Volltext Seite (XML)
( W«ia» NacvriGten nußervem fouer. von Saronrn uno navarra aus griechische Truppen an die bulgarische Zrenze abgegangen sein. In Bulgarien haben diese militärischen Maßnahmen Zriechenlands nicht geringe Beunruhigung hervorgerufen. Man fürchtet, daß bis zur Erledigung des Zwischenfalls bulgarische Grenzorte besetzt werden könnten, vermutet aber im übrigen, daß Griechenland nur einen Vorwand suche, um eine internationaleEnquete aber die Vorgänge auf dem Balkan zu veranlassen. Unwetterkatastrophen. In der Tschechoslowakei, Steiermark und Budapest. Aus verschiedenen Gegenden der Tschechoslowakei werden in Verbindung mit dem Wettersturz nachhaltige Regengüsse, Sturm, Hochwasser sowie auch Sturm schäden gemeldet. Unter anderem ist im Trentschiner Komitat der Kischützfluß infolge des seit drei Tagen un ausgesetzt andauernden Regens aus den Ufern getreten. Leben und Eigentum der Bewohner des Kischütztales sind bedroht. Aus der Strecke Sillein—Oderberg wurde bei Tschadza durch das Hochwasser die Eisenbahnbrücke weg gerissen. Der Verkehr ist unterbrochen. Heftige Regengüsse haben in Graz mannigfachen Schaden angerichtet. In der Stadt kam es zu zahlreichen Wassereinbrüchen in Keller- und Hofräume, während in der Umgebung auf den Feldern schwerer Schaden ange richtet wurde. InKainach kam eine durch Wassermengen gelockerte Erdbank ins Rutschen, wodurch die Anstalt der Barmherzigen Brüder besonders in Mitleidenschaft ge zogen wurde. Im Hochschwabgebiet herrschte ein heftiges, mit Sturm und Schnee untermischtes Regenwetter. In Budapest wütete ein furchtbarer Sturm, der besonders auf der Pester Seite großen Schaden anrichtete. Fast sämtliche einzelstehenden Bäume wurden durch den Sturm entwurzelt. Viele Hausdächer wurden stark be schädigt. Schwere Auiounfätte. In London 11 Todesopfer an einem Tage Mit Beginn der Ferien hat der Automobilverkehr aui oen Londoner Landstraßen noch nie dagewesene For men angenommen. Zugleich damit haben sich auch die Um zlücksfälle in erschreckender Weise vermehrt. So wurden in 24 Stunden nicht weniger als elf tödliche Auto > mobilunfälle gemeldet. Bei Bologna ist ein mit mehreren Personen bo setztes Lastauto, dessen Steuerung gebrochen war, von dei Straße in den nahe vorbeifließenden Fluß gestürzt. Zwei Personen sind ertrunken, 15 wurden verletzt. Auf der Fahrt von Frankfurt a. M. nach Kon. stanz überschlug sich das Automobil der beiden Auto- Mobilhändler Knödler und Pfister aus Frankfurt a. M bei dem Versuch, einen Motorradfahrer zu überholen. Hier bei drang Knödler, der das Auto lenkte, das Steuerrad in den Brustkorb. Er starb kurz nach seiner Einlieferung in das Karlsruher Krankenhaus. Der Motorradfahrer, ein 60 Jahre alter in Rüppurr wohnender Schreiner meister Frey, stürzte vom Motorrad und erlitt schwere Verletzungen. Ein schweres Unglück ereignete sich auf der Chaussee zwischen Bensfelde und Schöneberg. Das Per sonenauto des Fabrikbesitzers Hurlin aus Stargard fuhr gegen einen Baum. Die vier Insassen wurden heraus- geschleudert. Ein junger Mann Namens Schulz aus Stargard war sofort tot, während der Buchhalter Bethke und ein Dritter Namens Köhler schwer verletzt wurden. Ein vierter Insasse wurde nur leicht verletzt. Die beiden Schwerverletzten wurden ins Kran kenhaus gebracht, wo Köhler bald nach seiner Einlieferung ebenfalls starb. Auch an dem Aufkommen Bethkes wird gezweifelt. Das Abitunum. Abschaffung oder Beibehaltung? Wieder einmal steht die Frage des Abituriums, der Reifeprüfung des Gymnasiums und anderer höherer Lehr anstalten, im Mittelpunkt lebhafter Erörterungen. Die Zahl derer, welche es als überflüssig abschaffen möchten, ist nicht klein; auf der anderen Seite aber setzen sich her vorragende Gelehrte, in erster Linie Schulmänner, ent schieden für die Aufrechterhaltung des Abituriumszwanges ein. Ohne zu dieser Frage — für oder Wider — Stellung nehmen zu wollen, geben wir im nachstehenden einem Manne, der selbst durch das Feuer des Abituriums ge- gangeu ist, das Wort zu Ausführungen, die einen Mittel weg einschlagen und den Schaden und Nutzen des Abitu riums gegeneinander abzuwägen suchen. „Schon ein halbes Jahr vor der Reifeprüfung," so schreibt unser Gewährsmann, „begann für uns Abiturien ten eine qualvolle Zeit. Dinge, die während der langen Schulzeit hundertmal gesagt worden waren, wurden täglich von neuem durchgesprochen. Hunderte von Fragen wurden diktiert, die vielleicht, möglicherweise, zufällig der Herr Schulrat fragen „könnte". Und dann wurden die Antwor ten auswendig gelernt und tagtäglich abgefragt. Alles mögliche und unmögliche wurde eingepaukt, bis auch der dümmste und faulste Schüler es zwar vielleicht nicht be griffen hatte, aber schließlich doch von selbst hersagen konnte. Und diese Operation wird vollführt an jungen, reifenden Menschen, die übervoll sind inneren Erlebens, die nach Wissen verlangen, die lernen, aber nicht auswendig lernen wollen. So manchen feinen Lehrer konnte man sagen hören: „Wie gerne möchte ich noch meinen Schülern etwas fürs Leben mitgeben, jetzt, wo sie reifer sind! Aber wegen dieses fürchterlichen Eintrichterns geht es nicht." . In Ministerien, Lehrer- und Elterngemeinscyasten, in allen Erzieherkreisen wird über das Problem des Abitu riums gesprochen. Von vielen Seiten ertönt der Ruf zur. Abschaffung dieser Prüfung, die heute vielfach Formsache, Kraft- und Zeitverschwendung geworden ist. Viele gehen sogar noch weiter: sie fordern die Aushebung des Abitu riumszwanges, so daß, wer Lust hat, die Möglichkeit haben soll, die Universität zu besuchen. Dagegen muß man sich wenden, denn das Abiturium — nicht die Formalität der Prüfung — hat einen wirklichen Nutzen. Es muß auch heute noch gefordert werden, daß — abgesehen von einigen hervorragend begabten Menschen, die nach ministeriellen Verfügungen auch ohne Reifezeugnis zum Studium zuge lassen sind — die Reifeprüfung der Schlüssel zur Universi tät bleibt. Das Universitätsstudium erfordert eine Vor bildung, eine Fähigkeit, auch auf fernliegenden Wissens gebieten zu arbeiten, die nur nach langjährigen Schul studien erworben werden kann. Der Nutzen einer abgeschlossenen Schulbildung liegt in der Möglichkeit einer umfassenderen aeittiaen Aus- Amerllanlsche Geistliche beim Reichspräsidenten. Berlin, 4. August. Der Reichspräsident empfing heut« den Generalsekretär des amerikanischen Kirchenbundes 0 Macfarland-Ncwyork, den Präses der evangelischer Synode von Nordamerika v. Baltzer St. Louis, den Leiter dei Predigerseminars dieser Synode 0. Prell sowie den euro päischen Vertreter des amerikanischen KirchenbundcS v. Keller Zürich. Die genannten Kirchenvertrcter halten sich zurzeit au der Durchreise zur Weltlirchenkonserenz in Stockholm i» Berlin auf. Die Vorkommnisse bet der Branntwcinverwaltung. Berlin, 4. April. Die Zentrumssraktion des Reichstages hat folgenden Antrag eingebracht: „Der Reichstag wolle be schließen: Mit Rücksicht darauf, daß 1. die Branntweinmonopol- Verwaltung wiederholt und schwer durch Hinterziehung dei Hettolitereinnahme geschädigt wurde und hierbei auch Beamt, der Monopolverwaltung fahrlässig oder schuldhast mitwirkten 2. die Geschäftsergebnisse der Branntwemmonopolverwaltunj das Monopol selbst schwer gefährden, einen Ausschuß einzn setzen, welcher nach Wiederzusammentritt des Reichstags als bald die Ursachen seststcllt und Vorschläge zur Abhilfe den Reichstage unterbreitet." Besuch der befreiten Gemeinden. Düsseldorf, 4. August. Der Regierungspräsident Berge mann, der von dem Dezernenten für Besatzungsangelegenhei. len Regierungsasfessor Dr. Beckmann sowie dem Negierungsrai Flach als Vertreter des Oberpräsidenten der Rheinprovinz be gleitet war, besuchte die befreiten Gemeinden und Regierungs bezirke, um die Glückwünsche der Staatsregierung aus Anlas der Räumuna zu überbringen. „Lore". "" Roman von Emma Haushofer-Merk. 89. (Nachdruck verboten.) Martinger hielt die Hand seiner Frau; aber er sprach nicht mehr. Eine angstvolle Beklemmung schien sich seiner zu semächtigcn. Er fühlte wohl, daß ein neuer Anfall drohte. Mühsam sich aufrichtcnd, sagte er in wirrer Eile: „Ich danke Dir, Laura — ich danke Dir von ganzer Leele, daß Du gekommen bist! Daß ich Dich noch einmal ehen durste! Grüße unsere Kinder und sprich manchmal nit ihnen von ihrem Vater — wenn ich einmal nicht nehr bin. Und nun laß uns Abschied nehmen — rascher lls ich wohl möchte. Ich würde gerne mein Zimmer wreichen, ehe ich wieder mit dem Ersticken ringen muß." Auch Laura hatte sich erhoben. „Gib mir Deinen Arm, Paul," sagte sie ganz ruhig. ,Jch bleibe jetzt bei Dir —" „Nein, Laura, nein! Nicht d-'-ses Opfer! Nicht diese eurigen Kohlen auf mein Haup.. Ich — ich will allein ein. Ich habe ja schon Abschied genommen von der Welt. Ich mag diese Last nicht weiterschleppen." „Deine Kinder mußt Tu doch noch eininal sehen, kleine großen Söhne! Hab nur uoch ein wenig Geduld! Ind laß es mich nur versuchen, ob es Dir nicht leichter summe wird, wenn Du nicht allein bist! — Schau, für inen Künstler bin ich vielleicht nicht immer die rechte ?frau gewesen; aber für den Kranken werde ich es sein, ms weiß ich!" Er lieh sich schweigend von ihr führen. Er konnte licht sprechen. Er schämte sich, wie schwach und weich r geworden; die Augen standen ihm voll Tränen. Er oäre am liebsten vor der Frau niedergestürzt und hätte Meint wie ein Kind. Lore gab beiden die Hand mit einem Gefühl tiefen, wehmütigen Glücks. „Ich gehe ein wenig spazieren und komme daun wieder n das Hotel," sagte sie. Aber Laura hielt sie zurück. „Bitte, magst Du meinen Leo an der Bahn begrüßen?" flüsterte sie. Wie hatte sich die Mutter auf dieses Wiedersehen mit dem Sohn gefreut. Aber nun schien all ihr mütterlicher Jubel wie verdrängt von der neuen, ernsten Pflicht, und sie hatte nicht mehr den Mut, den Wiedergefun-, denen zu verlassen, als fürchte sie, er möchte sich fort stehlen von der Liebe, die wie ein Wunderquell wieder aus ihrem Herzen emporströmte. Es war ein solcher Kontrast! Dieses traurige, herz ergreifende Aufflackern einer alten Neigung, das Lore miterlebt hatte und dann das lachende, fröhliche, junge Gesicht, das ihr am Bahnhof zuwinkte. „Wie mir diese Fahrt in die Berge gefallen hat, Fräu lein Lore! Ach, ich kauns ja gar nicht sagen!" rief Leo und schaute bald staunend auf die fremde Gegend, bald mit schüchterner Bewunderung in ihre ernsten Züge. „Und Sie sind hierhergekommen! Das ist ja reizend! Wir wollen doch recht viel herumwandern, nicht wahr? Ich bin noch nie im Gebirge gewesen und möchte gleich auf alle Berge „kraxeln", wie sie hier sagen, — nicht?" Er hatte in seinem Eifer, sein Gepäck zu besorgen und Lore die mitgebrachten Blumen zu überreichen, erst nach einer Weile die nötige Zeit und Besinnung zu der ver wunderten Frage: „Wo ist meine Mutter?" „Ihre Mutter, Leo —" sagte Lore ganz feierlich. „Wis sen Sie, wo sie ist? Hier in Neichenhall. Bei Ihrem kranken Vater." Er blieb stehen wie vom Donner gerührt — ganz fassungslos. „Bei meinem Vater?" Dann aber sagte er mit weicher Stimme: „Gott sei Dank! Gott sei Tank! Ich habe es ja im mer gewußt, daß sie sich nach der Versöhnung sehnt!" „Was für ein lieber, guter Mensch Sie find, Leo," rief Lore, ihm die Hand drückend. Eine warme Röte stieg ihm in die Wangen bei ihrem Loh mnd er schaute sie so treuherzig an, daß sie recht bildung infolge größerer Vielseitigkeit der Gebiete. Es ist da noch unendlich viel zu wünschen, aber es ist immer hin eine Hoffnung auf Besserung da: eine neue begeisterte Lehrergeneration wächst heran und ist hier und da bereits an der Arbeit. Wie es aber auch sei: es sollten an Stelle der oft lächerlichen Abschlußprüfung andere, sagen wir persönliche Arbeiten treten, die zusammenfassen und Zeugnis ablegen könnten von dem Wissen und Können des Schülers, ähnlich etwa der Doktorarbeit der Universität, aber angepaßt natürlich dem Leistungsvermögen des Jugendlichen. Am Schlüsse eines Universitätssemesters faßt in der letzten Vorlesungsstunde der Professor den Inhalt und die Ergebnisse des Kollegs zusammen. Und nach zwölf langen Schuljahren sollte das nicht geschehen? Das letzte Jahr muß Abschluß eines Lebensabschnittes sein und zugleich Übergang zum neuen Leben und zum Studium. Nicht Formelpaukerei, nicht hastende Angst und schlaflose Nächte. Man mache die Versetzung nach den höchsten Klassen schwerer, dann bedarf es keiner Abiturienten prüfung, die in ihrer jetzigen Gestalt kaum etwas anderes als eine Glückslotterie mit Einsatz von Zeit und Nerven ist." A. H. Neuer au» sller Welt ) Der gefährdete Mainzer Dom. Der altehrwürdige Jom, zu dessen Erhaltung erst kürzlich größere Arbeiten durchgeführt wurden, ist damit auf die Dauer noch nicht gesichert. Hessischen Landtagsabgeordneten, die den Dom besichtigten, hielt Dombaumeister Prof. Becker Vortrag über den Befund der Bodenuntersuchung. Der Unter grund rings um das Bauwerk herum sei nicht genügend bausicher, so daß, mn ein Auftreten neuer Bruchstellen zu verhüten, der Dom vollständig unterfangen werden müsse. Gedenkfeier für Jean Paul. Zum Gedenken Jean Pauls, dessen Todestag sich im November zum 100. Male fährt, fand in Wunsiedel, der Geburtsstadt des Dichters, unter zahlreicher Anteilnahme der Bevölkerung and vieler auswärtiger Gäste eine stimmungsvolle Feier vor dem Denkmal-und dem Geburtshaus Jean Pauls tatt. In der von Professor Dr. Friedrich Zahn- München gehaltenen Festrede wurde die Bildung einer Zean-Paul-Gesellschaft Bayreuth angeregt. ^Der verlorene Schlafwagen. Bei Zell a. M. löste Ich von dem Nürnberg—Frankfurter D-Zuge ein Schlaf wagen und blieb unbemerkt auf der Strecke äehen. Der Zug mußte nach Würzburg zurück und sort von neuem zusammengestellt werden. Dadurch erlitt ser Zugverkehr eine mehrstündige Unterbrechung. Eine Seidenbauausstcllung in Hattingen. Der Seiden bau im Gebiet der südlichen Randzechen macht so gut« Fortschritte, daß vom 9. bis 11. August die erste Seiden- bauausstellung in Hattingen stattfindet. Im Sep- fember wird eine solche in Essen und in Barmen ver- lnstaltet. Großfeuer im Seebad Ahrenshoop. In dem pom- nerschen Seebad Ahrenshoop, das von Künstlern viel besucht wird, entstand ein Brand, der infolge des tarken Windes gefährlichen Umfang anzunehmen drohte. Das Feuer konnte aber eingedämmt und der größte Teil des Ortes gerettet werden. Menschenketten vom Meer iber die Dünen schafften in Eimern und Krügen das Wasser heran. Viele Badegäste beteiligten sich an den Löscharbeiten. -Vom Leichenwagen überfahren. Ein Leichenwagen »er Gemeinde Wien überfuhr auf einem Leichentransport iwei Männer, von denen einer so schwer verletzt ivurde, »aß er kurz darauf starb. . -Ein vertierter Mörder. Der Marktführer Hübscher lellte sich der Wiener Polizei mit der Anzeige, daß er »or 14 Tagen seine Frau im Schlafe erschlagen habe. Er tat 14 Tage lang auf einem Diwan vor dem Bett ge- chlafen, auf dem seine tote Frau lag. Ein heftiger Waldbrand wütet in den Wäldern der Gemeinde Londe unweit Toulon, und zwar auf einer Strecke von 8 bis 10 Kilometer, so daß ein Teil der Ort- chaft geräumt werden mußte. Aus Roquefavour vird ebenfalls ein Waldbrand gemeldet. "" i SS!! wohl begriff, wie die Mutter an diesem großen Sohn! mit dem Kindergemüt hängen mußte. „Ich darf Sie also zu Ihrem Vater führen, nicht wahr, Leo? Ein trauriges Wiedersehen!" sagte sie mit ernsten Augen. „Aber es ist so gut, daß Sie kamen, daß ihm Ihr Anblick wieder neuen Lebensmut geben kann!" Einsam fuhr Lore nach diesem erschütternden Tag nach i Berchtesgaden zurück. Ihr Versöhuuugswerk war getan. Was sollte sie noch weiter bei den Freunden, die sich i Wohl besser zurechtfanden ohne die Nähe einer Fremden. Sie gehörte ja doch nicht zu ihnen. Ach, wo war der Platz in der Welt, an den sie hingehörte? Das rührende Wiedersehen des Kranken mit seiner Frau, mit seinem Sohn hatte ihr das Herz aufgewühlt; ' noch zitterten ihre Nerven von all den seelischen Er regungen. So losgelöst fühlte sie sich von allem Familien glück, so heimatlos! Das alte Lied! Tie alte Sehnsucht! Konnte das bißchen Ruhm, das bißchen Beifall sie darüber hinwegtrösten, daß sie wie ein armer Zugvogel nirgends zu Hause war? Am Abend zog sie sich, erschöpft und verstimmt, trotz der glücklichen Lösung ihrer schweren Besorgnis, gleich' in ihr Zimmer zurück, nachdem sie noch Frau Martingers Habseligkeiten eingepackt und deren Koffer nach Reichen hall befördert hatte. Von Gerda hörte sie, der Graf fei ! abgereist. Am nächsten Vormittag kam Margot v. Staffenhagen etwas zeitiger als sonst zum Frühstück und begrüßte sie herzlich. „Ich bin Ihretwegen so früh aufgestanden, Fräulein Lore. Ich möchte einen Spaziergang mit Ihnen machen. Wollen Sic?" Ohne Hut, nur mit dem Sonneilschirm zum Schutz, schlenderten die beiden Damen in den nahen Wald. Als sie dann im Schatten hoher Tannen eine versteckte kleine Laube fanden zwischen Hoehn Farnkräutern und blühendem hellgrünen Moos, zog Margot das junge Mädchen neben sich nieder. (Fonsetznna solat.)