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Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt Nr. 189 Souuabeud 15 August 1925 In der Gewitternacht Die Lüste beben und bie Fenster klirren Vom Donner, der durch Himmelsweiten dröhnt Wie Peitschenhiebe, Zickzacklichter schwirren, Und Blitz aus Blitz die Finsternis verhöhnt. Jäh steht vor mir der Tisch in Funkelhelle, Sv wie der Tiger aus -dem Dunkel springt — Aufstrahlt das Zimmer in Gedankenschnelle, Eh' es aufs neu' in dunkle Nacht versinkt. Gewaltig stürzen Wolkenbäche nieder, Vom Sturm gesagt, der nm die Häuser gellt; Es strömt und rauscht und schüttet immer wieder, Ms wollt' ein Meer verschlingen nun die Welt! Erregte Menschen wachen in den Zimmern, Aus Nachbarfenstern blinkt ihr bleiches Licht. Auch hör' ich Wand an Wand ein Kindchen wimmern — Ich lieg' und harre, und erschaud're nicht. Mir ist, als ob im Braus der Elemente, Daraltf die Seele tief ergriffen lauscht, Ich des Urew'gen Stimme Horen könnte, Der Zwiesprach' so mit meiner Schwachheit tauscht. Rudolf Liebisch. Hermann -er Cherusker. Zum Jubiläum des Hermannsdenkmals am 16. August. Im Beisein Kaiser Wilhelms l. und anderer deutscher Fürsten, die mit großem Gefolge erschienen waren, fand am 16. August 1875 auf der Grotenburg bei Detmold die Enthüllung des Denkmals des Cheruskerfürsten Ar. minius, den wir unter dem Namen Hermann feiern, des Siegers in der „Varusschlacht", der berühmten Schlacht im Teutoburger Walde, statt. Als ein Wahr zeichen der Befreiung Germaniens vom römischen Joch war dieses Denkmal, die aus Kupfer geschmiedete Figur Armins mit den, erhobenen Schwert, die vielen Deutschen aus eigener Anschauung, vielen andern aus Abbildungen und Nachbildungen bekannt ist, errichtet worden, als ein Wahrzeichen deutscher Freiheit und Einheit ist es heute, wo sich der Tag seiner Enthüllung zum fünfzigstenmal jährt, zu werten. Aus eigenem Antrieb und zunächst ohne jede Staatshilfe hatte der Bildhauer Ernst von Bandel unter großen Mühen und Schwierigkeiten das Denkmal geschaffen. Mehr als zwanzig Jahre betrieb er die Aufrichtung der Statue, so daß ihm schließlich nichts übrigblieb, als die Arbeit unter Aufopferung seines Ver mögens selbst fortzuführen, bis ihm endlich 1871, nach dem glücklich beendeten deutsch-französischen Kriege, der die Volksbegeisterung hell entfacht hatte, aus Neichsmitteln 10 000 Taler bewilligt wurden; was noch fehlte, wurde durch freiwillige Spenden aufgebracht, und so fand am Eingangstor der Bergeshöhen, auf denen und in deren Talmulden er den Befreiungskampf gekämpft hatte, Hermann der Cherusker endlich die verdiente Ehrung. Hermann nennen wir ihn, und der Name würde durch aus zu des Mannes kriegerischem Geiste passen, denn Hermann ist das althochdeutsche „Hariman, Heriman" und bedeutet Heer- oder Kriegsmann. Aber Hermann und Armin sind nicht das gleiche, und so ist unsere Namen gebung nicht ganz richtig. Als Führer germanischer Hilfs- truppen hatte Armin, des Cheruskerfürsten Segimer Sohn, bei den Römern Kriegsdienste getan und einen tiefen Einblick in Roms Kriegs- und Staatskunst ge wonnen. Was er gelernt hatte, nutzte er dann gegen seine Lehrmeister selbst aus. Als der römische Statthalter Quintilius Varus von Gallien und dem Rheine aus die niederdeutschen Länder zwischen Rhein und Weser in eine römische Provinz zu verwandeln suchte, wurde er im Jahre 9 n. Chr. in dem unwegsamen Teutoburger Wald von den germanischen Heerscharen überfallen und zur Strecke gebracht. An 25 000 Römer, mehrere Legionen, wurden vernichtet, und Varus stürzte kick voll Söbam Liebeszauber. Roman von Oswald Bergener. " " (Nachdruck verboten.) k »Nun begleiten Sie mich noch zu meinem Lieblings- lked," sagte sie, nachdem sie am Flügel ein Weilchen ge blättert hatte, und setzte ein geschriebenes Notenblatt auf das Pult; »es ist ganz neu und von Robert Franz. Sonst noch nirgends bekannt, er hat es mir verehrt, er sagte, er könne es sich gar nicht anders denken, als daß ich es sänge. Ein geheimnisvoller Dichter habe ihm das Gedicht zuge- sandt, und das Gedicht — das ergreift mich jedesmal mit seltsamer, tiefer Gewalt, auch wenn ich es nur lese, ohne Melodie, und nur in seine Worte horche, und die Töne, die ihnen Robert Franz gegeben hat, sie sind aus den Worten aufgestiegen wie Waldvogellied aus dem Wald rauschen. Ich könnte immer am Klavier sitzen und es mir Vorsingen und in den Tönen weit hinauswandern." Da hatte er sich in kaum unterdrückter heftiger Be wegung vor seinem eigenen Lied am Klavier niederge lassen, und es erfüllte ihn mit einer unbeschreiblichen Lust, daß er ihr mit geheimnisvollen Händen so viel zu geben hatte und daß sie doch nicht ahnte, wer es ihr gab und daß er es ihr gab. ^Die Straßen führen schmal und breit Wohl in die Kreuz und Quer, Sie fliehen tausend Meilen weit Und plötzlich nah daher —" Er hielt die Augen im Begleiten im brennenden Glanz auf Robert Franz' schwer leserliche Unterschrift geheftet und horchte auf Elgas süße Waldvogelstimme und verflocht sein Spiel mit einer heißen Hingebung in ihren Gesang, daß beides zu einem silbernen Strom zusammenschmolz. „Du hast mich selber ost geseh'q Und eiltest fremd vorbei, Als ob ein Zauber mir gescheh n Und ich verwandelt sei —" uver me nreoeriage, vre rn Nom ungeheuere Bestürzung hervorrief, in sein Schwert. Ob diese vielbesungene Schlacht, die keine offene Feld schlacht, aber eine bewundernswerte Ausnutzung schwieri gen Kampfgeländes war, zu den großen Wendepunkten der Weltgeschichte, zu den epochemachenden Ereignissen ge hörte, mag dahingestellt bleiben. Sicher ist, daß sie den Rückzug der Römer bis an die Rheingrenze einleitete. Es fanden zwar in den nächsten Jahren, bis zum Jahre 16, im Wesergebiet, bei Bückeburg, bei Bergkirchen am sog. Steinhuder Meer und anderswo, immer noch Kämpfe zwischen Römern und Germanen statt, und Germani - cus, der auf der Römerseite sie leitete, war kein sorg loser Varus, der sich in Wald- und Sumpfland in einen Kessel locken ließ. Aber die wahre Kampfesfreudigkeit herrschte seit der Varusschacht bei den Römern nicht mehr, und als Germanicus vöm Kaiser Tiberius nach Rom zu- rückgerufen wurde, war zugleich auch dem weiteren Vor dringen der Römer nach dem inneren Deutschland ein Ende bereitet. In Germanien aber ging es damals, wie es in deutschen Landen in schwerer Zeit leider so oft gegangen ist: Hader und Zwietracht herrschten unter den Volks genossen, die einzelnen Stämme befehdeten sich, Neidige und Ehrgeizlinge wollten im trüben fischen, und Armin, der in der eigenen Verwandtschaft erbitterte Feinde hatte — Segest, dessen Tochter Thusnelda er entführt hatte, fühlte sich ihm nicht verpflichtet und betrachtete sich als seinen „unfreiwilligen Schwiegervater" —, mußte sich nachsagen lassen, daß er schlimmer sei als die Römer, und daß er nach Königswürden strebe. Als Siebenunddreißig jähriger wurde er ermordet; seine Frau und seinen Sohn Thumelicus, die die Römer gefangenhielten, hatte er nie wiedergesehen, und der Ruhm seines Hauses verblaßte. In unserem Gedächtnis aber wird Armin der Cherusker oder „Hermann", wie er uns heißt, weiter leben als ein Symbol zähen Freiheitswillens, der keine Fremd herrschaft über sich duldet, als der Held, den Dichter wie Kleist, Klopstock, Grabbe und andere in Bardengesängen und wuchtigen Dramen verherrlicht haben, und sein Denk mal verkündet, wie es in den Schlußversen von Scheffels übermütigem Sang von der Teutoburger Schlacht heißt, weit und breit Deutschlands Kraft und Einigkeit: „Mögen sie nur kommen!" pE ffunälGsu ) Die Zahl der Optanten in Polen Offiziöse polnische Meldungen bestreiten, daß etwa ' 17 000 von 20 000 Optanten Polen bis zum 1. August ver- f lassen hätten, es seien nur 8500 gewesen. Da die besonders für diesen Zweck eingerichtete Dienststelle des deutschen Generalkonsulats in Posen genaue Listen führt und in jedem einzelnen Falle die Optanteneigenschaft der von dort aus abgefertigten Abwandernden sestgestellt hat, stellen diese polnischen Angaben nichts anderes dar als einen Versuch, die Härte und Rücksichtslosigkeit des polnischen Vorgehens mit unzutreffenden An gaben zu bemänteln. Ebenso ungenau sind übrigens auch die polnischen Angaben über die Zahl der polnischen Optanten in Deutschland. Verfahren gegen Dr. Thiele Dem Vernehmen nach hat der Generalstaatsanwalt ! beim Kammergericht in Berlin im Auftrage des Justiz- - Ministeriums gegen den seines Amtes enthobenen ehe- j maligen Gefängnisarzt Dr. Thiele ein Verfahren einge- i leitet. Das Verfahren stützt sich aus die Feststellung, die - oer Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtages - zur Prüfung des Strafverfahrens gegen den Reichs- ! Minister a. D. Dr. Höfle gemacht hat. Es haben in den r vergangenen Tagen bereits die ersten Zeugenvernehmun gen stattgefunden. Schutzhast für Berliner Stratzen- demonstranten Der Berliner Polizeipräsident hat mit sofortiger Wirkung angeordnet, daß zur rücksichtslosen Bekämpfung der überhandnehmenden Ruhestörungen in Berlin in weitestem Umfange von der Verhängungg der Schutzhaft nach dem Gesetz vom 12. Februar 1909 und vom 12. Fe bruar 1850 Gebrauch gemacht werden soll. Alle Personen, die einzeln oder in Trupps die Stratzenpassanten belästi gen voer veoroyen, die Schutzpolizei durch Zuruse ve- leidigen oder sie in Ausübung ihres Dienstes stören, ruhe- störenden Lärm verüben oder den polizeilichen Anordnun gen nicht unverzüglich Folge leisten, sind in Sammeltrans porten nach dem Polizeipräsidium zu befördern und dort bis mindestens zum nächsten Morgen in Schutzhaft zu be halten. Befatzungsvermehrung in Trier. Eine Mitteilung, die der Trierer Stadtverwaltung von der Besatzungsbehörde zugegangen ist, deutet darauf, daß ein Teil der Düsseldorfer Besatzung nach Trier ver legt werden soll. Die Stadtverwaltung ist nämlich davon in Kenntnis gesetzt worden, daß die Besatzungsbehörden zu einer gllgemeinen Aufnahme aller Wohnungen in Trier schreiten werden, um festzustellen, ob die Wohnungsver hältnisse „die Bedürfnisse der Bevölkerung überschreiten". Da die Wohnungsnot in Trier herrscht, ist die Bürger schaft in starke Unruhe versetzt worden. Frankreich. Französische Verluste in Syrien. Am Schlüge des letzten Ministerrates erklärte Painlevs den Pressevertretern, daß die französischen Verluste sich etwa auf 800 Tote, Ver mißte und Gefangene belaufen. Die Festung Sueida sei noch immer belagert, doch habe sie Vorräte auf 49 Tage, und dies genüge bis zum Eintreffen der Verstärkungen. Nach einem Telegramm aus Bagdad haben die Drusen den französischen Truppen eine neue schwere Niederlage beigebracht. 500 französische Soldaten wurden gefangen genommen. Die Aufständischen erbeuteten sechs Ma schinengewehre und drei Flugzeuge. Die französische Ko- lonne, die zur Bestrafung der Drusen ausgesandt war, inußte überstürzt den Rückzug antreten. .. Belgien. Wiederaufrollung des Falles Graff. Vor kurzem wurde mitgeteilt, daß Verhandlungen schwebten, die eine Wiedcraufrollung des Prozesses der wegen Ermordung des belgischen Leutnants Graff von einem belgischen Kriegsgericht zum Tode ver urteilten und dann zu Zwangsarbeit begnadigten süns deutschen Schupobeamten vorbereiten wollten. Wie jetzt eine von der „Agcnce Belge" verbreitete Mel dung besagt, soll der „Fall Graff" einem gemischten deutsch-belgischen Gerichtshof unterbreite! werden. Die Frage war Gegenstand der Prüfung der Minister für Justiz und Auswärtiges, und man ist zu de» Auffassung gekommen, daß hier ein Justizirrtum vorliegt. Aus In- und Ausland. Berlin. Anläßlich des Todes ve8 Geheimen Kommerz,nv cats Arnhold Hai der N e i ch s p r äs i d e n i der Wittm '»es Verstorbenen seine herzlichste Teilnahme übermittel:. Berlin. Der Neichsparteivorstand des Zentrums be schloß, an die Partei einen Aufrufzu veröffentlichen, der die Gründe für die Haltung der Zentrumssrakiion bei den Steuer- und Zollgesetzen darlegcn soll. Schwerin. Die in dem Schweriner Prozeß wegen eines Mordes aus politischen Gründen zum Tode verurteil ten vier Leute sind in das Zuchthaus Dribergen übergcsührt worden, da Gerüchte im Umlauf waren, die Verurteilten soll ten durch Freunde mit Gewalt befreit werden. Dortmund. Gegen die von der Stadtverordnetenversamm lung vollzogene Wahl des früheren preußischen Ministerprüst- oenten Paul Hirsch-Charlottenburg zum zweiten Bürgermeister von Dortmund haben die Siadtver- ordneteusraktiouen der Deutschen Volkspartei, der Deutsch- nationalen Volkspanei und des Zentrums beim Regierungs präsidenten in Arnsberg Einspruch erhoben. München. Die bayerische Staatsregicrung hat sich mit der Reichsregierung in Verbindung gesetzt, um möglichste Pressefreiheit für das besetzte Gebiet zu er reichen. Paris. „Matin" erfährt, daß Düsseldorf, Duis burg und Ruhrort am 25. August vollkommen geräumt sein würden. London. Sir Cunliff Lister, der Präsident des Hane delsmiqisteriu ms, hat Baldwin um Genehmigung seines Rücktrittsgefuches gebeten. Mailand. Aus der Kolonie Cyrenaika wird gemeldet, daß aufständische Araber einen Überfall aus zwei italienische Kampfwagen gemacht haben. Der kommandierende Offizier, ein Hauptmann, wurde zusammen mit einem Askari getötet. Köln. Die vöm engtljchen Kriegsgericht gegen Swo boda Wegen Ermordung eines englischen Soldaten verhängte Todesstrafe ist auf dem Gnadenwege in lebenslängliche Ge fängnisstrafe umgewandelt worden. Wenn er nun plötzlich abbräche und begeistert zu ihr auflachte: Es ist ja mein Lied, das du mit deiner Seele so ergreifend fühlst, aber wie süß und voll herber Schauer war dieses Geheimnis, daß er sie umzauberte und daß sie doch nicht ahnte, daß er in dem Klagen und Hoffen ihrer Nachtigallenstimme in seinen eigenen Worten fast auf schluchzte, und daß sie doch nicht sah, was sie ihm wieder- gab und wie sie ihn damit tras — „Und fliehst du mich auch meilenweit, Im Herzen bist du hier, Und selbst aus dunkler Ewigkeit, Grüßt hell dein Stern zu mir." Hätte er ein Tagebuch geführt, er hätte nicht viele be sondere Ereignisse in den folgenden Semesterwochen zu er zählen vermocht, sich nur im Rankenwerk seiner Rand bemerkungen ergehen können, in denen es sprühte und leuchtete wie Sonnenfunken in Prismen. Die ganze Welt wie das Kleinste um ihn her sah er nur immer im Sonnenglanz, jeder Tag war ihm wie ein Sonnenstrahl, der über weite schattige Landschaft wanderte und zugleich zu seinen Füßen im kleinsten Glassplitterchen funkelte, und jeder Tag sah ihn in dem parkumschatteten Refugium Einkehr halten. Er gehörte als notwendiger Bestandteil in den Bannkreis des Hauses, ob er den Pro- fessor oder Elga oder beide oder keinen traf. Es huschte lmmer ein verstohlenes, frohes Lachen durch die trauliche Stille der Gemächer: er ist dal Und selbst der noch aus dem Lindenschatten der Oberharzer Heimat gebürtige ble- dere Hausgeist, die alte, große, hagere, immer gut ge launte Lawise, lachte derbyerzig und trocknete sich eifrig die Hände an der Schürze, wenn sie feiner ansichtig wurde, und schwätzte mit ihm von vergangenen Tagen und guten Bekannten in Zellerfeld. Eine Heimat baute sich ganz sacht um ihn hinter den dorischen Säulen auf. In den Erzstufen, Quarzen und Edelkristallen der in den Glasschränken geordneten Mine raliensammlung spiegelte sich tiefer Glitzerglanz, wenn der Vormaliae Reraakademiedaren^ und der vormaliae L»är». gymnasiast sich im Gespräch in das Geschichts- und Sagen raunen der Heimatwälder vertieften. In, warmen Lichter und Lampenschein des roten Musikzimmers herrschte ein atemlos gespanntes Schweigen, wenn sie unter seiner Be gleitung in hellseherischer Freude ihre noch immer unent rätselten Lieblingsworte sang: Du stiegst zur Universität Der Himmel stand in Glut, Du hast zu ihr hinausgespäht, Dein Antlitz heiß wie Glut —- s ' - Und eines Abends blickte er, trunken von der Glut, mit der sie diese seine eigenen Rätsclworte sang, rasch zu ihr auf, und mit blitzenden Augen und gespantem Lächeln warf er doch nur ganz nebenbei das kleine Sonnengeheim nis ihr zu Füßen, daß das Lied aus seinem eigenen Köcher stamme, daß er, als er den Pfeu abschoß, nicht ahnte, welches Herz er damit treffen würde, und daß der Pfeil nun silberklingend in sein eigenes Herz zurückge- flogen sei; dabei nahm er stürmisch ihre Hand, küßte sie und hörte, im Kutz verweilend, wie leise und froh sie ihm antwortete: so habe sie es sich heimlich schon oft gedacht, und so habe sie es ihm aus seinen glänzenden Augen ab gelesen Sacht und schüchtern legte sich ihre Hand aus sein Haar, als wollte sie ihm durch diese stille, feine, magnetische Berührung mit ihrer ganzen Liebe danken. Als er diesen Abend Abschied nahm, standen sie sich unter dem Säulenschattcn der Vorhalle Hand in Hand schweigend gegenüber und suchten in dem Dämmerlicht nach dem Glanz der Augen. Sie hatten wieder einmal ihre Gedanken aus ven Sturm- und Sonnenhöhen der Heimat spazieren geführt, und die Lust klang in dieser holden Stimme silberhell in ihnen fort. (Fortsetzung jolgt.)