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eine s «Irin» Nschrichtrn 7: SAchMrder rsnMag - j Der chinesische Wirrwarr. Kriegserklärung an England? In Peking soll, wie es heißt, allen Ernstes Um die Auflösung -es Landtages. Wie schon mügeteilt, sind auf die Tagesordnung der Di-sns- tagsttzung des Sächsischen Landtages nachträglich noch die deidm Anträge aus Auslösung des Landtages gesetzt worden, die ader erst am heutigm Mittwoch zur Beratung kommen -werden, da es ausgeschlossen war, die umfangreiche Tagesordnung ohne Unterbrechung cmfzuavb eiten. Ob es -zur Auslösung Ides Land tages kommt, hängt einzig -und allein von der Haltung der 23 RechtsfoM-listen ob. Noch in -den gestrigen Nachmittagsstunden wurde berichtet, daß eine Auslösung nicht in Frage -komme, denn die Rechtssozialbömvkratsn seien willens, mit ihren beiden Koa litionsparteien, -der Deutschen Vol-kspartei und den Demokraten, gegen die Au-flösungs-anträge zu stimmen, -die dann -keine Mehr heit hätten finden können, auch wenn zu den Kommunisten und den Linkssoziald-emokraten noch die Deutschnationalen getreten wären. In den Abendstunden scheint sich -aber die Lage wieder geändert zu haben -und es ist ein Umfall der 23 nicht unmög lich. Darauf -wird offenbar auch -von den LiNksfozi-M-omokrat-m mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln hing-rarbeitet, denn es sanden fortwährend Konferenzen einzelner Mitglieder beider Fra-kki-onen im L-aicktage statt. für im Jahre 1925 auf 35 Millionen Franken. Für 1926 «er den es schätzungsweise 2V3 Millionen, für 1927 299 Millionen, für 1928 206 Millionen und für 1929 90 Millionen Franken. Zeigner Lude August -dieses Jahres in bedingter Begnadigung auf freien Fust zu fetzen. Er werde dank die Hälfte seiner Strafe verbüßt -Hecken. Der Minister stellte ausdrücklich f-öst, Idaß diese Entscheidung nicht davon ausgsgangsn fei, daß -die tatsächlichen Feststellungen des Landgerichts unrichtigi gewesen feien, und ebenso wenig nehme das Iustiz-mmfftM an, -tmtz die -danMs ausgesetzte Strafe zu hoch war. Es seien lediglich solche Er wägungen maßgebend gewesen, -die auch in -jedem anderen Falle entscheidend -gewesen wären. Den Erlaß einer Landesamneftie lehnte der Minister ab. Nach längerer Aussprache wurde Ider Iustizetat gegen die -Stimmen der Kommunisten -und -Linksfo- zi-alisten angenommen. Nachts 5^11 Ahr wurde die -Sitzung ab gebrochen und die Wöiterberatung der Tagesordnung auf Mitt woch den 8. Juli vormittags ><10 Ahr vertagt. Erweiterung der Angestelltenversicherung? Berlin, 7. Juli. Der Sozialpolitische Ausschuß des Reichstags nahm mit 12 gegen 11 Stimmen einen sozialdemo kratischen Antrag, wonach als Grenze für die Angestellten- vrrsicherung ein Jahresverdienst von 8400 Mark angesetzt wird. Nervenzusammenbruch des Polizeipräsidenten Richter. Berlin, 7. Juli, über die Vernehmung des früheren Ber liner Polizeipräsidenten Richter im Barmat-Ausschutz des Land tages meldet das 8-Uhr-Abcndblatt,datz er ausführliche Darlegun- ücn über die Intimität der Freundschaft, die ihn mit Barmat ver bunden hat, machte. Zur großen Überraschung des Ausschusses tiefen ihm dabei die Tränen über die Wangen, und schließlich Dresden, 7. Juli. Die Sitzung wird gegen 12 Ahr Mit geschäftlichen M-itteT-un-gsn eröffnet. Z-um -Schluß der Sitz ung sollen Äi-e -beiden Au-flösungsanträge der LiNks-fo-zi-aW und Kommunisten beraten werden. Es kann -als sicher angenommen werden, daß die Entscheidung -über die Anträge am Mittwoch fällt. Wi-e diese Entscheidung ausfchen wirb, ist zur Stunde noch vollkommen unklar. Es verlautet, daß -einzelne der Rechts- foziälisten N-siM-ng zeigen, den Wünschen der Frakt-ionsmin-der- hsit entgegenzukommen. Ohne Aussprache werden in zweiter Beratung die Kapitel 36 (Arbestswefen und Arbeiterfchutz), 43 (Handel und Gewerbe lm -allgemeinen), 46 (Beterinärpolizei), 72 (Taubstummenan stalten), 38 (Landesfürsorgeverdan-d und Wohlfahrtspflege) an genommen. Beim Kapitel Polizei -bringen die Kommunisten die üblichen Klagen vor. Nachdem sich M-mister des Innern Müller -kurz -zu ver schiedenen in der Debatte gefallenen Bemerkungen geäußert hat, werben die M-inderheitsanträge abgelehnt und -bas Kapitel Mit den -meisten Mchrheitsanträgen angenommen. In sofortiger Schlußderatung wird die Vorlage wegen -Ge währung -von Darlehen an das notleidende -Hausgewerbe im Gebirge ang-en-ommen. Der Errichtung -einer Sächsischen- Lan- desbriefa-nstM wird nach -kurzer Aussprache in der Fassung der Aus'schußmehrhsit zugestimmt. Dom Waslerver-forguNgsvorband Talsperre Mu-ldental wird ein Darlehen von 900 000 Mark be willigt. Eine längere Debatte entspann sich zum Etatkapitel Mi nisterium -der Justiz und den dazu vorl-i-eg-enden Anträgen und Anfragen. Au dem Anträge auf Begnadigung Ae-i-gners erklärte Iustizm-inister Bünger, das -Justizministerium habe beschlossen, Kriegserklärung Chinas an England er örtert werden. Mögen diese Gerüchte unwahr sein oder nicht, sie zeigen auf alle Fälle, daß die Lage im Reiche der Mitte sich erheblich verschärft hat. Der christliche Marschall Fengjusiang hat eine Proklamation erlassen, in der er schwere Anklagen gegen die Missionare verbringt, die der Feigheit, der Handels- spiouage und der imperialistischen Propaganda beschuldigt werden. Das Manifest hatte Kundgebungen derFrem - denfeindschaft, besonders des Hasses gegen England, zur Folge. Siebzchntausend Soldaten erklärten sich bereit, an einem Revanchckrieg gegen England teilznnehmen. Pessimisten sagen bereits den Untergang des gesamten Missionarwesens, ja des ganzen Christentums in China voraus. Alle Einzelnachrichten, die aus den Unruhegebietcn kommen, erzählen von Mordversuchen und Anschlägen, die sich gegen die Fremden richten, deren, wirtschaftliche Ver nichtung das Ziel zu sein scheint. In Kanton erwartet man neue Angriffe der „Junnanesen"; große Teile der Be völkerung sind nach Hongkong geflüchtet. FraMreich und China. Paris, 8. Juli. In der Kammer fragte ein Abgeord neter den Außenminister Briand über die Abkommen, die Frank reich mit Amerika, England und Japan über China abgeschloffen habe. Briand antwortete, durch die Abkommen fol! die Selb ständigkeit Chinas gewahrt werden. Außerdem soll in China wieder Ordnung hergestellt werden, um eine feste Negierung zu ermöglichen, die das Beste aus dem Lande herausholen könne. Briand erklärte weiter, in spätestens drei Monaten wird eine Konferenz einberufen, um die allgemeine Lage zu klären. Frank reich hat China gegenüber bisher eine Politik der traditionellen Freundschaft verfolgt und denke nicht daran, sich davon abzu kehren. Es sei wahrscheinlich, daß Rußland auf ein Abkommen mit China hinziele. ; brach er in konvulsivisches Schluchzen aus, das seine Worte vollkommen unverständlich machte. Der Polizeipräsident er- , lebte einen so starken Nervenzusammenbruch, daß die Sitzung ungefähr eine Viertelstunde ausgesetzt werden mutzte. Ziemlich unumwunden bekannte Richter, datz er erhebliche Geldzuwendungcn bei den verschiedensten Gelegenheiten von BarmaS erhalten habe. Er erklärt das damit, datz sein Gehalt als Berliner Polizeipräsident nicht ausgereicht habe, seine Ber- vflichtungen gegenüber seiner Familie und seinen Lebensunter halt zu bestreiten. Barmat habe ihm u. a. deshalb einmal mit seiner Familie die Möglichkeit eines Badeausenthaltes an der See verschafft. Bei einer andern Gelegenheit habe Barmat seiner Tochter Geburtstagsgeschenke gemacht. Das kostbarste Geschenk seien dreihundert Goldmark gewesen. Seine früheren Aussagen müßte er dahin ergänzen, datz Barmat für ihn nicht nur die Dcma-Aktien, sondern auch Aktien des Norddeutschen Lloyd und der Hamburger Elektrizitätswerke beschafft habe. Im Ausschuß erregte es große Aufmerksamkeit, daß Richter auch einmal ein Geschenk für Heilmann besorgt habender bekannt lich unter Eid erklärt hat, daß er niemals Geschenke entgcgen- genommen habe. Der Meuchelmord an dem Angestellten Holst. - Schwerin, 7. Juli. Bor dem erweiterten Schwurgericht in Schwerin begann der Prozeß wegen Meuchelmordes an dem Angestellten Holst aus Berlin. Die Anklage lautet aus Anstiftung zum Morde, Meineid, Verleitung zum Meineide, Nötigung und ähnliche Verbrechen. Holst wurde in der Nähe von Wismar mit vier tödlichen Schüssen aufgefunden. Haupt- angeklagte sind der frühere Leutnant Liczka, der frühere Ober leutnant Schöler, daneben einige Gutsangestellte und Land- „Lore." Woman von Emma Haushofer-Merk. H. (Nachdruck verboten.) Und nun dieser Trotz! Diese Leidenschaft! Wie dun kel und heiß ihre Augen aufstammen konnten! Eine leise Regung inWn mahnte zur Umkehr: „Was suchst Du das Glück in der Fremde? In der Irre? Hier ist ein Schatz von Liebe! Hier ist ein treues Herz! Zertritt es nicht!" Wer er hätte ja seinen Stolz überwinden, er hätte zugeben müssen, daß nur Laune ihn sortgetriebcn, daß eü allein der Schuldige war an diesem häuslichen Zer würfnis! Das litt sein falsches Selbstbewußtsein nicht. Und um seine innerliche Verstimmung, die heimlichen Borwürfe seines Herzens niederzusHreien, brauste er nun um so heftiger auf: „Deine Drohung ist völlig zwecklos! Wenn Du glaubst, daß ich deswegen eine fest beschlossene Reise aufgebe! Wohin wolltest Du denn, wenn ich bitten darf?" O, ich habe noch eine Familie, Paul. Einen Vater, Brüder. Wohin ich gehe, das wird sich finden. Ich weiß nur das eine bestimmt, daß ich nicht bleiben will! Daß ich mit den Kindern das Haus verlasse, wenn —" Der Gedanke, daß sie eine Zuflucht bei ihrer Familie suchen könnte, erbitterte ihn aufs heftigste. „Dazu hast Du nicht das geringste Recht! Tie Kin der brauche ich mir nicht nehmen lassen — sie gehören mir!" unterbrach er sie. „Paul,. Paul! So unmenschlich grausam kaunst Du ja nicht sein, datz Du mich von den Kindern trennen würdest!" schrie sie aus, zum erstenmal mit einem herz zerreißenden Schmerzton, der ihn rührte und erschütterte, saft gegen seinen Willett. „Wer hat diesen Streit vom Zaune gebrochen,, Du oder ich? Wer treibt ihn auf die Spitze?" rief er, sich weh rend. aeaen feine eiaene Ergriffenheit. Sie war näher an ihn herangetreten und in Heitzer Empörung stütz sie leidenfchastlich lfervor: „Glaubst Du deun, ich hätte es nicht gefühlt seit langer, langer Zeit, datz Du frei sein möchtest, daß Du keinen anderen Gedanken mehr hast als Freiheit!" „Und wenn Du das weißt, warum verkümmerst Du mir ein paar Wochen des freien Aufatmens? Ich hänge ja doch fest an einer unzerreißbaren Kette und trage sie und rüttle nicht an ihr. Mer Du mußt doch einsehen, daß ich auch Lebensfreude brauche zu meinem Schaffen, daß ich nicht leben kann, wie der erste, beste Spießbürger! Du mußt doch begreifen, daß ich verkümmere in diesem ewigen Einerlei." „So niedrig darfst Du mich nicht einschätzen, Paul, daß ich Dich halten und mich festklammcrn wollte, wenn Du mich abschütteln möchtest! Lieber arbeite ich um mein tägliches Brot, als daß ich wie eine Gedul dete in Deinem Hause bleibe, nur aus Gnade und Barm herzigkeit, wie eine Last, die man eben weiterschleppt, weil es nicht anders sein kann. O, Du wirst sehen, die Kette ist nicht so unzerreißbar als Du denkst. Ich lasse mir nicht ein zweites Mal sagen, datz Du verkümmern mußt an meiner Seite. Schämen müßte ich mich, wenn ich nicht Stolz genug besäße, um ein solches Opfer zurückzuweisen. Viel, viel besser ein Ende, — besser für uns beide und für die Kinder!" Sein Kopf glühte, wie er sich auch dagegen wehrte, ein Gefühl der Beschämung hatte ihn erfaßt, und ihm das Blut in die Stirn getrieben. „Ueberlcge Dir, was Du tust!" sagte er kalt. „Ich wälze jede Verantwortung von mir. Du hast von Tren nung gesprochen, nicht ich !" Mit schweren Schritten verließ er das Zimmer. Die Türe fiel lautlos ins Schloß. Erst spät nach Mitternacht kam er nach Hause. Beim Frühstück lieh er 'sich nicht blicken, aber Laura hörte ihn in seinem Zimmer berumkramen und SckubiLcker PMffch-rnssischer Zwischenfall. Warschau, 7. Juli. Nach polnischen Zeitungsmeldungen kam cs im WUnaer polnisch-russischen Grenzgebiet zu ZwifcAm Men zwischen polnischen und russischen Grenzposten. So soll zwischen den Grenzpfählen 504 und 503 ein russischer Posts?, aus unbekannten Gründen die Grenze überschritten und zwcr Schüsse auf eine polnische Streifwache des GrenzschuHkorps abgegeben haben. Daraufhin habe die polnische Palrouillr Feuer gegeben und den bolschewistischen Soldaten schwer ver wundet. Der Russe wurde in das Spital von Krasno ein- getiesert. Rus unlerer Keims» Wilsdruff, am 8. Iu-li 1S2S. Merkblatt für den 9. Juli. Sonnenaufgang 3^° ü Monvaujgang 10^ N Sonnenuntergang 8^ j, Mondunteraang 7'^ m 1440 Jan van Eyck, berühmter flämischer Maler, i» Gent gest. — 1807 Frieden zu Tilsit. * Betriebsstillegumssanzeigen. Die Zahl der beim Sächsi- fchen Ardeitsmimst-ermm emgereichten Anzeigen von -benösichtig- ten Stillegungen, -die in -der -ersten Hälfte des Monats -IM 18 betrug, hat -wieder -zug-enommen -und -beträgt in der -Moeit-en Hälfte des Monats IM 20. Der Industrie -der Maschinen, Instrumente und Apparate entstammen 7 Anzeigen, mit 3 ist -die -Textilindu strie -vertreten, mit je 2 Ziegel-sien, Glashütten -und Glasschkeift- r-eien sowie die MetallverardLitung und -mit je einer Anzeige find beteiligt -die Industrie der Steine und Erden, der Holz- und Schnitzstaffe, ferner die Papierindustrie -und die Lederindustrie.- Reklametafel-Schwindel. Warnung! Im Dezbr. 1924 und im -Juni 1925 find im Erzgebirge zwei Personen ausgetreten, die bei Behörden und Geschäftsleuten Bestellungen auf Reklame folder für -eine am Bahnhof anzubringende T-aföl ausgenommen haben. In der Regel ist eine Anzahlung gefordert -und geleistet worden. Die Ausführung -der Aufträge ist bis -heute unterblie ben. Beide reisten für -die Firmen „Deutsche Verkehrsreklame", Dresden, und „N-eklame-Berkehrsver-lag", Dresden. Es erscheint nicht -unmögLch, daß die beiden Personen auch anderorts auf treten und derartige Bestellungen aufz-un-chmen versuchen. Wenn es der Fall -sein sollte, wird um schnellste Benachrichtigung der Kriminalpolizei gebeten. — Auch in Wilsdruf -f soll bekannt lich eine derartige Reklametafel am Bahnhof ausgestellt werden. Der Vertreter des ähnlich klingenden Dresdner Verlages hat ebenfalls Anzahlungen gefordert, die auch geleistet wurden. Monate -sind -darüber vergangen, di-e Tafel -ist f-ertiggestellt bis auf di-e Malerarbeiten, die aber noch nicht in Angriff genom men werden konnten, weil der Besteller -es bis heule trotz mehr facher Mahnung unterlassen hat, -die gewünschte Anzahlung zu -leisten, ll-nsere Stadtverwaltung -hat sich vor -langer Zeit schon ins Mittel gelegt und die Sache d-er Staatsanwaltschaft über geben. Ende des Monats st-öht nun endlich Termin an. Man darf auf -den Ausgang gespannt sein. Lohnzetteleinsendung an das Finanzamt. Die gemäß 8 40 des Einkommensteuergesetzes und den dritten Durch führungsbestimmungen über Vorauszahlungen seitens der Arbeitgeber den Finanzämtern vierteljährlich einzn- sendenden Lohnzettel sind nur noch für solche Arbeitnehmer einzureichen, deren Arbeitslohn nach Absetzung des steuer freien Lohnbetrages den Betrag von 3000 Reichsmark im letzten Kalendervierteljahr überstiegen hat. Die nächste Einsendung der Lohnzettel nach dem vorgeschriebenen Muster hat bis zum 10. Juli zu erfolgen. Anmeldung von Sparguthaben zur Auswertung. Die Frist zur Anmeldung der Sparguthaben ist ebenso wie einige andere Fristen — z. B. die vom Antrag ans Herabsetzung der Hypothekenauswertung unter 15 A — nicht nur bis zum 15. Juli verlängert, sondern nach Ar tikel 2 des Gesetzes vom 28. Juni 1925 gänzlich aufge hoben. Es läuft also augenblicklich gar keine Frist; erst das bevorstehende Aufwertungsgesetz wird möglicherweise wieder einen Termin setzen, und zwar voraussichtlich den 31. Dezember d. Js. Nur die Aussetzung des Verfahrens in Aufwertungsprozessen, die ebenfalls mit dem 30. Juni enden sollte, ist lediglich bis zum 15. Juli verlängert, so daß also von diesem Tage an wieder solche Prozesse aus genommen werden könnten, wenn eine Partei es verlangt. öffnen. Er Packke fernen Koffer mit einer Hast, als triebe ihn eine Macht, der er nicht widerstehen konnte, aus dem Hause fort. Der Dienstmann stand vor der Tür, der die Sachen Holle. Er ging — ging ohne Abschied. Als seine Schritte verhallt waren, als.es ganz 'M um sie wurde, kam ein Gefühl der Verzweiflung über sie, als begriffe sie erst jetzt das Furchtbare, das sie er lebte, als häkle sie doch' zu viel auf ihre Kraft vertraut. Sie hatte schon das Fenster geöffnet und sich hinansge beugt, um ihm nachzurüfen: „Paul! Paul! Nur ein Wort! Kehr um!" Mer kraftlos ließ sie das Haupt sinken. Sie preßte die Lippen zusammen und flüchtete in den fernsten Winkel des Zimmers. Wozu den Nachbarn ihren Streit preisgeben? Wozit diese letzte Demütigung! Sie bettelte seine Liebe ja doch nicht mehr zurück. Wie eiue Befreiung war es ihr, daß die Kinder fort waren, daß sie ganz versinken konnte in ein Meer von Jammer und Gram; datz sie weinen, weinen durfte, bis sie todmüde ward und ihr Schmerz sich abstumpfte in einer tiefen körperlichen Erschöpfung. - Aber als die Knaben abends heimkehrten, begannen die Folterqualen von neuem. Der Vater hatte sie spa zieren geführt, sie beschenkt, in stürmischer Eike ihre Liebe zu erobern gesucht, nachdem er so lange, lange Zeit kaum ein Wort für sie übrig gehabt. Und plötzlich fiel Lauras Blick auf die Uhr. Der Nachtzug über den Brenner ging um 9 Uhr. Eine halbe Stunde noch! Wenn sie einen Wagen nahm, konnte sie ihn noch einmal sehen. Wie von einem Fieber gepackt, hüklle ff? sich in ihren grauen Manle!, schlang einen dichten Schleier um d-.u Hut und lief fort. (Iorljchung fsigl.)