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Wilsdruffer Tageblatt : 06.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192508061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250806
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-06
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.08.1925
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( Hu» unserer keimst ) Wilsdruff, am 5. August 1925. Merlblatt für den 6. August. Sonnenaufgang 4^ >> Atondausgang g» N. Sonneniintergana 7" Monduntergang g«> B. 1870 Deutsche Siege bei Wörth und Spichern. — 1872 Emil Devrient, berühmter Schauspieler, in Dresden gest. / * Stare und Schwalben rüsten zur Abreise. Vevschiobenfach kann man schon wieder beobachten, daß unsere gefiederten Som mergäste sich zur Rückkehr in die südlichen Länder rüsten. Mit lebhaftem Gezwitscher sammeln sich die Schwalben zu gemein samen Flügen und auch große Staransammlungen kann man schon beobachten. Wie lange wird es noch dauern, dann sind eines Morgens die freundlichen Hausgenossen verschwunden, die Nester unter dem Giebel und der Starkästen am Baum leer und Freund Spatz kann darin wieder sein Winterquartier beziehen. Es gibt noch keine Waldpilze. Eine Wanderung durch "die Struth bringt dem Pilzsreunb jetzt wenig Freude. Nicht ein einziger Pilz, auch kein giftiger, ist auf weiter Flur anzutreffen. Dieselben Klagen kommen auch aus anderen Gegenden Sachsens. Zunächst wirkt sich noch die zu geringe Feuchtigkeit während der vorigen Monate aus, wo sich in der warmen Zeit die Pilzsporen hätten entwickeln können, und nun hemmt die kühle Witterung das Wachstum. Hoffen wir, daß das nun bald anders wird, damit das „Fleisch des Waldes" in den kommenden Wochen noch gedeiht. Stromstvrungen. In den letzten Tagen haben sich ver schiedentlich Störungen in der Zuführung elektrischer Energie vom Elektrizitätswerk Deuben recht unliebsam bemerkbar gemacht. Vielfach ist die Spannung eine so niedrige, daß das Blei in den Schmelzkesseln nur mit Mühe und Not flüssig erhalten werden kann. Gestern in der vierten Stunde blieb der Strom schließlich ganz aus. Wir nehmen an, daß in Deuben irgendwo ein Defekt entstanden war, der beseitigt werden mußte. Das kann überall vorkommen und der Werkleitung ist keine Schuld beizumeffen. Was wir ihr aber nun wiederholt zum Vorwurf machen, das ist das eisige Schweigen, in das sie sich stets in diesen Fällen hüllt. Es ist doch unseres Erachtens nur ihre Pflicht und Schul digkeit, daß sie die Umschaltstation Wilsdruff sobald als möglich davon in Kenntnis setzt, was eigentlich los ist und welche Zeit die Beseitigung der Störung ungefähr anlangt. Die Wilsdruffer Stromabnehmer fordern, daß ihnen eine Auskunfteinholung hier möglich ist. Und die letztere ist für Betriebe mit wichtigen Ter minarbeiten unerläßlich, weil sofort andere Dispositionen getrof fen werden muffen, wenn großer Schaden vermieden werden soll. Trüge ihn die Werkleitung, dann könnte ihr ja eine hübsche Rech nung aufgemacht werden! So sind aber die Stromabnehmer die Leidtragenden und sie verlangen nur ihr gutes Recht, wenn sie von der Werkloitung in Deuben eine zweckentsprechende Benach richtigung der Station Wilsdruff fordern. Die gestrige Unter brechung verzögerte unter anderem auch die Fertigstellung un serer Zeitung um eine Stunde. Die Zuganschlüffe konnten wie der nicht erreicht werden und die Zeitung kam deshalb erst ver spätet in Lie Hände unserer auswärtigen Leser. Wir bitten das zu entschuldigen. Die Ursache zu beseitigen lag nicht in unserer Macht. Dr. jur. Kurt Ritthaufen k. Gestern nachmittag ist plötzlich der Direktor des Landwirtschaftlichen Kreditvereins Sachsen, Dr. Kurt Ritthausen in Dresden, aus dem Leben geschieden. Er war ein Wilsdruffer Kind und wurde am 8. April 1870 als Sohn des Kaufmanns Theodor Ritthausen in Wilsdruff geboren. Nach dem üblichen juristischen Vorbereitungsgang trat er in den Dienst der Stadt Dresden und war jahrelang Direktor der Städ tischen 'Sparkaffe und des Leihamts. Im Herbst 1914 wurde er in das Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreditvereins Sach fen gewählt und war hier über ein Jahrzehnt Vorstand der Kas- fcnabteikung. Besondere Verdienste erwarb er sich anläßlich des 50jährigen Bestehens des Landwirtschaftlichen Kreditvereins Sachsen im Jahre 1916 durch Abfassung einer auf eingehenden wissenschaftlichen Forschungen beruhenden Denkschrift über die Organisation des ländlichen Bodenkredits in Deutschland und insbesondere über die Entwicklung des Landwirtschaftlichen Kre ditvereins. Nach Gründung der Sächsischen Roggenrentenbank A.-G. im Jahre 1923 trat er neben feiner Tätigkeit im Kredit verein an die Spitze dieses Instituts, für deren Ausbau er von vornherein größtes Interesse gezeigt und 'deren Vorarbeiten er durchgeführt hatte. Leider zeigten sich schon vor Jahren Spuren eines Herzleidens, das sich im Laufe dieses Jahres verschlim merte und ihn veranlaßte, seine Mitarbeit im Direktorium des Kreditvereins Anfang Juki einzustellen und einen längeren Ur laub anzutreten. Steuerhebetag. Mittwoch den 1. August hält das Finanz amt im Sitzungssaal des hiesigen Rathauses von vormittags 9 bis 12 und nachmittags ^2 bis >L6 Ahr einen Steuerhebetag für Umsatz-, Vermögens- und Gewerbesteuer ab. (Dgl. Amtl.) Die Meisterprüfung nach Z 133 der Gewerbeordnung hat vor der zuständigen Prüfungskommission für Werkzeug-, Ma schinen- und Kraftwagenschloffer mit Erfolg bestanden Herr Alb. Ranft aus Wilsdruff. Geheimer Nat Dr. Vogel 80 Jahre alt. Morgen am 6. August begeht ein weitbekannter alter sächsischer Parlamentarier, der frühere langjährige Präsident der ehemaligen Zweiten Ständekammer, Geheimer Rat Dr. phil. Paul Wilhelm Vogel, seinen 80. Geburtstag. Der Nestor sächsischer Politik, der mor gen ein so seltenes, nur wenigen Menschen befchiedenes Föst feiert, verkörpert in seiner Person eine glänzende Periode säch sischer Entwicklung. Er war ein überaus reges und tätiges Mit glied des alten sächsischen Landtages, in dem er auf den Bänken der Nationalliberalen Partei saß und sich durch ebenso großen Fleiß in den Ausschüssen wie durch beherrschte und fachlich ver tiefte Reden im Plenum auszeichnete. In den letzten Jahren hat sich Geheimer Rat Dr. Vogel von der öffentlichen politischen Tätigkeit zurückgezogen. Seinen Iubeltag begeht er in Kipsdorf, wo er jetzt ständig sein dortiges Landhaus bewohnt. Ladenschluß für Kleinhändler aus dem Lande. Die Ge schäftsinhaber in einer Landgemeinde hatten bei der zuständigen Amtshauptmannschaft beantragt, ihre Läden im Sommer werk tags von früh 6 Ahr bis abends 8 Ahr, an Sonntagen mit Aus nahme der Zeit des Vormittagsgottesdienstes von 6 big 1 Ahr offenhalten zu dürfen. Am Abend und Sonntags sei der beste Geschäftsgang, weil die in der Landwirtschaft tätige Bevölkerung in den üblichen Geschäftsstunden keine Zeit habe, Einkäufe zu besorgen. Die Gewerbekammer Dresden konnte diese Ausnahme vom 7-Ahr-Ladenschluß und von der Sonntagsruhe im Handels gewerbe nicht befürworten. Wie in der Gemeinde der Antrag steller, so lägen die Verhältnisse auch kn anderen ländlichen Ge meinden. Eine Ausnahme würde weitere gleiche Anträge aus lösen und bald zu einer völligen Durchbrechung des 7-Ahr-Laden schluffes führen. Wettin - Bundesschießen. Am Sonnabend und Sonntag fand in Schneeberg das Wettin-Bundesschießen statt. Etwa 800 auswärtige Schützen trafen am Sonnabend hier ein. Au der Begrüßungsfeier am Abend hielt die Ansprache der Ehren- hauptmann der Gesellschaft, Fabrikbesitzer Willisch. Weiter sprach der Präsident des Sächsischen Wettin-Schützenbundes, Iustizrat Dr. Löhmann (Dresden). Das Hauptereignis des Sonntags bildete ein Festzug,-der etwa 2000 Teilnehmer zählte. Danach erfolgte die Aebergabe der Bundesfahne an die Privi legierte Schützengesellfchaft Schneeberg. Zu einem weihevollen. Akt gestaltete sich die Helden-ehrung für die im Weltkrieg ge fallenen sächsischen Schützen. Erstmalig im Wettin-Bund wurde ein Wettschießen veranstaltet. Ehemalige 20er Husaren. Die 20er Husaren halten am 3. und 4. Oktober in Bautzen ihre Wiederfehensfeier ab. An meldungen an Walter Wetterling, Bautzen, Hintere Rekchen- straße 7. Deutsche Turner in der Tschechoslowakei. Die „Sudeten deutsche Tageszeitung" schreibt: Am Sonntag wäre es um ein Haar wieder einmal zu einer Staatskatastrophe gekommen — wenn, ja wenn die Benfener Ortspolizei oder Gendarmerie auf einen Wink der politischen Bezirksverwaltung hin nicht in kluger Voraussicht das Aebel noch rechtzeitig abgewehrt hätte. In Bensen bei Tetschen feierte nämlich der dortige deutsche Turn verein sein 40jähriges Bestehen und zu diesem Feste hatten sich auch einige reichsdeutsche Turner aus Bensens nächster Nähe angemeldet. Während aber Sokoln in ihren Trachten ganze Straßen von Dresden absperren und dort für die Lausitzer Ser ben demonstrieren dürfen, ohne daß das besiegte Deutsche Reich auch nur mit einer Wimper klimpern, geschweige denn irgend einen Schaden nehmen würde, waren die Aufsichtsorgane des tschechischen konsolidierten Staates ganz aus dem Häuschen, als sie hörten, daß eine Handvoll deutscher Turner nach Bensen kommt. Die reichsdeutschen Gäste durften nicht gemeinsam ab steigen, mußten vielmehr „einzeln abg-efallen" den Eisenbahn wagen verlaffen, dursten auch ihre Turnertracht nicht anziehen und mußten überdies dem Festzuge fernbleiben. — Nur durch diese weitblickenden und umfassenden Vorsichtsmaßnahmen war es möglich, den Staat wieder einmal zu retten — und dem Aus lände schlagend und überzeugend durch Taten zu beweisen, daß hierzulande eine demokratische Republik besteht, die weder Tod noch Teufel zu fürchten braucht — wenn sie nicht in deutschen Turnertrachten kommen. Polnische Ehefähigkeitszeugniffe. Wie der Amtlich- Preußische Pressedienst einem Runderlaß des preußischen Innenministers entnimmt, sind, falls ein Pole oder eine Polin in Preußen heiraten und dazu ein Ehefähtgketts» Zeugnis von der polnischen Heimatbehörde erlangen wollen, in dem Anträge, der zwecks Erwirkung des Zeugnisses, regelmäßig durch Vermittlung der polnischen Konsular-, Vertretungen in Deutschland an die zuständige polnisch- Behörde zu richten ist, folgende Angaben zu machen: Nam- und Beruf, alle Vornamen, Wohnort, Geburtstag und -jahr, Geburtsort, Staatsangehörigkeit, Religion, Namm der Eltern. Außerdem muß ein polnischer Paß oder Hei- matschein beigelegt werden. * Keffelsdors. (Meisterprüfung.) Herr Modelltischler Karl Jahn von hier hat Lie Meisterprüfung für Tischler vor ber zuständigen Prüfungskommission bestanden. Grund-Mohorn. (A n te rh aktungs ab enb.) Am Sonnabend veranstaltete Vortragskünstler und Konzertsänger Oskar Richter im hiesigen Gasthof einen heiteren Anterhaltungs- abenb. Herr Richter fang zunächst einige bekannte Sololieder, Lenen mehrere ernste und heitere Rezitationen von Salzer und Rermann folgten. Leider ging meist beim Vortrag drei humor voll gehaltener Salzerfchen Dichtungen die Pointe verloren, man konnte es recht genau beobachten an den unbefriedigten Gesich tern der ZuhörenLen. Weit ansprechender waren die gemischten Quartette, vor allem Adams , Abend wird es wieder" und das Volkslied „Sandmännchen" Dem weniger brauchbaren Klavier paßt sich her Spieler glänzend an. Ein Tänzchen folgte dem humorvollen Abend dem seiber Ortseinwohner wie Sommer frischler wenig Interefle und Unterstützung entgegengebracht hatten. Mohorn. (M a s e r n ) Die Mäsern, die feit Ende «uni hier ausgetreten, haben in weiteren Mohorner Familien Platz ge griffen. — (M aul - unbK l auenseuch e.) Am 1. August, zeitiger als sonst fand Ler Abtrieb der hiesigen Weide statt, veranlaßt durch die sich immer mehr verbreitende Maul- und Klauenseuche und den Rotlauf in Mohorns nächster Umgebung im Meißner Bezirk. Dereinskalender. Sängerkranz. Heute Mittwoch Singstunde. Turnverein D. T. 8. August Monatsversammlung. Priv. Schützengesellfchaft. 9. August 3 Ahr Mvnatschießen. Wetterbericht. Anbeständig, wechselnde Bewölkung mit zeitweiligem Regen fall. Temperaturen schwankend, im allgemeinen wenig geändert. Schwache bis mäßige Winde zwischen östlichen und westlichen Richtungen wechselnd. sssGl-n »na Nachbarf-kaN j 600 Jahre Schuhmacher-Innung Döbeln. Döbeln, 4. August. Die Schuhmacher-Innung Döbeln beging am 1- bis 3. August ihr 600jähriges Jubiläum: in Ver bindung damit fand am Montag die Kreistagung des Sächsischen Schumacher-Innungsverbanbes statt- Hierzu waren Angehörige des Schuhgewerbs und der Schuhindustrie sowie die Fachlehrer Deutschlands gekommen. Am Sonntag fand ein großer histo rischer Festzug und abends ein Festabend mit RiHenfeuerwerk im „Bürgergarten" statt. Die mit dem Jubiläum verbundene Ausstellung, die sehr reich besucht ist, wurde am Sonnabcndmit- tag eröffnet. Ein besonderes Schaustück bildet der Jubiläums- Ri ösenstiefel, bisher -der größte Stiefel der Welt, den sechs Dö belner Innungsmeister in 750 Arbeitsstunden gemeinsam ange fertigt haben. Zehn ganze Rindshäute und 184 Pfund Boden leder wurden dazu verarbeitet. Die Sohle ist 190 Zentimeter lang und 73 Zentimeter breit. Der Schaft wiegt mit Futter und Kappen 110 Pfd., er ist 5 Meter hoch und hat oben einen Amfang von 5 Metern. Der Böden ist mit einer 20 Meter langen Wäscheleine doppelt genäht. Das Sporenrad des Sti-öfelr mißt 50 Zentimeter im Durchmesser. Der Stiefel wirkt durch seine Größe wie ein Derikmal. Am Sonnabendnachmittag wurde auch eine Sonderversammlung der Schuhmacher-Rohstoffgenos- senschaften abgehalten, Lei der Kunze (Georgenthal) einen Vor- trag über neuzeitliche Technik im Schuhmachergewerbe hielt. 8n der Versammlung der Fachlehrer berichtete Gewerbeoberlöhrer Mann (Meißen) über den Heffelbarthschen Lehrplan und Ge werbeoderlehrer Hellmich (Oschatz) sprach über Schule und Werk statt. Hesselbarth (Weimar) verbreitete sich über die Ausbildung des Fachlehrers. Am Abend wurde gelegentlich der Jubiläums feier die neue Innungsfahne geweiht. Meißen. (Seinen Verletzungen erlegen ist im Ländlichen Krankenhaus infolge Herzschlag der Maschinist Mühle, der am Sonnabend im städtischen Elektrizitätswerk eine 6000 Bolt Spannung führende Leitung berührt Hatte. Zehren. (Kraftr a d u n f a l l.) In der Nähe von Görlitz verunglückte der hiesige Bürgermeister, Herr Wollmann, schwer. Er befand sich auf einer Ferienfahrt mit eigenem Kraftrad in dieser Gegend und wurde von einem Personenwagen überfahren Er erlitt einen Oberschenkelbruch, schwere Verletzung der linken Schulter und Fleischwunden am linken Bein, welches außerdem bereits im Kriege schwer verletzt worden ist. Der so Verunglückte wurde dem Stadtkrankenhaus Görlitz zugeführt. Die Schuld an dem bedauerlichen Anfall trifft den Führer des Personenwagens. Das Motorrad des Bürgermeisters ist teilweise zertrümmert. Schmilka a. E. (E indr a st isches Verbo t.) Hier hat sich der Gemeinderat, um die an der Elbe gelegenen Wiesen vor dem Zertretenwerden seitens der Badenden zu schützen, auf fol gende rigorose, aber wirksame Manie zu helfen gewußt: an den Wiösenecken stehen, hoch aufgerichtet, Warnungstafeln, die in fetter Schrift verkünden: „Das Betreten dieser Wiese ist nur dem Rindvieh gestattet!!" Gottleuba. (E in G es ch i r r v o m Z ug üb er fah re n.) Am Sonnabendvvrmittag fuhr ein Brotkutscher mit seinem Ge schirr nach Gottleuba und wurde beim Aeberqueren des Schienen stranges mit feinem Wagen von der Lokomotive eines Auges er faßt. Der Wagen wurde zertrümmert, der Kutscher trug Haut abschürfungen davon, während die Pferde unverletzt blieben. Bad Schandau. (Vor den Augen der Brautam Prebischtorfelsen abgestürzt.) Hier stürzte ein junger Mann, der sich in Gesellschaft seiner Braut auf einer Wanderung befand, vor deren Augen am Prebischtorfelsen in die Tiefe und blieb schwerverletzt liegen. Er war leichtsinniger- weise außerhalb des schützenden Geländers umhergöklettert, bis er den Halt'verlor und abstürzte. Noch in der gleichen Nacht ver starb er. Johanngeorgenstadt. (Streik in der Handschuh- : ndustri e.) Gegen tausend Arbeiter und Arbeiterinnen der Glacehandschuhbranche (Heimarbeiter) sind hir und in der Am- gebung in den Streik getreten, weil ihnen der neu abgeschlossene Lohntarif nicht zusagt. Plauen. (T odessprung aus e i nem Kran- kenh a u sfen st e r.) Im städtischen Krankenhaus sprang die 26 Jahre alte Ehefrau eines Bauarbeiters, die wegen einer schweren Bauchfellentzündung operiert worden war, in einem unbewachten Augenblick aus einem Fenster des zweiten Stock werks und starb kurz darauf an den erlittenen Verletzungen. Saalfeld. (Tod eines F r e md e nl eg i o n ä r s.) Der Sohn eines hiesigen Bürgers ist als Fremdenlegionär in den Kämpfen gegen Abd el Krim Ende Mai gefallen. Die Legion bezw. Frankreich hat es nicht einmal für notig befunden, den Eltern die Nachricht vom Tode ihres Sohnes zuzustellen. Dies geschah vielmehr durch einen Freund und Kameraden des Ge fallenen, einen Tschechen. Gablonz a. N. (E insturz eines N e u b a u e s.) In Gablonz a. N. stürzte der Neubau Nr. 43 in der Reichsstraße ein einstöckiges Haus, das bis auf die Innenputzarbeiten fertig war, ganz plötzlich in früher Morgenstunde ein. Nur die Giebel wände, die Rückwand und ein Dachteil blieben erhalten Zum Gluck waren dw Arbeiter noch nicht am Bau. Die Ar-fache des Einsturzes ist erst nach Abräumung der Schuttmaffen festzustellen. Rundfunkspielplan der mitteldeutschen Sender Dresden und Leipzig. Donnerstag, 6. August: 10 Ahr oorm.: Wirtschaftsnachrichten: Woll- und Baum wollpreise: 10,15 Ahr vorm.: Was die Zeitung bringt: 12 Ahr mittags: Mittagsmusik; 12,55 Ahr nachm.: Nauener Zeitzeichen; 1 Ahr nachm.: Börsen- und Pressebericht: 4 Ahr nachm.: Wirt schaftsnachrichten: Landwirtschaftliche, Baumwolle, Devlsenbe- richt; 4,30—6 Ahr nachm.: Konzert der Hauskapelle; 6 Ahr nach- mitt.: Wirtschaftsnachrichten (Wiederholung); 6,15 Ahr abends: Wirtschaftsnachrichten (Fortsetzung) und Mitteilung des Leip ziger Mebamtes für Handel und Industrie; 4,30—6 Ahr nachm.: Nachmittagskonzert des Leipziger Sinfonieorchesters; 6,30—6M5 Ahr abends: Steuerrundfunk; 7—7,30 Ahr abends: Vortrag Maximilian Kreißest „Die Entwickulng des Kraftfahrzeuges; 7,30—8 Ahr abends: Vortrag Dr. Ernst Iolowicz: „Die Kunst des Geisteskranken"; 8,15—11,30 Ahr abends: Tanzabend, aus geführt von der Rundfunkhauskapelle und dem Wenskat-Tanz- sport-Orchester, dazwischen (etwa 9,30 Ahr) Pressebericht und Hackebeils Sportfunkdienst. Hus clem üeriektsfasl § Die Schiebungen beim Reichsncubauamt Krefeld. In Krefeld fand die Berufungsverhandlung in dem Prozeß wegen der Schiebungen beim Reichsneubauamt Krefeld statt. Angeklagt waren Regierungsinspcktor Bous, Schlosser meister Hümpel, Zimmermeister Josef Rüsenberg und Bautechniker Karl Rüsenberg. Nach siebenstündiger Ver handlung und eineinhalbstündiger Beratung verkündete der Vorsitzende folgendes Urteil: Bous ein Jahr und einen Monat Zuchthaus, Hümpel einen Monat Ge fängnis und 200 Mark Geldstrafe, Josef Rüsenberg sechs Wochen Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe, Karl Rüsenberg wurde freigesprochen. § Wieder belgische Kriegsgerichtsurteile. Durch das belgische Kriegsgericht in Gent sind die ehemaligen Angehörigen der Besatzungsarmee in Belgien Karl Zimmermann und Fritz Stoll wegen angeblicher Tötung in oontumaoiaui zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schristleitung H e r m a n n L ä f s i g, für An zeigen und Reklame A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff,
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