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Minister Michails über Handelsverträge Für das Meistbegünstigungsrecht. Im Neichstagsausschuß für die Handelsverträge hielt der Reichswirtschaftsminister Dr. Neuhaus eine Rede über das Ergebnis der Handelsvertragsverhandlungcn mit Belgien und der schwebenden Verhandlungen mit Frankreich, Italien und Polen. Der Grundgedanke der deutschen Handelspolitik müsse die Erreichung der allgemeinen, unbe- schränktenund unbedingten M c i st b e g ü n st i- gung für deutsche Erzeugnisse sein d. h., daß unsere Er zeugnisse zu den gleichen Zoll- und Einfuhrbedingungen in das Vertragsland eingelassen würden wie die Erzeug nisse dritter Länder. Von dem gesteckten Ziel, nämlich dem Abschluß von Handelsverträgen, durch die die hohen Zollmauern des Auslandes niedergelegt werden, sind wir leider noch weite ntfernt, und es bedarf der größten Anstrengun gen, um diesem Ziel nähcrzukommcn. Dabei ist zu berück sichtigen, daß die schutzzöllnerische Tendenz in allen Län dern in den letzten Jahren größer geworden ist. Es müsse daher die Bemessung unserer autonomen Zollsätze so gestaltet werden, daß bei den Positionen, die von vielen Ländern umstritten sind, immer noch die Mög lichkeit übrigblcibe, auch für die später folgenden Verträge ein Ko m p e n s a t i o n s o b j e k t zu haben. Was die bis her abgeschlossenen Handelsverträge und Wirtschaftsab kommen anlange, so beruhten die Verträge mit der Tschechoslowakei, Österreich, Ungarn, Jugoslawien ans dem Grundsatz der freien Meistbegünstigung. Der Minister ring dann auf die Handelsvertragsverhandlnngen mit den einzelnen Staaten des näheren ein. Vertagung -es Deutschen Reichstages. (85. Sitzung.) 0ö. Berlin, 27. Juni. Nach Beendigung der Debatte erster Lesung über die U n. sallvorlage, die im wesentlichen nach den Ausschußbe- schlüssen mit einigen Änderungen angenommen wird, wird die Vorlage auch in zweiter und dritter Lesung erledigt. Bei den Abänderungsverhandlungen über den de u t s ch - s P a n i s ch e n Handelsvertrag gibt Ministerialdirektor Winter namens der Reichsregierung eine Erklärung ab, aus der hervorgeht, daß bereits 35 Millionen Mark als Kredite für die Winzer zur Verfügung gestellt seien. Die deutschnationalen Anträge zur Kündigung rcsp. Abänderung des Vertrages kommen nicht zu ocr von Links verlangten sofortigen Beratung, da sich eine Mehrheit einschließlich der Antragsteller dagegen ausspricht. Das Haus genehmigte heute zunächst ohne Debatte den Gesetzentwurf über den Schutz des zur Anfertigung von Sch u l d u r ku n d e n des Reiches und der Länder verwandten Papiers gegen unbefugte Nachahmung in allen Lesungen und begann dann die zweite Lesung des Etats des Reichsfinanzministeriums. Abg. Eggerstedt (Soz.) wies daraus hin. daß der Gedanke Erzbergers, die Vereinheitlichung der Steuern durch das Reich vornehmen zu lassen, nachdem er viel befehdet wurde, nun vom Finanzminister v. Schlieben übernommen worden sei. Wenn man von den Beamten getreue Erfüllung ihrer Pflichten ver lange, so müsse man auch dasür sorgen, daß sie keine materiellen Sorgen haben. Der Redner wandte sich dann gegen angebliche Mißstände in der Branntweinmonopolverwaltung. Die amt lichen Zahlen wiesen einen erfreulichen Rückgang des Allohol- genusses auf, leider entspräche dies aber nicht den Tatsachen, denn es werde tatsächlich mehr Trinkalkohol als vor dem Kriege verbraucht. Der Redner begründete einen sozialdemo kratischen Antrag, der eine Änderung des Brannt- weinmonopolge setzes wünscht, dahingehend, daß der Monopolverwaltung ein rein kaufmännisches Arbeiten ermög licht wird. Weiter wird die Negierung ersucht, auf die beuzin- uud benzolverbrauchendcn Behörden einzuwirken, daß im Ein- vernehmen mit der Monopolverwaltung Versuche angestellt werden, an Stelle dieser Stoffe Spiritus zu verwenden. Abg. Dr. Obcrfohren (Dtn.) erklärte namens seiner Frak tion, daß sie die Etatsgebarung und vorsichtige Finanzpolitik des gegenwärtigen Finanzministers vollkommen billige und dem Minister ihr Vertrauen ausspreche. Begrüßen müsse man auch, daß im Etat eine Erhöhung der Sätze für den Reichs präsidenten und für die alten Kriegsveteranen eingetreten sei. Es sei zuzugeben, daß der Personalstand des Reichssinanzministeriums mit über 1000 Mitarbeitern heute nominell größer sei als der der gesamten Ncichsministerien vor dem Kriege. Dieser Zustand müße zwar geändert werden, lasse sich aber bei der Fülle der gegenüber der Vorkriegszeit jetzt neu hinzugekommenen Aufgaben zurzeit nicht beseitigen. Abg. Dr. Krämer (D. Vp.) betonte, daß seine Partei schon srühcr für die Verreichlichung der Steuer eingetretcn sei. Durch Neichssteuern werde eine neue Klammer um die einzelnen Neichstcile gelegt und es sei zu begrüßen, daß der Reichssmanz- minister auch Sympathie sür diesen Gedanken habe. Abg. Dr. Schreiber (Z.) wünschte Aufklärung der noch vor handenen organisatorischen Unklarheiten beim Relchssinanz- ministerium, die namentlich noch über die ungegliederten Ab teilungen des ehemaligen Ausbauministeriums und Schatz ministeriums beständen. Diese Angliederungen sollten provi sorisch erfolgen. Es sei zu hoffen, daß mit diesem Provisorium nicht nach jenem Wort verfahren werde, nach dem das Provi- sorinm das beste Definitivum sei. Der Redner schloß mit der Bemerkung, daß die Finanzgebarung des Reiches nicht in kleinliche Aussichtstätigkeit bei den Ländern ausarten dürfe, weil dadurch der Unitarismus des Reiches gefährdet werde. Da sich ziemlich wenig Abgeordnete im Saale befanden, beantragte Abg. Stöcker (Komm.) Vertagung. Abg. Höllein (Komm.) bezweifelte Beschlußfähigkeit des Hauses. Das Bureau war sich über die Beschlußfähigkeit nicht einig und es fand Auszahlung statt. Diese ergab, daß nur 207 Abgeordnete an wesend waren, das Haus also nicht beschlußfähig war. Präsident Löbe schloß die Sitzung und beraumte die nächste auf Donnerstag, den 2. Juli nachmittags an, wo die zweite Lesung deS Etats des Finanzministeriums fort gesetzt werden soll. ( Meine Nachrichten j Sparlassenvertreter beim Reichspräsidenten Berlin, 28. Juni. Der Reichspräsident empfing den Vor stand des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Reichs minister a. D. Scholz, Stadlrat a. D. Jursch und Geheimrat Dr. Kleiner und nahm von ihnen einen Bericht über die Lage der deutschen Sparkassen und die Notwendigkeil der Wieder belebung des Sparens entgegen. Später empfing der Reichs präsident den von seinem Urlaub zurückgckehrlen General direktor der Reichsbahngesellschast, Oeser VerfassungSseier in Berlin. Berlin, 23. Juni. Nach den vorliegenden Mitteilungen werden größere Vorbereitungen für eine Versassungsfeier am l1. August getroffen. Da der 11. August aus den Dienstag fällt, werden die Volksfeste am vorangehenden Sonnabend und Sonntag veranstaltet. Die Hauvtseier soll diesmal statt in Weimar in Berlin staitünden. Aus Deutschösterreich sollen Ab ordnungen von Sängern und des Republikanischen Schutz bundes in einer Stärke von zweitausend Mann etntrefsen. L'le aus dem Reich erwarteten Reichsbannermitglieder werden aus hunderttausend geschätzt. Es sollen aus öffentlichen Plätzen große Veranstaltungen vor sich gehen. Die Friedrich-Ebcrt-Straße in Berlin. Berlin, 28. Juni. Das Preußische Staatsministerium hat sich in seiner Sitzung vom 23. Juni mit dem Vorschlag des Magistrats Berlin, die Budapester Straße und Sommerstratze -n .Friedrich-Ebcrt-Straße" umzubeuenncn, einverstanden er klärt. Welcher andere Straßenzug an Stelle der bisherigen Budapester Straße die Bezeichnung in Zukunft erhalten wird, unterliegt noch der Prüfung. Protest gegen die KrlegMuldlirge. Stuttgart, 28. Juni. Ter Abschluß der von dem Arbeitsausschuß deutscher Verbände veranstalteten Aufklärungs- Woche über Kriegspropaganda und Kriegsschuldlüge sand Ocute statt. Es hatten sich etwa 5000 Personen eingefundcn, zu denen eine Reihe von Rednern gleichzeitig sprach. Zum Schluß wurde eine Entschließung angenommen, in der am Tage der Unterzeichnung des Vertrages von Versailles gegen die zahlreichen gegen Deutschland begangenen Rechtsbrüchc und gegen die Lüge von Deutschlands Kriegsschuld energisch pro testiert und die Aufhebung aller bisherigen Gewaltmaßnahmen verlangt wird. Das Tragen von Uniformen. Erfurt, 28. Iuni. Der Führer der hiesigen vaterländischen Vereine, Kapitän z. See a. D. Madlung, hatte einen poli zeilichen Strafbefehl über 50 Mark erhalten, Wei! ei am 4: Fe bruar 1925 in Uniform einen Vorbeimarsch der Vereine ab- genonnnen hatte, ohne zum Tragen der Uniform die erforder liche Genehmigung nachgesucht zu haben. Im Einspruchs- lermin machte Madlung geltend, daß vei einer früheren Kund gebung diese Genehmigung allgemein erteilt worden sei. Tas Tragen der Uniform ist nach einer Verordnung vom 31. August 1921 ohne Genehmigung verboten. Madlung wurde vom Amts gericht Erfurt freigesprochen, mit der Begründung, daß es sich um ein durch Artikel 129 der Verfassung geschütztes, wohler worbenes Recht handele, das nicht nur die Berufssoldaten, sondern auch die Offiziere der alten Armee und Marine be sitzen. Dies könne vom Reichspräsidenten nicht aufgehoben werden, der dies Recht als Grundrecht der Verfassung achten müsse. Amundsens Pläne. Oslo, 28. Juni. Amundsen erklärte in einer Unter redung, daß er zunächst eine Vortragsreise durch Amerika an- lreten werde. Die Frage, ob er die geplante Nordpolfahrt mit einem ncuzuerbauenden Zeppclinluftschisf mitmachcn werde, ließ er unbeantwortet. Herstellung des Grafen Bethlen. Budapest, 23. Juni. Der ungarische Ministerpräsident Gras Bethlen hat das Sanatorium verlassen. Die fremden Gesandten in Budapest haben ihn zur Genesung beglückwünscht. Caillaux siegt auch im Senat. Paris, 28. Juni. Der Senat hat die in der Kammer be reits genehmigte Kinanzvorlagc des Ministers Caillaux mit 273 gegen 11 Stimmen ebenfalls angenommen. Da die Pläne Caillaux' nunmehr Gesetz sind, erfuhr der Frankstand eine Besserung. Ter Dollar ist von 22,10 aus 21,9 Frank zurückgegangen. Rücktritt der Regierung Portugals. Lissabon, 28. Juni. Die Negierung Vitorius Guinaraes demissionierte, da die Kammersitzung den sechsmonatigen Vor schuß auf das vom Parlament noch nicht geprüfte Budget 1925-26 ablehnte und den Vorschuß nur aus drei Monate be willigte. Ter Rücktritt ist auf den Niß in der demokratischen Regierungspartei zurückznführen, die sich in einen rechten und einen radikalen Flügel spaltet. Russischer Prozeß argen deutsche Studenten. Moskau, 28. Juni. Die Vernehmung des 22jährigen deut schen Dr. phil. Kindermann wird ungemein ausführlich be handelt. Kindermann sagt immer wieder, von der Existenz einer „Organisation Consul" keine Ahnung und sich mit Politik niemals besaßt zu haben. Andererseits besitzt Kindermann eine Mitgliedskarte der Kommunistischen Partei, die von 1920 datiert ist. Die Aussagen des als Kronzeugen austretendcn Angeklagten v. Dilmar über geplante Attentate erklärt Kinder mann als Schwindel. Hus unserer Primat ) Wilsdruff, am 29. Juni 1925. Merkblatt sür den 30. Juni. Sonnenaufgang 3" Mondaujgang 1" N. Sonnenuntergang 8" s Monduntergang 12^ B 1830 Finanzminister von Motz, Begründer des Zollvereins, gest. — 1866 König Wilhelm l. von Preußen begibt sich auf den Kriegsschauplatz. * Dämmernde Nächte. Des Jahres -schönster Monat, der Juni, geht zu Ende. In ihm vereinigen sich alle Vorzüge -der Natur, ihr Aufstieg erreicht die Höhe, das Grünen und Blühen ist ain Gipfelpunkt angelangt. Wer noch find die Tage der Rosen! Sie halten sich nicht so ge nau an die Kalenderstimmung, sie blühen und erfreuen weiter das Auge des Naturfreundes. Und die wunderbaren dämmernden Nächte! Wer kennt sie nicht? Im Norden der Abglanz der nur für -wenige Stunden untergohendcn Sonne, ein geheimnis volles Dämmern, ein -leises Rauschen -und Raunen in Baum und Busch, durch die ruhige, laue Lust, erfüllt von süßem, schwülen Blumenduft, in den nun auch der würzige Duft frischen Heues sich mischt. Noch -im Halbdunkel erheben sich vereinzelt die Stim men der gefiederten Sänger, bis sie dann im Lhorus dem jungen Tageslicht, den ersten aufschießenden Strahlen der Sonne ent- gegenjubeln. Das find die reizvollen Iuninächte — wenn ihnen das Wetter -hold ist. Die letzten grauen Regentage, fo sehr sie auch dem Gedeihen der Natur zu wünschen sind, werden schon wieder weiteren schönen Tagen weichen. Auch der Juli hat zum großen Teil noch solche dämmernde Nächte, die -zum Genießen reizen, und er bringt auch die Ernte, die fo -hoffnungsvoll er wartet wird, und schöne sonnige Tage braucht. * Die Ernteaussichten. Nach amtlichen Feststellungen über den Stand der Ernteaussichten ist festgestellt worden, daß der Witterungsum-schlag der letzten Tage die wegen der Trocken heit gehegten Befürchtungen einigermaßen zerstört hat, daß es aber mit der Rekordernte, -mit der man vor der Trockenheits- periode gerechnet hatte, -vorüber sei. Immerhin wird nach dem jetzigen Stand der Feldfrucht mit einer Mittelernie zu rechnen sein. Im übrigen war es nicht der Regenmangel allein, der den Pflanzungen geschadet hatte, gefährlicher noch war der aus dörrende Wind, der dem Boden noch die letzten Spuren von Feuchtigkeit nahm. Die neuerliche Gestaltung der W-itterungs- lage Hat es -überdies -mit sich gebracht, -daß auch der unter Raupenfraß schwer mitgenommen gewesene Eichenbestand sich wieder frisch zu belauben beginnt. Unveränderte Iulimiete. 75 Prozent der Friedensmiete. Die Miete für den Monat Juli ist in gleicher Höhe wie für den Juni festgesetzt worden, nämlich auf 75 v. H. der Friedensmiete,, wovon 48 v. H. auf die Miete und 27 v. H. auf die Mietzins steuer entfallen. Tagssordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag den 2. Juli 1925 nachm. 7 Uhr. 1. Richligsprechung der städtischen Rechnungen für 1923/24 und Rechnungsabschluß 1924/25. — 2. Einladung des Haus- und Grundbesitzervereins zu einer Versammlung am 4. Juli. — 3. Wohnhausneubau betr. — 4. Verschiedenes. Ergebnis der Volks-, BeÄifs- und Betriebszählung. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Volks-, Berufs- -und Betriebs zählung hat unsere Stadt 3817 Einwohner, und zwar 1910 männliche und 1907 weibliche in 1081 Haushaltungen. Gezählt wuvden weiter 113 land- und forstwirtschaftliche -und 399 Ge werbebetriebe. Schulanmeldung. Die Anmeldung der Ostern 1926 schul pflichtig werdenden Kinder hat Donnerstag und Freitag den 2. und 3. Juli vormittags von 10—12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr im Direktorzimmer der Schule zu erfolgen. Für die -in Wilsdruff geborenen Kinder ist nur der Impfschein, für alle auswärts Geborenen außerdem die Geburtsurkunde vvrzulcqen (Vgl. Amtl.) Brückenbrand. Wahrscheinlich durch glühende Asche einer Lokomotive sind gestern nachmittag Holzteile auf der Murg witzer Brücke in Brand geraten. Da das Feuer bald bemerkt wurde, konnte es aus der Zisterne einer Lokomotive gelöscht werden, ehe es größeren Umfang angenommen hatte. Jagdglück hatte am ersten Tage, an dem er wieder zur Jagd ging, auf Revier Steinbach Vater Schlösser. Mit sicherem Auge und geübter Hand erlegte der Siebzigjährige einen kapitalen Sechserbock. Weidmanns Heil! Turnverein D. T. Am vergangenen Sonnabend hielt der Turnverein D. T. eine gut-besuchte Monatsversammlung ab. Nachdem das Licd „Hast du dem Lied der alten Eichen" ver klungen, eröffnete der stellvertr. Vorsitzende Hans Schmidt die Versammlung. Unter Punft 1, Eingänge, lagen Einladungen und Werbedrucksachen vor; weiter eine Einladung für den 11. und 12. Juli zum Eau-RoVsturnen in Ottendorf-Okrilla. Dem 1. Turnwart wird die Entscheidung überlassen betreffs der Teil nahme. Unsere Saarturnbrüdcr sind in schwerer Not; sie haben uns Bausteine zugcstellt, welche unter den Vereinsmitgliedern abgesetzt wenden sollen. Lin Schreiben der Vorturnerschast, wo nach die Turnbrüder Theodor Goltzsch und Hermann Eckert in die Vorturnerschast ausgenommen wurden und Vorturneranmann Alfre-d Ranft ausgetreten ist, wird vom Turnrat genehmigt. Eine An- und -vier Abmeldungen wurden erledigt. Die Genehmigung für den Bau (Umkleideraum) seitens der Behörde ist erfolgt. Die entstandenen Kosten werden bewilligt. Zur Bausache siegt ein interessanter Brief eines früheren Turnbruders vor, welcknr der Versammlung vorgelesen -wird. Der Turnrat wird beauf tragt, den Brief zu beantworten und an den Kreisturnrat Dr. Thieme weilerzuleiten. Ueber das kommende Bezirksturnscst spricht Turnwart Süßmann und fordert alle zu einer regen Teil nahme auf. Spielwart Oesen gibt die kommenden Handballspiele bekannt. Wegen Teilnahme am Schützenfest werden nach einer Aussprache die Leiter der verschiedenen Abteilungen angewiesen, nachdem der Ausschuß der Schützengilde getagt, sich mit den Ar beiten zu befassen. Die gewaltige Kundgebung am Hermanns denkmal, welche durch einen Ellbotenlauf am 14.—16. August aus allen Gauen des Reiches stattfindet, wird hier im Verein durch ein Picknick, Höbenfeuer und Ansprache begangen. Frauen turnwart Schubert teilt -mit, daß die Turnerin Ella Müller den Kursus für Vorturnerinnen bei der Prüfung mit der Zensur Jehr gut" bestanden hat. Zur Förderung des Platzbaues werden auf Anregung des Kassierers Georg Adam Bausteine angeschafft und dem Finanzausschuß die Turnbrüder Berthold und Rose zuge- wählt. Interne Vereinsangelegenheiten wurden noch erledigt. „Gut Heil". Posaunenfest aus dem Landberge. Der Posauncnchor der evangelischen Iungmannbrüder Grumbach beging am Sonntag sein Iahresfest. Gegen 4 Uhr trafen die Jünglinge mit ihrem Führer, Pfarrer Lu 1 hardt, und zahlreicher Begleitung auf dem Landberge ein. Der Tag war für die Einwohnerschaft nahe am Tharandter Wald zu einem Erlebnis des evangelisch- deut schen Liedes geworden. Neun Posaunenbläser unter Mitwirkung und Leitung ihres Posaunenchvrmeisters Pfarrer Luthardt ließen ihre Weisen erklingen; es war ein „Lobe den Herrn" mit Po saunen in der freien Gottesnatur. Die erhebende, weithin er tönende Festrede Pfarrer Luthardts wurde zu einer würdigen Gvttesfeier. Weitere Ehöre wurden geblasen und von den ungc zählten Zuhörern andächtig ausgenommen. So endete nun das Posaunen fest, immerhin begünstigt von einem gnädigen Som merwetter, nicht ohne seine religiös-erzieherische Wirkung ver fohlt zu haben. Deutscher Hausbcsitzertag in Dresden. Die Tagung der Haus- und Grundbesitzer in Dresden fand gestern unter Teil nahme von mehr als 12 000 Personen einen imposanten Ver lauf. Wir werden in der nächsten Nummer ausführlich darüber berichten. Die neue Landwirtschastskammer. Wie die Pressestelle des LandeSkulturratcs mitteilt, hat die Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen nunmehr zu ihrer ersten -Sitzung auf Mittwoch den 1. Juli eingeladen. Auf der Tagesordnung stehen u. a. die Wahl des Vorsitzenden und die 1. -Lesung des Entwurfs einer Geschäftsordnung. — Im Zusammenhang hiermit mag die Tat sache von Interesse fein, daß die von kommunistischer Seite aufge stellten Gegenlisten bei der Wahl zur Landwirtschaftskammer sämtlich unterlegen sind, während die von der Landwirtschaft selbst aufgestellten Kandidaten mit großer Mehrheit gewählt wurden. Papiergeld schonen! Leider zeigt sich im Verkehr wieder Papiergeld, das zerknittert, zerrissen -und oft arg beschmutzt ist. Es gehört Ueberwindung dazu, solch unsauberes, oft der Ge sundheit nachteiliges Papiergeld anzunehmen. Freilich gehen viele sehr leichtfertig mit diesen Geldsorten um, schlagen sie oft mehr mals zusammen und stecken sie ohne Schuh in die Tasche. Es wäre angebracht, wenn jeder, wie z. B. in Oesterreich, wo das Papiergeld sauber gehalten wird, ein Täschchen zur Aufbewah rung verwenden wollte, wo jeder Schein glatt liegen kann. Da- durch wickelt sich auch manchmal die Bezahlung schneller ab. * Herzogswalde. (Bannerweihe.) Kaum ein halbes Jahr ist -ins Land gezogen seit der Gründung der Gefolgschaft Herzogswalde vom Iungbeulschen Orden unter der rührigen Füh rung des Gefolgschaftsmeifters Grießbach, fo konnte am Sonnabend das Fest der Bannerweihe einmütig begangen wer den. Pünktlich 147 Uhr abends stellten sich die Iungdeutschcn zum Kirchgang am Gasthofe; denn um 7 -Uhr sollte die feierlich« Bannerweihe vollzogen werden. Dicht gefüllt war das alte, rvür- i dige Gotteshaus. Nach dem Verklingen der Orgel trat Pfarrer ' Keil ans Altar; umhüllt von den Bannern und Fahnen, uM den ers lungdeu -Weihen im Gas schiertci deutsche an die Bannci I„So!da kettete lDresde Ein G- Wilsdr lPbilim würdig Hande! wege" Iralurei T matzsch platz e lsich d-a risch k Bcwo! -Straß- »Pfarre I wirkte! 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