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als 18 bis zu 24 Mark, 8. von mehr als 24 bis zu 39 Mark, 6. von über 30 Mark. Entsprechend diesen Lohnklassen wurden die Beiträge wie folgt festgesetzt: Für Klasse 1 0,25 Mark, für Klasse 2 0,50 Mark, für Klasse 3 0,70 Mark, für Klasse 4 t,00 Mark, für Klasse 5 1,20 Mark, für Klasse 6 1,40 Mark. Die Vorschläge des Unterausschusses wurden angenommen. Die Erhöhung der Biersteuer. Berlin, 13. Juli. Der Steuerausschuß des Reichstages genehmigte heute die Erhöhung der Biersteuer. Die Steuer sätze betragen danach von den ersten 1000 Hektolitern 6 Mark, darüber hinaus steigt die Steuer bis 9 Mark pro Hektoliter (bei mehr als 60 000 Hektoliter). Desgleichen werden die Vor schriften genehmigt, die durch Begriffsbestimmungen über „Starkbier" die unlautere Konkurrenz sernhalten sollen. Berufung im Trianon-Prozeß. Berlin, 13. Juli. In dem Trianon-Wohnstättengesell- schaft-Prozeß hat die Staatsanwaltschaft gegen das frei- sprechende Urteil Berufung eingelegt. Ser Reichskanzler über die SicherhMsrage. Dresden, 13. Juli. Im Rahmen des heutigen Presse empfangs kam der Reichskanzler auch auf die Sicherheitsfrage n: sprechen. Er wies darauf hin, daß das Kabinett sich mit der Zwischennole noch nicht endgültig befaßt habe, denn die Ant wort auf die französische Note müsse eingehend alle die juristischen Gesichtspunkte berücksichtigen, die durch den fran zösische Note in die Erörterung hineingeworfen sind. Vor der französischen Note war in der Erörterung der Öffentlichkeit ein großer politischer Gedanke, zu dem man sich so oder so stellen konnte, der aber als solcher von allergrößter Bedeutung sür die Fortentwickelung der europäischen Probleme war. Dieser Gedanke sei nun durch die sranzösische Note in eine ganz besondere juristische Form gebracht und obendrein ver bunden worden mit anderen Möglichkeiten und Gedanken, die in den bisherigen deutschen Aussührungen zu diesen Dingen nicht ausgeklungen haben. Es sei jetzt aus einmal ein Er örterungsboden geschaffen, der es nötig mache, eine ganze Reihe von Einzelproblemen aus das sorgfältigste zu studieren, ehe überhaupt eine Antwort in Frage kommen kann. Katholische Massenkundgebung. Danzig, 13. Juli. Gestern wurde im großen Saale des Friedrich - Wilhelm - Schützenhauses eine Massenkundgebung deutscher Katholiken gegen die Ausdehnung des polnischen Konkordates über Danzig abgehalten. Nach einem Referat des Vorsitzenden der Organisation der Katholiken deutscher Nationalität der Freien Stadt Danzig Viktor Schulte fand eine Eingabe an den Papst ein stimmige Annahme. In der Eingabe heißt es u. a.: Die unterzeichnete Organisation der Katholiken deutscher Natio nalität der Freien Stadt Danzig spricht die Bitte aus, das Gebiet der Freien Stadt Danzig zu einem exemten Bistum zu erheben, dieses Bistum auch in Zukunft mit einem Priester als Oberhirten zu besetzen, welcher der nationalen Einheit der katholischen Mehrheit in jeder Weise und zu jeder Zeit Rech nung trägt, und wegen der Errichtung des Bistums Verhand lungen mit der Regierung der Freien Stadt Danzig anzu knüpfen, der wir unsere Wünsche unterbreiten sollen. Zollverhandlungen zwischen Danzig und Polen. Danzig, 13. Juli. Die Danzig-Polnischen Verhandlungen betr. Ausfuhrzölle wurden in den letzten Tagen der ver gangenen Woche hier fortgesetzt. In der Frage der Ausfuhr zölle wurde in der Mehrzahl der Punkte eine Einigung er zielt. Nach dem Verlauf der Verhandlungen kann erhofft werden, daß es auch in den noch offenstehenden Punkten ge lingen wird, ein Einvernehmen herbeizuführen, so daß, wenn nicht unerwartete Schwierigkeiten eintreten sollten, mit dem Abschluß eines Vertrages in dieser Angelegenheit bei den Nächsten Beratungen gerechnet werden kann. Von der Lokomotive erfaßt. Hamm i. W., 13. Juli. Ein schwerer Ünglücksfall hat sich auf dem Bahnhof Schwerte zugetragen. Zwei Ausflügler standen auf dem Bahnhof und studierten den Fahrplan. Hierbei waren sie allzunahe an die Schienen herangetreten. Von der Lokomotive eines heranbrausenden Zuges erfaßt, wurden die beiden Ausflügler auf den Bahnsteig geschleudert. Der eine von ihnen erlitt so schwere Schädelverletzungen, daß nach wenigen Minuten sein Tod eintrat, während der andere eine Gehirnerschütterung davontrug. Auslösung der nationalsozialistischen Münchener Stadtrat fraktion. München, 14. Juli. Die nationalsozialistische Fraktion im Münchener Stadtrat hat sich, wie in der heutigen Sitzung des Stadtrats mitgeteilt wurde, aufgelöst, nachdem der Vorsitzende der Münchener nationalsozialistischen Stadtratsfrattion' den Vorsitz niedergelegt hatte. Diese Amtsniederlegung soll auf Veranlassung Hillers geschehen sein, der den Natio nalsozialisten den Vorwurf gemacht hat, daß sie bei der letzten Haushaltsberatung mit den bürgerlichen Parteien für den Gemeindehaushalt gestimmt haben. Verhaftung eines Defraudanten. Altona, 14. Juli. Der bei der Bankabteilung der Städti schen Sparkasse beschäftigte Kaufmann Hasler wurde ver haftet, da es sich herausgestellt hatte, daß er bei der Bank abteilung etwa 50 000 Mark unterschlagen hat. 10000 Mark konnten wieder herbeigeschafft werden. Drei Personen ertrunken. Tilsit, 14. Juli. Im Rußstrom sind zwei Gymnasiasten aus Königsberg und eine 15 jährige Schülerin ertrunken. Die Bekämpfung der Betriebsgefahren. Berlin, 14. Juli. Das Grubensicherheitsamt im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe teilt mit: Professor Wempe aus Oldenburg i. O. hatte in den letzten Jahren iw Auftrage der westfälischen Bergwerkschaftskasse Bochum den Belegschaften der westfälischen Zechen einen Film über Ari und Bekämpfung der Betricbsgefahren im Steinkohlenbergbau vorgeführt. Der Film hatte allgemein Anklang gefunden. Das Grubenstcherheitsamt hat nunmehr Herrn Professor Wempk auf längere Zeit zur Abhaltung weiterer Filmvorträge dieser Art verpflichtet; der Preußische Landtag hat zu diesem Zweck Mittel zur Verfügung gestellt. Der Film behandelt in zwei Teilen Unfallstatistik, Betrieb unter Tage und seine Gefahren Versuche und Vorführungen auf der Rettungsstelle und der Sprengstosfversuchsstrecke sowie typische Unfälle und iüre Ver- üütuna. Neue» «us «Her Welt Der Reichspräsident als Ehrenpate. Dem Bergmann Karl Kraska in Buer wurde der neunte Sohn geboren. Der Reichspräsident von Hindenburg übernahm die Ehrenpatenschaft und überwies dem Vater ein namhaftes Geldgeschenk. 14 Rennpferde verbrannt. Im neuen Stall der Bahrenfelder Rennbahn brach Großfeuer aus. Mit Unterstützung der Polizei gelang es, 36 Pferde zu bergen. Vierzehn Pferde sind nach den bisherigen Er mittelungen im Feuer umgekommen. Uber die Entstehung des Brandes sind noch Ermittelungen im Gange. Wahr scheinlich ist er auf die Unvorsichtigkeit eines Stallmannes Zurückzuführen. Seine Leiche wurde vollkommen verkohlt im Stalle aufgefunden. Die geretteten Pferde sind zum Teil ausgebrochen. ft -Die westpreußische Abstimmungsfcier in Marienburg. Anläßlich der westpreußischen Abstimmungsfeier waren Vertreter der Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden zahlreich erschienen. Regierungspräsident Dr. Brau- »veiler hielt die Festrede. Er schloß seine Ausführungen mit dem Appell zur Einigkeit und zur Sammlung aller Kräfte des Grenzdeutschtums. Professor Dr. Kroll- in an n-Königsberg hielt einen Vortrag über „Deutsche Siedlung im Ordenslande Preußen". Die Verbände, Ab ordnungen der Reichswehr, Berufsvereine, Sportvereine, Schützengilde usw. marschierten vor dem Schloß aus, wo der westpreußische Abstimmungskommissar Regierungs präsident z. D. Graf von Baudissin die Festrede hielt. Am Abend wurde ein Volksfest im Schützengarten gefeiert. Um 50 000 Mark zu hoch eingeschätzt. Durch böse Juwelengeschäste ist das städtische Leihamt an Offenbach und damit die Stadtkasse in Offenbach um etwa 50 000 Mark geschädigt worden. Im Monat März versetzte ein angeblicher Goldwarenfabrikant aus Leipzig im Offen bacher Leihamt einen wertvollen Schmuck und erhielt eine erhebliche Summe. In der Folgezeit versetzte er nach und nach für 80 000 Mark Juwelen. Die Pfandscheine verkaufte er außerhalb Offenbachs zu hohen Preisen. Die Offenbacher Stadtverwaltung ließ schließlich die ver setzten Juwelen bei Fachleuten in Hanan abschätzen und erfuhr, daß der Taxator in Offenbach die Juwelen wohl nach ihrer Größe richtig taxiert, aber nicht berücksichtigt! hatte, daß es sich um Edelsteine weniger guter Qualität handelte. Der Verlust der Stadt Offenbach dürfte sich auf 50 000 Mark belaufen. Die Stadtverwaltung hat gegen den verantwortlichen Leiter des Leihamts ein Diszi plinarverfahren eingeleitet. 150 Typhusfälle in Anklam. Die Zahl der Typhus erkrankungen inAnklamhat sich auf 150 erhöht. Bisher ist nur ein Todesfall zu verzeichnen. Man nimmt an, daß die Seuche durch Milch eingesührt wurde, da die chemische Untersuchuna des Leitunäswassers auf Tvvbusbattllen „Lore". Roman von Emma Haushofer-Merk.- 18. (Nachdruck verboten.) Aber sie tanzten mit zu traumhafter Versunkenheit, und die fremden Gesichter, die ihnen eine rosige Wolke verhüllte, sie sahen nur um so schärfer, sie flüsterten nur Um so boshafter. Die Mütter in den Saalecken fanden dieses in trunkenem Entzücken, mit glänzenden Augen an ihnen vorübergleitends Paar zu waimbewegt, zu strah lend, zu weltvergessen. Als die beiden dann, wie die anderen jungen Leute Arm in Arm ins Freie hinaustraten und sich die laue Abendluft um die heissen Wangen fächeln ließen, rief eine zornige, verweisende Stimme hinter ihr: „Lore!" Ihr Vater blickte sie an, mit strenger Miene. Seine Schwester hatte ihm eben über das „unglaubliche Beneh men" seiner Tochter Vorstellungen gemacht, und er war außer sich. Er hatte die Empfindung, daß gerade bei diesem Feste alle Augen sich auf ihn und seine Familie richteten, und er fand es selbstverständlich, daß sämtliche Hohenburg und deren Anverwandte, sich der Wichtigkeit ihrer Stellung bewußt, doppelte Rücksicht auf die Mei nung der Leute nahmen, unter denen sie eine hervorragende Rolle spielten. Und er mußte hören, daß seine Tochter sich seit einer Stunde mit einein wildfremden Studenten Herumtrieb, den sie vertraulich mit seinem Taufnamen angeredet, den sie beim Tanzen angelächelt hatte wie ihren Verlobten. „Ach Papa!" sagte Lore, etwas befangen, aber doch mit einschmeichelnder Fröhlichkeit. „Ich glaube, Du kennst Albert Martinger nicht mehr! Meinen Kinderspiel- kameraden!" Albert verneigte sich. Hohenburg gab ihm flüchtig die Hand. „Ach ja. Ich hätte Sie freilich nicht wie der erkannt!" Eine Erklärung hatte er ja nun für Lores Vertraulich keit mit dem jungen Mann, die seine Schwester so gänz lich unbegreiflich gefunden. Aber die Leute hatten über dieses ausfallende Zusammenfein der beiden gesprochen! Das war Grund genug, um zu einem energischen Ein schreiten zu veranlassen. „Ich wünsche, daß Dn in den Saal zurückkehrst, Lore, und Dich bei Deiner Tante anfhältst! Du wirst die näch sten Touren mit den jnnaen Herrn ans unserem Bekann tenkreise tanzen. Herr Martinger hat wohl die Güte, Dich an Deinen Platz neben Frida zu begleiten!" Ulbert war das Blut in den Kopf gestiegen. „Ihr Vater hat mir ja sehr deutlich zu verstehen ge geben, daß zwischen mir und seiner Tochter jetzt eine tiefe Kluft liegt!" sagte er bitter. Es heißt also Abschied nehmen!" . ''s „O, Tante Antoinette hat wieder gehetztI^nurmelte Lore mit zornigen Augen. „Aber ich will es nicht mehr ertragen, daß sie mir "jede kleinste Freude verdirbt, daß sie jeden Menschen, mit dem ich zusammen sein mag, mit ihrer Bosheit verfolgt!" Sie war so hübsch in ihrer Erregung, es lag ein so beglückendes Bekenntnis in diesem leidenschaftlichen Auf trotzen, daß er in raschem Stimmungswechsel voll ver haltenem Jubel flüsterte: „Wir haben uns wiedergefunden, Lore, wir lassen uns nicht trennen, nicht wahr! Ich werde Ihnen schreiben!" Sie war nun in den Saal getreten und Lore konnte ihm nur noch mit leisem Druck die Hand reichen. Albert verbeugte sich sehr geinessen vor Frida und deren Mutter, die Lore einen finsteren Blick zuwarf und leise befahl: „Ich will Dich jetzt unter meinen Augen haben! Nimm Dir doch ein Beispiel an Frida!" Lore hörte nicht was sie sagte. Sie blickte Albert nach, der, ohne nach rechts oder links zu schauen, den Saal verließ. Wie gut er es hätte, daß er allein war, sich da draußen in der Dämmerung auf eine einsame Bank setzen konnte, nm nachzudenken über diese stürmische, wunder same Stunde. —. - - - . . . > - ' negativ verlief. Von Berlin aus sind Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Spielerei mit tödlichem Ausgang. Bei den Vot- führungen des Reit- und Fahrvereins inCelle ereignete sich ein bedauerlicher Unglücksfall. Ein Zug Artillerie, der au den Vorführungen teilnehmen sollte, stand bereit. Unbefugte machten sich an den Geschützen zu schaffen; durch das Hantieren entlud sich eine Manöverkar tusche und tötete einen Zuschauer, den Sohu des Friseurs Ronneberg, der in der Nähe der Geschütz mündung stand. Ein anderer Zuschauer wurde verletzt, befindet sich jedoch nicht in Lebensgefahr. ft Die Linzer rheinische Jahrtausendfeier. Linz beging seine rheinische Jahrtausendfeier. Der Hauptfestakt wurde durch einen Festgottesdienst in der Kirche eingeleitet. An schließend daran wurde die Einweihung der Kriegerge dächtnisstätte auf dem Vorplatz zur Kirche vorgenommen. Oberst a. D. von Weiershausen sprach das Weihe wort, worauf der Oberbürgermeister das Denkmal in die Obhut der Stadt übernahm. Der Nachmittag und Abend waren sportlichen Veranstaltungen und Konzerten in den Rheinanlagen gewidmet. Wegen verweigerter Einreiseerlaubnis Selbstmord verübt. Eine Französin, die mit dem Überfahrtsboot aus Dieppe in New Haven ankam, schoß sich eine Kugel durch die Brust, als ihr von dem englischen Kontroll beamten die Einreise nach London verboten wurde und sie wieder mit dem nächsten Dampfer nach Frankreich zurück kehren sollte. Die etwa 40 Jahre alte Frau wollte nach England, einreisen, um das Grab ihres vor einem Monat verstorbenen Verlobten zu besuchen. Sie sührte nur eiu kleines Gepäckstück mit sich, in dem sich eine Flasche mit j Gift befand. Warum ihr die Einreise verboten wurde, ist nicht bekannt. Erne ganze Familie von Tollwut befallen. Vor einigen Wochen wurde in der Gemeinde Heteny bei Kaschau der Sohn des Kaufmanns Ludwig Groß von einem tollen Hunde gebissen. Nunmehr kam bei dem Burschen selbst die Wutkrankheit zum Ausbruch. Er überfiel seine im Wochenbett liegende Mutter und biß diese sowie den Säugling in Arm und - Gesicht. Alle drei wurden in das Pasteursche Institut nach f Prag überführt. Deutsche Fachlehrer für Bulgarien. Der bulgarische ! Handelsminister hat für die verschiedenen staatlichen Fach schulen Bulgariens eine Anzahl von Fachlehrern aus Deutschland berufen, und zwar für Wagenbau, Rauch warenwesen und Ledererzeugnisse, Schuhwaren, Schnei derei, Mühlenbauwssen, Ofenbau, Klempnereiwesen und Tonnenbau. über 60 Personen an Hitzschlag gestor ben. Infolge der Hitzewelle, die zwei Tage lang anhielt, sind in den Bereinigten Staaten über sechzig Per sonen an Hitzschlag gestorben. 28 Personen - sind ertrunken. Bunte Tageschronik. Bremen. Am 14. Juli vollendete Re küK über Deutsch lands Grenzen hinaus bekannte Führerin in der deutschen Frauenbewegung Ottilie Hoffmann in Bremen ihren 90. Ge burtstag. Den großen Bund Deutscher Frauenvereine und den Deutschen Bund abstinenter Frauen hat sie um das Jahr 1900 mit begründet bzw. selbst begründet. Solingen. Die Zahl der bisher an Typhus erkrankten und ins hiesige Krankenhaus eingelieserten Personen ist aus 61 gestiegen. Vier Erkrankte sind bereits gestorben, andere liegen noch schwerkrank danieder. Paris. Vom 16. Juli ab kosten Ausländsbriefe bis 20 Gramm Gewicht einen Frank Porto. Paris. Ans Newyork wird gemeldet, daß in den Staaten Indiana und Minnesota infolge eines Sturmes 21 Per sonen getötet worden sind. Der Schaden ist bedeutend. Newyork. Die Volkszählung in Amerika ergab, daß Newyork augenblicklich 6,103 Millionen, Chikago 2,995 Mil lionen Einwohner besitzt. Die Zahl der Farmer in den Ver einigten Staaten ging um 619L zurück. Newyork. In der Nähe von Mineola (Long Island) stürzte ein Flugzeug mit zwei Leutnants aus einer Höhe von tausend Fuß ab. Das Flugzeug fing Feuer, wobei die beiden Insassen tödliche Brandwunden erlitt«:. Tokio. Meldungen aus Korea berichten von ausge dehnten Überschwemmungen in den inneren und südlichen Be zirken des Landes. Der Schaden wird auf 40 Millionen Nen geschabt. Lore war so erschüttert, so verwirrt von dem mächtigen- Eindruck dieses Neuen, Unerwarteten, das so jählings Z ihr Denken, ihr Empfinden durchwirbelte, daß sie es als Marter empfand, nun mit anderen tanzen zu müssen, und' die Worte ihrer Tänzer nur wie aus weiter Ferne an ihr Ohr klangen. Die jungen Herren aus ihren: Bekanntenkreis ärger- ken sich über ihre Schweigsamkeit und fanden das Vor urteil der Damen, gegen diese wunderliche Lore Hohen burg vou nun an ganz berechtigt. Das Tanzvergnügen, das für die Jugend eingeschober worden, nahm übrigens bald ein Ende und eine neue Nummer des Festprogramms wurde, nachdem man auf Stühlen Platz genommen hatte, mit leiser Musik ein geleitet. Lore atmete aus, da man nun stillsitzcn und schweigen . durste. Sie hatte kaum eineu Blick auf das Programm geworfen, das lebende Bilder: „Rheinsagen", ankündigte. Als §ber der Vorhang emporrollte, nahm der Anblick der wunderbaren Lorelei, dis hinter dem lichten Gazeschleier wie eine berückende, überirdische Gestalt erschien, sie doch ganz gefangen. Unter den Klängen der traumhaft weichen Musik gaugelten in gelbem Dämmerlicht poesievolle Mär chen vorüber, Nixen und Wasserjungfrauen, von den reizendsten jugendlichen Erscheinungen verkörpert. Lores, nach Schönheit lechzende Augen schwelgten in' stummem Entzücken in diesen zarten Farben, in diesen harmonischen Linien und gerade das Geheimnisvolle, saft Geisterhafte wirkte mächtig auf ihr Gemüt. Sie war noch ganz verwirrt und berauscht, als unter dem lautesten Beifallklatschen der Name Martinger an ihr Ohr schlug. Dieser Name, der ihr immer lieb und wert gewesen, der ihr seit heute mit stammendem Rot die Wangen übergoß! War sie denn bei klaren Sinnen, wenn sie ihn nun von allen Lippen zu hören meinte! Alles, was sie an diesen: einen, ereignisvollen Maientag mit so raschklopsenden Pulsen durchlebte, es ward ihr ja immer mehr zum Wunder. _ - (Fortsetzung folgt.)