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konnten gerettet werden. Ein weiterer Blitzstrahl zerstörte */,2 Uhr nachts 7 Hochspannungskabeln und die dazu gehörigen Apparate mit Zubehör vom Kraftwerk Freital. Das für Wilsdruff und Tharandt sehr unangenehme Folgen hatte: keinen elektrischen Strom. Wie uns aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, wird an der Wiederherstellung fieberhaft gearbeitet. Die Wsrklsitung konnte uns nicht sagen, wann die Störungen beseitigt sind. Um 6 Uhr waren dieselben beseitigt. Unsere Zeitung kann nicht zur gewohnten Stunde und nur in geringerem Umfange erscheinen. . Feueralarm. In der neunten Abendstunde ertönte plötzlich das Geheul der Feuer-Alarm-Sirenen unserer Stadt. Hier ist etwas voreilig gehandelt worden, denn der Sirenen- Alarm ist nur bei Stadtbränden zu benutzen und so wuß e man nicht, nachdem noch die Rathausglocke Feuer verkündete, wo es eigentlich brannte. In diesem Falle war der Glocken- Alarm der richtige; denn bei dem niedergegangenen Gewitter hatte der Blitz in Sachsdorf sine Strohfeime in Brand gesteckt, worauf auch die Wilsdruffer Wehr sofort ausrückte. Also nochmals zur Aufklärung: Die aufgestellten Feuermelder sind nur bei Stadtbränden zu benutzen, wogegen bei Feuer ausbruch in den Nachbargemeinden n«r der Alarm durch Anschlägen der Nathaus-Glocke in Frage kommt. Die Verfassungsfeier, zu der auch seitens des Stadtrates eingeladen worden war, hatte gestern abend in der Hauptsache die Mitglieder und Anhänger des Reichs banner Schwarz-Rot-Gold in den Löwen geführt. Die Stadtkapelle unter Leitung des Herrn Stadlmusikdicsktors Philipp bot ein auserlesenes Konzert, das so beifällig aus genommen wurde, daß man am Schluß tue Hörer sogar mit einem Xylophonsolo erfreute. Der „Brudergruß"- Männerchor saug „Zur neuen W:lt", der gemischte Chor „Weltfrieden von Uthmann. Herr Schriftsteller Rappaport hielt eine Ansprache, die sich in der Hauptsache an die Mitglieder des Reichsbanners richtete und Antwort auf die Frage gab: hat denn das Reichsbanner, dem die Ver pflichtung auferlegt wurde Verfassung von Weimar und Republik zu schützen, überhaupt noch eine Aufgabe? Im 2. Teile wurde ein Lichlbilder-Vorirag: „Schwarz-Rot-Gold" geboten, der mit verbindenden Text die Gesch'chte dieser Farben und ihre Bedeutung heroorhob. Mit begrüßenden Worten hatte Herr C'auß den Abend eröffnet, mit Dankes- worten schloß er ihn. Freiberger Reichswehr maffchierte heute nacht in der 3. Stunde durch unsere Stadt. Wie wir hören, war sie auf dem Wege nach dem Truppenübungsplätze Königs brück, wo größere Uebungen stattfinden. Die Bautätigkeit im Monat Juni 1925. Im Freistaat Sachsen sind im Monat Juni 504 Baugenehmigungen für Naubauten mit Wohnungen erteilt worden, und zwar in den Regierungsbezirken Bautzen 84, Chemnitz 127, Dresden 110, Leipzig 74 und Zwickau 109. Diese 504 Neubauten, von denen 480 auf neuer Baustelle errichtet werden, sollen insgesamt 1247 Wohnungen enthalten. Außerdem sind 112 Baugenehmigungen für Um-, An- und Aufbauten mit insgesamt 147 Wohnungen erteilt worden. Ausgeführt und baupolizeilich ab- gcnommcn worden sind 155 Neubauten mit 421 Wohnungen. Unter den Bauten befanden sich 87 mit einem und 36 mit zwei Wohnge- geschossen und unter den Wohnungen 13 mit zwei, 147 mit 3, 135 mit 4 und 84 mit fünf Wohnräumen. 150 Neubauten waren Wohn häuser, von denen 78 nur eine Wohnung, 27 zwei Wohnungen ent hielten, also Ein- bezw. Zweifamilienhäuser waren. Weiterhin be fanden sich unter den abgcuommenen Neubauten 70 gemeinnütziger Art. Durch Umbauten sind 60 Wohnungen gewonnen' worden, dar unter 8 durch Not- und Behelfsbau. An Gebäudcabgängen waren im vergangenen Monat 18 Häuser mit 39 Wohnungen zu verzeichnen, so daß die Berichtszeit insgesamt einen Zuwachs von 442 Wohnungen (Monat Juni 1924: 270) erbracht hat, davon entfallen auf die Städte Chemnitz 57, Dresden 87, Leipzig 59 und Plauen 22. Einstellung und Beschäftigung ausländischsr Arbeiter. Die Praxis hat gelehrt, daß sich viele Arbeitgeber in Unkennt nis darüber befinden, wie sie sich bei der Einstellung von ausländi schen Arbeitern zu verhalten haben. Grundlegend hierfür ist die Verordnung des Präsidenten der Reichsarbeitsvcrwaltung über die Einstellung und Beschäftigung ausländischer Arbeiter vom 2. Januar 1923 mit den Nbänderungsverorduungen vom 22. Dezember 1923 und 16. März 1925. Jeder Arbeitgeber, der ausländische Arbeiter beschäftigen will, hat die Genehmigung hierzu bei dem öffentlichen Arbeitsnachweis zu beantragen, in dessen Bezirk die Arbeitsstelle liegt. Der zuständige öffentliche Arbeitsnachweis nimmt zu diesen Anträgen in bezug aus die Arbeitsmarktlage Stellung und leitet dieselben an das Landesamt für Arbeitsvermittlung in Dresden weiter. Dieses entscheidet an Hand der Gutachten der öffentlichen Arbeitsnachweise auf diese Anträge auf Bcschäftigungsgenehmigung und bescheidet die Antragsteller direkt. Dann erst, wenn der Arbeitgeber den Gcneh- migungsschcin des Landesamts für Arbeitsvermittlung in den Hän den hat, darf die Einstellung des Ausländers erfolgen. Arbeitgeber, die diesen Vorschriften zuwidcrhandeln, machen sich strafbar. Wird die Genehmigung zur Beschäftigung ausländischer Arbeiter nicht er teilt, so steht dem betreffenden Arbeitgeber binnen vier Wochen ein Einspruchsrecht bei dem Prüfungsausschuß des Landesamts für Ar beitsvermittlung zu, der endgültig entscheidet. Der Einspruch ist von dem Antragsteller bei dem für die Arbeitsstelle zuständigen öffent lichen Arbeitsnachweis einzureichen. Diese Vorschriften gelten für ausländische Industrie- und Landarbeiter. Besonders erwähnt sei daß ausländische landwirtschaftliche Arbeiter in nichtlandwirtschaftliche Betriebe nur mit besonderer Zustimmung des für die neue Arbeits stelle zuständigen Laudesamts für Arbeitsvermittlung eingestellt wer den dürfen. Für ausländische Arbeiter, die sich durch längeren Auf enthalt in Deutschland in das deutsche Wirtschafts- und Volksleben in gewissem Grade eingcsührt haben und den deutschen Arbeitern auf dem Arbeitsmarkt gleichzustellen sind, besteht die Möglichkeit der Be freiung von den erwähnten Vorschriften. Ausländische Industrie arbeiter, die auf Grund von Arbeitspapieren nachweisen können, daß sie seit 1919 in Deutschland in der Industrie arbeiten, und auslän dische Landarbeiter, die den Nachweis erbringen, daß sie seit 19l3 in Deutschland in der Landwirtschaft tätig sind, können bei demjenigen öffentlichen Arbeitsnachweis, in dessen Bezirk die Arbeitsstelle liegt, einen Befreiungsschcin beantragen. Die Ausstellung des Befreiungs scheines erfolgt durch das Landesamt für Arbeitsvermittlung in Dresden. Für Inhaber solcher Befreiungsschcine braucht der Arbeit geber also keine Beschäftigungsgenehmigung einzuholen. Weitergehende Auskünfte in dieser Angelegenheit erteilt der obige öffentliche Ilrbcit- nachwcis. Kirchliche Hilse im Schneidemühle« Sptantenlager. Im Auftrag des Gencralsuperintendcnten der Grenzmark erstattete der nach Berlin entsandte Provinzialpfarrer für die innere Mission der Grenzmark Vertretern des Evangelischen Oberkirchenrats und des Zentralverbandes für innere Mission, Berlin, eingehenden Bericht über die erschütternde Not im Flüchtlingslager und über die von der Lager leitung unter Mitwirkung der freien Wohlfahrtsorganisationcn ge troffenen und geplanten Maßnahmen. Demnach ist durch den Evan gelischen Wohlfahrtsdienst und andere Wohlfahrtsorganisationen unter anderem durch die Bereitstellung von Schwestern die intensive Mit arbeit an der Linderung der Not ausgenommen. Als besonders not wendig wurde bezeichnet, zur seelsorgerischen Bedienung der Lager- Insassen, die zu etwa 80 Prozent evangelisch und niit dem kirchlichen Leben innig verbunden sind, einen besonderen Geistlichen in das Lager zu entsenden und zur Fürsorge für die im Lager befindlichen wie auch für die bereits wieder weitergeleiteten Flüchtlinge in ihren Unter kunftsgemeinden auch von kirchlicher Seite alles Notwendige zu tun. Wetterbericht. Vorübergehend etwas aufheiternd, im übrigen Bewöl kung stark wechselnd, gemäßigte Temperaturen, mäßige, später auffrischende südwestliche Winde. Im weiteren Ver laufe erneut Verschlechterung des Wetters. Vereinskalen-er. Turnverein (D. T.). Sonntag, 16. August, ^7 Uhr abends Stellen zur Hermannsfeier (Vereinslokal. Zahlen una NaMbsrlchsn) Siebenlehn (Zündende Blitzschläge.) Bei dem am Sonnabend in hiesiger Gegend niedergegangenen schweren Gewitter schlug der Blitz in die Scheune des Gutsbesitzers Richard Stein in Hohentanne und zündete. Die Scheune ist mit dem dort lagernden Getreide niedergebrannt. Hrrtzla«. (Pilzvergiftung.) Einen qualvollen Tod er litt am Sonnabend das 2^ Jahre alte Söhnchen des Landwirts Kurt Müller. Der Kleine hatte beim Spiel mir anderen Kindern auf der Wiese Champignons, darunter einen alten in Verwesung übergegangenen, roh verzehrt nach vorherigem Genuß von frischem Obst. Nach zweitägigem schrecklichen Leiden verschied der Kleine, nachdem alle ärzt lichen Gegenmaßnahmen erfolglos geblieben waren. Man lasse sich dies traurige Beispiel als Warnung dienen, Pilze in rohem Zustande zu verzehren. Auch ist es schädlich, auf P lze frisches Obst zu essen oder Wasser zu trinken. Haida. (Vom Blitz erschlagen.) Während des am Sonnabend nachmittag in der hiesigen Gegend niederge- gangenen Gewitters wurde der mit 2 Kühen auf dem Felde arbeitende 59 Jahre alte Landwirt Hermann Lißner aus Bokwen vom Blitze getroffen und getötet. Auch die beiden Kühe wurden erschlagen. Gersdorf, Bez. Dresden. Schwerer Unglückssall. Am vergangenen Sonntag ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Ein Radfahrer fuhr den steilen Berg zwischen Berggießhübel und Gersdorf herab. Dabei zerriß die Kette. Der Fremde verlor die Gewalt über das Rad und wurde, als er im Begriff war einen Seitenweg einzubiegen, in der Nahe des Rittergutes an ein Haus geschleudert. Der Arme ist von dem herbeigerufenen Sanitätsauto Hridenau dem Kranken hauss zugeführt worden. Der Arzt konstatierte Gehirner schütterung und eine schwere Oberschmkelverletzung. Schänd««. (Ein Opfer treuer Pflichterfüllung.) Wie die „Sächsischs Elbzeitung" meldet, wuree die aus Ostrau flammende 20jährige Kindergärtnerin Hilds Prange ein Opfer treuer Pflichterfüllung. Sie war im Essenbahnerheim Lublin an der Ostsee als Kindergärtnerin tätig und hatte 42 Kinder zu betreuen. Nm Badestrand war kein für Kinder besonders abgestecktes Areal vorhanden. Hilde Prange schwamm mit einigen der besten Schwimmer bis zu einer Sandbank, hatte aber vorher einem größeren Mädchen, das an einer Bein lähmung litt, verboten, ihnen zu folgen. An der Sandbank angekommen, bemerkte die Kindergärtnerin jedoch das schwäch liche Kind, das sich trotz des Verbotes auch mit in dis See hinausgewagt hatte. Es rang mit den Wellen. Die Kinder gärtnerin kam ihm sofort zu Hisse. Das Mädchm hing sich an ihren Hals. Ein Gymnasiast wollte den Beiden zu Hilfe komme«, es gelang rhm aber nicht. Di; anderen Kmdsr waren zum Teil schon wieder zmückgeschwommm. Ein Mädchen, das die Rettungsversuche der Kindergärtnerin beobachtet hatte schwamm ebenfalls an Land, berichtete aber darüber erst, nachdem es sich angekleidet hatte. Inzwischen war dis Retterin mit dem Mädchen in den Wellen ver sunken. Sofort vom Strande aus unternommene Rettungs versuche kamen zu spät. Man konnte nur noch die Leichen der beiden Ertrunkenen bergen. Die in treuester Pflichter füllung ums Leben gekommene Hilde Prange wurde am Montag vormittag auf dem Schandauer Friedhofs beerdigt. BkNtzs«. (Rekordernte.) Eine Ernte, wie sie seit Jahren nicht zu beobachten gewesen ist, ist in der hiesigen Gegend zu verzeichnen. Der Roggen ist durchweg über mannsgroß und hat große schwere Aehren, die ein über aus günstiges Druschergsbnis versprechen. Die Unwetter scheinen ihm nur wenig geschadet zu haben, nur jetzt zur Erntezeit find weitere Regengüsse unerwünscht. Auch die Weizenernte hat hier und da schon begonnen urd das Er gebnis ist das gleiche. Nicht minder prächtig steht der Hafer. Namentlich in der Klostergegend, der besten land wirtschaftlichen Gegend nach der berühmten Lommatzscher Pflege, steht man Schläge von 1,70 Meter Halmhöhs mit prächtig entwickelten Rispen. Zittau. (Ein Auto vom Zuge erfaßt.) Ein schwerer Autounfall ereignete sich am Sonntag mittag gegen 2 Uhr auf der Landstraße nach Reibersdorf. An dem schranken losen Bahnübergang kurz vor dem Dorfe wurde ein Wandrrauto vom Zuge erfaßt und die Böschung hinab geschleudert. Glücklicherweise verlief der Unfall verhäitnis- j mäßig günstig. Die beiden Insassen, ein Herr und eine j Dame, erlitten nur leichte Verletzungen und konnten nach Anlegung von Notverbänden die Fahrt fortsetzsn. Das Auto wurde stark beschädigt. Dippoidiswalde. (Aufnahme von Optantenkindern.) Der Landbund Dippoldiswalde hat die zeitweise Unterbrin gung einer Anzahl Optantenkinder in landwirtschaftliche Familien übernommen. Er übernimmt auch gern die Ver mittlung für andere hilfsbereite Familien, die dis Not der Optanten lindern helfen wollen. Es handelt sich in der Hauptsache um schulpflichtige Kinder aus Handwerker- und Arbeiterkreisen. Dippoldiswalde. (Blitzschlag.) Dienstag nachmit tag gegen 5 Uhr schlug der Blitz in das Anwesen deS Wirtschaftsbesttzers Walther in Oberhäslich ein. Scheune mit angrenzendem Schuppen sind niedergebrannt. Das Wohn haus ist erhalten geblieben. Stollberg. (Tödlicher Blitzschlag.) Bei dem an sich leichten Gewitter, das am Freitagnachmitlag über der hiesigen Gegend niederging, wurde im benachbarten Mitteldorf die 21jährige Gutsbesttzerstochter Elsa Möckel während der Feldarbeit auf einem Kornfeld von einem Blitzstrahl ge troffen und auf der Stelle getötet. Chemnitz. (Oekonomicrat vr. Petermann tot.) Am Sonnabend verstarb nach kurzen Krankenlager Oekonomie- rat Or. Karl Petermann. Er war früher Landwirtschafts lehrer in Rochlitz, Direktor der landwirtschaftlichen Schule in Annaberg und wurde dann Tierzuchtinspektor im Land wirtschaftlichen Kreisverein im Erzgebirge. Meerane. Hier konnte man in Richtung Dennheritz gewaltige Scharen von Störchen bemerken, die anscheinend schon ihren Heereszug in die südlichen Länder unternommen haben. Fünf Störchen waren anscheinend die Schwingen zum Weiterfluge schon ermattet, da sie auf Essen der Stadt Nast machten. Warzen. (Fabrikbrand.) In der vergangenen Nacht ist die gesamte Fabrikanlage der Wurzener Papier fabrik von Heinrich Veda bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Die Ursache ist Selbstentzündung. DerSchaden wird auf Million Mark geschätzt. Reichenberg i. B. (Die alte Kiste als Sparkasse). Recht klug wollte der Gastwirt Schnabel aus Goldendorf bei Taucha i. B. sein. Er verbarg in einer alten Kiste im Keller, geschützt vor Dieben und Feuer, wie er meinte, ein Päckchen mit 55000 Kconen Bargeld. Ein Dieb, der im Gastzimmer zu wenig Beute fand, ging in den Keller, um Speise und Trank zu suchen. Da fand er in der Kiste das Päckchen unk verschwand damit. l kriele unserer Leier - Stromftörungen. Der in Nummer 184 Ihrer w. Zeitung erhobenen Beschwerde gegen das Deubener Elektrizitätswerk müssen Isich die Handwerks meister von Wilsdruff vollständig anschließen, umsomehr als seitdem und zuletzt heute Mittwoch früh 7 Uhr wieder der Strom ausge schaltet war. Welche geschäftliche Nachteile entstehen dadurch, daß der Bctrieb plötzlich auf Handarbeit umgcstcllt werden muß. Die Stadt- vertretnng möchte nunmehr gegen das Werk vorgehen und dieses veranlassen, daß, wenn wirklich unaufschiebbare Reparaturen vorzu nehmen sind, die Zeiten, in welchen Strom nicht abgegeben werden kann, vorher öffentlich bekannt zu geben. —Re. l Lumen, Sport una Spiel j Der Hermaunslauf der Deutschen Turnerschaft. „Ein Ruf ist erklungen . . . .!" Der Tag nähert sich, wo Deutsche Männer und Frauen die Feier der 50. Wiederkehr des wuchtigen Denkmals, welches sich Recken haft unweit Detmold in die Lüfte streckt, zusammenfinden, um am Fuße desselben den Einweihungstag zu begehen zum Zeichen deutscher Einigkeit und Stärke. Aber auch für die, welche nicht dort weilen können, werden am Abend dieses Tages Feiern abgehalten, so beginnt am 14. August der Hermannslauf, welcher der Auftakt zu der vaterländischen Feier am Hermannsdenkmal ist. — Der Turnverein D. T. Wilsdruff ladet deshalb alle deutschen Frauen, Männer, Jungfrauen und Jungmänner für Sonn tag, den 16. August zur vaterländischen Kundgebung nach dem Sportplatz ein. Kommt herbei! Ihr, die Ihr eure Heimat liebt, euer Vaterland. Wir er durchgeführt wird Der Herwannslauf ist ein Staffellauf und setzt sich aus 16 Haupt- und 50 Nebenläufen zusammen, die von den verschiedensten Punkten der deutschen Landssgrenzen und auch aus dem Auslande nach dem Ziele bei Detmold führen. 180000 Turner und Turnerinnen werden die ungefähr 18000 Kilometer lange Strecke bestreiten. Jeder Läufer trägt auf dem Turneryemd ein rotes Brustband mit der Aufschrift „Hermannslauf 1925^. Jeder Läufer durcheilt eine Strecke von 100 oder 200 Metern. Als Staffelstab werden Köcher benutzt, in denen die Ur kunden für den Hermannslauf verwahrt werden. Die Köcher werden von einem Läufer zum anderen getragen und wandern so durch ganz Deutschland bis zum Ziele, dem Hermannsdenkmal auf der Grotenburg bei Detmold. 1 Unser Sachsenland und vor allem unser Dresden durch- i queren die Hauptläufe 8 und 9. Lauf 8 trifft Freitag 1230 nachts in Dresden- auf dem Altmarkt ein, Lauf 9 Freitags abend 6 Uhr am Rathaus, worauf kleine Feiern abgehalten werden, durch Ueberreichung einer Urkunde der Stadt Dresden verläßt jeder Läufer, nachdem die 3. Strophe des Deutschlands-Liedes verklungen mit dem Köcher in der Hand die Feierstelle, um ihm dem nächsten Läufer zu überreichen. Hoffen wir, daß der gewaltige Hermannslauf, der bisher der größte Staffellauf der Welt ist, einen glücklichen Ver lauf nimmt. * Bezirkstur«fest. Am vergangen Bezirksturnfest ist bei Nachprüfung der Wertungslisten auch der Turnverein Wilsdruff zu seinem Siege gekommen und zwar im Vereins wetturnen als 8. Sieger mit 52*/, Punkt. Bezirkslurnwart Otto überbrachte den schlichten Siegerkranz dem Wilsdruffer Turnverein am gestrigen Abend in der Turnstunde. Die Freude war eins Große. * 8p. Ehrung der in der Weser ertrunkenen Neichswehr- soldaten. Der Hermannslauf der Deutschen Turnerschast am 16. August, von welchem an allen bedeutenden Punkten der Nähe des Hermannsdenkmalsekauch durch Vlotho (Weser), wo beim Stafettenlauf dU Weser in Vlotho durchschwommen wird. Mit der Durchschwimmung der Weser wird seitens der Turner der am 31. März in nächster Nähe ums Leben gekommenen 80 Reichswehr- UkSaten durch Versenken eines Eichenkranres gedacht.