Baum, kein Strauch und keine Blume unnüj vernichtet werden. Nur die Heidschnucken dürfen das Heidekraut abweiden, das jetzt im August in violette! Farbenpracht erglüht. Wenn die Heidschnucken die Spitzer des Heidekrauts absressen, dann entstehen am Grunde bei Pflanzen viele neue Schößlinge, und fo bedeckt sich dei sandige Boden mit einem dichten Teppich der Calluna Was hier in der Lüneburger Heide durch den Veveir Naturschutzparke zuwege gebracht worden ist, kann über«! in unserem Lande erstehen, wenn die Notwendigkeit dei Naturschutzparke von uns allen anerkannt ist. — So Hai man z. B. in der Nähe Berlins, bei Chorin, das j Plagesennals Naturschutzgebiet erklärt. Die üppigkeö k des Pslanzenwuchses und die Vermehrung der heimischer Tierwelt ist schon nach wenigen Jahren ins Grenzenlosi gestiegen. Es ist zu hoffen, daß die auf dem Naturschutztage ir München gegebenen Anregungen zur Erhaltung weitere! Gebiete auf frnchtbren Boden fallen werden, und viellerchi ist es auch noch nicht zu spät, zu verhindern, daß die pro jektierte Bergbahn auf die Z u g s p i tz e, den höchsten uni schönsten Berg Deutschlands, zur Ausführung gelangt damit nicht schnöde Gewinnsucht und die Auswüchse de: Fremdenindustrie unser gewaltigstes Naturdenkmal zr einem Tummelplatz der Lebewelt herabwürdigen. Dr. W. Wächter. Hus unserer keimst ) Wilsbrusf, am 11. August 1925. Merlblatt für den 12. August. Sonnenaufgang i! Mondaufgang 11^ N. Sonnenuntergang 7°" Monduntergang 2>° N. 1759 Friedrich der Große bei Kunersdorf von den Russen besiegt. * Haus- und Grundbesitzerverein. Die Versammlung am Sonnabend in -der „Tonhalle" wurde vom Vorsitzenden HMe- braM mit begrüßenden Worten eröffnet. Nach Erledigung ver schiedener Eingänge gcE> -er bekannt, daß der Verein zum An kauf eines HausgruMtücks durch den Zenttalverdand 78 Mark beigestouert habe. Verschiedene Schriften sollen wegen ihres inter-ess-anten und lehrreichen Inhalts in hiesigen öffentlichen Lo kalen zur Einsicht aller Personen -ausgchängt und weiter unent geltlich verteilt werden. Das neue Aufwertungsgesetz ist mit ausführlichen -Erläuterungen im Druck erschienen und zum Preise von 10 Pfennigen das Stück erhältlich, lieber den Zentvalver- bandstag berichtete der Vorsitzeride, über den Bezirksverbands- tag in Coswig Herr Heinitze. Um in Zukunft die Interessen ^der Mitglieder Heffer vertreten zu können, wird allseitig dem Be streben zugestimmt, einen Zusammenschluß mit Gewerbeversin, Ortsausschuß -und Verein für Handel und Gewerbe herbeizu führen. Die weitere Verfolgung wird zunächst dem Vorsitzen den überlassen, Unter Allgemeinem wird nochmals über die Hypothskenaufwertung gesprochen. Es wird empfohlen, abzu- warten, bis die Ausführun-gsbestÄNM zu dem Gesetz er schienen sind. Zur Gmnberwerbssteuer wird bemerkt, baß auch hier Wilsdruff wieder mit vora-nmarschi-ert. Während in ver schiedenen Gemeinden 4?L erhoben werden, nimmt man hier das Doppelte. Mit der Verlesung des ersten Teiles eines sehr inter essanten Vortrags des Verbandssyndikus Dr. Raab (Essen) über „Steuerliche -Belastung der deutschen Wirtschaft" erreichte die anregend verlaufene Versammlung gegen 11 Uhr ihr Ende. Festgenommen. Ein schwerer Junge wurde heute hier in der Pevson des Walter Franz Selzer aus Zipsenborf beim Verkauf -eines Damen-Fahrrades, Marke Panzer, betroffen. Da . er den Erwerb des Rades nicht nachweis-en konnte, sondern es angeblich in Dresden von einem Unbekannten erhalten und ver kaufen sollte, wurde er von der Gendarmerie festgenommen und dem Amtsgericht Wilsdruff zugeführti Autoverbindung Geising—Teplitz. Von vorigem Sonntag an verkehrt zwischen dem gern von Touristen aufgesuchten Gei- ! fing und dem Badeort T-epl-itz ein Personenauto, und ,Mar W ! folgenden Zeiten: ab Geising 6,45, 9, 11 und 1 Uhr. Der Fahr preis beträgt für Hin- und Rückfahrt 6 Mark. Da wunbeGar schöne Walidpartien zu durchfahren find, wird sicher diese Fahr gelegenheit oft benutzt werden. Patenschaften für Altveteranen. Einen neuen Weg der Mittelbeschaffung zu Fürsorgezwecken bat der Reichs verband zur Unterstützung deutscher Veteranen (Vater landsspende) beschritten. Er machte 1922 den Versuch, zur Hilfe für die alten Kriegsteilnehmer Patenschaften zu werben. Trotz ungünstigster wirtschaftlicher Lage aller Kreise konnte der Verband ausgangs 1923 bereits 1000 Veteranen benennen, die laufend von ihren Paten monat lich Geld- und Sachspenden erhalten. Im Jahre 1924 hat der Verband 1000 neue Patenschaften mit einem Unter stützungsbetrag von 180 OVO Mark geworben. Die Zeit der Pilze. Wir kennen etwa 40 eßbare und gegen ein Dutzend giftige Pilze. Kommt die Zeit der Hauptpilzernte heran, so ziehen besonders in den Wald- und Gebirgsgegenden ganze Scharen von Männern, Frauen, Jungen und Mädchen hinaus in die Wälder, um Pilze einzusammeln. In manchen Gegenden ist die Ernte fv groß, daß davon ganze Eisenbahnwagen voll in die Großstädte gesandt werden können. Und namentlich für arme Leute in den Wald- und Gebirgsdörfern bedeutet die PUzzeit stets eine Zeit guter Nebenemnahmen. Pilr-
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