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Wilsdruffer Tageblatt : 09.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192507095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250709
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-09
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.07.1925
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LahrSausen-seier im Rheinland. In Aachen und Uerdingen. Den Höhepunkt der im Nahmen der rheinischen Jahr tausendfeier in Aachen veranstalteten Altatademiker- woche bildete der Festkommers, der im Neuen Kurhaus die Spitzen der Behörden, der Wirtschaftskreise des Be zirks und der Aachener Studentenschaft zusammenführte. Minister Dr. Becker nahm das Wort zu einer Rede, in der er zunächst die politische Nolle hervorhob, welche die Aachener Technische Hochschule im Laufe der Zeiten gespielt hat. Die Rede klang aus in einem Hoch auf die Aachener Jugend. Den Abschluß der Jahrtausendfeier bildete ein Festakt im Neuen Kurhaus, zu dem auch Landeshauptmann Horion erschienen war. Die Einleitung zu der Jahrtausendseier in Uer- oingen bildete die Eröffnung der Heimataus stellung. Der kommissarische Bürgermeister Dr. Lubsynski begrüßte zunächst die Vertreter der Be hörden und die Gäste. Seien wir, so führte der Redner aus, die wir unter schwerem seelischen und materiellen Druck seit Jahren unser Deutschtum vertreten, fest im Glauben an unsere Zukunft. Seien wir uns überall dieses Glaubens bewußt und halten wir ihn hoch, und wenn vie Welt voll Teufel wär'. Mit stahlhartem Willen wollen wir das Vaterland erst recht übet' alles stellen. Äm Höfles Tod. Berlin, 7. Juli. Der Höfle-Ausschuß des Preußischen Land tages hörte in seiner letzten Sitzung zunächst den Sachver ständigen Geheimrat Straßmann an. Er hält daran fest, daß die plötzliche schlimme Wendung im Befinden Höfles die Annahme begründe, daß eine erneute größere Zufuhr von nar kotischen Mitteln stattgefunden habe. Es bleiben zwei Möglich keiten: entweder liege beabsichtigte Tötung vor oder Höfle habe im Zustand der Verwirrung eine zu große Menge eingenommen. Professor Straßmann bleibt bei seiner ersten Annahme der Selbsttötung, möchte aber die letztere Möglichkeit nicht ausschließen. Medizinalrat Dr. Stoermcr erklärl, die katastrophale Wendung fei durch eine einmalige erhebliche Zufuhr von narko tischen Mitteln zu erklären. Er sei der Meinung, daß Selbst- 1 ö 1 ung anzunehmen sei. Der Ausschuß vertagte hierauf die weiteren Verhand- lrmgen. politische kunülÄsu Kundgebung für den grotzdeutschen Gedanken. Zu einer großartigen Kundgebung für den großdeut- scheu Gedanken gestaltete sich die A b s ch i e d s f e i e r, die der Österreichisch-Deutsche Volksbund für den scheidenden österreichischen Gesandten in Berlin, Dr. Riedl, ver anstaltete. Alle Redner, unter denen sich auch der Reichs tagspräsident Löbe befand, sprachen Dr. Riedl den Dank aus für die Vertiefung und Festigung desAn - sch l u ß g e d a n k e n s. In seiner Antwort gelobte Dr. Riedl, auch als Privatmann Wetter für den heiligen Gedanken des Zusammenschlusses der ge treu NtenBruder st ämme zu wirken. Im Anschluß an diese Sitzung fand ein Empfangsabend zu Ehren des neuen österreichischen Gesandten Dr. Frank statt. Dr. Frank betonte in einer Rede, daß die Politik Öster reichs und Deutschlands unter dem Leitmotiv „Zwei Staaten nnd ein Volk" stehen müsse. War es schon so Mir M Berliner Zimmer war be reits tiefste Finsternis, Nelda rannte einen Stuhl um, als Ke durchlief. .Klingeling' f Die Rätin stand draußen mit bereits gelösten Hut bändern, dis Mantille auf dem Arm. Eine Treppe tiefer tönte das Fauchen von Herrn Schmolke, er nahm die Höhe langsamer. „Aber, Nelda, du machst ja gar nicht auf, hörst s» denn nicht?,"- Die Mutter betrat hastig die Stube. „Was, noch keine Lampe an? Kein Tisch gedeckt?!" Wie ver steinert blieb sie stehen. „Aber, mein Gott, was hast du denn den ganzen laugen Sonntagnachmittag gemacht? Todmüde kommt man nach Haus, und dann ist nichts her gerichtet. Zünde mal Licht an, rasch!" „So so, hoplala", sagte Herr Schmolke gemütlich und schloß umständlich die Korridortür. „Da wären wir ja Wieder! Er zog ein Sträußchen aus dem Knopfloch und übereichte es Nelda galant: „Man en ganz kleiner Früh lingsgruß. Was denken Sie Wohl, Neldachen, wie schön es war! Überall Musik und die Leute alle zu zweien. Ne, ne, es ist «ich gut, wenn der Mensch allein ist! Warten Sie nur, Kindchen, der Rechte kommt bei Ihnen auch noch, dafür lassen sie man Schmollen sorgen!" Er schlug sich auf die breite Brust und nickte dann zu Fran Rätin hin über. „Nicht wahr, Verehrteste? Neldachen muß hei raten, darüber sind wir beide uns ganz einig!" Die Mutter seufzte und warf einen Blick gen Himmel. „Ja, wenn man nur einen wüßtze! Komm mal her, Nelda!" Sie reckte sich und strich der Tochter, von einer plötzlichen Zärtlichkeitsregung gefaßt, die Haare aus der Stirn. „Sie ist doch ein gutes Mädchen! Da ist manche, die eine exquisite Partie gemacht hat, und ist nicht halb so wie meine Nelda. Aber wenn eine kein Geld hat —!" Sie zuckte die Achseln. „Na, erlauben Sie mal" — Schmolke blinzelte ganz verfänglich und rieb sich dann die Hände — „wird sich alles machen, lassen Sie man gut sein! Wissen Sie was, Verehrteste, bin riesig fidel; was meinen Sie, teuerste Geheime, wollen wir heute eine springen lassen? Von meinem Geburtstag her steht unten im Waschtisch noch 'ne Flasche Germaniasekt mank die Stiefeln — was?" Frau Rätin lächelte und errötete wie ein junges Mäd chen; sie sah ordentlich hübsch aus in ibrem schwarzen Seidenkleid mit dem Kaffeebohnenmuster und diesem ver schämten Ausdruck um die kleine Nase. Was ging denn vor? Nelda sah etwas verwundert von einem zum andern. Die Mutter war merkwürdig sauft. Während sie mit einander den Tisch deckten, fragte sie mit einer weicheren Stimme als sonst nach Onkel Konrad. „Hast du ihm ge schrieben? Ach Gott ja, der mag sich auch sehr einsam fühlen! Stell die harten Eier dahin! Du kannst ihn vielleicht bald mal besnchen. aber ganz zu ihm lassen — Preuße» und Bayern In dem Beglaubigungsschreiben, das der preußische Gesandte Dr. Denk dem bayerischen Ministerpräsidenten überreicht hat und das von dem preußischen Ministerprä sidenten Braun an den bayerischen Ministerpräsidenten ge richtet ist, wird zum Ausdruck gebracht, daß der Gesandte Preußens auch fernerhin seine oberste Aufgabe darin zu erblicken haben werde, zum Wohle des ganzen Reichs dis freundschaft lichen Beziehungen zwischen den Regierungen der beiden größten deutschen Staaten auf rechtzuerhalten und zu befestigen. Der bayerische Minister präsident hat diesen Wunsch für die bayerische Staats regierung erwidert. Die bayerische Volksparteikorrespon- denz bezeichnet den völligen Ausbau der preußischen Ge sandtschaft in München als einen Beweis dafür, daß sich die in den letzten Jahren nach der Revolution von den Fanatikern des Einheitsstaates bekämpfte Idee der inner deutschen Gesandtschaften doch siegreich durchgesetzt habe. Reichsregierung und Moskauer Urteil, Rechtsanwalt Dr. Heinrich Freund, der im Auf trage der Reichsregierung an dem Moskauer Prozeß gegen die deutschen Studenten teilgenommsn hat, ist nunmehr in Berlin eingetroffen. Er hat dem Auswärtigen Amt einen eingehenden Bericht über den Verlauf des Prozesses erstattet und hierbei auch Informa tionen der deutschen Botschaft in Moskau übermittelt. Die Reichsregierung wird nunmehr auf Grund dieses Be richtes weitere Schritte gegenüber der Sowjet regierung vorbereiten. Aus Ln- und Ausland. Bremen. Wie verlautet, werden Mitte August ita lienische Torpedobootszerstörer zu einem Besuch iu Wilhelmshaven eintreffen. Augsburg. In Klagenfurt ist der Fürst Karl Georg Fugger von Babenhausen nach längerer Krankheit im 65. Lebensjahre gestorben. Koblenz. Die Befatzungsbehörde hat das Anbringen von Fahnen und Wimpeln an Kraftwagen und Rädern ohne ihre Genehmigung verboten. Zuwiderhandlungen werden durch die zuständigen Polizeigerichte bestraft. Reval. Die estnische Regierung hat beschlossen, die Trup- penrcserven zu einer dreimonatigen Miliiärübung einzube rufen. Paris. Marfchatt Foch ist zum Ehrenbürger der Stadt Manchester ernannt worden. Athen. Die Regierung prüft einen Entwurf über die V c r- kürzung der Mi l i t ä r d i e n st z e i t von 2 Jahren aus t Jahr. Das vorhergehende Kabinett hatte eine Verkürzung auf 18 Monate beabsichtigt. Prozeß Angerstein. (Zweiter Tag.) 8 Ltmbnrg, 7. Juli. In derselben sachlichen Weise, in der er die Ermordung feiner Frau und seiner Schwiegermutter geschildert hatte, gab Fritz Angerstein im weiteren Verlauf der Verhandlung eine Darstellung von der Ermordung der übigen sechs Opfer. Die Schwägerin, die von einem Vergnügen heim- kehrte, hat er nach der Ermordung zugedeckt, weil sie das einzige Opfer gewesen sei, das er nicht ansehen mochte. Frühere Aus sagen widerruft er mit der Begründung, daß er absichtlich falsch ausgesagt habe, um ein günstiges Urteil für sich ;u erwirken. Im übrigen erhoffe er noch heute ein günstiges Urteil, aber er müsse jetzt die Wahrheit sagen; er habe sich in zwischen alles reiflich überlegt unb sei überzeugt, daß ihm seine Sünden vergeben seien. Es kommen dann die weiteren Vorgänge am Mordtage zur Sprache. Einem Installateur Ebert gab Angerstein rinen an seinen Bruder gerichteten Brief zur Besorgung; er kündiaie darin iür eineu der nächsten Tage den Besuch seiner die Leberwurft tm Fettdarm ist nur für Herrn Schmolle, wir essen die andere von vorgestern — nein, nein, das kann ich doch nicht!" Sie streichelte die Tochter. „Du bist ja doch mein einziges Kind, da möchte es kommen wie es wolle, du gehst doch allem andern vor! Weiß Gott, wenn ich etwas tun würde, täte ich es nur für dich!" Sie zog aufgeregt ihr Taschentuch heraus und wischte sich die Augen. Endlich saßen sie bei Tisch. Die Lampe brannte und warf ihren Schein auf die Gesichter; das Antlitz des guten Schmolke strahlte vor Vergnügen. Er legte sich hintenüber und wippte mit dem Stuhl, alle paar Augen blicke nahm er sein Glas und hob es gegen die Damen. „Prost, prost, es lebe die Gemütlichkeit! I Gott bewahre, Veröhrteste, haben Sie keine Angst, 'nen Schwips leisten wir uns nich! Prost, Neldachen! Na, machen Sie man kein so finstres Schnuteken, Kind — ha ha, so leben wir, so leben wir alle Tage!" Er intonierte mit krähender Stimme und lachie dann so in sich hinein, daß die Run dung seines Leibes hinter der vorgebundenen Serviette schlitterte. i Warum diese Fröhlichkeit?! Auch die Mutter saß da mit einem beständigen Lächeln um den Mund; sie hatte das gute Schwarzseidene anbehalten, nur die Ärmel mit den Spitzenmanschetten sorgfältig umgekrempt. Nelda sah unruhig über den Tisch und dann nach dem Regulator — schon neun?! Vera Berg ist noch nicht da?! Freilich, der Weg von Schöneberg war weit, die Pferdebahnen am Sonntag überfüllt. „Doktor Müller fpielt heute Wohl irgendwo anders den Angenehmen?" meinte Schmolke. „Na, mir kann's recht fein, so sind wir schön outro nanous. Trinken Sie mal aus, werte Fran! Na, wo ist denn der Schleicher?" „Aber, Herr Schmolke!" Die Rätin schlug vorwurfs voll die Augen aus. „Schleicher! So ein netter junger Mann!" „Pah, pah, netter junger Mann hat sich was? Ver dreht der armen Person, der Berg, ganz den Kopf — ge fällt mir gar nich, bum. Schmollen macht der keine Wippchen vor. Die Sache ist nich koscher!" „Wieso?" Frau Dallmers Augen wurden groß und größer. „Mama", sagte Nelda plötzlich und tat einen tiefen Atemzug, „ich ängstige mich so um Fräulein Berg. Sie war so komisch, als sie heut nachmittag fortging, so ver stört, so — ich weiß nicht!" „Na, da haben wir den Salat!" Schmolke rückte näher und legte den Arm auf der Rätin Stuhllehne; er tuschelte ihr etwas in die Ohren. Frau Dallmer fuhr auf: „Um Gottes Willen, ich —" „Na, man sachte, man sachte, was Gewisses weiß man nich! Beruhigen Sie sich, ich werde die Sache in die Hand nehmen, werde der Berg mal mit seiner Diplomatie etwas auf den Zahn fühlen. Und nu lassen wir Bera und Müller — es lebe die Gemütlichkeit, prost, prost! (vereus ermordeten) Frau an. Evert, der, da er enrann in. kommissarisch vernommen worden ist, erklärte, daß Angerstein sich in großer Erregung befunden habe. In diesem Erregung - zustand will Angerstein, der nach dem Besuch Eberts noch in sie Stadt gegangen war, ein paar Stunden später das Haus in Brand gesteckt haben, um in dem brennenden Hause sich selbst umzubringen. Als er jedoch die Flammen gesehen habe, sei er entsetzt hinausgelaufen und habe sich mit dem Hirschfänger einige Stiche beigebracht. Auf Be fragen bekundet er, daß er auch den Hund im Keller erschlagen habe. Vor dem Haufe habe er gerufen: „Wecken Sie meine Frau, damit sie nicht verbrennt, ich bin gestochen worden, Räuber haben mich überfallen." Auf weiteres Befragen er klärt er, es habe sich da um eine Wahnvorstellung ge handelt. Damit schloß die Vernehmung des Angeklagten, uns es begann, nachdem auf Grund dieser Vernehmung ans mehrere Zeugen verzichtet werden konnte, die Beweisaufnahme. Es wurden zunächst Zeugen vernommen die die Vor gänge nach der Tat beobachtet haben. Eine Arbeiterin schildert, wie Angerstein blutend am Wege gesunden wurde. Er sagte, er sei von Räubern überfallen worden, und habe immer wieder gerufen: „Rettet meine Frau!" Andere Zeugen machen daun Aussagen über das Niederb rennen der Villa Angersteins. Das ganze Landhaus sei von einem furchtbaren Benzol- und Petroleumgeruch erfüllt gewesen. Eine dritte Gruppe von Zeugen berichtet über die Auffin dung der Leichen in dem zum Teil schon in Flammen stehenden Haufe. Der Zeuge Direktor Müller, der in einer Nachbarvilla wohnt, sagt aus, daß die Leichen einen geradezu grauenerregenden Anblick dargeboten hätten. Der Arbeiter Geiß, der sich unter denen befand, welche helfen wollten, prallte entsetzt zurück, als er in einer der Leichen, die er für dis eines der vermeintlichen Räuber hielt, seinen eigenen Bruder, den ermordeten Gärtnergehilfen Gertz erkannte. Angerstein bleibt allen diesen Aussagen gegenüber bei der Be hauptung, daß die Erzählung von den 15 bis 20 Räubern, die die Villa überfallen hätten, eine Wahnvorstellung, ein Ausfluß seines Fieberdeliriums, gewesen sei. Bürgermeister Schelling aus Haiger bekundete, daß er von der Familie Angerstein stets einen guten Eindruck gehabt habe. Das Ver hältnis sei mindestens nach außen hin gut gewesen. Nach Beendigung der Mittagspause gab das Gericht einem Antrag des Verteidigers statt, Universitätsprofessor Her bertz- Frankfurt a. M. als Sachverständige» zu laden. Hier auf wurden die Kreisärzte vernommen, die seinerzeit die Obduktion der Leichen vorgenommen haben, die über die Todesursachen der einzelnen Opfer berichteten. Kriminal beamter Mielke gab dann über seine Ermittlungen an der Mordstelle nach dem Tage der Tat Auskunft. Ms man Anger stein den Mord auf den Kspf zusagte, habe er ganz ent- schieden jede Schuld bestri n» und sei dabei auch trotz aller Vorhaltungen geblichen. Man habe ihn dann auf die Tragbahre gelegt und ihm die Leichen gezeigt, zuerst die seiner Frau. Dabei habe er ganz keck gesagt: „Ich kann ja gar nichts sehen." Ms man ihn - .m höher hob und ihm sagte, das wäre seine Frau, die er erschlagen hätte, antwortete er: „Ach habe nichts getan." Ebenso sei ec bei den anderen Leichen ganz kühl geblieben. Die Polizei konnte zunächst seststellen, daß d«c Tat schon am srühen Morgen des betreffenden Tages begangen sein mutzte. Daraus schlossen wir, daß Angerstein die Tat ganz planmäßig vollzogen habe, und zwar zunächst die Angehörigen und dann die Angestellten umgebracht hat, und zwar derart, daß er die Angestellten einzeln in die verschiedenen Zimmer hinausrief, so daß einer vom anderen nichts w" ' e, und sie dann eimeln umbrachte. Arbeiter und Angesi-Me. Lands». (Die Lohnstreitigkeite» im eng lische» Bergbau.) Wie verlautet, wird die englische Re gierung noch vor Ablauf dieser Woche in die Lohnstteitigkein» zwischen den Grubenbesitzern und den Bergarbeitern eingceifeu. Das Kabinett hat den ersten Lord der Admiralität, Bride- man, zum Vermittler ernannt. Der Leiter der englischen Ge werkschaften verhandelt jetzt mit den Regierungsstelle«. Dis Bergarbeiter hoffen, daß die Mitglieder der übrigen Gewerk schaften, der Eisenbahner und Transportarbeiter, tm Falle eines Streiks in einen Svmvatbiestreik eintreten werden. „Ach bester Herr Schmolke!" Frau Rätin war Wieder sehr gerührt, sie reichte Herrn Schmolke die Hand und guckte verstohlen zu ihrer Tochter hinüber. „Neldachen", sagte sie und nickte — noch nie in ihrem Leben hatte sie so gesagt — „Neldachen!" Nelda sah verwundert auf, ein seltsam unbehagliches Gefühl beschlich sie, sie kam sich so überflüssig vor. Drüben die beiden an der anderen Tischseite waren sich vollständig genug, sie sühlte das, ohne daß man ihr's zeigte. .Herr Schmolke, bester Herr Schmolke' — .Werte, Teure, Ver ehrteste' — das flog nur so hin und her. Sie entsann sich kaum, die Mutter so vergnügt gesehen zu haben. Halb zehn Uhr! Zehn! Eine grenzenlose Ode kam über sic — was war's, warum mußte sie gerade jetzt so an ihren toten Vater denken. Sie hielt es nicht mehr aus, leise stand sie auf und ging um den Tisch herum. Was sie sonst nie gAan hatte, sie schlang den Arm um den Hals der Mutter und schmiegte den Kopf an deren Wange. „Mama", flüsterte sie mit Beben in der Stimme, „hast du mich lieb?"- Ihre Hand faßte ehre Falte der schwarzen Seidenfahne. „Ei, was fällt dir ein?!" Frau Dallmer wurde rot; dann lachte sie, ein kleines Verlegenheitslachen, und küßte die Tochter auf die Stirn. „Natürlich! Und nun sieh mal rrach der Uhr, wir müssen jetzt abräumen, die kommen nicht mehr!" „Doktor Müller hat den Hausschlüssel, aber Fräulein Berg nicht; wie kommt sie ins Haus? Ich ängstige mich!" Nelda ging unruhig auf und ab. Elf Uhr. Bald stand sie am Treppengeländer und leuchtete hinab bei jedem Schritt, der auf den unteren Absätzen erscholl; bald lag sie vorn in Schmolkes Stube im Fenster und spähte hinab auf die einsamer werdende Straße. „Sitz endlich still, Nelda, du machst einen ganz nervös! Sie wird schon kommen." „Nein, nein, es ist ihr was passiert! Herr Schmolke, Litt., lassen Sie uns auf die Straße gehen, vielleicht — horch!" Es rappelte einer am Korridorschloß, Doktor Müller war's mit dem Drücker. Er zuckte lächelnd dis Achseln, als ihm Nelda bleich und unruhig entgegentrat mit der Frage: „Wo ist Fräulein Berg?" Sie gingen miteinander hinunter und sahen sich um nach allen Seiten; sie singen nur Marie ab, die, allein und ziemlich verstimmt, schon fünf Minuten vor zwölf nach Haufe kam. „Es is nischt mit den Mannslenten", brummte sie übellaunig im Aufwärtssteigen. „Am besten, man legt sich in die Klappe!" „Fräulein Dallmer, ich möchte Ihnen wirklich ein Brausepulver verordnen", sagte Doktor Müller. „Sie sind so aufgeregt. Fangen Sie am Ende auch mit Nerven an? Wie kann man sich so ängstigen? Fräulein Berg wird in Schöneberg über Nacht bleiben. Wirklich, ich begreife Ihre Angst nicht!" Wie vorhin zuckte er die Achseln und lächelte, aber sein Gesicht war sebr bleich dabei. c Nc Da« »I Ler <Sr 2 Md. tSPsg. »Lgcri stellxnc »rr Zri Das Rr^l A reu, i und s auch liberal englisi beding auch englisc taufen Europ genug wie f hsrrsck, Enten! mrerte gerade für d tamier kämpfe in Btt gmrg > J> von L war l nati: kam, b Regier Indier nnd do ^genkt «ent g Wenn englan Kren n der bek der in ( Hinduri Wander genau» Kreis« eutspre März . die S« Inder richtuni Boyk die in spinner wirtfch habt; L die eng währen absetzer Arbeit Hamm ei beiten Mohan englisch hört zu Mc und er gewisse fassung Staatss Haus ar t« ugS arbeit r sehen Pi es aber Kommst setzt we- oeu De; werden. Lor uattona ordentti >nelanch Mten S Englan! könne, Schon d kühn gei und Gel tungS- 1 lassen. Schulter harmoni ist mehr Ansicht i Gerade «egen E hörtej Jade,
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